@fuxx
Ich hab nie gesagt, dass KH vor 3 Jahren weniger gedopt hat als jetzt.
Mich würde es sehr wundern, wenn KH vor drei Jahren sauber war, als er mal eben bester Age-Grouper auf Hawaii war (und schon damals mit naja interessantem Schwimm- und Laufstil besser als mancher altgediente Triathlon-Profi), von daher glaube ich nicht, dass sich in dieser Beziehung etwas verändert hat.
Er hat als Radprofi sein Geld verdient in einem System, in dem Doping als selbstverständlich angesehen wurde (und sämtliche Ärzte, Trainer, Teamchefs das einem ja auch einreden, wie wir spätestens seit der Jacksche-Beichte wissen). Dann entschloss er sich Triathlonprofi zu werden und war dann noch viel mehr als in seiner früheren Existenz als Radprofi vom Erfolg abhängig. Radprofis bekommen wenigstens noch ein monatliches Gehalt solange der Vertrag läuft, Triathlon-Profis müssen alleine von Preisgeldern und Sponsorenverträgen leben und KH muss eine Familie mit zwei kleinen Kindern versorgen.
In diesem Kontext ist es doch kaum vorstellbar, dass jemand, der jahrelang die subjektiv leistungssteigernde Wirkung bestimmter Dopingmittel am eigenen Leib erfahren hat (ich denk da immer an den gefährlich faszinierenden Spruch von Rolf Aldag: "...man wird einfach nie müde..."), plötzlich in einer neuen Sportart darauf verzichtet, zumal er ja mit andauerndem sportlichem Mißerfolg seine zweite Karriere und damit auch die Versorgung seiner Familie gefährden würde.
Aber wenn er durchgehend voll war, wieso sollte es dann zu Leistungssprüngen kommen ?
Epo werden ja auch anabole Eigenschaften zugeschrieben, ebenso wie das unter Radsportlern beliebte Wachstumshormon (dafür gibt's zwar seit einigen Wochen einen zugelassenen Test, der aber so teuer ist, dass er so viel ich weiß bei Trainingskontrollen noch nicht zum Einsatz kommt); desweiteren häufig im Radsport zum Einsatz kommt Testosteron, ebenfalls ein anabol wirkender Stoff (fand man in gigantischen Mengen vor ein paar Tagen bei Mathias Kessler)
Anabolika erhöhen die Reizwirksamkeit von Trainingsbelastungen und beschleunigen die Regeneration (nebenbei verkürzen sie das Leben, weil der Cholesterinstoffwechsel komplett durcheinandergewürfelt wird, aber das ist ja nicht das Thema dieses Threads). Wer schneller regeneriert kann häufiger und härter trainieren, mehr Technikeinheiten einstreuen (die ja nur in halbwegs ausgeruhtem Zustand Sinn machen), kurz gesagt entweder mit gleichem Trainingsumfang größere Fortschritte erzielen als ein vergleichbarer sauberer Athlet oder sogar in der Gesamtheit höhere Trainingsumfänge realisieren
(fand man in gigantischen Mengen vor ein paar Tagen bei Mathias Kessler)
Du meinst genaugenommen der Wert *in* M. Kessler(s Blut) war gigantisch überhöht. Oder haben die tatsächlich auch *bei* ihm Tabletten, Ampullen Zäpfchen (Scherz!), was weiß ich noch gefunden?
Danke + Grüße
Helmut
P.S. Das mit der anabolen Wirkung von EPO i.e.S. habe ich noch nie richtig verstanden. Das kann doch auch "nur" aus der "Regenerationsecke" kommen, oder?
Epo werden ja auch anabole Eigenschaften zugeschrieben, ebenso wie das unter Radsportlern beliebte Wachstumshormon (dafür gibt's zwar seit einigen Wochen einen zugelassenen Test, der aber so teuer ist, dass er so viel ich weiß bei Trainingskontrollen noch nicht zum Einsatz kommt); desweiteren häufig im Radsport zum Einsatz kommt Testosteron, ebenfalls ein anabol wirkender Stoff (fand man in gigantischen Mengen vor ein paar Tagen bei Mathias Kessler)
Anabolika erhöhen die Reizwirksamkeit von Trainingsbelastungen und beschleunigen die Regeneration (nebenbei verkürzen sie das Leben, weil der Cholesterinstoffwechsel komplett durcheinandergewürfelt wird, aber das ist ja nicht das Thema dieses Threads). Wer schneller regeneriert kann häufiger und härter trainieren, mehr Technikeinheiten einstreuen (die ja nur in halbwegs ausgeruhtem Zustand Sinn machen), kurz gesagt entweder mit gleichem Trainingsumfang größere Fortschritte erzielen als ein vergleichbarer sauberer Athlet oder sogar in der Gesamtheit höhere Trainingsumfänge realisieren
Danke für die Hinweise ...
Aber meinst du nicht - wenn du auch selbst davon ausgehst, daß er die Jahre zuvor eben so voll war - daß diese Effekte bereits ausgereizt sind und nicht mehr ausreichen um einen neuen Leistungssprung auszulösen ?
Oder denkst du, er hat seine "Dopingtechnik verbessert", neue Stoffe zugesetzt oder vielleicht ein, zwei Jahre "ohne" versucht und ist dann wieder "rückfällig" geworden ?
Aber meinst du nicht - wenn du auch selbst davon ausgehst, daß er die Jahre zuvor eben so voll war - daß diese Effekte bereits ausgereizt sind und nicht mehr ausreichen um einen neuen Leistungssprung auszulösen ?
Oder denkst du, er hat seine "Dopingtechnik verbessert", neue Stoffe zugesetzt oder vielleicht ein, zwei Jahre "ohne" versucht und ist dann wieder "rückfällig" geworden ?
Gruß,
Flow
Vielleicht muss man als Radsportler auch vorsichtiger sein, als ein Triathlet...
Und manche brauchen halt etwas Zeit, um sich die Angst abzugewöhnen
Das mit der anabolen Wirkung von EPO i.e.S. habe ich noch nie richtig verstanden. Das kann doch auch "nur" aus der "Regenerationsecke" kommen, oder?
so restlos erforscht mit den tatsächlichen Effekten ist das ja wohl auch noch nicht.
Fest steht auf jeden Fall, dass das Tumorwachstum mit Epo beschleunigt wird und dass der leistungssteigernde Effekt von Epo deutlich schneller einsetzt, als man Hämatokrit-Veränderungen im Blut nachweisen kann.
Außerdem wird Epo auch von Sprintern in der Leichtathletik gerne genutzt, obwohl die im Wettkampf eine zu 100% anaerobe Belastung abliefern (im Rahmen der Balco-Affäre waren ja auch die doping-Protokolle von Marion Jones veröffentlicht worden und in diesen ist immer wieder Epo aufgetaucht).