Der vorgeschlagene objektive Maßstab muß nicht akzeptiert werden, da er selbst auf normativen Voraussetzungen beruht.
Wenn Beweise per se als Maßstab abgelehnt werden, ist die Debatte zu Ende. Es ist unerheblich, mit welchen rethorische Tricks es begründet oder verschleiert wird. Man muss sich auf derlei Winkelzüge nicht einlassen.
Man kann dem Klerus in einem solchen Fall mitteilen, dass er nicht die Voraussetzung mitbringt, an einem vernünftigen gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen.
Welche Maßstäbe der Klerus stattdessen für angebracht hält, kann uns egal sein. Der Maßstab steht nicht zur Debatte. Eben das ist der Trick. Zur Debatte steht die Position.
Wenn der Klerus ein Problem mit Logik und Beweisen hat, dann muss er selber sehen, wie er damit zurecht kommt. Er kann jedenfalls die gesellschaftliche Debatte nicht dadurch aufhalten, dass er dauernd darauf hinweist, dass er keine Logik akzeptiert. Dann läuft die Debatte eben ohne den Klerus.
Wenn Beweise per se als Maßstab abgelehnt werden...
Die Logik ist hier nicht auf Deiner Seite.
Du hast einen möglichen Maßstab zur Beurteilung der Liebe und Weisheit der Bibel vorgeschlagen, nämlich „die Anzahl der Morde, die von Gott selbst ausgeführt oder befohlen werden“.
Ist es der einzig mögliche? Muß er akzeptiert werden?
Das Problem in der Diskussion ist weiterhin, daß Du Deine eigenen normativen Maßstäbe genauso wie der Klerus dogmatisch voraussetzt.
Du hast einen möglichen Maßstab zur Beurteilung der Liebe und Weisheit der Bibel vorgeschlagen, nämlich „die Anzahl der Morde, die von Gott selbst ausgeführt oder befohlen werden“.
Ist es der einzig mögliche? Muß er akzeptiert werden?
Es ist nicht der einzige Maßstab, und ich habe dies auch nur als Beispiel genannt. Nämlich dafür, dass es Dinge in der Bibel gibt, die man ohne eine "Auslegung" betrachten kann. Eine Debatte über "Auslegung" ist sinnlos, weil sich jeder seine eigene Auslegung bastelt. Deswegen beschränke ich mich bei der Bibel auf jene Betrachtungen, die ohne eine "Auslegung" auskommen. Falls es ohne Auslegung nicht geht, schließe ich mich der Auffassung der Kirchen an.
Deine Idee, bei der Anzahl der Tötungsgebote und Mordaufrufe in der Bibel handele es sich "um meine eigenen normativen Maßstäbe", finde ich obskur. Es handelt sich um eine Zahl, die man aufschreiben kann (übrigens eine vierstellige Zahl in einem Buch von knapp tausend Seiten). Ich würde sagen, die Zählung ist objektiv.
Du kannst von mir aus gerne den Standpunkt vertreten, eine vierstellige Zahl von Tötungsgeboten hätte keine Bedeutung in der Frage, ob die Bibel ein Buch der Liebe und Güte sei.
Übrigens, die Bibel enthält 2.821.364 Mordopfer, und zwar ohne die Sintflut, ohne die Apokalypse und ohne bloße Drohungen oder Gebote. Sondern lediglich jene, die in der Bibel einzeln umgebracht werden. Das sind 2,8 Millionen Leichen.
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Deine Idee, bei der Anzahl der Morde und Mordaufrufe in der Bibel handele es sich "um meine eigenen normativen Maßstäbe", finde ich obskur. ...
Du kannst von mir aus gerne den Standpunkt vertreten, eine vierstellige Zahl von Morden und Mordaufrufen hätte keine Bedeutung in der Frage, ob die Bibel ein Buch der Liebe und Güte sei.
Die Anzahl ist natürlich nicht normativ. Diese aber als Maßstab heranzuziehen schon.
Ich vertrete den Standpunkt, daß die Anzahl zur Beurteilung der Bibel nicht zwingend von Bedeutung sein muß.
Die Anzahl ist natürlich nicht normativ. Diese aber als Maßstab heranzuziehen schon.
Ich vertrete den Standpunkt, daß die Anzahl zur Beurteilung der Bibel nicht zwingend von Bedeutung sein muß.
Das beweist, wie müßig es ist, sich über "Bedeutung" zu unterhalten. Es ist exakt der Trick, den ich beschrieben habe. Du freust Dich vermutlich über einen seitenlange Nebendebatte über "die Bedeutung" oder "das Normative". Aber mir ist es in diesem Zusammenhang egal, welche Bedeutung es für Dich hat. (No offense) Womöglich sind 2,8 Millionen Morde für Dich ein grandioser Beweis der Liebe und der Fürsorge. Jeder kann sich hier auf seine eigene "Bedeutung" zurückziehen und sich unangreifbar machen.
Ich beschränke mich deswegen darauf, die Zahl zu nennen: 2.821.364 Morde in der Bibel. Warum sie ermordet wurden, und nach welchem Wertesystem dies gut oder schlecht wäre, ist nicht relevant. Tot ist tot. Das ist relevant.
Ich denke, dass die meisten Leute den Wert von 2,8 Millionen Menschen durchaus erfassen können, ohne dass sie dazu einen theoretischen Vortrag brauchen.