Ich habe nun doch schon einige Kilometer im Wasser in den Armen seit den letzten 2 Jahren. Hallenbad, Freibad, Baggersee, im Rhein, vielfältig sind meine Wassererfahrungen.
Und gerade heute im allergrößten Rentnertrubel hatte ich mein erstes Swimmer´s High (wenn es sowas gibt). Die sahnetörtchenbepackten Hüften schaukelten gar lustig durch die aufgewühlte Chlorbrühe, die blauen Schaumstoffgürtel zeugten von unbändiger Tempohärte, die nachgezogenen Lippen zeugten von letzten Rettungsversuchen gegen das natürliche Alter, und dann geschah es.
Ohne Aufwärmen irgendwann eine Gasse gefunden, mir den linken Beckenrand erobert und dann einfach eine Bahn nach der anderen Bahn gekeult, ohne Rücksicht auf Technik, den engen Schwimmkanal genutzt und stoisch aus Frust die Arme fliegen lassen.
Klar, ich weiß, wie sich Wasser anfühlt und das man es greifen kann. Doch genau heute hatte das Wasser an den Unterarme eine derart geniale Härte, ich konnte derart viel Schub in der Unterwasserphase aufbauen, die Kacheln rauschten an mir vorbei. Hammer. Das musste der Himmel sein, Schub und Gleiten, eine perfekte Symbiose. Noch nie hatte ich solch "hartes Wasser" erlebt. Okay, Warmbadetag, habe mir echt einen guten Tag im Stammwinterhallenbad ausgesucht, aber es passte.
Nach 30 Minuten hatte ich echt ordentlich eine Verspannung eingefangen, normalerweise machen mir 1-2 Stunden Kraul nichts aus mittlerweile, aber heute war das wie eine neue Hantelstange mit echt großen Gewichten dran, die es zu drücken galt.
Und nach den 30 Minuten konnte ich nicht aufhören, weiter... weiter... weiter. Ist mir einmal so beim Laufen bis jetzt passiert, Glücksgefühl, alle Schmerzen weg, nix mehr gefühlt, einfach nur der Wunsch nach ...Weiter ..... Weiter.... Weiter.
Kann das sein, dass es mir da wirklich einen Flash gegeben hat, das Wasser, die Situation. Swimmer´s High?
Das möchte ich wieder erleben. Aber ohne die Wasserwalker
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