Warum sagst Du immer "die Menschen"?
Offensichtlich ist die Menschheit sehr inhomogen.
Heute morgen gab es z.B. unter dem Bericht unserer Lokalzeitung zur morgigen Demo auf Facebook massenhaft primitive Beleidigungen von Klimaignoranten gegen Klimaschützer.
Und mal ernsthaft: Natürlich hat das Handeln des einzelnen Einzelnen keinen Einfluss auf's Klima (außer wenn man Greta heißt und weltweite Proteste in Gang setzt, oder als Politiker sinnvolle Gesetze beschließt).
Alle Einzelnen zusammen sind dagegen sehr relevant. Deren Verhalten muss insgesamt mit geeigneten Maßnahmen beeinflusst werden.
Ich halte mich weder für ignorant noch habe ich was gegen die Demos. Ich habe aber das Gefühl, das viele viel fordern und nur wenige selbst wirklich was tun.
Ja, leider. Aber ich finde die aktuelle Diskussion darüber etwas daneben. Die Kfz-Steuer scheint mir nicht das geeignete Mittel, hier etwas zu bewegen. Ich würde sie komplett abschaffen und stattdessen die Spritsteuer erhöhen.
Was ist schlimmer: Ein SUV-Besitzer, der 1000 km im Jahr fährt, oder ein Kleinwagenfahrer, der zum Spaß 20.000 km im Jahr fährt?
Ich halte mich weder für ignorant noch habe ich was gegen die Demos. Ich habe aber das Gefühl, das viele viel fordern und nur wenige selbst wirklich was tun.
Wenn die Forderungen durch die Politik erfüllt würden, täten anschließend praktisch alle was. Wenn nicht, zahlen sie eben massiv drauf - und ermöglichen mit diesen Zahlungen etwas Sinnvolles.
Hast Du übrigens konkrete Erkenntnisse darüber, wie Klima-Demonstranten sich ansonsten verhalten?
Schön, vielen ist das aber scheißegal, dass Du meinst, sie wären in der Pflicht.
Mit Steuern ist es wiederum egal, ob's denen egal ist. Die müssen sie nun mal zahlen, oder auf umweltfreundlicheres und damit niedriger besteuertes Verhalten ausweichen.
Ich hatte schon das Gefühl, das wäre nur die Politik.
Die hat die Macht richtig was zu ändern, da sie aber keine Lust darauf hat, muss halt jeder Einzelne das tun, was in seiner Macht steht und was er auch tun möchte.
Das natürlich viele auch keine Lust dazu haben, ist traurig.
Aber wenn diese Erde nicht mehr lebensfähig ist, verrecken sie halt auch mit.
Wer sagt denn, dass die Demonstrierenden auf nichts verzichten?
Insbesondere demonstrieren sie ja für Gesetze, die alle - also auch sie selbst - mehr oder weniger zum Verzicht zwingen.
Und im Schnitt gehe ich davon aus, dass sie auch jetzt schon mehr als die Desinteressierten über die Umweltfreundlichkeit ihres eigenen Handelns nachdenken.
Nach meiner Erfahrung fordern viele den Verzicht, die (ohnehin) keine Gelegenheit haben. Ich habe großen Respekt für diejendigen, die ihren Lebensstil umstellen. Aber das wird die Probleme nicht lösen, weil die Mehrheit der Menschheit das nicht tun wird. Chinesen, Inder, Afrikaner usw. erleben gerade keinen Greta-Hype und verfolgen ganz andere Ziele.
Ich halte den Weg technischer Lösungen für aussichtsreicher als den Versuch, den Menschen nach einem (und sei es auch noch so guten) Idealbild umzuformen.