Ich bin heuer zum ersten Mal im Studio zwecks Krafttraining. Ich mache viele Übungen mit freien Gewichten wie z.B. Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, Schulterdrücken, Rudern vorgebeugt usw. aber auch Übungen in Maschinen wie Beinpresse, Bauchpresse, Latziehen usw. Auch mache ich noch die eine oder andere "freie Übung" für den Bauch.
Ich frage mich nun - da ich ja vor allem (so dachte ich bisher) mit den Kraftgrundübungen BD, KH, KB auch den Rumpf gut trainiere, ist es noch mehrwertig zusätzlich(!) die klassischen Rumpfstabiübungen zu machen?
Häufig werden Krafttrainingsmethoden angewendet, die aufgrund der relativ hohen und langen Reizeinwirkungsdauer zu einer bevorzugten Herausbildung zwar der schnellen nicht aber der ermüdungsresistenten Muskelfasern führen. Die Folgen sind fatal: die Leistungen werden besser, man glaubt sich auf dem richtigen Weg und beraubt sich damit der Möglichkeit, die genetisch vorhandenen Ressourcen richtig auszuschöpfen. Die wirbelsäulenstabilisierende Muskulatur ist vorwiegend tonisch und ausdauernd (vom Typ I). Ein Krafttrainingsreiz mit schnellkräftiger Ausrichtung und (oder) Maximalkraftorientierung führt nicht zu den gewünschten Resultaten.
Nein. Es wäre mir klar, wenn ich z.B. nur isolierende Übungen für die Beine trainieren würde.
Aber z.B bei der Kniebeuge oder dem Kreuzheben ist es ja schon so, dass Du nicht g'scheit Gewicht auflegen kannst, wenn es der Rumpf nicht hergibt. Und diese Übungen trainieren die Rumpfmuskeln ja eigentlich auch gut.
Ich bin heuer zum ersten Mal im Studio zwecks Krafttraining. Ich mache viele Übungen mit freien Gewichten wie z.B. Kniebeugen, Kreuzheben, Bankdrücken, Schulterdrücken, Rudern vorgebeugt usw. aber auch Übungen in Maschinen wie Beinpresse, Bauchpresse, Latziehen usw. Auch mache ich noch die eine oder andere "freie Übung" für den Bauch.
Ich frage mich nun - da ich ja vor allem (so dachte ich bisher) mit den Kraftgrundübungen BD, KH, KB auch den Rumpf gut trainiere, ist es noch mehrwertig zusätzlich(!) die klassischen Rumpfstabiübungen zu machen?
Kein besonders gutes Editorial, das du da verlinkt hast. Da schreibt ein theoritisierender Sportwissenschaftler mit offensichtlich wenigen praktischen Erfahrungen in der Betreuung von Leistungssportlern.
"Gleichwohl befindet sich die Mehrheit der deutschen Spitzensportler in ihrer „Höchstform“ bei der Heimreise vom Wettkampf, weil bis unmittelbar vor den Entscheidungen ein Krafttraining absolviert wird.-"
--> was für eine arrogante Polemik. Als ob sich Trainer und Trainingsmethodiker (nicht nur in Deutschland) nicht schon seit mehr als 50 Jahren intensivste Gedanken gemacht hätten, wie eine optimal unmittelbare Wettkampfvorbereitung auszusehen hat und nicht unterschiedlichste Ansätze nis in feinste Details praktisch ausgetestet haben.
Es gibt in der Tat bestimmte Disziplinen, in denen Krafttraining am Tag vor dem Wettkampf bewährter Usus ist (v.a. die Sprint- und Wurfdisziplinen in der Leichathletik), aber da geht es um die neurologischen Effekte des Krafttrainings (Verbesserung der Fähigkeit zur simultanen Rekrutierung möglichst vieler motorischen Einheiten) und das Training ist in dieser Phase auch nicht erschöpfend.
Meine Erfahrung aus 25 Jahren aktiven Sport und gleichzeitiger auch theoretischer Beschäftigung mit Sportmedizin:
"Empirie (also Erfahrungswissen) schlägt fast immer Theorie (also die aus der theoretischen Kenntnis abgeleiteten Verhaltensempfehlungen)".
Der Mensch ist ein zu komplexes System, als dass sich die häufig aus wenigen physiologischen Meßparametern (Laktat, O2-Verbrauch, Herzfrequenz etc.) gewonnenen Erkenntnisse 1:1 in trainingspraktisch nutzbare Verhaltensempfehlungen umsetzen ließen.
Harald, Danke für Deine Einschätzung. Ich lese diese Dinger ab und an ohne wirklich zu verstehen oder einschätzen zu können. Ich find'S interessant was "DIE" alles zu sagen haben und ab und an bleibt was hängen oder ich erkenne es wieder. Ich bin Breitensportler und kein Sportwissenschaftler oder Mediziner.
Trotzdem - oder gerade deswegen - hat mir der zitierte Passus zu denken gegeben. Ich dachte mir: Wird schon stimmen, dass die Rumpfmuckis anders zu trainieren sind als mit Maxkraftprotokollen.
Jetzt frage ich mich: Lass ich was Wichtiges weg wenn ich keine/kaum Rumpfstabi mache oder sind vor allem meine Kraftgrundübungen so funktionell und mehrwertig, dass sich das nicht bemerkbar macht?
Auch mache ich noch die eine oder andere "freie Übung" für den Bauch.
Ich frage mich nun - da ich ja vor allem (so dachte ich bisher) mit den Kraftgrundübungen BD, KH, KB auch den Rumpf gut trainiere, ist es noch mehrwertig zusätzlich(!) die klassischen Rumpfstabiübungen zu machen?
Wenn Zeit keine Rolle spielt, kann es doch nicht schaden, den Rumpf noch zielgerichtet bis zur vollständigen Erschöpfung zu trainieren. Wichtig ist nur, dies im Anschluß an komplexe Übungen zu machen, niemals vorher. Und da der Rumpf ja schon vorher gekräftigt wurde, reichen auch wenige Übungen, es muss nicht mehr der 30-Minuten Gymnastikball-Zirkel kommen.
Zitat:
Die Frage stellt sich mir vor nach der Lektüre dieses Artikels: ...
Zitat daraus:
"Häufig werden Krafttrainingsmethoden angewendet, die aufgrund der relativ hohen und langen Reizeinwirkungsdauer zu einer bevorzugten Herausbildung zwar der schnellen nicht aber der ermüdungsresistenten Muskelfasern führen. ... Die wirbelsäulenstabilisierende Muskulatur ist vorwiegend tonisch und ausdauernd (vom Typ I). ...
Nach der Logik wäre Laufen das ideale Rumpftraining, weil der Rumpf dabei ja langandauernd stabilisierend arbeiten muss.
Wie Du vielleicht vermutest, dachte ich, ich könnte als einen der positiven Effekte die Zeit der reinen Rumpfstabi in das funktionelle KT mit der Langhantel stecken.
Rumpfstabi Abends nach der Trainignseinheit kostet mich immer mords Überwindung. Es ist für mich einfacher um 6:00 Uhr morgens im Studio zu sein (senile Bettflucht ) als Abends 30min die Gymnastikmatte auszurollen.
Insofern wäre ich "zufrieden" wenn das in einem "Aufwasch" gehen könnte. Andererseits möchte ich die Kräftigung des Rumpfes aber auch nicht weg lassen, denn ich habe schon sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Der Autor schreibt halt so verallgemeinernd, dass er sich nur unnötig Kritik einhandelt.
Kritisiert wird ein Schnell- und Maxkraftlastiges Rumpftraining. Das wären z.B. explosiv ausgeführte Situps (evtl. noch mit Zusatzgewicht). Für den Triathlon kenne ich jetzt aber eher die Empfehlung, den Rumpf mit (z.T. statischen) Halteübungen zu trainieren. Das wäre ja genau, was er fordert.
Der Hauptkritikpunkt ist ja letztlich, dass neueste Forschung nicht gleich im Training umgesetzt wird. Das finde ich bei einer z.T. eher dünnen Studienlage aber auch nicht weiter verwunderlich.
- Und angesichts der Experimentierfreudigkeit mancher Profis auch nicht zutreffend.
Und letztlich müssen Trainingsempfehlungen ja auch dermaßen individuell sein, dass es ein allgemeines Richtig oder Falsch in diesem Sinne ja gar nicht gibt...