Nun ja... wenn sich sonst keiner findet, kann ich noch etwas von meinem Rennen erzählen. Ist aber schon etwas her (2017, wenn ich mich recht erinnere).
Das Gesamtfazit vorneweg: Ich bin mit eher gemischten Gefühlen nach Hause gefahren. Es gab meiner Meinung nach einige eklatante Organisationsdefizite. Mit etwas Abstand würde ich es vielleicht etwas großzügiger sehen- aber ich bin da auch, wie Du schreibst, eher Erlebnis- als Erfolgsorientiert...
An- und Abreise war über die Emirate (ob Dubai oder Doha weiß ich jetzt gar nicht mehr) und Kuala Lumpur. Jeweils bewußt mit mehreren Stunden Aufenthalt, um jeweils im Flughafenhotel ein paar Stunden zu schlafen. Ist natürlich nicht die günstigste Lösung, aber immer noch deutlich günstiger als Business Class und man kommt trotzdem halbwegs (!) entspannt an.
Das gilt leider nicht für das Rad- das ist erstmal beim Umsteigen in Kuala Lumpur stehen geblieben. Nicht überraschend, weil quasi alle Teilnehmer mit dem Flieger anreisen- Das Rad wurde dann mit dem nächsten Flieger nachgebracht und ins Hotel geliefert, leider mit gebrochenem Schaltauge (kein großes Drama, weil ich bei Flugreisen für solche Fälle immer ein Ersatz-Schaltauge dabei hab). Wenn man beim Boarding in Kuala Lumpur beobachtet hat, wie die Fahrräder in den Flieger geladen wurden, muss man allerdings froh sein, dass nicht mehr kaputt gegangen ist...
Ich hab dann im Telaga Terrace Hotel gewohnt. Ist ein kleines Hotel, nix besonderes. Aber in Fußnähe zum offiziellen Racehotel (dem am Ziel, es gibt noch eins am Start/T1) und den Shuttles (die meiner Meinung nach nötig sind, wenn man keinen Mietwagen nutzt). Zum Essen war ich aber immer in den Restaurants an der "Strandpromenade" (ebenfalls Fußnähe). Die Gatronomie ist auf Tourismus ausgelegt, aber man findet immer was.
Etwas verallgemeinert ist Langkawi wie Mallorca- zwar weniger Alkohol, aber viele Touristen, vor allem Australier und Asiaten. Das gilt auch für das Starterfeld beim Rennen.
Das mit den Shuttles hat gut funktioniert. Ich bin einen Teil der Radstrecke mit dem Rad abgefahren, den Rest mit einem geliehenen Roller. War alles okay, Verkehr ist natürlich relativ chaotisch (Asien halt, dazu später noch mehr).
Die Strecken: Wenn ich die Strecken auf der Homepage anschaue, sind die zum größten Teil gleich mit einigen wenigen Änderungen zu 2017.
Schwimmen garantiert ohne Neo (28 Grad, glaube ich). Es wird immer vor Quallen gewarnt. Hatte Seasafe Sonnencreme dabei. Keine Quallenkontakte, insofern war die Sonnencreme okay, als Sonnenschutz hat die aber nur mäßig funktioniert. 2 Runden mit Landgang
Radfahren: Im Prinzip 2 Runden mit etwas Strecle An- und Abfahrt. Ein Stück gilt als "Monkey Area", wo Affen an/auf der Strasse sind. Hier gilt Verpflegungsverbot, da die Affen sonst die Athleten anspringen könnten... Die Runde selbst ist abgesehen von der Temperstur nicht wahnsinnig anspruchsvoll. In 2017 wurde aber eine Lang- und eine Halbdistanz gleichzeitig ausgetragen. Gerade bei den asiatischen Teilnehmern ist die Leistungsspanne aber wirklich sehr groß- da muss man in den bergauf-Passagen schon etwas aufpassen, weil die auch plötzlich vor einem absteigen und schieben...
Die Runde ist NICHT für den Verkehr gesperrt- und es ist auch einiges los. Natürlich viele Motorroller, bei denen Verkehrsregeln eher großzügig interpretiert werden. Mein "Höhepunkt" war ein Autokran, der mir auf meiner Spur entgegen kam... Wenn man nicht schnell genug ist, muss man auch damit rechnen, dass man am Ende der Radstrecke in ein oder zwei starke (!) Regenschauer gerät, die da meist am frühen Nachmittag über die Insel ziehen. Kalt ist das nicht (und dementsprechend nicht als Abkühlung zu gebrauchen), aber auf den Strassen bilden sich dementstprechend recht große Pfützen oder auch kleinere Sturzbäche. Vorteil ist, dass es auch schnell wieder trocken wird, wenn der Schauer durchgezogen ist...
Gerade am Ende viele Kinder, die leere Trinkflaschen gesammelt haben. Leider wollen auch immer einige von denen die Trinkflachen direkt aus dem Flaschenhalter "sammeln" und springen daher auch mal unvermittelt auf die Strasse. Vieleicht war ich aber auch nur so langsam, dass die gedacht haben, dass das okay wäre...
T2 ist in einer Messehallte in der Nähe des Flughafens. Da sind auch die Messe (nichts großartiges, aber Gels oder Kleinteile fürs Rad kriegt man da schon), Bike Service (sehr kompetent, aber auch viel beschäftigt, vermutlich wegen zahlreicher Radschäden durch den Transport, s.o.) und Race Briefing (30min-Video-Dauerschleife, kann man also jederzeit anschauen). Die Halle ist stark klimatisiert, was ich nach dem Radfahren durchaus angenehm fand. Könnte aber auch recht schnell kalt werden. Beim Rauslaufen durch eine automatische Schiebetür war meine Brille innerhalb einer Sekunde komplett beschlagen, so dass ich die unmittelbar dahinter befindliche Rechtskurve nicht mehr richttig gesehen hab und erstmal in die Absperrung gelaufen bin
Zweieinhalb Laufrunden (offensichtlich heute etwas anders als 2017, aber kein allzu großer Unterschied), natürlich sehr heiß und vor allem sehr schwül. Eis und Getränke gab es aber eigentlich ausreichend. Bei Dämmeriung werden Knicklichter gereicht, die auch getragen werden müssen. Auch auf der Laufstrecke ist schließlich Verkehr, wenn auch deutlich weniger als auf der Radstrecke. Ziel dann ganz nett im Bereich des Racehotels zwischen Strand und Hotel gelegen. Finisher Buffet (und Welcome Party) hab ich eher positiv in Erinnerung, aber auch nicht super außergewöhnlich.
Danach noch etwas Urlaub. Wie gesagt ist Langkawi eine Urlaubsinsel, also gibt es ganz gute Infrastruktur, aber auch viele Touristen.
Wie eingangs erwähnt, hab ich da gemischte Erinnerungen. Gerade die nicht gesperrte Radsdtrecke fand ich echt gefährlich. Meiner Meinung nach eine Frage der Zeit, bis da mal jemand auf der Strecke bleibt.
Sonst in die Gegend natürlich schon schön und auch einen Urlaub wert.
Wenn Du noch weitere Fragen hast, gerne melden.