Verbesserung der Leistung in einer Disziplin durch Training einer anderen?
Hallo,
ich habe eine Frage an die Trainingsexperten unter euch: Mich würde interessieren, ob man durch das Training in einer Disziplin des Triathlon, seine Leistung in einer anderen verbessern kann. Konkretes Beispiel: Im Winter war ich relativ viel schwimmen, wenig auf dem Rad und wenig laufen. Ausgang des Winters war ich bei meiner ersten längeren Radausfahrt überrascht, wie gut es läuft, trotz der geringen Trainingsumfänge im Winter. Ich denke, ich habe meine Form sogar gesteigert, gegenüber dem letzten Jahr. Ich habe das Gefühl durch das Schwimmen mehr Tempohärte bekommen zu haben. Das heißt, ich kann über längere Strecken ein hohes Tempo halten, als vorher. Ist das möglich, oder trügt mein Gefühl? Mein Schnitt liegt jedenfalls höher. Und falls es diesen Effekt gibt, welche Fähigkeiten werden durch Training auf andere Disziplinen "übertragen"? Eher die Grundlagenausdauer,Schnelligkeit, Kraftausdauer, oder ist es abhängig davon, mit welchen Intensitäten man im Winter trainiert hat?
Der Effekt, von dem du redest existiert eigentlich nur in begrenztem, meist übeschätztem Ausmaß bei Triathloneinsteigern, die noch allein durch allgemeine Trainingseffekte (Vergößerung des Herzens, effektivere Atmung) schneller werden.
Ab einem gewissen Leistungsniveau behindern sich die drei Disziplinen sogar gegenseitig (Verbesserungen im Schwimmen wirken sich z. b. gern mal ungünstig auf die Laufform aus, schnelleres Laufen reduziert auch oft den Druck auf dem Rad usw.), was gut daran ersichtlich ist, dass auch die weltbesten Triathleten in keiner ihrer Einzeldisziplinen an das Niveau der Weltspitze in der jeweiligen Einzeldisziplin herankommen (O.K. ein bis zwei Ausnahmen fallen mir ein, aber die behalte ich der besseren Verständlichkeit meiner o.g. These wegen für mich ).
Der Grund warum du mit reduzierten Umfängen im Radfahren und Laufen gut über den Winter gekommen bist, könnte daran liegen, dass du die wenigen Einheiten ausgeruhter und intensiver absolviert hast und natürlich am "Trainingsjahre-Effekt". Vielleicht warst du auch im vorjahr übertrainiert?
Läßt sich wohl nicht leugnen ...
Aber wo siest du denn die Grenze dieses "gewissen" Leistungsniveaus ?
Z.b. bzgl LD :
8:30, 9:00, 10:00, 12:00 ... ?
Hängt sicher vom Talent, den individuellen Voraussetzungen ab und ich würde mich nicht trauen, das an IM-Bestzeiten festzumachen.
Aber beim Laufen z. b. denke ich, dass zum Unterbieten der 40min-Marke (als Mann) auf 10 km klassisches Crosstraining (nur gelgentliches Laufen, Radfahren, Ruderergometer, im Winter vielleicht Skilanglauf) durchaus zielführend ist. Das ist ja auch das Niveau, das gut trainierte Nur-Radfahrer oder Nur-Schwimmer oft schon draufhaben, wenn sie doch mal 10km auf Zeit laufen.
Wenn man dagegen an die 35min und darunter laufen will, da kann man nochsoviel Radkilometer sammeln, das Ziel wird man(bei "normalem" Talent) nicht erreichen ohne genügend viele und genügend intensive Laufkilometer.
Hängt sicher vom Talent, den individuellen Voraussetzungen ab und ich würde mich nicht trauen, das an IM-Bestzeiten festzumachen.
Aber beim Laufen z. b. denke ich, dass zum Unterbieten der 40min-Marke (als Mann) auf 10 km klassisches Crosstraining (nur gelgentliches Laufen, Radfahren, Ruderergometer, im Winter vielleicht Skilanglauf) durchaus zielführend ist. Das ist ja auch das Niveau, das gut trainierte Nur-Radfahrer oder Nur-Schwimmer oft schon draufhaben, wenn sie doch mal 10km auf Zeit laufen.
Wenn man dagegen an die 35min und darunter laufen will, da kann man nochsoviel Radkilometer sammeln, das Ziel wird man(bei "normalem" Talent) nicht erreichen ohne genügend viele und genügend intensive Laufkilometer.
Da ist was wahres dran, wenn man aber verletzungsbedingt wenig laufen kann, kann man viel übers Rad kompensieren....
hoffe ich mal......
bis jetzt geht`s
Ab einem gewissen Leistungsniveau behindern sich die drei Disziplinen sogar gegenseitig (Verbesserungen im Schwimmen wirken sich z. b. gern mal ungünstig auf die Laufform aus, schnelleres Laufen reduziert auch oft den Druck auf dem Rad usw.), was gut daran ersichtlich ist, dass auch die weltbesten Triathleten in keiner ihrer Einzeldisziplinen an das Niveau der Weltspitze in der jeweiligen Einzeldisziplin herankommen
Andererseits läßt sich damit auch genau in die entgegengesetzte Richtung argumentieren :
-> Spezialisten sind im Triathlon nicht so gefragt !
Insofern würde ich dir also zustimmen, wenn es darum geht, wie sehr der reine Läufer vom Schwimmen profitieren kann etc.
Wenn man die Ausgangsfrage "Verbesserung der Leistung in einer Disziplin durch Training einer anderen ?" etwas umdeutet in "Verbesserung in einer Disziplin innerhalb eines Triathlons durch ...", ist sie für mich noch deutlich offener ...
Und zwar über das "wegen besserer Radform erholter auf die Laufstrecke gehen und deswegen besserer Laufsplit" hinaus !
Zitat:
Zitat von Hafu
... ich würde mich nicht trauen, das an IM-Bestzeiten festzumachen.
Ich bleibe trotzdem mal bei dem Beispiel LD ~11h :
1:20 - 5:30 - 4:00 ... das hat sicherlich alles noch recht wenig mit echtem Schwimmen, Rad fahren oder Laufen zu tun ...
Eher mit allgemeiner Fitness und Ausdauer etc.
Das liest sich doch schon sehr interessant, was bisher geschrieben wurde. Ich möchte noch etwas konkreter werden: Meine Schwimmeinheiten waren intensiver, weil ich viel Techniktraining betrieben habe und als Anfänger wenig effektiv schwimmen konnte. Auch das Laufen war eher intensiv. Denn ich laufe meistens dann, wenn ich weniger Zeit habe. Wenn ich viel Zeit habe, bin ich meistens auf dem Rad. Die Frage, die sich für mich aufdrängt: Kann ich die Grundlagenausdauer, die ich vorwiegend auf dem Rad antrainiere, auch für das Laufen nutzen, oder ist eine lange Laufeinheit auch sinnvoll? Wenn sich mein Fettstoffwechsel durch GA1 Training anpasst, müsste es doch theoratisch egal sein, ob es durch laufen oder Rad fahren passiert?