Hallo
was mir die letzten jahre mehr und mehr aufgefallen ist, dass die steuerrohre an triathlonrädern wieder länger werden. reine zeitfahr-bikes bleiben nach wie vor bei den extrem kurzen steuerrohren um auf aerodynamik getrimmt zu sein.
da bis vor einigen wenigen jahren nicht zwischen triathlonrad und zeitfahrrad unterschieden wurde und beides in eine schublade gesteckt wurde, wurden die steuerrohre immer äußerst kurz gehalten. Aerodynamik war alles - komfort egal.
Für viele war das nicht fahrbar beziehungsweise ein graus. daraus resultierten nacken-/ genicksschmerzen und oftmals auch rückenprobleme - hauptsache das rad war zu 100 % auf aerodynamik getrimmt. über längere distanzen war so ein zeitfahrrad dann oftmals ohne lange gewöhnungsphase nicht fahrbar.
Bei zeitfahrern ist das bei einer distanz von strecken bis maximal 50 km wirklich egal wenn man am ziel vom rad verkrampft und buckelig absteigt oder runtergehoben werden muss.
für triathleten war dann eine alternative der vielseits berüchtigte spacerturm. der sah aber dann wirklich sch**e aus und wenn er zu groß war, war das bei gabeln mit carbonschäften auch wirklich gefährlich.
ein erfreulicher trend ist, dass die steuerrohre mittlerweile auf die bedürfnisse von triathleten zugeschnitten werden und die rahmengeometrie längere steuerrohre vorsieht. es sind aber auf dem markt noch nachwievor reine zeitfahrräder zu bekommen.
es hat schon wirklich vorteile das mittlerweile ein zahlungskräftiger markt für reines triathlon equipment vorhanden ist. dies sieht man auch daran dass neuerdings wieder vermehrt rahmen gebaut werden die nicht dem uci-reglements entsprechen bzw mehrere geometrievarianten beim fertigen rad aufbaubar sind.
Bei der allerneuesten generation tria-räder fällt dieser trend am meisten auf!!!
Ich hatte ja eher jahrelang das Gefühl, dass sich niemand wirklich Gedanken darüber machte was ein Rad besser macht. Auch heute sieht man noch Standards die aus der Stahlrahmenära stammen. Dass sich leider kein wirklich einheitlicher neuer Standard entwickelt hat ist etwas blöd für Händler wie Kunden aber grundsätzlich begrüße ich die technische Weiterentwicklung. Heutige Rahmen sind in vielen Details einfach besser.
Speziell zum Rahmen für Triathleten: Ich hab über 3 Jahre nach einem Rahmen gesucht, der mich vor allem in Sachen Geometrie zufrieden stellte, inkl. längeres Steuerrohr. Auch heute ist noch genug auf dem Markt, was mir nicht taugen würde. Liegt daran, dass nicht viele Firmen wirklich wissen was die Kunden brauchen. Ist ja auch einigermaßen schwer weil ein Rad zum Körper des Athleten passen muss und halt alle unterschiedlich sind. Trotzdem gibts nur wenige die Hirnschmalz in die Entwicklung stecken und viele erst dann nachbauen wenn was im TOUR-Test für gut befunden wurde.
Dass die Triathleten eine kaufkräftige Schicht sind, ist auch erst seit kurzem an den Entwicklungen zu spüren.
Nunja... Die devise: kopf runter und treten ist ja nicht mehr so auf dem neuesten stand. Ist aber leider bei vielen athleten noch nicht so richtig angekommen.
Aerodynamik schön und gut, ist aber nicht das nonplusultra bei der bikeeinstellung. Es sollte vielmehr der Schwerpunkt auf die biometrischen gegebenheiten des fahrers gelegt werden.
Wobei aber immer noch bei vielen fahrern das steuerrohr viel zu kurz und die überhöhung zu arg ist. Oder einfach gabelschaft zu weit abgeschnitten wurde und dies sich dann nicht mehr korrigieren lässt.
. Genickbeschwerden durch die unergonomische kopfhaltung (blick nach vorne) sind oftmals die folge - was sich wohl aber durch tausende kilometer auf dem rad in aeroposition angewöhnen lässt. Allerdings ist das eindutig suboptimal, denn die grundeinstellung der radgeometrie ist schlichtweg falsch.
Mit etwas mehr fahrkomfort ist man sicherlich nicht langsamer - aber es ist möglich die aeroposition auf die strecke im wettkampf durchzudrücken, ohne irgendwelche beschwerden vom radfahren zu bekommen.
Grundsätzlich braucht jeder athlet für sich den besten kompromiss zwischen fahrkomfort und aerodynamischem optimum !!!!
In der DTU-Sportordnung einfach durch die Sätze in
G.1 h) Liegeräder sind verboten.
und
G.2 a) Zusätzlich angebrachte Windabweiser und Verkleidungen am Wettkampfrad (ausgenommen Hinterräder) und Körper des Wettkämpfers sind nicht erlaubt.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Braucht man ja nicht zu beachten - andere Regeln werden ja auch konsequent ignoriert, und geahndet wird das dort ja auch nicht (siehe z.B. Malle RTF mit Lauf,...)
Was ich wichtiger finde als lange Steuerrohre -schliesslich tuts auch n Spacerturm, denn 'form follows function'- wär ne geordnete Gross- und Kleinschreibung.
Tendenziell gehts aber bei den aktuellen, integrierten Vorbauten teilweise auch gar nicht anders, weil die Funktion der Form folgt, Spacertürme kann man nicht einbauen.
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Living people eat dead mushrooms, living mushrooms eat dead people.