... und weil ds Thema "Kindergärten" immer wieder auftaucht:
In Nordrhein-Westfalen finanziert die Kirche beispielsweise "nur 12 % der Kosten für einen Platz in einer kirchlichen Kindertagesstätte, 88 % trägt der Staat ... Anmerkung: Zuletzt gab es Meldungen, dass die Kirche mit Schließung von Kitas droht, wenn die Kosten nicht auf maximal 9 % gesenkt werden.
Wozu sind also kirchliche Kindertagesstätten gut? Zur Missionierung, also zur Erziehung künftiger Kirchensteuerzahler! Und dafür zahlt die Kirche nur 12 % der gesamten Kosten - das ist doch ein Spottpreis".
Carsten Frerk weist auch darauf hin, dass z. B. eine kirchliche Kindertagesstätte in Hamburg sogar zu 100 % von der Stadt finanziert wird, jedoch durch den kirchlichen Träger automatisch den Eindruck erweckt werde, dies wäre eine kirchliche Leistung. --> DAS ist für mich der entscheidende Punkt.
Und auf die Frage des Reporters an den Vertreter der EKD, ob die Kirche in kirchlichen Einrichtungen tatsächlich missioniert, antwortet dieser: "Das will ich hoffen! Jede kirchliche Einrichtung hat einen missionarischen Auftrag."
Carsten Frerk: "Lesen Sie den Subventionsbericht der Bundesregierung. Der Sonderabzug der Kirchensteuer von der Einkommensteuer [wodurch dem Staat pro Jahr ca. drei Milliarden Euro entgehen] wird dort damit begründet, dass damit die sozialen Dienste der Kirche für die Gesellschaft anerkannt werden ... Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Die Kirchengemeinden haben heute keine Gemeindeschwestern mehr, sondern es gibt heute die Einrichtungen von Caritas und Diakonie, die zu 98 % von den Krankenkassen refinanziert werden. Damit ist der Grund für die Steuerbegünstigung der Kirchen entfallen."
Was will ich damit sagen: die meisten Menschen, Mitarbeiter und andere (nicht nur Gläubige) sind dem hervorragendem Kirchen-Marketing aufgesessen. Die Kirche agiert kein bisschen gemeinnützig, denn sie lässt sich dafür gut bezahlen.
Die Kita-Angestellte wird vom Staat ausgebildet (was ich befürworte!), dann wird sie als unterbezahlte Kraft auch noch angehalten, Kirchensteuern zu zahlen, um in der ev. oder kath. Kita arbeiten zu dürfen... Der Staat zahlt die Kita jedoch zum größten Teil. Hinzu kommen gewisse Verhaltensregeln in ihrem Privatleben, die sie zu beachten hat. Thema Scheidung und Wiederheirat...
Tolle und sehr anschauliche Übersicht. Vielen Dank für Deine Mühen. Einiges davon war mir bis dato noch unbekannt und lässt mich sprachlos zurück. Wer jetzt immer noch behauptet „das Gute überwiegt dennoch“, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann
Das ist schade, da ich ja Volks- und Wirtschaftswissenschaften studiert habe und mir nie ein Zusammenhang von Jesus von Nazareth mit Keynes Thesen zu zyklischen Marktreaktionen sowie der Notwendigkeit makroökonomischer Steuerungen durch den Staat zur Erreichung von Vollbeschäftigung aufgefallen ist.
Was ich am Alten Testament auffällig finde: Gerade jene Region, die durch geografische und wirtschaftliche Umstände schwach und angreifbar war (auch dauernd angegriffen wurde), erfindet einen wütenden und unbarmherzigen Kriegsgott, der alle Feinde zermalmt.
Hier könnte man vielleicht eine Art "Grundangst" heraus- oder hineinlesen.
.......
Aber hat nicht das Christentum mit der Erbsünde, der Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies, der Sündenlehre und der ewigen Verdammnis (der Hölle) selbst den Menschen Ängste eingeredet, um sie dann mit ihrem Heilsversprechen besser zu beherrschen.
Das ist schade, da ich ja Volks- und Wirtschaftswissenschaften studiert habe und mir nie ein Zusammenhang von Jesus von Nazareth mit Keynes Thesen zu zyklischen Marktreaktionen sowie der Notwendigkeit makroökonomischer Steuerungen durch den Staat zur Erreichung von Vollbeschäftigung aufgefallen ist.
Wenn Du nachlesen würdest, in welchem Zusammenhang ich das geschrieben habe, dann würdest Du so einen Blödsinn nicht schreiben.
Jetzt bin ich noch mehr verwundert, warum es bei Dir nur True und False gibt...
Aber seis drum...
Aber hat nicht das Christentum mit der Erbsünde, der Geschichte von der Vertreibung aus dem Paradies, der Sündenlehre und der ewigen Verdammnis (der Hölle) selbst den Menschen Ängste eingeredet, um sie dann mit ihrem Heilsversprechen besser zu beherrschen.
Ja, das ist ein guter Punkt.
Meine Hypothese wäre, dass es weniger bedrohlich wirkt, wenn ein bewusster Agens (ein persönlicher Gott) das Unheil gesteuert und als gerechte Strafe vom Stapel lässt, als wenn es "einfach so" passiert. Willkür macht Angst.
Das habe ich in einer TV-Doku über Verschwörungstheorien gehört. Dass es den Leuten weniger unheimlich vorkommt, dass die US-Regierung des World Trade Center gesprengt hat, als sich mit einer unberechenbaren Gefahr abzufinden, die man nicht sehen kann.
Was ich am Alten Testament auffällig finde: Gerade jene Region, die durch geografische und wirtschaftliche Umstände schwach und angreifbar war (auch dauernd angegriffen wurde), erfindet einen wütenden und unbarmherzigen Kriegsgott, der alle Feinde zermalmt.
Hier könnte man vielleicht eine Art "Grundangst" heraus- oder hineinlesen.
Ist nur Hypothese von mir.
Zu dieser Hypothese gibt es mittlerweile ja schon Belege. So waren die Gottheiten bei den vorderorientalischen Regenfeldbaukulturen dann doch sehr ähnlich hinsichtlich der Anbetung, auch wenn die Ansprache auf Grund der unterschiedlichen Sprachentwicklungen (Sumerisch = der "Sturm", ostsemitisch = "Donnerer", westsemitisch = Herr/Donnerer, hethitisch = "Dahinstürmender") anders waren. Sie alle meinten die "gleichen" Gottheiten. So gab es zu der Zeit beispielsweise den Wettergott, Sonnengott, oder den Getreidegott
Aus dieser Zeit entstand ja das Alte Testament und ist von der mythischen Grundkonzeption hinsichtlich Schöpfung usw. ähnlich aufgebaut (Baal - Zyklus bspw).