Im Zusammenhang mit dem Thema Doping hört man oft: Die sind doch eh alle voll.
Letztens erlebte ich Folgendes:
Ich am trainieren. Gibt kleinen Disput mit einem Typen, der seinen Hund bei Leinenpflicht unangeleint auf Berlins Rennstrecke Nr. 1 für Radler und Skater unangeleint herumlaufen lässt. Mehrfache freundliche Hinweise endeten in unentwegten "Lächerlich" Rufen.
Irgendwann hab ich dann angehalten und ihn direkt angesprochen. Nur kurz: Es war ein total sinnloser Versuch.
Nach kürzester Zeit endete das Gespräch damit, dass er formulierte:
Ihr Radfahrer geht doch alle zusammen ins Velodrom, da könnt Ihr Euch soviele Testopflaster auf den Sack kleben wie Ihr wollt und müsst hier garnicht fahren.
Ich hab mich dann bedankt und um Informationen gebeten, weil ich mich mit dem Thema nicht auskenne, er aber ja anscheinend um so besser. Kam aber nix.
Ganz ehrlich: Mir geht es auf den Sack mir überall diese Grütze anhören zu müssen. Man muss ja nur ansatzweise einigermaßen sportlich daherkommen und schon ist man an allen Ecken einem Pauschalverdacht unterstellt.
So, jetzt ist es raus. Vielleicht bin ich der Einzige der sich darüber abartig ärgert, aber ich wollte es mal gesagt haben.
Oh, ich verstehe dich da ganz gut. So ärgelich meine Erkrankung und meine Einschränkungen dadurch sind, auf einer Weise hat es auch seine Vorteile. Ich brauche zu keinen Geburtstagen, Festen, etc mehr.
Mich hat es immer genervt das die Leute glauben wer 20 Stunden in der Woche trainiert den muss man mit Essen vollstopfen wie ein Stück Schlachtvieh. Und diese Aufdringlichkeit, wenn man dann "nein" sagt das es einfach nicht akzeptiert wird.
Ich habe es ja oft versucht zu erklären, dass der menschliche Körper lernt sparsammer mit der Energie umzugehen und man nicht ständig mehr essen muss. Aber vergebens, die Leute, auch wenn man dort schon mehrer Jahre ein- und ausgeht wollen es nicht kapieren.
Wie gesagt, Gott sei Dank sind mir diese Fest mitlerweile alle ersparrt.
Du bist nicht der einzige. Mir ging es vorgestern genau gleich. Nachdem ich auf dem Radweg abbremsen und ausweichen durfte, weil ein unangeleinter Hund blitzartig vor dem Vorderrad auftauchte, wurde ich als "Assi" beschimpft, der "sich wohl das Hirn rausgedopt hat". Bei mir besonders lächerlich, habe einen Gendefekt namens Spargelbeine.
Hab da auch ne Weile drüber nachgedacht, und ich denke, es ist einfach einer der wenigen negativen Punkte, die den Leuten zum Sport einfallen. Womit sollen sie auch sonst zum Angriff übergehen, wenn sie von ihrem begangenen Fehler ablenken wollen, im Sinne von "aber du hast ja auch Fehler". Dass wir was für unsere Fitness machen? Oder dass wir gerade sinnvollerweise bei Kippe und Bier in der Kneipe hocken könnten anstatt hier total abgefucked Sport zu treiben?
Ich bin ein die Umwelt verpestender, den Kunden das Geld aus der Tasche ziehender und sich damit Doping Mittel kaufender Vollpfosten.
Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.
Mir kann sowas wie dem Captain nicht passieren - ich halte in solchen Momenten nicht an.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."