beschäftigt sich mit genau meinen Fragen zur Wirkung des UV-Lichts auf das Blut und liefert Unterstützung für meine Thesen, dass es doch dopingrelevante Effekte gibt, ...
Ich finde deine Idee ganz nett. Wenn aber jemand Dopen will, und schon an der passenden Maschinerie hängt, warum dann so ein exotisches Verfahren wie die UV-Bestrahlung des Bluts? Wenn es doch auch gleich richtig geht, ebenfalls ohne Nachweismöglichkeit? Von letzterem geht man als Täter ja immer aus.
Für mich ist das unplausibel. Die UV-Behandlung als Schutzbehauptung vorzuschieben und in Wirklichkeit richtiges Blutdoping zu machen ist doch naheliegender.
Ich finde deine Idee ganz nett. Wenn aber jemand Dopen will, und schon an der passenden Maschinerie hängt, warum dann so ein exotisches Verfahren wie die UV-Bestrahlung des Bluts? Wenn es doch auch gleich richtig geht, ebenfalls ohne Nachweismöglichkeit? Von letzterem geht man als Täter ja immer aus.
Für mich ist das unplausibel. Die UV-Behandlung als Schutzbehauptung vorzuschieben und in Wirklichkeit richtiges Blutdoping zu machen ist doch naheliegender.
Es soll auch Leute geben, die zwar ihre Leistung verbessern wollen, aber nichts eindeutig verbotenes tun wollen. Bei dem UV-Zeugs war das ja offenbar eine Grauzone.
Hätte es "richtiges" Blutdoping gegeben, sollte man meinen, dass bei den Durchsuchungen entsprechendes gefunden worden wäre.
Gefunden habe ich jetzt aber wieder Interessantes:
Andreas Franke sagt in seiner Pressemitteilung:
Zitat:
8. In diversen Medienberichten wird behauptet, dass die von mir angewandte Infektbehandlungsmethode die Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes verbessert.
Dies ist – wie gesagt – falsch. Die Behandlungsmethode hat keinerlei leistungssteigernde Wirkung, auch nicht bezüglich der Sauerstoffaufnahmefähigkeit des Blutes. Ich betone noch einmal, dass es weltweit kein einziges Gutachten gibt, das eine solche leistungssteigernde Wirkung belegt. Diesbezüglich empfehle ich, sich an den Hersteller des UV-Bestrahlungsgerätes zu wenden. Die Firma heißtEumatron GmbH, Medizintechnik für Photobiologische Eigenbluttherapien
(UVE, UVB, HOT), Reichenhaller Str. 48, 81547 München.
Habe mich mal ein wenig bei der Firma umgeschaut, die sieht das offenbar anders als Franke:
Zitat:
Wirkungen im Organismus Erythrozyten: Stimulation der Erythropoese, Erythrozyten werden verformbarer und quellen durch erhöhte O2-Aufnahme auf.
Was genau ist denn damals passiert bei dieser Behandlung mit UV-Strahlen?
Kittel: Zunächst mal bin ich immer nur zu Dr. Franke gegangen, wenn ich verletzt war oder mich krank gefühlt habe. Anfang 2008 etwa hatte ich eine Angina. Er hat mir Arzneimittel verschrieben und mich mit Rotlicht behandelt. Die Prozedur selber ging so vor sich, dass ich eine Nadel in den Arm gesetzt bekam, an der ein etwa 30, 40 Zentimeter langer dünner Schlauch hing. Der führte durch einen kleinen Kasten – eine Art Mini-Solarium -, in dem das Blut dann durch drei oder vier UV-B Lampen bestrahlt wurde. Danach lief das Blut in die Kanüle einer Spritze, mit der es mir dann wieder injiziert wurde. Dabei hat es sich um eine Menge von 50 Milliliter gehandelt. Der ganze Vorgang dauerte fünf bis zehn Minuten.
In Anbetracht der Doping-Problematik im Radsport - kam Ihnen dieses Verfahren nicht suspekt vor?
Kittel: Als mir Dr. Franke das zum ersten Mal erklärt hat, kam es mir schon komisch vor und ja, es hat grenzwertig geklungen. Aber er versicherte mir, dass das nichts mit Doping zu tun hätte und völlig legal sei, zumal es sich wie gesagt nur um 50 Milliliter Blut gehandelt hat. Ich war damals 18, 19 Jahre alt, hatte vollstes Vertrauen zu dem Arzt, aber nicht das nötige Selbstbewusstsein, um in der Situation zu sagen: Das will ich nicht. Das habe ich dann im Frühjahr 2008 getan und danach wurde bei mir dieses Verfahren nicht mehr angewendet.
Die geringe Blutmenge wird hier ja auffällig oft genannt. Spricht die nicht auch gegen einen großen Effekt?
Geändert von Tobias23 (01.02.2012 um 19:45 Uhr).
Grund: Formatierung
Soll er sagen, dass er sich Liter weise das Zeug in den Kühlschrank gelegt hat? Da wird zugegeben, was eh schon bekannt ist. Kittel wullft halt auch ein bißchen: "Ich habe nichts zu verbergen." "Ehrlich gesagt fand ich die Sache inzwischen irgendwie komisch. Weil man da mit dem eigenen Blut arbeitet."
Sehr lesenswertes Interview in der SZ Printausgabe heute.
Angesichts der Erfurter Dopingaffäre um den Sportmediziner Andreas Franke hat Prof. Wilhelm Schänzer die Wirksamkeit einer UV-Behandlung mit geringen Blutmengen bestritten.
„Wenn man das nur mit 50 Millilitern durchführt, hat das keinen leistungssteigernden Effekt“, sagte der Leiter des Kölner Instituts für Biochemie dem Sport-Informations-Dienst (SID). „Aber“, so der Dopingjäger weiter, „macht man das mehrmals am Tag oder mehrere Tage hintereinander? Das wäre schon etwas anderes.“
...
Einen Dopingeffekt könne diese Methode laut Schänzer nur dann haben, wenn sie kurz vor einem Wettkampf und mit größeren Mengen durchgeführt würde. Der Biochemiker verwies jedoch auf eine interessante Wirkung der UV-Behandlung des Blutes. Dadurch würde der Retikulozytenwert gesenkt. Retikulozyten sind die Vorgängerzellen der roten Blutkörperchen, die für den Sauerstofftransport zuständig sind. Die Zahl der Retikulozyten erhöht sich bei Blutdoping, was zu einer möglicherweise gefährlichen Verdickung des Blutes führen kann. ...
Ist die UV-Behandlung somit geeignet, ungewünschte Nebenwirkungen von "echtem" Blutdoping zu beseitigen, und dieses zu verschleiern?