Hier eine Erkenntnis, die mich heute ereilte. Beim Carboloading sollte man vernünftig bleiben, und nicht übers Ziel hinausschießen. Es ist sinnvoll, den eigenen Ernährungsplan einmal durchzurechnen, denn man kann sich auch zu viel Kohlenhydrate zuführen und nimmt dadurch nur unnötig zu. Natürlich wird auch die Belastung für den Verdauungstrakt noch größer.
Meine Zielstellung folgt den Empfehlungen für ein 1-Tages Carboloading. Dazu nimmt man am Tag vor dem Wettkampf 10g Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht auf. Bei mir mit einem "idealisierten" Gewicht gerechnet 750g, was sich nach ganz schön viel anhört.
Dementsprechend hatte ich mir folgenden Schlachtplan überlegt: Beim Bäcker vier Brezeln und zwei Rosinenbrötchen holen, für Frühstück und Zwischenmahlzeiten am Vor- und Nachmittag. Dann die obligatorischen Nudeln, 500g Trockengewicht (= 1 Päckchen), verteilt auf Mittag- und Abendessen. Dazu nur eine leichte Tomatensoße und etwas Käse. Weiter kann man an so einem Tag ja mal das machen, was sonst nicht sinnvoll ist: Zum Trinken gibt es Softdrinks (Zitronenlimonade, Cola geht auch und hat noch mehr Zucker), drei Liter davon über den Tag verteilt. Angeblich gibt es ja Leute, die das jeden Tag so machen. Außerdem Haribo, zwei Tüten mit zusammen 400g. Und dann die drei Hauptmahlzeiten noch mit jeweils 100 Gramm Maltodextrin-Getränk pimpen.
Klingt gut? Mit dem Menü wäre ich nicht nur leicht übers Ziel von 750g hinausgeschossen, sondern hätte ziemlich genau das Doppelte realisiert! Also esst an dem Tag planvoll, und rechnet euch das Ganze mit einer Excel-Datei vorher mal durch.
Also, wenn ich das alles an einem Tag verdrücken sollte, dann wäre mir die ganze Nacht so schlecht, dass ich unmöglich am nächsten Tag Sport treiben könnte...
Meine Erfahrung mit dem Carboloading: Übertreiben ist nicht gut, egal, was die Excel-Tabelle sagt. Habe mal versucht, mich an diese Vorgaben von 10g pro kg Körpergewicht zu halten. Das hat meine Verdauung durcheinander gebracht. Und soviel Essen am Abend sorgen (zumindest bei mir) nicht gerade für einen gesegneten Schlaf.
Diese Strategie vertrage ich am Besten: Ich frühstücke an so einem Tag ordentlich, 3 Brötchen, Orangensaft, Kaffee dürfen es sein. Dann vormittags 1/2 Baquette mit gebeiztem Lachs oder Schinken, nachmittags 2 Stück Obstkuchen und Kaffee. Am späten Nachmittag dann eine Pizza, mit nicht zu viel Gedöns drauf (das habe ich mir vom Captain abgeguckt) oder abends dann je nach Appetit und Hunger maximal 2 Teller Nudeln auf der Pasta-Party, keine Fressorgien am Abend mehr. Über den Tag verteilt vielleicht noch ein paar Gummibärchen o.ä., wenn Appetit drauf vorhanden ist, fertig. Viel Wasser über den Tag verteilt trinken. Da liege ich sicher unter der empfohlenen Menge, aber damit fühle ich mich wohl, die Verdauung rebelliert nicht und ich kann halbwegs gut schlafen.