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Zitat von noam
Wobei ein Sportfunktionär / Arzt doch weniger staatliches Interesse hervorrufen sollte als ein übergelaufener Spion.
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Russland hatte noch nie einen Staatschef, dem der Leistungssport wichtiger war, als aktuell Putin, wie man auch unschwer erkennen konnte, als Putin die olympischen Winterspiele im Alleingang in seine Lieblingsstadt Sotschi holte und enormen Aufwand inszenierte.
Putin ist langjähriger Judo-Wettkämpfer, hat alle seine ehemaligen Sportfreunde in einflussreichen Positionen untergebracht und hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass für ihn Leistungssport eine Art "Chefsache" ist, so dass für ihn der aktuelle RUSADA-Skandal und was sich daraus möglicherweise noch entwickelt, zweifellos hohe Priorität genießt.
Daneben war Putin langjähriger Chef des russischen Geheimdienstes KGB (eines Wissens nach der einzige Staatschef, der unmittelbar aus dem Geheimdienst stammt), so dass geheimdienstliche Methoden, zu denen bekannterweise (nicht nur in Russland) auch die Elimination von vermeintlichen Staatsfeinden gehört, für ihn so naheliegend sind, wie wohl für keinen anderen Politiker sonst.
Der drohende Ausschluss der russischen Leichtathleten von den kommenden Olympischen Spielen in Rio, der mit neuerlichen Enthüllungen durch einen weiteren whistle blower zementiert worden wäre und mögliches Aufdecken von Verbindungen zwischen Sport und Politik machen einen rein zufälligen Tod von Kamaev in meinen Augen höchst unwahrscheinlich.
Man darf auch nicht vergessen, dass es auch schon mehrere Fälle von plötzlichen Todesfällen
regimekritischer Journalisten und
Oppositioneller in Russland in den letzten Jahren gegeben hat.