An Schwarzfahrer und alle die wieder nach Atomenergie rufen:
Ich rufe nicht nach Atomenergie, halte es aber für sehr inkonsequent, wenn Leute, deren oberstes Credo die CO2-Reduktion ist, diese vorhandene und überwiegend sicher und sehr zuverlässig funktionierende CO2-freie Energiequelle abschaffen, bevor es adäquaten Ersatz gibt, und somit die CO2-Emissionen unnötig hoch halten. Dies senkt die Glaubwürdigkeit der hohen Priorität der CO2-Emissions-Senkung. Ich habe früher selbst Zweifel an Kernkraft gehegt, vor allem wegen der Atommüll-Probleme - aber wenn ich glauben soll, daß CO2-Emissionssenkung zwingend erforderlich ist, schrumpft dieses Problem in meinen Augen zu einer technischen Herausforderung angesichts der großen Vorteile der Technologie gerade für dieses Problem.
Zitat:
Zitat von Harm
Habt Ihr eigentlich alle vergessen was nach Fukushima und auch schon nach Tschernobyl los war.
Das sind nur zwei Beispiele, die zeigen, daß diese Technologie einfach zu gefährlich ist!
Zu den Kosten von Planung, Bau und Müllentsorgung wurde hier schon genug geschrieben aber zur Gefahr fehlt offensichtlich jede Erinnerung. Zwei Katastrophen hatten globale Auswirkungen.
Sorry, aber Tschernobyl und Fukushima haben bzgl. nuklearer Risiken und Schäden nichts gemeinsam. Während Tschernobyl tatsächlich einiges an Menschenleben gekostet hat, und eine Region für lange Zeit verstrahlt hat mit räumlich sehr weit reichenden Folgen (die aber in Deutschland auch schon als eher gering gesundheitsgefährdentes Niveau hatten), ist in Fukushima sogar vor Ort kaum jemand durch Strahlung gestorben (dafür sehr viele durch den Tsunami), und die in Fukushima ausgetretene Strahlungsmengen bzw. Nachwirkungen sind mit dem in Tschernobyl nicht annähernd vergleichbar.
Außerdem: Katastrophen haben die Menschheit schon immer begleitet, besonders auch die Entwicklung neuer Technologien. Aber außer der Katastrophe der Hindenburg haben solche kaum jemals dazu geführt, daß die Technologie aufgegeben wird - es wurde eher die Technologie weiterentwickelt, und sicherer gemacht. Ansonsten gäbe es nach 1921 in Oppau kein BASF-Werk mehr, und viele Produkte wären bis heute undenkbar...
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Zwei Jahre vorher wurden umfassende Instandhaltungsmaßnahmen für 50mio EUR in diese "überwiegend sichere und zuverlässige Energiequelle" gesteckt.
Vattenfall war so etwas von froh, daß der Atomausstieg beschlossen wurde, um sich von diesem finanziellen Desaster zu trennen. Brunsbüttel, ca. 90km weiter nördlich war übrigens nicht wesentlich besser.
"überwiegend sichere und zuverlässige Energiequelle"
Diese Aussage bezieht sich auf die Tatsache, daß kaum eine Anlage an vergleichbare Jahresvollaststunden drankommt, statistisch über alle KKW gesehen. Daß einzelne Kraftwerke wegen Wartung oder Störung zeitweise ausfallen, ändert nichts am Gesamtbild (Daß sie meist rechtzeitig abgeschaltet werden, zeugt von der Sicherheit, finde ich; und auch Windkraftanlagen stehen mal wegen Störungen still). Und natürlich gibt es andere Krtierien der Bewertung, die aber an dieser (Teil-)Aussage nichts ändern.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich rufe nicht nach Atomenergie, halte es aber für sehr inkonsequent, wenn Leute, deren oberstes Credo die CO2-Reduktion ist, diese vorhandene und überwiegend sicher und sehr zuverlässig funktionierende CO2-freie Energiequelle abschaffen, bevor es adäquaten Ersatz gibt, und somit die CO2-Emissionen unnötig hoch halten.
OK, wir halten fest daß die CDU/CSU & FDP als oberstes Credo die CO2-Reduktion haben. Diese haben wie sicherlich auch Dir bekannt sein dürfte in 2011 die vorzeitige Abschaltung von 11 AKW nicht nur beschlossen sondern auch durchgeführt. Ich gebe Dir auch recht daß diese nichts gemacht haben um EE voranzubringen.
Wobei bei Dir noch nicht angekommen zu sein scheint, daß als CO2freier Ersatz außer Kernfusion ansonsten nur noch EE in Frage kommen.
Auch mit AKW müsstest Du jetzt noch einen Haufen fossile Energieträger verbrennen müssen. Da ja die AKW bei weitem nicht so anpassungsfähig sind.
Zudem wird ja auch von Dir immer betont daß die Energie auch bezahlbar sein muß.
Auch das berücksichtigen dann solche Entscheidungen wie die verbliebenen 3 AKW vor knapp 2 Jahren, wie von der CDU/CSU & FDP entschieden, abzuschalten.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Dies senkt die Glaubwürdigkeit der hohen Priorität der CO2-Emissions-Senkung. Ich habe früher selbst Zweifel an Kernkraft gehegt, vor allem wegen der Atommüll-Probleme - aber wenn ich glauben soll, daß CO2-Emissionssenkung zwingend erforderlich ist, schrumpft dieses Problem in meinen Augen zu einer technischen Herausforderung angesichts der großen Vorteile der Technologie gerade für dieses Problem.
OK, wie schnell bekommst Du AKW für 60GW, Tendenz steigend, realisiert und wo stellst Du de hin? Wo kommt dann die Variable Last her das sind immer noch 30GW?
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
OK, wie wären die Preise gewesen mit ca. 4GW AKW Strom im Netz letzte Woche?
Die Ursache war ja nicht daß wir nicht genügend Strom hätten erzeugen können.
Weshalb die da dann nicht angelaufen sind ist, bei der absehbaren Bedarfs & Preisentwicklung, mir erst mal nicht klar. Das wird meines Wissens nach auch von der Bundesnetzagentur hinterfragt. An einer reellen Mangellage schien es nicht gehangen zu haben.
Ich wünsche den Norwegern viel Spaß wenn Sie die Stromleitungen nach Deutschland kappen wollen. Daß z.B. bei den Strompreiszonen in Deutschland Handlungsbedarf ist, ist jedenfalls bei den grünen längst angekommen.
__________________
PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M