Deine Vorbehalte gegenüber Carbon teile ich aber nicht.
Wenn ein Carbonrahmen nach nem Crash hinüber ist, wäre ein Alurahmen auch reif für die Tonne;- nur sieht man dem gegenüber Carbon nicht an, dasser ne rollende Zeitbombe ist
Hintergrund meiner Frage: ich hatte vor zwei Wochen einen Crash mit meinem Rad, Alurahmen mit Carbongabel - wahrscheinlich mit Aluschaft, bin gerade nicht sicher. Ich habe 'nen kurzen Filmriss, weiß also nicht genau wie der Aufprall war. Jedenfalls bin ich von einem anderen Radfahrer beim Überholen mehr oder weniger frontal gegen eine breite Mauer gedrückt worden. Ich habe anscheinend einen Salto über die Mauer hinweg gemacht.
Die Bremsgriffe sind zerkratzt, der Lenker war etwas verdreht, das Hinterrad hatte eine Acht. Weder Rahmen noch Gabel sind zerkratzt, der Mechaniker empfahl mir aber, die Gabel auf Verdacht auszutauschen - weil man bei Carbon nie weiß und die Gabel unvermittelt wegbrechen könnte.
Vom Kopf her würde ich sagen: die Gabel hat nichts abbekommen, weder Kratzer noch einen Schlag aufs Vorderrad. Wenn ich mit 70 den Berg runter über eine Querrille in der Straße bügel, ist die Belastung sicherlich deutlich höher als bei dem Crash. Der Bauch sagt aber: es sollen auch schon Carbonlenker gebrochen sein, und Carbon-Sattelstützen kommen in Tests auch nicht so stabil weg wie aus Alu. Wenn so eine Gabel bricht, habe ich null Chance und lande auf dem Kinn.
Das Finanzielle mal außen vor, wie ist das denn jetzt mit so einer Carbongabel? Tickende Zeitbombe oder nicht?
ich hatte vor ca. 14Monaten einen Unfall.
Beschädigt war im Grunde nur das Vorderrad und nicht reparabel.
Ich wollte aber mit der Gabel nicht mehr fahren.
Sie hatte weder Kratzer noch sonst irgendwelche sichtbare Beschädigungen.
Ich hatte sie sogar ausgebaut, geputzt (Fett an den Lagern) nichts entdeckt.
=> Müll
Die Frage liese sich problemlos mithilfe der Suchfunktion beantworten.
Erstens: frontal gegen ne Mauer? Da hätte ich anschliessend wirklich Schiss, weiterzufahren. Egal, ob Alu oder Carbon.
Zweitens: Carbonfasern zerreissts entweder bei grober Überlastung, oder es tritt ne Delaminierung der Faserlagen auf. Quasi verschieben sich die Matten, die normal miteinander verbacken sind.
im Ersten Fall sieht man die beschädigung normal, im zweiten hört man sie, weils unter Belastung knirscht.
Probleme macht das Alu: hier ist ein Überbeanspruchung nicht unter allen Umständen sichtbar.
Wie in dem von dir zitierten Beitrag geschrieben, werden Alubauteile für ne bestimmte Zeitdauer mit bestimmter belastung konstruiert.
Tritt nun eine höhere Belastung als angenommen auf, führt dies in jedem Fall zu einer Verkürzung der Lebensdauer. Daher schreiben alle Aluminiumbauteilhersteller einen Austausch nach nem Unfall vor, ähnlich wie Helmhersteller nach nem Crash, auch wenn man keine Spuren sieht.
Problem: man kann die Restlebensdauer nicht mehr bestimmen. Carbon ist entweder kaputt und austauschreif, oder nicht und dann weiterhin im vollen Umfang belastbar. Alu kann unvorhergesehen und unmittelbar versagen, auch wenn keinerlei Spuren einer Überlastung sichtbar sind.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Ja was ist den mit dem Unfallverursacher? Dem seine Haftpflicht müsste doch eigentlich den Schaden übernehmen und wenn der Radmeschaniker sagt, dass muss getauscht werden, sollte die Versicherung doch eigentlich nichts dagegen sagen können.
Ansonsten bin ich, was Carbonhaltbarkeit angeht, nicht vom Fach...
Wie lange ist denn i.d.R die Haltbarkeit eines Alu-Rahmens?
Konstruiert wird idR auf zehn Jahre unter durchschnittlichen Bedingungen. Wenn ein Hersteller aber schon 10Jahre Garantie oder gar lebenslang gibt, kann man davon ausgehen, dass er mehr gerechnet hat...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Konstruiert wird idR auf zehn Jahre unter durchschnittlichen Bedingungen. Wenn ein Hersteller aber schon 10Jahre Garantie oder gar lebenslang gibt, kann man davon ausgehen, dass er mehr gerechnet hat...
Danke!
Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich das für meinen DeRosa Rahmen rausfinden kann, falls es da keine Pauschalgarantie auf alle Rahmenmodelle gibt
Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich das für meinen DeRosa Rahmen rausfinden kann, falls es da keine Pauschalgarantie auf alle Rahmenmodelle gibt
Sorry für OT
Ich würde es durch Probieren und Weiterfahren rausfinden (ist bei 'ner Gabel sicher anders; da gilt: im Zweifel lieber vorsorglich austauschen).
Wenn ein Rahmen bricht, stürzt man ja nicht gleich, sondern es schleift i.d.R. plötzlich irgendwas, oder das Fahrverhalten ändert sich, so dass man noch kontrolliert anhalten kann (so war es bei den beiden Rahmenbrüchen, die ich erlebt habe).
Ein Diamant-Rahmen müsste ja an zwei Rohren gleichzeitig brechen, damit er komplett auseinanderfliegt.
Die meisten hier im Forum, die bisher von gebrochenen Rahmen gepostet haben, haben -ziemlich unspektakulär- beim Putzen oder auch durch Zufall einen Riss im Rahmen entdeckt, der dann anzeigte, dass das Teil seine beste Zeit hinter sich hat.