man liest ja viel über die richtige Wasserlage, die Atemtechnik, den richtigen Armzug bzw. Beinschlag usw...aber wie sieht es eigentlich mit der Hand oder besser gesagt den Fingern aus?
Heute morgen im Schwimmbad habe ich mich in einer Pause kurz mit einem "Triathlon-Coach" unterhalten. Nachdem er mir eine paar Meter zugeschaut hatte, meinte er, dass man jetzt (nach "neuesten Erkenntnissen") eher wieder dazu übergeht, die Finger beim Schwimmen leicht gespreizt zu halten?! Grund wäre, dass man das Wasser besser "greifen" könne (und die größere Fläche?).
Leztes Jahr in meinem "Kraulkurs für Anfänger" hat man mir noch beigebracht, die Finger geschlossen zu halten, weil man dadurch einen gößeren Widerstand aufbauen kann und man vermeiden soll, dass das Wasser zwischen den Fingern durchströmt. Hmm, also ehrlich gesagt, klingt diese Variante immer noch logischer für mich.
Oder verhält es sich bei diesem Thema genauso wie bei den Ärzten. Wenn man 2 Leute fragt, bekommt man 3 verschiedene Meinungen!
Wenn ich dran denke (also selten) schwimme ich mit leicht gespreitzten Fingern. Denn, und das hat man mir auf einem Seminar gesagt, es würde ein Venturi-Effekt entstehen.
Der Biedermann sagt auch, man soll die Finger leicht gespreizt haben. Dadurch bildet sich ein Wasserfilm zwischen den Fingern und die Handfläche wird größer.
Schau mal hier: http://swim.de/training/knowhow/medi...in-profi-20519
Hab mich nach dem Video genau mit deiner Frage auseinander gesetzt und beim Training ein wenig gespiel. Also mal die Finger zusammen, mal nur ein bisschen gespreizt, mal weiter gespreizt. Dabei is mir folgendes aufgefallen:
Bisher hatte ich meine Finger immer ein wenig verkrampft geschlossen. Wenn ich meine Handfläche entspanne, spreize ich automatisch die Finger ein wenig und bekomme so einen besseren Druck.
Hoffe das hilft dir.
Das Problem ist wohl, dass die Finger eher flattern, wenn Du die spreizt, also IMHO der Abdruck suboptimal werden kann. Der Händedruck unseres Schwimmkaders ist jedenfalls inzwischen nicht von schlechten Eltern. Der hat Kraft in den Fingern und diese entsprechend unter Kontrolle.
Teste doch mal, inwieweit sich deine Geschwindigkeit ändert, wenn Du 50er oder 100er z.B. mit weit gespreizten, leicht gespreizten oder geschlossenen Händen schwimmst.
Das wär dann der Praxistest, unabhängig, was andere davon sagen/schreiben.
Und verbessert nebenbei das ominöse "Wassergefühl".
Wenn man versucht, die Finger komplett geschlossen zu halten, dann ist das (zumindest für mich) auch gar nicht über lange Strecken machbar. Die Finger verkrampfen, eine lockere Arm- und Handführung über Wasser ist dann unmöglich. Auch ein Argument für leicht geöffnete Finger. Ich habe es (mittlerweile von 3 verschiedenen Schwimmlehrern) so gelernt, dass man die Finger möglichst locker hält und nur in Wasserrichtung entsprechenden Widerstand aufbringt. Bedeutet: Nicht die Finger bewusst abspreizen, sondern locker halten, damit bildet sich automatisch ein kleiner Spalt zwischen den Findern und die Hand kann ganz locker und entspannt in der Überwasser-Phase nach vorne geworfen werden.
DER SPIEGEL (28/2012): "entenfuß-trick beim schwimmen: um schneller voranzukommenist es für wettkampfschwimmer üblich, die finger zu spreizen - allerdings nur ein wenig. wie us-ingenieure nun in einer computersimulation errechnet haben, dürfen die spalten nicht einmal halb so groß sein, wie die finger breit sind. dann legt sich ein wasserfilm um jeden finger, der sich zu einer schwimmhaut schließt - vergleichbar mit entenfüßen. die finger zu spreizen erhöhe die kraft eines schwimmzugs um bis zu 50%, schreiben die forscher im "journal of theoretical biology"."