Ok, letztlich gehts wohl um Kohle, aber mal ehrlich: wer will in so nem Laden unter solchen Bedingungen wirklich arbeiten?
Als Arzt hat er sicher gute Chancen anderweitig unterzukommen. Übler sieht's da im Erziehungssektor aus. Versuch mal eine Einrichtung (KiTa/KiGa) zu finden, die nicht direkt oder indirekt von der Kirche betrieben wird. Ich kenne durchaus Pädagogen, deren Hauptgrund in der Kirche zu sein darin liegt, dass sie ohne eine Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, weil ohne entsprechende Religionszugehörigkeit 80% der Stellen wegfallen.
Das Üble ist ja, dass die Kirche ihre Sonderrechte gezielt nutzt, um unliebsame Mitarbeiter loszuwerden. Ich glaube auf SPON war vor etlichen Jahren mal ein Artikel über die Caritas Augsburg, die auch nicht davor zurückschreckte, gezielt Privatdetektive auf unbequeme Mitarbeiter angesetzt haben, um herauszufinden, um eine außereheliche Lebensgemeinschaft besteht, es ein uneheliches Kind gibt etc. .
Andererseits wird sowas jahrelang geduldet, nur wenn's Stress gibt, wird ein Fass aufgemacht. Das war ja auch die Begründung des Bundesarbeitsgericht: Das Thema war lange bekannt, es gab' andere Mitarbeiter mit dem gleichem "Problem", denen nicht gekündigt wurde, also liegt eine Ungleichbehandlung vor.
Geb ich dir recht, seh ich auch selbst so, aber du wirst mir zustimmen, dass nicht der komplette Arbeitsmarkt von katholischen Institutionen infiltriert und kontrolliert ist.
Mir fällt eigentlich spontan kein Berufsbild (ausser kirchlichen wie Priester (wobei ich selbst da schon gehört hab, dass welche zum evangelischen Glauben konvertiert sind...), Nonne etc...) ein, wo man tatsächlich auf nen Job bei der Kirche (im weitesten Sinne) angewiesen und nicht flexibel wäre.
Klar irgend eine Möglichkeit gibt es immer. Und der Einfluss ist sicher Begrenzt.
Hier im katholischen Bayern fallen mir aber auf Anhieb KiTa's und der Pflegesektor (wobei sich dieser durch private Dienste ja auch bereits verändert hat) ein.
Sorry @ Matthias erst später gelesen. +1
Geändert von totog (21.11.2014 um 11:17 Uhr).
Grund: Erweitert
.....................Versuch mal eine Einrichtung (KiTa/KiGa) zu finden, die nicht direkt oder indirekt von der Kirche betrieben wird. Ich kenne durchaus Pädagogen, deren Hauptgrund in der Kirche zu sein darin liegt, dass sie ohne eine Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben, weil ohne entsprechende Religionszugehörigkeit 80% der Stellen wegfallen.......
da liegste nicht ganz richtig. Es gibt jede Menge Einrichtungen die nicht von Kirchen betrieben werden, sondern von anderen freien Träger oder den Kommunen. Im kommunalen Bereich ist zudem die Bezahlung besser als die Kirchentarife. Da arbeite ich.
Nichtsdestrtotz ist es m.E. diskriminierend, dass ich als Nichtkirchenmitglied in meinem ganzen Leben nicht die Chance hatte mich bei `ner kirchlichen Einrichtung zu bewerben. Kirchen kriegen z.B. auch Aufträge vom Staat Beratungsstellen (Sucht, Kinder- Jugend, Lebensberatung u.a.) zu betreiben. Dies wiederum wird vom Auftraggeber (in der Regel die Kommune) bezahlt.
Aber keine Chance diese Jobs zu machen, ohne Mitgliedschaft in der "richtigen" Religion. Ein Kumpel von mir trat deswegen der evangelischen Kirche bei. Er arbeitet in einer Behinderteneinrichtung.
da liegste nicht ganz richtig. Es gibt jede Menge Einrichtungen die nicht von Kirchen betrieben werden, sondern von anderen freien Träger oder den Kommunen. Im kommunalen Bereich ist zudem die Bezahlung besser als die Kirchentarife. Da arbeite ich.
Nichtsdestrtotz ist es m.E. diskriminierend, dass ich als Nichtkirchenmitglied in meinem ganzen Leben nicht die Chance hatte mich bei `ner kirchlichen Einrichtung zu bewerben. Kirchen kriegen z.B. auch Aufträge vom Staat Beratungsstellen (Sucht, Kinder- Jugend, Lebensberatung u.a.) zu betreiben. Dies wiederum wird vom Auftraggeber (in der Regel die Kommune) bezahlt.
Aber keine Chance diese Jobs zu machen, ohne Mitgliedschaft in der "richtigen" Religion. Ein Kumpel von mir trat deswegen der evangelischen Kirche bei. Er arbeitet in einer Behinderteneinrichtung.
So sieht leider aus. Ich hab' ja nicht geschrieben, dass es keine andere Stellen gibt. Nur sind die, je nach Gegend mehr oder weniger dünn gesät.
Ein Kumpel von mir trat deswegen der evangelischen Kirche bei. Er arbeitet in einer Behinderteneinrichtung.
Ich würde für Nichts und Niemanden aus solch einem Grund, wie oben genannt, in irgendeine Kirche eintreten, außer wenn ich von der Glaubenslehre überzeugt wäre.
Da ich aber halt noch das "Parteibuch" der katholischen Kirche von Geburt an besitze, bin ich halt noch dabei.
Aber, auch das wird sich noch ändern, sobald ich am Amtsgericht meiner Heimatgemeinde mal wieder weile.
Ich würde für Nichts und Niemanden aus solch einem Grund, wie oben genannt, in irgendeine Kirche eintreten, außer wenn ich von der Glaubenslehre überzeugt wäre.
Wie geschrieben: Wenn je nach Gegend ein mehr oder weniger großer Prozentsatz der potentiellen Stellen wegfallen, weil der Satz "Mitgliedschaft in einer christlichen (wahlweise katholischen) Kirche/Glaubensgemeinschaft erforderlich" drin steht, überlegt man sich das sicher nochmal mit dem Austritt.
Klar, jetzt kann man sagen "Augen auf bei der Berufswahl." Ich kenne aber viele, die aus Überzeugung Erzieher, Pädagoge etc. sind, weil das eben ihr Traumberuf/ihre Berufung ist und sie dafür eben auch den Nachteil in Kauf nehmen müssen.