Zumindest auf eines sollte man sich einigen können: Es handelt sich um keine (natur)wissenschaftliche Erkenntnis, sondern um einen Glauben. Dass sich bei der Verschmelzung von einer menschlichen Samenzelle und einer weiblichen Eizelle z.B. in einem Reagenzglas eine Seele einfindet, muss der Mensch glauben, weil er keine empirischen Anhaltspunkte für eine solche findet und meines Wissens auch niemand danach forscht.
Wie steht es denn mit der "Psyche" oder dem "Bewußtsein" ?
Siehst du dafür "empirische Anhaltspunkte" ?
Würdest du diese dann als (natur)wissenschaftliche Erkenntnisse bezeichnen oder auch als einen Glauben oder als etwas weiteres Anderes ?
Ich hätte ja gemeint, daß es sich hierbei um zwei unterschiedliche, wenn auch verwandte "Probleme" handelt, eine schärfere Differenzierung der beiden in der Betrachtung sich somit lohnt ...
Na-ja. Also zurück zum Ursprungspunkt. Frau und Mann. Zwei Personen. Nun kommt eine dritte Person hinzu. Wie ist diese Person beschaffen? Btw. wie nimmt ein Zellhaufen, ein Fötus seine Umwelt war. Fest steht, dass die befruchtete Eizelle am Leben ist, weil sie u.a. reizbar ist, d.h. sich anpasst und wächst usw. Nur wie? Wie beschaffen ist also was und wo kommt es her?
Leider muss ich schon wieder auf Aristoteles rumreiten, denn von ihm stammt der Begriff der Entelechie, oder war es doch Goethe?
In der Philosophie versteht man unter Entelechie (ἐντελέχεια entelecheia) die Eigenschaft von etwas, sein Ziel (Telos) in sich selbst zu haben. Der Ausdruck Entelechie ist aus drei Bestandteilen (en-tel-echeia) zusammengesetzt: ἐν en (in), τέλος telos (Ziel), ἔχεια echeia von ἔχειν echein (haben/halten).
Der Begriff wurde von Aristoteles in der Metaphysik IX, 8 eingeführt (siehe auch Akt und Potenz). Er bezeichnet die Form, die sich im Stoff verwirklicht, besonders im Sinne einer dem Organismus innewohnenden Kraft, die ihn zur Selbstverwirklichung bringt.
Der Sache nach tritt der Begriff der Entelechie überall auf, wo teleologisches Denken herrscht, so bei Thomas von Aquin, in der Monadenlehre von Leibniz, bei Goethe und im Vitalismus, insbesondere bei Hans Driesch.[1]
Wie steht es denn mit der "Psyche" oder dem "Bewußtsein" ?
Siehst du dafür "empirische Anhaltspunkte" ?
Würdest du diese dann als (natur)wissenschaftliche Erkenntnisse bezeichnen oder auch als einen Glauben oder als etwas weiteres Anderes ?
Grüße ...
Bezeichnet man Psyche als die Gesamtheit des menschlichen Denkens und Fühlens incl. der individuellen Persönlichkeit sind Aussagen darüber mit empirischen Methoden möglich, auch bei den Säugetieren. Nehme z.B. die Kognitionsforschung, die recht genaue Ergebnisse über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Tier / Mensch beim Denken liefert, empirisch basiert.
Fest steht, dass die befruchtete Eizelle am Leben ist, weil sie u.a. reizbar ist, d.h. sich anpasst und wächst usw. Nur wie?
Du fragst, wie eine Eizelle wächst.
Aber das ist doch durch die Wissenschaft hinreichend geklärt. Oder möchtest Du andeuten, dass wir nicht wüssten, wie sich Zellen teilen und dadurch größere Organismen entstehen?
Dieses Wissen ist doch nicht strittig. Übrigens, nichts davon hat mit einer "Seele" oder mit Religion oder mit Aristoteles zu tun.
Aber das ist doch durch die Wissenschaft hinreichend geklärt. Oder möchtest Du andeuten, dass wir nicht wüssten, wie sich Zellen teilen und dadurch größere Organismen entstehen?
Nein.
Zitat:
Zitat von Jörn
Dieses Wissen ist doch nicht strittig. Übrigens, nichts davon hat mit einer "Seele" oder mit Religion oder mit Aristoteles zu tun.
Eine wissenschaftliche Position. Bitte dann also alle obig erwähnten wiki-Einträge löschen? Sparte web-space und Ressourcen. Hm. Wobei? Ist diese Position auch philosophisch haltbar? Hat nicht Aristoteles die Wissenschaft erfunden? Also, ich glaube ja, er war der erste, wirklich historisch belegte Biologe. Aber wie gesagt, ist mir zu hoch. Sorry. Bis zum nächsten Frühjahr dann oder m. regt eine Lesechallenge an.