Motiviert durch den Winterpokal, getrieben von dem Ansporn versteckte Fette zu verbannen, wühlte ich wiedermal durch den schönen Reichswald mit meinem Cyclocrossrad. Wir schreiben Anfang Januar. Jeder Weg war schon tausendmal gefahren, da kam mir der Gedanke mal wieder einen Weg zu nutzen, der zwar dicht bei meinem Dorf liegt, aber sonst lieber gemieden wurde. Er verläuft zwar fast perfekt geradeaus, ist aber abgeschrägt wie in einer Steilkurve, bei jeder Wurzel neigt das Rad zu rutschen.
Gleich zu Beginn liegt ein kleiner Baustamm quer, ok kommt vor, abgestiegen - weiter geht es! Nun alle 5 Meter ein Ast, ein Stock, kleinere Baumstämme. In unregelmäßigen Abständen liegen nun auf einigen hundert Meter verschieden Hindernisse.
Ich schiebe alles beiseite und setze die Fahrt fort. Doch in Gedanken bin ich noch bei diesem seltsamen Vorfall, ich hab ja unterwegs eh nichts zu tun. Was war da los?
Sturm oder andere natürliche Ursachen können wir ausschließen, alles lag exakt senkrecht zur Wegstrecke. Förster, Waldarbeiter etc. würden am Anfang und am Ende ein Hindernis installieren. Reiter würden sich anspruchsvollere Hindernisse bauen bzw. gleichmäßigere abstände wählen.
Es gab mal in einem ganz anderen Waldabschnitt Leute, die gegen Downhillfahrer dicke Äste auslegten, aber dies hier war ein normaler Waldweg.
Das Rätsel schien unlösbar.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Wieder so ein möchtegerne Polizist. Sind die gleiche feige Typen, die anonym diese dämliche "Scheiße geparkt" Zetteln auf die Autos kleben. Die sollten sich lieben ein Hobby zulegen oder eine Familie gründen.
Eigentlich hatte ich dieses Erlebnis schon wieder vergessen, als ich eine Woche an dem Weg vorbeifuhr und wieder den dicken Baumstamm am Ende liegen sah. Ich hielt an, schob ihn wieder beiseite und sah, dass sämtliche Äste, Stöcke und Stämme wieder zurück auf den Weg gelegt wurden.
Nun packte mich der Ehrgeizig! Rad abgestellt machte ich mich daran das ganze Gelumpe vom Weg runterzuschmeissen, dies dauerte eine Weile und kostete mich einen wertvollen Punkt im Winterpokal.
Nach getaner Arbeit hatte ich nasse Handschuhe, aber das war es mir wert! Ich beschloss nun häufiger den Weg in meine Ausfahren einzubauen.
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Mein Kontrahent schien seltener unterwegs zu sein als ich, einige Male besuchte ich meinen neuen Lieblingsweg, doch nichts tat sich. Aber genau eine Woche später, wieder an einem Mittwoch, war alles blockiert.
Schnell merkte ich, dass es größtenteils neue Äste warnend einige dickere Stämme, welche ich letztes Mal nicht so weit wegwerfen oder schleppen konnte. Folglich beschloss ich nun besonders tatkräftig zu agieren und penibel jeden Stock weit wegzuwerfen, Äste in Brombeerstrauchfelder zu schubsen und sogar die dicken Brocken dorthin zu schleppen.
Wer auch immer mein Gegner ist, er sollte die doppelte bis dreifache Arbeit haben und es richtig ungemütlich haben.
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Bei Aldi hab ich mal so ne Wildkamera gesehen fürn paar Öre. Häng so n Ding da halt mal hin.
Oder so ne daumengrosse Pollin-Kamera. Ich weiss nur nimmer, ob die bei Geräuschen oder Bewegungen auslöst.
Oder geh mit der Säge los, mach alles klein und schlichte es in 30cm-Stücken neben dem Pfad auf...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Oder säg jeweils aus dem Ast in der Mitte ein Stück raus, so dass ein Radler durchfahren kann und leg das Mittelstück sauber daneben. So haben Radler eine freie Schneise. Vielleicht merkt er dann ja, dass er vera**cht wird . Aber zwischen was merken und drüber nachdenken liegen ja Welten.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Da ich immer mittwochs den Rummel auf dem Weg entdeckte, fuhr ich letzten Dienstag eine Kontrollfahrt, dies bedeutete nun zusätzliche Punkte für den Winterpokal, denn eine neue Motivation zwang mich zu zusätzlichen Umwegen.
Außer den weiten Brombeerfeldern mit ihren bekackten Dornen und dem lästigen schrägen, rutschigen Weg war nichts zu erkennen. Ich war schon ein wenig enttäuscht. Gähnende Leere. aber es war ja auch Dienstag, eine Fahrt für Mittwoch wurde fest beschlossen!
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Mittwoch 28.01.2015
Ohne Erwartungen angereist, präsentiert sich von Beginn an das volle Ausmaß des Konflikts. Schleifspuren durch den halben Wald, mühsam neu rangeschafftes Material liegt wieder fein säuberlich senkrecht zur Fahrspur mitten auf dem Weg. Ich kann zwar nicht den ganzen Wald aufräumen, aber wieder schleuderte ich alle Äste in Brombeerfelder, schleppte die Stämme wieder zurück durch den halben Wald und ließ sie noch ein Stück bergab kullern.
Eine kleine Fotosession wurde erledigt und der Beschluss gefasst hier etwas zu verschriftlichen. Vielleicht trägt es ja zur Erheiterung bei. Das Bild von Pauken Panther an der Litfaßsäule ging mir nicht mehr aus dem Kopf und ich fragte mich, was nun mein Kontrahent wohl als nächstes machen würde. Nylondraht? Hochsitz mit Gewehr?
Also: Zwischen Dienstag Nachmittag und Mittwoch Mittag schlägt das blaue Männchen zu!
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