OP Bandscheibenvorfall L5/S1? kraftgemindert und Taubheitsgefühl links
Hallo zusammen, ich brauche bitte Euren Rat:
Als würden mir meine teils großen Schulter-, Knie- und Hüftprobleme noch nicht reichen ( - das vertiefe ich ein andermal -) , habe ich nun noch massive akute Rückenprobleme.
Meine Probleme:
Seit Anfang Januar leichte Rückenschmerzen LWS, nach und nach zunehmend, auch in die linke Gesäßhälfte und später auch ins linke Bein und den linken Fuß ausstrahlend. Am 09.02. dann wohl der Bandscheibenvorfall, unglaubliche Schmerzen, trotz Spritze und zwei IBU800. Seitdem fühlen sich die linke Gesäßhälfte, das linke Bein (hinten) und der linke Fuß (außen) taub an, außerdem habe ich dort deutlich weniger Kraft. Die Schmerzen sind mittlerweile gut erträglich, solange ich mich „vorsichtig“ bewege, aber ich kann nicht richtig gehen.
MRT LWS 13.02.2015
-Im Bereich L5/S1 deutlicher (mediolinkslateral betonter) Bandscheibenvorfall mit Kontakt zur S1 Wurzel links
-Duralsack minimal 6mm, Einengung
-Spondylarthrosen in den unteren zwei LWS-Segmenten L4/L5 leicht aktiviert
-letztes Bandscheibenfach diskret höhengemindert
-Osteochondrose L5/S1
-deutliche Steilstellung der LWS
[ Bei einem CT der LWS September 2014 (gemacht wegen meiner Hüftprobleme, damals nur gelegentlich Rückenschmerzen) sah das Ganze noch harmloser aus:
-kleine, degenerativ zu wertende Retrospondylophyten auf Höhe L5/S1, bei geringgradig höhengemindertem Bandscheibenfach
-kleine osteophytäre Anbauten zudem im Bereich der Facettengelenke auf gleicher Höhe, mit Kontakt zur Nervenwurzel S1 links
-bei anlagebedingt engem Spinalkanal resultiert Spinalkanalstenose (8mm) auf gleicher Höhe, bei angedeuteter Bandscheibenprotrusion ]
-geringgradig linkskonvex-skoliotische Fehlhaltung
(…) ]
Mein Orthopäde [Arzt Nr.2] meinte heute, dass der BSV sehr ausgeprägt sei. Er würde nur 3-4 Patienten im Jahr zur OP raten ( - es würde zu häufig operiert -), aber ich wäre eindeutig einer davon. Die Einengung am Nervenkanal wäre so massiv, dass das nicht anders zu beheben wäre. Es würde die Gefahr bestehen, dass ich bei einer Verschlechterung ein Leben lang humpeln würde. Physiotherapie wollte er mir nicht verschreiben, da sieht er (für mich) keine Chance drin.
Ein anderer (Rücken-) Arzt [Arzt Nr.1] meinte, ich solle ein paar Wochen lang entzündungshemmende Schmerz- und bestimmte Vitaminpräparate (Keltican Forte) nehmen. Außerdem könne ich Mitte März für 3-4 Tage in eine Klinik und würde mit Spritzen (Lokalanästhetikum), Physio und Vitaminpräparaten behandelt werden. Bis dahin sollte ich den Nerv schonen, keinen Sport, vielleicht etwas Physio. Das Problem könnte alleine weggehen (?).
Das folgt als nächstes:
Nächste Woche habe ich noch einen Termin bei einem Neurochirurgen, um mit ihm meine Möglichkeiten durchzusprechen. Außerdem werde ich vorher noch die Nervenleitgeschwindigkeit messen lassen.
Meine Fragen:
-Wie sind Eure Erfahrungen mit einem ausgeprägten BSV L5/S1?
-Physio oder OP? Risiko einer dauerhaften Lähmung bei Verschlechterung?
-macht ein kurzer Klinikaufenthalt mit Phyiso und Spritzen Sinn?
-Hat jemand Erfahrung mit der Neurochirurgie in Solingen?
-Kann man sich als Kassenpatient bei eigener Zuzahlung vom Chefarzt operieren lassen?
Bei einer konservativen Behandlung würde die Einengung des Nervenkanals doch bestehen bleiben, oder sehe ich das falsch?
Vielen Dank fürs Lesen und eventuelle Anregungen
Geändert von alex1 (20.02.2015 um 07:36 Uhr).
Grund: kleine Ergänzung
Eine Ferndiagnose ist hier schwer, da ich speziell die Verengung in deinem Fall nicht beurteilen kann.
Ich hatte letztes Jahr einen Vorfall an der gleichen Stelle wie du.
Hatte auch einen starken Austritt (9mm).
Man riet mir zur Physio.
Schmerzen hatte ich auch in das Bein ausstrahlend bis in die untere Wade. Beim Radeln und beim Sitzen auf dem Rad oder im Auto sehr große Schmerzen.
Ich habe das mit Intensivphysio nach ein paar Wochen in den Griff bekommen und dann nach und nach wieder aufgebaut.
Physio habe ich bei der Sporeg in Offenbach gemacht, kann ich nur empfehlen.
Eine OP scheint heute selten notwendig zu sein, vor allem im ersten Schritt.
Ist aber wohl vom Einzelfall und Art der Verletzung abhängig...
Ich humpele auch seit 4 Wochen. Noch glaube ich an eine muskuläre Kompression des Ischiasnervs, das hatte ich früher öfter.
Sicher ist es nicht.
Radeln geht (Ergometer), gehen/auftreten tut sch...weh, vor allem im Unterschenkel.
6x Massage war erfolglos, obwohl die Physio sagte es ist schon sehr verhärtet.
Am schlimmsten ist es morgens, ich muss erst 30min radeln um gehen zu können.
Muss wohl auch noch zum Arzt.
Eine Ferndiagnose ist hier schwer, da ich speziell die Verengung in deinem Fall nicht beurteilen kann.
Ich hatte letztes Jahr einen Vorfall an der gleichen Stelle wie du.
Hatte auch einen starken Austritt (9mm).
Man riet mir zur Physio.
Schmerzen hatte ich auch in das Bein ausstrahlend bis in die untere Wade. Beim Radeln und beim Sitzen auf dem Rad oder im Auto sehr große Schmerzen.
Ich habe das mit Intensivphysio nach ein paar Wochen in den Griff bekommen und dann nach und nach wieder aufgebaut.
Physio habe ich bei der Sporeg in Offenbach gemacht, kann ich nur empfehlen.
Eine OP scheint heute selten notwendig zu sein, vor allem im ersten Schritt.
Ist aber wohl vom Einzelfall und Art der Verletzung abhängig...
Gute Besserung, Daumen sind gedrückt
Vielen Dank
Hattest Du "nur" Schmerzen, oder auch Taubheitsgefühle? Die Tage nach dem BSV hatte ich starke Schmerzen. Jetzt, neun Tage nach dem BSV, kann ich gut sitzen, stehen und liegen. Das Gehen schmerzt, und das Durchstrecken des Beins. Richtig Angst macht mir aber, dass links Gesäß, Bein und Fuß taub sind, und ich z.B. nicht auf den Zehenspitzen stehen kann. Links ist kaum Kraft vorhanden.
Natürlich würde ich es zuerst mit Physio probieren, wenn ich sicher wäre, (durch eine ausgelassene oder aufgeschobene OP) keine dauerhaften Folgeschäden davonzutragen?
Mir ist bewusst, dass am Rücken zu häufig operiert wird. Der Meinung ist aber auch der Orthopäde, der mir zu der OP geraten hat.
Bist Du mittlerweile wieder vollkommen gesund?
Zitat:
Zitat von Noiram
Gute Besserung!
Ich humpele auch seit 4 Wochen. Noch glaube ich an eine muskuläre Kompression des Ischiasnervs, das hatte ich früher öfter.
Sicher ist es nicht.
Radeln geht (Ergometer), gehen/auftreten tut sch...weh, vor allem im Unterschenkel.
6x Massage war erfolglos, obwohl die Physio sagte es ist schon sehr verhärtet.
Am schlimmsten ist es morgens, ich muss erst 30min radeln um gehen zu können.
Muss wohl auch noch zum Arzt.
LG Marion
Vielen Dank
Vier Wochen Humpeln finde ich schon ziemlich lang. Die Verhärtung könnte ja evtl auch durch eine Schonhaltung kommen, auf die Du bestimmt schon ausgewichen bist? Ein guter Orthopäde kann zumindest nicht schaden, denke ich mal mit meinem Laienwissen.
Dir auch gute Besserung
Hatte 2012 sehr ähnliche Symptome bei vergleichbarer L5/S1 Diagnose. Neurochirurge riet zur OP (Außenseite der linken Wade taub, er diagnostizierte eine Lähmung im linken Bein, da ich mich nicht mehr auf die Zehenspitzen des linken Beines stellen konnte).
Habe mich gegen eine OP entschieden und bin, trotz sehr starker Medikamente, unter starken Schmerzen ins Krankenhaus (konservative Orthopädie) eingerückt.
Dort multimodale Schmerztherapie: 4 Tage Infusionen (Cortison-Stoßtherapie, starke Schmerzmittel). PRT, Sakralblockade.
Begleitend u.a. physikalische Anwendungen und physiotherapeutische Verfahren so gut es ging (es ging recht wenig). Danach 3 Wochen Reha mit viel Physiotherapie und Gerätetraining.
Es dauerte sehr lange, bis ich wieder in der Lage war, mich sportlich so zu bewegen wie ich es wollte, aber es funktionierte.
Dies ist kein Appell gegen eine OP! Es liegt mir auch fern hier Empfehlungen auszusprechen. Dies ist der Weg, der bei mir funktioniert hat. Vielleicht hätte mir eine OP ebenso geholfen, möglicherweise hätte sich der Heilungserfolg sogar schneller eingestellt - ich weiß es nicht.
Ganz wichtig: Kopf hoch, auch wenn es Dir im Moment wohl eher schwer fällt!
Geändert von schmonzenz (19.02.2015 um 11:39 Uhr).
Hatte 2012 sehr ähnliche Symptome bei vergleichbarer L5/S1 Diagnose. Neurochirurge riet zur OP (Außenseite der linken Wade taub, er diagnostizierte eine Lähmung im linken Bein, da ich mich nicht mehr auf die Zehenspitzen des linken Beines stellen konnte).
Habe mich gegen eine OP entschieden und bin, trotz sehr starker Medikamente unter starken Schmerzen ins Krankenhaus (konservative Orthopädie) eingerückt.
Dort multimodale Schmerztherapie: 4 Tage Infusionen (Cortison-Stoßtherapie, starke Schmerzmittel). PRT, Sakralblockade.
Begleitend u.a. physikalische Anwendungen und physiotherapeutische Verfahren so gut es ging (es ging recht wenig). Danach 3 Wochen Reha mit viel Physiotherapie und Gerätetraining.
Es dauerte sehr lange, bis ich wieder in der Lage war, mich sportlich so zu bewegen wie ich es wollte, aber es funktionierte.
Dies ist kein Appel gegen eine OP! Es liegt mir auch fern hier Empfehlungen auszusprechen. Dies ist der Weg, der bei mir funktioniert hat. Vielleicht hätte mir eine OP ebenso geholfen, möglicherweise hätte sich der Heilungserfolg sogar schneller eingestellt - ich weiß es nicht.
Ganz wichtig: Kopf hoch, auch wenn es Dir im Moment wohl eher schwer fällt!
Vielen Dank
Ja, "Kopf hoch" ist echt schwer. Nach einem 3/4 Jahr Hüftproblemen konnte ich gerade wieder bis 20km laufen, und jetzt kommt der neue noch härtere Nackenschlag. Das ist echt bitter, ich gehe hier noch die Wände hoch
Die Lähmung habe ich auch diagnostiziert bekommen. Wie lange hielt das bei Dir an?
Die Schmerztherapie bewirkt doch "nur", dass man weniger Schmerzen hat, oder? Oder wird dadurch auch eine Verkleinerung des Drucks auf den Nerv bewirkt?
Durch Physiotherapie verbessere ich doch "nur" meine Rumpfmuskulatur, um zukünftigen Schäden vorzubeugen, oder?
Egal was man konservativ macht, die Einengung am Nerv bleibt doch, wenn auch verringert, oder nicht? Das bedeutet, dass das eigentlich mechanische Problem, die Ursache nicht behoben wird.
Im besten Fall schrumpft der Bandscheibenvorfall etwas, der Druck auf den Nerv wird kleiner. Da ich aber zusätzlich zum BSV noch eine Spiralkanalstenose habe, als ohnehin schon einen sehr engen Nervenkanal, habe ich die Sorge, dass ich aufgrund des bei sportlichen Aktivitäten anschwellenden Nervenstrangs immer Probleme an dieser Stelle haben werde.
Wie lange hat es gedauert, bis Du wieder "beschwerdefrei" warst und richtig durchstarten konntest?
Hattest Du "nur" Schmerzen, oder auch Taubheitsgefühle? Die Tage nach dem BSV hatte ich starke Schmerzen. Jetzt, neun Tage nach dem BSV, kann ich gut sitzen, stehen und liegen. Das Gehen schmerzt, und das Durchstrecken des Beins. Richtig Angst macht mir aber, dass links Gesäß, Bein und Fuß taub sind, und ich z.B. nicht auf den Zehenspitzen stehen kann. Links ist kaum Kraft vorhanden.
Natürlich würde ich es zuerst mit Physio probieren, wenn ich sicher wäre, (durch eine ausgelassene oder aufgeschobene OP) keine dauerhaften Folgeschäden davonzutragen?
Mir ist bewusst, dass am Rücken zu häufig operiert wird. Der Meinung ist aber auch der Orthopäde, der mir zu der OP geraten hat.
Bist Du mittlerweile wieder vollkommen gesund?
Moin,
ich hatte nur leichte Taubheit in der Wade.
Taubheit ist schon ein alarmierendes Zeichen.
Kraft war kein Problem, ebenso Stehen auf den Zehenspitzen usw.
ohne Problem.
Ich bin mittlerweile komplett wiederhergestellt.
Rücken ist aber jetzt schon ein Schwachpunkt, muss also regelmäßig entsprechende Übungen machen und "dummes" heben vermeiden
Wichtig wäre für mich an deiner Stelle (schnell) mehrere Meinungen einzuholen und einen Arzt zu finden, dem du vertraust.