Es gibt m.E. einen deutlichen Unterschied zwischen aufdecken und aufklären. Aufdecken ist durchaus eine Aufgabe des Journalismus ("Presse" mag in dem Sinne ugs. sein) - nämlich des investigativen Journalismus. Ich denke schon, dass investigativer Journalismus seine Daseinsberechtigung neben den Staatsgewalten hat. Sowohl Staatsanwalt als auch Polizei werden ja grundsätzlich aufklärerisch nur tätig, wenn sie fundierte Kenntnis von etwas erlangen. Freilich mit den Ausnahmen (wenn man das so nennen möchte), in denen eine Aufklärung "von Amtswegen" unter bestimmten Voraussetzungen (fundierte Hinweise/Kenntnisse eines Vorfalls gehören auch da dazu) vorgeschrieben ist.
Denke ich auch, jetzt ist die Zeit der Staatsanwaltschaft ihre Arbeit zu machen und es bringt nichts wenn jetzt mit aller Macht rumgerührt wird um an Namen zu kommen.
Da muss sich auch die Öffentlichkeit und die Presse gedulden.
Ganz lustig, wenn man bedenkt, dass der Hintergrund der aktuellen Aufklärungsarbeit der Polizei und Staatsanwaltschaft eine Doku mit einem Interview vom Presse-Hajo Seppelt ist.
Er hat nur die Aufgabe der Anti-Doping-Kontrolleure übernommen.
M.E. ist es eher fraglich warum ein Staat eingreifen muss, wenn Leute sich Blut abnehmen und wieder zuführen lassen. Jeder kann ja eigentlich mit seinem Körper machen was er will.
Und wenn die Anti-Doping-Stellen versagen, dann ist es Pech für den jeweiligen Sport. Dann muss man mehr $$$ in die Kontrollen investieren.
Die Presse lebt von Populismus. Und steuert so auch die Meinungsbildung. Das halte ich für viel gefährlicher.
M.E. ist es eher fraglich warum ein Staat eingreifen muss, wenn Leute sich Blut abnehmen und wieder zuführen lassen. Jeder kann ja eigentlich mit seinem Körper machen was er will.
Du kennst das Gesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport?
"§1Zweck des Gesetzes
Dieses Gesetz dient der Bekämpfung des Einsatzes von Dopingmitteln und Dopingmethoden im Sport, um die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler zu schützen, die Fairness und Chancengleichheit bei Sportwettbewerben zu sichern und damit zur Erhaltungder Integrität des Sports beizutragen."
Warum denkst Du, dass der Staat nicht zuständig ist, wenn jemand gegen ein Gesetz verstösst?
Die Presse lebt von Populismus. Und steuert so auch die Meinungsbildung. Das halte ich für viel gefährlicher.
Ich halte diese Äußerung für Populismus und für gefährlich.
Pressearbeit sollte sich nach hohen Standards richten - das sie das nur selten tut, ist sehr schade und ärgert mich beinahe jede Woche, nichts desto trotz ist sie enorm wichtig. Und dazu gehört gerade die Funktion, staatliche Instanzen zu kontrollieren und zu versuchen, über Missstände aufzuklären. Anderes Beispiel von gigantischer Tragweite ist z. B. Cum-Ex. Auch bei Strafprozessen ist die Presse wichtig um die Arbeit von Alles Andere als fehlbaren Richtern oder Gutachtern zu überwachen und zu kontrollieren.
Es ist schon kein Zufall, dass Rechtsstaat und Presse in autoritären Systemen meistens synchron abgeschafft werden.
Ok, das wars dann auch zu dem Thema von mir, mit dem kurzen Fazit: Ohne Presse gäbe es überhaupt keine Dopingfälle, weil nichts aufgeklärt werden würde.
Du kennst das Gesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport?
"§1Zweck des Gesetzes
Dieses Gesetz dient der Bekämpfung des Einsatzes von Dopingmitteln und Dopingmethoden im Sport, um die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler zu schützen, die Fairness und Chancengleichheit bei Sportwettbewerben zu sichern und damit zur Erhaltungder Integrität des Sports beizutragen."
Warum denkst Du, dass der Staat nicht zuständig ist, wenn jemand gegen ein Gesetz verstösst?
Was ändert das an der Frage? Dieses Gesetz bräuchte man nicht. V.a. schreiben die Verbände ja dem Staat vor was Doping ist.
Zitat:
Ich halte diese Äußerung für Populismus und für gefährlich.
Sie ist real. Einfach mal nachschauen was Herr Trump seit Jahren täglich so an Skandalen hat. Und umgekehrt wie Obama eine Friedensnobelpreisträger wurde. Genauso würde ich behaupten, dass der AFD-Spenden-Skandal, der seit Wochen Thema ist, bei den Grünen keine 5 Tage ein Thema gewesen wäre.
Was ändert das an der Frage? Dieses Gesetz bräuchte man nicht. V.a. schreiben die Verbände ja dem Staat vor was Doping ist.
Eine Meinung unter vielen. Ich verfolge die kontroverse Diskussion um die Notwendigkeit eines Anti-Doping-Gesetzes seit 1999. Es hat viele Versuche auf verschiedenen Ebenen gegeben, die Doping-Kontrolle bzw. den Anti-Doping-Kampf auf der Ebene des Sports (v.a. der Verbände) zu belassen und sich gegen staaliche Einflussnahme zu schützen. Das Stichwort von der "Autonomie des Sports" gehört in eben diese Diskussion.
Zwei Dinge sollten dabei nicht außer Acht bleiben: Zum einen ist z.B. die Förderung des Spitzen-Sports im Bereich des BMI angesiedelt; damit ist die Politik automatisch im Boot. Somit ist es grundsätzlich ein nachvollziehbares Interesse, dass man wissen will, was mit dem eingesetzten Geld erreicht wird. Zudem darf ein Geldgeber natürlich mitbestimmen, welche Athleten und welche Methoden mit dem Geld gefördert werden und welche nicht.
Zum zweiten geht es in weiten Bereichen des Dopings um Eingriffe in den Körper der Athleten, wodurch der Tatbestand der Körperverletzung in die Debatte kommt. Und da sind wir bei einem juristischen Begriff, für den es sonst gesetzliche Regeln gibt, die eben die politsche/staatliche Ebene vorgibt.
Nachdem sämtliche Möglichkeiten gescheitert sind (man erinnere sich gerade an zahlreiche Vertuschungs-/Verschleierungen bei Dopingsereignissen seitens verschiedener (internationaler) Sportverbände, setzt man derzeit bei uns eben auf die gesetzliche Schiene. Sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber - wie Stefan richtig bemerkt hat - dadurch sind ganz andere Sanktionsmöglichkeiten eröffnet als dies sonst der Fall wäre.
__________________ "Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft, zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war." (Nelson Mandela)
Eine Meinung unter vielen. Ich verfolge die kontroverse Diskussion um die Notwendigkeit eines Anti-Doping-Gesetzes seit 1999. Es hat viele Versuche auf verschiedenen Ebenen gegeben, die Doping-Kontrolle bzw. den Anti-Doping-Kampf auf der Ebene des Sports (v.a. der Verbände) zu belassen und sich gegen staaliche Einflussnahme zu schützen. Das Stichwort von der "Autonomie des Sports" gehört in eben diese Diskussion.
Zwei Dinge sollten dabei nicht außer Acht bleiben: Zum einen ist z.B. die Förderung des Spitzen-Sports im Bereich des BMI angesiedelt; damit ist die Politik automatisch im Boot. Somit ist es grundsätzlich ein nachvollziehbares Interesse, dass man wissen will, was mit dem eingesetzten Geld erreicht wird. Zudem darf ein Geldgeber natürlich mitbestimmen, welche Athleten und welche Methoden mit dem Geld gefördert werden und welche nicht.
Zum zweiten geht es in weiten Bereichen des Dopings um Eingriffe in den Körper der Athleten, wodurch der Tatbestand der Körperverletzung in die Debatte kommt. Und da sind wir bei einem juristischen Begriff, für den es sonst gesetzliche Regeln gibt, die eben die politsche/staatliche Ebene vorgibt.
Nachdem sämtliche Möglichkeiten gescheitert sind (man erinnere sich gerade an zahlreiche Vertuschungs-/Verschleierungen bei Dopingsereignissen seitens verschiedener (internationaler) Sportverbände, setzt man derzeit bei uns eben auf die gesetzliche Schiene. Sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, aber - wie Stefan richtig bemerkt hat - dadurch sind ganz andere Sanktionsmöglichkeiten eröffnet als dies sonst der Fall wäre.
Körperverletzung? Sie fügen es sich selbst zu ...
Körperverletzung gibt es auch beim Fußball und es sind nur Fouls, die den Staat nix angehen ...
Und warum kümmert sich der Staat dann nur um Betrug beim Sport? Wer in der Uni/Schule abschreibt, den sanktioniert ja auch nicht der Staat ... Wie sieht es da mit Integrität aus?