Du kennst mich nicht, meinst aber über mich urteilen zu dürfen? Komm mal schnell von deinem hohen Ross runter. Ich habe selber einen Sohn der 3,5 ist und Ende August hat er mit mir seinen ersten Bambinilauf und freut sich tierisch darauf.
Nur weil Papa stolz auf sein LD Finish ist muss ich das Kind ja nicht gleich mit über die Ziellinie schleppen. Es ist ja auch nicht ohne Grund von vielen Veranstaltern verboten. Aber wie ich sagte - manche stellen sich halt gerne über die Regeln und meinen alles besser zu wissen.
Um nichts zu vertauschen würde ich sagen, das erste Urteil über mich kam von dir, also lass mal die Kirche im Dorf. Ich habe mir daher erlaubt dein Urteil über meine Person zu bewerten.
Weiters kannst du nichts zur konstruktives zur Sache äußern, außer auf die Veranstalter zu verweisen..bla bla bla.
Wenn hier Nachfolgende behindert werden ist es konstruktiv, das kam nicht von dir. Aber da ging es auch ums Zielfoto, was wiederum für den Stolz des Finishers gemacht wird.
Ich bleibe weiterhin dabei und vergönne es jeden Familienvater und Mutter, dafür kann ich auch mal ein paar Sekunden auf der Ziellinie warten. Schade dass dein Kind nie mit Papi ins Ziel laufen darf, hoffentlich fragt es nicht mal nach ob es doch darf.
hält sich meine Lust auf Sport in Grenzen, auch weil ich in diesem schönen Sport viele Menschen kennengelernt habe, für die es nichts außer Sport gab...so wollte ich persönlich nicht mehr sein.
Ich bewundere Leute wie Flachy, die ihr Leben (scheinbar mühelos) organsiert kriegen....ich habe das nicht auf die Reihe bekommen. Was bei mir auf der Strecke geblieben ist...der Spaß am Sport, Bewegung um ihrer selbst willen. Irgendwann brennt man aus, diese ganze Reingequetsche von Trainingszeit ist m.M. nach auf Dauer nicht gut...man verliert den Spaß an der Sache. Soweit meine Erfahrungen....sorry, etwas länger geworden.
Ganz genau so war es auch bei mir. Ich weis nicht wie viele das hin bekommen mit Familie, Beruf dann noch das Training voll durchziehen. Respekt.
Bei mir ist auch vieles auf der Strecke geblieben. Immer das Training noch irgendwo reinquetschen macht irgendwann keinen Spaß mehr. Man brennt aus , die Beziehung leidet darunter. Das ganze Leben dreht sich nur noch um den Sport.
Einfach alle fünf gerade sein lassen, Kino, tanzen gehen, Grillpartys ohne immer auf die Uhr zu schauen usw. , waren bei so einer LD Vorbereitung nicht drin.
LL hat mal gesagt" LD - Triathleten sind asozial" , ist schon etwas her - aber Recht hat er.
Nach 16 Jahren ist nun Schluss bei mir, bereut habe ich diese Entscheidung nicht. Es war eine schöne Zeit aber nun beginnt eben was neues. Ich muss mich jetzt nicht mehr ärgern wenn es draußen gießt wie aus Eimern- es ist mir egal.
Tja, dann wird es eben ein Nein geben - es kann halt nicht jeder Wunsch in Erfüllung gehen.
Bei vielen Volksläufen gibt es Bambini- oder Kinderläufe die in den Ablauf eingebettet sind. Hier stehen wirklich die Kleinen im Vordergrund und es macht Spass den Nachwuchs an den Sport heranzuführen.
Mein Kleiner ist gerade Stolz wie Oskar, dass er seine ersten Laufschuhe bekommen hat - Asics genau wie Papa - und er will unbedingt mit Papa trainieren und nach dem Lauf sein T-Shirt bekommen.
Ich hoffe einfach mal das mein Sohn weiterhin Spass am Sport hat und ich meine morgendlichen Trainings dann irgendwann gegen Abends eintauschen kann. ( wenn er nicht laufen möchte kann er ja immer noch sein Rad benutzen) Zumindest hat man so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen - Zeit mit der Familie und Training.
__________________
"Always go the extra mile...it's never crowded there."
bei mir: training viel ueber den mittag (muesli während arbeit....) resp. wenn immer möglich arbeitsweg als trainingsmöglichkeit nutzen - dies geht dank den logistischen möglichkeiten....
Bei dem Thema darf man sich nichts vormachen.
(...)
das sehe ich genau so. Mal angenommen, Du brauchst acht Stunden Schlaf,
bleiben Dir an jedem Wochentag 2 1/2 Stunden "Freizeit", nachdem Dein
Zwerg im Bett ist. Aber dann sind da ja noch eine Frau und ein Haus...
Die Idee mit dem gemeinsamen Badetag kannst Du meiner Erfahrung nach
auch vergessen, weil Du so Deine Frau für den Preis einer Eintrittskarte
als Babysitterin engagierst. Da kannst Du genauso gut mit Deiner Familie
zum Spielplatz gehen, die ganze Zeit um den Spielplatz herum laufen,
und anschließend versuchen, das Deiner Frau als gemeinsames Familienerlebnis
zu verkaufen!...
Ich sehe für Dich nur die Möglichkeit, den Weg zur Arbeit zum Radtraining zu
nutzen, und falls mal Am WE Zeit sein sollte, diese zu nutzen.
OT: Auch Du wirst natürlich wieder mindestens einen Grund haben, warum Dein
Haus unbedingt 60 Kilometer von Deiner Arbeit entfernt sein musste. Aber für Deinen Arbeitsweg
gehen mal grob geschätzt pro Tag zwei Stunden drauf, pro Woche ist das ein
ganzer Arbeitstag, bei 200 Arbeitstagen im Jahr sind das 400 Stunden, was
10 Arbeitswochen entspricht... Und wenn ich mal pro gefahrenen Kilometer 50 ct annehme, kostet Dein täglicher Arbeitsweg mit dem Auto 12.000 Eur/Jahr.
Da will ich doch mal etwas aus meiner Erfahrung schreiben. Sorry ist etwas lang geworden, fast aber auch ca. 20 Jahre zusammen.
Es ist meiner Meinung nach eine Frage der Prioritäten und Ansprüche. 50 Stunden Arbeitswoche (incl Arbeitsweg), Hausbau, Familie mit Kinder(n) und Langdistanz wird sich wohl kaum koordinieren lassen, ohne das es Probleme gibt. Aber muß es immer alles sein? Also sollte man Prioritäten setzen und auch über die Konsequenzen nachdenken. Das was permanent auf dem letzten Platz steht, gibt es irgendwann nicht mehr!
Bei mir hat es viele Jahre mit Arbeit, Haus und Familie zu einer OD gereicht. Mehr nicht, aber der Sport war und ist für mich der Ausgleich.
Meine Kinder sind inzwischen 18 & 20, ich bin immer noch verheiratet und das Haus ist mehr oder weniger fertig (Häuser werden nie zu 100% fertig). Und die Anmeldung zur OD war der Anreiz überhaupt zu trainieren. Wie kann so etwas funktionieren?
Zitat: Heike Funk gewinnt 2003 die OD in Erding. Die Antwort auf die Frage, wie sie das Training mit 3 Kindern organisiert: " Ich fahre jeden möglichen und nötigen Weg mit dem Radanhänger."
Ich habe einen ähnlichen Weg gewählt, Arbeitsweg mit dem Fahrrad. Entweder in die Firma oder zur S-Bahn. Das bringt ganz schnell 2000 km im Jahr, die schon mal eine gute Grundlage für die OD legen und das so nebenbei. Verhindert auch Gewichtsprobleme. Wer täglich 50 km (einfach) mit dem Auto fährt, darf gern einmal rechnen ob nicht eine andere Arbeit mit 10 km Radweg die günstigere Lösung ist. Da kann ich sogar eine Arbeit nehmen, die im Monat 1000€ netto weniger abwirft, weil ich auf das 2. Auto verzichten kann :-) Klar, es gibt Tage, da macht das Radeln nicht so Spaß. Aber auf dem Rad ist es meist nicht so schlimm, wie es beim Blick aus dem Fenster aussieht. Auto fahren ist auch nicht immer lustig und oft nervig. Bequem meistens.
Dann heißt es hier viel zu oft: Kinderbetreuung oder Training. Das läßt sich wunderbar kombinieren. Radanhänger oder Babyjogger gibt es heute in einer unglaubliche Auswahl. Viele Kinder schlafen wunderbar, wenn sie draussen bewegt werden. Die Tochter von Freunden hat ihren Mittagsschlaf jahrelang im Daunenschlafsack in einer Pulka (= flacher Schlitten) beim Langlauf gemacht. Lösungen suchen, keine Probleme!
Im Sommer kann man das Abendessen als Picknick am See machen. Mit Radanhänger hin, schwimmen für alle und auf dem Rückweg viel Spaß mit den Rufen "Schneller! Schneller"! aus dem Hänger. Oder es gibt auf dem Heimweg ein Familienwettrennen. Wer ist zuerst Zuhause? Mit Hänger auf dem kurzen Weg, ohne Hänger mit einem kleinen Umweg. Oder eine(r) radelt, eine(r) läuft.
Schon mal mit Kindern Stabitraining gemacht? Für die meisten Kinder ein toller Spaß, wenn man mit ihnen am Boden turnt.
- Rückenlage und Kind nach oben stemmen,
- Seitenlage und Kind klammert sich ans Bein und dann Bein heben
- Kind in stabilem (!) Wäschekorb schaukeln
- Rückenlage, Bauchmuskeln anspannen und Kind balanciert auf dem Bauch
- Kind balanciert auf dem Rücken, ersetzt jede black roll (war damals noch nicht erfunden)
Da findet sich für jedes Kinderalter was.
Später können die Kinder mit dem Rad oder Inlinern mitkommen, wenn man laufen geht. Dabei kann man auch Schul- oder Kindergartenprobleme bereden. Oft besser als Zuhause. Und der Weg zum Kindersport oder zur Musikschule oder Freunden oder... wird laufend oder per Rad erledigt. Die Zeit bis zum Abholen ist dann Trainingszeit, der Rückweg dann wieder Redezeit. Bewegung für Kinder ist wichtig, für Eltern auch. ( Ey Vater geh mal laufen, du bist heute wieder so nervig. )
Das ist zwar kein Trainingsplan, aber für eine Grundlage reicht es. Mit wenigen speziellen Einheiten läuft dann die OD schon recht gut. Ohne auch.
Für eine Mitteldistanz wird es wohl auch reichen, habe ich aber nie probiert.
Auch Trainigslager mit Kindern geht gut. Man suche sich eine befreundete Familie in ähnlicher Lage für gemeinsamen Urlaub. Einer wandert mit allen Kindern zum nächsten See und findet Tiere, Bäume, Wasserfälle...Spielt an Bächen, balanciert usw. Die anderen Eltern nehmen das Rad mit 1000 hm und einem Trail oder... und am See trifft man sich wieder. Am nächsten Tag wird gewechselt. --> jeder hat mal Ruhetag und die Kinder jeden Tag einen neuen interessanten Betreuer. Die werden so schnell groß, da hat man noch nicht mal alles gemacht, was man wollte ;-)
Bei einer Bergwanderung hängt der Trainingseefekt auch nur davon ab, wieviel Gepäck für die Kinder im Rucksack der Eltern ist.
Später kommen die Kinder ganz von allein mit, wenn man radeln oder laufen geht. Das größte Risiko ist, das man irgendwann abgehängt wird. Kommt meist früher als man glaubt.
Also Ideen und Möglichkeiten mit Spaß für alle suchen und es funktioniert.
...Es ist meiner Meinung nach eine Frage der Prioritäten und Ansprüche. ...
Was Dirk schreibt, kann ich voll aus eigener Erfahrung unterstützen. Wenn man nicht unbedingt aufs Treppchen will, geht mit diesem Ansatz sehr viel. Sport wird zum Alltag, wenn man kreativ Trainingseinheiten in jeder Lebenslage unterbringt. Nicht unbedingt nach Trainingsplan, sondern nach Gelegenheit, Lust und Laune. Ich kam damit gut über mehrere Mitteldistanzen (in der vorderen Hälfte meiner Altersklasse), jährlich bis zu 7 Triathlons und 5 - 8 Läufe bis zum Marathon. Habe mein sportliches Potential sicher nicht maximal ausgeschöpft, aber immer viel Freude am Sport gehabt und auch schöne Erfolgserlebnisse. Dabei haben wir neben dem Sport und der Arbeit einen behinderten Sohn großgezogen und ein Haus gekauft (ein Hauptkriterium: Arbeitsweg muß mit dem Rad möglich sein), abbezahlt, umgebaut und aktuell ausgebaut. Sport war eines neben vielen schönen Aspekten des Lebens, nicht mehr und nicht weniger.
Was ich zusätzlich habe, und uneingeschränkt empfehle: wir haben mit meiner Frau beide auf Teilzeit (24-Stunden-Woche) umgestellt, sobald das Kind zur Tagesmutter konnte (ab 10. Monat) - inzwischen seit 19 Jahren. Das gibt kaum weniger Einkommen, als ein Vollzeit-Gehalt plus eine Hausfrau und Mutter, aber viel Zufriedenheit bei allen Beteiligten und mehr gemeinsame Zeit wie auch zusätzliche Zeit für jeden allein. Zwar meinen die meisten, das dies für sie speziell nicht machbar sei (wegen Job, wegen Chef, wegen Einkommen...), aber ich glaube, wie bei so Vielem, ist es mehr eine Frage der Prioritäten und Ansprüche (s. Anfangszitat...).
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)