Auch gerade gelesen. Auf mich wirkt es so, als wäre der Author Helmgegner und hat sich ein paar Zahlen zusammengesucht und zurechtgeschoben, um das untermauern. Die Schaden-Nutzen-Rechnung ist ja auch nur auf die Kosten bezogen und da sind auch einige ziemlich grobe annahmen dabei.
Ich finde es z.B. seltsam in eine solche Kosten-Nutzen-Rechnung den Tod eines Menschen mit ca. 1,5 Mio € anzusetzen, eine schwere Kopfverletzung mit 205.000 € (WHO-Werte). Rein von der Kostenseite gesehen dürfte die langfristige Versorgung einer schweren Kopfverletzung doch deutlich kostspieliger sein als ein Todesfall oder täusche ich mich da?
Zumindest wirken seine Verbesserungsvorschläge nicht ganz ausgereift: Verbesserung der Infrastruktur ok, das timme ich voll zu, aber eine innerstädtische Höchstgeschwindigkeit für Radfahrer von 30km/h? Ich wage mal in den Raum zu stellen, dass die wenigsten Unfälle im Stadtverkehr bei einer höheren Geschwindigkeit passieren.
Naja, soll jeder selbst entscheiden, ob er einen Helm aufsetzt. Mir sind es nicht nur die 33 €, sondern ein paar mehr wert, im Verhältnis zu Kosten für eine potentielle Kopfverletzung. Zudem spare ich ja meiner Krankenkasse bei 5000km und einem gesundheitlichen Nutzen von 1,05€/km lockere 5250€ ein. Sollte ich vielleicht mal anfragen, ob die mir den Helm und mein Rad zahlen....
Auch gerade gelesen. Auf mich wirkt es so, als wäre der Author Helmgegner und hat sich ein paar Zahlen zusammengesucht und zurechtgeschoben, um das untermauern. Die Schaden-Nutzen-Rechnung ist ja auch nur auf die Kosten bezogen und da sind auch einige ziemlich grobe annahmen dabei.
Dort ist der Versuch unternommen worden, das Problem aus Sicht der Gesellschaft zu sehen, und da geht es eben um die Kosten. Der Einzelne ist dabei eher unwichtig.
Ich kann das zwar so auch nicht wirklich nachvollziehen, aber das Prinzip dahinter verstehe ich (glaub ich).
Zitat:
Zitat von Matthias75
..., aber eine innerstädtische Höchstgeschwindigkeit für Radfahrer von 30km/h?
Ich nehem an, "Regelhöchstgeschwindigkeit" beschränkt sich nicht auf Radfahrer sondern vor allem auf Autos, und das würde die Unfallgefahr für alle Verkehrsteilnehmer mindern.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Naja, soll jeder selbst entscheiden, ob er einen Helm aufsetzt.
Genau so ist es (selbst ohne Helmpflicht).
Und wenn du das Ding aus freien Stücken trägst, hat das sogar positive Auswirkungen auf die gesellschatlichen Gesamtkosten.
Eins vorweg: Ich habe die Studie nicht gelesen und mein Wissen beruht nur auf dem Artikel.
So, und da mach ich jetzt mal den Hassknecht: Hat denen denn allen jemand ins Hirn gesch*****?
Hier werden wie immer in dieser Debatte Gründe auf gesellschaftlicher und auf individueller Ebene vermischt und ein reisserischer Artikel gemacht. Genauer gesagt wird: Weil eine Helmpflicht gesamtgesellschaftlich zu viel kosten könnte, kann es für Radfahrer unvernünftig sein, einen Helm zu tragen
Also auf Makro-Ebene könnte es sein, dass die Kosten einer Helmpflicht hoch sein könnten (was übrigens auf reinen Schätzungen beruht, fährt ja auch keiner mehr Moped seit der Helmpflicht und Auto seid der Gurtpflicht). Diese Kosten enstehen aber nur, wenn Leute aufgrund einer Helmpflicht nicht mehr Radfahren. Trotzdem bleibt es für jeden Radfahrer vernünftig, einen Helm zu tragen, um die individuellen Kosten zu mindern. Genauso wie es auch individuell weiter vernünftig bleibt, mit dem Rad zu fahren, um etwas für die Gesundheit zu tun.
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Rule #42: Ones should only run if being chased. And even then, one should only run fast enough to prevent capture.
Wow, die Studie bringt wirklich spannende Erkenntnisse:
Zitat:
Helmets are also incompatible with “big hair” such as that of Marge Simpson.
Stimmt aber nicht:
http://simpsons.wikia.com/wiki/Marge's_Son_Poisoning
Aber etwas ernsthafter:
Bei einer Studie, die auf einer solchen Flut hypothetischer Zahlen beruht, von einem überraschend eindeutigen Ergebnis zu sprechen, wie Der Spiegel es tut, halte ich für abenteuerlich. Läge das ermittelte Kosten-/Nutzenverhältnis statt bei 1,4 in der Größenordnung von 10, würde ich anfangen, sie ernst zu nehmen.
Das ändert aber nichts daran, dass ich gegen eine Helmpflicht bin.
Mit 30km/h ist wohl eine allgem Tempolimit gemeint,was sich dann insbesondere auf PKW auswirklt.
Was ich an der Studie bedenklich halte und was den Kollegen eigentlich gerade nicht als Helmgegner erscheinen lässt, ist dass er einfach behauptet mit Helme würde es 50% weniger Tote geben. Das ist einfach aus der Luft gegriffen und mit keinen Daten belegbar.
Die meisten Studien lassen eher den Verdacht reifen, dass Radfahrer mit Helm eher mehr Kopfverletzungen haben als ohne Helm.