Es gibt zwei Arten von Abnehmdiäten. Die einen sind kalorienreduziert – FDH: Friss die Hälfte, die anderen reduzieren den Kohlenhydratanteil.
Wo ist da ein Widerspruch? Reduzierung des KH-Anteils ist ja nicht gleichbedeutend mit Reduzierung der Kalorienmenge.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ein entscheidender Kritikpunkt an dem ansonsten netten Ansatz ist der Irrtum, dass das Gehirn so gut wie ausschließlich auf Glucose angewiesen ist. Dem ist nicht so, denn das Gehirn läuft nach einer mehrtägigen Umstellungsphase bei Kohlenhydratkarenz ausgezeichnet auf Basis von Ketokörpern:
"The brain gets its energy from ketone bodies when glucose is less available (e.g., during fasting, strenuous exercise, low carbohydrate, ketogenic diet and in neonates). In the event of low blood glucose, most other tissues have additional energy sources besides ketone bodies (such as fatty acids), but the brain does not. After the diet has been changed to lower blood glucose for 3 days, the brain gets 25% of its energy from ketone bodies.[4] After about 4 days, this goes up to 70% (during the initial stages the brain does not burn ketones, since they are an important substrate for lipid synthesis in the brain)."
M.a.W.: Es gibt keine essentiellen Kohlenhydrate. Nur wenn wir Kohlenhydrate zuführen, und uns nicht im Zustand der Ketose befinden, treffen die Thesen des "selfish brain" zu. Der "Teufelskreis", der im Zusammenhang mit Übergewicht usw. beschrieben wird, ist realtiv einfach zu durchbrechen, wenn man dem enzymatischen System nur ein paar Tage Zeit gibt, das Gehirn auf Ketokörper umzustellen. Dieses Prinzip ketogener Ernährung liegt u.a. der Atkins-Diät zugrunde, die - was schnellen Fettabbau angeht - erste Wahl ist.
Als Dauerernährung über ein paar Wochen hinaus aber höchst gefährlich, da zu wenig basenreich, säurebildend, reich an Purinen und (wenn man den Atkins-Rezepten folgt zumindest) reich an gesättigten Fetten, arm an bestimmten Mikronährstoffen. Dies wird aber auch von Atkins so gesehen und für die Phase des Gewichthaltens deutlich modifiziert und der Obst- und Gemüseanteil hochgefahren, muss ich fairerweise hinzufügen.
Geändert von pinkpoison (01.09.2011 um 08:09 Uhr).
Ich kann nur sagen, dass es auf mich aus Erfahrung so zutrifft. Gehts mir schlecht und ich steh unter Druck, dann will ich mehr und vor allem zuckerreich essen. Manchmal siegt dann trotzdem noch die Vernunft, häufiger auch mal nicht.
Wenn es mir dagegen insgesamt gut geht, ich Spass am Sport habe und generell ein Gefühl von "es läuft" im Leben, dann habe ich diese Ess-Bedürfnisse quasi überhaupt nicht.
Woran das jetzt aber liegt - Psychologie vs Biologie - und wenn Biologie, welche Abläufe genau, dazu kann ich nix sagen.
Spricht A. Peters nicht genau davon, wenn er sagt, dass bei einem intakten Stress-System das Gehirn den Energiebedarf über Muskel-/Leber- und Fettzellen deckt. Ein defektes Stress-System kann dies nicht, das Gehirn signalisiert uns, dass wir Energiebedarf haben. Also essen wir, obwohl wir Energie zur Genüge gespeichert haben.
Geht das nicht in deine Richtung?
Ja - aber ich bezweifle, dass das primär (!) etwas mit einem defekten Stress-System zu tun hat, sondern mit der Zufuhr der falschen Nahrung. Setz die Leute drei, vier Tage auf eine ketogene Diät und auf einmal funktioniert das System wieder. Hält blos keiner mehr aus, weil die Disziplin fehlt, sich der Gier nach Süßem mal für ein paar Tage zu entziehen. Das empfinden dann viele schon wieder als "Streß" und hauen sich ein Plunderstückchen rein...
Zitat:
Zitat von Bonafides
Mein Kritikpunkte sind auf Basis des Interviews folgende:
1. Wenn wir alle ein intaktes Stress-System haben und es gerade dazu da ist mit Stress umzugehen, warum ist es bei manchen defekt. Peters sagt hier, dass Ursache (Dauer-)Stress ist. Mir erschließt sich nicht, wieso wir dann ein System haben, dass dazu da ist, um mit Stress umzugehen, aber Stress genau dies kaputt macht. Der menschliche Körper ist doch kein Kannibale?
2. Wenn das System defekt ist, bedarf es nach Peters zur Heilung Stressvermeidung. Wenn wir Stress vermeiden, brauchen wir aber das Stress-System nicht, da es erst greift, sobald Stress aufkommt. Ist es einmal defekt, sollte es im besten Fall brachliegen. Er bleibt eine Antwort schuldig, die uns erklärt, wie das Stress-System gerettet werden kann. Einmal kaputt, immer kaputt ist eigentlich kein Prinzip des menschlichen Körper. Oder doch?
1. + 2. Denkt man seine Theorie zu Ende, bedeutet das konkret: Alle Dicken können nicht dünn werden, im besten Fall weniger dick. Alle Dünnen können aber Dick werden. Das klingt zunächst einmal lebensnah. Nur: Fettleibigkeit ist keine Erscheinung des frühen 20. Jahrhunderts, sondern des 21. Jahrhunderts. Kennzeichnend hierfür ist der Überfluss, die Bequemlichkeit und der angebliche aufkeimende Stress. Letzteres halte ich für medial gemachten Unfug (str.). Trümmerfrauen im mittleren 20. Jahrhundert hatten keinen Stress? Während des Wirtschaftswunder waren alle Menschen stressbefreit, haben sich zurückgelehnt, kaum gearbeitet und das Stress-System war intakt? Lächerlich! Menschen wurden immer dann fett, wenn Überfluss und Bequemlichkeit eingezogen haben, wenn sie zur Ruhe kamen und keinen Stress hatten.
Fettleibigkeit gab es in allen Epochen der Geschichte (sogar zur Zeiten der Jäger&sammler (siehe Venus von Willendorf, die ca. 25.000 v. Chr. entstand)
Sicherlich ist aber Adipositas als Volkskrankheit - und das zunehmend in den Schwellenländern! - ein Phänomen unserer Zeit, da hast Du recht.
Unser Anti-Stress-System ist meines Wissens stark hormonell gesteuert und natürlich manipulieren wir das evolutorisch entwickelte System durch Stimulanzien aller Art (Alkohol, Nikotin, Koffein,...) durch einen Schlaf-Wach-Rhythmus, der sich nicht mehr am Sonnenlauf, sondern an den Erfordernissen einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft orientiert und meiden aufgrund von Panikmache zum Thema Hautkrebs fatalerweise das Sonnenlicht, so dass die Vitamin-D-Versorgung, die wiederum großen Einfluss auf die Funktion der Nebenieren, die im Anti-Stress-System bedeutend sind, haben. Vom Einfluss diverser Umweltgifte auf dieses homöstatische System fang ich erst gar nicht an.
So muss es grundsätzlich nicht verwundern, dass ein nicht artgerechter Lebensstil (zu dem auch Bewegungsarmut und Überfressen mit nicht artgerechter Nahrung zählen) zu Fehlfunktionen oder unzureichender Wirkung dieses Systems führen können.
Was ich allerdings eher vermute, was Herrn Peters umtreibt, ist das Einführen seines defekten Stress-Systems in den Katalog abrechenbarer Krankheiten, so dass man damit ordentlich Kohle scheffeln kann. Wenn eine systemische Fehlfunktion vorliegt, dann wird man sicher bald auch eine Therapie dafür anbieten (wenn dem nicht schon der Fall ist). Wäre nicht die erste "Krankheit" der jüngeren Zeit, die von der Schulmedizin und Pharmaindustrie erfunden wurde.... Stichwort "Disease Mongering".
Die Thesen passen zu meiner eigenen Erfahrung. Ich habe mein Wunschgewicht durch eine kalorienreduzierte, aber KH-reiche Ernährung in den Griff bekommen.
Da ist immer genug Brennstoff verhanden und man hat Power genug. Sparen tu ich mir halt Fett und Alkohol. Das ist viel effektiver als "low-carb".