Ich sehe gerade, dass der 2014 World Cycle Race gerade angefangen hat(hoffe es ist ok, dass Thema hier zu posten), wo man "unsupported" einmal um den Globus so schnell wie möglich radelt.
Unsupported heißt ohne Begleitcrew wie das bei der RAAM in den USA der Fall ist. Man fährt quasi durch Gesamteuropa, Asien bis runter nach Indien, setzt nach Australien rüber, fährt durch Australien, Neuseeland und fliegt dann in die USA und einmal rüber bis man wieder in Europa ankommt. http://worldcyclerace.com/
Die zweite Frau, die je das Rennen in Angriff nimmt, ist eine Deutsche und heißt Fran Hollender.
Ich kenne die Weltrekordhalter Mike Hall aus Wales und die erste Frau, die dieses Rennen je gemacht hat, Juliane Buhring(die zwar Deutsche Nationalität hat, aber nicht wirklich Deutsche ist), ein wenig. Mike Hall hat das Ganze in etwa 90 Tagen durchgezogen und Juliane Buhring in etwa 150 Tagen.
Es scheint, dass nicht viele dran teilnehmen. Ich hatte einiger Zeit her gedacht es sind viel mehr, die dieses Jahr teilnehmen. Es ist auf jeden Fall ein Rennen was mehr Abenteuer als klassisches Rennen ist.
Die eigentlichen Gegner sind die geographischen Gegebenheiten, die klimatischen Verhältnisse(Kälte, Hitze, Wind), der innere Schweinehund, der Zeitrahmen, die mechanischischen Probleme wie Speichenbruch, Platten und was alles passieren kann, Navigation, Streunende Hunde usw und weniger die anderen Teilnehmer.
Franzi Hollender fährt erst seit dem Herbst 2013 regelmäßig Fahrrad und startet nun am 1. März 2014
Puha, ich dachte diesmal würde eine mehr erfahrene Radsportlerin das machen.
Juliane Buhring hat bevor sie 8 Monate(oder so) für das Rennen trainiert hat, auch nie Radsport gemacht, aber sie ist auch recht tough vom Charakter und hat gleichzeitig in diversen Kontinenten gelebt.
Ist die Frage ob Franzi Hollender das durchzieht.
Ich denke das hilft bei sowas. Ich würde mir das nicht zutrauen.
Ich bin durch folgenden Podcast darauf aufmerksam geworden:
Ich habe gerade das Interview gehört und bin echt erstaunt wie wenig sie trainiert hat.
Sie hat insgesamt nur etwa 3000km trainiert....Augenreib........wtf?!?
Ich habe gerade das Interview gehört und bin echt erstaunt wie wenig sie trainiert hat.
Sie hat insgesamt nur etwa 3000km trainiert....Augenreib........wtf?!?
Kurzes Update.
Ich war ja in meinem letzten Post erstaunt, dass Franzi Hollander nur insgesamt 3000km trainiert hat. Ich hätte mindestens 3000-4000km im MONAT trainiert und das etliche Monate im Voraus. Unter 8-10 Monate Vorbereitung, würde ich mich gar nicht an sowas rantrauen.
Sie ist bereits raus aus dem Rennen was schade ist. Sie überlegt jetzt einen Job als Kurierfahrerin zu machen und dann nächstes Jahr teilzunehmen. Die Idee ist garnicht schlecht, da man so gute Kondition für so ein Rennen bekommt und auch Übung in Navigation. Sie wird auch so merken ob monatelang den ganzen Tag im Sattel sitzen ihr Ding ist.
Lee Fancourt hat dagegen sehr lange und viel trainiert und ist nach 3 Wochen schon in Indien(aus England kommend). Er hat in 3 Wochen bereits über 9000km auf dem Buckel(das sind 3000 die Woche!!).
Bei ihm bin ich echt gespannt ob er Mike Hall's Rekord bricht. Mike Hall ist damals im Schnitt 320km(200 Meilen) am Tag gefahren.
Aaaaalter!!! Das ist so unvorstellbar. Wie viele Tage hintereinander?
Bei Mike waren es etwa 91 Tage, wo er jeden Tag gefahren ist.
Lee Fancourt hat im Schnitt etwa 478km(also um die 160km mehr) am Tag hinterlegt, also könnte er Mikes Rekord brechen, aber die Frage ist, ob er den Umfang weiter durch hält. Außerdem können unvorherbare Sachen, wie Bikeausfall, Unfall, Krankheit, Wetterverhältnisse dazwischen kommen, aber bisher 3 Wochen täglich 478km zu fahren ist schon ne unvorstellbare Leistung.
Dazu muss man sagen, das ist UNSUPPORTED, also ohne Begleitcrew. Der Schweizer Reto Schoch, der 2012 die RAAM gewonnen hat, ist damals 600km am Tag gefahren, aber mit fetten Begleit-Van, mit Trainer, Koch(alle Mahlzeiten wurden für ihn gekocht), Arzt, Masseur usw, die auch Navigation für ihn erledigt haben. Er hat nur 90min. pro Tag gepennt und das Rennen in 8 Tagen gemacht. Die Strecke war aber "nur" 4800km und nicht 29000km.
Wie Lee Fancourt 478km am Tag schafft und zwar ohne Support(Schlafplatz, Route und Nahrung, muss er auf eigener Faust suchen und alle Pannen selbst reparieren, plus muss er alles was er braucht am Rad mitführen), ist mir ein völliges Rätsel. Ich bezweifle aber, dass er das bis zum Schluss aushält. Zumindest hat er einen guten Headstart. Sollte er bald, wie Mike, "nur" noch 320km packen, würde er trotzdem den Rekord brechen.
Ob er die Leistung durchhält, iss eine Frage.
Beim ersten Transeuropalauf war auch die vorherrschende Meinung, 80km am Tag könne man dauerhaft und über die Distanz (Lissabon-Moskau) nicht laufen.
Die andere Frage (dh. eigentlich ists keine), ob es sinnvoll ist, nen bestehenden Rekord um die Hälfte zu unterbieten.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ich find das RAAM ja schon recht spannend, aber für so Eigenbrödels wie mich ist das Rennen, der WCR, natürlich DER HAMMER. Um nicht zu sagen ich wäre angefixt, aber da gibts erstmal andere Sachen, die in Angriff genommen werden wollen.
Ein großes Problem wäre, dass ich keinen unbezahlten Urlaub bekommen würde, weil ich auch hier Einzelkämpferin bin und die Vertretung keinen Spass an meiner Arbeit hat.
Aber man muss ja Sachen zum Gedankenspielen haben, wenn man mal lange Einheiten schrubbt.
Danke Lui!
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.