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Nepumuk
15.04.2021, 08:51
Jou.
Merkste selber, was an diesem Plan im Zusammenhang mit dem Grossen, Ganzen nicht stimmt, hm?
;)
Egal kanns einem als Elektrikfahrer ja an sich nicht sein, wenn man so die Welt retten will.


Was stimmt denn nicht? Die Autos kommen nach dem Leasing dann als günstige Gebrauchte auf den Markt und stehen dann auch Käufergruppen zur Verfügung, die sich keine Neuwagen leisten können oder wollen. Angeblich ist das eMobilität nur was für Wohlhabende, das ändert sich damit dann. :Huhu:

Matthias75
15.04.2021, 09:05
Problem wird imho eher sein, dass die Kisten Computer mit Rädern sind und dementsprechend Software veraltet, keine Updates mehr, neue Computer auf Rädern mehr können etc.

Meiner Meinung eines der großen Probleme: Elektromobilität wird nicht von autonomen Fahren getrennt.

Die Software wird doch überwiegend für das autonome Fahren benötigt. Das Batteriemanagemwnt und die Motoren werden nicht so viel Software benötigen, insbesondere keine, die ständig aktualisiert werden muss.

Ein einfaches Elektrofahrzeug benötigt vermutlich genausowenig ein regelmäßiges Update wie ein Verbrenner. Und die wenigen Updates könnte man vermutlich im Rahmen der regelmäßigen Wartungen einspielen, die zwar seltener stattfinden werden, aber nicht ganz wegfallen werden (die Hersteller werden schon Gründe finden, warum das Fahrzeug regelmäßig in die Werkstatt sollte :Huhu: ).

Wenn ich das Fahrzeug eigenverantwortlich Steuern will, was viele sicher auch weiterhin tun wollen, ist der Softwareaufwand deutlich geringer.

M.

Jan-Z
15.04.2021, 09:17
Moin!
Ich glaube es ist beim SW-Update weniger das wollen, als das können.
Beim E-Antrieb lassen sich Eigenschaften des Fahrzeugs viel weitergehend über die SW verändern als beim konv. Antrieb und das wird m.M.n. zu diversen Updates über die Laufzeit führen.
Ein Tank ist halt immer gleich groß, das (Aus-)Nutzungsverhalten der Batterie lässt sich über die SW massiv verändern, analog die Motorsteuerung.
Da sind den Verbrennern halt mehr grenzen gesetzt.
Für die ganzen 'Komfort-Funktionen' wirds zwischen Verbrenner und E keinen grundsätzlichen Unterschied geben, solange die Firmen eben Verbrenner bauen wollen/können/dürfen.

Gruß Jan

Tobi F.
15.04.2021, 09:31
Ich befürchte halt, dass der Hersteller versucht immer mehr Funktionalität zu integrieren um dem Kunden einen Mehrwert zu suggerieren.
Sonst ist ja das neue Modell nicht kaufbar.
"Alles wird besser mit einer App".

Und mit diesem Strudel fängt die Update-eritis an.
Siehe Betriebssystem am Computer.
Siehe Betriebssystem am Handy.

Rein technisch ist für das Auto nicht viel erforderlich.
Klima, Motor-Management, Licht, Scheibenwischer,....
.... die Software ist da überwiegend durch die Hardware vorgegeben.

Solange das Auto nicht selbstständig fährt, gibts ja auch keine große Hackerangriffe -> Sicherheitslücken -> Update....

sybenwurz
15.04.2021, 23:03
...

...

Leute, ihr glaubt ernsthaft dran, dass unsere Automobilfritzen die Aktion zum Wohle der Menschheit veranstalten?
Das halte ich für Träumerei.
Wer bezahlt denn das wohltätige Refurbishen nachm Erstbesitz?
Was passiert nachm Zweitbesitz?
Oder soll der zweite in der Reihe die Büchse tatsächlich über die restlichen 900000km oder mehr fahren und kriegt alle paar Jahre den Akku für umme auf aktuelle Eckdaten angepasst aka ausgetauscht, nachdem sich der erste damit und der (quasi auch da schon nach der halben Laufzeit veralteten) Technik über die durchschnittliche Jahresfahrleistung von nichtmal 20tkm gerettet hat?

Denkt eventuell über die Lebensdauerrechnung nochmal nach (und daneben vielleicht allgemein, wieso die Motoristen aus Fernost vom Konzept der Elektromobilität schon wieder abkommen, bzw. am Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren oder an E-Fuels, Power-to-X- und synthetischen Kraftstoffen arbeiten).

sybenwurz
15.04.2021, 23:14
Ich befürchte halt, dass der Hersteller versucht immer mehr Funktionalität zu integrieren um dem Kunden einen Mehrwert zu suggerieren.

Jou, sehn wir im Ebikebereich.
Andere Liga, klar, aber alle Kisten fahren jahrelang mit der Firmware wie bei Auslieferung, Bosch beispielsweise haut im Jahr +/- 5 Upgrades, alle in der Werkstatt zu installieren (bei Shimano gehts auch vom Sofa aus per App), raus, garniert die im Idealfall mit nem angeblichen Mehrwert (den andere serienmässig schon lange haben) und kaschiert damit in erster Linie mal die eigene Unfähigkeit sowie, dass der Kunde vorher/nachher haargenau null merkt.
Wenn ich unsrer Journaille auch gar nix glaube, aber wenn die schon schreibt, dass sie keinen Effekt bemerkt, ists schon wirklich bedenklich.
Ich glaube durchaus, dass Verbesserungen per Firmware möglich sind, aber ob ich die so nennen möche, wenn niemand was davon merkt?
(Abgesehen davon, dass die Firmware nicht das Thema ist, die aber sowieso für die Füsse, wenn nach 10Jahren das Steuergerät so fritte wie nicht mehr erhältlich ist)

Nepumuk
16.04.2021, 08:18
Leute, ihr glaubt ernsthaft dran, dass unsere Automobilfritzen die Aktion zum Wohle der Menschheit veranstalten?

Natürlich nicht. Es müssen massive politische Vorgaben zur Reduktion CO2 Emission in allen Bereichen her. eAuto sind nur ein Baustein, der von seiner Wirkung wahrscheinlich gar nicht sehr groß ist. Allerdings sind Auto emotional stark besetzt. Wenn der gesellschaftlich Durchbruch geschafft ist, wird es in anderen Feldern (Wohnung, Produktion, Transport etc.) leichter.


Das halte ich für Träumerei.
Wer bezahlt denn das wohltätige Refurbishen nachm Erstbesitz?
Was passiert nachm Zweitbesitz?
Oder soll der zweite in der Reihe die Büchse tatsächlich über die restlichen 900000km oder mehr fahren und kriegt alle paar Jahre den Akku für umme auf aktuelle Eckdaten angepasst aka ausgetauscht, nachdem sich der erste damit und der (quasi auch da schon nach der halben Laufzeit veralteten) Technik über die durchschnittliche Jahresfahrleistung von nichtmal 20tkm gerettet hat?

Keine Ahnung, warum du dich hier so aufführen musst. Du weißt doch selber, dass das Quatsch ist, was du schreibst. Die Technik ist noch nicht so ausgereift, wie die Verbrenner. Ganz normal. Verbrenner-Autos aus den 50ern/60ern haben auch keine so lange Lebensdauer gehabt, wie heutige Modelle. Hat die Leute aber nicht davon abgehalten, diese Autos zu kaufen.


Denkt eventuell über die Lebensdauerrechnung nochmal nach (und daneben vielleicht allgemein, wieso die Motoristen aus Fernost vom Konzept der Elektromobilität schon wieder abkommen, bzw. am Wirkungsgrad von Verbrennungsmotoren oder an E-Fuels, Power-to-X- und synthetischen Kraftstoffen arbeiten).
Wirkungsgrad ist ein gutes Stichwort. Der ist für alle genannten Technologie schlecht (Verbrenner) bis sehr schlecht (E- und Synfuels). Wenn wir das hin bekommen, in relevanten Maßstab Synfuels herzustellen, werden wir die sicher nicht in ineffizienten Verbrennerautos verbrennen, sondern diese für den Luftverkehr, Bau oder Landwirtschaftliche Maschine und andere schwere Anwendungen verwenden. Da reden wir aber von 2040 und später. Batterie-Autos funktionieren eben heute schon, alles andere nicht.
Daher müssen wir jetzt auf eMobilität wechseln, es ist die einzige halbwegs CO2-neutralisierbare Technologie die verfügbar und serienreif ist. Die Probleme Ladeinfrastruktur, Recycling, Brandgefahr sind lösbar.
Wenn in 20-30 Jahren dann eine bessere Technologie verfügbar ist, dann nutzen wir eben die. Bis dahin fahren wir eben BEVs.

dasgehtschneller
16.04.2021, 08:33
Vielleicht aus der Sicht eines Softwareentwicklers:
Wenn man einen oder mehrere Fehler behebt oder neue Features hinzufügt gibts eine neue Version.
So kann es schon sein dass es jedes Jahr mehrere neue Softwareversionen gibt, was aber nicht bedeutet dass die alle zwingend nötig sind.

Wir machen von unserer Software auch mehrere Versionen im Jahr, haben aber auch noch Kunden die mit einer 5 Jahre alten Version ganz glücklich sind.


Dass die Software automatisch über das Internet aktualisiert wird, gibts soweit ich weiss auch nur bei Tesla.
Bei den alteingesessenen Autoherstellern wird das jeweils bei der Inspektion aktualisiert damit die überhaupt noch was machen dürfen. Das unterscheidet sich da nur wenig von einem normalen Automodell.


Dass jemand nach 4 Jahren Leasing die Akkus austauscht halte ich für ein Gerücht. Die Hersteller geben inzwischen alle mindestens 8 Jahre Garantie auf die Akkus. Einen teuren Akku früher als nötig auszutausdchen wird deshalb kaum jemand machen.
Und auf die günstigen Gebrauchten warte ich immer noch. Oft ist der Preisnachlass auf junge Gebrauchte so niedrig dass man sich genausogut einen Neuwagen kaufen kann, vor allem wenn da noch irgendwelche Prämien abgezogen werden können.

pepusalt
16.04.2021, 09:00
Dass jemand nach 4 Jahren Leasing die Akkus austauscht halte ich für ein Gerücht. Die Hersteller geben inzwischen alle mindestens 8 Jahre Garantie auf die Akkus. Einen teuren Akku früher als nötig auszutausdchen wird deshalb kaum jemand machen.
Und auf die günstigen Gebrauchten warte ich immer noch. Oft ist der Preisnachlass auf junge Gebrauchte so niedrig dass man sich genausogut einen Neuwagen kaufen kann, vor allem wenn da noch irgendwelche Prämien abgezogen werden können.

der e-up/e-mee/eiV von vor 4 Jahren hatte nom. 140km Reichweite, jetzt haben sie nom. 260km Reichweite. Ich kann mir gut vorstellen, dass da in 4 Jahren nochmal ein Sprung möglich ist.
Und die 4 jahre alten Batterien werden wiederaufbereitet.

hab kurz mal auf einer Gebrauchtwagenbörse geschaut, es gibt 3-4 jahre alte gebrauchte e-ups für 8-10k€. halt noch mit nom. 140km Reichweite

TriVet
16.04.2021, 09:08
Dass die Software automatisch über das Internet aktualisiert wird, gibts soweit ich weiss auch nur bei Tesla.

Nein:cool: ,Polestar macht das auch OTA. ;)

Hafu
16.04.2021, 09:14
...
Dass die Software automatisch über das Internet aktualisiert wird, gibts soweit ich weiss auch nur bei Tesla.
Bei den alteingesessenen Autoherstellern wird das jeweils bei der Inspektion aktualisiert damit die überhaupt noch was machen dürfen. Das unterscheidet sich da nur wenig von einem normalen Automodell.
...#


Tesla ist auch der einzige Hersteller, der es bislang geschafft hat, ein E-Auto von Grund auf neu zu konstruieren und dabei nur einen einzigen Zentralcomputer verbaut, (https://t3n.de/news/tesla-model-3-zerlegt-elektronik-vorsprung-1254132/) der alle elektronisch kontrollierbare Funktionen (Fahrwerk Motoren, Akkumanagement, Bremsen, Entertainment, Navigation usw.) kontrolliert.
Das ist ein ganz wesentlicher Vorteil im Hinblick auf die Implementation neuer Funktionen. Ein 10 Jahre altes Model S hat dank ständiger Software-Updates im wensentlichen dieselbe Software-Ausstattung wie ein neuer Tesla.

Bei allen anderen Autoherstellern sind diese Funktionen auf mehrere Steuergeräte oder separat verbaute Minicomputer verteilt, was die Komplexität erhöht und Softwareupdates schwieriger macht.

X S 1 C H T
16.04.2021, 09:22
Wieso den Akku nach 4 Jahren tauschen?

pepusalt
16.04.2021, 09:33
Wieso den Akku nach 4 Jahren tauschen?

wegen mehr Batteriekapazität neuerer Batterien und damit Reichweite wäre ein Argument.

Das die alte Batterie recycelt / aufbereitet wird, davon gehe ich jetzt mal aus.

X S 1 C H T
16.04.2021, 09:35
wegen mehr Batteriekapazität neuerer Batterien und damit Reichweite wäre ein Argument.

Das die alte Batterie recycelt / aufbereitet wird, davon gehe ich jetzt mal aus.

Okay, lasse ich gelten.

Von meinem i3 weiß ich, es gibt bereits einige die ihren Akku upgedatet haben.

sybenwurz
16.04.2021, 09:41
Keine Ahnung, warum du dich hier so aufführen musst.

Ich führe mich nicht auf, ich weigere mich lediglich, blauäugig alles zu glauben.
Ich bin sicherlich der Letzte, der was gegen Fortschritt oder auch neue Technologien hat, aber ich glaub halt auch nicht alle Schönfärberei.

dasgehtschneller
16.04.2021, 09:51
der e-up/e-mee/eiV von vor 4 Jahren hatte nom. 140km Reichweite, jetzt haben sie nom. 260km Reichweite. Ich kann mir gut vorstellen, dass da in 4 Jahren nochmal ein Sprung möglich ist.
Und die 4 jahre alten Batterien werden wiederaufbereitet.

hab kurz mal auf einer Gebrauchtwagenbörse geschaut, es gibt 3-4 jahre alte gebrauchte e-ups für 8-10k€. halt noch mit nom. 140km Reichweite

Ich suche eher etwas grösseres mit Akku ab 50kWh.

Da sieht der Gebrauchtmarkt recht dünn aus. Ok, viele Modelle gibts auch noch nicht allzu lange.
Bei Tesla kostet aber ein gebrauchtes Model S auch mit vielen Jahren und Kilometer noch mehr als ein neues Model3 und das Model 3 kostet gebraucht eigentlich gleich viel wenn nicht mehr als neu.

pepusalt
16.04.2021, 09:54
Ich führe mich nicht auf, ich weigere mich lediglich, blauäugig alles zu glauben.
Ich bin sicherlich der Letzte, der was gegen Fortschritt oder auch neue Technologien hat, aber ich glaub halt auch nicht alle Schönfärberei.

Bei manchen Themen oder Punkten wirst Du immer etwas dünnhäutig, schade.

Nepumuk
16.04.2021, 10:56
Ich führe mich nicht auf, ich weigere mich lediglich, blauäugig alles zu glauben.
Ich bin sicherlich der Letzte, der was gegen Fortschritt oder auch neue Technologien hat, aber ich glaub halt auch nicht alle Schönfärberei.

Und du denkst, dass Sätze wie

Oder soll der zweite in der Reihe die Büchse tatsächlich über die restlichen 900000km oder mehr fahren und kriegt alle paar Jahre den Akku für umme auf aktuelle Eckdaten angepasst aka ausgetauscht, nachdem sich der erste damit und der (quasi auch da schon nach der halben Laufzeit veralteten) Technik über die durchschnittliche Jahresfahrleistung von nichtmal 20tkm gerettet hat?

zu einer inhaltlich Diskussion beitragen?

TTTom
16.04.2021, 11:43
sybenwurz hat das etwas überspitzt dargestellt, aber im Grunde wohl recht.
Meinen aktuellen Diesel habe ich nach Diesel-Gate geleast mit dem deutlichen Gedanken "nach 4 Jahren geht der zuück und dann können sie die Kiste von mir aus pressen".
Nachhaltig ist das nicht, aber zumindest trifft das dann nicht mehr meinen Geldbeutel.
Nächstes Jahr brauch ich was neues. Aktuell tue ich mich schwer überhaupt ein Auto zu kaufen. Meine Autos bin ich immer lange gefahren.
Ich hätte aktuell weder bei Verbrenner noch Elektro das Gefühl, in 4 Jahren noch in einem zeitgemäßen Fahrzeug zu sitzen.
Und die Frage wird man stellen dürfen, was passiert dann mit den Autos? Die Euro5 Diesel sind ins Ausland verkauft worden.
Die E-Autos? Kauft dann jemand billig, der nicht den Anspruch an das neueste und beste hat?

Nepumuk
16.04.2021, 12:05
Die E-Autos? Kauft dann jemand billig, der nicht den Anspruch an das neueste und beste hat?

Ja, so war es bislang immer und so wird es auch in Zukunft sein. Wir werden nicht schlagartig alle alten Autos los werden, das macht auch keinen Sinn. Wichtig ist, dass wir bei den Neuanschaffungen auf möglich CO2-neutrale Fahrzeuge zu setzen und möglichst keine Verbrenner mehr zu produzieren. Die sauberere Technologie wandert dann vom 1. Besitzer zum 2. Besitzer usw. und irgendwann ins Ausland, wo dann jeweils ältere Fahrzeuge abgelöst werden.

Ich habe meinen Twingo ja auch nur 3 Jahre geleast. Aber der wird dann doch nicht verschrottet sondern dient wahrscheinlich noch viele Jahre als Mutti-Taxi oder Stadt-Hopser.

Wurmi
16.04.2021, 13:01
Hallo zusammen,
ich lese hier schon eine Weile mit und weiß, dass ihr euch auch über Nutzung des selbst produzierten Stroms für das E-mobil usw. ausgetauscht habt. Ich würde gerne wissen, wo ich mich zu Kombination E-Auto, Photovoltaikanlage auf dem Dach und Batteriespeicher objektiv belesen kann, um in die Richtung bei mir zu Hause eventuell zu planen (oder auch nicht).
Vielen Dank für Tipps.

Greyhound
16.04.2021, 13:31
#


Tesla ist auch der einzige Hersteller, der es bislang geschafft hat, ein E-Auto von Grund auf neu zu konstruieren und dabei nur einen einzigen Zentralcomputer verbaut, (https://t3n.de/news/tesla-model-3-zerlegt-elektronik-vorsprung-1254132/) der alle elektronisch kontrollierbare Funktionen (Fahrwerk Motoren, Akkumanagement, Bremsen, Entertainment, Navigation usw.) kontrolliert.
Das ist ein ganz wesentlicher Vorteil im Hinblick auf die Implementation neuer Funktionen. Ein 10 Jahre altes Model S hat dank ständiger Software-Updates im wensentlichen dieselbe Software-Ausstattung wie ein neuer Tesla.

Bei allen anderen Autoherstellern sind diese Funktionen auf mehrere Steuergeräte oder separat verbaute Minicomputer verteilt, was die Komplexität erhöht und Softwareupdates schwieriger macht.

Das ist doch Quatsch. Ein einzelner Hauptrechner ist an sich erstmal kein Vorteil. FOTA funktioniert auch mit einzelnen Steuergeräten ohne Probleme. Das Steuergerät muss nur dafür vorgesehen sein. Ob ein einzelner Hauptrechner günstiger ist, lässt sich auch nicht so einfach beantworten.

Grundsätzlich ist auch zu hinterfragen, ob FOTA bei sicherheitsrelevanten Steuergeräten eine gute Lösung ist. Das bedeutet nämlich auch, dass dir jemand die Bremse/Airbag hacken könnte und Unfug treiben kann. Ich persönlich finde es auch besser, wenn es strikte Trennung zwischen Multimedia (mit FOTA) und sicherheitsrelevanten Steuergeräten (ohne FOTA) gibt.
Wenn ich sowas lese, frage ich mich sowieso, ob ASIL bei Tesla überhaupt ein Begriff ist. Tesla braucht für autonomes Fahren nur Kameras, Elektroautos künftig ohne Radar (https://teslamag.de/news/musk-tesla-autonomes-fahren-nur-kameras-elektroautos-ohne-radar-35780)

VW hat bei der MEB Plattform seit dem neusten Update auch FOTA. Nach meinem Wissen aber nicht für sicherheitsrelevante Bereiche.

TriVet
16.04.2021, 13:32
https://www.energiesparverband.at/, hier diverse „Broschüren“.

Für wurmi

Hafu
16.04.2021, 13:54
Hallo zusammen,
ich lese hier schon eine Weile mit und weiß, dass ihr euch auch über Nutzung des selbst produzierten Stroms für das E-mobil usw. ausgetauscht habt. Ich würde gerne wissen, wo ich mich zu Kombination E-Auto, Photovoltaikanlage auf dem Dach und Batteriespeicher objektiv belesen kann, um in die Richtung bei mir zu Hause eventuell zu planen (oder auch nicht).
Vielen Dank für Tipps.

Für die Fragestellung bist du im Photovoltaikforum (https://www.photovoltaikforum.com/) besser aufgehoben.

Die haben dort auch eine eigene Rubrik Elektroautos und eine Rubrik Batteriespeicher.

E-Auto tagsüber mit Solarstrom laden ist sehr sinnvoll, sofern man ein Auto hat, das tagsüber zu Hause ist. Dafür gibt es smarte Wall-Boxen, die den Ladevorgang so steuern, dass nur geladen wird, wenn die Sonne ausreichend scheint.

Den Solarstrom in Hausbatterien speichern und dann das Auto mit dem Strom aus der Hausbatterie laden ist dagegen (aktuell) wirtschaftlich relativ unsinnig, einerseits wegen dopppelter Ladeverluste und da übliche Hausbatterien dafür noch zu teuer und v.a. zu klein sind.
Hausbatterien machen derzeit wirtschaftlich maximal Sinn, um den Eigenverbrauch durch Nutzung von selbst erzeugtem Strom auch nachts zu erhöhen.
Da die Akkupreise aber seit Jahren im Sinkflug sind, wird sich die Situation in ein paar Jahren mutmaßlich ändern und dann werden Hausbatterien deutlich günstiger und deren Kapazität auch absehbar viel größer.

Wurmi
16.04.2021, 16:43
Hallo Hafu,
vielen Dank für die Antwort und Einschätzung. Wie gesagt, ich habe mich damit bisher noch nicht beschäftigt, außer der Idee und wollte mich etwas bilden. Daher bin ich noch für jedes input empfänglich.

crazy
16.04.2021, 18:33
Den Solarstrom in Hausbatterien speichern und dann das Auto mit dem Strom aus der Hausbatterie laden ist dagegen (aktuell) wirtschaftlich relativ unsinnig, einerseits wegen dopppelter Ladeverluste und da übliche Hausbatterien dafür noch zu teuer und v.a. zu klein sind.
Hausbatterien machen derzeit wirtschaftlich maximal Sinn, um den Eigenverbrauch durch Nutzung von selbst erzeugtem Strom auch nachts zu erhöhen.
Da die Akkupreise aber seit Jahren im Sinkflug sind, wird sich die Situation in ein paar Jahren mutmaßlich ändern und dann werden Hausbatterien deutlich günstiger und deren Kapazität auch absehbar viel größer.

Mal eine ganz dumme Idee: Auf Kleinanzeigen gibt's Elektro-Unfallautos für kleines Geld, aktuell zB einen Kangoo mit 22kwh Batterie für 5000 Taler.
Schweller, Stoßstange etc, also optische und fahrtechnische Varianten. Batterie unbeschädigt.

Macht so etwas preis-leistungstechnisch nicht Sinn, sich die Kiste als reinen Stromspeicher auf den Hof zu stellen? Hier auf dem Land wäre der Platz dafür vorhanden.

Intelligenter Laderegler, tagsüber mit Solar füttern, nachts das eigentliche Pendler-Elektroauto laden.
Klar, ordentliche Transferverluste, aber man muss schon einen weiten Arbeitsweg haben um selbst ein pessimistisches Lade-Outcome von 18kwh täglich zu verfahren.

Hafu
16.04.2021, 19:13
Mal eine ganz dumme Idee: Auf Kleinanzeigen gibt's Elektro-Unfallautos für kleines Geld, aktuell zB einen Kangoo mit 22kwh Batterie für 5000 Taler.
Schweller, Stoßstange etc, also optische und fahrtechnische Varianten. Batterie unbeschädigt.

Macht so etwas preis-leistungstechnisch nicht Sinn, sich die Kiste als reinen Stromspeicher auf den Hof zu stellen? Hier auf dem Land wäre der Platz dafür vorhanden.

Intelligenter Laderegler, tagsüber mit Solar füttern, nachts das eigentliche Pendler-Elektroauto laden.
Klar, ordentliche Transferverluste, aber man muss schon einen weiten Arbeitsweg haben um selbst ein pessimistisches Lade-Outcome von 18kwh täglich zu verfahren.

Die Frage ist halt, ob bei so einem Unfallauto die 22 kwH-Batterie wirklich noch unbeschädigt und nutzbar ist.

10KwH Hausspeicher kosten derzeit glaube ich um die 9000,-, so dass 20kwH für 5000,-€ auf den ersten Blick ein guter Deal wären, aber man müsste sich schon sehr gut auskennen um aus so einem Autospeicher mit schlauer Ladeelektronik funktionsfähigen und v.a. auch auf Dauer brandsicheren Hausspeicher zu basteln.

Es gibt auf YT etliche Bastler, die sich ihren relativ günstigen Hausspeicher aus tausenden von ausgedienten Notebook-Akkus und ein paar Elektronikkomponenten von Aliexpress zusammenlöten. Ein ganz sympathischer deutscher Triathlet (https://www.youtube.com/channel/UCaWbn671XbI1GLTgndyI7gQ), dem ich auf youtube folge, ist unter diesen Bastlern auch dabei.

Greyhound
16.04.2021, 20:05
Mal eine ganz dumme Idee: Auf Kleinanzeigen gibt's Elektro-Unfallautos für kleines Geld, aktuell zB einen Kangoo mit 22kwh Batterie für 5000 Taler.
Schweller, Stoßstange etc, also optische und fahrtechnische Varianten. Batterie unbeschädigt.

Macht so etwas preis-leistungstechnisch nicht Sinn, sich die Kiste als reinen Stromspeicher auf den Hof zu stellen? Hier auf dem Land wäre der Platz dafür vorhanden.

Intelligenter Laderegler, tagsüber mit Solar füttern, nachts das eigentliche Pendler-Elektroauto laden.
Klar, ordentliche Transferverluste, aber man muss schon einen weiten Arbeitsweg haben um selbst ein pessimistisches Lade-Outcome von 18kwh täglich zu verfahren.

Wenn man den nötigen beruflichen Hintergrund hat, warum nicht. Solch ein DIY Stromspeicher ist wesentlich billiger als alles am Markt erhältliche.
Die Bastelei am Auto wäre Arbeiten unter Spannung (https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeiten_unter_Spannung#:~:text=Als%20Arbeiten%20u nter%20Spannung%20(AuS,und%2050%20V%20Wechselspann ung%20bezeichnet.) und sollte nicht unterschätzt werden. Fehler können tödliche Folgen haben.
Ich gehe mal davon aus, dass du kein isoliertes Werkzeug hast.

TriVet
25.04.2021, 19:50
Übrigens dürfen e-Autos wohl auch in Kulmbach wieder in Tiefgaragen.:cool:



Interessanter Bericht über ladehäufigkeit und -Belastung in einer Tiefgarage mit praktisch nur e-Autos:
https://www.golem.de/news/testprojekt-in-tiefgarage-so-wenig-strom-brauchen-elektroautos-2104-155934.html

redeagle
27.04.2021, 13:05
11kw-Gleichstrom (nur bis 11 kw werden Wallboxen gefördert) wird in 10 Jahren genauso aussehen wie heute. Allenfalls das Steckersystem könnte sich in Zukunft ändern (im Augenblick gibt es glaube ich drei oder vier verschiedene gebräuchliche Drehstrom-Stecker), so dass es sinnvoll ist, eine Wallbox zu wählen, die keinen fest installiertes Kabel hat, so dass man dieses je nach Fahrzeugmodell später auswechseln kann.
(Ich habe mich noch nicht in allen Details beraten lassen aber zumindest im Groben per Web-recherche schlau gemacht, welche Wallboxen in Frage kommen)


Hast du dich mit der Weile für eine Wallbox entschieden?
Ich überlege auch gerade mir eine zu installieren, und da gibt es ja doch eine große Auswahl

hanse987
27.04.2021, 19:27
Wenn man die Förderung möchte, sollte man evtl. nicht mehr zu lange warten. Das Programm wurde schon zweimal aufgestockt von 200 Mio. auf jetzt gesamt 400 Mio. Ich könnte mir vorstellen dass es irgendwann kein Aufstocken mehr gibt.

TriVet
01.05.2021, 13:26
Ältere Werbung für Renault zoe, aber imho sehr witzig und den Unterschied gut auf einen Punkt gebracht:
https://youtu.be/Gqy5-e5-ZOE

Ich mag die Szene mit dem nachtanken des kartenlesers :Lachanfall:

pepusalt
02.05.2021, 21:22
Ältere Werbung für Renault zoe, aber imho sehr witzig und den Unterschied gut auf einen Punkt gebracht:
https://youtu.be/Gqy5-e5-ZOE

Ich mag die Szene mit dem nachtanken des kartenlesers :Lachanfall:

:Lachanfall:

sybenwurz
18.05.2021, 12:36
Neuer Anlauf mit nem Elekktroautogespann. Diesmal hoffentlich sachlich genug:
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/elektromobilitaet/eine-zugnummer-besonderer-art-e-auto-zieht-wohnwagen-17339046.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Interessanter Aspekt scheint der Führerschein zu sein, für die Tonnage, in der sich so n Fuhrwerk dann bewegt.

MattF
18.05.2021, 12:47
Interessanter Aspekt scheint der Führerschein zu sein, für die Tonnage, in der sich so n Fuhrwerk dann bewegt.


Für Jüngere. Das Problem hast du auch bei nem ganz normalen Wohnmobil. Führerschein ab 99 geht in der Basis nur bis 3.5 to.

dasgehtschneller
18.05.2021, 15:15
Ich konnte letzte Woche für 3 Tage einen Kia eNiro probefahren.

Wirklich ein geniales Teil, wenn auch nicht so spektakulär wie ein Tesla oder so.
Als Neuwagen ist er mir noch etwas zu teuer, ich könnte mir aber vorstellen den in 2-3 Jahren als Gebrauchten zu kaufen um meinen Ampera abzulösen.

Reichweite wurde mit 450 km angezeigt und nachdem ich 100km gefahren bin immer noch bei 360km. Dabei habe ich ihn nicht geschont.
Power hat er auch mehr als genug und technisch doch nicht allzu spacig.
So wie beim Model3, dass man viele Funktionen nur noch über den Touchscreen bedienen kann, ist mir fast etwas zu viel des Guten.

Bezüglich Platz bin ich bei SUV immer wieder enttäuscht. Das Ding sieht zwar relativ gross aus und ich kriege auch meine Fahrräder rein, allerdings hat mein Ampera und der Honda Jazz meiner Frau genausoviel Platz obwohl beide deutlich kleiner aussehen.

Hafu
18.05.2021, 15:56
Neuer Anlauf mit nem Elekktroautogespann. Diesmal hoffentlich sachlich genug:
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/elektromobilitaet/eine-zugnummer-besonderer-art-e-auto-zieht-wohnwagen-17339046.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
...

So richtig sachlich ist es nicht, wenn ich mir solche Sätze durchlese:

...Macht in der Schlussabrechnung 45,5 kWh auf 100 Kilometer, und von den 538 gefahrenen Kilometern sind noch 30 Kilometer solo dabei. Das ist ganz schön happig...

Zur Erläuterung: 45,5 kWh/100km (im Vergleich zu 14l Diesel/ 100km, die ein typischer SUV als Wohnwagenzugmaschine schluckt) klingt irgendwie ziemlich viel, weil es so eine große Zahl ist. Aber in Wirklichkeit ist es sehr wenig und ein Zeichen der fantastischen Energieeffizienz, die moderne Elektroautos heute schon haben, gerade auch im Vergleich zu Antrieben, die sich auf fossile Brennstoffe stützen.

In 1l Diesel stecken nämlich 10 kw/h Energie. Tatsächlich verbraucht ein Verbrenner aufgrund der geringen Effizienz also 140 kWh Energie pro 100km (mit angehängtem Wohnwagen). Und wenn man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht muss man eben auch bei Verbrennermotoren sich die Mühe machen, den Verbrauch auf kWh umzurechnen.

Irgendwie schwingt in derartigen Elektroauto-Tests immer dieser gewisse Unterton mit: So richtig praxistauglich sei doch die ganze Elektromobilität noch gar nicht. Alles erstmal nur ein nettes Spielzeug für Spinner und keine ernsthafte Konkurrenz für den bewährten Verbrennermotor.

dasgehtschneller
18.05.2021, 16:05
Den 0.2% der Bevölkerung die wirklich mit dem Wohnwagen 1000 km am Tag fahren wollen, gestehe ich sogar zu noch ein paar Jahre mit ihrem Diesel unterwegs zu sein ;)

Der Vorteil am Wohnwagen ist dass man während der Ladepausen ein Schläfchen machen, was Kochen oder sich anderswertig in seinem Wohnwagen beschäftigen kann.

dr_big
18.05.2021, 16:15
In 1l Diesel stecken nämlich 10 kw/h Energie. Tatsächlich verbraucht ein Verbrenner aufgrund der geringen Effizienz also 140 kWh Energie pro 100km (mit angehängtem Wohnwagen). Und wenn man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht muss man eben auch bei Verbrennermotoren sich die Mühe machen, den Verbrauch auf kWh umzurechnen.



Du machst es jetzt aber auch nicht besser. Ein großer Diesel braucht mit Wohnwagen auf der Autobahn keine 10L/100km. Zweitens musst du immer Well-to-Wheel vergleichen, nicht Tank-to-Wheel.

Nepumuk
18.05.2021, 16:22
Du machst es jetzt aber auch nicht besser. Ein großer Diesel braucht mit Wohnwagen auf der Autobahn keine 10L/100km.

Off-Topic:
Mit Wohnwagen unter 10l/100km ist schon schwierig. Meine Wohnwagen waren weder besonders schwer (1200/1300kg) noch besonders breit (2,10/2,20m) und meine Diesel nicht besonders kräftig, trotzdem bin ich nur selten unter 10l gelandet, unter 9l nur unter optimalen Bedingungen. Die Umzugsunternehmer, die man heutzutage auf Campingplätzen so sieht, sind sicher mit >12l/100km unterwegs.

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Wohnwagenziehen ist mit den heutigen eAutos sicher sub-optimal. Die Branche hat noch 10-20 Jahre Zeit, sich umzustellen und anzupassen. Schafft sie das nicht, sind haben große Wohnwagen und Wohnmobile keine Zukunft.

Hafu
18.05.2021, 16:32
Du machst es jetzt aber auch nicht besser. Ein großer Diesel braucht mit Wohnwagen auf der Autobahn keine 10L/100km. Zweitens musst du immer Well-to-Wheel vergleichen, nicht Tank-to-Wheel.

10l/ 100km, wie von dir behauptet. wären auch 100 kWh/ pro 100km, also immer noch eine wesentlich schlechtere Energieeffizienz als beim E-Auto. Die von mir zur Überschlagsrechnung genutzten 14l Diesel (=140 kWh)stammen aus dem von Sibi verlinkten FAZ-Text und ich gehe einfach mal davon aus, dass der Autor weiß, wovon er schreibt.
Die FAZ hat wohlgemerkt die 45kmh/ 100km beim Polestar aus einem mir nicht nachvollziehbaren Grund negativ hervorgehoben. Der Apfel/Birnenvergleich stammt also nicht von mir. Ich habe die Zahl nur mal eben eingeordnet.

Die 10kWh/pro l Diesel sind übrigens die tatsächliche Energie, die im Treibstoff, so wie man ihn in den Tank füllt, vorhanden sind und von denen der Großteil in Form von Wärme via Kühlergrill und Abgase verloren geht und ein kleinerer Teil in mechanisch nutzbare Energie umgewandelt wird.
Ich habe da noch nicht miteingerechnet, wieviel kWh es benötigt diesen Liter Diesel in Form von Erdöl aus Schiefersanden oder per Fracking zu gewinnen, das Erdöl mit zusätzlichem Energieverbrauch in der Raffinerie zu zerlegen und den hergestellten Diesel von einem Ende der Welt ans andere zu transportieren. Durch all diese Prozesse würde die scheinbar so tolle Energieeffizienz des Verbrennermotors, an die wir uns leider historisch gewöhnt haben sich noch weiter verschlechtern.

dr_big
18.05.2021, 16:36
Ich habe da noch nicht miteingerechnet, wieviel kWh es benötigt diesen Liter Diesel in Form von Erdöl aus Schiefersanden oder per Fracking zu gewinnen, das Erdöl mit zusätzlichem Energieverbrauch in der Raffinerie zu zerlegen und den hergestellten Diesel von einem Ende der Welt ans andere zu transportieren. Durch all diese Prozesse würde die scheinbar so tolle Energieeffizienz des Verbrennermotors, an die wir uns leider historisch gewöhnt haben sich noch weiter verschlechtern.

Das gleiche natürlich auch für Strom, der Stand heute noch nicht auf Bäumen wächst.

Hafu
18.05.2021, 16:47
Das gleiche natürlich auch für Strom, der Stand heute noch nicht auf Bäumen wächst.

Das gleiche gilt eben nicht für Strom. Elektrische Energie ist grundsätzlich heutzutage eine deutlich sauberere Energieform als die Energie, die durch Förderung und Verbrennung fossiler Brennstoffe gewonnen wird. Und je schneller wir aus der unwirtschaftlichen Kohleverstromung aussteigen, was von der großen Koalition auch viel zu langsam beschlossen wurde, desto besser wird die Klimabilanz des deutschen Stroms.

Heutzutage ensteht ein großer Teil des Stroms in Deutschland durch Windräder und Solarenergie. Im ersten Quartal (in dem in Deutschland üblicherweise sehr wenig Sonne scheint)waren es 40%. (https://www.solarserver.de/2021/03/26/1-quartal-2021-erneuerbare-energien-deckten-40-prozent-des-stromverbrauchs/) Im zweiten Quartal (mit deutlich höherem Solarstromantiel) werden die erneuerbaren Energien also voraussichtlich schon mehr als die Hälfte des in Deutschland produzierten und verbrauchten Stroms ausmachen. Im Vorjahr mit besserem Wind waren es übrigens im gleichen Quartal schon über 50%.

Hätte die Union in den letzten Jahren nicht den weiteren Zubau der Windenergie geblockt (unter anderem auch mit einem unfassbar peinlichen Berechnungsfehler bei der Infraschallbelastung durch Windräder in der Nähe von Wohngebäuden) und den Zubau an Solarenergie abgewürgt, dann könnte Deutschland schon jetzt rund 20% höher im Anteil der erneuerbaren Energien liegen.

TriVet
18.05.2021, 16:50
Den Autor des FAZ-Berichtes habe ich vor 15Jahren zu meinen halbwegs aktiven Oldtimer-Zeiten beim Volvo Owners Meeting at the Artic Circle (http://vomac.org) getroffen, er ist Co-Autor eines Hlabwegs-Standardwerkes zu den Volvos der 240 etc (100/200er-reihe): https://www.amazon.de/Sicherheit-aus-Schwedenstahl-Volvo-bis260/dp/3768817083

Außerdem fährt/fuhr er Landrover.

E-autos dürften nicht gerade sein Spezialgebiet sein, merkt man ja zB an dem fast-schon-Unfug mit dem falschen Kabel.


Den Polestar aus dem Artikel fahre ich übrigens mit ca. 21 kwh/100km, wären also so 2,1 liter Sprit (in alter Währung :-) ).

Matthias75
18.05.2021, 16:52
Neuer Anlauf mit nem Elekktroautogespann. Diesmal hoffentlich sachlich genug:
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/elektromobilitaet/eine-zugnummer-besonderer-art-e-auto-zieht-wohnwagen-17339046.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2


So richtig sachlich ist es nicht, wenn ich mir solche Sätze durchlese:

Letztendlich laufen solche Tests doch immer auf dieselbe Aussage hinaus: Langstrecke unter Last ist (noch) nicht die Stärke von Elektrofahrzeugen.

Für die einzelnen Nutzer kommt es aber immer darauf an, wie oft so ein Fall vorkommt und ob es Alternativen gibt.

Wenn ich jedes Wochenende mit dem Wohnwagen durch Europa toure, ist vielleicht ein E-Auto aktuell nichts für mich. Wenn ich das aber nur einmal im Jahr mache, kann ich überlegen, ob ich mich damit arrangieren kann und will oder ob es Alternativen gibt. Früher gab es mal die Möglichkeit, sein Auto auf die Schiene zu verladen. vielleicht kann man für die eine Fahrt im Jahr auch ein anderes Fahrzeug leihen. Oder man nimmt sich mehr Zeit auf dem Weg...

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Wohnwagenziehen ist mit den heutigen eAutos sicher sub-optimal. Die Branche hat noch 10-20 Jahre Zeit, sich umzustellen und anzupassen. Schafft sie das nicht, sind haben große Wohnwagen und Wohnmobile keine Zukunft.

Oder das Verhalten der Nutzer passt sich an (s.o.).

Ich konnte letzte Woche für 3 Tage einen Kia eNiro probefahren.

Wirklich ein geniales Teil, wenn auch nicht so spektakulär wie ein Tesla oder so.
Als Neuwagen ist er mir noch etwas zu teuer, ich könnte mir aber vorstellen den in 2-3 Jahren als Gebrauchten zu kaufen um meinen Ampera abzulösen.

Reichweite wurde mit 450 km angezeigt und nachdem ich 100km gefahren bin immer noch bei 360km. Dabei habe ich ihn nicht geschont.
Power hat er auch mehr als genug und technisch doch nicht allzu spacig.
So wie beim Model3, dass man viele Funktionen nur noch über den Touchscreen bedienen kann, ist mir fast etwas zu viel des Guten.

Bezüglich Platz bin ich bei SUV immer wieder enttäuscht. Das Ding sieht zwar relativ gross aus und ich kriege auch meine Fahrräder rein, allerdings hat mein Ampera und der Honda Jazz meiner Frau genausoviel Platz obwohl beide deutlich kleiner aussehen.

Wie war denn das Fahren sonst? Große Umgewöhnung?

Beim Skoda-Händler steht ein Enyaq. hab' mal eine Probefahrt vereinbart. Bin gespannt, wie der sich fährt und wie viel Platz der hat.

M.

TriVet
18.05.2021, 16:53
mit einem weiteren Augenzwinkern zu lesen:
Spieß umgedreht:
https://twitter.com/BerndRae/status/1348407674191433730

X S 1 C H T
18.05.2021, 16:54
Ich hab jetzt knapp 10.000 km elektrisch hinter mich gebracht und lebe noch. :Lachen2:

Matthias75
18.05.2021, 17:01
Mal rein hypothetisch:

Wäre das E-Auto zuerst da gewesen, wie würde man wohl in Tests über die bekannten Nachteilen der Verbrenner berichten?
- Vermehrter Verbrauch im Stadtverkehr,
- Verbrauch an der roten Ampel oder jedes Mal Start-Stop,
- keine Energierückgewinnung,
- Bremsenverschleiß,
- Batterie kann nur über den Verbrennungsmotor geladen werden
- Aufwändiges Getriebe
- ...

M.

TriVet
18.05.2021, 17:04
Dann jetzt doch mal am Stück:
Netzfund:

"Ich denke daran, mein Elektroauto gegen einen Benziner zu tauschen. Bevor ich mich entscheide, habe ich ein paar Fragen um einzuschätzen, ob dies der richtige Weg ist:

1. Ich habe gehört, dass Benziner nicht zuhause getankt werden können. Stimmt das? Wie oft muss ich
an anderen Orten tanken? Ist das öfters im Jahr? Wird es in Zukunft die Möglichkeit geben, zuhause zu tanken? Muss ich dort, wo ich dann tanke, sofort bezahlen oder kann ich nur Einstecken und es wird automatisch abgerechnet? Bekomme ich Gratis - Kilometer?
2. Welche Teile müssen repariert werden und wie oft? Der Verkäufer hat uns etwas von einem Getriebe erzählt. Was ist das? Gibt es im Benziner eine Info, wann das Getriebe gewechselt werden muss?

3. Kann ich mit dem Benziner beschleunigen und bremsen mit einem Pedal,
wie beim Elektro? Geht das Benzin dann zurück in den Tank? Glaube schon, aber wollte nur fragen...

4. Habe ein Benziner getestet und mir ist aufgefallen, dass es ziemlich lange dauerte bis das Auto richtig in Fahrt kam, nachdem ich das Pedal gedrückt hatte.
Ist das normal bei Benziner? Die Beschleunigung war nicht so beeindruckend. Vielleicht gab es ein Problem mit dem Benziner, den ich getestet habe…

5. Bis jetzt zahle ich 5 Cent pro km für den Strom. Mit dem Benziner haben sie gesagt, es koste ca. doppelt so viel,
also erwarte ich ein Verlust zu Beginn. Wir fahren ca. 20.000 km pro Jahr. Ich hoffe, dass mehr Leute Benziner fahren werden, damit der Preis nach unten geht. Gibt es diesen Trend?
6. Stimmt es, dass Benzin brennbar ist? Und wenn das so ist, soll ich das Benzin im Tank lassen, wenn das Auto in der Garage geparkt ist, oder soll ich es vorher rausnehmen oder anderswo parken? Gibt es eine automatische Funktion, damit es nicht explodiert bei einem Unfall?
7. Ich hab gehört, das so ein Benziner einen Auspuff haben soll. Da kommen angeblich beim Fahren Abgase hinten raus, die der Umwelt & den Menschen schaden. Das gibt es ich bestimmt auch ohne, so wie bei m Stromer? Oder muss ich für so eine Funktion b Benziner Aufpreis zahlen?
8. Habe gehört, dass in D ca. 12.000 Personen jährlich aufgrund der Luftverschmutzung aus dem Verkehrssektor frühzeitig sterben. Wird es in Zukunft eine Möglichkeit geben, die Abgase zu speichern und ev. zu vernichten?
9. Habe im Internet gelesen, dass das Benzin aus Öl hergestellt wird. Stimmt es, dass die Gewinnung und Raffinierung von Öl mit lokalen und globalen Umweltproblemen verbunden ist?
Stimmt es, dass das Öl während den letzten 100 Jahren große Konflikte und Kriege mit Millionen Toten verursacht hat? Gibt es eine Lösung, um diese Probleme zu beheben?

10. Unterstütze ich auch noch die Ölscheichs und ist das nicht auch irgendwie gut?
Man sagt ja, die haben praktisch kein Geld und gehen sehr verantwortungsvoll damit um.

11. Habe gehört, dass das Benzin nicht einfach aus dem Boden direkt in die Tanksäule gepumpt wird und einfach getankt werden kann. Ist das so und wenn ja warum?
Wenn das so ist, was für eine Strecke muss es bis zu mir zurücklegen und wie wird das gemacht?

12. Wie ist das mit dem regelmäßigen Ölwechsel? Müssen die sein? Wie viel kosten die? Und werden da wirklich jedes mal mehrere Liter Öl gewechselt? Wohin geht das alte Öl?
13. Mir wurde auch gesagt, dass man den „Ölstand“ immer kontrollieren und nachfüllen muss. Wird das denn weniger? Wohin geht denn das Öl? Kann ein Motor mit der Zeit ein Ölleck bekommen und das landet dann tropfenweise auf der Straße? Was macht das in Kontakt mit Wasser?
Und wer bezahlt dafür, dass das wieder weggemacht wird?

14. Wie viel Ressourcen braucht denn die Herstellung eines Benzin Motors? Habe gehört, so ein Motor besitzt extrem viele Kleinteile. Wo wird das Alu und das Metall abgebaut dafür? Dort ist doch auch viel Kobalt drin!
Kommt das nicht aus Kinderarbeit?!

15. Muss ich bei Stau oder Ampeln wirklich immer den Benzinmotor abschalten und wieder anlassen? Kann ich den nicht einfach laufen lassen? Da dreht doch der Motor auch einfach im leeren ohne Benzin zu verbrauchen, oder?
Und ein Benziner hat dann, wenn er an der Ampel steht, auch keinen Schadstoffausstoß so wie ein Elektro, oder?

dr_big
18.05.2021, 17:09
Hätte die Union in den letzten Jahren nicht den weiteren Zubau der Windenergie geblockt (unter anderem auch mit einem unfassbar peinlichen Berechnungsfehler bei der Infraschallbelastung durch Windräder in der Nähe von Wohngebäuden) und den Zubau an Solarenergie abgewürgt, dann könnte Deutschland schon jetzt rund 20% höher im Anteil der erneuerbaren Energien liegen.

Mit hätte, hätte, Fahradkette, hätten wir heute auch sparsamere Verbrenner. Wenn du Kritiker wirklich abholen willst, dann kannst du einfach nicht mit der vereinfachten und geschönten Annahme diskutieren, dass der Strom aus der Steckdose 100% sauber ist. Da müssen ehrliche Fakten auf den Tisch und ehrlich diskutiert werden. Einen Wohnwagen mit E-Antrieb durch Europa zu karren ist auch keineswegs umweltfreundlich. Wenn ich mit Zelt und Motorrad fahre, dann brauche ich wirklich nur 1,8L/100km, Diesel (oder auch Sonnenblumenöl :Cheese: ).

Die Umwelt schonen funktioniert in erster Linie durch Verzicht auf unnötige Transporte, und nicht durch das Ersetzen einer Energieform durch eine andere. E-Antriebe helfen ganz unmittelbar bei der Reduktion von lokalen Emissionen, also gerade im Kurzstreckenverkehr in Ballungsräumen. Dafür sind sie sehr sinnvoll. Bei Langstrecken hilft in erster Linie Verzicht und andere Verkehrsmittel, die Bahn z.B. (Personen- wie Güterverkehr).

TriVet
18.05.2021, 17:16
umweltfreundlich. Wenn ich mit Zelt und Motorrad fahre, dann brauche ich wirklich nur 1,8L/100km, Diesel .

Uuui, Du fährst Royal Enfield?!;) :cool:

Die Umwelt schonen funktioniert in erster Linie durch Verzicht auf unnötige Transporte, und nicht durch das Ersetzen einer Energieform durch eine andere. E-Antriebe helfen ganz unmittelbar bei der Reduktion von lokalen Emissionen, also gerade im Kurzstreckenverkehr in Ballungsräumen. Dafür sind sie sehr sinnvoll. Bei Langstrecken hilft in erster Linie Verzicht und andere Verkehrsmittel, die Bahn z.B. (Personen- wie Güterverkehr).
Full Ack.:Blumen:

Hafu
18.05.2021, 17:18
...
Die Umwelt schonen funktioniert in erster Linie durch Verzicht auf unnötige Transporte, und nicht durch das Ersetzen einer Energieform durch eine andere. E-Antriebe helfen ganz unmittelbar bei der Reduktion von lokalen Emissionen, also gerade im Kurzstreckenverkehr in Ballungsräumen. Dafür sind sie sehr sinnvoll. Bei Langstrecken hilft in erster Linie Verzicht und andere Verkehrsmittel, die Bahn z.B. (Personen- wie Güterverkehr).

Da sind wir zu 100% auf derselben Linie.:Blumen:

pepusalt
18.05.2021, 17:18
Die Diskussion um E-Auto mit Wohnwagen dran ist irgendwie sinnbefreit.

Das E-Auto muss 2,5 mal Batterie und Gewicht vorhalten für die 5% (geschätzt) Nutzungszeit mit Wohnwagen im Jahr.

Theoretisch könnte man natürlich die 2,5 mal Batterie und Gewicht auch im Wohnwagen unterbringen, aber dann schlägt wieder die ökonomische Inneffizienz zu, die bei herkömmlichen Wohnwägen (wenn sie keinen Dauercampingplatz nutzen) und v.a. Wohnmobilen schon nerven.

Man gewöhnt sich doch lieber dran, effizient zu reisen und effiziente Unterkunft vor Ort zu nehmen.

sybenwurz
18.05.2021, 19:13
Uuui, Du fährst Royal Enfield?!;) :cool:

http://www.dieselwiesel.de/

phonofreund
18.05.2021, 19:35
Den 0.2% der Bevölkerung die wirklich mit dem Wohnwagen 1000 km am Tag fahren wollen, gestehe ich sogar zu noch ein paar Jahre mit ihrem Diesel unterwegs zu sein ;)

Der Vorteil am Wohnwagen ist dass man während der Ladepausen ein Schläfchen machen, was Kochen oder sich anderswertig in seinem Wohnwagen beschäftigen kann.

Umlackieren oder so....

TriVet
18.05.2021, 20:25
http://www.dieselwiesel.de/

Och noe, lass mal.
Ich habe hier noch meine Zündapp KS80 (erstbesitz😎) und meine Honda xbr500 (zweitbesitz)😉.

Nepumuk
18.05.2021, 20:34
Mit hätte, hätte, Fahradkette, hätten wir heute auch sparsamere Verbrenner. Wenn du Kritiker wirklich abholen willst, dann kannst du einfach nicht mit der vereinfachten und geschönten Annahme diskutieren, dass der Strom aus der Steckdose 100% sauber ist.
Es behauptet niemand, dass das so ist. Aber es kann so werden. Ganz im Gegensatz zum Verbrenner. Der Verbrenner hat physikalische Effizienzgrenzen, die man eben nicht überwinden kann.

dr_big
20.05.2021, 07:53
Habt ihr Joe Biden in dem Ford E-Pickup gesehen? Mit solchen Fahrzeugen wird doch das E-Konzept wieder ad absurdum geführt. Luftwiderstand wie ein Scheunentor, x-Tonnen schwer und dann ein vermeintlich umweltfreundlicher E-Antrieb? :Nee:

dasgehtschneller
20.05.2021, 08:17
Habt ihr Joe Biden in dem Ford E-Pickup gesehen? Mit solchen Fahrzeugen wird doch das E-Konzept wieder ad absurdum geführt. Luftwiderstand wie ein Scheunentor, x-Tonnen schwer und dann ein vermeintlich umweltfreundlicher E-Antrieb? :Nee:

Grundsätzlich hast du recht, allerdings bleibt die Effizienz des Motors halt doch noch bei 90%, während beim Verbrenner nur 25% des Energieinhaltes auf der Strasse landet ;)

Ein E-Kleinwagen wäre sicher besser aber wahrscheinlich der Truck sogar immer noch sparsamer als ein Verbrenner Kleinwagen.

Ich kenne das Foto und das genannte Modell nicht aber Präsidenten sind sonst meist mit Chauffeur gepanzerten Wagen unterwegs. Mit einer Zoe könnte das schwierig werden mit der Panzerung und dem Platz auf dem Rücksitz.

dr_big
20.05.2021, 08:22
Grundsätzlich hast du recht, allerdings bleibt die Effizienz des Motors halt doch noch bei 90%, während beim Verbrenner nur 25% des Energieinhaltes auf der Strasse landet ;)



Bitte immer Well-to-Wheel vergleichen. Der Wirkungsgrad des Motors sagt nichts über die Umweltbelastung.

dasgehtschneller
20.05.2021, 08:33
Bitte immer Well-to-Wheel vergleichen. Der Wirkungsgrad des Motors sagt nichts über die Umweltbelastung.

Ob du die Rechung wirklich durchziehen willst?
Ich würde behaupten bei Well to Wheel geht beim Verbrenner ebenfalls deutlich mehr verloren was Treibstofförderung, Verarbeitung, Transport usw. angeht.

Beim Strom ist es im Optimalfall der Leitungsverlust vom Hausdach zum Tank, und selbst im WorstCase von fossiler Stromerzeugung kann wenigstens die Abwärme noch genutzt werden und der Generator immer im optimalen Drehzahlbereich laufen.

Vielleicht kannst du bei der Akku Produktion ansetzen wenn du Elektroautos schlecht reden willst aber das ist meist nach ein paar Zehntausend Kilometern auch schon wieder kompensiert

dr_big
20.05.2021, 08:50
Ob du die Rechung wirklich durchziehen willst?
Ich würde behaupten bei Well to Wheel geht beim Verbrenner ebenfalls deutlich mehr verloren was Treibstofförderung, Verarbeitung, Transport usw. angeht.

Beim Strom ist es im Optimalfall der Leitungsverlust vom Hausdach zum Tank, und selbst im WorstCase von fossiler Stromerzeugung kann wenigstens die Abwärme noch genutzt werden und der Generator immer im optimalen Drehzahlbereich laufen.

Vielleicht kannst du bei der Akku Produktion ansetzen wenn du Elektroautos schlecht reden willst aber das ist meist nach ein paar Zehntausend Kilometern auch schon wieder kompensiert

Glaubwürdig ist so eine Diskussion immer nur wenn man ehrliche Fakten kommuniziert und nicht geschönte Halbinformationen.

Hafu
20.05.2021, 09:04
Glaubwürdig ist so eine Diskussion immer nur wenn man ehrliche Fakten kommuniziert und nicht geschönte Halbinformationen.

Die entsprechenden faktenbasierte Studien wurden genau hier in diesem Thread schon z.T. vor einem Jahr und länger verlinkt und diskutiert. Stets hat das E-Auto im direkten Vergleich zu Verbrennern besser abgeschnitten.

Es ist immer nur eine Frage der Kilometer, ab der der Punkt errreicht ist, bei dem der ökologische Fußabdruck eines E-Autos geringer ist als beim Verbrenner.
Jen nach Akkugröße und Produktionsbedingungen der Batteriezellen dauert das mal 30 000 km mal dauert es 60 000 km, aber in wirklich jedem aktuellen Anwendungsfall produziert ein E-Auto innerhalb seiner Nutzungszeit weniger Co2 als ein Verbrenner.

Wenn du andere Fakten hast, dann her damit, damit man sie analysieren kann.

dr_big
20.05.2021, 09:22
Wenn du andere Fakten hast, dann her damit, damit man sie analysieren kann.

Die Disukussion hat dasgehtschneller ausgelöst, weil er einfach nur Wirkungsgrade von Motoren als Begründung für Umweltfreundlichkeit einwirft. Deshalb mein Hinweis doch bitte immer die richtigen Fakten zu verwenden und nicht mit Nebelkerzen zu argumentieren. Bist du da anderer Meinung Hafu? Oder denkst du auch, dass der Wirkungsgrad des Motors das entscheidende Kriterium ist?

sybenwurz
20.05.2021, 10:18
Beim Strom ist es im Optimalfall der Leitungsverlust vom Hausdach zum Tank, und selbst im WorstCase von fossiler Stromerzeugung kann wenigstens die Abwärme noch genutzt werden und der Generator immer im optimalen Drehzahlbereich laufen.

Ist da jetzt bereits die Produktion deiner Solarpanels, ggf. eines Speichers und in dem Fall Umwandlungsverlusten, weils sonst doof werden könnte mit nachts laden oder der Raubbau an der Natur für Braunkohletagebau auch schon inkludiert?

TriVet
20.05.2021, 10:32
und ewig murmeltier...

vgl. seiten 190ff. dieses fadens...

dasgehtschneller
20.05.2021, 10:40
Ist da jetzt bereits die Produktion deiner Solarpanels, ggf. eines Speichers und in dem Fall Umwandlungsverlusten, weils sonst doof werden könnte mit nachts laden oder der Raubbau an der Natur für Braunkohletagebau auch schon inkludiert?

Du hast die armen Kinder vergessen die mit ihren Fingernägeln Kobalt aus dem Berg kratzen, obwohl es mit schweren Baggern viel besser geht:Maso:


Ruft mich wenn wir hier wieder sinnvoll über Elektromobilität diskutuieren können ;)

Hafu
20.05.2021, 12:09
Auf Twitter gibt es eine ganz interessante öffentliche Auseinandersetzung, bei der sich Bundesverkehrsminister Andi Scheuer ziemlich größenwahnsinnig mit mit VW-CEO Herbert Diess anlegt (https://twitter.com/andreasscheuer/status/1395029114218758144?s=20) und diesem vorschreiben will, dass er und die anderen deutschen Automobilhersteller doch bitteschön weiterhin Wasserstoffautos entwickeln mögen und nicht, so wie es VW seit zei Jahren tut, den klaren Schwerpunkt auf batterieelektrische Mobilität zu legen.

Ausgangspunkt war ein kurzer Kommentar von Diess zu einem Text des Handelsblatts, in dem die (aktuelle) Klimaschädlichkeit von Wasserstoff-PKWs betont wurde (https://twitter.com/Herbert_Diess/status/1394546760056459274?s=20).

Es ist sicher richtig im Bereich Wasserstoff weiter zu forschen und Forschungsförderung zu betreiben, weil diese Technologie große Potenziale bei der Stahl- und Zementproduktion hat, sowie auch bei diversen großen, heute noch mit Dieselaggregaten angetriebenen semimobilen Industrie-Maschinen. Im PKW-Bereich traue ich deutschen Automobilingenieuren aber durchaus zu, das Potenzial von Brennstoffzellen im direkten Vergleich zu batterieelektrischen Konzepten realitätsgetreuer beurteilen zu können als jemandem wie Andi Scheuer.

repoman
09.06.2021, 11:08
So, nach einem Jahr Liefer-/Wartezeit fahre ich jetzt auch elektrisch. Ist irgendwie eine entspannte Art der Fortbewegung und macht Spaß.:)

Hafu
09.06.2021, 11:16
So, nach einem Jahr Liefer-/Wartezeit fahre ich jetzt auch elektrisch. Ist irgendwie eine entspannte Art der Fortbewegung und macht Spaß.:)

Welches Modell? Wie lädst du?

Halte uns doch mit deinen Alltagserfahrungen auf dem Laufenden.

pepusalt
09.06.2021, 11:59
Ja, erzähl... :)

repoman
09.06.2021, 22:08
Ich hatte hier ja schonmal geschrieben, dass ich mir letztes Jahr in Juni einen Smart bestellt habe. Es wurde der Smart Forfour, lediglich mit dem Passionpaket, also relativ einfach ausgestattet. Ich nutze ihn als Daily Driver und da hat er alles was ich brauche, also recht umfangreiche Sicherheitsausstattung, Klimaautomtic, Smartphone Integration, Digitalradio und es passt bei umgelegter Rückbank ein Rennrad rein.(mit ausgebautem Vorderrad):Cheese: Auf Sonderausstattungen wie Metallic, Sitzheizung, Navi, Einparkhilfe, Rückfahrkamera usw. habe ich verzichtet.

Ich habe mich aber bewusst für die normale Version mit 4,6kw Bordlader entschieden, die 22kw Version wäre mit 990€ aufpreispflichtig gewesen. Der Smart hat zwar nur eine relativ kleine Reichweite von ca. 150 km, für mich ist das aber völlig ausreichend, da es mein Zweitwagen für die täglichen Fahrten ist. Diese betragen zwischen 10 und wenn’s hoch kommt auch mal 80 km. Ich werde ihn wahrscheinlich jeden 2-3 Tag zu Hause laden, es dauert von 15% auf 100% ca. 10 Stunden an der Haushaltssteckdose. Für Urlaub und weitere Fahrten habe ich noch einen Campingbus (13 Jahre alter MB Viano Marco Polo)

Er fährt sich sehr schön und komfortabeler als ich dachte, es klappert und knarzt nichts. Er hat einen sensationellen Wendekreis und ist einfach das perfekte Stadtauto.

Neupreis ist ca. 20000€, ich habe ihn für 2 Jahre geleast und zahle ca. 75€ mtl. Die staatliche Förderung von 6100€ war die Anzahlung. Mit dem Smart komme ich alleine durch die Ersparnis an Sprit im Vergleich zum vorherigen Fahrzeug deutlich günstiger, dazu kommt, dass man kaum Wartungskosten hat.

Hafu
18.06.2021, 14:18
Es ist gerade mal 7 Tage her, dass die FAZ passenderweise in ihrer neu geschaffenen Rubrik Elektromobilität , die genauso heißt wie dieser Thread hier, einen ziemlich reaktionären Kommentar unter dem Titel "Der Verbrenner lebt" veröffentlicht hat, der auf einem Interview, des Entwicklungschefs von Audi mit dem Fachblatt "Auto, Motor und Sport" beruhte. (https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/elektromobilitaet/audi-arbeitet-jetzt-doch-weiter-am-verbrennungsmotor-17376158.html)

Nach dem Lesen des Kommentars und insbesondere den euphorischen Kommentaren zahlreicher FAZ-Leser unter dem Text, war ich erstmal irgendwie irritiert und schlecht gelaunt.

Sehr viele in Deutschland haben offensichtlich aktuell hochgradig Angst vor Veränderung und jeder, der verspricht, dass alles bleibt wie es ist, bekommt prompt reichlich Beifall.

So ganz weltfremd ist aber offensichtlich die Mehrheit der Geschäftsführung von Audi doch nicht, denn heute meldet das Handelsblatt genau das Gegenteil der Aussage des Entwicklungschefs: nämlich dass Audi (so wie auch VW und Volvo) schon ab 2026 keine neuen Modelle mit Verbrennermotoren mehr auf den Markt bringen werden. (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autobauer-audi-steigt-2026-aus-dem-verbrenner-aus/27298576.html?ticket=ST-17528159-cpYdDsMvpv6V5FXJPh7R-ap3)

Mutmaßlich gab es da einen Audi-internen Machtkampf um die Zukunft des Verbrennermotors, den der Audi-Entwicklungschef auch mit Hilfe der öffentlichen Meinung für sich zu beeinflussen versucht hat und den er aber nun verloren hat. Das hat natürlich in der Entwicklungsabteilung enorme Konsequenzen, denn hochspezialisierte und gut bezahlte Ingenieure im Bereich Verbrennertechnik werden nun in wenigen Jahren überflüssig, neu eingestellt werden mit so einer Entscheidung selbstverständlich ab sofot nur noch Ingenieure mit Expertise im Bereich Akkutechnik und Elektromotor.

Sehr interessant auch der erste Kommentar im Handelsblatt auf diese Meldung:

...viel wichtiger die Frage. Wer kauft mir denn nun meinen alten Verbrenner ab? Audi? Die Autobauer müssen auch mit diesem Thema umgehen - denn der Umstieg auf Elektro sorgt dafür, das alle aktuellen Verbrenner im Prinzip komplett wertlos werden.

Tja, Augenkauf beim Autokauf.:Huhu: Die Frage werden sich in Zukunft auch andere Neuwagenkäufer stellen. Während Elektro-Autos, die nicht Tesla heißen (für diese Marke gab es schon immer einen gesunden Gebrauchtmarkt), wegen anfänglicher Batteriemängel bzw. schlicht zu kleiner Akkus sich nur schlecht nach einigen Jahren weiterverkaufen haben lassen, kippt der Gebrauchtwagenmarkt gerade: moderne Elektroautos sind immer wertstabiler, da sie auch weniger Verschleißteile haben als Verbrennerautos, während letztere demnächst immer mehr an Wert verlieren werden, wegen absehbar steigenden Treibstoffpreisen, höheren Abgasnormen, Fahrverboten in Innenstädten für Verbrenner usw.
Alleine aus solchen ökonomischen Erwägungen heraus, wird der hochpreisige Neuwagenmarkt für Verbrenner immer mehr an Bedeutung verlieren wenn nicht sogar einbrechen.
Auch die Höhe der Leasingraten bei den großen Leasingflotten hängen massiv von der Wertstabilität der Autos ab ebenso wie die Zusammensetzung der Mietwagenflotten von Sixt, Hertz usw.

sybenwurz
18.06.2021, 14:43
Das hat natürlich in der Entwicklungsabteilung enorme Konsequenzen, denn hochspezialisierte und gut bezahlte Ingenieure im Bereich Verbrennertechnik werden nun in wenigen Jahren überflüssig, neu eingestellt werden mit so einer Entscheidung selbstverständlich ab sofot nur noch Ingenieure mit Expertise im Bereich Akkutechnik und Elektromotor.

Ich denke nicht, dass sich die Verbrennerexperten allzu arge Gedanken machen müssen.
Erstens ist noch lange nicht 2026, d.h. man kann sein Fähnchen auch noch (mehrmals) in nen anderen Wind hängen, zum andern wirds sicherlich auch weiterhin (Motor-)Hersteller geben, die nicht vollständig eingleisig auf Batterieelektrik umschwenken, nur weil das grad gehyped wird oder ergebnisoffene Forschungen über alle Antriebskonzepte nen deutlichen Ausschlag in die Richtung zeigten.

Unabhängig davon waren wir uns ja einig, dass wir die Menschheit nicht zu retten in der Lage sind, wenn die bestehende Version des Individualverkehrs jetzt nur anders betrieben wird, insofern könnten die Ingenieure sich durchaus auch hinsichtlich des Umweltschutzes effektiveren Feldern zuwenden, als einfach nur andere Autos zu bauen.

keko#
18.06.2021, 15:02
...
Unabhängig davon waren wir uns ja einig, dass wir die Menschheit nicht zu retten in der Lage sind, wenn die bestehende Version des Individualverkehrs jetzt nur anders betrieben wird, insofern könnten die Ingenieure sich durchaus auch hinsichtlich des Umweltschutzes effektiveren Feldern zuwenden, als einfach nur andere Autos zu bauen.

Oftmals besitzen Ingenieure Spezialwissen, die von Aufgabengebiet zu Aufgabengebiet völlig verschieden sind und sie sich jahrlange erarbeitet haben.
Davon abgesehen werden zukünftige Autos vertärkt von IT-Experten gebaut. Die Stuttgarter Autobauer suchen schon lange solche in großer Anzahl. Und selbst dort wird nicht jeder genommen, sondern nur Profis. Ich bete dafür, dass zumindest die Entwicklungsstandorte hier bleiben.

Hafu
18.06.2021, 16:53
Ich denke nicht, dass sich die Verbrennerexperten allzu arge Gedanken machen müssen.
Erstens ist noch lange nicht 2026, d.h. man kann sein Fähnchen auch noch (mehrmals) in nen anderen Wind hängen, zum andern wirds sicherlich auch weiterhin (Motor-)Hersteller geben, die nicht vollständig eingleisig auf Batterieelektrik umschwenken, nur weil das grad gehyped wird oder ergebnisoffene Forschungen über alle Antriebskonzepte nen deutlichen Ausschlag in die Richtung zeigten.
..

Die Fertigung wird noch eine Zeit lang weitergehen, soange es Leute gibt, die dumm genug sind, einen Verbrennungsmotor zu kaufen, trotz des schon jetzt absehbaren Preisverfalls derartiger Modelle; aber wenn es keine neu entwickelten Modelle mehr gibt, keine Weiterentwicklung der Motoren, dann benötigt man in diesem Bereich auch keine Entwicklung mehr, was ja tausende spezialisierte i.d.R. hochbezahlte Experten betrifft. Und das wird nicht erst mit dem Datum 2026 beginnen, sondern ab sofort.

Ich glaube nicht, dass Audi mit dieser Entscheidung und mit dem definierten Ausstiegsdatum auch nur einen einzigen neuen Ingenieur mehr mit Expertise Vergasertechnik, Abgasreinigung usw mit unbefristetem Vertrag einstellt. In nur fünf Jahren müssten sie diesem ja einen teuren Abfindungsvertrag anbieten, um ihn wieder mangels Verwendung wieder loszuwerden. Und beim Mutterkonzern VW ist das ja schon seit zwei Jahren so.
Was evt. noch an Motorenentwicklung notwendig ist, wird mit Sicherheit ab sofort nur noch mit dem bereits existierenden Personalstamm gemacht und jeder aus dem Verbrennerbereich, der in Rente oder Altersteilzeit geht, wird ab sofort nicht mehr nachbesetzt.

Sei froh, dass du in einer vom Klimawandel ungefährdeten Boombranche arbeitest und dein erworbenes Fachwissen absehbar noch mindestens bis zu Rente egal ob mit 67 oder 68 bei Arbeitgebern deiner Wahl monetarisieren kannst.

Wenn ich aktuell in der Entwicklung bei z.B. BMW in München oder Neutraubling arbeiten würde, die sich bisher im Gegensatz zu VW, Audi oder Volvi noch nicht entschieden haben, wie ihre Zukunfststrategie aussehen wird, würde ich angesichts der Geschwindigkeit der Umbrüche in meiner Branche mutmaßlich Zukunftssorgen haben.

Man muss sich mal den Tenor der Beiträge in diesem Thread von vor zwei Jahren durchlesen, in welchem gigantischen Tempo sich die Automobilbranche schon jetzt verändert hat. Und dieses Tempo wird weiter zunehmen.

dr_big
18.06.2021, 20:24
Ich kenne einen Entwicklungsstandort eines Automobilzulieferers der dieses Jahr geschlossen wird. Die Mitarbeiter werden nicht weiterbeschäftigt. Wie auch? Elektroantriebe und alle nötigen Komponenten sind schon längst entwickelt und in Serie, für die Weiterentwicklung genügt die vorhandene Mannschaft. Gemischaufbereitung und Abgasnachbehandlung braucht man einfach nicht mehr, zumindest im Pkw Bereich. Im Nfz Bereich wird der Verbrenner noch länger leben.
Man kann den betroffenen Kollegen nur wünschen, dass bald neue Geschäftsfelder erschlossen weren, wo sie Beschäftigung finden.

keko#
18.06.2021, 21:51
Ich kenne einen Entwicklungsstandort eines Automobilzulieferers der dieses Jahr geschlossen wird. Die Mitarbeiter werden nicht weiterbeschäftigt. Wie auch? Elektroantriebe und alle nötigen Komponenten sind schon längst entwickelt und in Serie, für die Weiterentwicklung genügt die vorhandene Mannschaft. Gemischaufbereitung und Abgasnachbehandlung braucht man einfach nicht mehr, zumindest im Pkw Bereich. Im Nfz Bereich wird der Verbrenner noch länger leben.
Man kann den betroffenen Kollegen nur wünschen, dass bald neue Geschäftsfelder erschlossen weren, wo sie Beschäftigung finden.

Und dass sie auch gut bezahlt werden. "Jobs" wird es mit Sicherheit neue geben.
Langjährige Mitarbeiter in der Autmobilbranche verdienen meist ganz gut, auch ohne Studium. Diesbezüglich habe ich noch keine überzeugenden Konzepte gehört.
Schon seit vielen Monaten suchen Auotmobilbauer hier in Stuttgart händeringend IT-Profis. Zukünftige Autos werden rollende Handys. Ich warte gespannt auf das iCar ;)

dr_big
18.06.2021, 21:55
Und dass sie auch gut bezahlt werden.

Das ist noch ein ganz anderer Punkt. Diese Entwickler waren Spezialisten und wurden als solche gut bezahlt. Für Jobs, wo man dieses Spezialwissen nicht braucht, stellen Arbeitgeber lieber junge Hochschulabsolventen ein, die für das halbe Gehalt die gleiche Arbeit machen und vom Studium aktullere Kenntnisse mitbringen.

keko#
18.06.2021, 22:07
Das ist noch ein ganz anderer Punkt. Diese Entwickler waren Spezialisten und wurden als solche gut bezahlt. Für Jobs, wo man dieses Spezialwissen nicht braucht, stellen Arbeitgeber lieber junge Hochschulabsolventen ein, die für das halbe Gehalt die gleiche Arbeit machen und vom Studium aktullere Kenntnisse mitbringen.

Ja, das ist korrekt. Spezialwissen kauft man sich dann verstärkt von externe Firmen ein, die ihre Leute ein oder zwei Jahre bei den Autobauern arbeiten lassen. Junge Akademiker hält man sich als Pool. Eine gewisse Fluktation ist sogar gewünscht, weil sich gerade in der IT viel ändert und man so billig aktuelles Wissen reinholt. Gutbezahlte langjährige Festangestellte sind teilweise ein auslaufendes Model. Deutsche Absolventen konkurrieren längst mit ausländischen Fachkräften. Der Strukturwandel hin zum E-Antrieb bietet auch die Möglichkeiten, Firmen entsprechend umzubauen.
Die, die über den E-Antrieb jubeln, sollte das mMn im Hinterkopf behalten.
(wie immer nur meine persönliche Meinung)

sybenwurz
18.06.2021, 22:34
Ja, das ist ja alles schön und gut, nachdem die Menschheit aber durch den Bau von PKW kaum zu retten sein wird, sollte man dran denken, dass es auch andere Branchen gibt als nur die Automobilindustrie und hier nicht den Abgesang des Ingenieurs singen oder die Götterdämmerung des ITlers heraufziehn sehn.
Ich kenne einige Maschinenbauingenieure, die in gänzlich anderen Branchen unterwegs sind und nie was mit Verbrennungsmotoren, Gemischauf- oder Abgasnachbearbeitung zu tun hatten, bzw. dito sogar in der Autobranche, da aber an Reifen, Sitzen, Aerodynamik arbeiten, um nur n paar Beispiele zu nennen.
Auch der fähigste ITler wird alleine kein Auto bauen können.

Greyhound
18.06.2021, 23:06
Ich kenne einen Entwicklungsstandort eines Automobilzulieferers der dieses Jahr geschlossen wird. Die Mitarbeiter werden nicht weiterbeschäftigt. Wie auch? Elektroantriebe und alle nötigen Komponenten sind schon längst entwickelt und in Serie, für die Weiterentwicklung genügt die vorhandene Mannschaft.

Kann ich so absolut nicht bestätigen, wir schaffen es derzeit nicht alle Anfragen in unserer Firma abzuarbeiten. Wir lassen Aufträge unbearbeitet liegen. Die OEMs planen für die nächsten Jahre so viel neuen PHEV und BEV.

Vielleicht hat die Firma den Trend verschlafen oder es gibt andere Gründe. Als Mitarbeiter hätte ich mich schon vor 5-10 Jahren darum gekümmert, dass ich aus der Sparte (Verbrennungsmotoren) raus komme. Vielleicht hat man als Mitarbeiter gehofft, dass man zumindest bis zur Rente noch in dem Bereich arbeiten kann. Der Trend zur Elektromobilität ist nicht neu, er hat sich in den letzten Jahren nur massiv beschleunigt.

MatthiasR
20.06.2021, 13:30
Die Fertigung wird noch eine Zeit lang weitergehen, solange es Leute gibt, die dumm genug sind, einen Verbrennungsmotor zu kaufen, trotz des schon jetzt absehbaren Preisverfalls derartiger Modelle; ...

Blöde Frage: Warum sollen die Preise verfallen? Sollten Gebrauchte mit Verbrennungsmotor nicht eher im Wert steigen, wenn es keinen Nachschub an Neuen mehr gibt? Die Nachfrage scheint mir da zu sein. Wenn ich mir z.b. die Leserkommentare zum Spiegel-Bericht über den neuen Mustang V8 so ansehe ...

Gruß Matthias

Nepumuk
20.06.2021, 21:12
Blöde Frage: Warum sollen die Preise verfallen? Sollten Gebrauchte mit Verbrennungsmotor nicht eher im Wert steigen, wenn es keinen Nachschub an Neuen mehr gibt? Die Nachfrage scheint mir da zu sein. Wenn ich mir z.b. die Leserkommentare zum Spiegel-Bericht über den neuen Mustang V8 so ansehe ...


Nach der Logik müssten ja alte Nokia-Handies für Unsummen gehandelt werden. Traumautos wie ein V8 Mustang werden wahrscheinlich auch noch länger gepflegt, aber kaum noch gefahren werden.
Die angebliche Nachfrage nach Verbrennern kommt derzeit doch vor allem aus der Weigerung, die Technologiewandel zu akzeptieren und anzunehmen. Bei Einführung des iPhones wollten doch gaaaaaanz viele Leute niiiiiiiiie ein Handy ohne richtige Tasten kaufen und dann hält der Akku auch nur noch einen Tag. Niiiiiiemals kaufe ich sowas!
Und heute?
So ähnlich wird es bei e-Autos auch laufen.

Hafu
20.06.2021, 21:27
Blöde Frage: Warum sollen die Preise verfallen? Sollten Gebrauchte mit Verbrennungsmotor nicht eher im Wert steigen, wenn es keinen Nachschub an Neuen mehr gibt? Die Nachfrage scheint mir da zu sein. Wenn ich mir z.b. die Leserkommentare zum Spiegel-Bericht über den neuen Mustang V8 so ansehe ...

Gruß Matthias

Verbrenner werden im Unterhalt mittelfristig (auf fünf bis Zehn-Jahresfrist) zu teuer, weil die KFZ-Steuer und die Treibstoffkosten steigen müssen und steigen werden. Und zwar unabhängig, wer die nächste Bundesregierung stellt.

Mittelfristig wird es in allen Innenstädten Fahrverbote für Verbrenner geben (abgesehen von Nutzfahrzeugen und Einsatzfahrzeugen), weil die Menschen einen Anspruch auf saubere Luft zum Atmen haben. Aktuell nehmen Gerichte oft noch Güterabwägungen vor bei entsprechenden Klagen von Angehörigen vor, weil erschwingliche individuelle Mobilität bis vor kurzem noch schwer vorstellbar war ohne das Konzept "Verbrenner-PKW".
Sobald emissionsfreie Antriebe sich aber in der Breite durchgesetzt haben, wird es keinen Grund mehr geben in Städten Privatleuten einfach weiter die Emission von Russ, Stickoxiden und Co2 zu erlauben. In Städten ist es auch seit Jahren verboten offene Lagerfeuer, Kohleöfen oder herkömmliche Holzöfen/ Kaminfeuer zu betreiben.
Warum sollten Autos, die dasselbe Verschmutzungspotenzial der Luft haben, auf Dauer weiter erlaubt bleiben?

In dem Augenblick, in dem Verbrenner-PKW nur noch außerhalb von Städten im Überlandverkehr genutzt werden dürfen, ist der Verbrennerantrieb in der Breite endgültig tot und wird nur noch in der Oldtimerszene und für Spezial-Anwendungen weiter existieren.

sybenwurz
20.06.2021, 22:22
...weil die Menschen einen Anspruch auf saubere Luft zum Atmen haben.

Ich nehme begeistert wahr, wie sehr ihr/du weiterhin hartnäckig am Modell Individualverkehr per Auto festhaltet im Zusammenhang mit nem lebenswert(er)en Umfeld in der Stadt.

Ebenso, wie die Begeisterung nahezu Funken schlägt, wenn hier einer nach dem anderen kundtut, nun doch auch einen Zweitwagen gegen nen anderen Zweitwagen, nur halt batterieelektrisch, zu ersetzen bzw. ersetzt zu haben.
(Am besten noch, während das Erstfahrzeug, wie so häufig Bedürfnissen, die nur wenige Male im Jahr so bestehen, entsprechend gekauft, weiter im Stall bleibt)

Wenn tatsächlich mal einer schreiben würde, die Family hätte die für 95% aller Bedarfsfälle viel zu grosse und sowieso unrentable Schleuder rausgehauen, stattdessen eine elektrische angeschafft, die den 95% dafür sehr stark entspricht und zudem das Zweitfahrzeug drangegeben, weil der Rest per Bike, zu Fuss, mit Öfis oder im Urlaubsfall vielleicht mit nem Leihwagen erledigt wird, fänd ich das überzeugender.

Gut, lassen wir mal so stehn, schliesslich gehts im Fred hier um Elektromobilität und nicht um die Umwelt, aber der Unterton, den ich hier wahrzunehmen meine, erinnert mich an die Stories irgendwelcher Unverbesserlicher nach nach ner Alkoholfahrt, bei der sie der Polente n Schnippchen geschlagen haben ohne zu raffen, worum es im Grunde dabei eigentlich geht.

Sorry;- wenn ich saubere und lebenswerte Innenstädte haben will, schmeiss ich ausser Bussen (und vielleicht Lieferwagen zwischen 6 und 8Uhr oder so und mit Schrittgeschwindigkeit) alles Zwospurige raus wenns anders als mit Muskelkraft angetrieben wird, zackere die halben Strassenseiten und tausende Parkplätze um und pflanz Grünzeug drauf und lass aufm Rest Bikes radeln bzw. Fussgänger am Rand marschieren.

Mo77
20.06.2021, 22:23
Die Fertigung wird noch eine Zeit lang weitergehen, soange es Leute gibt, die dumm genug sind, einen Verbrennungsmotor zu kaufen........

Finde ich etwas ungerecht denjenigen gegenüber die sich kein e Auto leisten können und deswegen pauschal als dumm bezeichnet werden.

Einen kleinen Verbrenner bekomme ich für gute 10k
Vermutlich muss ich da mit gut dem doppelten rechnen um ein e Auto zu kaufen.
Lieferzeiten sind auch eine Hürde wenn einem das Auto verreckt und Ersatz beschafft werden muss.

sybenwurz
20.06.2021, 22:39
Finde ich etwas ungerecht denjenigen gegenüber die sich kein e Auto leisten können und deswegen pauschal als dumm bezeichnet werden.

Ach naja, wenn nur die mitm dicken Bankkonto weiterhin die Möglichkeit haben sollten, die Erde dem Untergang näherzubringen und die breite Masse nimmer die Kohle hat, die von Hafu vogezeichneten Unterhaltskosten der Gebrauchtkarren zu finanzieren, denke ich nicht, dass das in den nächsten Jahren mehrheitsfähig ist.
Man muss dies sicher dem Stimmvieh nicht offen unterbreiten, aber in welchen Bewegungen sich ne unzufriedene Minderheit organisiert, sehen wir grad an anderer Stelle, und was die Motorisierung angeht, sehe ich noch deutlich grösseres Potential als bei irgendwelchen Spinnern, die wegen Maskentragen oder ner Impfung austicken.

Lassen wir mal Innenstädte ohne eigenen Parkraum für Mietwohnungen und dementsprechend fehlende Möglichkeiten, nen Stromer zu laden, aussen vor.
Da mag man sich Lösungsmodelle ausdenken können, aber, siehe oben, würd mirs regierungsseitig um die Umwelt gehn und nicht darum, den Automobilbauern weiter die Pfründe zu sichern, würd ich eher komplett alles aus der Stadt werfen, statt eine bestimmte Form vierrädriger Mobilität zu bevorzugen, die sich nur noch bestimmte Bevölkerungsschichten leisten können.

Hafu
21.06.2021, 06:46
Finde ich etwas ungerecht denjenigen gegenüber die sich kein e Auto leisten können und deswegen pauschal als dumm bezeichnet werden.
...

Es ging ja im obigen Zusammenhang um Neuwagen (und hier insbesondere um eher hochpreisige, denn Audi, die angekündigt haben, ab 2026 keine neuen Verbrenner mehr zu entwickeln, stellen bekanntlich keine günstigen Neuwagen her) und es ging um den absehbar zu erwartenden starken Preisverfall bei Neuwagen mit Verbrennertechnik.

Es ging nicht um den Gebrauchtwagenmarkt, der selbstverständlich noch eine Zeit lang weiter existieren wird.:Blumen:

Hafu
21.06.2021, 07:02
Ich nehme begeistert wahr, wie sehr ihr/du weiterhin hartnäckig am Modell Individualverkehr per Auto festhaltet im Zusammenhang mit nem lebenswert(er)en Umfeld in der Stadt.
...

Ich halte eigentlich nicht am Modell Individualverkehr mit Auto fest und das weißt du ja. Wir sind uns da sehr einig, dass es für kürzere Strecken wesentlich bessere Mobilitätsalternativen gibt (insbesondere das Fahrrad und ein vernünftig ausgebauter ÖPNV) und dass man für längere Strecken dringend hinterfragen muss, welche dieser Strecken wirklich erforderlich sind und nicht durch Alternativen ersetzbar sind.:Blumen:

Das Problem des unglaublich hohen Platzbedarfs eines PKW, der in der Realität ja nur mit einem, maximal zwei Passagieren besetzt ist, auf der Straße und beim Parken wird ja nicht durch den Wechsel der Antriebsart gelöst und bleibt deshalb in Ballungszentren weiter präsent.

Passend zum Thema:
Paris hat soeben beschlossen, 140 000 Parkplätze abzubauen, um die Innenstadt lebenswerter zu machen. (https://www.theb1m.com/video/paris-champs-elysees-to-become-urban-garden) Bis 2022 soll die Innenstadt von Paris komplett autofrei werden. Andere Metropolen wie London und Kopenhagen haben diesen Weg schon vor Jahren eingeschlagen. Die Welt rund um Deutschland verändert sich und muss sich verändern. Deutschland wird da irgendwann folgen müssen.

Nepumuk
21.06.2021, 07:27
Sorry;- wenn ich saubere und lebenswerte Innenstädte haben will, schmeiss ich ausser Bussen (und vielleicht Lieferwagen zwischen 6 und 8Uhr oder so und mit Schrittgeschwindigkeit) alles Zwospurige raus wenns anders als mit Muskelkraft angetrieben wird, zackere die halben Strassenseiten und tausende Parkplätze um und pflanz Grünzeug drauf und lass aufm Rest Bikes radeln bzw. Fussgänger am Rand marschieren.

Klingt stark, da habe ich auch große Sympathien dafür. Aber wie gedenkst du das politisch umsetzen zu können?

keko#
21.06.2021, 07:38
....

Passend zum Thema:
Paris hat soeben beschlossen, 140 000 Parkplätze abzubauen, um die Innenstadt lebenswerter zu machen. (https://www.theb1m.com/video/paris-champs-elysees-to-become-urban-garden) Bis 2022 soll die Innenstadt von Paris komplett autofrei werden. Andere Metropolen wie London und Kopenhagen haben diesen Weg schon vor Jahren eingeschlagen. Die Welt rund um Deutschland verändert sich und muss sich verändern. Deutschland wird da irgendwann folgen müssen.

Auf den Bildern ist die Champs-​Élysées zu sehen und der Regierungsbezirk, wo auch Macron wohnt. Durch Paris fährt man ja Stunden. Dieser Abschnitt ist bequem per Fuß abzulaufen, also relativ nah beieinander. Ich weiß also nicht, wie sich eine Fußgängerzone dort auf die Umweltverschmutzung auswirkt.

Interessanter ist dieser Abschnitt:

"As cities begin to rebuild from the pandemic, Paris offers a glimpse of what a post-COVID city could look like."

Dass man selbst in Stuttgart schon an einen Umbau denkt, hatte ich hier in diesem Forum bereits erwähnt. Das hängt auch damit zusammen, dass die Menschen (auch ältere, so wie ich) verstärkt über online Plattformen einkaufen und "normale" Geschäfte verschwinden werden. Angedacht sind teilweise automatisierte Shops für den täglichen Gebrauch. In Paris haben sich in größeren Wohnanlagen unten schon Uber-Eats Fahrer eingemietet. Meine Erstgeborene nutzt in Paris Uber(eats)-Dienste regelmäßig. Es findet ein knallharter Wettbewerb statt, wer am schnellsten liefert. Du kannst kochen anfangen und während dessen Uber-Eats ordern, falls dir etwas fehlt (selbst schon gemacht ;-). Es ist die Plattform-Ökonomie, die gewaltig von Corona profitiert und zukünftig vorgibt. Liferando ist ja auch einer der Hautpsponsoren der Fußball-EM. Wie sich das auf den Indiviual-Vehrkehr auswirkt, weiß ich nicht. Meine Elterngeneration kaufte einmal wöchentlich ein für die ganze Woche. Die junge Generation in den Metropolen scheinbar just-in-time. Meine Elterngeration schrieb alles auf einen kleinen Zettel. Die junge Generation nutzt dafür mehrere digitale Endgeräte. Wird das in die Engerbiebilanz mit eingerechnet? Fahren wir in den Metropolen keine Autos mehr, der Energieverbrauch explodiert aber gleichzeitig?

(aus Zeitgründen ein wenig verallgemeinert ;-)

sybenwurz
21.06.2021, 09:23
Andere Metropolen wie London und Kopenhagen haben diesen Weg schon vor Jahren eingeschlagen.

Nicht zu vergessen, Venedig...:Lachen2:


Klingt stark, da habe ich auch große Sympathien dafür. Aber wie gedenkst du das politisch umsetzen zu können?

Ich beginne gerade damit, bei euch das Umdenken weg vom PKW anzustossen und diesen nicht weiterhin als 'die normale' Fortbewegungsart anzusehen...;)

keko#
21.06.2021, 09:41
....Ich beginne gerade damit, bei euch das Umdenken weg vom PKW anzustossen und diesen nicht weiterhin als 'die normale' Fortbewegungsart anzusehen...;)

Da bist du hier in einem Triathlon-Forum vielleicht an der falschen Stelle, da du offene Türen einrennst. Ich vermute, die allermeisten besitzen mindestens ein Fahrrad und können problemlos eine Kurzstrecke von 5km absolvieren.

Ich bin seit Jahren in einem Motorradforum (meist nur lesend) dabei und dort werden Themen ganz anders gewichtet als hier, besonders wenn sie von einer Partei kommen, die hier sehr beliebt ist. Diesen Kontrast finde ich manchmal schon sehr interessant
:Blumen:

repoman
21.06.2021, 10:16
Ich habe einige sehr autoaffine Freunde, die teilweise bei Mercedes arbeiten und selbst auch PS-starke AMG-Sportwagen besitzen. Im Alltag fahren sie übrigens bereits elektrisch.:Cheese: Die haben mir berichtet, dass insbesondere die Preise am Gebrauchtmarkt für AMG V8 Fahrzeuge im letzten halben Jahr deutlich angezogen haben und der Markt für bestimmte Modelle fast leergefegt ist.
Ein Bekannter von mir, mit dem ich auch ab und zu Rad fahre (er fährt ca. 15000km im Jahr:Lachen2: ) hat sich jetzt auch noch einmal einen neuen 200000€ AMG-Boliden gegönnt und meinte: „Das sind die letzten V8, die wird es nie wieder geben“

Für den Offroader G63 AMG gibt es mittlerweile ca. 2 Jahre Lieferzeit, wobei die wohl überwiegend in den Nahen Osten und nach China gehen.

Viele sehen so einen V8 vielleicht als eine Art Wertanlage, ich sehe das eher kritisch, auch weil sich das Problem der Infrastruktur (im Moment laden, dann tanken) irgendwann wahrscheinlich umdrehen wird, sodass es in Zukunft schwieriger wird Sprit zu bekommen.

Nepumuk
21.06.2021, 10:24
Ich beginne gerade damit, bei euch das Umdenken weg vom PKW anzustossen und diesen nicht weiterhin als 'die normale' Fortbewegungsart anzusehen...;)

Und du meinst, deine radikalen Forderungen ("alles Zwospurige raus wenns anders als mit Muskelkraft angetrieben ") helfen dabei?

sybenwurz
21.06.2021, 16:17
Ich halte eigentlich nicht am Modell Individualverkehr mit Auto fest und das weißt du ja.

War auch nicht persönlich gemeint.
Dass du bzw. ihr als Familie da eher den pragmatischen Zugang wählt, weiss ich ja.

Und du meinst, deine radikalen Forderungen ("alles Zwospurige raus wenns anders als mit Muskelkraft angetrieben ") helfen dabei?

Wenn du mich so offensiv angehst mit der Frage und in Zusammenhang mit den von mir oben kritisierten Beiträgen: klares Nein.
Sonnt euch weiter im Gedanken, der Umwelt was Gutes zu tun, indem ihr noch jahr(zehnte)lang problemlos funktionierende Fahrzeuge gegen elektrisch betriebene Koffer mit 4 Rädern tauscht und die autobasierte Mobilität als gottgegeben und alleinig natürlich betrachtet.
Macht für mich letztendlich keinen Unterschied zu den/der von keko# oben erwähnten Gruppe/n, unabhängig von der favorisierten Antriebsart.

TriVet
21.06.2021, 16:55
Da bist du hier in einem Triathlon-Forum vielleicht an der falschen Stelle, da du offene Türen einrennst.

denke ich auch. da werden eulen nach athen getragen.

es besteht doch hier ziemlich konsens, dass das auto an sich das problem ist. aber das e-auto in summe das kleinere übel.

zumal mE hier sehr deutlich zwischen city und pampa unterschieden werden muss.


in der city wird man imho übrigens außer weniger lärm und gestank auch deutlich weniger wärme feststellen!, wird ja gern mal vergessen, was so ein verbrenner an abwärme direkt und indirekt produziert


...... die wird es nie wieder geben“
.....
Viele sehen so einen V8 vielleicht als eine Art Wertanlage, ich sehe das eher kritisch, auch weil sich das Problem der Infrastruktur (im Moment laden, dann tanken) irgendwann wahrscheinlich umdrehen wird, sodass es in Zukunft schwieriger wird Sprit zu bekommen.

Nu, die letzten Pferdekutschen waren sicher auch die besten.
und haben eine zeitlang ihren wert behalten.
trotzdem war ihre zeit abgelaufen.

pepusalt
21.06.2021, 17:03
Sonnt euch weiter im Gedanken, der Umwelt was Gutes zu tun, indem ihr noch jahr(zehnte)lang problemlos funktionierende Fahrzeuge gegen elektrisch betriebene Koffer mit 4 Rädern tauscht und die autobasierte Mobilität als gottgegeben und alleinig natürlich betrachtet.

Irgendwie frisst Du Dich gerade wieder in was hinein.
Praktisch jeder E-Autofahrer hier im Thread denkt bis auf die Ätzerei nicht wirklich anders als Du. Es gibt aber Situationen wo eine Anschaffung als E-Auto Sinn macht. Und ich habe den Eindruck bei den hiesigen E-Autofahrern, dass sehr gut und bewusst überlegt und entschieden wird.

Für mich:
- Ich wohne so in einer komischen Ecke, dass ich mit der Bahn nur in einer (!) einzigen Himmelsrichtung sinnvoll aus dem Landkreis hinauskomme, in die drei anderen Richtungen keine Chance.
- Ich komme ohne Automobilität nicht wirklich aus dem Landkreis hinaus, schon gar nicht mit Gepäck.
- Carsharing gibt es hier nicht.
- Mein altes Kleinauto mit 280tkm wäre vielleicht noch 1-2 Jahre gefahren, aber nicht mehr wirklich zuverlässig. Jetzt fährt es ein Werksstudent im Landkreis für kleines Geld irgendwie noch etwas weiter. Jahrzehntelang ist aber komplette Illusion, wahrscheinlich noch bis zum TÜV in einem Jahr.
- Im Altlandkreis fahre ich sehr viel nur mit dem Rad, auch Einkaufen mit einspurigem Anhänger.
- Für weitere Reisen habe ich meine BahnCard25, die ich ab ~400km auch konsequent nutze.
- Ich muss mein Kanu auf dem Autodachdach transportieren können. Mit dem Citigo geht das gerade so.
- Zwei zerlegte Rennräder passen umgeklappt hinten rein.
- Als Alternative zur Neuanschaffung meines von Dir spöttisch beschriebenen elektrischen Koffers mit 4 Rädern, wäre insbesondere im Winter wirklich nur ein neuer oder neuwertiger Verbrenner gewesen, der dann 10-15 Jahre wieder gelaufen wäre als das was er ist: Verbrenner fossiler Brennstoffe, Schadstofferzeuger und Unterstützer der äusserts fraglichen Fossil-Ölindustrei. Daher halte ich (in Hafu's Sinne) meine E-Auto Entscheidung für die sehr deutlich umweltschonenste Variante. Auch wenn ich um die Wertstoffproblematik der Batterien weiß, aber für vertretbar halte gegenüber einem neu produziertem Verbrenner.
- Bei mir ist der Citigo e iV das deutliche Erstfahrzeug. Ich habe neben der genutzten Bahncard für Fernstrecken und 5 Fahrrädern für den Nahverkehr tatsächlich auch noch ein Motorrad und eine 2CV mit H-Kennzeichen. Beide verwende ich nur noch äußerst sporadisch auf mittleren Strecken, wenn Wetter, Gelegenheit, und Entspanntheit das hergeben und es auch einen Grund gibt für die Fahrt.
- Meine eigene Photovoltaik auf dem Dach zum A Laden meines Autos und B Betreiben meiner ebenso angedachten Wärmepumpe (statt Gasheizung!) ist in Planung und dürfte spätestens in einem Jahr umgesetzt sein.

So sehr ich mich bemühe, ich kann Deine Ätzerei hier im Faden auf die E-Autos nicht wirklich nachvollziehen. Kaum jemand der E-Autofahrer hier ist Autofetischist.

Tilly
21.06.2021, 18:16
171 Wissenschaftler warnenMacht ein Rechenfehler E-Autos sauberer als sie sind?
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Wie sauber sind E-Autos wirklich? 171 Wissenschaftler behaupten: Der CO2-Fußabdruck der Stromer ist deutlich höher als bislang angenommen


EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und ihre Kollegen finden heute einen dreiseitigen Brief in ihren Mail-Postfächern, der auch BILD vorliegt.

Absender: Wissenschaftler aus Deutschland und anderen Ländern Europas.

Inhalt: Die CO2-Bilanz von E-Autos sei im Jahr 2030 mehr als doppelt so hoch wie angenommen. Grund: ein Rechenfehler!

Die Absender stehen für insgesamt 171 Kollegen, die in der IASTEC (International Association of sustainable drivetrain und vehicle technology research) zusammengeschlossen sind.
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Mit ihrem Brief (liegt BILD vor) wenden sich die Wissenschaftler an die EU-Kommission

▶ Ihr Argument: Bei den Berechnungen der realen CO2-Emissionen des Energiesektors werde ein Fundamentalsatz der Mathematik nach Leibniz aus dem 17. Jahrhundert verletzt (der „Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung“). Nach ihm sind wir zum Mond und wieder zurückgeflogen und nach ihm wurde die Golden Gate Bridge gebaut.

Bei den Berechnungen der EU, anderer wissenschaftlicher Verbände oder etwa der Autohersteller werde ein wichtiger Faktor (mathematisch korrekt: ein „Summand“) schlicht weggelassen.

▶ Erklärung: Bei den Hochrechnungen geht es um den Strom, mit dem E-Autos betankt werden. Es wird mit dem CO2-Wert des durchschnittlichen Strommix gerechnet (grüner UND fossiler Strom). Der korrekte Rechensatz – so die Wissenschaftler in ihrem Brief – würde auch berücksichtigen, dass immer dann, wenn nicht genug Grünstrom da sei, fossile Energie fließe – und so die CO2-Bilanz um den Faktor 2 höher sei.
„Der CO2-Fußabdruck ist doppelt so groß“

Mitunterzeichner Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT, bis 2013 Motorenentwickler bei Daimler), sagt BILD: „Wir stehen zum Green Deal, zur CO2-Reduzierung. Aber wir appellieren an die EU-Kommission, den Rechenfehler anzuerkennen. Der Segen der E-Mobilität ist nur halb so groß wie angenommen, der CO2-Fußabdruck der E-Mobilität doppelt so groß wie angenommen.“
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Was ist das Motiv? Sollen Elektroautos politisch attraktiver gemacht werden? Das unterstellt der Brief zumindest und spricht sich für eine Technologieoffenheit auch für Wasserstoff und Re-Fuels aus, ebenso für Hybrid-Fahrzeuge.


Die Wissenschaftler rechnen vor, dass ein VW ID.3 in seinem „Lebenszyklus“ (15 Jahre, 220 000 km) nach der „korrekten“ Berechnung anstatt 14 Tonnen 30 Tonnen CO2 im Betrieb durch das Stromnetz „verursachen“ würde. Die Klimabilanz eines Diesel-Vollhybriden dagegen, der mit R33 (67 % fossiler Kraftstoff, 33 % Biosprit) betankt würde, sei dann sogar besser.

Der Brief, der BILD vorliegt, kommt für die EU-Kommission zur Unzeit: In wenigen Wochen, am 14. Juli, will sie die neuen, verschärften CO2-Flottengrenzwerte für Pkw 2030 vorstellen, die sich von heute aus betrachtet nur mit massenhaft Elektroautos erreichen lassen.
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Superpimpf
21.06.2021, 20:50
Was ein Schmarn - Bild halt.

- Wenn der Fußabdruck bei weniger vorhandenem grünen Strom größer ist, so ist er bei mehr vorhandenem grünen Strom natürlich besser als beim aktuellen Strommix.
- Bei E-Autos werden Herstellung der Batterie und Herstellung des Stromes immer komplett eingerechnet. Bei Verbrennern kommt das Benzin (Diesel) aus der Zapfsäule... Das ganze Landstriche dabei verwüstet werden und bei der Raffinierung auch extrem viel CO2 erzeugt wird, wird meist weggelassen
- ...

Super-Die Diskussion hier tendiert in die Richtung wie im C-Faden-pimpf

pepusalt
21.06.2021, 22:38
171 Wissenschaftler ...

erinnert mich an die typisch Bild Fake News Meldung 'Ärzte-Aufstand gegen
Feinstaub-Hysterie' und dann wurde nachgewiesen, dass die 107 tollen 'Lungenärzte' sich dermaßen blamabel schlicht verrechnet haben.

Das nächste Mal 214 Weihnachtsmänner haben mit dem Christkind gechattet ..... - Bild halt.

Nepumuk
22.06.2021, 07:55
Was ist das Motiv? Sollen Elektroautos politisch attraktiver gemacht werden? Das unterstellt der Brief zumindest und spricht sich für eine Technologieoffenheit auch für Wasserstoff und Re-Fuels aus, ebenso für Hybrid-Fahrzeuge.


Die Wissenschaftler rechnen vor, dass ein VW ID.3 in seinem „Lebenszyklus“ (15 Jahre, 220 000 km) nach der „korrekten“ Berechnung anstatt 14 Tonnen 30 Tonnen CO2 im Betrieb durch das Stromnetz „verursachen“ würde. Die Klimabilanz eines Diesel-Vollhybriden dagegen, der mit R33 (67 % fossiler Kraftstoff, 33 % Biosprit) betankt

Das ist die bekannte Anti-E-Auto-Propaganda. Hier werden geschickt 2 Dinge mit einander vermischt. In den mir bekannten Studien zur CO2-Emission von e-Autos wird immer der tatsächliche Strommix in Deutschland für die Berechnung heran gezogen. Das war noch nie anders und führt ja dazu, dass auch e-Autos recht hohe CO2-Emissionen haben.
Lediglich bei der Anrechnung der CO2-Emissionen können die Autofirmen e-Autos mit 0% CO2-Emissionen ansetzen. Das stimmt technisch nicht, ist politisch gewollt und ist eine Festlegung, keine wissenschaftliche Tatsache. Dadurch können die Hersteller den Verkauf von Verbrenner subventionieren um die länger am Markt zu halten.
Und dann wird auch noch nicht vorhandener und extrem teurer "Biosprit" in die Rechnung rein gerührt. Das ist völlig aus der Luft gegriffen. Solche Mengen "Biosprit" wird es auf viele Jahre nicht geben und wenn, dann wird der sicher nicht in alten PKW-Motoren verbrannt.

Nepumuk
22.06.2021, 08:00
Wenn du mich so offensiv angehst mit der Frage und in Zusammenhang mit den von mir oben kritisierten Beiträgen: klares Nein.
Sonnt euch weiter im Gedanken, der Umwelt was Gutes zu tun, indem ihr noch jahr(zehnte)lang problemlos funktionierende Fahrzeuge gegen elektrisch betriebene Koffer mit 4 Rädern tauscht und die autobasierte Mobilität als gottgegeben und alleinig natürlich betrachtet.
Macht für mich letztendlich keinen Unterschied zu den/der von keko# oben erwähnten Gruppe/n, unabhängig von der favorisierten Antriebsart.

Wer geht jetzt hier wen offensiv an? :confused:

Radikale Forderung sind einfach aufgestellt und mit Inbrunst geäußert. Das praktische daran ist, dass man sich keinerlei Gedanken darüber machen muss, wie man das politisch umsetzt, weil es eh nicht mehrheitsfähig ist.

Auch wenn du gerne anderes unterstellst, bleibt die ganz konkrete Frage wie man von der auto-zentrierten Mobilität weg kommt. Radikale Forderung nach einem Autoverbot oder massiven Einschränkungen führen meiner Meinung nach zum genauen Gegenteil.

Jimmi
22.06.2021, 08:08
Wenn ich so was

171 Wissenschaftler warnenMacht ein Rechenfehler E-Autos sauberer als sie sind?

▶ Ihr Argument: Bei den Berechnungen der realen CO2-Emissionen des Energiesektors werde ein Fundamentalsatz der Mathematik nach Leibniz aus dem 17. Jahrhundert verletzt (der „Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung“). Nach ihm sind wir zum Mond und wieder zurückgeflogen und nach ihm wurde die Golden Gate Bridge gebaut.

Bei den Berechnungen der EU, anderer wissenschaftlicher Verbände oder etwa der Autohersteller werde ein wichtiger Faktor (mathematisch korrekt: ein „Summand“) schlicht weggelassen.



schon lese, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Welcher Fundamentalsatz? Warum? 99,99% der Leser wissen noch nicht mal mit dem Begriff Differentialrechnung was anzufangen. Geschweige denn, dass erklärt wird, was denn da nicht stimmt. Hört sich aber mächtig kompliziert an, und wer das versteht hat sicher automatisch recht. Erst recht, wenn er Wissenschaftler ist. Demagogie. Und zwar so plump, dass es mich sprachlos macht.

Hafu
22.06.2021, 08:37
Wenn ich so was...

schon lese, rollen sich mir die Fußnägel hoch. Welcher Fundamentalsatz? Warum? 99,99% der Leser wissen noch nicht mal mit dem Begriff Differentialrechnung was anzufangen. Geschweige denn, dass erklärt wird, was denn da nicht stimmt. Hört sich aber mächtig kompliziert an, und wer das versteht hat sicher automatisch recht. Erst recht, wenn er Wissenschaftler ist. Demagogie. Und zwar so plump, dass es mich sprachlos macht.

:Blumen:

Völlig richtig. Die Bild-Zeitung als Quelle für komplizierte Materie in epischer Länge zu zitieren ist ein Widerspruch in sich. Dieses Druckwerk betreibt aktuell ausschließlich Wahlkampf im Sinne der Anteilseigner des Frieder-Springer-Verlags.

Was man beim Strommix von E-Autos ebenfalls zwingend berücksichtigen muss, ist dass unser Strom absehbar aufgrund des zwingend erforderlichen Ausbaus regenerativer Energien und des beschlossenen Ausstiegs aus der Kohle von Jahr zu Jahr grüner wird und somit die heute gekauften und produzierten Autos, die ja mindesten 15 Jahre auf den Straßen verbringen werden, eine vorhersagbar immer bessere Ökobilanz bekommen.

Das hängt durchaus auch von gesetzten politischen Rahmenbedingungen ab, beispielsweise davon, wie zukünftig Solaranlagen auf dem Dach und private Stromspeicher zur Eigennutzung gefödert werden.

MattF
22.06.2021, 10:02
Diesem "Problem" kann ja jeder entgegen wirken, indem er sich ne eigenen Solaranlage kauft und damit lädt oder z.b. in der Firma Solarparkplätze gebaut werden, wo man tanken kann. Ist auch viel billiger als über die Steckdose und nochmal viel billiger als an Ladesäulen.

MattF
22.06.2021, 10:06
Irgendwie frisst Du Dich gerade wieder in was hinein.
Praktisch jeder E-Autofahrer hier im Thread denkt bis auf die Ätzerei nicht wirklich anders als Du. Es gibt aber Situationen wo eine Anschaffung als E-Auto Sinn macht. Und ich habe den Eindruck bei den hiesigen E-Autofahrern, dass sehr gut und bewusst überlegt und entschieden wird.

MAg sein, das du und ein paar andere sich Gedanken machen, die Realität ist aber, dass aktuell jedes E-Auto einen Verbrenner ersetzt und wenn die allgemeine Entwicklung so weiter geht, werden 47 Millionen Verbrenner irgendwann durch E-Autos ersetzt sein, weil jeder seine guten Gründen vor sich rechtfertigt ein Auto zu fahren.

dr_big
22.06.2021, 10:09
Diesem "Problem" kann ja jeder entgegen wirken, indem er sich ne eigenen Solaranlage kauft und damit lädt ...

Stellt man sich die Solaranlage dann in die Mietwohnugn oder auf den Balkon? Wie stellst du dir das vor? In Deutschland leben 60% zur Miete.

MattF
22.06.2021, 10:13
Stellt man sich die Solaranlage dann in die Mietwohnugn oder auf den Balkon? Wie stellst du dir das vor? In Deutschland leben 60% zur Miete.

Du hast teilweise recht, es gibt mittlerweile aber auch Mietermodelle.

Der Vermieter baut die Solaranlage und "verkauft" den Strom an die Mieter. Wenn man will geht das. Wobei laden beim AG wäre wohl für die meisten eh die bessere Alternative, da man tagsüber oft nicht daheim ist.

pepusalt
22.06.2021, 10:35
MAg sein, das du und ein paar andere sich Gedanken machen, die Realität ist aber, dass aktuell jedes E-Auto einen Verbrenner ersetzt und wenn die allgemeine Entwicklung so weiter geht, werden 47 Millionen Verbrenner irgendwann durch E-Autos ersetzt sein, weil jeder seine guten Gründen vor sich rechtfertigt ein Auto zu fahren.
Das glaube ich eben nicht so ganz, das jedes E-Auto eine Verbrenner ersetzen wird:

Ein E-Auto ist nur in einigen Situationen (meiner ländlichen und einer urbanen Situation z.B. ) sinnvoll. In der Innenstadt sind ÖPNV und Fahrrad (gern Pedelec) und im Personenfernverkehr die Bahn die weit sinnvollere Alternative zum Verbrenner, nicht das E-Auto.
Das muss natürlich richtig umgesetzt werden. CSU-Verkehrsminister sind da natürlich der komplett falsche Antrieb und gehören bis 2021 stillgelegt. ;-)

mein Gegensatz zu Deinem 1:1 Ansatz wäre, dass die 47 Millionen Verbrenner durch ~1/3 so viele, sinnvolle, E-Autos und einen stark ausgebauten und wirklich nutzbaren ÖPNV und Bahn ersetzt werden
Ggf. kann Carsharing (E oder optimierter Verbrenner) noch eine gute zusätzliche Lückenfüllerrolle spielen, insbesondere bei Lasten- / Gepäcktransport oder sogar Urlaubsfahrten, also den 1-5% im Alltag, in denen E-Mobilität oder Öffis nicht immer ganz der Realität gerecht werden.

Hafu
22.06.2021, 10:49
Stellt man sich die Solaranlage dann in die Mietwohnugn oder auf den Balkon? Wie stellst du dir das vor? In Deutschland leben 60% zur Miete.

Das wäre eine sehr sinnvolle Option. Mit sogenannten Balkonsolaranlagen könnte jeder Mieterhaushalt auf einem durchschnittlichen Balkon 1200 kwH pro Jahr selbst Strom produzieren mit 4 Standardmodulen (https://www.balkonkraftwerk.de/)(das entspricht ungefähr der Hälfte des pro Jahr für einen 4-Personen-Haushalt benötigten Strom).

Leider sind in Deutschland im Gegensatz zu den Nachbarländern Holland, Österreich und Schweiz als maximale Größe für Balkonsolarkraftwerke nur maximal zwei Module a 300W erlaubt, was den maximal möglichen Ertrag halbiert. Zusätzlich müssten diese Mini-Kraftwerke angemeldet werden und auf eigene Kosten ein spezieller Zähler installiert werden, was die Wirtschaftlichkeit weiter senkt.

Mit Absenken bürokratischer Hürden bestände hier ein gigantisches Potenzial, wenn man die Bevölkerung in der Breite für die Stromproduktion einbeziehen und damit motivieren würde.
Allerdings würde die flächendeckende Verbreitung dezentraler Balkonkraftwerke auch zu massiven Einbußen der Kraftwerksbetreiber führen, die bekanntlich mit der Politik auf kommunaler und Bundesebene gut vernetzt sind, so dass die oben beschriebenen bürokratischen Hürden aufgebaut worden sind.

MattF
22.06.2021, 10:59
Das wäre eine sehr sinnvolle Option. Mit sogenannten Balkonsolaranlagen könnte jeder Mieterhaushalt auf einem durchschnittlichen Balkon 1200 kwH pro Jahr selbst Strom produzieren mit 4 Standardmodulen (https://www.balkonkraftwerk.de/)(das entspricht ungefähr der Hälfte des pro Jahr für einen 4-Personen-Haushalt benötigten Strom).

Fürs Auto bleibt da aber nicht mehr viel :Huhu:

Itchybod
22.06.2021, 11:24
.....

Die Wissenschaftler rechnen vor, dass ein VW ID.3 in seinem „Lebenszyklus“ (15 Jahre, 220 000 km) nach der „korrekten“ Berechnung anstatt 14 Tonnen 30 Tonnen CO2 im Betrieb durch das Stromnetz „verursachen“ würde. Die Klimabilanz eines Diesel-Vollhybriden dagegen, der mit R33 (67 % fossiler Kraftstoff, 33 % Biosprit) betankt würde, sei dann sogar besser.
...

Sag mal gibt es den R33 schon flächendeckend?
Ansonsten erscheint es mir so, dass hier eine aktuelle Strominfrastruktur mit einem möglichen zukünftigen Kraftstoff verglichen wird.
Mich würde außerdem interessieren, ob die 33% Biosprit also CO2 neutral gerechnet werden, oder ob der Einsatz von landwirtschaftlichen Geräten, Dünger und Pestiziden hier in der CO2 Bilanz mit eingerechnet werden.
Ansonsten würde mich noch interessieren, welcher Verbrauch beim Vollhybrind angenommen werden. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, wird bei manchen Messmethoden immer eine auf magische Weise gefüllte Batterie am Start angenommen. So kommen manche Hybrid SUV auch auf absurd niedrige Verbauchswerte, die nichts mit der Realität zu tun haben.

dr_big
22.06.2021, 11:39
Das wäre eine sehr sinnvolle Option. Mit sogenannten Balkonsolaranlagen könnte jeder Mieterhaushalt auf einem durchschnittlichen Balkon 1200 kwH pro Jahr selbst Strom produzieren mit 4 Standardmodulen (https://www.balkonkraftwerk.de/)(das entspricht ungefähr der Hälfte des pro Jahr für einen 4-Personen-Haushalt benötigten Strom).
.

Du gehst davon aus, dass jede Mietwohnung einen Südbalkon mit voller Sonnenbestrahlung hat? Von solchen Verallgemeinerungen halte ich wenig. Die Oberschicht mit Einfamilienhaus redet sich da immer leicht, aber für die breite Masse ist das eben nichts. 300W * 5h gibt 1,5kWh, damit fährt ein E-Auto keine 10km.
Nicht falsch verstehen, ich halte auch Mini-Solaranlagen für sinnvoll, aber an der E-Mobilität werden sie nichts bringen.

Hafu
22.06.2021, 11:54
Fürs Auto bleibt da aber nicht mehr viel :Huhu:

Schon klar, um Autos mit eigenem Strom zu laden, benötigt man größere Standard-Anlagen auf dem Dach ab 5kP Leistung, aber auch da gibt es noch riesige ungenutzte Potenziale.

Wenn ich hier durch die Gegend fahre ist geschätzt gerade maximal auf einem Drittel der Haus- und Gewerbeimmobiliendächer eine Solaranlage installiert, was einfach nur verschenktes Potenzial (ähnlich wie auf den Millionen von Balkons ohne Balkonkraftwerk) ist.

Da selbstproduzierter Strom aber traumhafte Renditen abwirft und konkurrrenzlos günstig im Vergleich zu eingekauftem Haushaltsstrom oder gar an Schnelladesäulen zugekauftem Strom ist, gehe ich davon aus, dass mit zunehmendem Strombedarf sich diese Situation in Deutschland sehr schnell ändern wird.

Selbst produzierter Solarstrom kostet bei Abschreibung der Module über 15 Jahre derzeit 6c/ kwH, Haushaltsstrom aktuell rund 30c/ kwH, Strom an Schnelladesäulen zwischen 50c und 1€ pro/kwH je nach Anbieter.

Hafu
22.06.2021, 12:27
Du gehst davon aus, dass jede Mietwohnung einen Südbalkon mit voller Sonnenbestrahlung hat? Von solchen Verallgemeinerungen halte ich wenig. Die Oberschicht mit Einfamilienhaus redet sich da immer leicht, aber für die breite Masse ist das eben nichts. 300W * 5h gibt 1,5kWh, damit fährt ein E-Auto keine 10km.
Nicht falsch verstehen, ich halte auch Mini-Solaranlagen für sinnvoll, aber an der E-Mobilität werden sie nichts bringen.

Das war eine vereinfachte Rechung, für die es durchaus keinen Südbalkon mit voller Sonneneinstrahlung benötigt, denn da könnte man noch deutlich mehr ernten(in unserer Gegend mit modernen Modulen rund 30% mehr). Ich gehe davon aus, dass man Balkons nur an die Seite des Hauses baut, wo wenigstens einige Stunden am Tag die Sonne scheint. Überall dort würden sich solche Kleinanlagen lohnen und wären mit etwas Bürokratieabbau auch erheblich weiter verbreitet.

Es gibt übrigens längst für geringen Mehrpreis 400Watt-Module, die aus der gleichen Fläche übers Jahr 30% mehr Ertrag holen.
Man muss bei Blakonkraftwerken genauso wie bei großen Dach-Solaranlagen stets den Jahresertrag im Blick haben und für diesen waren die genannten 1200kWh/a korrekt und eher konservativ gerechnet (auf einem echten Südbalkon in z.B. Bayern, wo etwas mehr die Sonne scheint als im Rest von Deutschland, wären auch 1700 kWh pro Jahr möglich). Mit 1200 kWh fährt ein Elektro-Auto im übrigen 6000 km weit, was schon eine ganze Menge ist.

Natürlich kann man stattdessen diesen Strom aber auch im Haushalt für Waschmaschine, Trockner, Herd oder Wlan-Router hernehmen.

Der Grundgedanke, den ich mit den obigen Beiträgen anstoßen wollte, ist dass wir für die Energiewende Ökostrom in riesigen Mengen benötigen und man dafür alle verfügbaren Potenziale nutzen müsste. Kleinsolaranlagen (die sich zig-Milllionenfach hochskalieren lassen) gehören da genauso dazu wie große Dach-Solaranlagen (mit integriertem Speicher) und natürlich der seit Jahren eingeschlafene Ausbau der Windkraft.
Gerade wenn man neben der E-Mobilität mit dem dadurch wachsendem Bedarf an Strom auch noch die Herstellung von grünem Wasserstoff ins Auge fasst, den v.a. die Stahl- und Zementindustrie benötigt, um ihre Klimaziele realisieren zu können, wird der Bedarf an sauber hergestelltem Strom in naher Zukunft massiv ansteigen.

TTTom
22.06.2021, 13:47
Es gibt ein paar wenige Gemeinden die da vorangehen.
Amberg in Bayern hat sich eine Selbstverpflichtung gegeben, dass Bebauungspläne nur mehr mit Solarpflicht aufgestellt werden. Also kein Neubau ohne PV.

https://www.sfv.de/artikel/solare_baupflicht_in_amberg

Laut dem Artikel gibt es das noch in Waiblingen, Konstanz, Freiburg und Hamburg.

Fassadensysteme haben noch ein wahnsinniges Potenzial. Wenn man aber nicht wieder (bitte nicht!) zu den Förder-Milliarden greifen will, dann muss man halt etwas mit Zwang nachhelfen. Und mit der Masse kommen die Skaleneffekte.

Greyhound
22.06.2021, 13:50
Die wenigsten Mieter in der Stadt haben genug Platz auf dem Balkon um ein Modul aufzuständern.

Wenn man es an der Balkonbrüstung anbringen möchte, dann muss der Vermieter zustimmen. Die Entscheidung meines Vermieters wäre mir schon klar.
Zudem würde ich dringend dazu raten das Modul von Experten montieren zu lassen. Wenn das Ding bei Sturm jemanden auf dem Kopf fällt, wird man viel Spaß mit der Versicherung haben.

TTTom
22.06.2021, 14:02
Die wenigsten Mieter in der Stadt haben genug Platz auf dem Balkon um ein Modul aufzuständern.

Wenn man es an der Balkonbrüstung anbringen möchte, dann muss der Vermieter zustimmen. Die Entscheidung meines Vermieters wäre mir schon klar.
Zudem würde ich dringend dazu raten das Modul von Experten montieren zu lassen. Wenn das Ding bei Sturm jemanden auf dem Kopf fällt, wird man viel Spaß mit der Versicherung haben.

Das gilt für den elektrischen Anschluss auch!

MattF
22.06.2021, 14:22
Der Grundgedanke, den ich mit den obigen Beiträgen anstoßen wollte, ist dass wir für die Energiewende Ökostrom in riesigen Mengen benötigen und man dafür alle verfügbaren Potenziale nutzen müsste.


Stimmt und die Argumentation "dies geht nicht", "das geht nur bei den wenigsten" usw. bringt uns nicht weiter.
Letztlich muss auch jeder in die Pflicht genommen werden. Das Argument, ich bin nur Mieter ich kann nichts mache, kann nicht Masstab sein.

Man kann sich z.b. auch an großen Solaranlagen beteiligen oder zumindest zu Ökostrom wechseln. Es gibt viele Idee, jeder muss seinen CO2 Fussabdruck runter bringen, mir egal wie.

Nepumuk
22.06.2021, 14:49
Stimmt und die Argumentation "dies geht nicht", "das geht nur bei den wenigsten" usw. bringt uns nicht weiter.
Letztlich muss auch jeder in die Pflicht genommen werden. Das Argument, ich bin nur Mieter ich kann nichts mache, kann nicht Masstab sein.


Letztendlich stimmen die politischen Rahmenbedingungen. Die Anforderungen an den Betrieb einer PV-Anlage sind deutlich zu kompliziert, vor allem bei kommerziellen Anlagen und Mietobjekten. Das behindert und blockiert den Ausbau. Man muss annehmen, dass das politisch von der GroKo so gewollt ist.
Eine Änderung der Rahmenbedingung ist hier unumgänglich, wenn wir beim PV-Ausbau voran kommen wollen.

MatthiasR
22.06.2021, 14:58
▶ Ihr Argument: Bei den Berechnungen der realen CO2-Emissionen des Energiesektors werde ein Fundamentalsatz der Mathematik nach Leibniz aus dem 17. Jahrhundert verletzt (der „Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung“).

Was für ein Schwachsinn. Was hat denn bitte die Erkenntnis, dass Ableiten bzw. Integrieren jeweils die Umkehrung des anderen ist (das sagt nämlich der Fundamentalsatz aus) mit dem angeblichen Rechenfehler zu tun?
Genau, gar nichts.


Die Wissenschaftler rechnen vor, dass ein VW ID.3 in seinem „Lebenszyklus“ (15 Jahre, 220 000 km) nach der „korrekten“ Berechnung anstatt 14 Tonnen 30 Tonnen CO2 im Betrieb durch das Stromnetz „verursachen“ würde. Die Klimabilanz eines Diesel-Vollhybriden dagegen, der mit R33 (67 % fossiler Kraftstoff, 33 % Biosprit) betankt würde, sei dann sogar besser.

Das ist ja ein lustiges Argument :Lachanfall: Beim Elektroauto darf nicht mal der aktuelle Strommix in die Berechnung einfließen, geschweige denn der sicherlich "grüner" werdende in den kommenden 14 Jahren, aber beim Diesel wird mit einem Kraftstoff gerechnet, der aktuell afaik gar nicht und zukünftig wahrscheinlich auch nicht in größeren Mengen zur Verfügung steht?!

Gruß Matthias

Bleierpel
23.06.2021, 08:55
Interessanter Artikel heute im Focus (https://www.focus.de/auto/elektroauto/nach-diesel-gate-tesla-gate-wissenschaftler-beklagen-co2-betrug-bei-elektroautos_id_13418813.html)
Zitat: " Die Annahme vom Klima-Retter Elektroauto und die Emissionsberechnung der EU basiere aber letztlich auf einem Rechenfehler, sagen nun Wissenschaftler und Forscher technischer Hochschulen."

dr_big
23.06.2021, 09:17
Das Klima rettet man weder mit R33 Diesel noch mit E-Autos. Das Klima rettet man mit Autos, die nicht gebaut bzw. nicht genutzt werden. Alles andere ist nur Makulatur, egal ob es die Umwelt am Ende 10% mehr oder weniger belastet, es belastet einfach. Dummerweise will das aber niemand sagen, deshalb wird immer nur das eine oder andere betont um den Konsum weiter anzukurbeln. Mit unserem Weltwirtschaftssystem, das nur auf Konsum und Wachstum ausgerichtet ist, wird man das Klima nicht rettten, egal welche Technologie man gerade schönrechnet.

Tilly
23.06.2021, 09:20
Interessanter Artikel heute im Focus (https://www.focus.de/auto/elektroauto/nach-diesel-gate-tesla-gate-wissenschaftler-beklagen-co2-betrug-bei-elektroautos_id_13418813.html)
Zitat: " Die Annahme vom Klima-Retter Elektroauto und die Emissionsberechnung der EU basiere aber letztlich auf einem Rechenfehler, sagen nun Wissenschaftler und Forscher technischer Hochschulen."

Na, denn😂

lyra82
23.06.2021, 09:24
Mal eine praktische Frage:
Wie soll das eigentlich gehen, mit den ganzen Autos, die draußen am Straßenrand geparkt sind? Wie soll man die laden?
Mein Auto steht immer draußen irgendwo rum, und die meiner Freunde und Bekannten auch. Keiner von uns wüsste, wie man die so laden soll?
Ich glaube, wenn ich meinen alten Tuckerdiesel aufgeben muss, dann werde ich mir kein neues Auto mehr kaufen. So wird es wohl auch vielen anderen gehen, die am Straßenrand parken.

Eigentlich ja gut, denn so könnte sich die Autodichte deutlich reduzieren, wenn viele so denken.
Oder ist geplant, dass überall an den Bordsteinen Steckdosen installiert werden?

TriVet
23.06.2021, 09:31
Wie soll das eigentlich gehen, mit den ganzen Autos, die draußen am Straßenrand geparkt sind? Wie soll man die laden?

An Ladesäule fahren, laden, wieder wegfahren und parken. Ist nicht schwer.;)
Du parkst dein dieselchen ja auch nicht an der tankstelle.

Ich glaube, wenn ich meinen alten Tuckerdiesel aufgeben muss, dann werde ich mir kein neues Auto mehr kaufen. So wird es wohl auch vielen anderen gehen, die am Straßenrand parken. Eigentlich ja gut, denn so könnte sich die Autodichte deutlich reduzieren, wenn viele so denken.
Wäre sicher das Umweltbeste.:Blumen:

Oder ist geplant, dass überall an den Bordsteinen Steckdosen installiert werden?
an den bordsteinen nicht, aber an den laternen gibt es die idee
https://www.smarter-fahren.de/strom-tanken-strassenlaterne/

Itchybod
23.06.2021, 09:48
Mal eine praktische Frage:
Wie soll das eigentlich gehen, mit den ganzen Autos, die draußen am Straßenrand geparkt sind? Wie soll man die laden?
Mein Auto steht immer draußen irgendwo rum, und die meiner Freunde und Bekannten auch. Keiner von uns wüsste, wie man die so laden soll?
Ich glaube, wenn ich meinen alten Tuckerdiesel aufgeben muss, dann werde ich mir kein neues Auto mehr kaufen. So wird es wohl auch vielen anderen gehen, die am Straßenrand parken.

Eigentlich ja gut, denn so könnte sich die Autodichte deutlich reduzieren, wenn viele so denken.
Oder ist geplant, dass überall an den Bordsteinen Steckdosen installiert werden?

1. Es werden doch Ladesäulen aufgebaut und es sollen noch mehr werden. Ich denke man kann in absehbarer Zeit beim Einkaufen etc. mal eben schnell laden.
2. Der Durschnittsdeutsche pendelt (gerade frisch gegoogelt) 17 km. Sagen wir inkl. Einkaufen etc. 20 km am Tag. Heutige E-Autos erreichen durchaus schon Reichweiten > 300 km. Mit diesen Parametern muss der durchschnittliche Fahrer nur alle 15 Tage aufladen.

Und ich schreib es immer wieder gerne, dass ich in St. Anston relativ viele holländische Teslas gesehen habe. Also funktioniert die Langstrecke auch grundsätzlich. Außer es gibt da einen Autozug von dem ich nichts weiß.

Hafu
23.06.2021, 09:53
Interessanter Artikel heute im Focus (https://www.focus.de/auto/elektroauto/nach-diesel-gate-tesla-gate-wissenschaftler-beklagen-co2-betrug-bei-elektroautos_id_13418813.html)
Zitat: " Die Annahme vom Klima-Retter Elektroauto und die Emissionsberechnung der EU basiere aber letztlich auf einem Rechenfehler, sagen nun Wissenschaftler und Forscher technischer Hochschulen."171 Wissenschaftler warnenMacht ein Rechenfehler E-Autos sauberer als sie sind?
Teaser-Bild

Wie sauber sind E-Autos wirklich? 171 Wissenschaftler behaupten: Der CO2-Fußabdruck der Stromer ist deutlich höher als bislang angenommen


EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und ihre Kollegen finden heute einen dreiseitigen Brief in ihren Mail-Postfächern, der auch BILD vorliegt.

Absender: Wissenschaftler aus Deutschland und anderen Ländern Europas.

Inhalt: Die CO2-Bilanz von E-Autos sei im Jahr 2030 mehr als doppelt so hoch wie angenommen. Grund: ein Rechenfehler!

Die Absender stehen für insgesamt 171 Kollegen, die in der IASTEC (International Association of sustainable drivetrain und vehicle technology research) zusammengeschlossen sind.
Teaser-Bild

Mit ihrem Brief (liegt BILD vor) wenden sich die Wissenschaftler an die EU-Kommission



Die Bildzeitung war schneller als der Focus. Und wenn 171 "Wissenschaftler" so eine e-mail unterschreiben, dannn muss es ja stimmen.:Lachanfall:

Die Fraktion der Anhänger von "Das mit dem Klimawandel wird schon nicht so schlimm werden" hat eine große Schnittmenge mit der Fraktion "Verbrennermotoren sind doch voll praktisch und gar nicht so schädlich". Und diese Fraktion wird sich immer wieder darüber freuen, wenn irgendjemand ihnen Argumente liefert, die das eigene Weltbild zu stützen scheinen.

Die "IASTEC", also die Organisation die hinter der e-mail steckt, ist übrigens so wichtig, dass sie es noch nichtmal zu einem Wikipedia-Text gebracht hat, in dem man sich von dritter Seite darüber informieren könnte, wer dahinter steckt.

Dass eine simple Elektrifizierung aller 60 Mio PKWs in Deutschland nicht das Weltklima rettet, sondern dass die Individualmobilität nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sich bald verändern muss, ist eigentlich allgemeiner Konsens hier im Forum

Bleierpel
23.06.2021, 09:59
Es gibt von Frank Schätzing ja dieses neue Sach-Buch:

Was wenn wir einfach die Welt retten (https://www.amazon.de/Was-wenn-einfach-Welt-retten/dp/3462002015/ref=sr_1_1?adgrpid=73772141640&dchild=1&gclid=EAIaIQobChMIqLCau6Kt8QIVl7t3Ch0fNAETEAAYASAA EgL-U_D_BwE&hvadid=352967843007&hvdev=c&hvlocphy=9044820&hvnetw=g&hvqmt=e&hvrand=8289058765569141014&hvtargid=kwd-1227925372798&hydadcr=5748_1752392&keywords=sch%C3%A4tzing+welt+retten&qid=1624434609&sr=8-1)

Man kann zum Schätzing ja stehen wie man will. Aber das Buch führt einem Dinge vor Augen, dass ist schon der Wahnsinn!

Zum Beispiel wies ein gewisser Frank Ikard 1965 (damals Direktor der API, American Petrol Industry; größter Lobbyverband in den USA) auf die aufkommenden klimatischen Probleme bei weiterer Nutzung von Öl hin! (http://www.climatefiles.com/trade-group/american-petroleum-institute/1965-api-president-meeting-the-challenges-of-1966/)

Ich bin zwar erst auf Seite 59, aber das Ding kan ich nicht aus der Hand legen...

Hafu
23.06.2021, 10:02
Mal eine praktische Frage:
Wie soll das eigentlich gehen, mit den ganzen Autos, die draußen am Straßenrand geparkt sind? Wie soll man die laden?
...

Bertha Benz musste sich vor 140 Jahren ReinigungsBenzin in Apotheken besorgen, um die erste längere Fahrt mit einem Motorwagen von Mannheim nach Pforzheim durchführen zu können. (http://www.bertha-benz.de/index.php?sub=2&col=b&inhalt=pers_erstetankst)
Bis dahin war die von ihrem Mann zwei Jahre zuvor erfundene motorisiserte Kutsche ein Ladenhüter, da niemand damals glaubte, dass man damit mehr als Kurzstrecken zurücklegen konnte.

Jimmi
23.06.2021, 10:19
Das ist alles ein Problem der Paradigmen. Oder: Ein wenig schwanger gibt es nicht

Wenn ich die Lebensqualität der mir nachfolgenden Generationen ernst nehme und mir mein Verhalten nicht schön rede, dann müsste ich zuerst raus aus meinem Haus und mir eine (max.) 2 Zimmer-Wohnung mieten. Dazu höchstens ein Kleinwagen, besser gar kein Auto. Meine nebenher laufende Selbstständigkeit (böser Betonstahl) aufgeben. Hauptarbeitgeber wechseln wegen der Pendelei oder dauerndes Homeoffice. Auf Arbeit Sabotage aller Industriezweige, bei denen Ökosauereien im Spiel sind (Ich bin Teil des Öl & Gas Geschäftes), besser zum Yogalehrer umschulen und auf Spendenbasis Stunden geben. Motorräder verkaufen. Konsumverzicht. Das hört sich alles nicht besonders spaßig an.

Jeder muss sehen was er für sich umsetzen kann und will. Und wenn die Sache von der Regierung ernst genommen wird, dann vielleicht was man aufgrund künftiger gesetzlicher Regelungen umsetzen muss. Noch viel weniger spaßig.

TriVet
23.06.2021, 10:22
Es gibt von Frank Schätzing ...

dank dir für den tipp, gleich mal meine buchhändlerin (vor ort!) angerufen, wird nachher geholt. obwohl ichsonst meistens zu geizig für hardcover bin.:Maso:

dr_big
23.06.2021, 10:50
Dass eine simple Elektrifizierung aller 60 Mio PKWs in Deutschland nicht das Weltklima rettet, sondern dass die Individualmobilität nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sich bald verändern muss, ist eigentlich allgemeiner Konsens hier im Forum

Das klingt zum Teil aber ganz anders, wenn man sich die Beiträge ansieht. Hier nur ein paar Beispiele:

Wichtig ist, dass wir bei den Neuanschaffungen auf möglich CO2-neutrale Fahrzeuge zu setzen und möglichst keine Verbrenner mehr zu produzieren. Die sauberere Technologie ...

CO2 neutral und sauber soll suggerieren, dass so ein Fahrzeug die Umwelt (und das Klima) nicht belastet.



Beim Strom ist es im Optimalfall der Leitungsverlust vom Hausdach zum Tank ....

Auch hier soll wieder suggeriert werden, dass der Strom ja klimaneutral vom Dach in den Tank fliesst.

Ich werde nicht müde, hier auf eine ehrliche und faktenbasierte Diskussion hinzuweisen. Geschönte Darstellungen werden niemand überzeugen und sind in der ganzen Diskussion eher hinderlich.

Genausowenig hilfreich ist es, wenn man R33 Diesel in Abrede stellt, weil er nur in Modellversuchen existiert und gleichzeitig auf Laternensteckdosen verweist, die ebenso nur in Modellversuchen existieren.

Nepumuk
23.06.2021, 11:27
...Konsumverzicht. Das hört sich alles nicht besonders spaßig an.

Ich könnte jetzt ebenso überspitz formulieren: Woraus leitest du ab, dass das Leben Spaß machen muss?


Jeder muss sehen was er für sich umsetzen kann und will.

Da stimme ich dir nicht zu. Es ist kein Problem des Einzelnen, noch liegt es in der Verantwortung des Einzelnen, die richtigen Maßnahmen umzusetzen. Es handelt sich aus meiner Sicht um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich nur gemeinsam und im Verbund umsetzen lässt.


Und wenn die Sache von der Regierung ernst genommen wird, dann vielleicht was man aufgrund künftiger gesetzlicher Regelungen umsetzen muss. Noch viel weniger spaßig.
Das "Spaß"-Argument ist einfach nicht gültig, der Klimawandel ist auch nicht spaßig.
Es gibt ein gültiges Klimaschutzgesetz in Deutschland, es gibt das Pariser Klimaschutzabkommen, dem Deutschland beigetreten ist. Jetzt braucht es auch eine konsequente gesetzlich Umsetzung inklusive flankierender Maßnahmen zum sozialen Ausgleich.

TriVet
23.06.2021, 11:30
es sagt doch (hier) keiner, dass das e-auto nach rosen riecht und die welt rettet, trotzdemCO2 neutral und sauber soll suggerieren, dass so ein Fahrzeug die Umwelt (und das Klima) nicht belastet.

zumindest ein Hersteller versucht sich so gut es halt geht klimaneutral zu verhalten:
https://www.polestar.com/de/news/striving-for-zero-the-2030-climate-neutral-car-plan/

Bleierpel
23.06.2021, 11:33
"Nachweisbar Klimaneutral hergestellt" wird DAS Verkaufsargument werden. Wünschenswert ist der Zusatz "in Kürze!"

lyra82
23.06.2021, 12:16
An Ladesäule fahren, laden, wieder wegfahren und parken. Ist nicht schwer.;)
Du parkst dein dieselchen ja auch nicht an der tankstelle.
Ladezeiten sind aber immer > 2h.

TriVet
23.06.2021, 12:28
Ladezeiten sind aber immer > 2h.

Keineswegs zwingend.
hängt von diversen Umständen ab, auf die schnelle zB hier: https://www.carwow.de/ratgeber/elektroauto/wie-lange-laedt-ein-elektroauto-ladezeiten-aller-aktuellen-modelle

man muss sich mit den elektrikern einfach etwas umgewöhnen.
ist aber schnell in den verhaltensmustern "drin"....

pepusalt
23.06.2021, 13:43
Ladezeiten sind aber immer > 2h.

Bei meinem ersten Auto habe ich Benzinpreisschwankungen immer geschickt umgangen: Ich habe immer für 5 Mark getankt :Lachen2:

Irgendwann habe ich dann das Autofahren gelernt

TriVet
23.06.2021, 18:56
Auto-Bild Chef Drechsler fährt wohl auch elektrisch, bezahlschranke ist es mir bei Bild allerdings nicht wert:
https://www.bild.de/bild-plus/auto/mobilitaet-reisen-motorrad/mobilitaet-und-mehr/auto-chef-ueber-reichweitenangst-e-auto-ist-wie-benziner-fahren-nur-mit-strom-76843496.bild.html?wtmc=fb.shr&fbclid=IwAR31-2FJjffhviu9Ng0SlQXpKUCP6e25xyUbYy6EH76JFq-f_rQQgL19gVQ

dr_big
24.06.2021, 09:10
Frage: woher kommt der Strom für E-Mobilität?
Der Otto- und Dieselkraftstoffverbrauch für Pkw in D liegt bei rund 450TWh. Die gesamte Ökostromproduktion liegt ungefähr bei 50% davon. Wenn wir also den gesamten Ökostrom für E-Mobilität verwenden, dann könnte man damit maximal 50% der Pkw auf E-Antriebe umstellen. Der gesamte restliche Stromverbrauch in Industrie und Haushalten müsste dann aber wieder konventionell erfolgen (Fossil und Atom).
Habe ich mich verrechnet?

TTTom
24.06.2021, 09:21
Das übersteigt jetzt meine spontane rechnerische Leistungsfähigkeit.
Aber bei Benzin und Diesel ist die Verlustleistung rießig - also der Wirkungsgrad vergleichsweise gering. Ich würde also annehmen, dass bei einer 1 zu 1 Umstellung auf e-Fahrzeuge weniger als die 450TWh an Strom benötigt werden.

Die private Photovoltaik halte ich in Zusammenhang mit e-Fahrzeugen überschätzt. Laden kann ich nämlich nur tagsüber - der gemeine Pendler ist da aber nicht zu Hause. Und ein Mega-Stromspeicher im Keller erscheint mir da nicht die Lösung.

Am Ende verteilt es sich übers Netzt und Ökostrom ist Ökostrom. Aber der Kostenvorteil geht voll flöten.

dr_big
24.06.2021, 09:23
Das übersteigt jetzt meine spontane rechnerische Leistungsfähigkeit.
Aber bei Benzin und Diesel ist die Verlustleistung rießig - also der Wirkungsgrad vergleichsweise gering. Ich würde also annehmen, dass bei einer 1 zu 1 Umstellung auf e-Fahrzeuge weniger als die 450TWh an Strom benötigt werden.

Guter Punkt, dann würde unser Ökostrom ja gerade noch für die E-Mobilität reichen. Was machen wir mit dem Rest?

Nepumuk
24.06.2021, 09:25
Frage: woher kommt der Strom für E-Mobilität?
Der Otto- und Dieselkraftstoffverbrauch für Pkw in D liegt bei rund 450TWh. Die gesamte Ökostromproduktion liegt ungefähr bei 50% davon. Wenn wir also den gesamten Ökostrom für E-Mobilität verwenden, dann könnte man damit maximal 50% der Pkw auf E-Antriebe umstellen. Der gesamte restliche Stromverbrauch in Industrie und Haushalten müsste dann aber wieder konventionell erfolgen (Fossil und Atom).
Habe ich mich verrechnet?

Scheinbar, ja. Ich kann das nicht wirklich berechnen, aber e.on hat dazu Berechnungen angestellt. Nach deren Angaben steigt der Stromverbrauch durch 100% Elektroautos um 15%.

Hier die Quelle:
https://www.eon.de/frag-eon/themen/e-mobility/fragen-und-antworten/wie-stark-steigt-der-stromverbrauch-durch-elektromobilitaet/

Ich vermute, dass dein Rechenfehler darin liegt, dass du den Primärenergie-Bedarf miteinander verglichen hast. Da ein Verbrenner aber nur 20-35% dieser Primärenergie verwendet und der Rest als Wärme verloren geht. E-Autos benötigen aufgrund des höheren Wirkungsgrades deutlich weniger Primärenergie für den KM.

Um eine massiven Ausbau der regenerativen Energie kommen wir aber so oder so nicht herum.

TTTom
24.06.2021, 09:28
Jetzt stellt euch mal vor, Ihr könnten eure ganzen Megawatt bei Zwift & Co. ins Netz einspeisen und würdet noch Geld dafür bekommen....
Es tun sich ganz neue Geschäftsfelder auf!

TriVet
24.06.2021, 09:28
Frage: woher kommt der Strom für E-Mobilität?
Der Otto- und Dieselkraftstoffverbrauch für Pkw in D liegt bei rund 450TWh. Die gesamte Ökostromproduktion liegt ungefähr bei 50% davon. Wenn wir also den gesamten Ökostrom für E-Mobilität verwenden, dann könnte man damit maximal 50% der Pkw auf E-Antriebe umstellen. Der gesamte restliche Stromverbrauch in Industrie und Haushalten müsste dann aber wieder konventionell erfolgen (Fossil und Atom).
Habe ich mich verrechnet?
Imho hast du dich verrechnet, ja, weil du den Verbrauch an "Dino-Juice" (sprit) gleichgesetzt hast mit dem verbrauch an strom.
die stromer brauchen aber über den daumen ein fünftel bis die hälfte, in meinem fall mein alter citröen ca 10l super/100km, der stromer ca. 20kwh, entspricht also circa 2 liter/100km. ein moderer diesel mag 4-5 liter brauchen.
also komme ich auf nicht 450 TWh, sondern 50-250.
et voila, reicht schon heute.
dass da noch viel mehr passieren muss mit erneuerbaren energien, stimmt trotzdem.
aber das war ja grad schon ein paar postings vorher ausgeführt....

dr_big
24.06.2021, 10:28
Jepp, habe ich ja korrigiert. Stromer 20kWh/100km, Verbrenner 50kWh/100km. Dann bräuchte man 180TWh zusätzlich pro Jahr, das macht ca. 16 Atomkraftwerke. Wie man das in Ökostrom schaffen möchte ist mir ein Rätsel. Der Ausbau an Windenergie ist bereits stark eingebrochen (Abstandsregeln, etc.), das Potential von Solar kann ich nicht abschätzen und die Wasserkraft ist auch ziemlich ausgereizt.
Ist vielleicht doch was dran am Ansatz der IASTEC, dass man die weitere Elektrifizierung der Mobilität mit Ökostrom nicht leisten kann und daher die Berechnungen der CO2 Einsparung in Frage zu stellen sind?

MattF
24.06.2021, 10:44
Jepp, habe ich ja korrigiert. Stromer 20kWh/100km,


Der Denkfehler ist allein schon, dass man 47 Millionen Verbrenner durch Elektroautos ersetzen kann.

Wir können uns vielleicht letztlich 20 Millionen PKW leisten, wenn überhaupt.

dr_big
24.06.2021, 10:48
Der Denkfehler ist allein schon, dass man 47 Millionen Verbrenner durch Elektroautos ersetzen kann.

Wir können uns vielleicht letztlich 20 Millionen PKW leisten, wenn überhaupt.

Auch gut, wie wird das gesteuert? Die Oberschicht mit eigener Ladestation in der Garage darf E-Auto fahren, die Laternenparker müssen verzichten und können versuchen mit Bus und Bahn zur Arbeit zu kommen? Wird eine neue Zweiklassengesellschaft entstehen?

TriVet
24.06.2021, 10:49
eben, es gibt einfach zu viele autos und sie werden zu oft benutzt.
nur weil man einen akku statt einen vebrenner in das ding packt, ändert sich das ja nicht.

der nächste denkfehler ist der sofortige und komplette austausch der autos, das wird ja eher peu a peu erfolgen.
und wie hafu schrieb, es ist zB noch viel potential für photovoltaik überall.

TriVet
24.06.2021, 10:50
Auch gut, wie wird das gesteuert? Die Oberschicht mit eigener Ladestation in der Garage darf E-Auto fahren, die Laternenparker müssen verzichten und können versuchen mit Bus und Bahn zur Arbeit zu kommen? Wird eine neue Zweiklassengesellschaft entstehen?

ich würde eher zwischen pampa (eigene wallbox) und city (carsharing etc) unterscheiden.

tandem65
24.06.2021, 10:55
Wird eine neue Zweiklassengesellschaft entstehen?

Nein, weil es gibt sowieso schon Menschen, auch in D, die sich kein KfZ leisten können.
Es ist also nichts neues!:Huhu:

dr_big
24.06.2021, 11:00
Nein, weil es gibt sowieso schon Menschen, auch in D, die sich kein KfZ leisten können.
Es ist also nichts neues!:Huhu:


Wenn MattF aber von 20Mio Autos schreibt, dann bedeutet das, dass sich 70% der Menschen kein Auto mehr leisten können. Das ist dann schon eine ganz neue Dimension.

TriVet
24.06.2021, 11:09
im idealfall wollen sie es einfach nicht mehr, weil die alternativen besser/billiger/sexier sind.

und ob zB jetzt jeder lehrling/abiturient/whatever sofort mit 18 ein eigenes auto braucht, darf vielleicht auch mal überdacht werden.
@keko würde sagen, in meiner elterngeneration gab es höchstens ein auto pro familie, nicht mindestens je eines pro familienmitglied.

MattF
24.06.2021, 11:14
Wenn MattF aber von 20Mio Autos schreibt, dann bedeutet das, dass sich 70% der Menschen kein Auto mehr leisten können. Das ist dann schon eine ganz neue Dimension.

Z.b. eine 4 köpfige Familie hätte ein Auto und nicht wie Heute 2-3 und damit haben die ja alle irgendwo Zugriff auf das eine Auto, das im übrigen eh meistens rum steht.

Viele wollen wenn der ÖPNV ausgebaut ist auch gar kein Auto mehr, so dass die vom platten Land dann weiter Auto fahren könnten.

Dazu käme Carsharing wo auch wieder sehr viele Zugriff auf Autos hätten, wenn sie eines brauchen.

Mit leisten hat das in dem Sinne nichts zu tun.

dr_big
24.06.2021, 11:26
Mit leisten hat das in dem Sinne nichts zu tun.

Doch, weil Geld die einzige Stellschraube ist. Warum sollten die Menschen auf ein Auto verzichten? Aus Idealismus? Wenn die Menschen verzichten, dann doch nur wenn der ÖPNV günstiger wird als ein eigenes Auto zu unterhalten. Und schon bist du wieder beim Faktor Geld. Die Oberschicht hat weiterhin 2 bis X Autos im Haushalt, weil es bequemer ist, Geld keine Rolle spielt, die Strassen wieder frei sind wenn die Anzahl der Autos insgesamt abnimmt,...

Wenn du Deutschland 20Mio Autos zugestehst, dann wird die Mehrzahl in den "reicheren" Haushalten stehen, den Rest kann sich dann die Mittelschicht teilen, die Unterschicht kann sich ohnehin kein Auto mehr leisten.

lyra82
24.06.2021, 18:42
Also wenn ich mir so MEIN Umfeld angucke, dann braucht da keiner sein Auto wirklich. Es ist ein Luxusartikel, denn man sich gönnt, weil es bequem und praktisch ist.

Ich fände es sooo toll, wenn wir wieder dahin zurück kämen, wo die kleinen Straßen hier frei von Autos sind, so wie es vielleicht um 1900 rum war. :Blumen:

keko#
24.06.2021, 21:13
Doch, weil Geld die einzige Stellschraube ist. Warum sollten die Menschen auf ein Auto verzichten? Aus Idealismus?....

Idealismus kann ich mir bei der jüngeren Generation tatsächlich vorstellen. Letztendlich glaube ich aber, dass es über den Preis gehen wird und Mobilität in den kommenden Jahren merklich teurer wird, unabhängig davon, wer in DE die nächste Regierung stellen wird.

keko#
24.06.2021, 21:20
Also wenn ich mir so MEIN Umfeld angucke, dann braucht da keiner sein Auto wirklich. Es ist ein Luxusartikel, denn man sich gönnt, weil es bequem und praktisch ist.

Ich fände es sooo toll, wenn wir wieder dahin zurück kämen, wo die kleinen Straßen hier frei von Autos sind, so wie es vielleicht um 1900 rum war. :Blumen:

Mit der gleichen Argumentation kannst du aber auch gegen Freizeitaktivitäten wie Triathlon argumentieren oder gegen im Winter beheizte Schwimmbäder. Unser damaliger Schwimmtrainer hat zu seiner Zeit (50/60er Jahre) praktisch ausschließlich in Ungarn in Seen und Flüssen trainiert.
:Blumen:

Nepumuk
25.06.2021, 07:51
Idealismus kann ich mir bei der jüngeren Generation tatsächlich vorstellen.

Ich nehme das nicht unbedingt als Idealismus war, sondern als Pragmatismus. Für meine Kinder ist eine Auto keine emotionaler Gegenstand wie für mich, sondern bestenfalls ein praktisches Verkehrsmittel, welches aber auch recht teuer und lästig ist.
Bequemlichkeit ist neben dem Preis ein wichtiger Faktor in der Mobilität. Gerade im städtischen Umfeld ist das Auto da nicht unbedingt die erste Wahl - auf dem Land wohl schon.


Letztendlich glaube ich aber, dass es über den Preis gehen wird und Mobilität in den kommenden Jahren merklich teurer wird, unabhängig davon, wer in DE die nächste Regierung stellen wird.
Das wird sicher so sein. Wenn das Auto dazu noch in weiteren Bevölkerungsschichten "uncool" wird, könnte das aber auch einen massiven Effekt haben.

TTTom
25.06.2021, 08:20
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und lebe jetzt in der Stadt.
Am Land sehe ich keine wirkliche Alternative zum Auto und gleichzeitig dort das höchte Potenzial bei Elektro. Die Pendelstrecken (15-30km einfach) sind locker elektrisch zu meistern und viele habe ne Garage mit Strom.

In der Stadt ist das ein Luxus Thema. In meiner "besseren" Gegend ist tatsächlich 1 PKW je Erwachsener der Standard. Ob 2 Teslas oder Elektro-Porsche in der Garage aber die Welt retten halte ich für fragwürdig. Die wenigsten haben aber mehr als einen Stellplatz und dann steht die Karre auf der Straße rum.

In der Stadt ist ein Fahrzeug zu besitzen mE aber zu billig und zu komfortabel. Jeder kann seine Karre im Öffentlichen Raum abstellen, Wohnmobile inclusive. Es ist aus Sicht der Allgmeinheit in meinen Augen nicht zu vertreten, dass hier öffentlicher Raum verschenkt wird. Meiner Meinung nach müsste jeder öffentliche Stellplatz Geld kosten und zwar richtig. Nicht unter 100 pro Montat. Gleichzeitig würde ich sofort eine City-Maut einführen.

Und wenn wir schon dabei sind Buß- und Verwarnungsgelder am Einkommen oder Fahrzeugwert bemessen. Wer nen Porsche für 150 TEUR fährt juckt sich nicht an 10€ fürs Parken aufm Schulweg. Stellen wir mal 1% des Fahrzeugwerts in den Raum.

In der Schweiz fährt auch keiner zu schnell. Warum? Du wirst ganz schnell ganz arm.

keko#
25.06.2021, 08:27
...

In der Stadt ist das ein Luxus Thema. In meiner "besseren" Gegend ist tatsächlich 1 PKW je Erwachsener der Standard. Ob 2 Teslas oder Elektro-Porsche in der Garage aber die Welt retten halte ich für fragwürdig. Die wenigsten haben aber mehr als einen Stellplatz und dann steht die Karre auf der Straße rum....

Ist in meiner Stuttgarter Vorstadt das gleiche: mir bekannter Rekord sind 6 Fahrzeuge für einen 4-Personen-Haushalt. In letzter Zeit sieht man vermehrt Elektro- oder Hyprid-Schiffe rumstehen. Möglicherweise denken meine liebe Nachbarn ja, ich sollte etwas für die Umwelt tun und anstatt mein uraltes City-Bike zu fahren, so einen 2-Tonner kaufen :Cheese:

pepusalt
25.06.2021, 09:30
In der Schweiz fährt auch keiner zu schnell. Warum? Du wirst ganz schnell ganz arm.

Die Schweizer sind nicht in allem Vorbild, aber beim Auto (und den Öffis) schon.
Zu schnell fahren ist definitiv gleich teuer. Ich besuche eine mir sehr nahestehende Person am Studienstandort Zürich definitiv nicht mehr mit dem Auto (1mal gemacht). Man kann es schlichtweg in Zürich und selbst meist in der Umgebung nicht sorglos dauerhaft parken und Parkhäuser sind arschteuer.
Ich fahr mit der Bahn, rechtzeitig gebucht nicht mal teurer wie die Autokosten. Allerdings muss ich von Zuhause mit dem E-Auto 1h fahren um an das deutsche ICE/IC Netz fahren. Und in Zürich dann ist er ÖPNV einfach vorbildlich.

So kann's auch gehen, ....

nur nicht mit Scheuer.

keko#
25.06.2021, 09:39
Die Schweizer sind nicht in allem Vorbild, aber beim Auto (und den Öffis) schon.
Zu schnell fahren ist definitiv gleich teuer. Ich besuche eine mir sehr nahestehende Person am Studienstandort Zürich definitiv nicht mehr mit dem Auto (1mal gemacht). Man kann es schlichtweg in Zürich und selbst meist in der Umgebung nicht sorglos dauerhaft parken und Parkhäuser sind arschteuer.....

Meine Erstgeborene nutzt in Paris ausgiebig Uber. Ich war natürlich erst mal skeptisch, aber ist ziemlich günstig und vor allem für Frauen nachts sicherer als die Metro. Man kann sich die Größe des Fahrzeugs aussuchen und sich dann die Kosten teilen. Das gesparte Geld, was man zu meiner Zeit für Auto und/oder Motorrad ausgab, kann man z.B. in einen ETF einzahlen. So ganz dumm sind die jungen Leute ja auch nicht alle ;-)
In großen Städten gibt es viele Alternativen. In Kleinniederkreuzbach eher nicht.

Hafu
25.06.2021, 09:47
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und lebe jetzt in der Stadt...

Da steckt viel Richtiges in dem Beitrag.:Blumen:

Quintessenz:
-->Dort, wo man nachvollziehbar am meisten auf den PKW angewiesen ist, kann man auf Verbrennermotoren am ehesten verzichten.

Autofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist.

Menschen können rechnen und optimieren ihr Verhalten orientiert am eigenen Geldbeutel: wenn Fahren mit Strom deutlich günstiger als Fahren mit fossilen Brennstoffen ist, dann wird sich e-mobilität rasch durchsetzen, im Prinzip egal ob Autofahrer an den Klimawandel glauben oder nicht.
Letztlich ist C02-arme Mobilität ja auch nur ein Puzzleteil neben vielen anderen erforderlichen Maßnahmen, die es braucht, um die Erderwärmung zu begrenzen

pepusalt
25.06.2021, 09:49
In großen Städten gibt es viele Alternativen. In Kleinniederkreuzbach eher nicht.

Sag ich ja, zurück zum Thema: Erst mit meinem kleinen günstigen Stromer steht mir nach knapp einer Stunde Fahrt das gesamte ICE/IC Netz der Bahn deutschlandweit sehr gut zur Verfügung.
Ich könnte natürlich auf einer Erdsaftschaukel generell und überhaupt statt E-Auto bestehen, weil ich z.B. im Juli nach Rügen, Kiel und Kassel urlaube (weitere Nahestehende ...). Aber ich tausche einfach die zwei Wochen den eiV mit dem 3L-Lupo von meinem Chef. Geht... wenn man will. ;-)

keko#
25.06.2021, 09:56
...
Autofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist....

An die Firmenwagenflotte könnte man zusätzlich auch mal ran. Ob eine Kanzlerin Baerbock das macht?
Unter unserem grünen Ministerpräsidenten Kretschman ist die Zahl der Fahrzeuge noch mal deutlich gestiegen. Von den Autobauern hört man nur Gutes über ihn.

binolino
25.06.2021, 10:47
Dazu käme Carsharing wo auch wieder sehr viele Zugriff auf Autos hätten, wenn sie eines brauchen.

Unsere fast 30T-Einwohnergemeinde hatte 3 Carsharing Autos für ca 3 Jahre (I3, Transporter, anderes Auto - weiß nicht mehr). Wurde nicht angenommen und sind mittlerweile wieder abgeschafft. Schon die Betreiber (Stadtwerke) haben mir bei der Beantragung der Karte gesagt, dass sie nicht an den Erfolg glauben, weil ja hier eh jeder 3-4 Autos vor der Tür hat.

Ich hatte zufällig zu der Zeit kein Auto zur Verfügung, weil wir unser Auto kurzfristig verkauft hatten und noch kein Neues gekauft hatten und hätte nur das Firmenauto meines Freundes nutzen können. Also hab ich Carsharing versucht.

Und leider muss ich sagen, dass sich das für mich nicht rechnet. Ich nutze unser Auto nicht täglich aber geplant min. 2x die Woche (2x35 Min Fahrzeit + ca. 2 Std manchmal auch mehr Aufenthalt), da gerade Abends die Fahrt mit Bahn+Fahrrad nicht immer zeitlich realisierbar sind.

Das Carsharing Angebot bei uns wurde mit Zeit + KM separat berechnet. Ergo zahle ich für die mindesten 3 Std Betrag X und für die KM Betrag Y. Sehr kompliziert und abschreckend.

Im Grunde kostete jeder meiner Besuche im Stall ca. 60-70 €.... das 2x die Woche (2 * 56 * 65€ = 7280 €). Wenn ich dann auch mal zum Gartenmarkt fahre oder wo auch immer hin ist es schon so teuer, dass man sich ein eigenes Auto leisten kann.

Noch dazu muss ich mich voranmelden (unflexibel) und es steht nur 1 Auto in meiner unmittelbaren Nähe (wenn weg dann weg).

Blieb nur der Vorteil der Elektromobilität, denn in einem Mehrparteien-Haushalt ist eine eigene Ladeinfrastruktur auch schwer zu realisieren... von einem Solardach mag ich gar nicht träumen.

Ergo: Für mich ist Carsharing nur ein Großstadtthema, wo sowieso alles andere an ÖPNV viel besser ausgebaut ist als bei uns.

sybenwurz
25.06.2021, 11:18
Autofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist.

Nicht jeder kann beliebig die Mietwohnung wechseln sondern hat eventuell Wohneigentum, davon völlig abgesehn kann ich dir als jemand, der jahre-, fast jahrzehntelang satt zweistellig oneway gependelt ist sagen, dass allein die vergeudete Lebenszeit währendm Pendeln, das addiert sich ja in der Woche zu mehr als 10 Stunden, die Kosten dafür und zudem die Wartungskosten aufgrund der hohen Kilometerleistung mal noch komplett aussen vor, absolut ätzend ist.
Als ich das erste Mal 'heimatnah arbeitete, die 5km selbst mitm Rad in nichtmal ner Viertelstunde zurücklegen konnte, wusst ich erstmal gar nix anzufangen mit dem Mehr an Freizeit...

Matthias75
25.06.2021, 11:29
utofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist.

Finde ich etwas zu kurz gedacht. Viele ziehen ja nicht freiwillig auf's Land, sondern nur, weil sich die Preise für stadtnahes Wohnen in astronomische Höhen entwickelt haben. Da sich die Preisentwicklung in den Metropolen (z.B. München, Frankfurt) mittlerweile auch auf alle Städten und Gemeinden ausgewirkt hat, die einen ÖPNV-Anschluss haben, wird die Auswahl für günstige Wohnraum, der so verkehrsgünstig gelegen ist, dass man eine brauchbare Alternative zum eigenen Kfz hat, immer kleiner.

Wenn eine solche Massnahme, dann nur eingebettet in ein Gesamtkonzept mit z.B. deutlich verbessertem ÖPNV/Verkehrskonzept und günstigem Wohnraum.

M.

zahnkranz
25.06.2021, 14:00
Als ich anfing zu Arbeiten vor ca. 15 Jahren, wohnte ein Großteil meiner Kollegen fußläufig vom Arbeitsplatz entfernt. Inzwischen so gut wie keiner mehr. Viele haben Familien gegründet, habe sehr lange nach bezahlbarem Wohnraum gesucht und sind schließlich in die Umgebung Frankfurts gezogen. Inzwischen sind auch die Orte mit S-Bahn-Anschluß kaum bezahlbar. Die Nachbar-Wohnung einer Bekannten ist neulich für einen sieben-stelligen Betrag verkauft worden, vier Zimmer, ca. 120 Quadratmeter. Die Wohnung wurde vor ca. 20 Jahren für 250.000 DM gekauft. Das kann doch kein Mensch mit einem gewöhnlichen Job bezahlen. Die Politik hat ja selbst dafür geworden, dass Menschen mobil sein sollen, das ganze mit der Pendlerpauschale gefördert. Zum einen sind damit die Arbeitslosenzahlen geschönt worden, da Menschen bereit sind weitere Strecken in Kauf zu nehmen. Zum andseren sind die Versäumnisse des Wohnungsbaus in Stadt bzw. näheren Umgebung kaschiert worden. Jetzt wo die jungen Familien abhängig vom Auto sind, werden sie als die bösen Umweltsünder dargestellt. Und bei der Aufregung um die 16 Cent Preiserhöhung beim Benzin geht es gar nicht um den Betrag als solches, sondern um die Tatsache dass man keine Alternative hat zum Auto. Man ist nun eine Melk-Kuh, die nach Belieben ausgenommen werden kann.
Das Argument, man könne auf den ÖPNV umsteigen, zieht nicht. Es ist alles andere als eine Freude mit der Bahn nach Frankfurt zu Pendeln. Fahrradmitnahme ist ein Witz. Die Anzahl an Plätzen ist je nach Zug marginal. Wenn ein Zug ausfällt, was oft genug vorgekommen ist, ist der nächste Zug überfüllt, Fahrradmitnahme nicht möglich. Das bedeutet eine Verzögerung um mindestens 30min bis der nächste Zug eintrifft. In den 90ern gab es ganze Fahrrad-Waggons, ein ganzer Waggon nur für Fahrräder. Gab Haken an den Wänden, da wurden die Räder aufgehängt. Wie wäre es, sowas wieder einzuführen? Busse und Bahnen sind überhaupt nicht aufeinander abgestimmt. Man kommt abend mit der Bahn am Bahnhof an, da ist der Bus 2min weg. Wenn ich den ÖPNV zur Arbeit fahre, so sind das pro Richtung 1h20min, wenn es keine Probleme unterwegs gibt. Fahre ich früh genug mit dem Auto, sind das 30min. Ich habe guten Willen gezeigt, bin zwei Jahre mit dem ÖPNV gefahren. Werde ich definitiv nicht mehr machen. Meinetwegen können sie die Preise für Benzin weiter erhöhen, ich fahre mit Gas.

zahnkranz
25.06.2021, 14:22
Autofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist.


Genau das war politisch gewünscht. Die Arbeitnehmer haben genau das gemacht, sind aus den Städten gezogen, habe weitere Wege zur Arbeit in Kauf genommen, und nun ist es auch wieder falsch. Für die falsch gesetzten Anreize der Politik soll der Bürger zahlen.

keko#
25.06.2021, 14:33
Genau das war politisch gewünscht. Die Arbeitnehmer haben genau das gemacht, sind aus den Städten gezogen, habe weitere Wege zur Arbeit in Kauf genommen, und nun ist es auch wieder falsch. Für die falsch gesetzten Anreize der Politik soll der Bürger zahlen.

Momentan geht´s wohl dahin, dass man gar nicht mehr fährt und zudem seinen Wohnruam teilweise dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt ;-)

Nepumuk
25.06.2021, 14:41
Genau das war politisch gewünscht. Die Arbeitnehmer haben genau das gemacht, sind aus den Städten gezogen, habe weitere Wege zur Arbeit in Kauf genommen, und nun ist es auch wieder falsch. Für die falsch gesetzten Anreize der Politik soll der Bürger zahlen.

Zeiten ändern sich, was gestern richtig war, muss es heute nicht sein. Meines Wissens nach ging es mit der Pendlerpauschale auch darum, dass "das Land" nicht total ausstirbt. Ob es der Weisheit letzter Schluss ist, deswegen jeden Tag 1-3 Stunden mit Pendeln zu verbringen, sei mal dahin gestellt. Die Pandemie hat hier neue Möglichkeiten aufgezeigt.

Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir als Gesellschaft unbedingt attraktive, bezahlbare und umweltfreundliche Mobilität brauchen. Ist eine riesige Aufgabe für uns als Gesellschaft. Radikale Verzichtsmodell halte in dabei für unrealistisch; das allgemeine Geheule um die angebliche "Melk-Kuh" Autofahrer aber auch. Das höre ich jetzt schon seit 30 Jahren, trotzdem gibt es immer mehr PKWs. Kann also nicht so ganz passen.

TriCarlos
25.06.2021, 14:42
Momentan geht´s wohl dahin, dass man gar nicht mehr fährt und zudem seinen Wohnruam teilweise dem Arbeitgeber zur Verfügung stellt ;-)

Gleichzeitig spart man aber, zumindest in vielen Fällen, auch Fahrzeit und die Kosten für den Arbeitsweg. Für viele ist das ein attraktiver Tausch und ökologisch ist es sicherlich auch positiv zu bewerten.

sybenwurz
25.06.2021, 14:49
...

Ich denke, du siehst das zu engstirnig. Unsere Regierung denkt eben nur in Legislaturperioden, wenig darüber hinaus, und vielleicht ist das in gewisser Weise auch gar nicht so schlecht, denn die Erfordernisse und Umstände ändern sich nun mal.
Die golden Fifties, in denen jeder vom Aufschwung profitieren sollte, sind einfach vorbei und irgendwann ists auch mit der Immobilienpreisentwicklung vorbei, weil die Zahl derer, die sich das leisten kann, endlich ist.
Wir sind nun mal in der glücklichen Situation, dass wir seit 75Jahren keine Grossereignisse, die vieles durcheinanderwürfeln und einiges wieder resetten, mehr hatten, und daher einige Dinge und Prioritäten anders regeln müssen.

keko#
25.06.2021, 14:57
Gleichzeitig spart man aber, zumindest in vielen Fällen, auch Fahrzeit und die Kosten für den Arbeitsweg. Für viele ist das ein attraktiver Tausch und ökologisch ist es sicherlich auch positiv zu bewerten.

Bis auf dass ich nach jeder Impfung einen Tag Fieber hatte, war Corona ein enormer Gewinn an Lebensqualität für mich. Trotzdem weiß ich, wie ich abgerechnet werde und was mein Arbeitgeber mit mir verdient. So ganz glücklich bin ich insgesamt nicht. Die Jüngeren sollte mMn aufpassen, dass die kein Dauerzustand für sie wird und es zum erwartenden Standard wird.

zahnkranz
25.06.2021, 15:32
Ich habe ja keinen grund zum Jammern, bin seit über einem Jahr im Home Office, mein Auto wird eigentlich nur noch bewegt um meine Bienen versorgen zu können. Es ist auch unstrittig dass sich etwas ändern muss. Kenne jedoch einige, denen es nicht so gut geht, die täglich zum Flughafen müssen, die weit draussen wohnen, wo eben keine Bahn mehr fährt. Es ist je nach Sichtweise ein Unterschied, ob ich ein Auto als Spaßmobil unterhalte, oder darauf angewiesen bin. Viele haben sich die Situation nicht freiwilig ausgesucht, müssen bei den Ausgaben doppelt rechnen. Wenn keine Alternative da ist und dann abkassiert wird, ist das Gefühl einer Melk-Kuh gerechtfertigt. Dass das nicht auf alle Autofahrer zutrifft, dem kann ich nur zustimmen. Wenn man sich anschaut, wie hoch die Gehälter im Ausland sieht und was vergleichsweise der Sprit kostet und wieviel die Menschen fahren, dann ist es hier tatsächlich noch günstig.

Schwierig. Kenne niemanden dem die Umwelt egal ist, aber Mobilität sollte bezahlbar bleiben. Ein e-Auto muss man sich erstmal leisten können, und die Infrastruktur muss vorhanden sein. Die nächsten zwei Ladestationen sind von meinem Wohnort 15min und 20min Fussweg entfernt, in völlig entgegengesetzten Himmelsrichtungen. Solange das nicht flächig verbreitet ist, steigt keiner um. Es hat sich ja auch keiner ein Handy gekauft, wenn kein Empfang im Ort war. Es wäre zumindest ein Signal wenn bspw. jeder zehnte öffentliche Parkplatz elektrifiziert werden würde.

keko#
25.06.2021, 15:47
...
Schwierig. Kenne niemanden dem die Umwelt egal ist, aber Mobilität sollte bezahlbar bleiben. Ein e-Auto muss man sich erstmal leisten können, und die Infrastruktur muss vorhanden sein. ...

Wieso leisten können?
Dieses Problem, dass Mobilität teurer werden wird und entsprechend Menschen weniger mobil, was wiederrum zu gesamtwirtschaftlichen Problemen führen könnte, lässt sich über Leasingmodelle lösen. D.h. man besitzt kein eigenes Fahrzeug mehr, leiht es sich aber on demand. Die Industrie könnte entsprechend ständig neue Fahrzeuge produzieren und wäre auch zufrieden. Große Plattformen wie Uber stehen zudem in den Startlöchern. Mein Firmenlaptop wird auch alle 2 Jahre erneuert. Ähnliches stelle ich mir bei Fahrzeugen vor.

zahnkranz
25.06.2021, 16:03
Die Industrie könnte entsprechend ständig neue Fahrzeuge produzieren und wäre auch zufrieden. Große Plattformen wie Uber stehen zudem in den Startlöchern. Mein Firmenlaptop wird auch alle 2 Jahre erneuert. Ähnliches stelle ich mir bei Fahrzeugen vor.

Und genau das ist nicht nachhaltig. Es wird Elektro-Schrott am laufenden Band produziert. Sicher, kann man nach Afrika verschiffen, dann ist die deutsche Umweltbilanz sauber. Theoretisch müsste ein e-Auto eine Million Kilometer laufen. Kein Getriebe, keine Kupplung, kaum bewegliche Teile. Fahrwerk würde an der Laufleistung leiden, aber das ist hauptsächlich Stahl und gut recyclebar, denke ich. Ein Freund hat ein ehemaliges Vorstands-Auto mit über 400TKM auf der Uhr gekauft. Aus Neugier haben wir den Motor komplett zerlegt. Der war einwandfrei. Ansonsten, Traggelenk neu, Querlenker neu, ohne Mängel durch den Tüv. Kein Hersteller wird ein Auto bauen wollen, das so lange hält, und da kann er noch so viel für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein auf grünen Anzeigen werben.

keko#
25.06.2021, 16:12
Und genau das ist nicht nachhaltig. Es wird Elektro-Schrott am laufenden Band produziert. Sicher, kann man nach Afrika verschiffen, dann ist die deutsche Umweltbilanz sauber. ...

Diese oder letzte Woche war in den Mainstreammedien, die ja angeblich alles unter den Tisch kehren und nur lügen, eine sehenswerte Reportage über den Weg, den unsere Autos nach Afrika machen. Dort fahren sie zum Teil noch Jahre und zwar ohne Katalysator. Dieser wird an Flüssen von billigen Arbeitskräften zerlegt (oft Frauen, da billiger), da er wertvolle Materialien enthält, die dann wieder nach Europa geschifft werden. Kinder, die dort wohnen, sind praktisch vergiftet. Am beliebtesten sind Volkswagen.

zahnkranz
25.06.2021, 16:22
Inzwischen werden hier in Deutschland von alten Autos die Katalysatoren gestohlen. Die sind mehr wert als der Rest vom Wagen. Wenn man morgens den Schlüssel umdreht und der Wagen wie ein Rennwagen röhrt, dann waren Diebe am Werk.

Bleierpel
07.07.2021, 09:25
Mercedes stellt 3.000 Softwareentwickler ein (https://www.automobil-industrie.vogel.de/mercedes-benz-stellt-3000-softwareentwickler-ein-a-1034509/?cmp=nl-256&uuid=) (1.000 alleine in SiFi)

und baut dort einen „Mercedes Benz Electric Software Hub“


(bin mir nicht sicher, ob man zum Lesen der Seite angemeldet sein muss...)

pepusalt
07.07.2021, 10:06
das ist Fahrzeugsoftware, also nicht wirklich Elektromobilität ;)

die MB.OS Pläne sind mir zu stark darauf ausgerichtet, die Autoindustrie auf ihrer mächtigen Wolke bleiben und den motorisierten Individualverkehr so bedeutend wie möglich zu lassen.

Also das Gegenteil von Stärkung des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs.

keko#
07.07.2021, 10:32
Mercedes stellt 3.000 Softwareentwickler ein (https://www.automobil-industrie.vogel.de/mercedes-benz-stellt-3000-softwareentwickler-ein-a-1034509/?cmp=nl-256&uuid=) (1.000 alleine in SiFi)

und baut dort einen „Mercedes Benz Electric Software Hub“


(bin mir nicht sicher, ob man zum Lesen der Seite angemeldet sein muss...)

Wäre ich jung und motiviert, wäre das vielleicht was für mich. Aber ich konzentriere mich schon auf die Rente :Cheese:
Abschrecken würden mich aber die Arbeitszeitmodelle, die teilweise angeboten werden: wo man arbeitet und wie viel, spielt keine Rolle, nur Leistung zählt. Welch ein Rückschritt in vielerlei Hinsicht...!
Zukünftige Autmobile sind zum großen Teile rollende Handys, das ist klar. Was passiert eigentlich mit den vielen Daten, die da anfallen.....???

Hafu
07.07.2021, 10:39
... Es ist auch unstrittig dass sich etwas ändern muss. Kenne jedoch einige, denen es nicht so gut geht, die täglich zum Flughafen müssen,

In welchem Beruf (außer wenn man am Flughafen oder als Pilot arbeitet) muss man täglich fliegen? Gerade durch die Pandemie haben viele Unternehmen erst erkannt, wie unwichtig sehr viele (früher als unverzichtbar eingestufte) Reisen geworden sind.


...
die weit draussen wohnen, wo eben keine Bahn mehr fährt. Es ist je nach Sichtweise ein Unterschied, ob ich ein Auto als Spaßmobil unterhalte, oder darauf angewiesen bin.

Ich wohne weit draußen auf dem Land (17km bis zum nächstgelegenen Bahnhof) und pendle mit dem Fahrrad. Bei weniger sportlichem Ehrgeiz könnte ich auch ein E-Bike nehmen, oder ein Elektroauto, wenn ich es maximal bequem haben wollte.


... Kenne niemanden dem die Umwelt egal ist, aber Mobilität sollte bezahlbar bleiben. Ein e-Auto muss man sich erstmal leisten können, und die Infrastruktur muss vorhanden sein. ...

Gerade diejenigen, die weit draußen wohnen, laden doch in 99% der Fälle ihr Auto zuhause auf. Da braucht man doch keine öffentlichen Ladesäulen wie in der Stadt, wo der Strom dann 30% bis 100% teurer ist als an der heimischen Steckdose und es ist auch mit Abstand das bequemste.

Wallboxen (schnelle Ladesäulen für zu Hause, wem der Schukostecker mit 3kw Ladeleistung zu langsam ist) gibt es wegen hoher Förderprämien derzeit geschenkt.

Wer sich ein e-Auto bei der derzeitigen großzügigen Förderpolitik nicht leisten kann, der kann sich überhaupt kein Auto leisten.
Da man die Förderprämie sich auf Leasingverträge voll anrechnen lassen kann, gibt es E-Autos ab 100€ pro Monat. Da kann kein Verbrennerauto preislich mithalten. (https://efahrer.chip.de/news/zwoelf-knaller-leasing-deals-ab-26-euro-essengehen-ist-teurer_104209)
Da würde man als Berufspendler deutlich mehr Geld über die Entfernungspauschale von der Steuer zurückerhalten, als man für das E-Auto an Leasingprämien bezahlt hat. Man macht also bei beruflicher Nutzung sogar noch Gewinn durch den Umstieg vom Verbrenner auf Strom.

TTTom
07.07.2021, 10:55
Wallboxen (schnelle Ladesäulen für zu Hause, wem der Schukostecker mit 3kw Ladeleistung zu langsam ist) gibt es wegen hoher Förderprämien derzeit geschenkt.

[/B]

Stimme Hafu vollumfänglich zu, außer: Die Förderung der Wallboxen ist erschöpft. Ob noch ein Nachschlag kommt, weiß aktuell niemand.
Bei den typischen Pendler Strecken kann man auch an der Schuko laden, wenn die das hergibt. Oft sind da die Leitungsquerschnitte für die Dauerlast unterdimensioniert.

Grad aufm Land haben aber viele ne 16 oder 32A Starkstromdose in der Garage für Holzspalter, Schweißgerät oder was man halt so braucht. Daran kann man supi nen Stromer laden.

dr_big
07.07.2021, 10:59
Wer sich ein e-Auto bei der derzeitigen großzügigen Förderpolitik nicht leisten kann, der kann sich überhaupt kein Auto leisten.


Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen und unsicheren Jobs können sich Leasingfahrzeuge nicht leisten. Da ist ein alter Verbrenner für 1000 Euro die leichter zu finanzierende Variante.

Greyhound
07.07.2021, 11:06
Wallboxen (schnelle Ladesäulen für zu Hause, wem der Schukostecker mit 3kw Ladeleistung zu langsam ist) gibt es wegen hoher Förderprämien derzeit geschenkt.

Aktuell ist der Fördertopf leer. Nach meiner Meinung wird er vor der Wahl noch mal aufgestockt.

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/F%C3%B6rderprodukte/Ladestationen-f%C3%BCr-Elektroautos-Wohngeb%C3%A4ude-(440)/

*edit* zu langsam

keko#
07.07.2021, 11:16
Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen und unsicheren Jobs können sich Leasingfahrzeuge nicht leisten. Da ist ein alter Verbrenner für 1000 Euro die leichter zu finanzierende Variante.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es neuartige Finanzierungsmodelle geben wird, besonders in Smart Cities. Corona mit dem Schwenk zum HomeOffice spielt der Entwicklung in die Karten.

Jimmi
07.07.2021, 11:26
Halb off topic:

Ich bin immer wieder geflasht, dass tausende Softwareentwickler an nur einem einzigen Endprodukt arbeiten. Und es geht letztendlich nur darum, dass die Karre von A nach B fährt. Wenn das nicht gescheit koordiniert wird, dann gute Nacht.

mamoarmin
07.07.2021, 11:33
Halb off topic:

Ich bin immer wieder geflasht, dass tausende Softwareentwickler an nur einem einzigen Endprodukt arbeiten. Und es geht letztendlich nur darum, dass die Karre von A nach B fährt. Wenn das nicht gescheit koordiniert wird, dann gute Nacht.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass man die Entwicklung verschlafen hat und Tesla einige Jahre an Vorsprung hat, was Daten und Software angeht. Ich behaupte, das das kaum machbar ist und ein einholen von Tesla eher sehr lange dauert.

Letzlich sind die bereits angefallenen Datenmengen in KM unbezahlbar und eben die Erfahrungen die daraus gemacht wurden.

Jetzt tausenden Mannstunden ransetzen ist sicherlich auch eine Möglichkeit, aber sehr teuer und eben nicht live in freier Wildbahn erfahren.

keko#
07.07.2021, 11:49
Halb off topic:

Ich bin immer wieder geflasht, dass tausende Softwareentwickler an nur einem einzigen Endprodukt arbeiten. Und es geht letztendlich nur darum, dass die Karre von A nach B fährt. Wenn das nicht gescheit koordiniert wird, dann gute Nacht.

Security ist ein großes Thema und das eigene Betriebssystem für die Fahrzeuge. Wäre ja blöd, wenn die Fahrzeuge mit einem Betriebssystem fahren, dass man woanders einkauft und darauf angewiesen ist. Die Daten kann man vielleicht ja auch weiterverwenden, z.B. an Versicherungen verkaufen.
Eine "Karre" per Software hin und herfahren lassen machen schon Schüler in der Oberstufe.

Hafu
07.07.2021, 12:14
Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen und unsicheren Jobs können sich Leasingfahrzeuge nicht leisten. Da ist ein alter Verbrenner für 1000 Euro die leichter zu finanzierende Variante.

1000€ sofort bar auf den Tisch ist für die von dir skizzierte (in Deutschland eher seltene Bevölkerungsgruppe) schwieriger zu finanzieren (muss man nämlich erstmal angespart haben) als 100€ pro Monat.

Bei einem Uralt-Verbrenner für 1000€ drohen jederzeit kostspielige Reparaturen, Steuer und Versicherung kommen noch hinzu (E-autos sind steuerbefreit) und in der Regel kommt man auch mit solchen Autos nicht durch den nächsten TÜV, ganz davon abgesehen, dass die Treibstoffkosten für z.B. 10 000 km Jahresfahrleistung deutlich höher sind, als die Stromkosten für dieselbe Fahrleistung.

Wie schon geschrieben: idealerweise verzichtet man für das Berufspendeln auf ein eigenes Auto und nutzt besser Fahrrad oder e-bike.

Wer aber meint, ein Auto zu benötigen und in der Lage ist zu rechnen, der kann sich aktuell nur für ein E-Auto entscheiden (sofern er nicht in der Stadt wohnt, wo die Ladesituation in der Tat schwieriger ist, wo es aber dafür umso leichter fällt auf das eigene Auto zu verzichten).

Jimmi
07.07.2021, 12:31
Security ist ein großes Thema und das eigene Betriebssystem für die Fahrzeuge. Wäre ja blöd, wenn die Fahrzeuge mit einem Betriebssystem fahren, dass man woanders einkauft und darauf angewiesen ist. Die Daten kann man vielleicht ja auch weiterverwenden, z.B. an Versicherungen verkaufen.
Eine "Karre" per Software hin und herfahren lassen machen schon Schüler in der Oberstufe.

Schon klar. Da pfriemeln aber unzählige Leute an einem Quellcode rum. Und alles greift am Ende sauber ineinander. Oder auch nicht.

TTTom
07.07.2021, 12:59
1000€ sofort bar auf den Tisch ist für die von dir skizzierte (in Deutschland eher seltene Bevölkerungsgruppe) schwieriger zu finanzieren (muss man nämlich erstmal angespart haben) als 100€ pro Monat.


Ganz so einfach ist es leider nicht. Zum einen haben diese Verträge immer Überführungskosten von knapp 1.000 EUR, die die rechnersiche Rate hochtreiben.
Und genau diese Klientel ist nicht kreditwürdig, bekommt also keinen Leasingvertrag.

Aber wieviele Schrottkarren siehst du rumfahren. Das sollte schon eher die absolute Minderheit sein. Der normale Arbeiter / Angestellte fährt mit e inzwischen wohl billiger. Da bin ich im Übrigen voll bei dir.

Der Wechsel muss aber im Kopf stattfinden. Solange des deutschen liebsten Kindes dazu da ist zu zeigen was man hat, brauchen wir uns hier nicht so über den Klimawandel unterhalten.

keko#
07.07.2021, 13:07
Schon klar. Da pfriemeln aber unzählige Leute an einem Quellcode rum. Und alles greift am Ende sauber ineinander. Oder auch nicht.

Die Leuten wollen sich in ihr Auto setzen, schöne Knöpfe drücken, unterhalten werden, connected sein. Das kostet halt auch Geld.
Mein alter 2L Diesel hat 200.000km, fährt immer noch wie eine Eins und wird wohl noch viele Jahre laufen, am Ende wahrscheinlich noch irgendwo in Afrika, wenn er hier nicht mehr fahren darf.
Das kann natürlich keiner ernsthaft wollen. Ich kann mir gut vorstellen, dass zukünftige Modelle so schnell kommen und gehen wie Handys.

dr_big
07.07.2021, 13:07
1000€ sofort bar auf den Tisch ist für die von dir skizzierte (in Deutschland eher seltene Bevölkerungsgruppe) schwieriger zu finanzieren (muss man nämlich erstmal angespart haben) als 100€ pro Monat.



Kannst du mir ein Beispiel zeigen, wo man ein neues E-Auto für 100Euro im Monat ohne jegliche Anzahlung und sonstige Kosten bekommt?

Hafu
07.07.2021, 13:17
...
Der Wechsel muss aber im Kopf stattfinden. Solange des deutschen liebsten Kindes dazu da ist zu zeigen was man hat, brauchen wir uns hier nicht so über den Klimawandel unterhalten.

Sowas hatte ich natürlich beim Schreiben im Kopf und ich bin ja nicht realitätsfern.

Nach außen und in politischen Debatten wird gerne angeführt, dass man auf das Auto nunmal angewiesen ist, um zur Arbeit zu kommen, um Einkäufe auf dem Land zu erledigen usw.
Und diese zweckgebundene Nutzung eines Autos funktioniert auch allemal mit einem günstig erhältlichen Seat mii, ID3 oder auch BMW i3.

Aber solche vernünftigen und zweckmäßigen E-Autos haben halt (leider) aktuell auch ein gewisses Image-Problem gegen über 'nem T-Roc, X2, Q1 und wie die beliebten rollenden Stahl-Festungen derzeit alle heißen. Und solche Steroid-gemästeten Karren mit vernünftiger Reichweite zu elektrifizieren wird technisch schwierig (oder zumindest teuer). Der Abschied vom Verbrenner bedeutet daher auch den zukünftigen Abschied von solchen viel zu großen und viel zu schweren Autos. Und für sehr viele Autofahrer in Deutschland wird damit das Thema emotional, weil für sie ein Auto eben mehr ist als eineinhalb Tonnen Stahlblech, das sie bequem von A nach B bringen soll.


VWs gewählter Name T-Roc erinnert bestimmt nicht zufällig an T-Rex, die letzte irrwitzige Evolutionsstufe der Dinosaurier, die einst immer größer und immer weniger lebenstauglich wurden und deshalb auch ausstarben.

keko#
07.07.2021, 13:29
Sowas hatte ich natürlich beim Schreiben im Kopf und ich bin ja nicht realitätsfern.

Nach außen und in politischen Debatten wird gerne angeführt, dass man auf das Auto nunmal angewiesen ist, um zur Arbeit zu kommen, um Einkäufe auf dem Land zu erledigen usw. ....

Der Abschied vom Verbrenner bedeutet daher auch den zukünftigen Abschied von solchen viel zu großen und viel zu schweren Autos. Und für sehr viele Autofahrer in Deutschland wird damit das Thema emotional, weil für sie ein Auto eben mehr ist als eineinhalb Tonnen Stahlblech, das sie bequem von A nach B bringen soll.


VWs gewählter Name T-Roc erinnert bestimmt nicht zufällig an T-Rex, die letzte irrwitzige Evolutionsstufe der Dinosaurier, die einst immer größer und immer weniger lebenstauglich wurden und deshalb auch ausstarben.

Wenn ich mich in meinem Wohngebiet meiner Vorstadt umschaue, sind die Fahrzeuge in den letzten 25 Jahren nicht nur größer, sondern auch zahlreicher geworden. Erkennbar daran, dass es praktisch keine freien Parkplätze mehr gibt und es schon langsam eng für mich wird, wenn mir auf der Straße so ein (elektrifiziertes) Ungetüm untgegenkommt und mich womöglich von meinen alten Citybike holt.
Ich sehe leider überhaupt nich den von dir erhofften Trend. Ganz im Gegenteil.
Unter dem grünen Ministerpräsident Kretschmann hat die Zahl der Fahrzeuge auf den Straßen zugenommen. Er ist hier in der lokalen Auto-Wirtschaft auch sehr beliebt. Warum verbietet er nicht die entsprechende Werbung für die SUVs?

Mauna Kea
07.07.2021, 13:34
Ein T Roc ist doch eher noch ein normales Auto. Da gibts aber viel schlimmere: Q8 zB.

Leasing:
https://www.mydealz.de/deals/gewerbeleasingdacia-spring-electric-comfort-45-ps-30-monate-10000-km-pa-fur-mtl-1997eur-eff-mtl-4431eur-lf-012-gf-026-bafa-1825938

Gibt auch für private immer mal was. Im März gabs Scoda octavia für unter 100Euro oder Mercedes B200 für 99Euro.

Wenn Daimler ihren Rückstand auf Tesla aufholen wollen, dann müßten sie ja schneller sein als Tesla jetzt gerade. Sorry, aber das sehe ich nicht.
Die werden alle zu Blechbiegern verkommen, denn das können sie.

VW ist gerade ganz stolz, dass sie ota updates machen können. (dauert bei dem normalen Update 3,5Std, beim großen die ganze Nacht)
Das macht Tesla schon seit 2012. Und das dauert bei unserem Model 3 20-30Minuten max.
Sieht nicht gut aus für unsere deutschen Premiumhersteller.

Hafu
07.07.2021, 13:38
...wenn mir auf der Straße so ein (elektrifiziertes) Ungetüm untgegenkommt und mich womöglich von meinen alten Citybike holt.
Ich sehe leider überhaupt nich den von dir erhofften Trend. ...

Die einzigen echten Elektroautos unter den SUVs sind mWn der Audi E-Tron und der in Deutschland noch nicht verbreitete Tesla Model Y (der nicht wirklich groß ist, da er ja auf der Model3-Plattform aufbaut). Wenn dir also ein elektrifiziertes Ungetüm entgegenkommt, dürfte das höchstens eine der beliebteten Mogelpackungen namens Hybrid sein. Mit klimaschonender E-Mobilität haben diese natürlich null zu tun.

sybenwurz
07.07.2021, 13:40
Warum verbietet er nicht die entsprechende Werbung für die SUVs?

Weils eventuell gar nicht um Verkehrsdichte, das Klima oder darum geht, das Interesse am Autofahren generell zu senken, sondern letztlich nur darum, dem Bonbon für die Automobilindustrie, die Nachfrage nach Stromern künstlich zu erhöhen, ein grünes Einwickelpapierchen zu verpassen?

keko#
07.07.2021, 13:50
Weils eventuell gar nicht um Verkehrsdichte, das Klima oder darum geht, das Interesse am Autofahren generell zu senken, sondern letztlich nur darum, dem Bonbon für die Automobilindustrie, die Nachfrage nach Stromern künstlich zu erhöhen, ein grünes Einwickelpapierchen zu verpassen?

Die Idee ist halt Wirtschaftswachstum mit Klimaschutz zu verbinden. Also wir sausen umher wie immer, konsumieren wie immer, aber alles klimaneutral. Ob in meinem Wohngebiet, wo 2 oder 3 Autos pro Familie zum Standard gehören, der grüne Kretschmann immer noch so beliebt wäre, wenn er bestimmt: Nur noch eins pro Haushalt?
Er ist ja nicht doof und sagt also: kauft so viel ihr wollt, Hauptsache Elektro, aber kauft! Das gefällt den Leuten irgendwie.

keko#
07.07.2021, 13:53
.. Wenn dir also ein elektrifiziertes Ungetüm entgegenkommt, dürfte das höchstens eine der beliebteten Mogelpackungen namens Hybrid sein. Mit klimaschonender E-Mobilität haben diese natürlich null zu tun.

Ja, ich weiß. Einige Nachbarn, die beim Daimler arbeiten, fahren damit hier rum. Sind sehr beliebt. Meines Wissen supportet das sogar der Steuerzahler.

Matthias75
07.07.2021, 13:53
Die einzigen echten Elektroautos unter den SUVs sind mWn der Audi E-Tron und der in Deutschland noch nicht verbreitete Tesla Model Y (der nicht wirklich groß ist, da er ja auf der Model3-Plattform aufbaut).

So klein ist der Tesla nicht. Mit über 5m spielt der i oder gleichen Liga wie ein Audi Q7. Wesentlich größer dürfte nur der neue BMW X7 oder die Panzer von Mercedes sein.

M.

pepusalt
07.07.2021, 14:02
Ganz so einfach ist es leider nicht. Zum einen haben diese Verträge immer Überführungskosten von knapp 1.000 EUR, die die rechnersiche Rate hochtreiben.
580€ Überführungskosten

Kannst du mir ein Beispiel zeigen, wo man ein neues E-Auto für 100Euro im Monat ohne jegliche Anzahlung und sonstige Kosten bekommt?
175€ Leasingrate (4Jahre)

Skoda Citigo e iV

100€ halte ich für schwierig, könnte aber bei einem Gebrauchten (Leasing-Rückläufer) schon gehen

pepusalt
07.07.2021, 14:05
Ja, ich weiß. Einige Nachbarn, die beim Daimler arbeiten, fahren damit hier rum. Sind sehr beliebt. Meines Wissen supportet das sogar der Steuerzahler.

Reine E-Autos bekommen eine Förderung von bis zu 9000 Euro, Plug-in-Hybride erhalten eine Förderung von bis zu 6750 Euro.
Die Förderung für Hybride ist echter Schwachsinn und Zugeständniss an die Autoindustrie, der abgestellt gehört.

TTTom
07.07.2021, 14:18
Ja, ich weiß. Einige Nachbarn, die beim Daimler arbeiten, fahren damit hier rum. Sind sehr beliebt. Meines Wissen supportet das sogar der Steuerzahler.

Bei Firmenwagen ist das richtig. Bei Verbrennern wird der steuerpflichtige Anteil (unterliegt der Lohnsteuer) mit 1% des Listenpreises pro Monat bemessen.
Bei einem Hybrid mit 0,5%.

zahnkranz
07.07.2021, 14:41
In welchem Beruf (außer wenn man am Flughafen oder als Pilot arbeitet) muss man täglich fliegen? Gerade durch die Pandemie haben viele Unternehmen erst erkannt, wie unwichtig sehr viele (früher als unverzichtbar eingestufte) Reisen geworden sind.




Ich wohne weit draußen auf dem Land (17km bis zum nächstgelegenen Bahnhof) und pendle mit dem Fahrrad. Bei weniger sportlichem Ehrgeiz könnte ich auch ein E-Bike nehmen, oder ein Elektroauto, wenn ich es maximal bequem haben wollte.




Gerade diejenigen, die weit draußen wohnen, laden doch in 99% der Fälle ihr Auto zuhause auf. Da braucht man doch keine öffentlichen Ladesäulen wie in der Stadt, wo der Strom dann 30% bis 100% teurer ist als an der heimischen Steckdose und es ist auch mit Abstand das bequemste.

Wallboxen (schnelle Ladesäulen für zu Hause, wem der Schukostecker mit 3kw Ladeleistung zu langsam ist) gibt es wegen hoher Förderprämien derzeit geschenkt.

Wer sich ein e-Auto bei der derzeitigen großzügigen Förderpolitik nicht leisten kann, der kann sich überhaupt kein Auto leisten.
Da man die Förderprämie sich auf Leasingverträge voll anrechnen lassen kann, gibt es E-Autos ab 100€ pro Monat. Da kann kein Verbrennerauto preislich mithalten. (https://efahrer.chip.de/news/zwoelf-knaller-leasing-deals-ab-26-euro-essengehen-ist-teurer_104209)
Da würde man als Berufspendler deutlich mehr Geld über die Entfernungspauschale von der Steuer zurückerhalten, als man für das E-Auto an Leasingprämien bezahlt hat. Man macht also bei beruflicher Nutzung sogar noch Gewinn durch den Umstieg vom Verbrenner auf Strom.

Muss Dir in einigen Punkten zustimmen, Hafu. Was Autos betrifft, bin ich eh kein Maßstab und sollte diesen nicht bei anderen ansetzen. Mein letztes Auto, und wir reden von einem oberen Mittelklasse-Kombi (den ich in erster Linie für die Imkerei und Urlaubsfahrten hatte) habe ich für nichtmal 3.000 Euro gekauft, fünf Jahre gefahren, paar Kleinigkeiten waren mal zu machen, und habe ihn letztendlich für einen Drittel wieder verkauft. Mein jetziges Auto hat lediglich ein paar Euro mehr gekostet, stellte aber vor 17 Jahren die absolute Oberklasse der Limousinen dar und kostete damals über 100.000 Euro. Ich habe es nicht gekauft weil mir das Auto als Status-Symbol wichtig wäre, sondern der Sicherheit wegen. Bin lange Zeit mit einem Smart gependelt (der aufgrund des Turbos nicht so sparsam ist, wie viele denken) und war in einen Unfall verwickelt. Der Unfall ging glücklicherweise glimpflich aus, aber trotz niedriger Geschwindigkeit sind mir die Kräfte bewusst geworden, und ich möchte keinen Wagen mehr ohne eine massive Knautschzone fahren. Ist vielleicht irrational, mag sein, aber nun fahre ich eben das andere Extrem (verglichen mit dem Smart). Zudem fährt mein Wagen mit Gas, was mich derzeit ca. 9 Euro auf 100km kostet. Und wie schonmal geschrieben, Reparaturen sind meist kein Thema, kann fast alles alleine machen, und die Ersatzteilpreise sind ein Witz, wenn man sich auskennt. Beim Verwerter gibts oft Teile im Bestzustand für einen Zehntel des Preises. In der Regel bin ich bereit für ein Fahrrad mehr auszugeben als für ein Auto. Ist ja nicht so dass ich mir andere Autos nicht leisten könnte, aber wenn ich derzeit so geile Autos für so wenig Geld bekomme, sage ich nicht nein. Und Fehlersuche und Schrauberei bereitet mir zudem viel Spaß.

Ich habe etwas geschaut, und ja, die e-Autos sind günstiger als ich dachte. Wenn ich sehe was einige sonst ausgeben, da würde sich ein Umstieg in der Tat lohnen, sofern die Infrastruktur vorhanden ist.

Das mit dem täglichen Pendeln zum Flughaben war nicht auf Piloten bezogen, sondern die Menschen die vor Ort arbeiten und nicht aufs Home Office umschwenken können. Ich versuche mich stets kurz zu fassen, und da kommen paar Ausführungen doch zu kurz. :Maso:

Je mehr ich mich in diese Thematik hineinlese, umso mehr denke ich, dass grundsätzlich ein Umdenken in den Köpfen stattfinden muss. Da werden Gesetze per se nicht helfen, sofern die Erkenntnis nicht da ist. Klar können alle e-Autos fahren, aber wenn weiterhin so viel konsumiert wird, weiterhin soi viel geflogen wird, dann ist der Umwelt auch nicht geholfen. Wenn die Online-Rechner stimmern, dann kann ich bei meiner geringen Laufleistung zwei Jahre lang Verbrenner-Auto fahren, und habe dann in etwa den gleichen CO2-Ausstoß wie der eines Fernfluges pro Kopf. Wenn ich im Auto einen Beifahrer mitnehme, sogar vier Jahre (das bitte nicht ernst nehmen, denn der Umwelt ist es egal ob in meinem wagen ein oder zwei Menschen sitzen, aber statistisch kann man viel tricksen, wie man sieht).

Ich frage mich, ob es nicht sinnvoll wäre, den Export von Müll in andere Länder zu verbieten. Denn unser Müll, sei es Auto oder Elektro bspw, produziert im Ausland weitere Umweltschäden. Der Müll müsste dann hier sauber recycelt werden, und nur die Rohstoffe wie bspw. Stahl dürften ins Ausland verfrachtet werden. Muss jemanden fragen der sich mit dieser Thematik besser auskennt...

TriVet
07.07.2021, 16:02
Unaufgeregter Bericht über die Erfahrungen mit e-Auto als Dienstwagen , dem ich zu weiten Teilen zustimme:

https://www.nterra.com/blog/oha-ein-e-auto-als-firmenwagen

happytrain
08.07.2021, 10:16
Evtl. Finde ich hier mehr Erfahrende E-Fahrer:
meine Frau und ich wollen nun auf E umsteigen. Sind aber was die Modellauswahl an Fahrzeugen angeht total überfordert.
Einsatzgebiet wäre: Fahrten ins Geschäft (ca. 12km einfach) , ab und an natürlich weiter weg.
Wir besitzen zwei Autos, tendieren auf eines , da wir noch einen KaWa besitzen.
Ich sitze gerne hoch, d.h ich fahre derzeit einen X-Trail, würde gerne als E-Auto auch einen SUV nutzen, da ich öfters Laderaum benötige. Hat jemand Erfahrung mit seiner Auswahl und kann Empfehlungen aussprechen. Reichweite von 450km reicht uns erstmal.

TriVet
08.07.2021, 10:34
wieviel laderaum genau?

Lesestoff:
https://www.enbw.com/blog/mobilitaetstyp/der-familienheld/

pepusalt
08.07.2021, 10:42
Evtl. Finde ich hier mehr Erfahrende E-Fahrer:
meine Frau und ich wollen nun auf E umsteigen. Sind aber was die Modellauswahl an Fahrzeugen angeht total überfordert.
Einsatzgebiet wäre: Fahrten ins Geschäft (ca. 12km einfach) , ab und an natürlich weiter weg.
Wir besitzen zwei Autos, tendieren auf eines , da wir noch einen KaWa besitzen.
Ich sitze gerne hoch, d.h ich fahre derzeit einen X-Trail, würde gerne als E-Auto auch einen SUV nutzen, da ich öfters Laderaum benötige. Hat jemand Erfahrung mit seiner Auswahl und kann Empfehlungen aussprechen. Reichweite von 450km reicht uns erstmal.

Ich persönlich fahre einen eKleinwagen, reicht mir.

Wenn ich Deine Bedürfnisse ansehe, würde ich versuchen, vielleicht bei Laderaum und Reichweite auf's wirklich notwendige zumindest nochmal zu überpüfen. Selten genutztes Gewicht (Batterien) und Volumen schleppst Du halt immer mit rum.

Ich würde an Deiner Stelle mir den Citroen C4e mir mal anschauen. Fährt jemand aus meinem Umfeld und ist hochzufrieden. Mehr Laderaum und Reichweite hätte der Skoda Enyak iV 50 / 80

zum Vergleichen:
https://efahrer.chip.de/elektroautos/citroen-e-c4-2021_20368

TriCarlos
08.07.2021, 11:16
Ein T Roc ist doch eher noch ein normales Auto. Da gibts aber viel schlimmere: Q8 zB.

Leasing:
https://www.mydealz.de/deals/gewerbeleasingdacia-spring-electric-comfort-45-ps-30-monate-10000-km-pa-fur-mtl-1997eur-eff-mtl-4431eur-lf-012-gf-026-bafa-1825938

Gibt auch für private immer mal was. Im März gabs Scoda octavia für unter 100Euro oder Mercedes B200 für 99Euro.

Wenn Daimler ihren Rückstand auf Tesla aufholen wollen, dann müßten sie ja schneller sein als Tesla jetzt gerade. Sorry, aber das sehe ich nicht.
Die werden alle zu Blechbiegern verkommen, denn das können sie.

VW ist gerade ganz stolz, dass sie ota updates machen können. (dauert bei dem normalen Update 3,5Std, beim großen die ganze Nacht)
Das macht Tesla schon seit 2012. Und das dauert bei unserem Model 3 20-30Minuten max.
Sieht nicht gut aus für unsere deutschen Premiumhersteller.

Sehe ich übrigens völlig anders. Ich fahre ebenfalls ein Tesla Model 3 und finde es teilweise eine unglaubliche Frechheit was Tesla bietet. Banale Dinge wie Schildererkennung, Scheibenwischerautomatik oder Fernlichtautomatik funktionieren schlicht nicht und werden über Softwareupdates nur verschlimmbessert. Da helfen also ota-updates auch nicht. Ich denke eher, dass Tesla entweder einen Quantensprung machen muss oder die Autos nur noch an Fanboys und "early adopter" verkauft werden.
Der Antrieb im Tesla ist allerdings wirklich toll und auch sehr effizient, das Schnellladenetz ebenfalls hervorragend.

TriVet
08.07.2021, 12:03
Das Bonmot dazu sagt, dass Tesla die besseren Computer im Auto baut, die anderen die besseren Autos um den Computer.

Helmut S
08.07.2021, 12:44
Die einzigen echten Elektroautos unter den SUVs sind mWn der Audi E-Tron und der in Deutschland noch nicht verbreitete Tesla Model Y (der nicht wirklich groß ist, da er ja auf der Model3-Plattform aufbaut).

Bei uns fahren mittlerweile ne Menge BMW iX rum. Hängt natürlich mit dem Werk zusammen. Is jedenfalls auch ein richtiger Bomber zum fürchten.

:Blumen:

Hafu
08.07.2021, 13:28
Bei uns fahren mittlerweile ne Menge BMW iX rum. Hängt natürlich mit dem Werk zusammen. Is jedenfalls auch ein richtiger Bomber zum fürchten.
...

BMW iX musste ich gerade erst googeln (bin ja trotz Interesse für Elektromobilität nicht so der Autofan)... ab 77300,-€ (also mit vernünftiger Ausstattung und Reichweite dann sechsstellig). Das ist dann doch eher ein Spielzeug für eine relativ eng umschriebene Zielgruppe.

Simon1
08.07.2021, 14:55
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/hoehere-praemie-fuer-elektroautos-wird-bis-ende-2025-verlaengert-17428143.html

Scheinbar wird die Förderung deutlich verlängert. Hatte zuletzt das Gefühl ich müsste so langsam auch mal zuschlagen - aber nun kann ich den Fuß wieder etwas vom Gas nehmen.

pepusalt
08.07.2021, 15:01
aber nun kann ich den Fuß wieder etwas vom Gas nehmen.
nimm ihn ganz runter ;)

X S 1 C H T
08.07.2021, 15:14
nimm ihn ganz runter ;)

Genau. Ab aufs Strompedal :Cheese:

deralexxx
08.07.2021, 21:53
171 Wissenschaftler warnenMacht ein Rechenfehler E-Autos sauberer als sie sind?
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Wie sauber sind E-Autos wirklich? 171 Wissenschaftler behaupten: Der CO2-Fußabdruck der Stromer ist deutlich höher als bislang angenommen


EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und ihre Kollegen finden heute einen dreiseitigen Brief in ihren Mail-Postfächern, der auch BILD vorliegt.

Absender: Wissenschaftler aus Deutschland und anderen Ländern Europas.

Inhalt: Die CO2-Bilanz von E-Autos sei im Jahr 2030 mehr als doppelt so hoch wie angenommen. Grund: ein Rechenfehler!

Die Absender stehen für insgesamt 171 Kollegen, die in der IASTEC (International Association of sustainable drivetrain und vehicle technology research) zusammengeschlossen sind.
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Mit ihrem Brief (liegt BILD vor) wenden sich die Wissenschaftler an die EU-Kommission

▶ Ihr Argument: Bei den Berechnungen der realen CO2-Emissionen des Energiesektors werde ein Fundamentalsatz der Mathematik nach Leibniz aus dem 17. Jahrhundert verletzt (der „Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung“). Nach ihm sind wir zum Mond und wieder zurückgeflogen und nach ihm wurde die Golden Gate Bridge gebaut.

Bei den Berechnungen der EU, anderer wissenschaftlicher Verbände oder etwa der Autohersteller werde ein wichtiger Faktor (mathematisch korrekt: ein „Summand“) schlicht weggelassen.

▶ Erklärung: Bei den Hochrechnungen geht es um den Strom, mit dem E-Autos betankt werden. Es wird mit dem CO2-Wert des durchschnittlichen Strommix gerechnet (grüner UND fossiler Strom). Der korrekte Rechensatz – so die Wissenschaftler in ihrem Brief – würde auch berücksichtigen, dass immer dann, wenn nicht genug Grünstrom da sei, fossile Energie fließe – und so die CO2-Bilanz um den Faktor 2 höher sei.
„Der CO2-Fußabdruck ist doppelt so groß“

Mitunterzeichner Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT, bis 2013 Motorenentwickler bei Daimler), sagt BILD: „Wir stehen zum Green Deal, zur CO2-Reduzierung. Aber wir appellieren an die EU-Kommission, den Rechenfehler anzuerkennen. Der Segen der E-Mobilität ist nur halb so groß wie angenommen, der CO2-Fußabdruck der E-Mobilität doppelt so groß wie angenommen.“
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Was ist das Motiv? Sollen Elektroautos politisch attraktiver gemacht werden? Das unterstellt der Brief zumindest und spricht sich für eine Technologieoffenheit auch für Wasserstoff und Re-Fuels aus, ebenso für Hybrid-Fahrzeuge.


Die Wissenschaftler rechnen vor, dass ein VW ID.3 in seinem „Lebenszyklus“ (15 Jahre, 220 000 km) nach der „korrekten“ Berechnung anstatt 14 Tonnen 30 Tonnen CO2 im Betrieb durch das Stromnetz „verursachen“ würde. Die Klimabilanz eines Diesel-Vollhybriden dagegen, der mit R33 (67 % fossiler Kraftstoff, 33 % Biosprit) betankt würde, sei dann sogar besser.

Der Brief, der BILD vorliegt, kommt für die EU-Kommission zur Unzeit: In wenigen Wochen, am 14. Juli, will sie die neuen, verschärften CO2-Flottengrenzwerte für Pkw 2030 vorstellen, die sich von heute aus betrachtet nur mit massenhaft Elektroautos erreichen lassen.
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Wurde ja ind en Posts danach schon zerpflückt. Es stellt sich wohl raus, weder die Wissenschaftler gab es, noch den Rechenfehler:

https://www.volksverpetzer.de/analyse/rechenfehler-fake/

LOL

happytrain
09.07.2021, 10:56
Ich persönlich fahre einen eKleinwagen, reicht mir.

Wenn ich Deine Bedürfnisse ansehe, würde ich versuchen, vielleicht bei Laderaum und Reichweite auf's wirklich notwendige zumindest nochmal zu überpüfen. Selten genutztes Gewicht (Batterien) und Volumen schleppst Du halt immer mit rum.

Ich würde an Deiner Stelle mir den Citroen C4e mir mal anschauen. Fährt jemand aus meinem Umfeld und ist hochzufrieden. Mehr Laderaum und Reichweite hätte der Skoda Enyak iV 50 / 80

zum Vergleichen:
https://efahrer.chip.de/elektroautos/citroen-e-c4-2021_20368

Danke für den Tipp mit dem Citroen , denke vom Volumen reicht der. Wir fahren nicht mehr so viel seit unser Sohn selbst Führerschein hat. Urlaub wird eh mit KaWa Womo gemacht. Die häufigsten Dienstfahrten mach ich mit dem Rad, somit erübrigt sich eigentlich ein extra Auto. Meine Frau fährt aber nur bei Sonne und plus 10 Grad mit dem Rad und benötigt eben ein Auto. Nun wollen wir die Prämien nutzen und auf E umsteigen.
Nicht so einfach, da ja noch Ladestation hnzukommt, wir haben im Ort nur 1 öffentliche, die ist aber meist schon belegt vom Carsharing.
Jetzt haben wir mal für ne Probefahrt mit dem Citroen angemeldet und schauen mal.

MattF
09.07.2021, 12:35
Was ist ein KaWa?

pepusalt
09.07.2021, 14:02
Was ist ein KaWa?
Kastenwagen, verm.

happytrain
09.07.2021, 15:37
Kastenwagen, verm.

Yep, so isses es.

Bleierpel
09.07.2021, 15:38
BMW iX musste ich gerade erst googeln (bin ja trotz Interesse für Elektromobilität nicht so der Autofan)... ab 77300,-€ (also mit vernünftiger Ausstattung und Reichweite dann sechsstellig). Das ist dann doch eher ein Spielzeug für eine relativ eng umschriebene Zielgruppe.
Blender-Fahrzeuge; nur und ausschließlich dafür konzipiert und gebaut, den Flottenverbrauch zu senken.
Braucht kein Mensch!

Feanor
09.07.2021, 18:11
Die deutschen Hersteller haben schon letztes Jahr angefangen, Ihre Produktion nach dem Flottenverbrauch zu steuern: Mussten noch EV zugelassen werden, sollten die Werksangehörigen diese nehmen. War die Nachfrage nach EV dann hoch, durften die Werksangehörigen wieder die Verbrenner ordern.

pepusalt
11.07.2021, 09:31
Gestern habe ich das erste mal mit einer vollen Ladung die 310km geknackt.
halb Landstrasse mit 80-100, halb Autobahn mit konst. 120km/h
bei WLTP: 265 km :Cheese:

im Sommer geht was, was im Winter nicht (200km sicher) geht.

TRIPI
11.07.2021, 11:24
Hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch mit jemandem vom Helmholtzzentrum in Ulm.
Da geht so einiges voran mit der Brennstoffzelle. Siemens, Iveco und Konsorten teilen sich gerade heimlich still und leise den Markt auf. Erstmal nur für den Güterverkehr, anders wird folgen.
Was mir zb nicht so bewusst war: die Leistung lässt sich beliebig nach oben skalieren, dem Porsche mit powercell steht wohl nichts im Wege.
Auch soll Wasserstoff stark als chemischer energiespeicher genutzt werden. Statt Windräder wie bisher aus dem Wind zu drehen wenn das Netz zu voll mit Strom ist, kommen bereits jetzt unter neue Anlagen einfach eine Elektrolyseeinheit die dann Wasserstoff produziert mit dem überschüssigen Strom.
Die Verteilung scheint auch einfach, man kann das Erdgasnetz dafür hernehmen, ein gewisser Prozentsatz Wasserstoff darin stört wohl nicht.
Klang alles sehr spannend und ich freue mich dass es noch zu meinen Lebzeiten passiert. Jedenfalls erst mal BLDP nachkaufen und ins Depot legen :dresche

Körbel
11.07.2021, 13:55
Gestern habe ich das erste mal mit einer vollen Ladung die 310km geknackt.
halb Landstrasse mit 80-100, halb Autobahn mit konst. 120km/h
bei WLTP: 265 km :Cheese:

im Sommer geht was, was im Winter nicht (200km sicher) geht.

Was für ein Auto hast du?

pepusalt
11.07.2021, 23:01
Was für ein Auto hast du?

Das gleiche wie Du, nur in grün und nominell von Skoda
Citigo e iV

pepusalt
11.07.2021, 23:08
.....

Hafu
12.07.2021, 06:56
...
Was mir zb nicht so bewusst war: die Leistung lässt sich beliebig nach oben skalieren, dem Porsche mit powercell steht wohl nichts im Wege.
Auch soll Wasserstoff stark als chemischer energiespeicher genutzt werden. Statt Windräder wie bisher aus dem Wind zu drehen wenn das Netz zu voll mit Strom ist, kommen bereits jetzt unter neue Anlagen einfach eine Elektrolyseeinheit die dann Wasserstoff produziert mit dem überschüssigen Strom.
Die Verteilung scheint auch einfach, man kann das Erdgasnetz dafür hernehmen, ein gewisser Prozentsatz Wasserstoff darin stört wohl nicht.
Klang alles sehr spannend und ich freue mich dass es noch zu meinen Lebzeiten passiert. Jedenfalls erst mal BLDP nachkaufen und ins Depot legen :dresche

Ist (fast) alles richtig. Insbesondere in der Schwerindustrie, bei der Stahl- und zementindustrie werden Brennstoffzellen zweifellos in Zukunft eine wachsende und immer größere Rolle spielen.
Das Kernproblem von Wasserstoff ist aber die geringe Energieeffizienz, bei der Herstellung, also die Menge Energie, die benötigt wird, um grünen Wasserstoff erstmal zu generieren.

Rund 3/4 der Energie geht verloren, bis sich ein mit Wasserstoff angetriebender PKW auch nur 1km vorwärts bewegt, d.h. man benötigt die doppelte bis dreifache Energiemenge an grünem Strom im Vergleich zur batterieelektrischen Mobilität, um unseren heutigen Lebensstil Co2-neutral in der Zukunft umzusetzen.

Woher diese gigantische Menge an Windrädern und Solarmodulen kommen sollen (und v.a. wo diese Windparks und Solarfarmen in Mitteleuropa stehen sollen) um das möglich zu machen, wird von den Brennstofftzellenverfechtern i.d.R. diskret verschwiegen.

Mit der richtigen Politik (ganz sicher aber nicht mit der in Bayern aktuell geltenden Genehmigungspoltik für neue Windkraftanlagen via 10H-Regel und erst recht nicht mit der gerade in NRW beschlossenen noch restriktiveren Genehmigungsregeln) ist es aus heutiger Sicht möglich, den Anteil regenerativer Energien in den nächsten 15 bis 20 Jahren von 40% aktuell auf 90% bis 95% zu steigern.

Eine Vervierfachung des Ökostroms (vom heutigen Niveau ausgehend), um die erforderlichen Strom-Überschüsse zur Produktion von grünem Wasserstoff zu haben, ist aktuell absolut nicht denkbar. So viele durchsetzbare Windkraftstandorte gibt es auch mit einer hochgradig ökofreundlichen Politik in Mitteleuropa nicht.

(Theoretisch möglich wäre es aber mit Solarparks in der Sahara, wie schon vor 25 Jahren von Desertec angedacht. Allerdings ist das angesichts der politischen Verhältnisse in den dort in Frage kommenden Staaten noch unwahrscheinlicher als eine Verdopplung der Zahl der Windräder im dicht besiedelten Deutschland.)

TriVet
12.07.2021, 10:07
Anderer Aspekt der Reichweitenangst (die man übrigens sehr schnell verliert):
Beim Elektroauto wird viel über die Reichweite diskutiert. Dabei ist in den meisten Fällen die Ladeleistung entscheidend. (https://t3n.de/news/e-autos-reichweite-nicht-entscheidend-1389174/)

TriVet
12.07.2021, 10:10
noch einer..

Faktencheck auf correctiv.org:
Nein, die Produktion einer Tesla-Batterie verursacht keine 17 Tonnen CO2
Angeblich verursache die Produktion einer Tesla-Batterie mehr CO2 als ein Verbrennungsmotor auf 200.000 Kilometer, wird auf Facebook behauptet. Das stimmt nicht, wie unser Faktencheck zeigt. (https://correctiv.org/faktencheck/2021/07/06/nein-die-produktion-einer-tesla-batterie-verursacht-keine-17-tonnen-co2/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

dr_big
12.07.2021, 10:50
noch einer..

Faktencheck auf correctiv.org:
Nein, die Produktion einer Tesla-Batterie verursacht keine 17 Tonnen CO2
Angeblich verursache die Produktion einer Tesla-Batterie mehr CO2 als ein Verbrennungsmotor auf 200.000 Kilometer, wird auf Facebook behauptet. Das stimmt nicht, wie unser Faktencheck zeigt. (https://correctiv.org/faktencheck/2021/07/06/nein-die-produktion-einer-tesla-batterie-verursacht-keine-17-tonnen-co2/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

Demnach sind es aber immer noch 70000km, d.h., ich kann noch 7 Jahre meinen Verbrenner weiter fahren, und da sprechen wir nur über die Batterie und noch nicht über den Rest des Fahrzeugs.

Mauna Kea
12.07.2021, 11:16
In der Studie wurde mal wieder vergessen, wie das Benzin in den Tank kommt und welche Energie und CO2 dafür benötigt werden.
Das wächst hier zumindest nicht auf Bäumen.

Dann sinds nämlich nur noch knapp 30000km je nach Akkugröße.

TRIPI
12.07.2021, 11:20
...

Ja, es könnte sein dass der Mensch ein wenig hyped war, seine Tochter meinte danach zu mir es sei ein Wunder dass er nur 2 stunden geredet hat, er schafft sonst bei dem Thema locker Wochen:Cheese:
Was mich aber schon hellhörig macht sind die Beträge in 9stelliger Höhe die da investiert werden.
Er sprach auch von einem fließenden Übergang zu Hybriden aus Akku und Zelle, was interessant schien, da ergeben sich ganz neue Möglichkeiten und die Industrie muss nicht wieder gleich alles über den Haufen werfen.

TriVet
12.07.2021, 11:24
Demnach sind es aber immer noch 70000km, d.h., ich kann noch 7 Jahre meinen Verbrenner weiter fahren, und da sprechen wir nur über die Batterie und noch nicht über den Rest des Fahrzeugs.

keine Ahnung, aber ich denke schon.
"bewahren und pflegen ist der wahre Umweltsegen".
Solange dein Verbrenner gut und sauber läuft, ist das imho das kleinere Übel.

Notabene, dass correctiv die ungünstigsten Bedingungen (für den großen Tesla?) gerechnet hat, für einen zB VW ID.3 mit 58kWH-Batterie und Mittelwert(?) 85 kg CO2 bei produktion ergäben sich in meiner Rechnung knapp 5t CO2.

Itchybod
12.07.2021, 11:26
In der Studie wurde mal wieder vergessen, wie das Benzin in den Tank kommt und welche Energie und CO2 dafür benötigt werden.
Das wächst hier zumindest nicht auf Bäumen.

Dann sinds nämlich nur noch knapp 30000km je nach Akkugröße.

Das Öl kommt auch noch aus Ländern, wie Saudi Arabien, Katar, Iran, Irak etc.
Also m.E. wäre es nicht schlecht, wenn ein paar Länder im nahen Osten weniger Geld zu Verfügung hätten. Gut dann muss die deutsche Rüstungsbranche halt andere Kunden finden oder was anderes produzieren.

dr_big
12.07.2021, 11:30
In der Studie wurde mal wieder vergessen, wie das Benzin in den Tank kommt und welche Energie und CO2 dafür benötigt werden.
Das wächst hier zumindest nicht auf Bäumen.

Dann sinds nämlich nur noch knapp 30000km je nach Akkugröße.

Well-to-Tank wird bei Benzin/Diesel mit 80%-90% angegeben. Demnach wären es ca. 60oookm.

Körbel
12.07.2021, 14:04
In der Studie wurde mal wieder vergessen, wie das Benzin in den Tank kommt und welche Energie und CO2 dafür benötigt werden.
Das wächst hier zumindest nicht auf Bäumen.

Dann sinds nämlich nur noch knapp 30000km je nach Akkugröße.

Wird bei jedem E-Car-bashing gerne unter den Teppich gekehrt.

Und KW-Ochsen jenseits der 150 KW sind auch eher nicht ratsam.

Körbel
13.07.2021, 14:15
Gestern habe ich das erste mal mit einer vollen Ladung die 310km geknackt.
halb Landstrasse mit 80-100, halb Autobahn mit konst. 120km/h
bei WLTP: 265 km :Cheese:


Was für Einstellungen hattest du gewählt? Welche Rekup-Stufe und Eco und war die Strecke bergig oder eher flach?

Bei den Bergen die ich hier habe klappt das mit 310 km eher nicht, zumindest habe ich es noch nicht probiert.
Man muss ja dann auch eine Punktlandung nach Hause schaffen.:Cheese:

sybenwurz
13.07.2021, 14:25
Das Öl kommt auch noch aus Ländern, wie Saudi Arabien, Katar, Iran, Irak etc.

Und die anderen, ebenfalls eher schlechter zu gewinnenden Rohstoffe für beispielsweise Batterien etc.?

Da fällt mir irgendwie der flache Spruch ein "Lieber Gott wir danken dir, dass die Neger hungern und nicht wir".
Wenns danach ginge, keinerlei Handel mit Ländern mit zweifelhafter Gesinnung, Regierung oder Ausbeutung zu treiben, würden wir nackig rumlaufen und ganz sicher nicht Auto fahren, egal wie angetrieben und Umweltgedanken mal noch vollkommen aussen vor.

pepusalt
13.07.2021, 14:28
Was für Einstellungen hattest du gewählt? Welche Rekup-Stufe und Eco und war die Strecke bergig oder eher flach?

Bei den Bergen die ich hier habe klappt das mit 310 km eher nicht, zumindest habe ich es noch nicht probiert.
Man muss ja dann auch eine Punktlandung nach Hause schaffen.:Cheese:

Innerorts habe ich immer B (4. Stufe).
Landstrasse je nachdem B oder D, sehr bergig immer B
1-3 und eco nutze ich nie, da ist mein 'Gas'fuß, sensibel genug um das genauso gut zu machen.
Autobahn D, bei Stau oder Baustelle B
310 km (Landstrasse war hügelig, Autobahn flach) waren jetzt bei optimalen 25° Aussentemperatur. Im Winter bei -10° und leichtem Schneefall auf der Autobahn waren 180km möglich.

Rekuperation in den Bergen ist zwar wichtig um überhaupt zu rekuperieren (und nicht die Bremsen benutzen zu müssen), aber ich schätze den Wirkungsgrad der Rekuperation auf 70-80%, nicht mehr.

pepusalt
13.07.2021, 14:36
Man muss ja dann auch eine Punktlandung nach Hause schaffen.:Cheese:

Bei 'gerade zu schaffender' Strecke beobachte ich die Restkilometer des Navis immer mit den Restkilometern des Energieanzeige. Letztere sollte mit Aufschlag immer mehr sein. Sobald sie sich dem Navikilometern von oben annähert, muss ich entweder verhaltener fahren, oder eben an der Strecke zwischenladen. Die Zuverlässigkeit des Polsters ist bei bergigen Strecken natürlich immer mit Hysterese zu den Höhenmetern :Cheese:.

Kleiner Insider: Neulich auf der Wasserkuppe habe ich oben vollgeladen und mich beim Runterfahren erstmal gewundert, warum ich nicht rekuperieren konnte. :Cheese:

pepusalt
13.07.2021, 14:43
Und die anderen, ebenfalls eher schlechter zu gewinnenden Rohstoffe für beispielsweise Batterien etc.?

Da fällt mir irgendwie der flache Spruch ein "Lieber Gott wir danken dir, dass die Neger hungern und nicht wir".
Wenns danach ginge, keinerlei Handel mit Ländern mit zweifelhafter Gesinnung, Regierung oder Ausbeutung zu treiben, würden wir nackig rumlaufen und ganz sicher nicht Auto fahren, egal wie angetrieben und Umweltgedanken mal noch vollkommen aussen vor.

Prinzipiell hats Du ja nicht unrecht, aber das gilt eben auch und zwar grandios für die mitlwerweile ~100jährige wirtschaftliche 'Päppelung' der Ölindustrie, der Ölstaaten und deren Unrechtsregime, sowie der 100%igen Befeuerung des Klimawandels.
Ich hab für mich entschieden, dass mein kleiner Stromer die offensichtlich bessere Alternative zu einem Verbrenner ist, als neues leidiger notwendiges Auto in der Pampa, um aus der Pampa zumindest rauszukommen, um ggf. dann in den ICE zu steigen.