...
...Das Christentum lässt hier keinen Zweifel. Gott ist existent und empirisch. Seine Taten können von jedem gesehen werden. Das kann ich sofort beweisen: Eine dieser Taten ist die Schaffung der Erde, und die Erde kann man ansehen. ...
Da bin ich ganz anderer Ansicht. Weder ist Gott empirisch (sinnlich wahrnehmbar), noch die in Frage stehende Schaffung der Erde durch Gott. Letzteres muß natürlich unterschieden werden von dem sehr wohl empirischen Vorgang der Erdentstehung.
Wenn die Schaffung der Erde durch Gott eine empirische Hypothese wäre, dann müßtest Du angeben können, wie sich im Falle ihrer Wahrheit der Vorgang der Erdentstehung davon unterscheiden würde, wie er im Physiklehrbuch beschrieben wird. Das kannst Du nicht, ohne Spekulationen über Gott zu betreiben, Dich also als Theologe zu betätigen.
... Das berechtigt Dich nicht, Dir eine spannendere Phantasiewelt zu basteln.
...
...spricht hier die heilige Inquisition, oder wer?
Selbstverständlich ist bei uns jeder berechtigt sich eine „Phantasiewelt zu basteln“, solange er nicht beansprucht eine (Natur-)Wissenschaft zu betreiben, was die Religion nicht tut.
Das ist - mit Verlaub - Unfug und beinahe schon sehr ärgerlich zu lesen, denn Du unterstellst Atheisten, dass sie sich für etwas besseres halten. Ich glaube wir sind ganz weit von gegenseitiger Toleranz entfernt. Schade. Und das im Jahr 2017.
Erst vor kurzem haben hier mehrere Leute ziemlich genau erklärt, worum es in der Diskussion geht. Ich fürchte also, dass Du "die Freunde des Atheismus" NICHT richtig verstanden hast.
Nein! Ich unterstelle Atheisten NICHT, sich für etwas besseres zu halten. Ich werte das überhaupt nicht, ich beschreibe, was ich hier lese. Und da fällt mir auf, dass Atheisten mit logischen Argumenten zu überzeugen versuchen, und irritiert sind, wenn diese völlig logischen Argumente gelegentlich nicht funktionieren.
Und mit Verlaub, ich empfinde es als unfair, dass Du mir unterstellst, Partei in dieser Diskussion zu sein. Und mir dann auch noch Intoleranz vorwirfst. Ich habe hier (meiner Erinnerung nach) meine persönliche Glaubens-Einstellung nicht offen gelegt und werde das auch nicht tun. Aber wenn es hilft: selbstverständlich toleriere ich alle Einstellungen zu Glauben und Religion, sowohl die der Atheisten als auch die der religiösen Menschen. Und ich toleriere die unterschiedlichen Standpunkte nicht nur, ich fordere sie geradezu! Gäbe es etwas Schlimmeres als eine Welt, in der alle der selben Meinung sind?
Ich nehme mir aber gelegentlich heraus, den Verlauf der Diskussion zu kommentieren. Und Missverständnisse zu benennen, die ich zu erkennen glaube.
Dazu passend: wieso dürfen eigentlich die Freunde des Atheismus den Diskussionsrahmen definieren und erklären, worum es hier geht? Sie dürfen natürlich erklären, worum es IHNEN hier geht. Aber das selbe Recht haben auch alle anderen Diskussionsteilnehmer.
Wenn die Schaffung der Erde durch Gott eine empirische Hypothese wäre, dann müßtest Du angeben können, wie sich im Falle ihrer Wahrheit der Vorgang der Erdentstehung davon unterscheiden würde, wie er im Physiklehrbuch beschrieben wird.
Du schmuggelst hier die Behauptung hinein, es müsse sich unterscheiden. Die lenkst mit der Frage "Wie?" davon ab, dass dieses Kriterium aus der Luft gegriffen ist.
Davon abgesehen:
Für Christen ist es eine Tatsache, dass Gott die Welt geschaffen hat, d.h. dass er empirisch wirksam wurde. (Belegt durch den kath. Katechismus, Absatz 279 und 285.) Es ist zudem wesentlicher Teil des Glaubensbekenntnisses, auf das jeder Katholik eingeschworen wird.
Ich glaube nicht, dass Du von Christen sonderlich viel Zustimmung bekommen wirst, Gott wäre nicht empirisch wirksam. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob dieser Standpunkt in einer Debatte über das Christentum hilfreich ist.
Selbstverständlich ist bei uns jeder berechtigt sich eine „Phantasiewelt zu basteln“, solange er nicht beansprucht eine (Natur-)Wissenschaft zu betreiben, was die Religion nicht tut.
Doch, die Religion beansprucht, eine Erklärung für die Welt, deren Entstehung, deren Funktionsweise und deren Ziel zu haben. Es kann uns gleichgültig sein, welches Etikett auf diese Erklärungen geklebt wird, etwa "religiös" oder "wissenschaftlich" oder sonstwie. Der Inhalt zählt.
Die Religion beansprucht empirische Wahrheit, und daran wird sie gemessen. Den Prüfern ist es auch egal, ob der Prüfling das gerecht findet.
Dazu passend: wieso dürfen eigentlich die Freunde des Atheismus den Diskussionsrahmen definieren und erklären, worum es hier geht? Sie dürfen natürlich erklären, worum es IHNEN hier geht. Aber das selbe Recht haben auch alle anderen Diskussionsteilnehmer.
Warum nimmst Du nicht selber teil? Dann könntest Du beeinflussen, um was sich die Debatte dreht.
Du schmuggelst hier die Behauptung hinein, es müsse sich unterscheiden. Die lenkst mit der Frage "Wie?" davon ab, dass dieses Kriterium aus der Luft gegriffen ist.
Davon abgesehen:
Für Christen ist es eine Tatsache, dass Gott die Welt geschaffen hat, d.h. dass er empirisch wirksam wurde. (Belegt durch den kath. Katechismus, Absatz 279 und 285.) ...
Richtig erkannt: Es muß sich auf der empirischen Ebene gar nicht unterscheiden. Dann ist es aber eben auch keine empirische Hypothese.
Ja, für die Christen ist es eine Tatsache, daß Gott die Welt geschaffen hat, aber keine empirische. Davon steht auch nichts im Katechismus.
(...) indem es Gott, den Vater, den Allmächtigen, als den ,,Schöpfer des Himmels und der Erde" bekennt, ,,der die sichtbare und die unsichtbare Welt" geschaffen hat
Ergo: Gott hat sowohl die unsichtbare als auch die sichtbare Welt geschaffen. Also ist es empirisch.
Tut mir leid, aber hier hat der Vatikan alle Hintertüren verschlossen.