Energiesicherheit haben wir nur noch ganzjährig, weil Reservekraftwerke im Ausland bereit stehen.
Fake News, wir haben jederzeit genügend Reservekraftwerke die anlaufen könnten. Oft importieren & exportieren wir Parallel Strom.
Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Lokale Stromausfälle nehmen in der Anzahl extrem zu.
Diese nicht mal diese Aussage lässt sich aus Statistiken nicht herauslesen.
Zumal die Unterbrechungen bei uns in der Regel durch mechanische Beschädigungen, Kurzschlüsse... bedingt sind und wir weiterhin einen Spitzenplatz international in der Versorgungssicherheit einnehmen.
Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Die dringend anstehenden Netzausbaukosten werden uns schnell um die Ohren fliegen.
Es gibt an so vielen Stellen für Verbraucher und Erzeuger keine oder falsche Anreize, sich netzdienlich zu verhalten.
OK, das lässt sich ja nicht mal mit technischen Innovationen lösen. Also unlösbar.
Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Wir haben eine Phase erreicht, in dem immer öfter EE vom Netz genommen werden (müssten - technisch aber oft gar nicht möglich), das heißt, jeder Zubau wird immer weniger Prozent seiner potentiell möglichen Erzeugung leisten dürfen (und nein, weder Batterien noch Elektrolyseure sind hier die Lösung).
Weil Du das ja so schön begründest schreibe ich hier einfach doch, ein Teil.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Das meiste hat Arne ja schon gewohnt gut erwidert.
Zum Rest:
Zitat:
Zitat von Johannespopannes
Während man bei der einen (wo kaufe ich mein Öl, mein Gas, meine Kohle ein?) Monate im Voraus planen kann und nicht auf einen einzigen Partner angewiesen ist, kann man das beim Wetter eben nicht.
Sonne und Wind muss man gar nicht kaufen und folgerichtig auch keine Potentaten, Diktatoren oder sonstige Unsympathen bauchkitzeln.
Zitat:
Jetzt die Frage an dich: Warum spielst du die Abhängigkeitskarte, wenn doch...
...Lithium, Mangan und Nickel (Speicher)
...Seltene Erden (z.T. Windkraft)
...diverse Metalle aus der Halbleitertechnik
...95% des Kupfers
importiert werden müssen?
Im Gegensatz zu fossilen sind das keine Verbrauchsmaterialien.
Die brauche ich nur einmal.
Einmal da, hat man sie und kann sie später auch sehr gut in Zweitverwertung weiternutzen und danach sehr gut recyclen
Zitat:
Täglich oder stündlich auf das Wohlwollen bzw. die technische Zuverlässigkeit der Kraftwerke anderer Länder angewiesen zu sein finde ich erstmal nicht so gut.
Das kannst Du zwar nicht gut finden, es ist aber schon sehr lange europäische Realität und meines Wissens sind wenige Stromnetze so stabil wie das deutsche.
Und für die ewiggestrigen Atomnostalgiker hier eine nette Kolumne aus dem Stern: AKW-Hitzeflaute: Schluss jetzt mit dem Gefasel vom Wiedereinstieg!
Daraus: Frankreich und die Schweiz müssen ihre AKW drosseln. Die Flüsse sind zu warm, um die Reaktoren zu kühlen. Kernkraft ist längst Teil unseres Klimaproblems.
Die deutsche Energiewende hältst Du für eine Idee von Bündnis90/Die Grünen?
Die wichtigsten konkreten Schritte sind überwiegend Grüne Kernpolitik, und besonders die letzten vier Jahre (um die es in der Umfrage ging) sind natürlich von den Grünen geprägt. Auch kenne ich keine so kompromisslosen und von jedem Zweifel befreiten Verteidiger der aktuellen Ausführung der Energiewende wie Anhänger der Grünen.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Statt Kohle setzen wir auf Gaskraftwerke, die wir mit grünem Wasserstoff betreiben können, falls wir eine Dunkelflaute überbrücken müssen. Eine bedeutende Rolle werden wohl auch große Batteriespeicher spielen. Auf diesem Gebiet tut sich aktuell eine Menge.
Die allerdings erst gebaut werden müssen. Grüner Wasserstoff in ausreichender und bezahlbaren Menge ist ebenso theoretische Zukunftsmusik wie die ausreichend großen und bezahlbaren Batteriespeicher. Ganz zu schweigen von den nicht absehbaren benötigten Rohstoffmengen, hier nur ein kleiner Teilaspekt des scheinbar trivialen Kupfers...
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wichtig: Wir hatten und haben zu jeder Zeit genügend Kraftwerke, um den gesamten in Deutschland benötigten Strom selbst zu produzieren.
Auf dem Papier. Nur je ausgedünnter die Kraftwerkslandschaft ist, umso anfälliger ist das System darauf, daß bei regional schwankendem Wind- und Sonnenangebot das nötige Strom nicht dorthin kommt, wo es benötigt wird. Dann wird trotz ausreichender Gesamtproduktion importiert, und zwar teurer, wie man die nicht verwendbaren Überschüsse an die Nachbarn verklappt. Dieses Thema ist ein wesentlicher Beitrag zum Stichwort Kooperationsprobleme in der Umfrage.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Jedoch ist es in der Praxis oft billiger, überschüssigen Strom auf dem europäischen Strommarkt zu kaufen, als ein eigenes Kohlekraftwerk hochzufahren. Dieser billige Strom stammt überwiegend aus erneuerbaren Energiequellen, weil sie am Strommarkt billig angeboten werden. Erst wenn dieser billige Strom vergriffen ist, importieren wir fossilen oder atomaren Strom zu höheren Preisen oder fahren eigene Kraftwerke hoch.
Der Preis hat vor allem mit Angebot und Nachfrage zu tun, weniger mit den Erstehungkosten (deren Unterschied auch gerne übertrieben wird): Strom muß dann verbraucht werden, wenn er produziert wird, und was benötigt wird, muß zeitgleich erzeugt werden. Wenn beides nicht zusammenpasst, hat es den größten Einfluß auf die Strompreise, die der Erzeuger bekommt. Übrigens: wenn die Nachbarn gerade so viel Strom produzieren, wie sie verbrauchen, und Deutschland plötzlich importieren will - was fahren die Nachbarn hoch (was können Sie überhaupt hochfahren?): ihre Windanlagen oder doch ein Kraftwerk? Was wir dann kaufen, ist reine Papierform, denn alle Elektronen in der Leitung sind gleich. Auch die Stadtwerke München werben damit, daß sie so viel Ökostrom erzeugen, wie die Stadt München sie braucht - nur ist das meiste an Stellen, von wo nie Strom in München ankommt, also vieles ist eher Schönrechnerei.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Wenn wir diese Importe verringern wollen, müssen wir die erneuerbaren Energien in Deutschland ausbauen, denn sie liefern den billigsten Strom, sobald die Netze dafür ausgebaut sind.
Je höher der Anteil an Wind und Sonne, desto volatiler die Energieerzeugung, desto weniger planbar und vorhersagbar ist das Preisniveau und die Versorgungssicherheit.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Was mir in Deiner Betrachtung insgesamt fehlt ist der Klimawandel. Wir können uns lange über Energiepreise streiten – am Schluss müssen wir von de...Zu den Erneuerbaren gibt es keine Alternative.
Alternativlosigkeit hat für mich immer einen ideologischen Beigeschmack, und klingt nach abwürgen einer Diskussion. Wenn mit Erneuerbaren (sehr schlechtes, unpassendes Wort eigentlich) Wind und Sonne gemeint ist, sind beide alternativlos, im Sinne daß es keine anderen so volatilen Stromquellen gibt. Sie haben einen berechtigten Platz in einem Strommix, brauchen aber zusätzliche Absicherung durch eine regelbare Grundlast. Wenn die Geografie es hergibt, ist Wasserkraft ideal dafür (Schweiz, Norwegen). Wenn nicht (und das gilt für einen großen Teil der Erde), kommt man nicht um konventionelle Kraftwerke herum. Zu welchem Anteil, das ist dann Frage von technischen Grenzen und Randbedingungen, weit vor politischen Vorgaben. Mit welcher Energiequelle, das ist dann Frage der Verfügbarkeit und von Politik.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sonne und Wind muss man gar nicht kaufen und folgerichtig auch keine Potentaten, Diktatoren oder sonstige Unsympathen bauchkitzeln.
Daß Sonne und Wind keine Rechnung schicken, ist eine der übelsten Täuschungen (neben der Kugel Eis von Trittin). Auch das Erdöl schickt keine Rechnung. Die Anlagenbauer und -betreiber jedoch schon.
Und für die Rohstoffe, die wir brauchen, werden wir auch noch viele Unsympathen bauchpinseln müssen - vorausgesetzt, es gibt überhaupt genug für alle. Hier nur ein paar schnelle Beispiele:
- warum sagt man nicht: ich (Staat) subventioniere dem privaten Investor (PV-Anlagenbetreiber) einen Stromspeicher (sagen wir 10 - 15 kw)
Damit könnten viele Privathaushalte Autarkie (annähernd) herstellen, die Wochenenden fielen nicht mehr so stark ins Gewicht etc.
Meiner Meinung nach geht die Energiewende nur und ausschließlich über Speichersysteme. Und in die gilt es zu investieren, sowohl vom Staat als auch von privater Seite (sofern möglich)
Vermutlich sind es die Betreiber der fossilen Kraftwerke, die das bei unseren Politikern bisher erfolgreich verhindern
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Und für die Rohstoffe, die wir brauchen, werden wir auch noch viele Unsympathen bauchpinseln müssen - vorausgesetzt, es gibt überhaupt genug für alle. Hier nur ein paar schnelle Beispiele:
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Seltene Erden sind schon wichtig, aber man kann die Mengen deutlich reduzieren, indem man auf selbsterregende Generatoren unsteigt. Dauert halt und hat ein paar Nachteile.
Hinzu kommt, dass die seltenen Erden gar nicht so selten sind. Die Vorkommen ausserhalb Chinas sind aber weniger wirtschaftlich ausbeutbar, daher hat man bisher auf chinesische Quellen zugegriffen. Wenn uns die Chinesen abklemmen, klingt das erstmal katastrophal, wäre mittelfristig aber zu managen. Man müsste halt strategisch in Vorleistung gehen und die Lagerstätten soweit vorbereiten, dass den Chinesen klar ist: wenn ihr uns den Kram nicht verkauft, beuten wir unsere eigenen Vorräte aus plus wir stoppen alle Importe an bestimmten chinesischen Fertigprodukten.
Das ist zwar nicht schön, aber liesse sich managen.
Aber einfach nichts zu tun ist Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...