Als Kampfrichter auf dem Triathlonrad unterwegs zu sein, war schon lange eine fixe Idee von mir. Idealerweise wäre das ein wirksames Mittel gegen die hellhörigen, wendehalserprobten, schnellen Windschattenfahrer, dachte ich mir. Nun, nachdem ich das ausprobiert habe, wollte ich mal fragen, was ihr dazu meint.
Die Zutaten:
Ein verständnisvoller Chef-Kampfrichter, der zwar Bedenken hatte, aber auch das Rückgrat, die Verantwortung für diese Neuerung auf seine Schultern zu nehmen.
Eine Langdistanz, damit ein von-hinten-ransprinten und mindestens eine Minute dranbleiben auch noch bei guten Radfahrern möglich ist.
Eine Radstrecke mit sechs Runden je 30 km, ein kleiner Teil davon als Wendepunktstrecke.
Weil alles neu war, war der Plan, auf der ersten Runde nur mit Ermahnungen und netten Hinweisen zu arbeiten. In der zweiten und dritten Runde habe ich dann immer noch zurückhaltend, aber in frechen Fällen (5 Meter oder weniger für mindestens eine Minute) auch mit Zeitstrafen reagiert.
Aus meiner Sicht war es sehr effektiv, auf dem eigenen Rad statt auf dem Motorrad unterwegs zu sein.
Cool.
Kenne ich ausm Endurosport, wo ab und an Sheriffs mit der Meute unterwegs sind um Abkürzer oder Streckentrassierbandabrasierer ausm Verkehr zu ziehen oder auch nur zum Filmen.
Beim Triathlon weiss ich halt nicht, ob die 180km durchfahren oder auf kürzeren Strecken hin- und herpendeln wollen.
Da machste mitm Moppet halt doch mehr Strecke in der gleichen Zeit gut.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
hmmm, bist du da irgendwie als kampfrichter gekennzeichnet, zb mit kampfrichterweste unterwegs?
ansonsten würde es mir ziemlich egal sein, wenn unidentifizierbare leute mit irgendwelchen karten vor dem gesicht rumfuchteln oder mir irgendwelche sachen ins ohr brüllen WÄHREND voller wettkampffahrt.......
Abgesehen davon, dass Dein Aktionsradius wohl recht begrenzt ist (bei 6 kleinen Runden nicht so schlimm), finde ich das sehr gut.
Nieder mit den Lutschern!
Nehme an, Du musst dabei so ein auffällige neongelbe Weste tragen? Ansonsten wäre vielleicht auch die Strategie, sich als langsamer Athlet zu tarnen und überholen zu lassen, effektiv und weniger anstrengend als ständig gleiches / höheres Tempo fahren zu müssen.
Beim Triathlon weiss ich halt nicht, ob die 180km durchfahren oder auf kürzeren Strecken hin- und herpendeln wollen.
Ich bin nicht ständig im Renntempo gefahren. Berghoch immer ultralangsam und ohne Kontrollblick, und oft Pause gemacht, bis die nächste Gruppe am Horizont auftaucht oder ein ganz auffälliges Päckchen vorbeizieht.
Insgesamt bin ich drei Runden gefahren. Ungefähr so getimed, dass ich mit den besseren Fahrern in Runde 1, 3 und 5 von insgesamt 6 Runden unterwegs war. Plus einige Male das Wendepunkststück, also gut 100 km mit vielen Sprinteinlagen.
Zitat:
Zitat von NBer
hmmm, bist du da irgendwie als kampfrichter gekennzeichnet, zb mit kampfrichterweste unterwegs?
Ja, mit Kampfrichterweste. Ich hatte auch den Eindruck, dass meine Arbeit respektiert wurde. Vielleicht war es auch nur der Überraschungseffekt. Und ich habe ja nur den auffälligsten Windschattenfahrern eine Karte gezeigt, wäre also nie mit dir in Konflikt gekommen.
Grüße
Jan
Geändert von steilkueste (06.08.2012 um 22:01 Uhr).