Der Vergleich mit den Skatenights kam mir auch gleich in den Kopf.
Denke aber, dass der Vergleich nicht ganz richtig ist. In der Skatenight geht es ja darum, überhaupt mal einen Raum zum Skaten zu schaffen. Das Treiben auf den Straßen ist dann ja eher lockerer, eher mit einem Autofreien Sonntag vergleichbar.
Wer laufen will, tut dies ja nicht aus einem bestimmten Grund und will nachher auch Ergebnisse in irgendeiner Form sehen. Die wenigsten Läufer werden sich mit der Aussage begnügen: "Ich bin heute eine halbe Stunde durch die Innenstadt getrabt, hab' aber keine Ahnung wie schnell und wie weit, aber lustig war's."
Für mich stellt sich die Frage, wer überhaupt bei solchen Läufen mitlaufen würde:
- die angestrebte, kaufkräftige Läufgerschicht sehe ich da eher nicht. Den Grund liefert der Bericht auch gleich: "Es ist die Sportart, die perfekt in unsere flexible Arbeitswelt passt". D.h. der DLV will genau die Läufer zu einer regelmäßigen Teilnahme bringen, die Laufen gerade deshalb als Sport gewählt haben, weil sie keine Zeit für regelmäßige Termine haben? Klingt nicht ganz zu Ende gedacht.
- die Läufern ,die in den Wald gehen, tun dies ja auch nicht grundlos. Wer auf der Suche nach Ruhe ist, wird sicher nicht an so einem Lauf teilnehmen.
- die ambitionierten Läufer haben auch keine Lust, sich in so ein Getummel zu stürzen, in dem man nicht sein Tempo laufen kann. Oder sie nutzen die abgesperrte, eventuell vermessene Strecke, um ein Tempotraining durch die Stadt zu machen...
- bleiben also nur die, die sowieso in der Stadt laufen, weil es sich direkt nach der Arbeit anbietet, die in der Stadt wohnen oder die, die unbedingt beim Laufen gesehen werden wollen.
Ob da wirklich dauerhaft genug Läufer zusammen kommen....
Dann eher Konzepte, wie es eben Sport-Scheck oder auch b2run mit dem Firmenlauf anbieten, also einen Lauf pro Stadt als Ziel, auch den sich Gruppen gemeinsam vorbereiten. Aber den Zug hat der DLV scheinbar verpasst und versucht jetzt möglichst schnell ein Gegenkonzept zu finden.
Matthias
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