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Alt 27.07.2011, 04:25   #1
photonenfänger
Szenekenner
 
Benutzerbild von photonenfänger
 
Registriert seit: 13.06.2011
Beiträge: 2.099
Was macht mein Körper wann womit?

hallo allerseits.

es ist ja immerwieder spannend, neue papers, essays und auch freds hier im forum zum thema körper und ernährung zu lesen.

wie sooft, werfen informationen gerne neue fragen auf, die sich ja vielleicht auch hier der eine oder andere stellt, und/oder, noch besser, beantworten kann. habe mal einen kleinen katalog zusammengestellt:

1.: wenn es um nems geht, dreht sich letztendlich alles um eiweiß(oder aminos), magnesium und desöfteren auch um spirulina. läuft man hier schnell gefahr, das überzudosieren? eiweiß geht auf die nieren, magnesium macht sich unschön bei der verdauung bemerkbar, und spirulina ist, wenn ich das richtig überblicke, unbezahlbar, wenn man mengen zu sich nehmen will, die tatsächlich etwas bewirken(also nicht die verzehrempfehlung der hersteller von wenigen gramm). wer kann etwas dazu sagen?
grundlegend gehe ich davon aus, dass in unserer nahrung genug von allem befindet, wenn man leere khs etc. in gesund geringem maß konsummiert. trotzdem ist die frage interessant...

2.: eine grundlegende stoffwechselfrage: ich esse was. irgendwann kommen die nährstoffe im blut an, und stehen entweder meinen muskeln zum verbrennen bereit, oder meinen fettzellen zum wachsen.
nun mache ich ausdauersport. die khs werden verbrannt, der fettstoffwechsel läuft nebenher schon gemütlich mit. nach einer weile sinkt mein blutzucker, das glycogen in den muskeln wird benutzt, um den fettstoffwechsel so richtig anzukurbeln, damit weiterhin ein ausreichender blutzuckerspiegel gewährleistet werden kann. nach ca. 2h ist das glykogen alle, spätestens jetzt muss energie von außen zugeführt werden.
ist es nun sinnvoller, möglichst spät etwas zu essen, um lange den fettstoffwechsel im vordergrund zu haben, oder sollte vorausschauend schon nach einer stunde begonnen werden, energie zuzuführen.
kann der körper während der belastung überhaupt die glycogenvorräte wieder ein wenig aufstocken, oder ist das nur während der regeneration möglich?

3.:bei längerer ausdauerbelastung (+2,5/3h), werden auch die glycogenspeicher der organe angegriffen. schadet das denen? die frage könnte auch lauten: ist eine ld überhaupt vertretbar vor der eigenen gesundheit?

4.:stimmt es wirklich, dass eine unterkalorische ernährung den grundumsatz senkt, der körper also auf eine art sparflamme schaltet?
oder ist das nur ein mythos, resultierend daraus, dass durch den bewegungsmangel während nulldiäten eben die muskelmasse abnimmt und damit der niedrigere verbrauch erklärt ist?

so, fürs erst genug, habe noch mehr. bitte nicht steinigen, falls dämliche fragen dabei sind, ich blicke einfach noch nicht ganz durch, und jeder erzählt einem da was anderes.

gruß

alex
photonenfänger ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 08:14   #2
pinkpoison
 
Beiträge: n/a
Servus Alex,

ad 2+3: Les Dich mal in die Begriffe "Ketose" und "Ketonkörper" ein, dann wirst Du sehen, dass das "Glykogenproblem" nur ein vermeintliches ist. Dass zb unser Gehirn nur von Glykogen lebt, ist Unfug - es funktioniert sogar deutlich besser, wenn es mit Ketonkörpern" gefüttert" wird. Man sollte nie aus den Augen verlieren, dass es keine essentiellen (also zwingend und überlebensnotwendig über die Nahrung zuzuführende) Kohlenhydrate gibt, wohl aber Proteine und Fettsäuren. D.h. die Evolution hat uns so geformt, dass wir dauerhaft nicht ein einziges Gramm KH zuführen müssen, um in fraglos unwirtlicheren Überlebensbedingungen und tagtäglich harter körperlicher Belastung überleben zu können. Wahrscheinlich werden sich so gut wie alle Deine Fragen von selbst klären, wenn Du den Ketonkörper-Stoffwechsel in seiner Funktionsweise und Bedeutung erfasst hast.


ad 1: Spirulina (und Chlorella) wird natürlich massiv und sündteuer vermarktet, ist aber ein, gemessen an seinem Nährstoffgehalt, sensationelles pflanzliches Lebensmittel und somit vor allem für Vegetarier interessant. Es enthält alle essentiellen Aminosäuren und schlägt mit üb er 60% Proteingehalt nebenbei noch locker die tierischen Produkte. Auch der Gehalt an Mikronährstoffen ist enorm hoch, wenngleich B12 und Eisen wie bei allen pflanzlichen Quellen kaum resorbierbar. Aber dass ich Vegetarismus - abseits von moralisch-ethischen Argumenten für eine nicht artgerechte Ernährung für den Menschen halte und man sich so über die Zeit hinweg massive Mangelerscheinungen einhandelt wenn man keine NEM'S zuführt (insb. DHA/EPA, B12, Eisen), ist hier ohnehin bekannt. Für mich ist Spirulina oder Chlorella ein top Proteinkonzentrat, dass ich (neben Ei-Protein) auch im Rahmen einer Paleo-Ernährung empfehlen kann, jedoch eben leider nicht wirklich billig (makana-shop.de ist meines Wissens ein recht günstiger Anbieter)

Den Fokus nur auf bestimmte Mineralstoffe, Spurenlementen, Vitamine etc zu legen ist nichts weiter als die Masche derer, die einem ihre NEM's verkaufen wollen. Unser Stoffwechsel ist diesbezüglich ein derart komplexes System, das wir überdies nicht einmal ansatzweise in seiner Gänze erforscht haben, dass es kompletter Blödsinn ist, zb isoliert durch Magnesiumgabe irgendwas bewirken zu wollen. Daher sollte man das am besten gleich bleiben lassen und sich von natürlichen und möglichst wenig bearbeiteten Lebensmitteln mit dem Schwerpunkt auf Vielfalt ernähren. Dann regulieren unsere Instinke auch die Richtung, was wir essen sollten, um Nährstoffdefizite zu kompensieren, wenn wir lernen diese wieder zu gebrauchen, statt sie durch Pseudo-Nahrung zu betäuben und in die Irre zu führen.

ad 4: Es gibt keinen wissenschaftlich unterfütterten Ansatz, der das Gegenteil behaupten würde. Bei deutlich unterkalorischer Ernährung schaltet der Körper auf Sparmodus. Der Abbau von Muskelmasse spielt dabei sicher auch eine Rolle, erklärt aber das Phänomen nicht umfassend, denn es sinkt auch der Ruhepuls dramatisch ab, was damit wohl eher weniger zu tun hat (wobei man das in komplexen systemmischen Zusammenhängen eher nicht sagen darf...).

Was m.E. bislang falsch gewertet wird, ist die Einstufung dieses Sparmodus als "Ausnahmefall". M.E. ist dies evolutorisch gesehen als der Normalfall zu betrachten, für den uns die Auslese geformt hat. Die Überflussphasen waren für unsere frühen Vorfahren die Ausnahme und nicht die Regel und deshalb schadet uns eine unterkalorische Ernährung bis hin zum phasenweisen Fasten überhaupt nicht, sondern entfaltet eine gesundheits- und lebenszeitverlängernde Wirkung. Dies ist wohl vor allem mit dem gedrosselten Insulinstoffwechsel, gedrosselten Übersäuerungsprozessen und sparsamem Umgang mit körpereigenen Enzymen zu erklären, was aber insgesamt noch nicht ausreichend erforscht ist. Dass wir insgesamt sieben körpereigene Mechanismen zur Erhöhung des Blutzuckerspiegels, aber nur einen (Insulin) zur Senkung desselben haben, sollte zum Denken Anlass genug sein - die Rolle von Insulin wird m.E. als "Blutzuckerspiegelsenker" falsch bewertet. ich sehe seine Hauptrolle in den anabolen Prozessen, vor allem im Aufbau von Speicherfett bei temporärem Nahrungsüberschuß. Wenn man diese gedankliche Fokussierung ändert, dann, glaube ich, kommt man vielen Problemen besser auf die Spur.

Gruß Robert
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Alt 27.07.2011, 08:23   #3
niksfiadi
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Benutzerbild von niksfiadi
 
Registriert seit: 11.06.2010
Beiträge: 4.126
Ach Robert, immer schön und anregend sowas von Dir zu lesen

Ach und photonenfänger: Hier im Forum versuchen alle nach besten Wissen und Gewissen den Regeln der deutschen Orthografie zu folgen. Danke!

Nik
__________________
Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
niksfiadi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 08:30   #4
Hendock
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Registriert seit: 28.01.2007
Ort: Münsterland
Beiträge: 1.861
Zitat:
Zitat von niksfiadi Beitrag anzeigen
Ach und photonenfänger: Hier im Forum versuchen alle nach besten Wissen und Gewissen den Regeln der deutschen Orthografie zu folgen.
Also DAS halte ich für ein Gerücht.
Hendock ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 11:53   #5
niksfiadi
Szenekenner
 
Benutzerbild von niksfiadi
 
Registriert seit: 11.06.2010
Beiträge: 4.126
Zitat:
Zitat von Hendock Beitrag anzeigen
Also DAS halte ich für ein Gerücht.
Habe ja geschrieben: NACH BESTEM WISSEN
__________________
Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
niksfiadi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 12:09   #6
HeinB
Szenekenner
 
Benutzerbild von HeinB
 
Registriert seit: 22.03.2010
Beiträge: 2.307
Bitte schreib mit Grossbuchstaben.

Zitat:
Zitat von photonenfänger Beitrag anzeigen
1.: wenn es um nems geht, dreht sich letztendlich alles um eiweiß(oder aminos), magnesium und desöfteren auch um spirulina.
Vergiss NEMs, ernähr dich gesund. Überdosierung erkennst du dann an der Waage.

Zitat:
2.: eine grundlegende stoffwechselfrage: ich esse was. irgendwann kommen die nährstoffe im blut an, und stehen entweder meinen muskeln zum verbrennen bereit, oder meinen fettzellen zum wachsen.
Stoffwechselvorgänge sind viel komplizierter. Gerade zu Nüchterntraining, zur Ernährung im Training und Wettkampf gibt es im Archiv einen Haufen Filme.


Zitat:
3.:bei längerer ausdauerbelastung (+2,5/3h), werden auch die glycogenspeicher der organe angegriffen. schadet das denen?
Es ist eine der Aufgaben der Leber, Glykogen zu speichern und später wieder ins Blut abzugeben. Das passiert jede Nacht, und schadet ihr nicht.


Zitat:
4.:stimmt es wirklich, dass eine unterkalorische ernährung den grundumsatz senkt, der körper also auf eine art sparflamme schaltet?
oder ist das nur ein mythos, resultierend daraus, dass durch den bewegungsmangel während nulldiäten eben die muskelmasse abnimmt und damit der niedrigere verbrauch erklärt ist?
Verringerte Muskelmasse ist ein, aber nicht der einzige Grund für gesenkten Grundumsatz nach Nulldiät. Muskelverlust resultiert aus der Nulldiät selbst, nicht (nur) aus Bewegungsmangel.


Zitat:
so, fürs erst genug, habe noch mehr. bitte nicht steinigen, falls dämliche fragen dabei sind, ich blicke einfach noch nicht ganz durch, und jeder erzählt einem da was anderes.
Mach dir nicht so nen Kopf, trainiere lieber fleißig und ernähr dich Gesund. Für den Anfang reicht mehr Gemüse und Obst, weniger Weißmehl und Zucker. Dann bist du schon mal näher am Optimum. Lesestoff von Dr. Moosburger, speziell das hier (PDF).
HeinB ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 12:45   #7
jojo94
Szenekenner
 
Benutzerbild von jojo94
 
Registriert seit: 26.01.2009
Ort: Mittelfranken
Beiträge: 50
@Robert,
also der Geist ist müde, die Muskeln brennen und ich fühl mich einfach nur schlapp.
Jetzt trink ich ne Cola und merke wie die Muskeln regelrecht den Zucker aufsaugen und es mir minütlich besser geht.
Wie soll ich das ohne KH schaffen ??
Gruß
jojo94 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2011, 12:55   #8
sbechtel
Szenekenner
 
Benutzerbild von sbechtel
 
Registriert seit: 10.10.2010
Ort: Darmstadt-Eberstadt / Bruchköbel
Beiträge: 3.721
@Robert: Du bist einfach ein Ernährungsguru

Lies dir ja genau durch, was er geschrieben hat, als ich meine letzte Ernährungskrise hatte, hat mir Robert auch so einen tollen Post verfasst und seit dem ging es wieder steil Berg auf!
sbechtel ist offline   Mit Zitat antworten
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