Vorsicht: Dieser Text ist länger. Aber ich brauche Rat.
Ahoi an alle Off-Season.Opfer. Schlussendlich habt ihr zumindest eine Saison, auf die ihr stolz zurückblicken könnt um jetzt entspannt der trainingsfreien Zeit entgegen zu fiebern. Ich hingegen bin mehr als unbefriedigt, dümple ich schon seit Wochen und Monaten in totaler Leistungsunfähigkeit.
Lasse ich den Jahresverlauf Revue passieren, bereitet mir der enorme Rückschritt in meiner Laufleistung und die einfach NICHT wiederkehrenden Spritzigkeit, Grundschnelligkeit und Tempohärte, große Sorgen. Sorgen, die mich auf Ursachenforschung bringen. Fakt ist, dass ich im vergangenen Jahr fast 6 Monate pausieren musste, verletzungsbedingt, ehe ich einen kompetenten PT finden konnte. Seit Januar über mehrere Monate Aufbautraining, erst Anfang Mai wieder Tempospritzen in Form leichten Intervalltrainings auf der Bahn. Doch Glücksgefühle, Geschwindigkeitsrausch und Leichtigkeit hatten eher Seltenheitswert.
Ich führte die Leistungsstagnation auf mangelnde Trainings/-Ernährungsdisziplin zurück, habe ich doch mein WK-(62)und Wohlfühl(65kg)-Gewicht bei 1,82m auf lächerliche 69;70kg hochgepushed. Studentische Faulheit, das erste Semester, Unistress und mangelnde Disziplin.
Es musste Schluss sein - prompt flogen mir lustige Online-Artikel über LOGI&Low Carb-Diäten entgegen - das Ziel in kürzester Zeit auf mein Gewicht vergangenen Jahres zu kommen, den KF-Anteil optimal zu reduzieren...klang sehr verlockend. Auch erhoffte ich mir eine Optimierung meines Beta-Fettstoffwechsels durch die Reduktion der KH, zugunsten von Eiweißen und Proteinen. Fette (egal ob mehrfach-ungesättigte, langkettige Fettsäuren) habe ich eher gemieden. Soweit, so schlecht. Erst betraf es die Abendmahlzeit dann das Mittag...und als es immer noch nicht bergauf ging, das Frühstück. Zwischenzeitlich habe ich mich gut gefühlt, aber beim Bahntraining hatte ich regelmäßig einen richtigen Leistungseinbruch.
Konnte ich vergangenes Jahr stolz auf eine
33:40min auf 10km Straße zurückblicken, war ich nun froh überhaupt noch unter
38,39 Minuten zu kommen.
Jetzt in den Sommerferien die Radikalkur. Bestätigt habe ich mich in meiner Radleistung gefühlt, habe ich doch regelmäßig mit Amateur-A/B Fahrern trainieren&ballern können. Schwimmtechnisch hingegen Leistungsstagnation. Und Laufen ging schon seit 7 Wochen nicht mehr schmerzfrei (=mediales Tibia-oder Schienbein-Kantensyndrom.) Richtigess Schuhwerk und Kräftigungsübungen für die Fußflexoren, dachte ich mir.
Aber es wird nicht besser - die Leistung stagniert, und gestern hatte ich nach 1600m auf der Bahn einen derartigen Flash, dass ich mit Kopfschmerzen und schwummrigen Gefühl abgebrochen habe.
Es muss SCHLUSS sein - ich habe meinen Körper eine Radikaldiät verpasst, offensichtlich aber anstatt Fett abzubauen, an meinen Muskelreserven genagt ...und v.a. Flüssigkeit verloren. Kurzzeitiger Gewichtsverlust. Jetzt geht's wieder Richtung 70kg. Körpergefühl? Scheiße. Form? Noch beschissener. Stoffwechsel? Wahrscheinlich auf ein Drittel zum Vorjahr runtergedrosselt. Die Verletzungs-Probleme - als ob das NUR Zufall wäre.
Ich möchte wieder zu alter Stärke finden und ich brauche Ernährungs-Ratschläge. Interessant fand ich die Leistungs-Diät von Dirk Lahn, die NICHTS mit einer Fasten-Radikal-Kur zu tun hat.
Was soll ich essen? Wann sollte ich dennoch KH reduzieren? Wie kann ich meinen Stoffwechseln wieder hochpushen? Bei welchen Belastungs-Einheiten sollte ich "speziell" essen? Was v.a. nach Belastungen? Was für Zeitrahmen sollte ich mir stellen?
Nährstoff-Supplemente ala' Sponsor, High5, Ultra Sports oder Carbo4U ? Ich möchte meinem geschundenen Körper keine weiteren Nährstoff-Defizite mehr antun.
Gerne würde ich auch Artikel zu sportspezifischen Ernährungswissenschaften lesen - ich studiere Medizin und wäre dann für das 3.Semester in Physiologie gut vorbereitet.
Kurz gefasst: Ich will trainieren, ich will wieder hart werden, das geht nur mit hartem Training. Ich will dabei wieder Spaß haben, Spaß macht es halt auch nur wenn's läuft. Ohne Schmerzen, ohne Einbrüche. Auf dieses Dauergelutsche habe ich keinen Bock mehr. Gelutscht werden darf, aber dann nur im Bett.
