Zitat:
Zitat von qbz
Gehört aber nicht zum Katalog der international abgestimmten Essstörungen mit Krankheitswert.
ICD 10, F50 Essstörungen
Auffälligkeiten in bestimmten Verhaltensbereichen, die von der Norm, dem Durchschnitt abweichen, werden heute schnell mal auf dem Medienmarkt mit "krank" attribuiert.
-qbz
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Ich würde noch anfügen, dass es vermutlich der geschätzen Ärzte- und Psychotherapeutenschaft darum geht, "erfundene"- aber bereits mit einem richtig gefährlich klingenden Namen versehene "Krankheiten" - hier: "Orthorexie" - in den Katalog der über die Kassen und PKV abrechenbaren Krankheiten aufzunehmen ("Disease Mongering").
http://de.wikipedia.org/wiki/Disease_Mongering
Sicherlich nimmt es bedenkliche Züge an, wenn der Alltag eines Menschen nur noch zwanghaft vom Bemühen geprägt sein sollte, sich gesund zu ernähren - wie auch immer man das nun definieren will. Daraus aber eine Krankheit zu konstruieren erinnert mich irgendwie entfernt an die frühere Praxis, Linkshänder zu Rechtshänder umschulen zu wollen, weil man dies für "abnorm" und "krankhaft" hielt.
Die Folge solchen Unfugs wird letzten Endes sein, dass sich ejder, der sich um seine Ernährung Gedanken macht im Hinterkopf gleichzeitig die Frage stellt, ob er vielleicht krank sei, weil er sich gensund ernähren wolle. Ab dem Punkt wird es Slapstick...
Noch immer scheint mir das größere Problem zu sein, dass es Menschen gibt, die sich gedankenlos oder in voller Absicht von - sorry - Scheißdreck ernähren, dieses Verhalten aber nicht als Krankheit definiert wird. Weil dies den Interessen der Fast- und Conveniencefood-Industrie zuwider läuft?