Ich versuche es am Beispiel von Hawking nochmal zu präzisieren (ok, das geht gar nicht in dieser Kürze, dennoch):
Hawking sagt:
Die Gravitation wars. So. Schluß jetzt. Da ist kein Gott. Es war die Gravitation.
Hier ist der Ursprung. Ende der Debatte zur Frage des Ursprungs.
Sagt er genau sooo nicht, ihr versteht aber was ich meine ...
Ich frage mich:
Was ist der Ursprung der Gravitation?
Die war einfach da. Ist ein Naturgesetz. Ist da. Fertig. Schluß der Debatte?
Ok.
Jetzt stelle ich die Frage: Ist die Frage nach dem Ursprung der Gravitation noch wissenschaftlich oder nicht?
Ich tendiere mehr zu ja als zu nein. Ich habe Jörns Antwort darauf wie folgt verstanden:
- eigentlich nicht / ist ein nur ein Trick
- aber wenn Du sie schon suchst, ich kann Sie Dir geben
Man merkt, ich versteh Jörn noch nicht so ganz ...
Nochmal zurück zur Ausgangsfrage:
Hätten wir die Fragestellungen zu einem bestimmten Zeitpunkt abgebrochen, wie z.B. die Kirchen das zeitweise getan haben (Erde und Mensch stehen im Mittelpunkt, Ende!),
dann hätten wir nicht nur nicht die
Quantenphysik erschlossen, sondern schon lange davor aufgehört.
Ich mag Jörn missverstanden haben, aber er schien die Fragestellungen ab einem gewissen Punkt als nicht mehr legitim zu erachten. Sondern nur noch als apologetischen Trick...
Suche ich mit meiner Fragestellung nach Gott?
Nach dem Motto: Siehst, haste für etwas keine Antwort dann isser da, der Gott.
Nein. Ob hinter einer solchen Frage irgend etwas göttliches kommt, das weiß ich nicht.
Ich nehme das auch nicht an, ich schließe es aber nicht aus.
Hawking sagt: Der Prozess ist abgeschlossen. Gravitation wars. Ich bin Atheist. Punkt.
Wenn ich folgende Logik aufmache:
Wenn ich alles im Universum ex post erklären kann und dann bei der Gravitation angekommen bin und bis dahin nichts Göttliches gefunden habe, dann weiß ich, daß es keine Gott gibt.
Ok.
Ich komme mit dieser Logik aber nicht ganz klar. Ich habe keine Ahnung ob es Gott gibt. Mir erscheint aber die o.g. Schlussfolgerung unlogisch. Logisch ist nur: Ich habe ihn nicht gefunden.
Und jetzt komme mir keine mit der "göttlichen Teekanne".Denn DIE könnte man finden. Dieses Gleichnisse geht von einem naiven Gottesbild aus: Da sitzt irgendwo einer im Himmel und wenn ich ihn finde, sag ich ihm guten Tag. Finde ich ihn nicht, dann ist er nicht da.
Soweit hierzu.
Dass Hawking die Philosophie gleich auch noch für tot erklärt und ihr keinerlei Mitspracherecht mehr erlaubt, finde ich zudem etwas bedenklich ...
Recht hat er mit dem Einwand: Sie ist nicht mehr auf der höhe der Zeit. Sie bewegt sich in überholten Referenzsystemen. Das stimmt. Das macht aber philosophische Ansätze per se nicht unlauter.
Ich suche weiter. Nicht nach Gott. Nach Antworten.
Ich traue mich ja schon gar nicht, ansatzweise philosophisch zu werden ... aber vielleicht mache ich das noch ...