Hallo,
auch wenn ich in Arnes Meinung häufig schätze finde ich die Äußerungen bezüglich des Urteils nicht zutreffend.
Leider ziehen heutzutage erwischte und vermeintliche Dopingsünder mit allen juristischen Mitteln gegen die Sportgerichte, Nationale Verbände und WADA zu Gericht um dann mit milionenschweren Klagen die Verurteilung zu verhindern.
Dass dann die Verbände versuchen alle Schlupflöcher abzudecken und nicht mit einer Niederlage dumm, nutzlos und um einiges weniger an Finanzen da zu stehen ist verständlich.
Und das das Zeit dauert, weil immer skurrilere Argumente seitens der Ertappten vorgebracht werden und so wie jetzt auch im Falle Contador schon die zivilrechtlichen Klagen im Hintergrund stehen ist auch verständlich, wenn auch sehr betrüblich udn nervig für alle Beteiligten.
Meistens geht es bei den Prozessen gar nicht um den Sachbestand des Dopings selber sondern um den Versuch Verfahrensfehler nachzuweisen um das Verfahren selber zu kippen.
Eben so ist der Prozess von Jan Ullrich seitens seiner Anwälte jahrelang herausgezögert worden.
Ich bin auch nicht Arnes Meinung, dass das Urteil "albern" ist.
Es ist spät, aber doch nicht zu spät, denn es zeigt, dass die Mühlen zwar langsam mahlen- zumal wenn es seitens des Beschuldigten nichts, aber auch gar nichts zur Aufklärung beigetragen worden ist- aber sie eben doch ein Ergebnis bringen.
Nun könnte man dazu sagen, dass es Schnee von gestern ist, der "arme" Jan ja schon lange nicht mehr fährt, etc.
Aber spätestens wenn man dann die Aussage von ihm selber dazu hört ist das bei weitem kein Dopinggeständnis wie es behauptet wird. Er gibt nur zu, was nun amtlich ist, nämlich dass er bei Fuentes war um sich Blut abnehmen zu lassen- nicht mehr und nicht weniger.
Kein Geständnis des Dopings, sondern nur eine seitenlange Entschuldigung warum er bei Fuentes war, der immense Druck der Öffentlichkeit, der Medien, etc.
Und natürlich seine Anwälte, die ihn "mundtot" gemacht hatten.
Jan als das Opfer aller- so stellt er sich dar.
Eine Eigenverantwortung wird da weggeschoben, ein Schuldgeständnis ebenso.
Und da muss ich sagen, dass ich persönlich es entlarvend finde und solche Leute absolut nichts mehr im Sport verloren haben- weder als Teilnehmer bei Radmarathons, noch gar als Aushängeschilder des Sports.
Mit dieser Einstellung- lange nach seiner Karriere- ist er noch immer nicht in der Realität angekommen und vielleicht ist es gut, dass er sieht, dass nicht alle vergessen haben, was damals war.
Und für Leute, die sich jahrelang mit seinen Anwälten auseinandersetzen mussten, die er verklagt hat ist es auch eine Genugtuung.
Da muss man sich mal anschauen was Prof. Dr. Franke jahrelang ausgefochten hat- ohne Rücksicht auf sein Finanzen, Mühen, etc.
Die Fairness, die Arne da einfordert fehlt Jan Ullrich selber im Entscheidenden Maße und er selber hätte schon viel früher alles aufklären können- hat er aber nicht.
Dann zu jammern, dass am Stammtisch das Urteil gefällt wird ist vom Athleten selbstverschuldet.
Wenn er nicht aufklären will ist das seine Entscheidung, die Konsequenzen muss er dann aber auch selber tragen.
Sorry Arne, aber was hättest Du denn geschrieben wenn der Fall nicht vom CAS noch einmal aufgerollt worden wäre? Wahrscheinlich, dass man heutzutage dopen kann und nach einigen Jahren auch keine Konsequenzen zu befürchten hat.
Ich finde es aber gut, dass Amnesie nicht Amnestie bedeutet.
Gruß,
Loretta
Ich kann auch nicht verstehen warum manche nicht einsehen wollen das sich am System Doping nur etwas ändern wird wenn wir, die Fans und Geldgeber, uns klar gegen Doping aussprechen und den Profis ein klares Signal geben das Doping nicht gesellschaftsfähig ist.
Wenn ich mir manche Posts so durchlese wo Ulrich als Held und Opfer der Öffentlichkeit gefeiert wird und alles anscheinend in Vergessenheit geraten ist, gewinnt man leider oft den Eindruck Doping sei im Profisport etabliert und zwingend notwendig um für die Öffentlichkeit interessante Leistungen erbringen zu können.
....Leider ziehen heutzutage erwischte und vermeintliche Dopingsünder mit allen juristischen Mitteln gegen die Sportgerichte, Nationale Verbände und WADA zu Gericht um dann mit milionenschweren Klagen die Verurteilung zu verhindern.....
stell dir vor du wärst positv getestet und wüsstest, dass du nichts genommen hast.
würdest du nicht dasselbe tun?
leider ist das testsystem so, das nicht nur viele doper nicht erwischt werden, sondern das auch vereinzelt nichtgedopte fälschlicherweise beschuldigt werden.
es ist in der zivilisierten welt nun einmal so, dass jeder das recht auf verteidigung und überprüfung hat.
die einen haben nun einmal gute argumente für dopingmittel in ihrem körper (über 100 erwischte fussballer bei einem nachwuchsturnier in südamerika), die anderen wenige rgute (contador).
"dopingsspuren im körper führen zwangsläufig zu einer verurteilung" ist nur in totalitären systemen durchsetzbar.