Bei mir (eher beim Tri-Rad) knackt / "knarzt" es beim Treten. Wenn ich auf dem kleinen Kettenblatt fahre, ist es schlimmer als auf dem Großen. Lenker und Sattel kann ich soweit ausschließen. Die Kettenblattschrauben ließen sich zwar etws nachziehen, war es aber nicht.
Jetzt würde ich gerne Kurbel und Innenlager (hängen, glaube ich zusammen) demontieren, ggf. säubern, fetten und wieder montieren.
Leider weiß ich aber nicht, wie die Demontage bei der 10fach Ultegra aus 2006 funktioniert.
Bei meiner 9fach kann ich dem dem integrierten Kubelabzieher diese abschrauben und mit dieser Vielzahl-Nuss das Tretlager aufschrauben.
Kann mir jemand erklären, wie das bei dem neueren System funktioniert und wo ich das Werkzeug dafür ggf. sehr kurzfristig bekomme.
0. Wellenschraube an der linken Kurbel mit Spezialwerkzeug lösen (Innenverzahnung, liegt der Kurbel bei)
1. Schrauben an der linken Kurbel mit Inbus lösen.
2. Sicherheitshaken im Spalt (bei den gelösten Schrauben) entriegeln (schwarzer Kunststoffhaken)
3. Linke Kurbel abnehmen
4. Rechte Kurbel mit Welle rausziehen
5. Dieses Werkzeug
zum Lösen der Lager verwenden
10€ bei http://bike-components.de/catalog/In...+Hollowtech+II
6. Lager reinigen, Gewinde reinigen, fetten
7. Alles wieder zusammenbauen, Drehmomente beachten
Vor dem Anziehen der linken Kurbelschrauben erst die Wellenschraube mit dem Spezialwerkzeug anziehen.
Ich habs noch nicht probiert, die "Wellenschraube" als erstes losezudrehen, würde aber vermuten, dass das nicht unbedingt funktionieren muss, weil die beiden Inbusschrauben diese Schraube quasi einquetschen.
Normal würde ich deshalb die Demontage umgedreht zur Montage durchführen, also erst die beiden Inbusschrauben lösen, dann die Wellenschraube rausdrehen.
Drehmomente beachten! Vor allem bei der Wellenschraube. Die beiden Inbusschrauben bei Montage wechselweise in kleinen Schritten gleichmäßig anziehen!
Drehrichtung bei Demontage der Lagerschalen beachten! Einseitig Linksgewinde, steht auf der Schale drauf.
Jou, und wenns eh auseinander ist, die Planflächen des Tretlagergehäuses fräsen lassen.
Das (und korrektes drehmoment) hat der Langlebigkeit des Tretlagers bei noch keinem Bike geschadet.
Wenns knarzt/knackt, scheint da ja etwas im Argen zu liegen, was ne Ursache hat.
Du kannst nu die Wirkung beseitigen und beim nächsten Mal dann wieder, aber auch gleich nach der Ursache fahnden.
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Natürlich hat es funktioniert, aber es hat dann irgendwann geknackt. Also hat es scheinbar nicht optimal funktioniert.
Die ganze Geschichte ist zwar dafür gebaut, gewisse Toleranzen zu verkraften, was aber nicht bedeutet, dass geringere Toleranzen nicht eine bessere Funktion bringen könnten.
Im Idealfall sind die beiden Lager exakt parallel und die Lagerschalen nicht verzogen, in der Realität so gut wie nie.
Ich bin bei "Making Of..." genauer darauf eingegangen, wieso es wichtig ist, dass die Anlageflächen am Tretlagergehäuse parallel sind und wieso man das genaue Drehmoment berücksichtigen sollte, um bestmögliche und langfristig einwandfreie Funktion zu erhalten.
Leider kann man die ganzen Bauteile zusammenschustern, wie man will und es wird dennoch erstmal eine Zeitlang funktionieren, nach der man ein Versagen (das kann auch Knacken sein) nicht mehr ursächlich auf fehlerhafte Montage zurückführt.
Wennst aber zum Beispiel nen Rennmotor aufbaust, dessen Kurbelwelle statt 3/100mm nun 5/100 unrund läuft, was zwar immerhin noch innerhalb der Toleranz von 6/100mm ist, sich aber dadurch bemerkbar macht, im 2. Rennen die Lagerbauteile durch den Motor zu schicken anstatt 3 Rennen klaglos durchzuhalten, kriegst du die Quittung nahezu sofort und nen Termin zu einem ernsten Gespräch gratis dazu.
Im Radgeschäft hörst du stattdessen, je nach geistiger Beweglichkeit des Schraubers, eine Schimpftirade über den "neumodischen Scheissdreck, den wir früher auch nicht zum Gewinnen gebraucht haben", devotes Andeuten auf Gewährleistung oder Garantie des Herstellers oder ne selbstbewusste Diagnose, die eines der Wörter "Hochdruckreiniger", "Wasserschlauch" oder auch die freche Kombination "zu fest reingetreten" beinhaltet.
In jedem Fall also ziemlich realitätsfremd, obwohl sicher auch Knarzen oder Knacken bei korrekter Montage auftreten kann.
Hab ich so aber noch nicht gehabt, zumal ich bei Kundschaft, die mich häufiger heimsucht, jährlich zerlege, reinige und neu zusammenbaue.
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Wie beachte ich bei dem o.g. Werkzeugen das Drehmoment?
Ernstgemeinte Frage,
Marc
Hahahaha, ..., gute Frage, nächste Frage: gar nicht!
Das grosse Paradoxon ist, dass weder Shimano noch Campagnolo ein Werkzeug anbieten, das die Verwendung eines Drehmomentschlüssels zulässt.
Ich hab so ein Ding von Cyclus Tools:
und nochmal ein ähnliches für Campa, da dort das für shimano nicht passt.
Dazu dann noch ne fette Inbusnuss, um bei UltraTorque die mittige Mutter ordentlich festziehen zu können.
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