PDA

Vollständige Version anzeigen : Elektromobilität


Seiten : 1 2 3 4 5 6 7 8 9 [10] 11 12 13 14 15 16

Feanor
28.09.2021, 18:56
Ja, Speicher werden immer günstiger (ich arbeite indirekt daran mit). Wobei die genannten Werte für EV gelten und auch noch nicht heute.
Bei ca. 250€/kWh sollte Break-even für Hausspeicher sein, je nach Begebenheiten (bei WP einfach tagsüber etwas hochheizen, das speichert auch Energie und kostet nichts). Das ist mit einer Förderung evtl. schon drin. Bei KfW40+ wird man schon dazu gezwungen und dann kann man die besseren Konditionen auch mitnehmen.
Ob es gleich 20kWh sein müssen, sei mal dahingestellt. Dann lieber mehr PV-Leistung. Mit 20° Dachneigung auch das Norddach belegen bei vernünftigen Kosten.

Feanor
28.09.2021, 19:01
Naja, ich bin vom Juli ausgegangen und habe geschrieben 40% weniger im Februar. Bei Anwendung üblicher Rundungsregeln würde ich mir das durchgehen lassen.:Blumen:

Juli: 1050 kWh (gerundet auf 1000kwh)
Februar: 560 kWh (gerundet auf 600).

(Januar war übrigens in diesem Jahr extrem sonnenarm. In normalen Jahren kommt der fast an den Februar ran, zumindest im Alpenvorland)

Klugscheißmodus an: geschrieben hast Du
Meine PV-Anlage lieferte im Juli gerade mal 10% mehr Strom (in kWH) als im April, 30% mehr als im März und 40% mehr als im Februar.
Klugscheißmodus aus.
Hat mich ein paar Minuten gekostet und ich habe echt in PVGIS nachgeschaut, wie das sein könnte. Ist ja jetzt geklärt :Blumen: :Prost:

Hafu
28.09.2021, 19:33
Klugscheißmodus an: geschrieben hast Du
...

O.K., hätte ich besser nochmal nachgesehen.:Maso:

Bei 10% Differenz ist die Bezugsgröße (gerundet) fast egal, also 10% mehr ist fast dasselbe wie 10% weniger (und damit hatte ich ja angefangen und begonnen, den falschen Weg zu gehen)

Aber 40% mehr bezogen auf Februar ist natürlich etwas ganz anderes als 40% weniger bezogen auf Juli. Ich sehe es ein und entschuldige mich bei der Mathematik, die ich ansonsten ganz gerne mag.:Blumen:

Schwarzfahrer
29.09.2021, 07:38
Du hast wirklich 80% "Solarüberschuss" im Sommer? Denk' mal drüber nach, dir modernere Module aufs Dach zu bauen, wenn diese bei etwas geringerer Sonneneinstrahlung derart viel schlechtere Erträge als im Jahresdurchschnitt liefern sollten. Oder deine Anlage ist im Frühling/ Herbst/ Winter verschattet. Dann wäre das auch noch zu erklären.
Nein, da ist nichts verschattet, und die Module sind klasse (amorphe Module, liefern gerade bei diffusem Licht etwas mehr, als die klassischen, auch wenn in der Spitze etwas weniger rauskommt). Ich habe bei 9,9 kW peak (3 verschiedene Dächer) im Sommer zwischen 40 und60 kWh Tagesertrag, bei einem Bedarf von ca. 6 - 7 kWh/Tag. Also sind 80 % Überschuß eher noch konservativ. Im Winter sind es oft tage-wochenlang max. 2 kWh/Tag (je nach Wetter), selten bis zu 8 - 10 kWh/Tag, da decke ich oft nicht mal meinen Tagesbedarf; (immerhin laufen die Kühl/Gefrierschränke meist mit Solarstrom).

Im Jahresmittel speise ich 90 % ein, und decke mit den 8 - 10 % des Ertrags ca. 40 % meines Strombedarfs. Ein Speicher würde daran nur nennenswert ändern, wenn es mindestens 4 - 5 Tage abdecken kann im Winter, und das wird mir zu teuer. Könnte ich aber den Sommerüberschuß langfristig lagern, hätte ich im Winter eine nennenswerte Entlastung bei der Heizung (alles abdecken könnte ich da aber immer noch nicht). Für den Fall einer unsicheren Gasversorgung könnte aber Wasserstoff auch trotz des schlechten Wirkungsgrades eine gewisse Versorgungssicherheit geben (entsprechende Anlagen kann man schon kaufen, wenn auch sehr teuer). Mal sehen, was die Zukunft bringt.

Helmut S
29.09.2021, 08:16
Im Jahresmittel speise ich 90 % ein,

Welche Vergütung (ct/kWh) kriegst du und was war das Auslegungsziel?

Schwarzfahrer
29.09.2021, 09:46
13,4 ct/kWh. Ziel war einfach idealistisch ein wenig regenerative Energieerzeugung zu installieren, und damit eine homöopathische Reduzierung von Kraftwerksemissionen zu bewirken. Wir haben das gemacht aus Interesse an der Technik (2 Ingenieure), ein wenig Umweltschutzgedanke, und weil wir es uns leisten können, auch wenn die Wirtschaftlichkeitsrechnung mit einer Amortisationzeit von 17 - 20 Jahren nicht besonders toll war.

Die Größe ergab sich aus den vorhandenen Dachflächen, sowie der damals geltenden 10 kW peak Grenze. Zusatzgedanke langfristig: sollten Speicher technisch wirtschaftlich akzeptabel werden, eine autarke Stromversorgung zu ermöglichen. Denn ich halte die volatilen regenerativen Energiequellen vor allem als dezentrale, lokale Lösungen für sinnvoll, weil sie damit die Anforderungen an die Verteilungsnetze reduzieren (diese kosten enorme Investitionen, die man sich mit dezentralen Lösungen sparen kann). Ich kann mit meinem Jahresertrag vier Haushalte mit meinem Verbrauch mit Strom versorgen, wenn wir es speichern und unter Nachbarn verteilen könnten. Das wäre in meinen Augen eine gute Entwicklungsrichtung.

X S 1 C H T
29.09.2021, 09:51
Schön zu sehen wie der Thread abdriftet :Blumen:

Trimichi
29.09.2021, 10:41
Schön zu sehen wie der Thread abdriftet :Blumen:

Das mag schon sein. Nico, was ist daran schön? :-((

Die Diskussion ist zumindest partly on topic. Falls du das als ein "Abdriften" empfindest, wie gesagt, empfinde ich gänzlich nicht so als solches. Weil sich zumindest über umweltrelevante Dinge ausgetauscht wurde. :)

Immerhin musstest du dich nicht auf deinen e-BMW beziehen. :Blumen:

Michi

TriVet
29.09.2021, 11:38
Schön zu sehen wie der Thread abdriftet :Blumen:

Grrrr. Gerade soviel geschrieben, dann zur absicherung im gleichen fenster nochmal gegoogelt, jetzt alles weg.:o

Also nochmal, etwas kürzer:
Ich bin dankbar auch für Die PV-Diskusiion, da mir das auch noch ins bzw aufs Haus steht. insofern gerne weiter.

e-Auto habe ich ja schon, daher hier jetzt auch on topic:

War mit dem Wagen zum Elbaman angereist, erster richtiger Test für Alltagstauglichkeit Langstrecke/Fernreise. zwei personen gepäck, einmal triageraffel in komplett. alles im auto, kein gepäck oben/hinten drauf.

in kurz: kein problem.

in etwas länger:
geht gut, etwas umgewöhnung hilft, alte eingeschliffene verhaltensmuster aus verbrennerzeiten müssen leicht modifiziert werden, aber alles easy.

en detail:
anreiseplanung per ABRP (https://abetterrouteplanner.com/) (bei mir sogar Im Auto!, sonst handy), vorteil hier das optimale zeitmangement unter ausnutzung der optimalen (schnellsten) ladefenster des akkus von ca. 10% bis auf über 60%.
Pausen meistens so 15-20 Minuten, je nachdem auch länger, wenn wir zB etwas gegessen haben.
Distanz rund 1000km einfach.
Mehraufwand an Zeit gegenüber Verbrenner ca. 1-2 Stunden, Anreise dank der häufigeren Pausen deutl. entspannter. Verbrenner idR durchgefahren, nur 1x tanken.
Mehraufwand an Geld keiner.:cool:
War nämlich in Summe billiger als mit dem optional erwogenen modernen und sparsamen Diesel (5l/100km, geschweige denn meiner Verbrenner mit ca. 10l Super/100km).
In Zahlen rechne ich den Diesel bei 1,60 Euro Autobahnpreise) mit 80 Euro für 1000km, Super mindestens das doppelte.
Strom rechne ich bei den Ionity-Powersäulen mit >150 kW für mich dank Gruppenvertrag des Herstelles mit dem Betreiber 0,35 Euro pro kWh, macht bei einem Verbrauch von rund 21 kWh/100km isgesamt 73,5 Euro für 1000km, bei mir zuhause (volladen vor abreise bzw bei rückkehr) natürlich noch billiger.
Bezahlung per RFID-Karte gut, es hat sich allerdings bewährt, eine zweite (und evtl. dritte) Karte/App zu haben: bnei mir haben plugsurfing und enbw genügt.
Einzige Schwierigkeit war auf Elba selbst, da hatte wohl der Server des fast einzigen Betreibers von ladesäulen dort (Enel X) ein Softwareproblem, das war zum Glück aber am Folgetag wieder weg. Ansonsten hätte ich noch Schnarchladen per Schuko als backup gehabt.

conclusio: voll alltagstauglich.:cool:

pepusalt
29.09.2021, 11:47
Danke für den Bericht! :Blumen:

TriVet
29.09.2021, 12:03
Gern.

Kleines Leckerli:
Die zugehörige App zum Wagen ist in keinster Weise notwendig, aber sehr, (seeehr) komfortabel.

Sei es zB per Fernsteuerung die Klimanlage des Wagens (ja, das können die Stromer, sowohl Kühlen als auch heizen) zu starten, während man zB noch sein Touriprogramm in der Altstadt abolviert und das Wägelchen natürlich ein paar Elektronen extra spendiert bekommt ("steht er, dann lädt er", außerdem ist idR dann das Parken umsonst).
Oder auch nur den aktuellen Ladestand zu checken, gerade bei älteren Ladesäulen ist das bei einem gemütlichen Kaffee am Hafen oder sonstigen netten Locations sehr vergnüglich und hilfreich.

Hafu
29.09.2021, 12:26
...

Danke für den Bericht.

Von Urlaubsreisen in den Süden habe ich von Nicht-Tesla-Nutzern auch schon deutlich gemischtere Erfahrungen gelesen. Da hat sich evt. bei der Ladesäulenabdeckung und Kompatibilität mit den deutsche Ladeverbünden einiges getan.
Du hattest auch bei den Zwischenstopps nie Wartezeiten bis eine Ladesäule frei wurde?

TriVet
29.09.2021, 12:44
Du hattest auch bei den Zwischenstopps nie Wartezeiten bis eine Ladesäule frei wurde?

nicht wirklich.
zweimal war eine der (idRca. sechs) ladesäulen bei ionity ausgefallen, die daneben taten aber klaglos ihren dienst, maximalaufwand etwas umparken, wenn nicht sogar einfach das andere kabel auch direkt bis zum auto gereicht hat.
meistens waren die säulen alle frei.

einmal in fidenza bei der rückreise war die geplante säule zunächst von einem ital. tesla besetzt, der war aber zum Glück gut fünf minuten nach unserer Ankunft fertig.
da habe ich dann zunächst den langsamen ac-anschluß eingesteckt (besser als nix), dann nach freiwerden den schnellen dc-anschluß.
war jedoch nicht schlimm, da eh zum abendessen, stressfrei.
zahlen hier:
ac: zehn minuten,2 kWh
dc: 51 minuten, 54,4 kWh

TriVet
29.09.2021, 12:55
Danke für den Bericht.

Von Urlaubsreisen in den Süden habe ich von Nicht-Tesla-Nutzern auch schon deutlich gemischtere Erfahrungen gelesen. Da hat sich evt. bei der Ladesäulenabdeckung und Kompatibilität mit den deutsche Ladeverbünden einiges getan.
Du hattest auch bei den Zwischenstopps nie Wartezeiten bis eine Ladesäule frei wurde?

Diverse Apps mit Karten der ladesäulen helfen auch, nicht jede Karte zeigt jede lademöglichkeit.

X S 1 C H T
29.09.2021, 13:56
Des es vermutlich an mir vorbei ging... welches Auto hast du denn?

TriVet
29.09.2021, 14:05
Des es vermutlich an mir vorbei ging... welches Auto hast du denn?

Einen Polestar 2.

MattF
01.10.2021, 12:15
Hallo, zum Thema Bidirektionales Laden hab ich auch mal woanders gefragt und folgende ich glaub sehr gute Antwort bekommen:

Vorweg: bisher ist bidirektionales Laden in Deutschland noch etwas im Ganz-Early-Adopter-Stadium.

CHAdeMO-Modelle unterstützen das Entladen via DC, z.B.
* Nissan Leaf, Nissan e-NV200
* Mitsubishi i-Miev/Citroen C-Zero/Peugeot iOn
* und ne Menge weitere, siehe hier:

Das CHAdeMO-Protokoll erlaubt gleich die Angabe, dass man Energie abnehmen will, also quasi einen Entladefluss, was als negativer Ladefluss gesehen werden kann.

Dafür braucht man aber einen DC-AC-Inverter, der fünfstellig kostet und recht exotisch ist.

Hier ist ein Beispiel-Projekt:
https://www.electrive.net/2021/08/02/edf-v2g-ladedienst-fuer-britische-nissan-flottenkunden/

Hier noch eines:
https://www.electrive.net/2018/10/23/nissan-startet-mit-partnern-v2g-projekt-in-deutschland/

Hier mal im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=mw4Ul7PZG7g
https://www.youtube.com/watch?v=i64G1d76PfI

Ein Projekt über AC:
https://www.electrive.net/2019/03/23/renault-startet-v2g-projekte-in-utrecht-und-porto-santos/

Hier ist ne umfangreiche Übersicht:
https://www.electrive.net/tag/v2g/

Kleinere Bastel-Sachen sind dann eine Vehicle-To-Load-Funktion (V2L)
------------------------------------------------------------------

Bestimmte Versionen des ioniq 5 unterstützen das Entladen via Typ2-auf-Schuko-Adapter. Da kommen dann aber nur so 3,6 kW raus.
Hier wird das mit einem Inselnetz mal probiert:
https://www.youtube.com/watch?v=mDPYHOvcqXI

Alle BEVs und V2L: Es geht entladen über die 12V-Strecke. Dort kann man einen Inverter dranhängen, der den internen DCDC-Wandler (typisch so um 200-300 A, also 2400-3600 Watt) nicht überlastet und die HV-Batterie langsam entladen. Das ist meilenweit weg von der V2G-Funktion oder bidirektionalem Laden, aber schon mal besser als nix.

Ankündigungen: gibt es noch so einige.

Letztlich will man (im Heim-Szenario) eigentlich was, was über ISO 15118 läuft, egal ob via AC oder DC. Und dann über das sowieso angesteckte AC- oder DC-Ladekabel.

> und ist es überhaupt möglich aktuell den Autoakku sinnvoll
> ins Hausnetz einzufügen? Also technisch gesehen.

Es ist zumindest möglich für einige wenige Kombinationen von Auto, Wandlertechnik und Steuerungstechnik.

> Hinweise a la: Macht wenn überhaupt nur Sinn wenn das Auto daheim
> in der Garage steht o.ae. kann man machen interessiert mich aber nicht.
>
> Würde einfach mal gerne wissen was geht.

Das hängt davon ab, welchen Stand der Marktreife du erwartest.
Wer sagen würde, es ginge gar nix: dann spiegelt das den Stand nicht richtig wider.
Wer sagen würde, es ginge leicht: dann wäre das auch irreführend.

> Hab woanders gehört, dass es sogar gar nicht erlaubt wäre den Strom
> aus dem PKW wieder ins Hausnetz einzuspeisen. Ist da was dran?

Das kommt drauf an.

Wenn dein Hausnetz ein Inselnetz ist => kannst du machen, was du willst, solange die Geschichte sicher ist.

Wer daheim eine PV hat, wird sich in der Regel auch ans Netz hängen und bedarfsweise einspeisen. Sobald das geht, kann auch der Autoakku daheim einspeisen, denn dem Netz ist wumpe, ob die PV oder ein Akku die Energie dafür hergegeben hat.

Grüße,
Ralf

Feanor
01.10.2021, 13:31
Wenn dein Hausnetz ein Inselnetz ist => kannst du machen, was du willst, solange die Geschichte sicher ist.

Wer daheim eine PV hat, wird sich in der Regel auch ans Netz hängen und bedarfsweise einspeisen. Sobald das geht, kann auch der Autoakku daheim einspeisen, denn dem Netz ist wumpe, ob die PV oder ein Akku die Energie dafür hergegeben hat.

Grüße,
Ralf

Der erste Punkt stimmt. Zum zweiten Punkt muss man sagen, dass für eine PV-Anlage ein NAB (Netzanschlussbegehren) beim Netzbetreiber gestellt werden muss und dieser den Anschluss prüft entsprechend der angegeben Leistung. Einfach noch einen Autoakku, der ebenfalls einspeist, dranzuhängen ist leider nicht erlaubt.

Technisch ist das machbar (in Korea schon ganz normal), nur in D tut man sich schwer. Entsprechende Normen etc. gibt es ja schon (ich glaube ISO15118-20).

Tilly
10.10.2021, 19:10
Makus Schäfer, Chef Konzernforschung Daimler

https://www.n-tv.de/auto/Die-ganze-Welt-wird-elektrisch-fahren-article22838529.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Hafu
11.10.2021, 07:03
Makus Schäfer, Chef Konzernforschung Daimler

https://www.n-tv.de/auto/Die-ganze-Welt-wird-elektrisch-fahren-article22838529.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Wer sagt es der Politik?

Klarer Ausstieg aus dem Verbrenner Ende des Jahrzehntes. Und schon jetzt (so wie bei VW und Audi bereits beschlossen) Beendigung jeglicher Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren.

Teile der Industrie sind also schon jetzt deutlich weiter als die von CIS-Männern dominierte deutsche Politik, insbesondere wohl auch weil große Firmen wie die oben genannten auch noch in 15 oder 20 Jahren Geld verdienen und sich im Markt behaupten wollen, während die meisten aktuell verantwortlichen Politiker dann längst in Rente sind und ohnehin ihre Politik schwerpunktmäßig auf das Gewinnen der nächsten Wahl ausrichten.

Ich folge seit zwei Jahren Herbert Diess auf Twitter (https://twitter.com/Herbert_Diess) und muss sagen, dass er wesentlich vernünftigere Ansichten zur Bekämpfung des Klimawandels hat als große Teile der Politik. Er ist auch ein glaubhaft begeisterter FFF-Anhänger und liked und teilt viele Tweets von Luisa Neubauer. Letzte Woche hat er z.B. eine Initiative angeschoben, die es VW-Mitarbeitern erleichtert mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz zu kommen.
Aus meiner Sicht sind das keine PR-Aktionen mit Feigenblatt-Charakter, sondern entspringen innerer Überzeugen bzw. erkannter wirtschaftlicher Notwendigkeiten.

Hafu
11.10.2021, 07:17
Nachdem ich den obigen Beitrag gerade geschrieben habe, war das die Schlagzeile des Tages auf Spiegel Online:

Konzerne fordern von neuer Bundesregierung mehr Klimaschutz (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/allianz-otto-rossmann-69-unternehmen-fordern-mehr-klimaschutz-von-neuer-bundesregierung-a-e9057f47-472f-40d4-89e2-8d0cfc48fae3)

Rückblickend schade, dass es diese inhaltliche Diskussion vor der Wahl kaum gegeben hat, sondern die Medien lieber über das Auftreten der Kanzlerkandidaten berichtet haben.

Drop
11.10.2021, 09:56
Nachdem ich den obigen Beitrag gerade geschrieben habe, war das die Schlagzeile des Tages auf Spiegel Online:

Konzerne fordern von neuer Bundesregierung mehr Klimaschutz (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/allianz-otto-rossmann-69-unternehmen-fordern-mehr-klimaschutz-von-neuer-bundesregierung-a-e9057f47-472f-40d4-89e2-8d0cfc48fae3)

Rückblickend schade, dass es diese inhaltliche Diskussion vor der Wahl kaum gegeben hat, sondern die Medien lieber über das Auftreten der Kanzlerkandidaten berichtet haben.

So wie die Politiker nur daran interessiert sind, die nächste Wahl zu gewinnen, sind die Medien nur daran interessiert, eine hohe Auflage zu bekommen. Zukunftsthemen interessieren halt die Wenigsten. Es zählt das hier und jetzt.

TriVet
11.10.2021, 09:59
Wirtschaftswoche:
Es ist ein Schock für die deutschen Premiumautomarken: Im September wurden in Deutschland mehr Tesla Model 3 neu zugelassen als BMW 3er, Audi A4 und Mercedes C-Klasse zusammen. Was steckt hinter dem Sieg des Elektroautos über die deutschen Verbrenner-Ikonen? (https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/zeitenwende-am-automarkt-tesla-ueberfluegelt-erstmals-bmw-3er-audi-a4-und-mercedes-c-klasse-/27690044.html?utm_medium=social&social=facebook&Echobox=1633773270#utm_medium=Social&utm_source=Facebook)

Voldi
11.10.2021, 10:15
Wirtschaftswoche:
Es ist ein Schock für die deutschen Premiumautomarken: Im September wurden in Deutschland mehr Tesla Model 3 neu zugelassen als BMW 3er, Audi A4 und Mercedes C-Klasse zusammen. Was steckt hinter dem Sieg des Elektroautos über die deutschen Verbrenner-Ikonen? (https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/zeitenwende-am-automarkt-tesla-ueberfluegelt-erstmals-bmw-3er-audi-a4-und-mercedes-c-klasse-/27690044.html?utm_medium=social&social=facebook&Echobox=1633773270#utm_medium=Social&utm_source=Facebook)

Leider mit Paywall

dasgehtschneller
11.10.2021, 10:30
Das Model 3 bietet auch einfach ein tolles Preis-/Leistungsverhältnis.

Die Verkaufszahlen müssen, vor allem in Deutschland, aber nicht unbedingt der realen Anzahl der Model 3 auf den Strassen entsprechend.
Im Moment scheint es grade sehr verbreitet zu sein ein Model 3 zu kaufen, die 6000€ an Subventionen abzugreifen, das Auto ein halbes Jahr zu fahren und es dann gewinnbringend nach Dänemark zu verkaufen wo die Preise höher sind und es keine Subventionen gibt

Was man bei dem verlinkten Bericht auch noch relativieren muss, ist dass er sich nur auf den September bezieht und nicht auf ein Quartal oder ganzes Jahr. Tesla konzentriert seine Auslieferungen jeweils sehr auf das Quartalsende, so dass Juli und August vermutlich nur ein Bruchteil des Septembers ausgeliefert wurde.


Allerdings verkauft sich das Model 3 auch in der Schweiz sehr gut (und wahrscheinlich auch vielen anderen Ländern), wo es diesen Subventions Trick nicht gibt.
https://www.20min.ch/story/tesla-ist-das-drittmeistverkaufte-automarke-in-der-schweiz-905797772727

CarstenK
11.10.2021, 10:58
Wir haben nun auch den Schritt vollzogen und uns einen Fiat500 zugelegt

Eigentlich die logische Konsequenz, nachdem die eigene PV am Dach mehr als genug Strom liefert, und unser Zweitwagen wirklich nur sehr wenig bewegt wird.

Morgen holen wir den kleinen Stromer ab.

BTW. Hat jemand Interesse an einem Opel Adam Rocks 1.0 Turbo mit wenig km ;)

merz
11.10.2021, 10:58
Leider mit Paywall

im September sind 6.828 Teslas S in DE zugelassen worden - da kommen in Summe in dieser Klasse (die können mir alles erzählen, ich erkenne weder S noch 3er) die Zulassungszahlen von BMW, Audi und Mercedes nicht mit (die haben aber auch Chipmangel)

nur der Golf ist ingesamt noch etwas mehr zugelassen worden

m.

merz
11.10.2021, 11:13
nochmal in aller Übersichtlichkeit:

Vorschläge für Punkte des Programms der neuen Bundesregierung (27.09.2021, also am Tag nach der Wahl)

1. CO2-Preis von 65 Euro pro Tonne schon in 2024. Nur spürbare Maßnahmen bringen die Dekarbonisierung voran.
2. Subventionen für fossile Kraftstoffe beenden. Ausstieg aus der Kohle deutlich vorziehen.
3. Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 255 GW in 2030. 24/7 Grünstrom durch schnelleren Netzausbau.
4. Förderung von Dienstwagen auf Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb fokussieren.
5. Kaufprämie für Elektrofahrzeuge beibehalten und bis 2025 schrittweise verringern.
6. Laden wie Tanken: Ladeinfrastruktur für PKW und LKW massiv fördern und ausbauen. Verpflichtende Ziele für Schnellladen festlegen.
7. Grüner Wasserstoff ist kostbar und energieintensiv. Wird dringend benötigt für grünen Stahl und für Dekarbonisierung von Industrien wie Chemie und Zement.
8. Städte lebensfähig machen. Förderung für Fahrräder, E-Bikes und elektrifizierte Carsharing-Dienste ein Muss. Ridepooling dem ÖPNV gleichstellen.
9. Fairen und sicheren Zugang zu Fahrzeugdaten jetzt regeln. Fahrzeug- und Cybersicherheit gewährleisten.
10. Autonomes Fahren ist unsere Zukunft - dafür flächendeckend 5G.

https://twitter.com/Herbert_Diess

per Twitter von Herbert Diess, dem CEO von Volkswagen, also dem CEO des zweitgrößten Autobauers der Welt und des grössten industriellen Arbeitsgebers in Deutschhland - das kann einen schon umhauen.

(Witzigerweise berichten Welt und BILD und alle in dieser Ecke darüber erstmal ganz "kühl", die haben natürlich Beisshemmung. Jeden anderen hätten sie verunglimpft, beim VW-Vorsitzenden geht das nicht :) - selbst ein sachlich unmotivierter Seitenhieb zum Dieselskandal fehlt wohl erstmal.)

m.

Tilly
11.10.2021, 11:34
im September sind 6.828 Teslas S in DE zugelassen worden - da kommen in Summe in dieser Klasse (die können mir alles erzählen, ich erkenne weder S noch 3er) die Zulassungszahlen von BMW, Audi und Mercedes nicht mit (die haben aber auch Chipmangel)

nur der Golf ist ingesamt noch etwas mehr zugelassen worden

m.

Von BMW, Audi and Mercedes wurden im September keine 6ﹰ828 Fﹰahrzeuge zugelassen?

Bist Du dir da sicher?

Schwarzfahrer
11.10.2021, 11:41
3. Ausbau der erneuerbaren Energien auf mindestens 255 GW in 2030. 24/7 Grünstrom durch schnelleren Netzausbau. Warum sollt ein schneller Netzausbau 24/7 Grünstom sicherstellen? Bei Dunkelflaute fließt auch im tollsten Netz kein Strom. Es fehlt in dieser Liste völlig die Entwicklung eines ausreichenden Speicherkonzeptes für die erneuerbaren Energien, um nicht nur die Photovoltaik-Lücken nachts sondern auch imme rmögliche tage- bis wochenlange Flaute (nicht nur Windstille, sondern auch starke Schwankung im Windangebot) auszugleichen. Ohne dies zu lösen kann das Ganze nicht funktionieren.

Sich auf das Prinzip "irgendwo weht der Wind schon" zu verlassen, halte ich für blauäugig. Oder man muß so viel zubauen, daß nicht nur bei Vollast der Bedarf gedeckt wird, sondern auch bei wenig Wind, was 10 - 20 fach mehr installierte Leistung braucht (z.B. hat Windenergie dieses Jahr an manchen Tagen 78 % des Strombedarfs gedeckt, an anderen gerade mal 2,5 %).

mamoarmin
11.10.2021, 11:45
ein Bekannter fährt gerade nen elektrischen Opel...VK des hobels nahezu auf Tesla niveau...
Ein Mitarbeiter von Ihm fährt nen Tesla, gerade bekommen, bei 130 auf der Autobahn verbraucht der Tesla weniger KW als der kleine Opel.

Und gerade was anpassung der Strecke bezgl. Schnellladung angeht, ist er vom Tesla begeistert.
Sprich, wenn er vollgas auf der Autobahn ballert, passt das Navi entpsrechend an und schickt ihn immer zur passen ladestation, das wäre bei anderen E-Autos von Edelmarken aus DE nicht so komfortabel...
Sein nächster wird auf jedenfall nen Tesla....über deutsche Autos denkt er gar nicht mehr nach...obwohl er die Kohle hätte...

merz
11.10.2021, 11:54
Von BMW, Audi and Mercedes wurden im September keine 6ﹰ828 Fﹰahrzeuge zugelassen?

Bist Du dir da sicher?

nein, natürlich nur "in der Klasse" des Tesla S

https://www.adac.de/news/neuzulassungen-kba/

Top 50:
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/neuzulassungen-top-50-september-2021/

Details:
https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Neuzulassungen/MonatlicheNeuzulassungen/monatl_neuzulassungen_node.html


m.

TriVet
11.10.2021, 13:50
Ja toll, Jan, ist ja schön, dass Du für Dein ökologisches Gewissen jetzt einen Elektroherd benutzt, aber Du weißt schon, dass unser ganzes Stromnetz zusammenbrechen würde, wenn jetzt auf einmal alle einen hätten? Wenn nur 10 Prozent aller Deutschen abends Lasagne kochen, dann bräuchten wir dafür 94 Gigawatt Strom! So viel haben wir ja gar nicht im Netz, wir müssen für Dein alberndes Gekoche Dutzende Atomkraftwerke bauen, DER KOCHWAHNSINN MUSS EIN ENDE HABEN! (https://graslutscher.de/ueber-die-wundersame-maerchenrechnung-von-einer-million-e-autos-die-abends-das-komplette-stromnetz-lahmlegen/)

TriVet
11.10.2021, 13:53
Warum sollt ein schneller Netzausbau 24/7 Grünstom sicherstellen? Bei Dunkelflaute fließt auch im tollsten Netz kein Strom. Es fehlt in dieser Liste völlig die Entwicklung eines ausreichenden Speicherkonzeptes für die erneuerbaren Energien, um nicht nur die Photovoltaik-Lücken nachts sondern auch imme rmögliche tage- bis wochenlange Flaute (nicht nur Windstille, sondern auch starke Schwankung im Windangebot) auszugleichen. Ohne dies zu lösen kann das Ganze nicht funktionieren.

Sich auf das Prinzip "irgendwo weht der Wind schon" zu verlassen, halte ich für blauäugig. Oder man muß so viel zubauen, daß nicht nur bei Vollast der Bedarf gedeckt wird, sondern auch bei wenig Wind, was 10 - 20 fach mehr installierte Leistung braucht (z.B. hat Windenergie dieses Jahr an manchen Tagen 78 % des Strombedarfs gedeckt, an anderen gerade mal 2,5 %).

https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-4-aber-was-machen-wir-wenn-nachts-mal-kein-wind-weht/

Bunde
11.10.2021, 14:21
https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-4-aber-was-machen-wir-wenn-nachts-mal-kein-wind-weht/

Die Blog-Artikel-Serie hab ich schon mal empfohlen. Inzwischen ist auch der sechste (und letzte) Teil online. Man sollte etwas Zeit mitbringen, ist aber sehr lesenswert! Auch wenn mir hier und da einige Annahmen zu optimistisch sind, scheint mir die Energiewende durchaus möglich zu sein!

Necon
11.10.2021, 14:59
https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-4-aber-was-machen-wir-wenn-nachts-mal-kein-wind-weht/

Sehr cooler Artikel Danke!

Schwarzfahrer
11.10.2021, 15:15
https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-4-aber-was-machen-wir-wenn-nachts-mal-kein-wind-weht/
Danke, eine schöne Zusammenstellung der technischen Ansätze, die es so gibt, einschließlich einiger realistischen Erkenntnisse um die Kosten, Umsetzungsaufwand oder begrenztem Wirkungsgrad der einen oder anderen Lösung (der belehrend-besserwissereische Ton spricht mich allerdings weniger an). Umso schlimmer, daß im zitierten Forderungskatalog von diesen Themen nicht mal ansatzweise die Rede ist, obwohl der ganze Ansatz "Energiewende" mit der Lösung der Speicherproblematik steht oder fällt.

Mein Eindruck von diesen progressiven Industrie-Forderungslisten ist, daß die Chefs bei der kommenden Regierung erwarten, daß die Energiewende auf jeden Fall weitergetrieben wird, und sie sich einerseits das Wohlwollen der Regierenden sichern wollen durch entsprechende Gesinnungsbekundung, andererseits sich auch satte Subventionen sichern wollen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu behalten, falls der Rest der Welt doch nicht mitziehen mag (das Wort Förderung, Kaufprämie u.ä. kommt mir etwas zu häufig vor, um an Idealismus zu glauben). Mal sehen, ob das Geld reicht, um diese Wünsche zu befriedigen und die Energiepreis-Anstiege auch sozialverträglich zu gestalten.

TriVet
11.10.2021, 15:26
Vielleicht wäre Schwarzmaler treffender?
Auch die Speicherei ist Thema der Serie.
Nicht gesehen? Gelesen?
Guxdu:
https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-5-wie-wir-unsere-energie-fuer-kalte-dunkle-winter-speichern-koennen/

merz
11.10.2021, 15:39
Die blog Serie ist hier schon mal gepostet worden, ich hab davon gelernt, Danke - bei dem Teil über Speicherlösung war ich etwas ratlos (Dunkelflaute ist mein Lieblingsthema in diesem Bereich)

m.

Schwarzfahrer
11.10.2021, 15:46
Vielleicht wäre Schwarzmaler treffender?
Auch die Speicherei ist Thema der Serie.
Nicht gesehen? Gelesen?
Guxdu:
https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-5-wie-wir-unsere-energie-fuer-kalte-dunkle-winter-speichern-koennen/
Klar, habe ich doch gelesen. Meine Kritik bezieht sich auf die von merz zitierte Forderungsliste der Industrie (https://www.triathlon-szene.de/forum/showpost.php?p=1628174&postcount=2278)(darauf bezog sich ja meine Bemerkung, auf die Du diesen Link gepostet hast). Ansonsten zeigt auch die Reaktion von merz, daß das Thema Speicher nicht ganz trivial ist, da die richtige Lösung eben noch nicht feststeht, sondern entwickelt und validiert werden muß:
bei dem Teil über Speicherlösung war ich etwas ratlos

Siebenschwein
11.10.2021, 15:51
Vielleicht wäre Schwarzmaler treffender?
Auch die Speicherei ist Thema der Serie.
Nicht gesehen? Gelesen?
Guxdu:
https://graslutscher.de/how-to-energiewende-in-10-jahren-teil-5-wie-wir-unsere-energie-fuer-kalte-dunkle-winter-speichern-koennen/

Seinen Optimismus teile ich, seine Rechnungen für den Wirkungsgrad von Power-to-Gas sind etwas blauäugig. Da fehlt der Wirkungsgrad der Elektrolyse (max 78%, wenn ich mich korrekt erinnere) und der Energiebedarf der CO2-Gewinnung (hoch).
Was mich stört, ist, dass er Lösungen für Tage mit wenig erneuerbarer Energie propagiert, die gigantische Investitionen und Betriebskosten benötigen, wenn man da auf Betriebsstunden runterrechnet. Das kann sich niemand leisten. Ein Erdgasnetz zu unterhalten, das dann nur an ein paar Tagen im Jahr gebracuht wird und auch völlig überdimensioniert ist, ist Blödsinn. Dazu noch die Erdgasbrenner als Notversorgung überall einbauen... das wird sich keiner leisten können.
Schlussendlich muss man das System einfach leicht überdimensionieren und die Stromtrassen in ganz Europa ausbauen.

TriVet
11.10.2021, 16:04
Geo.de:
Studie zeigt: Dachsolaranlagen könnten globalen Elektrizitätsbedarf decken (https://www.geo.de/wissen/dachsolaranlagen-koennten-globalen-elektrizitaetsbedarf-decken-30812918.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE)

Daraus:
"Angesichts sinkender Preise für Stromspeichertechnologien und eines intelligenten Managements von Verbundnetzen wird die Technologie der Dachsolaranlagen (..) eine entscheidende Rolle spielen, indem sie Erzeugungs-, Speicher- und Systemausgleichsfunktionen übernimmt."

Hafu
11.10.2021, 16:08
...Ansonsten zeigt auch die Reaktion von merz, daß das Thema Speicher nicht ganz trivial ist, da die richtige Lösung eben noch nicht feststeht, sondern entwickelt und validiert werden muß:

Dass man im Bereich Speichern von Strom aktuell noch nicht viel weiter ist, liegt an Versäumnissen der Regierung in den letzten 16 Jahren, die denkbar schlechte politische Rahmenbedingungen für Stromspeicher geschaffen hat.

Stromkonzerne oder sonstige Firmen, die Stromspeicher bauen, werden dafür nicht adäquat bezahlt und haben so keine nennenswerte finanziellen Anreize, hier zu investieren, obwohl seit Jahren bekannt ist, dass zur Energiewende und dem Ausbau erneuerbarer Energien begleitende Speicherkonzepte zwingend dazu gehören.

Die Betreiber von Windkraftanlagen, die besonders schwankende Stromproduktion haben, bekommen für Starkwindphasen, in denen ihre Windparks derartig viel Energie produzieren, dass die Netze damit überfordert wären und in denen Windräder abgeschaltet werden müssen, einfach das Geld, das sie in dieser Zeit mit Windstrom verdienen würden über die EEG-Umlage ausgezahlt. D.h. der Verbraucher bezahlt die Windkraftparklbetreiber dafür, dass sie zeitweise keinen Strom produzieren und keine Anstrengung übernehmen, überschüssigen Strom irgendwo zu speichern um den Strom dem Netz zur Verfügung zu stellen, wenn er wirklich gebraucht wird.

Völlig absurd wird diese desaströse Energiepolitik bei den Netzentgelten, die die Betreiber der wenigen Pumpspeicherkraftwerke (PSW) derzeit zahlen müssen: (https://www.dena.de/themen-projekte/energiesysteme/flexibilitaet-und-speicher/pumpspeicher/)

...Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen ist der wirtschaftliche Betrieb von PSW jedoch nur eingeschränkt möglich. Das derzeit in Deutschland praktizierte Stromnetzentgeltmodell erschwert den wirtschaftlichen Betrieb von PSW, indem ihre Betreiber zur Zahlung von Letztverbraucherabgaben verpflichtet werden. Im gesamten Prozess der Pumpspeicherung fällt das Netzentgelt doppelt an. Das PSW zahlt Netzentgelt beim Bezug von Strom im Pumpbetrieb als sogenannter Letztverbraucher, obwohl der endgültige Abnehmer des aus dem PSW in seiner Funktion als Kraftwerk in das Netz eingespeisten Stroms nochmals Netznutzungsentgelt zahlt.

Siebenschwein
11.10.2021, 16:19
Dass man im Bereich Speichern von Strom aktuell noch nicht viel weiter ist, liegt an Versäumnissen der Regierung in den letzten 16 Jahren, die denkbar schlechte politische Rahmenbedingungen für Stromspeicher geschaffen hat.

Stromkonzerne oder sonstige Firmen, die Stromspeicher bauen, werden dafür nicht adäquat bezahlt und haben so keine nennenswerte finanziellen Anreize, hier zu investieren, obwohl seit Jahren bekannt ist, dass zur Energiewende und dem Ausbau erneuerbarer Energien begleitende Speicherkonzepte zwingend dazu gehören.

Die Betreiber von Windkraftanlagen, die besonders schwankende Stromproduktion haben, bekommen für Starkwindphasen, in denen ihre Windparks derartig viel Energie produzieren, dass die Netze damit überfordert wären und in denen Windräder abgeschaltet werden müssen, einfach das Geld, das sie in dieser Zeit mit Windstrom verdienen würden über die EEG-Umlage ausgezahlt. D.h. der Verbraucher bezahlt die Windkraftparklbetreiber dafür, dass sie zeitweise keinen Strom produzieren und keine Anstrengung übernehmen, überschüssigen Strom irgendwo zu speichern um den Strom dem Netz zur Verfügung zu stellen, wenn er wirklich gebraucht wird.

Völlig absurd wird diese desaströse Energiepolitik bei den Netzentgelten, die die Betreiber der wenigen Pumpspeicherkraftwerke (PSW) derzeit zahlen müssen: (https://www.dena.de/themen-projekte/energiesysteme/flexibilitaet-und-speicher/pumpspeicher/)

Das ist nur eins der Probleme der Pumpspeicherkraftwerke. Generell ist absurderweise deren Rentabilität mit dem Ausbau der Erneuerbaren gesunken, da eben nicht mehr 365 Tag/Nachtzyklen gefahren werden, sondern die Zyklen bei der Windkraft deutlich länger sind. Nur Solar ist da recht reproduzierbar…

TriVet
12.10.2021, 09:48
Auch cool: Ein "Kranspeicherkraftwerk":

https://efahrer.chip.de/news/das-aus-fuer-akkus-schweiz-baut-riesigen-energiespeicher-aus-beton_106078

pepusalt
12.10.2021, 10:14
Auch cool: Ein "Kranspeicherkraftwerk":

https://efahrer.chip.de/news/das-aus-fuer-akkus-schweiz-baut-riesigen-energiespeicher-aus-beton_106078

Klötzchenbauen :Cheese:

Hier ein Video, dass man im Gegensatz zu dem vom Artikel auch anschauen kann:
https://www.youtube.com/watch?v=0Es9AlXEeDc

im Vergleich zu Pumpspeicherkraftwerken:
Wasser hat 1000kg/m³
Beton hat 1440kg/m³ OK

Ich stelle mir jetzt solche Betonklotzspeicherkraftwerke in der Größe von Speicherkraftwerken vor und kann dann nicht so recht dran glauben.
Auch der Wirkungsgrad von über 80% erscheint mir Wunschdenken.
Die komplexe Mechanik solcher Riesenkrane (über das gesamte Speichervolumen!) soll effizienter als eine Pumpspeicherturbine und 2 statische Speicherseen und Rohrleitungen?

nette Idee, leichte Skepsis

dasgehtschneller
12.10.2021, 10:27
Ich schätze die Landschaftsschützer werden Amok laufen wenn überall solche Bauwerke stehen sollen :Lachen2:

Die Idee ist grundsätzlich nett, so richtig sehe ich den Vorteil gegenüber einem Pumpspeicherkraftwerk aber noch nicht.
Wenn man schon so ein riesiges Ding in die Gegend baut weil die Geographie kein Pumpspeicherkraftwerk her gibt, könnte man auch gleich einen Wasserturm in dem Ausmass bauen.

Beton hat ja doch auch einen ordentlichen CO2 Fussabdruck und CO2 neutraler Beton ist aufwändig und teuer

Hafu
12.10.2021, 10:48
...
Beton hat ja doch auch einen ordentlichen CO2 Fussabdruck und CO2 neutraler Beton ist aufwändig und teuer

Die Schweiz, aus der du ja laut Signatur kommst, ist ohnehin fein heraus und benötigt solche Konstruktionen nicht, denn Staumauern für Wasserkraftwerke stehen dort schon und nahezu jedes vorhandene Wasserkraftwerk lässt sich mit Minimalaufwand zum Pumpspeicherkraftwerk erweitern, soweit nicht schon geschehen
Die Schweiz hat heute ja schon 55% Wasserkraft und wird vermutlich zusammen mit dem ebenfall geologisch bevorzugten Norwegen das erste Land sein, dass seinen Strom komplett CO2-neutral produzieren wird.

dasgehtschneller
12.10.2021, 10:59
Aber auch hierzulande wird jedes neue Wind, Solar oder Wasserkraftwerk von Landschaftsschützern torpediert :(
Deshalb kann ich mir kaum vorstellen dass so ein Turm jeweils durchkommen könnte ;)

Ich finde Staumauern und Stauseen eigentlich ganz schön, auch wenn die Landschaft damit natürlich etwas anders aussieht.

MattF
12.10.2021, 11:18
Beton hat ja doch auch einen ordentlichen CO2 Fussabdruck und CO2 neutraler Beton ist aufwändig und teuer

Die Blöcke könnten allerdings auch aus Naturstein bestehen.
Oder man stellt nur Behälter her, die mit Naturstein gefüllt werden.

Siebenschwein
12.10.2021, 11:29
Die Schweiz, aus der du ja laut Signatur kommst, ist ohnehin fein heraus und benötigt solche Konstruktionen nicht, denn Staumauern für Wasserkraftwerke stehen dort schon und nahezu jedes vorhandene Wasserkraftwerk lässt sich mit Minimalaufwand zum Pumpspeicherkraftwerk erweitern, soweit nicht schon geschehen
Die Schweiz hat heute ja schon 55% Wasserkraft und wird vermutlich zusammen mit dem ebenfall geologisch bevorzugten Norwegen das erste Land sein, dass seinen Strom komplett CO2-neutral produzieren wird.

Schön wär‘s. Neue Wasserkraftwerke wird’s auf absehbare Zeit in der Schweiz nicht geben. Selbst Erhöhungen der Staumauern werden aus Umweltgründen geblockt.
Die Umrüstung zum Pumpspeicherkraftwerk ist nicht so einfach, da in den Alpen meist das untere Reservoir fehlt.
Generell liefert die Wasserkraft hier im Winter weniger Leistung. Dummerweise genau dann, wenn die Solaranlagen unter dem Hochnebel stecken und Wind… das ist ein ganz trauriges Thema hier.
Vor etwa 20 Jahren hatten wir noch Projekte zur saisonalen Energiespeicherung, hat aber auch nichts gebracht. Das Einzige, was mir bekannt ist, ist ein System, das Solarwärme im Sommer im Boden speichert und im Winter via Wärmepumpe wieder rausholt. Aber auch die Wärmepumpe braucht Strom…

Helios
12.10.2021, 11:52
............
Generell liefert die Wasserkraft hier im Winter weniger Leistung. Dummerweise genau dann, wenn die Solaranlagen unter dem Hochnebel stecken und Wind… das ist ein ganz trauriges Thema hier.
............


als Vermieter bin ich verpflichtet einmal jährlich eine Heizkostenabrechnung zu erstellen, dabei wird dem Mieter u.a. die Gradtagstabelle mit ausgehändigt, sie erklärt den statistischen Bedarf/Verbrauch in Abhängigkeit des Monats (eigentlich der mittleren Außentemperatur).
für September sind es 3%
Oktober 8%
Dezember 12%
Januar 17%
Februar 15%
März 13%
April 8%
Mai 4%
für Juni/Juli/August nimmt man total 4%
Summe 100%

Der theoretische Bedarf an Heizenergie für die Warmwasserbereitung pro Person und Tag liegt bei angeommen 50 Liter und 60grad C bei 0,25Liter Heizöl por Tag (das ist die verlustfreie Ölmenge, die eingespart werden kann).

Wohnt man in einem verdichteten Wohn-Mischgebiet von Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern, in denen ein paar Leute mit Holz schüren und der kalte Rauch findet isch ab 21Uhr abends in der Luft, dann versteht man die ganzen Hirnis nicht, die behaupten Holz wäre co2 neutral - Öl und Gas stinkt nicht, Holz aber grausam.

MattF
12.10.2021, 13:03
dann versteht man die ganzen Hirnis nicht, die behaupten Holz wäre co2 neutral - Öl und Gas stinkt nicht, Holz aber grausam.

CO2 riecht ja auch nicht.

pepusalt
12.10.2021, 13:50
Die Blöcke könnten allerdings auch aus Naturstein bestehen.
Oder man stellt nur Behälter her, die mit Naturstein gefüllt werden.

oder mit Wasser :Cheese:

das dreht sich im Kreis...

Körbel
12.10.2021, 14:00
Öl und Gas stinkt nicht, Holz aber grausam.

Dann ist es Drecksholz.
Hier heizen sehr viele noch mit Holz (Olive und Mandel) das stinkt kein bischen.

Stefan
12.10.2021, 16:48
Schön wär‘s. Neue Wasserkraftwerke wird’s auf absehbare Zeit in der Schweiz nicht geben.
Fake News? https://www.kraftwerk-augand.ch/

Siebenschwein
12.10.2021, 17:05
Fake News? https://www.kraftwerk-augand.ch/

OK - hast Recht, aber ich bezog mich nicht auf Kleinwasserkraftwerke. Das Ding ist praktisch ein Laufwasserkraftwerk ohne Speicherkapazität. Vermutlich werden pro Jahr mehr alte Laufwasserkraftwerke abgestellt, weil die Konzession ausläuft und die neuen Restwassermengen sie unwirtschaftlich machen.

"Dem Baustart ging eine über 10-jährige Projektierungsphase voraus...eine installierte Leistung von 7.4 Megawatt..."
Na, dann mal viel Spass bei der Energiewende. Wenn solche Einzelprojekte uns retten sollen, würde ich schon mal in Wollsocken investieren.
Aber im Ernst: das Projekt an sich ist schön und richtig - aber wenn man weiss, dass die neueste Generation off-shore Windkraftanlagen mit 15MW pro Stück in Planung sind (14MW läuft schon im Test), dann wird uns das Einzelprojekt nicht retten. Ein typischer off-shore Windpark hat um die 500MW Leistung. Nur so zum Vergleich.

Stefan
12.10.2021, 17:36
OK - hast Recht,....

Hattest Du ja im Prinzip mit Deinem Post von 11:29 Uhr auch.
Ich bin nur vorhin an der Baustelle vorbeigeradelt und habe daheim dann zufällig Deinen Beitrag gelesen. Da konnte ich die Finger nicht stillhalten...

Schwarzfahrer
12.10.2021, 18:12
Aber im Ernst: das Projekt an sich ist schön und richtig - aber wenn man weiss, dass die neueste Generation off-shore Windkraftanlagen mit 15MW pro Stück in Planung sind (14MW läuft schon im Test), dann wird uns das Einzelprojekt nicht retten. Ein typischer off-shore Windpark hat um die 500MW Leistung. Nur so zum Vergleich.Angesichts solcher Vergleiche finde ich es aber schon nachdenkenswert, ob solche Kleinprojekte als lokale Insellösungen (ohne große Netzanbindung durch halb Europa) nicht die großen Netze entlasten können, und lokal mit kleineren, einfacher zu realisierenden Speicherlösungen rein regenerativ versorgte Bereiche schaffen könnten. Das würde auch Risiken bzgl. Netzstabilität durch volatile Einspeisung reduzeiren. Viele kleine Schritte sind evtl. schneller am Ziel, als sieben Meilen Stiefel, die lange brauchen, um überhaupt loszulaufen.

Siebenschwein
12.10.2021, 19:10
Angesichts solcher Vergleiche finde ich es aber schon nachdenkenswert, ob solche Kleinprojekte als lokale Insellösungen (ohne große Netzanbindung durch halb Europa) nicht die großen Netze entlasten können, und lokal mit kleineren, einfacher zu realisierenden Speicherlösungen rein regenerativ versorgte Bereiche schaffen könnten. Das würde auch Risiken bzgl. Netzstabilität durch volatile Einspeisung reduzeiren. Viele kleine Schritte sind evtl. schneller am Ziel, als sieben Meilen Stiefel, die lange brauchen, um überhaupt loszulaufen.

Ich glaube, es braucht sowieso beides- kleine und grosse Projekte. Wobei Insellösungen nicht unbedingt sinnvoll sind. Aber da Du in ganz Europa schon Leitungen hast, ist so ein Kleinkraftwerk auch einfach einzubinden.
Ob die zehn Jahre Planung dieses Projekts so ein gutes Beispiel für schnelle Planung sind?

dasgehtschneller
13.10.2021, 08:32
Wenn nur schon jeder ein paar PV Module auf dem Dach hätte um Tagsüber für seinen eigenen Strom zu sorgen wäre schon viel erreicht.

In Deutschland sieht es besser aus, hier in der Schweiz sind immer noch 8-9 von 10 Dächern ohne Solarzellen. Selbst Neubauten werden teilweise noch ohne PV gebaut.

MattF
13.10.2021, 09:46
oder mit Wasser :Cheese:

das dreht sich im Kreis...

Rechts oder links rum?:Cheese: :Cheese:

Schwarzfahrer
13.10.2021, 11:08
Wenn nur schon jeder ein paar PV Module auf dem Dach hätte um Tagsüber für seinen eigenen Strom zu sorgen wäre schon viel erreicht.
Deutlich mehr als jetzt geht sicher; bei jedem wird es nicht funktionieren. Dafür gibt es zu viele stark beschattete Dächer (Bäume fällen oder Nachbarhaus abreißen für PV-Strom finde ich nicht angemessen) oder mit ungünstiger Orientierung/Neigung oder zu kleiner Fläche, um wirtschaftlich zu sein. Und eine starke Erhöhung des PV-Anteils muß mit einem Ausbau von puffernden Speicherlösungen einhergehen, sonst ist das Risiko für die Netzstabilität zu hoch- wer macht aber letzteres? Darum könnten Insellösungen ohne Netzanbindung schnelleren Fortschritt bringen, weil dann das Problem der Netzstabilität wegfällt (und sie höchstwahrscheinlich deutlich unter 10 Jahren Planungsvorlauf umsetzbar sind...).

Feanor
13.10.2021, 13:24
Kleine Insellösungen (z.B. jeder Privathaushalt mit PV) sind halt in Summe physikalisch gesehen ineffizient und dadurch eigentlich unwirtschaftlich und aktuell aufgrund der Zellchemie auch nicht umweltschonend.
Da aber das Marketing und diverse Förderungen den Kunden aber vorgaukeln, dass es sich lohnt (was es nicht tut bei Preisen > 300 €/kWh) und der Privatmann schneller entscheidet, wird dieser Ausbau sicherlich schneller vorangehen, als der Ausbau wirklich netzdienlicher Speicher.

Schwarzfahrer
13.10.2021, 13:37
Kleine Insellösungen (z.B. jeder Privathaushalt mit PV) sind halt in Summe physikalisch gesehen ineffizient und dadurch eigentlich unwirtschaftlich und aktuell aufgrund der Zellchemie auch nicht umweltschonend.
Natürlich sind große Kraftwerke rein phsyikalisch effizienter, auch ein Autobus ist effizienter als ein PKW, was die Transportkapazität je l Sprit angeht. Bei Entscheidungen für eine gewisse Lösung gibt es aber im seltensten Fall nur ein Optimierungskriterium, und je nach priorisiertem Kriterium kommt man zu anderen Kombinationen. Wenn jetzt schnellstens minimale CO2-Emissionen im Fokus stehen, dann können schnelle Lösungen vor effizienten zum Zuge kommen, auch wenn sie unwirtschaftlich sind, so wie jeder ein privat-PKW dem Bus vorzieht, auch wenn es unwirtschaftlicher ist. Daß die forcierte CO2-Reduktion zu starken Preissteigerungen der Energie führen wird dürfte inzwischen jedem klar sein. Ob das die Gesellschaft akzeptiert, das bleibt abzuwarten. Übrigens: CO2-senkung ist sehr häufig nicht umweltschonend, leider sind das bei weitem keine Synonyme.

MattF
13.10.2021, 14:37
Übrigens: CO2-senkung ist sehr häufig nicht umweltschonend, leider sind das bei weitem keine Synonyme.

CO2 Senkung ist hauptsächlich da umweltschonen, wo sie mit Verzicht erkauft wird.

Kein Konsum oder deutlich weniger Konsum spart Co2 effeltiv.

Ein E-Auto spart vielleicht einige Prozent gegenüber einem Verbrenner.
Ein Fahrrad spart um min. 90%.
ÖPNV nutzen spart auch gut 80%.
Beides ist, zumindest in den Augen der Meisten, mit Komfortverlust verbunden.

Es sind dann keine Synonyme wenn wir glauben, unseren Konsum (insbesondere an Autos, Flugreisen, Wohnraum usw) beibehalten zu können.

Schwarzfahrer
13.10.2021, 14:56
CO2 Senkung ist hauptsächlich da umweltschonen, wo sie mit Verzicht erkauft wird.

Kein Konsum oder deutlich weniger Konsum spart Co2 effeltiv.

Ein E-Auto spart vielleicht einige Prozent gegenüber einem Verbrenner.
Ein Fahrrad spart um min. 90%.
ÖPNV nutzen spart auch gut 80%.
Beides ist, zumindest in den Augen der Meisten, mit Komfortverlust verbunden.

Es sind dann keine Synonyme wenn wir glauben, unseren Konsum (insbesondere an Autos, Flugreisen, Wohnraum usw) beibehalten zu können.
Stimmt natürlich auch, wobei der "Komfortverlust" kein reines Wohlfühlthema ist, sondern in den meisten Fällen auch Funktionsverlust (den gleichen Weg viel langsamer, mit geringerer Transportkapazität, u.s.w.).

Ich dachte aber eher an andere Beispiele, z.B. daß für Windkraftanlagen, die das Leistungsvolumen eines konventionellen Kraftwerks haben, ein vielfaches an Fläche gerodet bzw. betoniert werden muß, und dies auch auf Kosten von Tier- und Pflanzenwelt in Kauf genommen wird; ebenso wird viel Landschaft durch Speicherseen beeinträchtigt. Ein wenig ähnlich wie Bio-Landwirtschaft: bei allen Vorteilen produziert sie mehr CO2 und hat einen höheren Flächenverbrauch. Kein Ansatz ist rundum positiv zu bewerten, ein paar Haken gibt es überall, die z.T. schmerzhafte Priorisierungs-Entscheidungen erfordern.

Siebenschwein
13.10.2021, 15:08
Stimmt natürlich auch, wobei der "Komfortverlust" kein reines Wohlfühlthema ist, sondern in den meisten Fällen auch Funktionsverlust (den gleichen Weg viel langsamer, mit geringerer Transportkapazität, u.s.w.).

Ich dachte aber eher an andere Beispiele, z.B. daß für Windkraftanlagen, die das Leistungsvolumen eines konventionellen Kraftwerks haben, ein vielfaches an Fläche gerodet bzw. betoniert werden muß, und dies auch auf Kosten von Tier- und Pflanzenwelt in Kauf genommen wird; ebenso wird viel Landschaft durch Speicherseen beeinträchtigt. Ein wenig ähnlich wie Bio-Landwirtschaft: bei allen Vorteilen produziert sie mehr CO2 und hat einen höheren Flächenverbrauch. Kein Ansatz ist rundum positiv zu bewerten, ein paar Haken gibt es überall, die z.T. schmerzhafte Priorisierungs-Entscheidungen erfordern.

Naja - es gitb eben verschiedene Kriterien, nach denen Du die Einflüsse auf die Umwelt einer Technologie bewerten kannst. Und wie immer: jede menschliche Aktivität kommt nun mal mit einem Eingriff in dieUmwelt daher - ob wir nun Holz sammeln für das Feuer in der Höhle oder Erdöl fördern für den Brenner...
schlussendlich ist die Bewertung dieser Eingriffe immer subjektiv - und wenn man sie zu einer einzigen Zahl zusammenziehen will, musst Du auch noch den verschiedenen Faktoren Gewichtungen geben. Also: wie stark geht Landverbrauch in die "Endnote" ein und wie stark der Verbrauch fossiler Energieträger?
Das Ganze ist nicht trivial und vermutlich auch eine sinnlose Vereinfachung - aber wir Menschen sind halt einfach gestrickt und als Entscheidungsgrundlage muss halt Technologe A mit 54 Punkten besser sein als Technologie B mit nur 48...

MattF
13.10.2021, 15:24
Ich dachte aber eher an andere Beispiele, z.B. daß für Windkraftanlagen, die das Leistungsvolumen eines konventionellen Kraftwerks haben, ein vielfaches an Fläche gerodet bzw. betoniert werden muß, und dies auch auf Kosten von Tier- und Pflanzenwelt in Kauf genommen wird; ebenso wird viel Landschaft durch Speicherseen beeinträchtigt. Ein wenig ähnlich wie Bio-Landwirtschaft: bei allen Vorteilen produziert sie mehr CO2 und hat einen höheren Flächenverbrauch. Kein Ansatz ist rundum positiv zu bewerten, ein paar Haken gibt es überall, die z.T. schmerzhafte Priorisierungs-Entscheidungen erfordern.

Diese Überlegung ist halt eng mit dem Anspruch verknüpft, dass sich unser Leben nicht ändern darf und wir trotzdem umweltfreundlich sein wollen.


Klar wenn ich 47 Millionen Verbrennerautos durch 47 Millionen E-Autos ersetzen will, dann muss der Strom irgendwo her kommen und dann muss ich wohl letztlich bereit sein Deutschland mit Windkraftanlagen voll zu knallen.


wobei der "Komfortverlust" kein reines Wohlfühlthema ist, sondern in den meisten Fällen auch Funktionsverlust (den gleichen Weg viel langsamer, mit geringerer Transportkapazität, u.s.w.).

Klar ist Zeitverlust eine ernste Sache. Wenn ich 60 min statt 30 min auf die Arbeit brauche ist das ein Problem, insbesondere wenn ich die Kids von der Kita oder Schule abholen soll und das dann nicht mehr schaffe. Dann kann ich es lieben mit dem Rad zu fahren, ich schaffe aber meinen Alltag nicht.

Nur dann muss man weiter denken. Dann muss es in Zukunft so sein, dass man nicht so weit vom Arbeitsplatz entfernt wohnt. Das ist evtl. nicht in 2 Monaten zu ändern und auch nicht in 1 Jahre und vielleicht nichtmal in 5 Jahren oder für Leute die aktuell im Beruf sind nicht mal bis zur Rente. Wir müssen aber den Trend umkehren.
Die Menschen, insbesondere die die jetzt neu anfangen, müssen sich überlegen wie sie ihr Leben gestalten und da sind viele noch nicht bereit dazu oder machen sich zu wenig Gedanken. Und da kommt der Preis fürs Benzin aktuell wieder in den Fokus.
In meiner Facebooktimeline sind aktuell die Wutbürger sehr aktiv :Lachen2: die sich über die Benzinpreise aufregen, nach dem Motto ich hab keine Wahl.

Ok selbst wenn ich das akzeptiere, dass jemand der nun mal aktuell 50km von seiner Arbeit weg wohnt, auf dem Land keine andere Wahl hat, das kann so nicht bleiben und irgendwo muss ein Anstoss herkommen, dass diejenigen oder zumindest ihre Kinder mal das nicht so machen werden. Wo sollen diese Anstösse herkommen, wenn nicht über den Geldbeutel?

Sorry ich hab vor über 25 Jahren, weil ich genau wusste dass wir Heute da stehen wo wir stehen, mein Leben so eingestellt, dass mein Arbeitsweg 5km ist.
Ich bin nicht ins Haus meiner Eltern gezogen wo ich und meine Frau täglich hätten 100km pendeln müssen, sondern wir haben uns halt was gekauft und das nicht zum Schnäppchenpreis.

Heute sind mir die Spritpreise komplett egal. Ich fahr noch 4000 km Auto im Jahr. Was das Benzin kostet geht mit am A.... vorbei.
Dazu ist mein Haus weitgehend CO2 neutral und auch Öl oder Gaspreis interessieren mich nicht mehr.
In den Urlaub fahre ich mit der Bahn oder dem Rad.

Ganz offensichtlich sind und waren nicht all zu viel Menschen so weitsichtig.
Also geht das nur über den Geldbeutel, dass irgendwann jemand anfängt zu denken: "Das wird mir zu teuer mit dem Benzin."

Na ja was wirklich passiert ist, dass nach dem Staat geschrieen wird, der gefälligst das Benzin billiger machen soll, sonst wird auf Facebook ne Revolution angezettelt :Cheese:

keko#
13.10.2021, 16:19
....
Ganz offensichtlich sind und waren nicht all zu viel Menschen so weitsichtig.
Also geht das nur über den Geldbeutel, dass irgendwann jemand anfängt zu denken: "Das wird mir zu teuer mit dem Benzin."

Na ja was wirklich passiert ist, dass nach dem Staat geschrieen wird, der gefälligst das Benzin billiger machen soll, sonst wird auf Facebook ne Revolution angezettelt :Cheese:

Es wäre natürlich möglich, dass Strom dann teurer oder gar knapp wird, wenn entsprechend viele Menschen E-Autos usw. nutzen.

In manchen Ballungsgebieten braucht es mittlerweile 2 gute Gehälter, um ordentlich über die Runden zu kommen. Wenn man das nicht hat, zieht man raus und pendelt. Entsprechend trifft das Fahren dann wieder die, die sowieso nicht so gut verdienen.

keko#
13.10.2021, 16:27
....

Sorry ich hab vor über 25 Jahren, weil ich genau wusste dass wir Heute da stehen wo wir stehen, mein Leben so eingestellt, dass mein Arbeitsweg 5km ist.
Ich bin nicht ins Haus meiner Eltern gezogen wo ich und meine Frau täglich hätten 100km pendeln müssen, sondern wir haben uns halt was gekauft und das nicht zum Schnäppchenpreis....

Schön für dich, aber das Geld muss man erst mal haben. Glaubst du, andere hätten nicht die gleiche Idee?

Hier wo ich wohne gehen 4-Zi.Wohnung mit 100m² gerade für 600.000 weg. Und das ist nicht mal beste Lage. Hauskauf ist praktisch unmöglich ohne finanzkräftige Eltern.

MattF
13.10.2021, 18:09
Schön für dich, aber das Geld muss man erst mal haben. Glaubst du, andere hätten nicht die gleiche Idee?


Die Alternative wäre ja nicht kostenlos gewesen.

2 x 100 km pendeln am Tag kostet sehr viel Geld. Das wäre nicht, insbesondere über Jahrzehnte gerechnet günstiger gekommen.

Und insbesondere Heute, bei den Spritpreisen würde ich bei jeder Vorbeifahrt an der Tankstelle doch ins Lenkrad beissen.

Und klar Heute heißt es: "Ich hab keine Alternative," nur vor 30 Jahren hätten wir noch Alternativen zum Umsteuern gehabt, die werden aber immer geringer und wenn wir nochmal 20 Jahre praktisch nix machen, weil zu wenig bereit dazu sind in die Zukunft und nicht in den jetzigen Konsum zu investieren, dann werden das in 20 Jahren nochmal schlimmere Entscheidungen werden.

MattF
13.10.2021, 18:11
Es wäre natürlich möglich, dass Strom dann teurer oder gar knapp wird, wenn entsprechend viele Menschen E-Autos usw. nutzen.

Schon oft genug gesagt: 47 Millionen Verbrenner durch E-Autos ersetzen kann nicht die Lösung sein.

zahnkranz
13.10.2021, 18:18
Schon oft genug gesagt: 47 Millionen Verbrenner durch E-Autos ersetzen kann nicht die Lösung sein.

Im Bekanntenkreis habe ich nun welche, die über 15 Jahre lang kein Auto hatten, und sich nun E-Autos gekauft haben, weil pendeln mit E-Auto deutlich günstiger ist als ÖPNV. Wenn das die Runde macht, ersetzen wir 47 Millionen Verbrenner durch 60 Millionen E-Autos. Es wurden teils mehrere E-Autos für einen Haushalt gekauft, um diese nach Skandinavien weiter zu verkaufen.

MattF
13.10.2021, 18:24
Wenn das die Runde macht, ersetzen wir 47 Millionen Verbrenner durch 60 Millionen E-Autos. Es wurden teils mehrere E-Autos für einen Haushalt gekauft, um diese nach Skandinavien weiter zu verkaufen.

Es gibt Leute die mit Teslas Geschäfte machen, die sich direkt den nächsten bestellen und den alten teurer verkaufen :(

Und all das nährt den Zweifel ob Umweltschutz ohne Verbote funktioniert :Gruebeln:

Schwarzfahrer
13.10.2021, 18:25
Dann muss es in Zukunft so sein, dass man nicht so weit vom Arbeitsplatz entfernt wohnt. Das ist evtl. nicht in 2 Monaten zu ändern und auch nicht in 1 Jahre und vielleicht nichtmal in 5 Jahren oder für Leute die aktuell im Beruf sind nicht mal bis zur Rente. Wir müssen aber den Trend umkehren.
In diesem Punkt bin ich bei Dir. Ich würde nie eine stundenlange Autofahrt für einen besseren Job in Kauf nehmen. Entweder ich ziehe um, oder behalte meinen kurzen radfähigen Arbeitsweg. Das werden aber nie alle Menschen so sehen, und die Pendlerpauschale hat diese Denkweise leider auch sehr lange verfestigt.

Es gibt aber auch noch andere Funktionen für Autos außer dem Arbeitsweg, die nicht durch Fahrräder ersetzt werden können. Und außer dem Arbeitsweg müssten viele andere "Notwendigkeiten" dann in Fuß-, Rad- oder Busreichweite sein (Musikschule, Physiotherapie, Arzt, Behörde, ...) - das alles umzustrukturieren kann Generationen dauern. Die Richtung anstoßen ist richtig, aber es wird dauern.
Also geht das nur über den Geldbeutel, dass irgendwann jemand anfängt zu denken: "Das wird mir zu teuer mit dem Benzin."Nein, das allein wird nie ausreichen; zu viele werden sich auch teureren Benzin leisten, um ihr Häuschen im grünen nicht aufgeben zu müssen; sie werden weiter in die Ballungszentren müssen, für Einkaufen, Arztbesuch, Behörde. Es muß auch ein Anstoß von der Industriepolitik kommen: Förderung von Industrieansiedlung, Arbeitsplätzen, Landärzten dort, wo die Menschen wohnen.
Na ja was wirklich passiert ist, dass nach dem Staat geschrieen wirdDas kommt sowieso: je mehr der Staat an sich reißt, umso mehr gewöhnen sich die Menschen dran, daß sie sich selbst nicht bemühen müssen.

Schwarzfahrer
13.10.2021, 18:29
Die Alternative wäre ja nicht kostenlos gewesen.

2 x 100 km pendeln am Tag kostet sehr viel Geld. Das wäre nicht, insbesondere über Jahrzehnte gerechnet günstiger gekommen.
Genau, wir hätten unser Haus auch im Odenwald um 35 % billiger haben können als in Radreichweite von Mannheim und Heidelberg. Das Ersparte wäre aber auf ein zweites Auto und Pendeln innerhalb von < 10 Jahren wieder draufgegangen. Das rechnen aber viele nicht durch, vielleicht auch weil sie zu sehr nur auf das aktuell verfügbare Budget schauen.

Hafu
13.10.2021, 18:44
...
Und insbesondere Heute, bei den Spritpreisen würde ich bei jeder Vorbeifahrt an der Tankstelle doch ins Lenkrad beissen.
....

Aktuell wäre das sicher so. In den vergangenen Jahren war aber leider Sprit oft so billig, dass Fernpendler über die umstrittene Pendlerpauschale bei der Steuer oft sogar noch subjektiv Geld verdient haben (zumindest sofern sie bei ihren Überschlagberechnungen die Fixkosten ihres PKW außer Acht gelassen haben, zumal die ja oft auch anfallen, wenn ein Auto 5 Tage die Woche rumsteht). Die Politik (und in dem Fall leider auch das Bundesverfassungsgericht, als rot-grün mal vor Jahren einen
Versuch unternommen hatten, um die Pendlerpauschale zurück zu bauen) haben da in der Vergangenheit falsche Anreize gesetzt

Im Bekanntenkreis habe ich nun welche, die über 15 Jahre lang kein Auto hatten, und sich nun E-Autos gekauft haben, weil pendeln mit E-Auto deutlich günstiger ist als ÖPNV. Wenn das die Runde macht,...

Deine Bekannten scheinen erschreckend rechenschwach zu sein. Niemals (auch nicht mit allen Subventionen und Steuererleichterungen) kommt ein E-Auto für jemanden, der vorher kein Auto gehabt hat, günstiger als ein Monats- oder Jahresticket des ÖPNV (egal wie teuer das auch sein mag).

Das Problem ist, dass viele Leute bei Fahrtkostenberechnungen nur die Treibstoffkosten bzw. in diesem Fall die Stromkosten ansetzen und den Wertverlust des Autos pro Jahr sowie Steuer (selbst wenn die aktuell bei E-Autos noch wegfällt) und Versicherung, sowie Verschleißreparaturen vergessen.

Meik
13.10.2021, 19:45
Sprit wird teuer, pendeln kann man sich kaum noch leisten, Straßen immer voller, kaum freie Parkplätze ...

Resultat: Jedes Jahr werden mehr PKW gekauft/zugelassen. Jedes Jahr werden die Neuwagen leistungsstärker und größer. Meistverkaufte Klasse sind SUVs und Geländewagen, der durchschnittliche Neuwagen hat mitterweile über 160PS. Durchschnittlich werden knapp 37000€ auf den Tisch gelegt.

Komisch dass die die am meisten stöhnen keinen günstigen Kleinwagen, sparsamen Hybrid oder was auch immer fahren. Mit einem Smart wäre man nicht langsamer auf der Arbeit. Für die statistisch irgendwo um die 1,2 Personen pro Auto und die ganzen Pendler wäre sowas nüchtern betrachtet das ideale Pendlerfahrzeug:

https://www.autobild.de/artikel/seat-minim--2019-elektro-studie-reichweite-carsharing-14610901.html

Anders als individuell wird es bis auf Ausnahmen im Verkehrsbereich nicht gehen. Deutschland ist ein Flächenstaat, die Situation >10 Jahre mit dem gleichen Job planen können höchstens Lehrer oder Beamte. Jede "Milchkanne" in jede Richtung ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll an ÖPNV anbindbar. Pendeln ist da häufig schlicht die Konsequenz aus dem Wunsch nach festem Wohnort mit sozialem Umfeld - gerade mit Kindern sowie dem Thema Wohneigentum.

Wenn ich so mich als Beispiel sehe: 13 Jahre in meinem Job - 5. Arbeitgeber. Zwei mal das Thema Firmenübernahme, Restrukturierung -> Jobwechsel gehabt. Weder geplant noch wirklich freiwillig. Zu meinem Glück war in dem Rahmen nur 1 Umzug nötig, zwischenzeitlich aber auch mal pendeln angesagt.

Die Pendlerpauschale darf da ruhig bleiben, die ist nicht das Problem. Eine viel größere Hürde ist da schon die Grunderwerbssteuer bzw. generell das Thema Nebenkosten bei Kauf von Wohneigentum falls sich der Job mal regional verschiebt. Da kann man verdammt lange von Pendeln ... :(

P.S. Dass Windräder oder Speicherseen viel Fläche brauchen kann nur jemand sagen der sich noch nie Garzweiler angeguckt hat. ;)

zahnkranz
13.10.2021, 19:50
Das Problem ist, dass viele Leute bei Fahrtkostenberechnungen nur die Treibstoffkosten bzw. in diesem Fall die Stromkosten ansetzen und den Wertverlust des Autos pro Jahr sowie Steuer (selbst wenn die aktuell bei E-Autos noch wegfällt) und Versicherung, sowie Verschleißreparaturen vergessen.

In einem Fall kann das Auto kostenlos im Werk geladen werden, im anderem wurden Panele auf dem Dach und eine Ladesäule installiert. In beiden Fällen ist das Ziel, das Auto nach sechs Monaten nach Skandinavien zu veräußern. Teils ist das Dank der Subvention mit Gewinn möglich. Gibt inzwischen große Aufkäufer/Exporteure hier in Deutschland, die sich um alles kümmern, und sich entsprechend was von der Marge abschneiden. In einem dritten Fall ist es ein Firmenwagen-Leasing. Die Leasingrate ist deutlich niedriger als die Monatskarte, und dann gibt's noch die Pendlerpauschale obendrauf. Ich kenne in dem Fall die genauen Zahlen nicht, gehe aber davon aus dass derjenige es sich gut durchgerechnet hat. Zumindest ist die Person bereit, es befristet auszuprobieren ohne tief in die Tasche greifen zu müssen.

zahnkranz
13.10.2021, 20:02
Mit einem Smart wäre man nicht langsamer auf der Arbeit.

Es ist ein Irrglaube, dass der Smart ein sparsames Auto sei. Zumindest sind es die Benziner nicht. Bin jahrelang mit einem Smart gependelt, hatte zwei Modelle, einen 450 und 451. Durch das Downsizing und entsprechende Turbo-Aufladung schluckt so ein Kleinstwagen ganz ordentlich. Seit einem Unfall, der glimpflich ausgegangen ist, werde ich in so einen Wagen nicht mehr steigen. Habe nun das andere Extrem, eine grosse Limousine, mit der ich dank LPG günstiger fahre als mit dem Smart.

tandem65
13.10.2021, 20:05
Die Leasingrate ist deutlich niedriger als die Monatskarte, und dann gibt's noch die Pendlerpauschale obendrauf.

Ja ja, die Pendlerpauschale gibt es auch für die Monatskarte und das Rad. Die darf also erstmal getrost aussen vor gelassen werden.

zahnkranz
13.10.2021, 20:07
Ja ja, die Pendlerpauschale gibt es auch für die Monatskarte und das Rad. Die darf also erstmal getrost aussen vor gelassen werden.

Hast ja recht. Der Gedanke war eigentlich, dass zu der Rate ja noch Stromkosten kommen, es aber im Gegenzug die Pendlerpauschale gibt, die diese Kosten dämpft.

Stefan
13.10.2021, 20:10
In beiden Fällen ist das Ziel, das Auto nach sechs Monaten nach Skandinavien zu veräußern. Teils ist das Dank der Subvention mit Gewinn möglich.
Wenn das möglich ist, dann müsste das System nachgebessert werden.

Voldi
13.10.2021, 20:10
Ja ja, die Pendlerpauschale gibt es auch für die Monatskarte und das Rad. Die darf also erstmal getrost aussen vor gelassen werden.

Allerdings ist die Pendlerpauschale bei Monatskarten gedeckelt, bei Fahrten mit dem privaten PKW allerdings nicht. Je nach Pendelstrecke kann Autofahren also durchaus steuertechnisch günstiger sein.

Voldi
13.10.2021, 20:13
Wenn das möglich ist, dann müsste das System nachgebessert werden.

Ist möglich. In skandinavischen Ländern sind Tesla aufgrund der Luxussteuer und keiner staatlichen Subventionierung deutlich teurer als bei uns. Gebrauchtwagen die älter als 6 Monate sind sind von der Luxussteuer befreit ... daher können Teslas (insbesondere das Model 3 bei dem es in Deutschland ja noch die volle staatliche Förderung gibt) derzeit problemlos nach 6 Monaten mit Gewinn ins Ausland verkauft werden. Für den neu gekauften Tesla (den man dann wieder nur 6 Monate fährt) gibt es wieder die volle Förderung vom Staat.

keko#
13.10.2021, 20:14
Schon oft genug gesagt: 47 Millionen Verbrenner durch E-Autos ersetzen kann nicht die Lösung sein.

Meines Wissens wollen die Investoren, die in die Automobilbauer investiert haben, Gewinne sehen. Ich bin gespannt.... :Huhu:

sybenwurz
13.10.2021, 20:34
Wenn das möglich ist, dann müsste das System nachgebessert werden.

Hab ich hier bereits vor rund 2 Monaten schon geschrieben, wie das läuft.
Der deutsche Kunde kriegt alle 6 Monate ein neues Auto, dank Subvention quasi ohne Aufpreis, sein Halbjahreswagen geht nach Skandinavien, wo er gebraucht noch mehr bringt als er hier neu ohne Subvention gekostet hat.
Da verdient problemlos noch ein Zwischenhändler mit.
Verschärft wird die Situation dadurch, dass Dänemark im Januar die Steuer für Elektroautos anheben wird, gleichzeitig aber nur schwer Neufahrzeuge zu bekommen sind.

tandem65
13.10.2021, 20:45
Allerdings ist die Pendlerpauschale bei Monatskarten gedeckelt, bei Fahrten mit dem privaten PKW allerdings nicht. Je nach Pendelstrecke kann Autofahren also durchaus steuertechnisch günstiger sein.

Über welches Land debattieren wir jetzt?
In D geht es korrekterweise um eine Entfernungspauschale. Diese ist unabhängig von der Fortbewegungsart. Wenn Du also täglich zur Arbeit läufst kannst Du die gleiche Strecke ansetzen wie mit dem KfZ. Obendrein wird bei der Steuererklärung bezüglich der Entfernungspauschale nicht nach Deinem Fortbewegungsmittel gefragt.:Huhu:
Wo ist da also die Deckelung zu finden?

dr_big
13.10.2021, 20:52
Über welches Land debattieren wir jetzt?
In D geht es korrekterweise um eine Entfernungspauschale. Diese ist unabhängig von der Fortbewegungsart. Wenn Du also täglich zur Arbeit läufst kannst Du die gleiche Strecke ansetzen wie mit dem KfZ. Obendrein wird bei der Steuererklärung bezüglich der Entfernungspauschale nicht nach Deinem Fortbewegungsmittel gefragt.:Huhu:
Wo ist da also die Deckelung zu finden?

Höchstgrenze aktuell 4500 Euro, aber nicht wenn man mit dem Kfz pendelt.

Hafu
13.10.2021, 20:58
... In beiden Fällen ist das Ziel, das Auto nach sechs Monaten nach Skandinavien zu veräußern. Teils ist das Dank der Subvention mit Gewinn möglich. Gibt inzwischen große Aufkäufer/Exporteure hier in Deutschland, die sich um alles kümmern, und sich entsprechend was von der Marge abschneiden. ...

Von dieser Variante des Subventionsbetrug habe ich vor ein paar Tagen das erste mal gelesen. Bin mir relativ sicher, dass dies in kürzester Zeit behoben wird, nachdem das "Modell" jetzt durch die Presse geht und Autokäufer die aktuell üppige Elektro-Subvention (genauso wie Leasingfirmen, die Elektroautos verleasen) nur noch einmal alle 2 oder 3 Jahre kassieren dürfen. Wir wurden einfach in den letzten Jahren außerordentlich schlecht regiert und das Ergebnis ist in vielerlei Auswirkungen derzeit spürbar.

Derzeit sind wegen Chipmangel ohnehin die Lieferfristen für attraktive E-Autos massiv angestiegen und das von dir skizzierte Modell in der Praxis mangels Nachschub kaum anwendbar

Matthias75
13.10.2021, 21:01
Sprit wird teuer, pendeln kann man sich kaum noch leisten, Straßen immer voller, kaum freie Parkplätze ...

Resultat: Jedes Jahr werden mehr PKW gekauft/zugelassen. Jedes Jahr werden die Neuwagen leistungsstärker und größer. Meistverkaufte Klasse sind SUVs und Geländewagen, der durchschnittliche Neuwagen hat mitterweile über 160PS. Durchschnittlich werden knapp 37000€ auf den Tisch gelegt.

Komisch dass die die am meisten stöhnen keinen günstigen Kleinwagen, sparsamen Hybrid oder was auch immer fahren. Mit einem Smart wäre man nicht langsamer auf der Arbeit. Für die statistisch irgendwo um die 1,2 Personen pro Auto und die ganzen Pendler wäre sowas nüchtern betrachtet das ideale Pendlerfahrzeug:

https://www.autobild.de/artikel/seat-minim--2019-elektro-studie-reichweite-carsharing-14610901.html

Ist der Minimo irgendwann mal auf dem Markt gewesen. Ansonsten: Wenn ein halbwegs brauchbarer Zweisitzer auf dem Markt kommt, bin ich sofort dabei. Der Minimo ist leider, wie sein Vorbild der Renault Twizzy, kaum autobahntauglich, da nur bis 85km/h zugelassen. In beiden möchte ich nicht sitzen, wenn von hinten ein 40-Tonner mit 90km/h angerauscht kommt und ich nicht mal die Leistungsreserve habe, dem zu entkommen. Smart ist elektrisch von der Reichweite untauglich und als Benziner nicht sparsam genug. Seat Mii & Co. wären eine Alternative. Laufen aber auch zum Teil schon wieder aus. Und sonst?

Ansonsten dürfte für viele Familien das Problem sein, dass sie sich kein Zweitauto zum Pendeln leisten können oder wollen oder schlicht nicht den Platz dafür haben.

Womit wir beim Thema SUV wären. Der Markt für klassische Familienautos wird leider immer kleiner. Statt Minivans und Kombis haben viele Hersteller nur noch SUVs im Programm und, oh Wunder, die Kunden wollen alle nur noch SUV kaufen, dann lohnt sich auch die Entwicklung eines Minivans nicht mehr. Henne-Ei-Problem.

Hat schon bei den Verbrennern angefangen, setzt sich bei den E-Autos fort. Dabei wäre im Boden eines Minivans oder eines Kombis durchaus auch ausreichend Platz für Batterien….

P.S. Dass Windräder oder Speicherseen viel Fläche brauchen kann nur jemand sagen der sich noch nie Garzweiler angeguckt hat. ;)

Anfang der Woche auf der Durchreise angeschaut. Sehr beeindruckend und erschreckend. Sollte man sich wirklich mal anschauen bevor man sich darüber aufregt, dass ein Windrad die Aussicht verschandelt.





M.

zahnkranz
13.10.2021, 21:27
Hafu, ich hoffe doch sehr dass dieses Subventionsmodell keine Zukunft hat. Solange es legal ist und Geld bringt, wird das ausgenutzt. Leider.

Ich selbst bin in der bequemen Lage, den Großteil meiner Arbeitszeit von zuhause aus zu leisten, und das wird auch nach Corona so bleiben: mein Arbeitgeber wird zahlreiche Büros abmieten. Wenn ich allerdings nachwievor täglich pendeln müsste und eine Ladeinfrastruktur in der Nähe hätte, würde ich das Leasing-Modell durchrechnen. In meinem Fall kostet die Monatskarte über 190,- Euro. Für deutlich weniger gibt es so manches Leasing-e-Auto ohne Anzahlung.

keko#
13.10.2021, 21:32
Hab ich hier bereits vor rund 2 Monaten schon geschrieben, wie das läuft.
Der deutsche Kunde kriegt alle 6 Monate ein neues Auto,

Ja, Stückzahlen hoch durch neue Leasing- und Abokonzepte.
Bzw. durch hohe Preise im Premiumsektor für die, die es sich leisten können. Der Rest least halt. Könnte die Gewinnspanne insgesamt hoch halten.
Dazu neue Geschäftsfeler, z.B. Versicherungen. Die Daten haben die Autobauer ja.
Kein Wunder, dass sie mittlerweile alle umschwenken wollen. Das riecht doch nach Geld.

Trimichi
14.10.2021, 07:49
Ja, Stückzahlen hoch durch neue Leasing- und Abokonzepte.
Bzw. durch hohe Preise im Premiumsektor für die, die es sich leisten können. Der Rest least halt. Könnte die Gewinnspanne insgesamt hoch halten.
Dazu neue Geschäftsfeler, z.B. Versicherungen. Die Daten haben die Autobauer ja.
Kein Wunder, dass sie mittlerweile alle umschwenken wollen. Das riecht doch nach Geld.



Da wäre ich vorsichtig. Weil bekannt wurde, dass die Chips in den neusten Modelln kaputt sind. D.h. es wird vom Kauf solcher Wägen dringend abgeraten. Wegen der defekten Mikrochips also, denn marken- und modellübergreifend ist das zentrale Steuerungselement Schrott.

In Schrott investieren? Na-ja, jeder Jeck spinnt anders...

keko#
14.10.2021, 08:04
Da wäre ich vorsichtig. Weil bekannt wurde, dass die Chips in den neusten Modelln kaputt sind. D.h. es wird vom Kauf solcher Wägen dringend abgeraten. Wegen der defekten Mikrochips also, denn marken- und modellübergreifend ist das zentrale Steuerungselement Schrott.

In Schrott investieren? Na-ja, jeder Jeck spinnt anders...

In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass VW den Abbau von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen erwägt.
Ein Bekannter erzählte mir gestern, dass ein großer Teil der Softwareentwicklung von Daimler nach Südafrika verlagern wird. Arbeitsplatzvernichter, als Menschen wie mich, frißt es früher oder später auch auf. Daimler will auch Personal sparen, aber ohne Entlassungen.
Die Umstrukturierung nimmt fahrt auf. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Der ganz große Game Changer, künstliche Intelligenzen, greifen noch gar nicht richtig.

Wer kauft dann eigentlich die selbstfahrenden Autos, wenn wir endlich 5G haben? :Cheese:

Siebenschwein
14.10.2021, 08:14

Die Umstrukturierung nimmt fahrt auf. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt. Der ganz große Game Changer, künstliche Intelligenzen, greifen noch gar nicht richtig.

Wer kauft dann eigentlich die selbstfahrenden Autos, wenn wir endlich 5G haben? :Cheese:

Ach, wenn Europa in die zweite Welt abgestiegen ist, lohnt es sich auch wieder, hier zu produzieren. Ausserdem muss ja irgendwer die ganzen intelligenten Maschinen abstauben und Nachtwächter braucht man auch.

Trimichi
14.10.2021, 08:16
Wer kauft dann eigentlich die selbstfahrenden Autos, wenn wir endlich 5G haben? :Cheese:

Antwort 1. Versuch: Kinder, Behinderte, Alte, Greise, Monchichis und Teddybären? Vllt fahren auch Tote Auto siehe bzw. vgl. den Film "Immer Ärger mit Bernie". wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Immer_Ärger_mit_Bernie
Wir werden sehen. :Cheese:

Antwort 2. Versuch: alle, die keinen Führerschein haben.

dasgehtschneller
14.10.2021, 08:47
Wer kauft dann eigentlich die selbstfahrenden Autos, wenn wir endlich 5G haben? :Cheese:

Zwar nicht selbstfahrend aber auch ein interessantes Konzept:
https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/vay-carsharing-dienst-ferngesteuert-durch-hamburg-a-229c7128-259d-4613-b8dc-f9bc6d549d99?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

"Drohnenpiloten" bringen Carsharing Autos dorthin wo sie benötigt werden.
Und es sind sogar Elektroautos damit wir hier nicht allzu weit vom Thema abschweifen.

Das finde ich eine spannende Idee denn der Weg bis zum selbstfahrenden Auto ist noch weit.
Ich denke 1 Jahrzehnt mit Begleitfahrer der Notfalls weiterfahren kann, 2 Jahrzehnte bis die Autos alleine unterwegs sind.

Da kann Elon Musk noch lange fantasieren dass seine nächsten Modelle ohne Lenkrad ausgeliefert wurden.
Nachdem ich neulich einen Tesla mit "FullSelfDrive" Paket gefahren bin der noch nicht mal Tempolimits erkennen konnte, glaube ich nicht mehr an die zeitnahe Einführung von autonomen Fahrzeugen.

Das muss dann in jedem Fall funktionieren, auch wenn die Fahrbahnmarkierungen schneebedeckt sind oder in einer Baustelle ein Schilderchaos herrscht

Voldi
14.10.2021, 08:47
Über welches Land debattieren wir jetzt?
In D geht es korrekterweise um eine Entfernungspauschale. Diese ist unabhängig von der Fortbewegungsart. Wenn Du also täglich zur Arbeit läufst kannst Du die gleiche Strecke ansetzen wie mit dem KfZ. Obendrein wird bei der Steuererklärung bezüglich der Entfernungspauschale nicht nach Deinem Fortbewegungsmittel gefragt.:Huhu:
Wo ist da also die Deckelung zu finden?

Deutschland.
Wie von dr_big ja auch bereits beantwortet: Obergrenze für Entfernungspauschale sind 4.500EUR pro Jahr. Hier gibt es aber Ausnahmeregelungen, beispielsweise für das pendeln mit dem eigenen Auto. Ego kann dein Steuervorteil bei entsprechender Pendelstrecke mit Auto definitiv höher als als mit der Bahn :Huhu:

CarstenK
14.10.2021, 08:59
Von dieser Variante des Subventionsbetrug habe ich vor ein paar Tagen das erste mal gelesen.

Ich würde nicht von Betrug sprechen. Die Leute bewegen sich damit innerhalb der gesetzilchen Vorgaben, ich persönlich kann da keinen Betrug erkennen.

Wir haben auch die 6000 Euro für unseren 500er abgegriffen und wenn wir damit nicht klar kommen (was aber nicht so aussieht), dann kommt er in 6 Monaten auch wieder weg. Warum soll ich ihn dann nicht in den hohen Norden verkaufen, wenn dort gut dafür bezahlt wird? Emissionsfrei fährt er dort genauso wie hier. Grundsätzlich also Ziel erreicht, wenn auch auf Kosten der deutschen Steuerzahler.

Ich habe den Eindruck, dass bei uns vieles nicht so richtig zu Ende gedacht ist. Bei uns in Herzogenaurach entfallen rund 75% der Neuzulassungen auf E Autos.

Klingt erstmal gut.

Ein Großteil davon sind Dienstwägen der großen Platzhirschen vor Ort: Adidas, Puma, Schaeffler und wiederum davon ein Großteil Hybridfahrzeuge.

Kein Mensch kann sagen, ob diese Autos überhaupt jemals mit Strom aufgeladen werden. Mein Bekannter (Automobilverkäufer) bekommt teilweise Leasingautos zurück, in denen das Ladekabel noch in der OVP ist. Also könnte man vermuten, die Leute wollen sich in erster Linie die 0,5% Versteuerung sparen, ebenfalls legal.

Irgendwo stimmt hier so Einiges nicht,... muss halt mal durchgeputzt werden.

dr_big
14.10.2021, 09:23
Ein Großteil davon sind Dienstwägen der großen Platzhirschen vor Ort: Adidas, Puma, Schaeffler und wiederum davon ein Großteil Hybridfahrzeuge.

Kein Mensch kann sagen, ob diese Autos überhaupt jemals mit Strom aufgeladen werden. Mein Bekannter (Automobilverkäufer) bekommt teilweise Leasingautos zurück, in denen das Ladekabel noch in der OVP ist. Also könnte man vermuten, die Leute wollen sich in erster Linie die 0,5% Versteuerung sparen, ebenfalls legal.


Wie das bei uns läuft kann ich dir sagen: die Dienstwagenfahrer (Abteilungsleiter aufwärts) bekommen Tankkarten mit denen sie auf Firmenkosten tanken können. Da kommt keiner auf die Idee, daheim mit selbst bezahltem Strom zu laden und unterwegs wird sowieso fossil getankt weil es schneller geht.

Die Steuererleichterung von Hybriden ist aus meiner Sicht nichts als Betrug am Steuerzahler. Aber was soll man bei so einer Bundesregierung schon anderes erwarten.

dasgehtschneller
14.10.2021, 09:25
Dass man die Autos schon nach einem halben Jahr wieder verkaufen und neue Subventionen beantragen kann, finde ich schon etwas Grenzwertig.
Ich denke 1 oder 2 Jahre Haltedauer wäre auch zu verkraften.
Vielleicht bin ich aber auch einfach nur neidisch weil es hier in der Schweiz keine so grosszügigen Subventionen gibt :Lachen2:

Auf der anderen Seite ist jedes Elektroauto auf der Strasse eine gute Sache, auch wenn es schlussendlich in einem anderen Land fährt. Wenn Deutschland unbedingt die Verkehrswende in Skandinavien finanzieren will, dann sollen sie das :Cheese:

Die Einnahmen durch die Mehrwertsteuer sind immerhin hoch genug dass am Ende kein Minus raus schaut

keko#
14.10.2021, 09:58
...
Das finde ich eine spannende Idee denn der Weg bis zum selbstfahrenden Auto ist noch weit.
Ich denke 1 Jahrzehnt mit Begleitfahrer der Notfalls weiterfahren kann, 2 Jahrzehnte bis die Autos alleine unterwegs sind....

Ja, da werden noch ein paar Jahre ins Land gehen. Allerdings verlaufen solche Entwicklungen oft exponentiell. Man kann also nicht so einfach sagen: in den letzten 10 Jahren gab es wenig Neues, also wird das in den nächsten 10 Jahren auch so sein. Es kann sich sehr schnell hochschaukeln.
Ich denke, dass dieser Impuls aus China kommen wird. China hat:
- 800 Millionen Endkunden (also einen sehr großen Markt)
- quasi frei zugängliche Daten
- enorme Investitionen in neue Technolgien
Wir sind es gewohnt nach Westen (USA) zu schauen, ich prophezeie aber, dass wir demnächst in die andere Richtung schauen werden müssen.

dr_big
14.10.2021, 10:08
- 800 Millionen Endkunden (also einen sehr großen Markt)


Hast du schon einmal von Wanderarbeitern gehört, Uiguren (und anderen unterdrückten Minderheiten), Millionen von anderen prekären Jobs, .... Da bleiben garantiert keine 800 Mio Endkunden. Wenn du dann noch berücksichtigst, dass die Städte jetzt schon im Verkehr ersticken, wer soll da noch so viele Autos kaufen?

CarstenK
14.10.2021, 10:11
Da ich immer noch etwas „Benzin im Blut habe“ kann ich mit autonomen Fahren eh nichts anfangen. Mich nervt jetzt schon der Spurhalteassistent und sonstiger Assistenzkram im Fiat meiner Frau.

Ich frage mich wer das überhaupt braucht und für was.
Wenn ich autonom fahren möchte setze ich mich ins Taxi, die Bahn oder in den Bus.

Aber ich bin wahrscheinlich schon zu alt und engstirnig für den ganzen neumodischen Kram :)

keko#
14.10.2021, 10:28
Hast du schon einmal von Wanderarbeitern gehört, Uiguren (und anderen unterdrückten Minderheiten), Millionen von anderen prekären Jobs, .... ...

Ja, ich habe davon gehört.
Ich habe aber im letzten Jahrzehnt ein paar Jahre in einem deutschen Unternehmen mit chinesicher Mutter gearbeitet. In der Zeit fand bei mir ein Umdenken statt. Viele Deutsche hängen noch in der erfolgreichen Zeit des German Engineering fest. Die Entwicklung geht aber weiter und für die Erfolge der Vergangenheit kann man sich bald immer weniger kaufen.

MattF
14.10.2021, 11:14
Ansonsten dürfte für viele Familien das Problem sein, dass sie sich kein Zweitauto zum Pendeln leisten können oder wollen oder schlicht nicht den Platz dafür haben.


Sicher ist es nicht sinnvoll noch ein zusätzliches Auto zum Pendlen zu kaufen, die Realität ist aber, dass bei 2 Erwachsenen im Haushalt beide ein Auto haben. Das eine könnte man dann zumindest downsizen um mit dem anderen noch in Urlaub zu fahren.

Bei 47 Millionen Autos und ca. 60 Millionen Erwachsene (- 5 Millionen Alte die kein Auto mehr fahren[können] )in D, hat so gut wie jeder Zugriff auf ein Auto

(zumal wir als 3 Erwachsene nur 1 Auto haben :-) unsere 1,5 Anderen hat jemand Anderes :Lachanfall: ).

Schwarzfahrer
14.10.2021, 11:46
Da ich immer noch etwas „Benzin im Blut habe“ kann ich mit autonomen Fahren eh nichts anfangen. Mich nervt jetzt schon der Spurhalteassistent und sonstiger Assistenzkram im Fiat meiner Frau.

Ich frage mich wer das überhaupt braucht und für was.
Wenn ich autonom fahren möchte setze ich mich ins Taxi, die Bahn oder in den Bus.

Aber ich bin wahrscheinlich schon zu alt und engstirnig für den ganzen neumodischen Kram :)
Völlige Zustimmung - obwohl ich nicht Deine motorisierte Vergangenheit habe. Aber die Menschen, die Freude am selbst fahren, am Optimieren des Fahrens über feinfühligen Umgang mit Kupplung und Schaltung, am "Erspüren" der Straßenverhältnisse und der Reifenhaftung am Po, am Einparken in einem Zug nach Augenmaß in die engsten Parklücke, u.s.w. haben, werden immer seltener. Ja, hier wurde zuletzt schon angezweifelt, ob man überhaupt Freude am Autofahren haben kann oder darf.

dr_big
14.10.2021, 11:47
Ja, ich habe davon gehört.
Ich habe aber im letzten Jahrzehnt ein paar Jahre in einem deutschen Unternehmen mit chinesicher Mutter gearbeitet. In der Zeit fand bei mir ein Umdenken statt. Viele Deutsche hängen noch in der erfolgreichen Zeit des German Engineering fest. Die Entwicklung geht aber weiter und für die Erfolge der Vergangenheit kann man sich bald immer weniger kaufen.

Herzlichen Glückwunsch, da hattest du mit den 10% privilegierten Chinesen zu tun, die sich tatsächlich ein Auto leisten können. Ich war jahrelang in China und weiss sehr wohl, dass wir technologisch bald abgehängt werden, das ändert aber nichts daran, dass sich die meisten Chinesen kein Auto leisten können. Nicht heute und nicht in 10 Jahren.

dasgehtschneller
14.10.2021, 11:50
Ich habe Spass daran über irgendwelche kurvigen Passtrassen zu flitzen, mehrere Stunden einfach nur stupide über die Autobahn fahren macht mir allerdings nur begrenzt Spass.
Ebenso im Stau stehen :-((

Da bin ich froh über jeden Assistenten der mir das ein wenig abnimmt.

MattF
14.10.2021, 12:04
Ja, hier wurde zuletzt schon angezweifelt, ob man überhaupt Freude am Autofahren haben kann oder darf.

Auf dem Nürburgring darf man das. :Cheese:

keko#
14.10.2021, 12:05
Herzlichen Glückwunsch, da hattest du mit den 10% privilegierten Chinesen zu tun, die sich tatsächlich ein Auto leisten können. Ich war jahrelang in China und weiss sehr wohl, dass wir technologisch bald abgehängt werden, das ändert aber nichts daran, dass sich die meisten Chinesen kein Auto leisten können. Nicht heute und nicht in 10 Jahren.

Ich weiß nicht, wieviele Chinesen sich ein Auto leisten können. Prozentual wahrscheinlich deutlich weniger als bei uns. Aber es bleibt dabei:

- sehr viele Menschen, die sehr viele Daten produzieren
- planmäßige Investitionen in digtiale Technologien von Seiten der Regierung
- kaum Datenschutz in unserem Sinne
- Offenheit gegenüber neuen Technologien

Das wird dazu führen, dass Chinesen in datenbasierten Anwendungen und datengetriebener Wirtschaft (von denen es immer mehr geben wird) einen Vorsprung haben. Wir hängen in alten Mustern und Denkweisen fest. Corona ist quasi ein Geschenk, da es einen Schritt in die richtige Richtung erfordert (Stichwort: Digitalisierung).

MattF
14.10.2021, 12:10
Ich weiß nicht, wieviele Chinesen sich ein Auto leisten können. Prozentual wahrscheinlich deutlich weniger als bei uns.

In China ca. 250 Millionen PKW bei 1300 Millionen Einwohner: Faktor 0,19
D ca 47 Millionen PKW bei 82 Millionen Einwohner: Faktor 0,57

Nepumuk
14.10.2021, 12:41
Wie das bei uns läuft kann ich dir sagen: die Dienstwagenfahrer (Abteilungsleiter aufwärts) bekommen Tankkarten mit denen sie auf Firmenkosten tanken können. Da kommt keiner auf die Idee, daheim mit selbst bezahltem Strom zu laden und unterwegs wird sowieso fossil getankt weil es schneller geht.

Die Steuererleichterung von Hybriden ist aus meiner Sicht nichts als Betrug am Steuerzahler. Aber was soll man bei so einer Bundesregierung schon anderes erwarten.

Lösung ist einfach: Dienstwagen gibt es nur noch als BEV, alles andere ist nicht mehr absetzbar. Fertig.


Was die Hybride angeht, kann man noch auf die privaten Zweitkäufer hoffen. Die haben in der Regel niemanden, der ihnen das Benzin bezahlt.

MattF
14.10.2021, 13:08
Lösung ist einfach: Dienstwagen gibt es nur noch als BEV, alles andere ist nicht mehr absetzbar. Fertig.

Wenn die FDP in der Regierung ist, wird das nicht kommen.

Hafu
14.10.2021, 13:21
Wenn die FDP in der Regierung ist, wird das nicht kommen.

Wollen wir wetten?:Huhu: :Blumen:

Wirklich wichtig für die FDP ist Orientierung an der Schuldenbremse und (weitgehender) Verzicht auf Steuererhöhungen. Wenn die FDP diese roten Linien weitgehend halten will, dann muss sie geradezu massiv kompromissbereit sein beim Abbau klimaschädlicher Subventionen, denn irgendwie muss die Energiewende ja solide gegenfinanziert sein.

Das Dienstwagenprivileg ist für die FDP alles andere als eine Herzensangelegenheit, sonst hätte man längst dazu etwas aus den Sondierungsverhandlungen als Begleitgeräusch vernommen.

Eine Herzensangelegenheit ist es aber für die Grünen, denn eine milliardenschwere staatliche Subvention für Übermotorisierung und klimaschädliche PKWs widerspricht allen Grundsätzen grüner Ordnungsolitik.

Da längst alle großen deutschen Automobilkonzerne batterieelektrische Dienstwagen-geeignete Modelle im Portfolio haben, lässt sich die Beschränkung zukünftiger Dienstwagensubventionen auf rein batterieelektrische Fahrzeuge auch ohne Gefährdung des Wirtschaftsstandortes ziemlich einfach umsetzen.

pepusalt
14.10.2021, 13:36
Auf dem Nürburgring darf man das. :Cheese:

Jep. Genau da gehört motorisierter Spaß hin.

Hafu
14.10.2021, 13:48
Auf dem Nürburgring darf man das. :Cheese:

Jep. Genau da gehört motorisierter Spaß hin.

Und jeder, der schon mal ein E-Autor gefahren ist, berichtet in der Regel ungefragt, dass der Fahrspaß bei e-Autos wegen des unmittelbar zur Verfügung stehenden vollen Drehmoments und der fast immer weit überlegenen Beschleunigung bei E-Autos höher ist als bei Autos mit Verbrennungsmotor.

Die Zukunft des Motorsports auch auf dem Nürburgring ist elektrisch und das wird schneller vollzogen sein als auf normalen Straßen.

Nepumuk
14.10.2021, 13:53
Wenn die FDP in der Regierung ist, wird das nicht kommen.

Warum nicht? Das Dienstwagenprivileg bleibt bestehen, wird nur leicht modernisiert. Das sollte kein großes Hindernis sein. Man wird sich auf ein Stufenmodell einigen, statt wie es richtig wäre, das sofort umzusetzen.

Körbel
14.10.2021, 13:59
Wenn nur schon jeder ein paar PV Module auf dem Dach hätte um Tagsüber für seinen eigenen Strom zu sorgen wäre schon viel erreicht.


Wir haben mit einer neuen 3KW-Anlage den Stromverbrauch kostenmässig halbiert, obwohl wir das E-Auto laden.

Es ist ein Irrglaube, dass der Smart ein sparsames Auto sei. Zumindest sind es die Benziner nicht.

Der Diesel schon.
Wir haben seit 20 Jahren einen CDI, Verbrauch IMMER unter 3,5 ltr/100km.

Günstiger ist nur unser neues E-Auto.

pepusalt
14.10.2021, 14:06
Und jeder, der schon mal ein E-Autor gefahren ist, berichtet in der Regel ungefragt, dass der Fahrspaß bei e-Autos wegen des unmittelbar zur Verfügung stehenden vollen Drehmoments und der fast immer weit überlegenen Beschleunigung bei E-Autos höher ist als bei Autos mit Verbrennungsmotor.


Ungefragt: ( :Cheese: )

Das witzige ist das man das e-Drehmoment als nice-to-have gerne als Option hat, es aber dann tatsächlich (weil unökonomisch) äusserts selten nutzt, nur bei wirklichem Bedarf (LKW sicher überholen). Während demgegenüber bei Verbrennern und insbesondere den Kuplung&Schaltungsfahrern das ständige Kämpfen und Leistungssuchen mit dem Bock (wie, aber im Gegensatz zu, einem Kirchenorgelspieler) fast latent zum Kämpfen zu verführen scheint, was aber meist als 'Normal' angesehen wird, weil man's nicht anders kennt.

Schwarzfahrer
14.10.2021, 14:39
Auf dem Nürburgring darf man das. :Cheese:Ja, dort tut man es aber auch ganz anders, als im Alltagsverkehr, da auch die Herausforderungen und Randbedingungen anders sind.
Mir erschließt sich halt nicht, warum Triaradfahren auf der Straße Spaß machen darf, Autofahren aber nicht. Beide Fälle haben gemeinsam, daß es Fahrspaß, Freude an Fahrtechnik, Freude an der Geschwindigkeit gibt (wie auch bei Motorradfahren, Inliner, Ski, u.v.a.m). Von allen ist das Auto das, was am ehesten noch mit einem Nutzen verbunden ist, und seltener für reinen Fahrspaß gemacht wird, als die meisten anderen Beispiele. Ist es nicht erstrebenswert, auch bei nützlichen/notwendigen Alltagsverrichtungen Freude zu suchen und zu finden?

Schwarzfahrer
14.10.2021, 14:40
Wir haben mit einer neuen 3KW-Anlage den Stromverbrauch kostenmässig halbiert, obwohl wir das E-Auto laden.Welche Kosten rechnest Du für die selbstproduzierte kWh? Umsonst ist die ja auch nicht, wenn Du die PV-Anlage nicht geschenkt bekommen hast.

Schwarzfahrer
14.10.2021, 14:47
Und jeder, der schon mal ein E-Autor gefahren ist, berichtet in der Regel ungefragt, dass der Fahrspaß bei e-Autos wegen des unmittelbar zur Verfügung stehenden vollen Drehmoments und der fast immer weit überlegenen Beschleunigung bei E-Autos höher ist als bei Autos mit Verbrennungsmotor.
Ich bin auch schon öfter E-Auto gefahren. Tatsächlich ist die Startbeschleunigung an der Ampel ein Spaß - bei den ersten 10 Mal, dann wetzt sich die Begeisterung schnell ab (ist ja meistens sinn- und nutzlos, davonzusprinten), und macht einer ziemlichen Langeweile Platz, ähnlich wie bei Automatik-Autos - besonders bei Überlandfahrten. Nur bei viel Stop-and-go, Ampeln, etc. sehe ich einen Vorteil, weil dann kein Motor im Stillstand läuft. Da finde ich bei Elektroautos eher reizvoll, mit der Rekuperation zu spielen um Bremsennutzung zu minimieren - da ist noch eine Herausforderung dabei, das immer mit sanften Übergängen hinzubekommen, ähnlich wie das Spiel mit der Kupplung.
Die Zukunft des Motorsports auch auf dem Nürburgring ist elektrisch und das wird schneller vollzogen sein als auf normalen Straßen.Mag sein, begeistern tut es deswegen nicht mehr Menschen. Die Fangemeinde der elektrischen Formel 1 ist m.W. auch nicht mit der des klassischen Formel 1 vergleichbar.

MattF
14.10.2021, 14:53
Mir erschließt sich halt nicht, warum Triaradfahren auf der Straße Spaß machen darf, Autofahren aber nicht.


Die eine Tätigkeit ist für 3000 Tote im Jahr verantwortlich und die andere nicht.

Für mich kommt da kein Spass auf. Ich vermeide sie mittlerweile weitgehend.

welfe
14.10.2021, 14:57
Die eine Tätigkeit ist für 3000 Tote im Jahr verantwortlich und die andere nicht.

Für mich kommt da kein Spass auf. Ich vermeide sie mittlerweile weitgehend.

Dito

X S 1 C H T
14.10.2021, 15:05
Hier wird Auto fahren per se als etwas böses und schlechtes hingestellt. Ich finde das nicht ganz passend. Es ist einfach nicht möglich, dass jeder mit dem Rad und dem ÖPNV zur Arbeit fährt.

Es tut mir Leid sagen zu müssen aber mir macht es mit meinem E-Auto zur Arbeit zu pendeln auch mehr Spaß als mit meinem 23 Jahren alten Passat den ich vor knapp einem Jahr noch hatte. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch weil ich nicht mit dem Rad fahre?

Andere Frage: Ist es ökologisch und sinnvoll 5 Carbonhobel in der Garage stehen zu haben?

keko#
14.10.2021, 15:24
...
Andere Frage: Ist es ökologisch und sinnvoll 5 Carbonhobel in der Garage stehen zu haben?

Für die Umwelt postiv war es wohl, dass ich mit dem Leistungssport aufgehört habe.

Schwarzfahrer
14.10.2021, 15:24
Die eine Tätigkeit ist für 3000 Tote im Jahr verantwortlich und die andere nicht.

Für mich kommt da kein Spass auf. Ich vermeide sie mittlerweile weitgehend.
Alkohol trinken ist für 70.000 Tote im Jahr verantwortlich (war gerade im anderen Thread). Ist es deswegen grundsätzlich verwerflich, wenn jemand mit Genuß Wein oder Bier trinkt? In beiden Fällen kommt die Freude nicht aus dem Töten von Menschen, Freude schöpft der Mensch daraus, das er seinen Tätigkeiten einen Sinn gibt, eine Herausforderung sucht, oder einfach Genuß erfährt. Ich muß nicht am Gleichen Freude finden, wie meine Mitmenschen, brauche deren Freude aber auch nicht verwerflich finden, nur weil es nicht meine Freude ist, oder weil ein Risiko damit verbunden sein kann.

Trimichi
14.10.2021, 15:26
Hier wird Auto fahren per se als etwas böses und schlechtes hingestellt. Ich finde das nicht ganz passend. Es ist einfach nicht möglich, dass jeder mit dem Rad und dem ÖPNV zur Arbeit fährt.

Es tut mir Leid sagen zu müssen aber mir macht es mit meinem E-Auto zur Arbeit zu pendeln auch mehr Spaß als mit meinem 23 Jahren alten Passat den ich vor knapp einem Jahr noch hatte. Bin ich jetzt ein schlechter Mensch weil ich nicht mit dem Rad fahre?

Andere Frage: Ist es ökologisch und sinnvoll 5 Carbonhobel in der Garage stehen zu haben?


Wer mit dem Auto zur Arbeit fährt ist schlecht organisiert. Nicht alle, aber die Meisten. Braucht jeder Mensch ein eigenes Auto? Sicherlich nicht. Wohl die aller Wenigsten.

Mir tut es nicht leid, schon wieder zu erwähnen, dass du mit deinem eBMW hier ständig rumnervst. Mache ich Dauerwerbung für mein Foucs Izalco Chrono made by Andreas Walser in use seit 2011? Nein, ich tue es nicht.

Es geht hier nicht darum Konsum durch Konsum zu ersetzen. eAuto genauso shice wie Verbrenner. Es geht darum, weniger zu verbrauchen, und nicht das Energieäquivalent heranzuziehen. Das ist nämlich die große Lüge!

Sogar die Franzosen haben das erkannt und preisen Atomstrom als grünen Strom an inzwischen.

Vllt ist das ja auch die Entwicklung? Wenn an der Küste kein Wind bläst, so bauen wir einfach Atomkraftwerke wie in Japan und China, damit wir diese schon in Bälde funkferngesteuerte Elektroschrottsondermüllflotte an Edelmetallsärgen mit Strom versorgen können?

X S 1 C H T
14.10.2021, 15:38
Wer mit dem Auto zur Arbeit fährt ist schlecht organisiert. Nicht alle, aber die Meisten. Braucht jeder Mensch ein eigenes Auto? Sicherlich nicht. Wohl die aller Wenigsten.

Mir tut es nicht leid, schon wieder zu erwähnen, dass du mit deinem eBMW hier ständig rumnervst. Mache ich Dauerwerbung für mein Foucs Izalco Chrono made by Andreas Walser in use seit 2011? Nein, ich tue es nicht.

Es geht hier nicht darum Konsum durch Konsum zu ersetzen. eAuto genauso shice wie Verbrenner. Es geht darum, weniger zu verbrauchen, und nicht das Energieäquivalent heranzuziehen. Das ist nämlich die große Lüge!

Sogar die Franzosen haben das erkannt und preisen Atomstrom als grünen Strom an inzwischen.

Vllt ist das ja auch die Entwicklung? Wenn an der Küste kein Wind bläst, so bauen wir einfach Atomkraftwerke wie in Japan und China, damit wir diese schon in Bälde funkferngesteuerte Elektroschrottsondermüllflotte an Edelmetallsärgen mit Strom versorgen können?


Bei dir ist sonst alles fit? Sorry wenn ich im "Elektromobilität" Thread von einem E-Auto schreibe. Du hast natürlich absolut recht, das ist hier extrem unpassend...:Lachanfall:

Trimichi
14.10.2021, 15:47
Bei dir ist sonst alles fit? Sorry wenn ich im "Elektromobilität" Thread von einem E-Auto schreibe. Du hast natürlich absolut recht, das ist hier extrem unpassend...:Lachanfall:

Das habe ich so nicht geschrieben und das weisst du auch. Das Thema ist Elektromobilität. Wäre der TE von guten Geistern beseelt gewesen, so hätte er die Überschrift wissenschaftlich formuliert und nicht als Schlagwort und damit nicht als vollendete Tatsache? Genauso ungut wäre es würde ich einen Thread mit der Überschrift "Homosexualität" erstellen. Deiner Logik zu Folge müssten dann alle schwul werden? Die Frage muss also lauten, ob bei dir sonst alles fit ist. ... ;)

Tilly
14.10.2021, 18:34
Wer mit dem Auto zur Arbeit fährt ist schlecht organisiert.

Der Klugschiss des Tages

CarstenK
14.10.2021, 19:30
Und jeder, der schon mal ein E-Autor gefahren ist, berichtet in der Regel ungefragt, dass der Fahrspaß bei e-Autos wegen des unmittelbar zur Verfügung stehenden vollen Drehmoments und der fast immer weit überlegenen Beschleunigung bei E-Autos höher ist als bei Autos mit Verbrennungsmotor.

Die Zukunft des Motorsports auch auf dem Nürburgring ist elektrisch und das wird schneller vollzogen sein als auf normalen Straßen.

Das glaube ich nicht. Längsdynamisch ist das sicherlich richtig was das Drehmoment und die Beschleunigung angeht. Querdynamisch sieht das aber anders aus und was die Reichweite bzw. Standfestigkeit angeht schon gleich zweimal anders.

Ich hatte die Gelegenheit einen Tesla Roadster auf einen kleinen Rundkurs zu testen. Der Kurs war ca. 3 km lang und hat einige enge Richtungswechsel. Das ging genau 4 Runden lang gut, bis sich das erste mal die Batterie wegen Überhitzung gemeldet hat. Also erstmal abkühlen lassen und dann zweiter Stint usw. Das ganze Spiel wiederum konnte man 4 mal wiederholen und dann musste er an die Steckdose. Also das kann man vergessen.

Mal ganz abgesehen davon, dass wegen des hohen Fahrzeuggewichts die Bremspunkte weit früher gesetzt werden müssen, der Wagen um Welten träger ist, der Verschleiß der Bremsanlage enorm zunimmt usw.

Da ist die Fahrdynamik und auch der Fahrspaß den ein leichter Verbrenner bietet eine andere Welt. Rundenzeiten mal außen vor, da kommt es mit Sicherheit auch auf den Kurs an.

Für halbwegs ambitionierten Hobby-Motorsport kann man jedenfalls nicht einfach die Konzepte aus der Serienproduktion der E Mobilität übernehmen. Selbst in der Formel E ist man nicht in der Lage ein Fahrzeug zu bauen, was über die Distanz kommt.

Ob der hobbymäßige Motorsport mit Verbrennungsmotoren noch in die Zeit paßt, steht natürllich auf einem anderen Blatt.

sybenwurz
14.10.2021, 20:05
Auf dem Nürburgring darf man das. :Cheese:

Jep. Genau da gehört motorisierter Spaß hin.

Ah, dort ist er also umweltfreundlicher als anderswo?

zahnkranz
14.10.2021, 20:43
Ah, dort ist er also umweltfreundlicher als anderswo?

Klar, nicht ohne Grund wurde die Strecke in den Wald gebaut, wo das ausgestoßene CO2 sofort gebunden wird :Lachanfall:

MattF
15.10.2021, 12:23
Alkohol trinken ist für 70.000 Tote im Jahr verantwortlich (war gerade im anderen Thread). Ist es deswegen grundsätzlich verwerflich, wenn jemand mit Genuß Wein oder Bier trinkt?


Genauso wie du es beim Corona Thread verwechselt.

Beim Alkohol ist der Alkohol verantwortlich bzw. jeder für sich selber.

Beim Auto werden viele andere Menschen getötet. Es geht halt nicht nur um Eigenverantwortung, sondern was ich tue hat Wirkung auf Andere. Das ist der Unterschied.


Im übrigen hab ich gar kein Problem, wenn du Spass am Autofahren haben willst dann hab es halt. Aber im Rahmen der Regeln bei defensiver Fahrweise.

Wer dann noch Spass hat, hat eine merkwürdige Definition von Spass.
Ich nicht mehr. Bin da weitgehend raus. Sollen Andere sich mit abquählen.

MattF
15.10.2021, 12:28
Hier wird Auto fahren per se als etwas böses und schlechtes hingestellt. Ich finde das nicht ganz passend. Es ist einfach nicht möglich, dass jeder mit dem Rad und dem ÖPNV zur Arbeit fährt.


Ich bin keineswegs dafür den Individualverkehr komplett abzuschaffen.

Meiner Meinung nach müsste es in D aber ein Reduzierung auf max. die Hälfte der aktuell vorhandenen Autos geben.
Ist natürlich eine willkürliche Zahl und nur ein erster Ansatz.

Damit können z.b. Menschen die einen entsprechend weiten Arbeitsweg haben und bei denen es aktuell halt nicht anders geht, die irgendwo auf dem Land leben immer noch zur Arbeit fahren.

Aber logischerweise bedeutet dies, dass irgendwer sein Auto abgeben muss. Z.b die die (statistisch gesehen im übrigen die Meisten) 5-10km auf die Arbeit pendeln und locker Rad oder Bus fahren könnten.

Und wie erreichen wir das? 2 Möglichkeiten

--Durch Einsicht geben die ihr Auto ab, die könnten (zumal in der Familie dann ja meist immer noch ein weiteres Auto ist).
--Zwang, Vorschriften, Erhöhung der Kosten

Was davon würde wohl funktionieren :-))

MattF
15.10.2021, 12:32
Ah, dort ist er also umweltfreundlicher als anderswo?

Na ja es ging darum ob man darf.
Also man darf.

Uweltfreundlich ist es dort auch nicht, allerdings fährt ja nicht jeder täglich auf den Nürburgring.

Und da die Leute Spass haben wollen, muss man ihnen ein Ventil geben.

Da ist einmal im Jahr Spass auf dem Nürburgring OK, in meinen Augen.

Schwarzfahrer
15.10.2021, 12:53
Genauso wie du es beim Corona Thread verwechselt.

Beim Alkohol ist der Alkohol verantwortlich bzw. jeder für sich selber.

Beim Auto werden viele andere Menschen getötet. Es geht halt nicht nur um Eigenverantwortung, sondern was ich tue hat Wirkung auf Andere. Das ist der Unterschied.Diese Unterscheidung stimmt nicht. Alkoholiker verletzen und töten im Rausch auch Menschen; viele Verkehrstote sterben durch Selbstverschulden. Sehr wohl vergleichbar.
Im übrigen hab ich gar kein Problem, wenn du Spass am Autofahren haben willst dann hab es halt. Aber im Rahmen der Regeln bei defensiver Fahrweise.

Wer dann noch Spass hat, hat eine merkwürdige Definition von Spass.
Ich nicht mehr. Bin da weitgehend raus. Sollen Andere sich mit abquählen.
Ich präzisiere: im Rahmen der Regeln, an die Bedingungen angepasst, ohne Gefährdung anderer. Defensive Fahrweise ist ein Anteil, aber nicht der Einzige.
Menschen haben an sehr viel unterschiedlichen Sachen Spaß, was andere als merkwürdig ansehen - die wenigsten davon kann man in eine moralische Rangfolge stellen.

keko#
15.10.2021, 13:33
...
Und wie erreichen wir das? 2 Möglichkeiten

--Durch Einsicht geben die ihr Auto ab, die könnten (zumal in der Familie dann ja meist immer noch ein weiteres Auto ist).
--Zwang, Vorschriften, Erhöhung der Kosten

Was davon würde wohl funktionieren :-))

Ich weiß es nicht! Ich tippe auf eine Mischung verschiedener Maßnahmen:

- junge Menschen werden freiwillig auf alternative Beförderungsmodelle umsteigen (Carsharing, Öffentliche Transportmittel) oder gar ganz auf das Auto verzichten.

- ältere Personen wie ich, die geistig unflexibel und eingefahren sind, werden durch Kaufanreize gelockt oder mehr oder weniger gezwungen um- oder auszusteigen (über Preise, Steuern, Verbote).

- neue und zukünftige digitale Technologien werden es ermöglichen das Verhalten einzelner Personen und der Masse intelligent und personifiziert zu steuern.

sybenwurz
15.10.2021, 13:39
Na ja es ging darum ob man darf.
Also man darf.

Uweltfreundlich ist es dort auch nicht, allerdings fährt ja nicht jeder täglich auf den Nürburgring.

Und da die Leute Spass haben wollen, muss man ihnen ein Ventil geben.

Ich kapier nicht, wieso Spass haben am Autofahren in euren Köpfen irgendwie mit Rennstrecken verlinkt sein muss.
Muss ich auf die Nordschleife, damit ich an nem sonnigen Nachmittag mitm Cabrio Spass dabei haben kann, anderthalb Stunden um die Kurven zu schwingen?
Fahren um des Fahrens und Fahrspasses willen hat doch nix mit der Rennstrecke zu tun.
Dort zu fahren ist harte Arbeit, kein Spass.

noam
15.10.2021, 13:53
Ich kapier nicht, wieso Spass haben am Autofahren in euren Köpfen irgendwie mit Rennstrecken verlinkt sein muss.
Muss ich auf die Nordschleife, damit ich an nem sonnigen Nachmittag mitm Cabrio Spass dabei haben kann, anderthalb Stunden um die Kurven zu schwingen?
Fahren um des Fahrens und Fahrspasses willen hat doch nix mit der Rennstrecke zu tun.
Dort zu fahren ist harte Arbeit, kein Spass.

Das ist halt, wenn Blinde von Farbe sprechen.

Matthias75
15.10.2021, 13:54
Ich kapier nicht, wieso Spass haben am Autofahren in euren Köpfen irgendwie mit Rennstrecken verlinkt sein muss.
Muss ich auf die Nordschleife, damit ich an nem sonnigen Nachmittag mitm Cabrio Spass dabei haben kann, anderthalb Stunden um die Kurven zu schwingen?
Fahren um des Fahrens und Fahrspasses willen hat doch nix mit der Rennstrecke zu tun.
Dort zu fahren ist harte Arbeit, kein Spass.

Liegt wohl daran, dass in anderen Diskussionen Verbote und vor allem Geschwindigkeitsbeschränkungen als Spassbremse angesehen werden. Also muss Spass beim Autofahren für viele offensichtlich etwas mit Geschwindigkeit zu tun haben.

Woher man dann ableitet, dass es auf jeder Autofahrt erlaubt sein muss, Spass zu haben, erschließt sich mir nicht….

M.

X S 1 C H T
15.10.2021, 13:56
Es tut mir Leid sagen zu müssen aber mir macht es mit meinem E-Auto zur Arbeit zu pendeln auch mehr Spaß als mit meinem 23 Jahren alten Passat den ich vor knapp einem Jahr noch hatte.

Ich hab auch Spaß beim Pendeln ohne Rennstrecke. :Huhu:

Körbel
15.10.2021, 14:20
Welche Kosten rechnest Du für die selbstproduzierte kWh? Umsonst ist die ja auch nicht, wenn Du die PV-Anlage nicht geschenkt bekommen hast.

Ich berechne garnichts.
Vergleiche Stromkosten bevor ich die Pv-Anlage hatte und danach.
Das die Anlage nicht umsonst ist, versteht sich von selbst.
Da ich für das investierte Geld aber sonst nichts an Zinsen bekomme, habe ich mit der Anlage einen guten Zinssatz erreicht.
Was soll ich sonst mit der ganzen Kohle anstellen?

Reisen? Nö, mir zu dröge.
Neues Bike? Nö, warum, das fast neue Rad fährt prima.
Neues Auto? Nö, haben wir schon.
Neuer Traktor? Nö, der alte tut es noch.

Habe alles, also investiere ich in saubere, selbsterzeugte Energie.

Spiele sogar mit dem Gedanken, mich ganz von den elektrischen Energieversorgern zu verabschieden und stromtechnisch ganz autark zu werden.

hanse987
15.10.2021, 15:15
Und wie erreichen wir das? 2 Möglichkeiten

--Durch Einsicht geben die ihr Auto ab, die könnten (zumal in der Familie dann ja meist immer noch ein weiteres Auto ist).
--Zwang, Vorschriften, Erhöhung der Kosten

Was davon würde wohl funktionieren :-))

Ich sehe eine dritte Möglichkeit. Ein gut funktionierender ÖPNV der eine bessere Alternative zum Auto ist. Wenn ich die Möglichkeit habe gleichwertig, vielleicht sogar besser und evtl. sogar günstiger von A nach B zu kommen, dann lasse ich das Auto doch gerne stehen oder schaffe es gleich ab.

Hafu
15.10.2021, 16:25
Ich sehe eine dritte Möglichkeit. Ein gut funktionierender ÖPNV der eine bessere Alternative zum Auto ist. Wenn ich die Möglichkeit habe gleichwertig, vielleicht sogar besser und evtl. sogar günstiger von A nach B zu kommen, dann lasse ich das Auto doch gerne stehen oder schaffe es gleich ab.


Und ich sehe noch 'ne vierte Möglichkeit: massiver Ausbau der Radweginfrastruktur, so dass Fahrradfahren in Ballungszentren nicht nur für Lebensmüde, sondern auch für "normale" Menschen möglich wird.

Ich denke da z.B. an die Niederlande oder auch an Dänemark, wo in den Ballungszentren auch eigentlich unsportliche Menschen das Fahrrad benutzen, weil es nicht nur das billigere, sondern eben auch (ohne Parkplatzsorgen) einfach bequemere Verkehrsmittel ist. Und diese Länder sind vergleichbar reich wie Deutschland, so dass die pro Kopf geringere Zahl an Autos dort nichts damit zu tun hat, dass sich dort weniger Leute Autos leisten können.



Hier gibt es eine Übersicht über die Länder mit den meisten PKW. Wenn man sich die jeweiliige Einwohnerzahl ansieht, (https://www.atanango.com/laendervergleich/meiste-pkws)dann stellt man mit Erschrecken fest, dass es in Deutschland soviel PKW pro Einwohner gibt (1,7) wie sonst nirgendwo auf der Welt.

Selbst im Flächenland USA, wo eigentlich noch die gesamte Infrastruktur auf Autos angelegt ist und Benzin weniger als halb so teuer ist gibt es in Relation betrachtet weniger Autos.

Ich denke, dass man an allen Stellschrauben drehen muss (ÖPNV und Radfahrinfrastruktur verbessern, Autofahren verteuern (massiv verteuern: Verbrenner, mäßig verteuern durch Subventionsabbau: Elektro-Autos).
In die neue Koalitionsregierung setze ich da wirklich einige Hoffnung und dass dank postpoandemischem Wirtschaftsaufschwung fossile Treibstoffe endlich wieder teurer werden, halte ich im Rahmen dieser notwendigen Entwicklung auch für hilfreich.

keko#
16.10.2021, 08:57
Und ich sehe noch 'ne vierte Möglichkeit: massiver Ausbau der Radweginfrastruktur, so dass Fahrradfahren in Ballungszentren nicht nur für Lebensmüde, sondern auch für "normale" Menschen möglich wird.

Ich denke da z.B. an die Niederlande oder auch an Dänemark, wo in den Ballungszentren auch eigentlich unsportliche Menschen das Fahrrad benutzen, weil es nicht nur das billigere, sondern eben auch (ohne Parkplatzsorgen) einfach bequemere Verkehrsmittel ist. Und diese Länder sind vergleichbar reich wie Deutschland, so dass die pro Kopf geringere Zahl an Autos dort nichts damit zu tun hat, dass sich dort weniger Leute Autos leisten können.



Hier gibt es eine Übersicht über die Länder mit den meisten PKW. Wenn man sich die jeweiliige Einwohnerzahl ansieht, (https://www.atanango.com/laendervergleich/meiste-pkws)dann stellt man mit Erschrecken fest, dass es in Deutschland soviel PKW pro Einwohner gibt (1,7) wie sonst nirgendwo auf der Welt.

Selbst im Flächenland USA, wo eigentlich noch die gesamte Infrastruktur auf Autos angelegt ist und Benzin weniger als halb so teuer ist gibt es in Relation betrachtet weniger Autos.

Ich denke, dass man an allen Stellschrauben drehen muss (ÖPNV und Radfahrinfrastruktur verbessern, Autofahren verteuern (massiv verteuern: Verbrenner, mäßig verteuern durch Subventionsabbau: Elektro-Autos).
In die neue Koalitionsregierung setze ich da wirklich einige Hoffnung und dass dank postpoandemischem Wirtschaftsaufschwung fossile Treibstoffe endlich wieder teurer werden, halte ich im Rahmen dieser notwendigen Entwicklung auch für hilfreich.

Mein Fahrrad war schon immer das von mir am häufigsten benutzte Fortbewegungsmittel.
Trotzdem: vom Ifo-Institut konnte ich diese Woche in meiner Tageszeitung lesen, dass der Umstieg auf das Elektro-Auto bis zu 210.000 "Jobs" in Deutschland kosten kann. Bis zum Jahr 2025, also recht bald.
Zwar lese ich dort auch, dass man mit bis zu 280.000 neuen "Jobs" rechnen könnte, besonders in der "Logistik- und Verkehrsbranche". Als intellektueller Tiefflieger fehlt mir wohl die Fähigkeit, darunter "Jobs" vorzustellen, von denen man vernünftig leben kann.
Unser aktueller Wohlstand hängt zu einem nicht beträchtlichen Teil mit dem Auto zusammen. Und ob wir selbst überhaupt noch entscheiden, welche Technologie in unseren Autos verbaut werden, oder ob die Order längst aus China kommt, frage ich mich zusätzlich.
Möglicherweise ist aber unsere zukünftige Regierung schon vorausschauend mit dem "Bürgergeld" und stellt sich auf viele neue Arbeitslose und prekär Beschäftigte in diversen "Jobs" ein. Auf eine Art bedingtes Grundeinkommen.

Trimichi
16.10.2021, 10:26
Ich berechne garnichts.
Vergleiche Stromkosten bevor ich die Pv-Anlage hatte und danach.
Das die Anlage nicht umsonst ist, versteht sich von selbst.
Da ich für das investierte Geld aber sonst nichts an Zinsen bekomme, habe ich mit der Anlage einen guten Zinssatz erreicht.
Was soll ich sonst mit der ganzen Kohle anstellen?

Reisen? Nö, mir zu dröge.
Neues Bike? Nö, warum, das fast neue Rad fährt prima.
Neues Auto? Nö, haben wir schon.
Neuer Traktor? Nö, der alte tut es noch.

Habe alles, also investiere ich in saubere, selbsterzeugte Energie.

Spiele sogar mit dem Gedanken, mich ganz von den elektrischen Energieversorgern zu verabschieden und stromtechnisch ganz autark zu werden.

Inspirirender Post! :Blumen:

Mich langweilt der dieser Konsum hier ja schon länger. PV-Anlage nein danke, ich heize mit Holz und des bissl Strom fürn Laptop, ja mei. Für unterwegs habe ich ein Solar-Panel. Und zwei gute Lupine Lightning Systems Akkus. Das reicht für Wochen fürs Bloggen. Wobei ich mir das vllt auch abgewöhne. Und dann brauch ich das Panel auch nicht mehr.

Reisen? Ja, nur mit dem Fahrrad (manchmal muss man eine Fähre nehmen).
Neues Bike? Nein, reparieren und rumschrauben macht Spaß.
Neues Auto? Wozu? Für was? Ich warte bis ich alt und grau bin, dann evtl. Rollstuhl.
Neuer Rasenmäher? Geht auch per Hand.

Habe fast alles, selbst erzeugte Energie/Strom not so, Ofen ausgeklammert. Geht leider nicht stromtechnisch autark zu sein. Vllt im Winter. Da brauche ich keinen Kühlschrank. Im Sommer ein Segen, möchte ich nicht verzichten darauf. Aber ich weis was du meinst!? Auf den Philippinen ist es normal, dass der Strom ausfällt. Und dann? Leben geht weiter. Genauso wie vorher. Reis wird über dem Feuer gemacht, dauert 30 Min länger als im Kocher und Licht spenden Kerzen. Lustig auch, dass jede gestande Philippina eine Powerbank hat fürs Händi. Das reicht denen. Für Stunden und auch Tage, solange, bis der Strom wieder geht. Nebenkosten dort: 20 EUR electro bill ist normal. Das ist alles. Holz gibts genug und so kalt wird es bei denen ja auch nicht. Wobei von den 20 EUR circa 15 EUR auf TV entfallen. Natürlich nur, wer keine Klimaanlage hat.

Bin mit denen so verblieben, dass wir, beide Länder, von einander lernen können. Sparsamkeit und Socialite meets Luxus und Egoismus. :Huhu:

Elektroauto? Wozu gibt es Busse und Bahnen, U-Bahn, Mitfahrzentrale, Bollerwagen und Radanhänger? Falls es bei mir nicht mehr reicht, den Nachbarn zu fragen, ob er mich ein Stück mit in die Stadt nehmen kann, brauche ich auch kein Auto, um noch irgendwo hinzukommen.

Freut mich Körbel, dass du wieder so geil postest. Be inspired! :)

sybenwurz
16.10.2021, 11:04
Möglicherweise ist aber unsere zukünftige Regierung schon vorausschauend mit dem "Bürgergeld" und stellt sich auf viele neue Arbeitslose und prekär Beschäftigte in diversen "Jobs" ein. Auf eine Art bedingtes Grundeinkommen.

Hm, wenn ich mir den aktuellen Stand der Sondierungsgespräche zur Ampel angucke, dürfte das in den nächsten 4 Jahren eher nicht Bestandteil der Inhalte sein...

Körbel
16.10.2021, 14:01
Elektroauto? Wozu gibt es Busse und Bahnen, U-Bahn, Mitfahrzentrale, Bollerwagen und Radanhänger? Falls es bei mir nicht mehr reicht, den Nachbarn zu fragen, ob er mich ein Stück mit in die Stadt nehmen kann, brauche ich auch kein Auto, um noch irgendwo hinzukommen.


Tja Öffis sind hier Fehlanzeige, genauso wie eine Mitfahrzentrale etc.

Der Nachbar ist ein Vollpfosten, den würde ich nur in einem ernstzunehmenden Notfall fragen, ob er mich fahren kann.

Auto brauch ich, alleine schon um Hühnerfutter anzukarren, Oliven in die Mühle zu befördern und um einzukaufen, denn 20 km mit dem Fahrradanhänger und das am Ende ziemlich bergan, ist nicht wirklich lustig.
Und unser Trinkwasser holen wirauch an einer Quelle, da braucht man halt ein Auto.
Trinkwasser in Plastikflaschen kaufen wir schon seit Jahren nicht mehr, denn das sind Berge von Plastikmüll, das geht nachhaltiger.

Trimichi
16.10.2021, 15:01
Tja Öffis sind hier Fehlanzeige, genauso wie eine Mitfahrzentrale etc.

Der Nachbar ist ein Vollpfosten, den würde ich nur in einem ernstzunehmenden Notfall fragen, ob er mich fahren kann.

Auto brauch ich, alleine schon um Hühnerfutter anzukarren, Oliven in die Mühle zu befördern und um einzukaufen, denn 20 km mit dem Fahrradanhänger und das am Ende ziemlich bergan, ist nicht wirklich lustig.
Und unser Trinkwasser holen wirauch an einer Quelle, da braucht man halt ein Auto.
Trinkwasser in Plastikflaschen kaufen wir schon seit Jahren nicht mehr, denn das sind Berge von Plastikmüll, das geht nachhaltiger.

Wie gesagt, mir ist dieser Konsumwahnsinn zuwider da mitzumachen.

Nur um in einem Beispiel zu bleiben: sagen wir ein neues eAuto kostete 20000,- EUR. Mit E11 als Psychoonkel verdiente ich 3600,- brutto. Da bleiben 2100,- netto hängen. Sparte ich 1000,- EUR pro Monat muss ich also knapp 2 Jahre für so einen Kübel sparen? Circa. Und von 1100,- EUR leben. 250 Euronen mehr als die Existenzsicherung. Nur wegen dem Statussymbol eAuto und dafür, dass ich die Umwelt mit 1000 EUR Einsatz im Monat niedermache kasteie ich mich auch noch? Versicherung und Sprit natürlich nicht mitgerechnet oder mal die Jahresinspektion, neue Reifen usw. Deswegen 2 Jahre. Bin ich doof??? Nope. Ich kaufe mir wenn der AUDI Bj. 1997 mit 4,5L auf 100Km verreckt ist ein Mofa. Da kannst auch deine Oliven zur Presse fahren mit. Schöner Anhänger dazu, das geht. Musst vllt ein oder zweimal öfters hin und her fahrn zum Olivenhain oder zur Trinkwasserquelle. Sehe ich kein Problem, Zeit haste doch?

Und für 1000 EUR monatlich kann ich mir 50 mal ein Taxi kommen lassen (also fast 5 von 6 Tagen two-way). Nachbarn ist so eine Sache, ok, da stimme ich zu. Um in die Stadt zu fahren, na-ja, lassen wirs. Trampen geht auch hier an der Haupptstraße und notfalls nehme ich halt die Essi für nen Zehner. Zum Supermarkt kann ich laufen, mit Radanhänger brauche ich 10 Minuten. Zudem, Du, ich glaube nicht, dass du mitm Auto zum Trinkwasserholen fährst oder die Oliven karrst. Dafür hast du doch den Traktor? Ergo, Du könntest dein Auto also abschaffen und dir 4 x im Monat für 60 EUR two-way ein Taxi rufen wenn es stimmt, dass ihr 1x pro Woche einen Einkauf macht.

Hau' den eSmart zum Devil. Für den Erlös und bissl was drauf bekommst eine smarte, große Batterie und dauch einen Wandler? Dann kannst auch den Stromanbieter bye sagen, weil das Car das Meiste an Strom deiner PV - Anlage frisst?

Körbel
16.10.2021, 16:24
Wie gesagt, mir ist dieser Konsumwahnsinn zuwider da mitzumachen.

Hau' den Smart zum Devil. Für den Erlös und bissl was drauf bekommst eine smarte, große Batterie und dauch einen Wandler? Dann kannst auch den Stromanbieter bye sagen, weil das Car das Meiste an Strom deiner PV - Anlage frisst?

Geht mir genauso, habe immer noch kein Smartphone und auch keine Alexa oder was es sonst an Namen gibt.

Der Smart ist meiner Frau und die liebt diese Kiste halt, er war in 20 Jahren erst zwei mal kaputt und die Rep. hat nicht viel gekostet.
Ebenso der Unterhalt ist megagünstig.
Wenn wir den verkaufen gibts nicht viel, da bleibt er besser auf dem Hof, alleine schon, falls mal die E-Karre ne leere Batterie hat, dann haben wir ein Zweitauto als Ersatz.

Die Idee mit dem ganz autark ist auf jeden Fall präsent und würde auch wesentlich mehr kosten, als 1000€, die wir evtl noch für den Smart bekommen würden.
Falls jemand überhaupt soviel ausgeben würde.

Also alles geplant, muss nur noch in die Tat umgesetzt werden.

keko#
16.10.2021, 17:23
...

Reisen? Nö, mir zu dröge.
Neues Bike? Nö, warum, das fast neue Rad fährt prima.
Neues Auto? Nö, haben wir schon.
Neuer Traktor? Nö, der alte tut es noch.
...

Du kannst das alles so machen wie du willst.

Du kannst auch einen Triathlon ohne Neo machen. Oberlenkerfahrend mit Rahmenschaltung. Du kannst auch barfuß laufen. Damit gewinnst du heutzutage halt nicht mal mehr einen Blumentopf.
Um uns herum geht die Entwicklung halt rasant weiter. Entweder du spielst mit oder bist sehr schnell abgehängt.

:Blumen:

Körbel
16.10.2021, 17:32
Um uns herum geht die Entwicklung halt rasant weiter. Entweder du spielst mit oder bist sehr schnell abgehängt.

:Blumen:

Leider, wohin das führt sieht man an allen Ecken.
Jährlich verhungern 25 Millionen Kinder und die Masse kümmert sich um wichtigeres.
Die einen schwelgen im Luxus, haben goldene Rohre im Arsch stecken und lassen sich den Zucker reinblasen und andere fressen Dreck und Blätter um zu überleben.

Ehrlich gesagt, da spiele ich dann lieber nicht mit und sitz vor meiner Höhle und lass mich abhängen, weiss aber das mein Luxus eher einen ideellen Wert besitzt.

Trimichi
16.10.2021, 17:42
Leider, wohin das führt sieht man an allen Ecken.
Jährlich verhungern 25 Millionen Kinder und die Masse kümmert sich um wichtigeres.
Die einen schwelgen im Luxus, haben goldene Rohre im Arsch stecken und lassen sich den Zucker reinblasen und andere fressen Dreck und Blätter um zu überleben.

Ehrlich gesagt, da spiele ich dann lieber nicht mit und sitz vor meiner Höhle und lass mich abhängen, weiss aber das mein Luxus eher einen ideellen Wert besitzt.

So ist es. Leider. :Blumen:

#keko, hattest du nicht etwa heute im Politikfaden (Wahl '21) geschrieben, ob es nicht bei einem "Weiter so" bliebe?

Hier in der Gegend wurde ein drittes Gewerbegebiet erschlossen. Wurde vor ein paar Jahren also so ziemlich alles platt gemacht an Natur dort dafür. Zig Fussballfelder für neue Industriegebäude. Das neue Areal steht so gut leer, seit Jahren so gut wie unbebaut. Eine Firma (ABL SURSUM, die bauen Ladestationen für eAutos) ist mitm Standort 1km weit weg davon. Und müssen erweitern. Können dort aber nicht bauen im dritten Gebwerbegebiet, und holzten lieber das nächste Waldstück ab, dass circa 500m entfernt zu dem dritten Gewerbegebiet steht? War zumindest so geplant.

Ist dann aber lokal eskaliert. Wäre es nach den Politiker_innen gegangen, Landrat, BM usw. hätte man lieber den Wald abholzen sollen, und tausende Quadratmeter von unbebautem Gewerbegebiet nicht genutzt, weil es ja um Arbeitsplätze geht, und man sich wegen der Bebauung von dem Areal nicht einigen konnte, Politiker, Eigentümer, Fabrikant. Deswegen lieber Wald abholzen? Ich fasse zusammen: Fläche ist extra dafür da, man einigt sich aber darauf Wald ab zu holzen. Ein Fall von Doppelmoral? Wo Umweltschutz und Biodiversität drauf steht, sind Politiker_innen und Industrielle drin, die ihr Fähnchen nach dem Wind der Mächtig(er)en ausrichten? Hier im Beispiel ein e-Ladestationenbauer. Dummheit? Oder doch Unfähigkeit? Fazit, nochmalig, weil es schwer zu verstehen ist: es ist besser Wald abholzen, als die zur Verfügung stehende und unbebaute Gewerbefläche - in kürzer Entfernung zum Autobahnanschluss sogar - zu nutzen.

:Maso: :Gruebeln: ... :dresche :dresche :dresche hat dazu geholfen, dass die Firmenerweiterung, das neue Gebäude ergo, jetzt in einer anderen Stadt gebaut wird.

Mitarbeiter der Firma, dessen Name ich nicht genannt habe, sind empört! Weil diese dann, falls betroffen, 10-15 Km weiter zum Arbeitsplatz fahren müssen. Und, jetzt kommt das Beste, man deswegen den Wald hätte abholzen müssen!

Bumm!

keko#
18.10.2021, 12:45
So ist es. Leider. :Blumen:

#keko, hattest du nicht etwa heute im Politikfaden (Wahl '21) geschrieben, ob es nicht bei einem "Weiter so" bliebe?

...

Ich meinte, ob ein "Weiter so" genügt. Für Daimler ist China mittlerweile der größte Markt. Zu den größten Anteilseignern zählen ein Staatsfonds von Kuwait und ein chinesischer Investor. Bisweilen habe ich den Eindruck, als hinge es primar von einer Wahl oder Nichtwahl der deutschen Grünen ab, welche Autos Daimler baut oder nicht. Schön wär´s, wär´s so ;)

:Blumen:

TriVet
19.10.2021, 09:59
WiWo:
Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Interview

„Selbst bei hohen Strompreisen spart ein Elektroauto Geld“ (https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/elektromobilitaet-selbst-bei-hohen-strompreisen-spart-ein-elektroauto-geld/27714574.html?social=facebook&utm_medium=social&Echobox=1634562649#utm_medium=Social&utm_source=Facebook)

longo
19.10.2021, 16:16
Umbau statt Neukauf:
Naext Elektro Umrüst Kit für VW Bus T 5 / T 6, das klingt spannend:

Die in der Nähe von Hamburg beheimatete Firma Naext Automotive verfolgt einen interessanten Ansatz für eine nachhaltigere Mobilität. Das junge Unternehmen hat ein Umrüst-Kit entwickelt, mit dem sich ältere VW Busse der Generation T5 und T6 zu emissionsfreien Elektroautos umbauen lassen. Der Clou: Für die saubere Lösung muss kein Auto neu gebaut werden, denn das Originalfahrzeug bleibt zu 80 Prozent erhalten. Zudem wird bei der Konversion aus dem alten Verbrenner ein vergleichsweise klimafreundlicher Stromer.
Umrüst-Kosten: ca. 30 000,- €

https://www.autoservicepraxis.de/nachrichten/autotechnik/vw-t5-t6-elektro-umruest-kit-von-naext-2947486

wurde auch schon im Spiegel vorgestellt:
https://www.spiegel.de/auto/fahrberichte/vw-t5-naext-n1-zweiter-fruehling-fuer-den-bulli-a-7c3e235c-30ef-4477-968f-71971acd1b0c

dr_big
19.10.2021, 16:43
WiWo:
Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Interview

„Selbst bei hohen Strompreisen spart ein Elektroauto Geld“ (https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/elektromobilitaet-selbst-bei-hohen-strompreisen-spart-ein-elektroauto-geld/27714574.html?social=facebook&utm_medium=social&Echobox=1634562649#utm_medium=Social&utm_source=Facebook)

Aber nicht, wenn man das Elektroauto erst noch kaufen muss.

TriVet
21.10.2021, 03:36
Peter Lustig wusste es schon 1983:

https://efahrer.chip.de/news/peter-lustig-erklaert-e-autos-zu-welchem-fazit-der-loewenzahn-moderator-1983-kam_106173?fbclid=IwAR0B-Y4X8oz086yQpH7qlE9M9Lv7dBjLgFjhb_Hv81KgyPToL_zO_yy 2wKc

TRIPI
31.10.2021, 19:36
Hatten wir das schon? Leider nicht geil wenn man auch überlegt ein Elektroauto anzuschaffen (https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=OBGinowoYu4&feature=youtu.be&ab_channel=BrowserBallett):(

Hafu
01.11.2021, 07:27
Hatten wir das schon? Leider nicht geil wenn man auch überlegt ein Elektroauto anzuschaffen (https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=OBGinowoYu4&feature=youtu.be&ab_channel=BrowserBallett):(

Seit einem halben Jahr gibt es kobaltfreie Batterien, die auch schon großtechnisch hergestellt (https://energyload.eu/stromspeicher/forschung/svolt-kobaltfreie-akkus-2/) werden.

Verbrennerautos haben das Rohstoffproblem mit der Notwendigkeit seltener Metalle im übrigen genauso (wenn nicht noch ausgeprägter als E-Autos). Seit Monaten werden Katalysatoren geklaut, weil auf dem Weltmarkt ein Mangel an Palladium, Rhodium und Platin herrscht (https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article232761075/Katalysator-Klau-Diese-Autos-sind-bei-Kat-Dieben-besonders-begehrt.html), der die Produktion von Verbrennerautos zusammen mit dem Chipmangel ausbremst und dazu geführt hat, dass ein Schwarzmarkt für gestohlene Katalysatoren entstanden ist.

Über die katatstrophalen Abbaubedingungen von Platin, das zwingend für jeden modernen Verbrenner benötig wird (https://www.brot-fuer-die-welt.de/fileadmin/mediapool/2_Downloads/Fachinformationen/Analyse/Analyse75-de-v10-Web.pdf), liest man erstaunlicherweise nie etwas auf social media, was beweist, wie sehr die Kobalt-Diskussion interessengeleitet ist. Bin mir absolut sicher, dass man für Rhodium und Palladium ähnliche Berichte findet, wenn man aktiv danach sucht.

Zum Glück benötigen E-Autos keinen Katalysator. Grundsätzlich benötigt aber jedes Auto, angefangen beim Stahl, erhebliche Menge an Rohstoffen und ist ein Problem im Zusammenhang mit der Energiewende, wenn es nur mit einer Person besetzt von A nach B fährt.

dasgehtschneller
01.11.2021, 08:20
Die Lithium-Eisenphosphat Akkus die Tesla seit etwa 1.5 Jahren in den Model 3 SR+ verbaut sind ebenfalls schon kobaltfrei und dazu weniger brandgefährlich und langlebiger.

Nachteil ist allerdings dass die Energiedichte etwas niedriger ist und deshalb bisher nur die Modelle bis 60kWh damit ausgestattet sind.


Ich bin ausserdem relativ überzeugt dass sich Kobalt mit schweren Bergbaugerät deutlich effizienter und billiger fördern lässt als durch Kinderhände und dass "handgefördertes" Kobalt eher eine Randerscheinung ist.
Bei Handys, Laptops und einer diversen anderen Geräten die trotzdem jeder nutzt, scheint das ausserdem nie jemanden zu interessieren wo die Rohstoffe her kommen.

sybenwurz
01.11.2021, 12:12
...

Man kann sich natürlich alles schönreden wie von verschiedenen Seiten betrachten, die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den Minen und der Arbeiter dort wirds so oder so nicht verbessern, unabhängig von Mengenverhältnissen in bösen Verbrennern oder guten Elektroautos...;)



Bei Handys, Laptops und einer diversen anderen Geräten die trotzdem jeder nutzt, scheint das ausserdem nie jemanden zu interessieren wo die Rohstoffe her kommen.

Das geht in die gleiche Richtung: dadurch, dass man sichs durch die Verwendung in anderen, alltäglichen Gerätschaften schönredet, verbesserts die Lage am Gewinnungsort nicht.

Hafu
01.11.2021, 12:52
Man kann sich natürlich alles schönreden wie von verschiedenen Seiten betrachten,...

Wo konkret habe ich in meinem von dir zitierten Beitrag, in dem leider nur Punkte aber kein echtes Zitat enthalten ist, irgendwas "schöngeredet?

sybenwurz
01.11.2021, 13:51
Verbrennerautos haben das Rohstoffproblem mit der Notwendigkeit seltener Metalle im übrigen genauso (wenn nicht noch ausgeprägter als E-Autos).
.
.
.
Über die katatstrophalen Abbaubedingungen von Platin, das zwingend für jeden modernen Verbrenner benötig wird, ...


;)
Vielleicht nennen wirs nicht schönreden, aber der Verweis darauf, dass andere Kisten auch nicht besser sind, bringt die Menschheit halt auch nicht voran.
Es bleibt schlicht die Situation bestehen, dass der Umstieg auf ne andere (Antriebs-)Technologie alleine keine Besserung erzielen wird, ebensowenig wie die mangelnde Absicht der Automobilindustrie, die Zahl der Fahrzeuge runterzuschrauben.

TRIPI
01.11.2021, 13:54
Oje, nicht streiten. Danke für die Infos jedenfalls.
Es läuft egal wie man es dreht und wendet darauf hinaus was seit 50 Jahren erzählt wird. Wir brauchen mehr Fahrgemeinschaften, mehr Öffies und sollten allgemein von den alle 4 Jahre-Neues-Auto-Konsum weg.
Was man aber tatsächlich sagen muss: Es ist schwer fraglich ob sich die Lebenssituation der Ausgebeuteten in zb Afrika ohne Batterie verbessern würde. Man müsste die großen Konzerne zwingen, deutlich transparenter mit ihren Produktionsstätten und Zulieferern umzugehen, nur das würde etwas ändern denke ich.

TriVet
01.11.2021, 17:28
Es geht los, Tesla öffnet sein Ladenetz.
Erstmal in den Niederlanden.
https://www.tesla.com/de_DE/support/non-tesla-supercharging

Hafu
01.11.2021, 18:34
...
Es bleibt schlicht die Situation bestehen, dass der Umstieg auf ne andere (Antriebs-)Technologie alleine keine Besserung erzielen wird,...

Klarer Widerspruch: Der Wechsel von einer Antriebsart, die CO2 in erheblichem Maße produziert für jeden einzelnen Kilometer, den ein Auto mit Verbrennungsmotor fährt, hin zu einer Antriebsart, die schon beim aktuellen Strommix weitaus weniger Co2 freisetzt pro Kilometer und die in Zukunft, bei komplett vollzogenem Umstieg auf regenerative Energien überhaupt kein Co2 mehr freisetzen wird, macht für das Klima einen erheblichen Unterschied.

Die Abbaubedingungen von Kobalt im Kongo sind ein Nebenkriegsschauplatz, der erstens nicht die Menschheit als Ganzes bedroht und der zweitens von der Verbrennerlobby als Ablenkungsmanöver ins Spiel gebracht wurde und von Autofahrern, die zu faul sind ihre Gewohnheiten zu überdenken dankbar aufgegriffen worden ist.
Ich habe mir, als Reaktion auf das von TriPi gepostete Satire-Video nur erlaubt darauf hinzuweisen, dass die Kobalt-Diskussion ohnehin längst überholt ist, da es kobaltfreie bzw. extrem Kobaltarme Batterien gibt und diese auch schon verbaut werden wie auch von Dasgehtschneller bestätigt.

Dass es wünschenswert wäre, dass wesentlich weniger Autos auf Deutschlands Straßen rumfahren weil grundsätzlich jedes Auto Ressourcen verschlingt und Rohstoffe benötigt, da sind wir uns einige und darauf habe ich (auch in diesem Thread und auch schon heute) in dem von dir als Schönrednerei übertitelten Beitrag explizit hingewiesen, aber das ist letztlich auch ein Nebenaspekt des Klimathemas und hier in diesem E-Auto-Thread OT.

Der komplette Wechsel der Antriebsart weg vom Verbrennermotor hin zur e-Mobilität hätte alleine für sich betrachtet einen großen Effekt.
Die Reduzierung der Anzahl von Autos bei Beibehalten des Verbrennermotors als Antriebsart hätte dagegen nur einen geringen Einfluss auf die Co2-Emissionen und macht als wünschenswerte Maßnahme deshalb nur mit einem Wechsel der Antriebsart Sinn.

CarstenK
02.11.2021, 08:36
Der komplette Wechsel der Antriebsart weg vom Verbrennermotor hin zur e-Mobilität hätte alleine für sich betrachtet einen großen Effekt.

[/B]

Das sehe ich ähnlich, aber nur wenn er mit Verstand erfolgt und nicht im Hauruck Verfahren bzw. mit der Brechstange wie es mach einem Aktivisten / Politiker vorschwebt. Es ist ja kein Geheimnis, dass alles was noch halbwegs fahrbar ist, in Ländern weiter betrieben wird, für die Klimapolitik reiner Luxus ist, genauso wie funktionierende Abgasreinigung etc.




Die Reduzierung der Anzahl von Autos bei Beibehalten des Verbrennermotors als Antriebsart hätte dagegen nur einen geringen Einfluss auf die Co2-Emissionen und macht als wünschenswerte Maßnahme deshalb nur mit einem Wechsel der Antriebsart Sinn.

Ich nehme mal an, Du gehst davon aus, dass wenn nur noch halb so viele Verbrenner unterwegs wären, deren Nutzungsgrad steigen würde und sich daher an den Emissionen nicht groß etwas ändern würde ?

Das kann man in abgewandelter Form genauso auch auf die E Mobilität übertragen.

Im Endeffekt heißt es also, je weniger zugelassene PKW auf den Straßen, desto besser. Dafür sehe ich aber im Moment keine Bereitschaft. Bei mir vor der Haustüre wird die A3 gerade von 4 auf 6 Spuren ausgebaut, warum wohl ?

Wobei wir dann bei Körbel angekommen sind, der es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht hat.

Wir werden das Klima alleine durch den Umstieg auf E Autos nicht retten, sondern nur wenn die Gesellschaft ihr Konsumverhalten signifikant ändert und zwar weltweit. Das kann ich nicht erkennen und das wird m.M. auch nicht passieren.

Im Gegenteil, der Konsumwahnsinn wir ehr noch zunehmen,...

Nepumuk
02.11.2021, 09:42
Das sehe ich ähnlich, aber nur wenn er mit Verstand erfolgt und nicht im Hauruck Verfahren bzw. mit der Brechstange wie es mach einem Aktivisten / Politiker vorschwebt.

Wo siehst du denn ein Hauruck-Verfahren? Ich kenne nicht einen Politiker der das fordert. Ein Rollover der Fahrzeugflotte dauert in Deutschland rund 15 Jahre. Selbst wenn wir ganz optimistisch mal ab 2025 die Zulassung neuer Verbrenner verbieten, würde es also noch bis 2040-45 dauern, bis die Umstellung erfolgt ist. Und dann kommt noch die Weiternutzung im Ausland dazu.
Also ist selbst die optimistischste derzeit diskutierte Variant alles andere als ein Hauruck-Verfahren, sondern ein langsamer Umstellungsprozess.

Hafu
02.11.2021, 10:17
Wo siehst du denn ein Hauruck-Verfahren? Ich kenne nicht einen Politiker der das fordert.

(Real-)Politiker fordern in der Regel nur das, was ihnen möglich erscheint. Das ist eigentlich gut, wird aber in der Klimakrise, in der jetzt sofortiges Handeln erforderlich ist, weil die Welt die letzten 30 Jahre, in denen eine langsame Energiewende noch möglich gewesen wäre weitgehend verschlafen hat (insbesondere im Verkehrssektor), zum großen Problem.

Ich gebe dir recht, dass diese Hauruck-Verfahren, von den Parteien, die derzeit in Regierungsverantwortung kommen können niemand fordert und dass es daher (leider) nicht zu erwarten ist, aber es wäre trotzdem IMHO wünschenswert.


Ein Rollover der Fahrzeugflotte dauert in Deutschland rund 15 Jahre. Selbst wenn wir ganz optimistisch mal ab 2025 die Zulassung neuer Verbrenner verbieten, würde es also noch bis 2040-45 dauern, bis die Umstellung erfolgt ist. Und dann kommt noch die Weiternutzung im Ausland dazu.
Also ist selbst die optimistischste derzeit diskutierte Variant alles andere als ein Hauruck-Verfahren, sondern ein langsamer Umstellungsprozess.

Ich glaube, dass der Rollover deutlich schneller vonstatten gehen würde, wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht werden würde. Und diese Stellschrauben sind v.a. der Preis der Mobilität.
Menschen können in der Regel sehr gut rechnen und geben ungern freiwillig deutlich mehr aus als sie müssten, um eine bestimmte Leistung zu erhalten.

Wenn also Treibstoff, so wie von FFF seit langem gefordert ausreichend teuer wird (gesteuert durch einen CO2-Preis von 160€/tonne) und gleichzeitig der Preis für gebrauchte Verbrenner (wegen zu erwartendem Überangebot, da viel Menschen ihre spritfressenden SUVs los werden wollen und die Kaufbereitschaft für solche Verbrenner-Autos niedrig ist) schnell genug sinkt, dann wird das den üblichen Rollover massiv beschleunigen, sofern gleichzeitig auch die Lademöglichkeiten für E-Mobilität steigen.
Insbesondere der gesamte gewerbliche Sektor der Mobilität ist extrem preissensibel: Sobald die E-Mobilität für Lieferflotten wie DHL. Hermes, UPS etc auf stabilem Niveau günstiger ist (wegen der o.g. von der Politik beeinflussbaren Faktoren) dann steigen diese Unternehmen unmittelbar um, weil alles was die laufenden Kosten im Tagesgeschäft drückt, die Rendite gegenüber den Mitbewerbern erhöht.

25 € pro Tonne Co2 wie die derzeitige Bepreisung ist, die ja trotzdem schon die Bildzeitung regelmäßig laut beklagt, tut halt weder den privaten Verbrauchern noch der Industrie wirklich weh und ist daher viel zu niedrig, um die gewünschten Verhaltensänderungen hervorzurufen.
Derzeit hilft zwar der massiv gestiegene Rohölpreis, dass sich trotzdem manche Leute mal Gedanken machen, wieviel ihre Karre eigentlich schluckt, aber der Rohölpreis ist nur ein Zufallsfaktor, der vermutlich bald wieder sinken wird, da bei hohem Preis die Förderung von Rohöl automatisch attraktiver wird und dann eben mehr Öl aus Schiefersanden oder von schwer zugänglichen Quellen im Meer oder in Alaska gefördert wird, so dass dieser Preisanstieg irgendwann wieder gestoppt ist und dann wieder sinkt.

keko#
02.11.2021, 10:47
...
Was man aber tatsächlich sagen muss: Es ist schwer fraglich ob sich die Lebenssituation der Ausgebeuteten in zb Afrika ohne Batterie verbessern würde. Man müsste die großen Konzerne zwingen, deutlich transparenter mit ihren Produktionsstätten und Zulieferern umzugehen, nur das würde etwas ändern denke ich.

Wer soll sie denn dazu zwingen?
:Blumen:

dr_big
02.11.2021, 10:56
Ich glaube, dass der Rollover deutlich schneller vonstatten gehen würde, wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht werden würde. Und diese Stellschrauben sind v.a. der Preis der Mobilität.


Deshalb wird bei uns der öffentliche Nahverkehr gerade um 5,5% teurer. Hat die Politik da an der falschen Stellschraube gedreht? :-((

Schwarzfahrer
02.11.2021, 10:57
Das sehe ich ähnlich, aber nur wenn er mit Verstand erfolgt und nicht im Hauruck Verfahren bzw. mit der Brechstange wie es mach einem Aktivisten / Politiker vorschwebt.
Wo siehst du denn ein Hauruck-Verfahren? Ich kenne nicht einen Politiker der das fordert. Ein Rollover der Fahrzeugflotte dauert in Deutschland rund 15 Jahre...Ich gebe da Nepumuk Recht, was die Umstellung der Fahrzeugflotte angeht. Wenn allerdings der Anstieg der Elektrofahrzeug-Flotte nicht durch einen entsprechenden gesicherten Anstieg der regenerativen Energieerzeugung abgesichert wird (was außer in Ländern wie Norwegen schwer sein könnte), bleibt die Umweltwirkung der Elektromobilität eher auf lokal sauberere Luft begrenzt.
Im Endeffekt heißt es also, je weniger zugelassene PKW auf den Straßen, desto besser. Dafür sehe ich aber im Moment keine Bereitschaft. Bei mir vor der Haustüre wird die A3 gerade von 4 auf 6 Spuren ausgebaut, warum wohl ?Ich glaube, daß die Fokussierung auf die PKW zu schmal gedacht ist. Der Autobahnausbau (wie auch die hohen Instandhaltungs- und Reparaturkosten) ist primär dem stetigen Wachstum des LKW-Verkehrs geschuldet. Die Politik hat über Jahrzehnte die Verlagerung des Güterverkehrs von der Schiene akzeptiert (ich kann mich nur aus den 80-ern an gelegentliche Überlegungen erinnern, daß Güter auf der Schiene umweltgerechter wären, seither werden die Stimmen immer leiser). Der Wirtschaft spart das enorme Lagerkosten, der Steuerzahler bezahlt die Instandhaltungs- und Autobahnbaukosten, und die PKW-Fahrer fluchen im Stau - und sollen jetzt auch noch die Verkehrswende stemmen. Hier gäbe es ein riesen Potential, Ressourcenverbrauch und CO2 zu reduzieren, vielfach effektiver als jeder Batterie-LKW oder private E-Autos - allerdings vom jetzigen Startpunkt aus wäre das auch mit enormen Investitionen und langer Zeit verbunden. Solche Langfrist-Ziele würde ich aber von einer neuen Regierung erwarten, wenn sie es mit einem Wandel ernst meinen.

TRIPI
02.11.2021, 11:05
Wer soll sie denn dazu zwingen?
:Blumen:

Die Öffentlichkeit bzw. der Markt. Gehen die Verkaufszahlen runter sind die ganz schnell ganz interessiert;)

keko#
02.11.2021, 11:19
Die Öffentlichkeit bzw. der Markt. Gehen die Verkaufszahlen runter sind die ganz schnell ganz interessiert;)

Der Markt für Autobauer ist halt global. Wenn wir in DE Fahrgemeinischaften machen und mit Öffis fahren und deshalb ein paar tausend Autos weniger verkauft werden, dann interessiert das z.b. Daimler und seine internationalen Investoren nicht. Alleine Daimler verkaufte im ersten Halbjahr 441.570 Fahrzeuge nur nach China.

Wir werden am ganz großen globalen Rad drehen müssen. D.h. Preise hoch und gleichzeitig Steuerung durch den Staat oder privatwirtschaftliche Unternehmen. Dann wird dein Auto eben nicht mehr starten, wenn dein CO2-Kontengent verbraucht ist oder es nur noch 100km/h fahren, wenn du es zu 80% verbraucht hast. Passieren wird das, sobald die Unternehmen darin Geld riechen. Aus meiner Sicht tun sich langsam interessante Geschäftsmodelle auf.

MattF
02.11.2021, 12:03
Wir werden am ganz großen globalen Rad drehen müssen. D.h. Preise hoch und gleichzeitig Steuerung durch den Staat oder privatwirtschaftliche Unternehmen. Dann wird dein Auto eben nicht mehr starten, wenn dein CO2-Kontengent verbraucht ist oder es nur noch 100km/h fahren, wenn du es zu 80% verbraucht hast. Passieren wird das, sobald die Unternehmen darin Geld riechen. Aus meiner Sicht tun sich langsam interessante Geschäftsmodelle auf.

Sowas muss nicht sein, wenn der CO2 Ausstoss real kompensiert würde.
Z.b. durch Versenken des CO2 in der Erde. Das muss dann halt vom Konsumenten bezahlt werden. 70-80 € / to CO2

https://www.ifo.de/DocDL/sd-2016-05-lessmann-steinkruas-kzk-ccs-2016-03-10.pdf

Genauso wie ich meine Abwassergebühr bezahle und das Wasser was ich zum Duschen gebrauche, hinter der Kläranlage sauber wieder raus kommt. Ich werde auch nicht gezwungen nur 3 min zu duschen. Wenn mache ich es freiwillig oder zahle den Preis.

tandem65
02.11.2021, 12:11
Wenn allerdings der Anstieg der Elektrofahrzeug-Flotte nicht durch einen entsprechenden gesicherten Anstieg der regenerativen Energieerzeugung abgesichert wird (was außer in Ländern wie Norwegen schwer sein könnte), bleibt die Umweltwirkung der Elektromobilität eher auf lokal sauberere Luft begrenzt.

Also erstmal das grüne E-Netz Leistungsfähig machen für 60Mio E-Fahrzeuge und dann das erste E-Auto zulassen!? :Nee:

MattF
02.11.2021, 12:17
Also erstmal das grüne E-Netz Leistungsfähig machen für 60Mio E-Fahrzeuge und dann das erste E-Auto zulassen!? :Nee:



60Mio Fahrzeuge in D sind per so nicht umweltfreundlich.

Insbesondere wenn man das weltweit hoch rechnet.

Alleine China müsste dann ca. 1 Milliarde zusätzliche Fahrzeuge anschaffen und Indien auch.

keko#
02.11.2021, 13:10
Sowas muss nicht sein, wenn der CO2 Ausstoss real kompensiert würde.
Z.b. durch Versenken des CO2 in der Erde. Das muss dann halt vom Konsumenten bezahlt werden. 70-80 € / to CO2

https://www.ifo.de/DocDL/sd-2016-05-lessmann-steinkruas-kzk-ccs-2016-03-10.pdf

Genauso wie ich meine Abwassergebühr bezahle und das Wasser was ich zum Duschen gebrauche, hinter der Kläranlage sauber wieder raus kommt. Ich werde auch nicht gezwungen nur 3 min zu duschen. Wenn mache ich es freiwillig oder zahle den Preis.

Das sind sicher alles gute Lösungen. Aber ich bleibe bei meiner persönlichen Einschätzung, dass man für die Masse der Menschen am großen Lenkrad drehen muss.
Bsp: für meine Flugreise nach Spanien musste ich kürzlich online allerlei Dokumente bzgl. Corona hinterlegen. Dann drückte ich irgendwann den Knopf "Prüfen" und es kam nach ein paar Sekunden die freudigen Rückmeldung "Valide". D.h. ich durfte einchecken und losfliegen.
Ähnliche Instrumente sehe ich im Kampf gegen den Klimawandel. Dann kommt eben "Nicht gültig", wenn ich in 2021 schon mal geflogen bin. Das mag für ältere Menschen wie mich, die in den 70er und 80er Jahren sozialisiert wurden, ein Geschmäckle haben und dem einen oder anderen sogar aufstoßen. Die folgende junge Generation wird das als normal ansehen, sie wird damit aufwachsen. Und ein Blick nach China zeigt, dass noch viel mehr möglich ist. Ich würde mich nicht wundern, wenn uns China irgendwann sogar im Klimaschutz abhängt, während wir noch immer grundsatzdiskutieren.

Schwarzfahrer
02.11.2021, 13:15
Also erstmal das grüne E-Netz Leistungsfähig machen für 60Mio E-Fahrzeuge und dann das erste E-Auto zulassen!? :Nee:
Unsinn. Es geht mir nicht ums Netz, sondern um die Stromerzeugung. Die Elektroauto-Flotte sollte in dem Ausmaß wachsen, wie wir es schaffen zusätzliche regenerative Energie dafür bereitzustellen. Alles, was mehr an Elektroautos zugelassen wird, fährt mit fossilem oder Atomstrom, oder nimmt regenerativen Strom von den Haushalten oder Industrien weg, die aktuell diesen verbrauchen. Vielleicht kann es auch ein wenig mehr sein, denn Benzin in vielen kleinen Motoren verbrannt hat einen um ein paar Prozent schlechteren Wirkungsgrad, als wenn zentral Kohle oder Gas im großen Kraftwerk zu Strom verwandelt wird. Es ist halt einfacher, mehr Elektroautos zu produzieren, als entsprechende regenerative Energiequellen in Betrieb zu nehmen - darum sollte letzteres den Takt/das Tempo angeben für alle Bereiche, die neu (also zusätzlich zum bisherigen Stromverbrauch) elektrifiziert werden sollen (Industrie, Verkehr, Heizungen, ...).

Übrigens: Waren vom LKW auf die Schiene verlagern verringert auch massiv den Bedarf an neuen E-LKW und damit auch an regenerativem Strom, da die Bahn wiederum viel effizienter den Strom nutzt...

MattF
02.11.2021, 13:26
Das sind sicher alles gute Lösungen. Aber ich bleibe bei meiner persönlichen Einschätzung, dass man für die Masse der Menschen am großen Lenkrad drehen muss.

Natürlich muss mit dem Geld was rein kommt, das CO2 tatsächlich aus der Atmosphäre wieder entfernt werden. Und dann ist das das große Rad.

Nochmal Thema Abwassser, unsere Flüsse sind wahrscheinlich so sauber wie nie, es geht also. Und ohne dass sich jemand gegängelt fühlt.

MattF
02.11.2021, 13:30
Unsinn. Es geht mir nicht ums Netz, sondern um die Stromerzeugung. Die Elektroauto-Flotte sollte in dem Ausmaß wachsen, wie wir es schaffen zusätzliche regenerative Energie dafür bereitzustellen.

Würde auch entsprechend der Markt regeln.

Grünstrom kostet halt entsprechend weniger als anderer Strom, weil auf den eine CO2 Abgabe erhoben wird, auf Grünstrom nicht.


Wobei man hier zugegebenermassen ein weiteres "Problem" ergibt, dass der Ausbau von regenerativen Stromerzeugern behindert wird, durch gesetzliche Vorgaben.
Grundsätzlich könnte man Wind und Solarstrom ja ohne Förderung schon billiger erzeugen, als anderen. Wenn man die Standorte hätte z.b.. In dem Feld muss die Politik handeln.
Z.b. die Abstandsregelung in Bayern für Windkraft muss angepasst werden.

Schwarzfahrer
02.11.2021, 13:31
...Das mag für ältere Menschen wie mich, die in den 70er und 80er Jahren sozialisiert wurden, ein Geschmäckle haben und dem einen oder anderen sogar aufstoßen.
Das hat kein Geschmäckle, es widerspricht diametral allem, was in Westeuropa als Erbe der Aufklärung die freiheitlich demokratischer Gesellschaften bisher prägt.
Die folgende junge Generation wird das als normal ansehen, sie wird damit aufwachsen. Und ein Blick nach China zeigt, dass noch viel mehr möglich ist. China sollte eigentlich warnendes Beispiel sein, finde ich, kein Vorbild. Wenn die nächste Generation in Europa das als normal ansieht, dann heißt es, daß sie die auf das Individuum bauende freiheitliche System zu Gunsten eines kollektivistischen und diktatorischen Systems aufgeben - für mich eine deprimierende Perspektive, wenn auch nicht ausgeschlossen, wenn ich so junge politische Aktivisten anhöre. In China hat das eine Mehrheit, m.M.n. auch kulturell begünstigt, in Europa hofften wir mal, darüber hinweg zu sein. Ich hoffe meinerseits, das Leben in einem solchen System nicht (noch einmal) erleben zu müssen. Immerhin gibt es aktuell noch zumindest leichte Tendenzen, das kollektivistische System von China mit Skepsis und Vorbehalten zu betrachten, auch wenn es leider nicht mehr reicht, die dortige Minderheit derer, die ihre Menschenrechte einklagen möchten, wirklich zu unterstützen.
Ich würde mich nicht wundern, wenn uns China irgendwann sogar im Klimaschutz abhängt, während wir noch immer grundsatzdiskutieren.Herrn Xis Nachricht an Glasgow klingt mir nicht so recht nach "China will vorangehen im Klimaschutz", sondern eher "macht ihr nur mal in Klimaschutz (und fahr ggf. gerne dabei eure Wirtschaft gegen die Wand), während wir uns die wirtschaftliche und politisch Vormachtstellung in der Welt sichern".

tandem65
02.11.2021, 13:36
Also erstmal das grüne E-Netz Leistungsfähig machen für 60Mio E-Fahrzeuge und dann das erste E-Auto zulassen!?

Unsinn. Es geht mir nicht ums Netz, sondern um die Stromerzeugung.

Du scheinst ein Wörtchen überlesen zu haben. Mir geht es bei meiner Kritik an Deiner Kritik um beides.

1. der Strom sollte regenerativ sein.
2. Es gibt ein Leistungsfähiges Netz daß den Strom auch verteilen kann.

Die Elektroauto-Flotte sollte in dem Ausmaß wachsen, wie wir es schaffen zusätzliche regenerative Energie dafür bereitzustellen.

Das wäre natürlich wünschenswert. Das klingt aber schon ein wenig nach Planwirtschaft. Das ich so etwas aus Deiner Tastatur noch lesen darf.:Cheese: :Lachen2:

Es ist halt einfacher, mehr Elektroautos zu produzieren, als entsprechende regenerative Energiequellen in Betrieb zu nehmen - darum sollte letzteres den Takt/das Tempo angeben für alle Bereiche, die neu (also zusätzlich zum bisherigen Stromverbrauch) elektrifiziert werden sollen (Industrie, Verkehr, Heizungen, ...).

Da bin ich aber mal ein wenig auf der Liberalen Seite und finde das könnte man getrost den Markt regeln lassen.;)

Übrigens: Waren vom LKW auf die Schiene verlagern verringert auch massiv den Bedarf an neuen E-LKW und damit auch an regenerativem Strom, da die Bahn wiederum viel effizienter den Strom nutzt...


Unfassbar, hast Du valide Daten dazu?:Cheese:

Körbel
02.11.2021, 13:47
Wobei wir dann bei Körbel angekommen sind, der es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht hat.

Wir werden das Klima alleine durch den Umstieg auf E Autos nicht retten, sondern nur wenn die Gesellschaft ihr Konsumverhalten signifikant ändert und zwar weltweit. Das kann ich nicht erkennen und das wird m.M. auch nicht passieren.

Im Gegenteil, der Konsumwahnsinn wir eher noch zunehmen,...

:liebe053: :liebe053: :liebe053: :liebe053:

Solche Sachen schreibe ich? Beeindruckend.:bussi:

Naja man sieht es ja auch, was das wieder für ein hin- und hergeiere in Glasgow ist und am Ende kommt nichts dabei raus.
Und das Klima bleibt auf der Strecke.

Hafu
02.11.2021, 13:57
...
Wobei wir dann bei Körbel angekommen sind, der es meiner Meinung nach auf den Punkt gebracht hat.

Wir werden das Klima alleine durch den Umstieg auf E Autos nicht retten, sondern nur wenn die Gesellschaft ihr Konsumverhalten signifikant ändert und zwar weltweit. Das kann ich nicht erkennen und das wird m.M. auch nicht passieren.

Im Gegenteil, der Konsumwahnsinn wir ehr noch zunehmen,...

:liebe053: :liebe053: :liebe053: :liebe053:

Solche Sachen schreibe ich? Beeindruckend.:bussi:
....

Mit dieser resignativen Sicht der Dinge und dem Glauben, dass es die konsumfreudigen Endverbraucher sind, die das Klima zerstören, habt ihr euch leider die Sichtweise von BP und Shell zu eigen gemacht, die mit Kampagnen zum CO2-Fußabdruck, in die sie Hunderte Milionen Euro hineingesteckt haben die Verantwortung für den Klimawandel von der Industrie zum Endverbraucher delegiert haben (https://uebermedien.de/64579/warum-wir-das-klima-falsch-erzaehlen/), um so regulatorischen Vorgaben aus der Politik zu entgehen.

Die Profiteure der aktuell noch fossil geprägten Großindustrie zielen genau darauf ab (https://www.wissenschaftskommunikation.de/die-macht-der-geschichten-und-narrative-52953/)und man sollte sich hüten in diesem honeypot aus Resignation stecken zu bleiben und sich -so wie es Körbel tut- einfach nur aufs Private zurück zu ziehen und eine "nach mir die Sintflut"Philosophie zu leben.

Der Klimawandel wird sich nicht durch eine weltweite Beeinflussung des Konsumverhalten stoppen lassen, sondern nur indem die Politik die Industrie mittels klarer regulatorische Vorgaben in die Verantwortung nimmt. Das Konsumverhalten der Menschen passt sich an die Preise, die dieser Konsum kostet mehr oder weniger automatisch an.

Wenn Emittenten von Co2 für den Schaden, den sie am Klima anrichten bezahlen müssen (über Co2-Preis und Co2-Zertifikate), dann werden sich auch die Produktionsbedingungen verändern.
So wie wir es Chemieunternehmen schon seit langem nicht mehr erlauben, ihre verseuchten Abwässer einfach in die Flüsse zu leiten, so muss die Industrie eben so schnell wie möglich für das von Ihnen verantwortete Co2, das in die Atmosphäre abgegeben wird, bezahlen.

Bei fairer Bezahlung für Co2-Emission ist die billigste Form von Stromgewinnung Wasserkraft, dann folgt Windkraft und dann Solarstrom (alle deutlich unter 10Ct/kwH).

Die Kohleverstromung ist ebenso wie die Verbrennung von Öl oder Gas zur Stromgewinnung komplett unwirtschaftlich mit dem Kauf von korrekt bepreisten Co2-Zertifikaten, so dass in kurzer Zeit sich eine Energiewende automatisch einstellen würde, wenn man so ein System konsequent und über Ländergrenzen hinweg installiert.

Körbel
02.11.2021, 14:03
....und man sollte sich hüten in diesem honeypot aus Resignation stecken zu bleiben und sich -so wie es Körbel tut- einfach nur aufs Private zurück zu ziehen und eine "nach mir die Sintflut" Philosophie zu leben.

Lebe ich so?
Was masst du dir an, so über mich zu schreiben?

Habe weder Kinder noch Enkelkinder, ebenso keine Neffen und Nichten und eins kann ich dir sagen, wenn du mit deinen Quadratlatschen meinen ökologischen Fussabdruck folgen willst, dann hast du noch viel zu tun, bzw vieles an Potential um dich gewaltig einzuschränken.
Nachhaltigkeit ist mein zweiter Vorname.

Ich träume nicht, wie die meisten hier vom fetten Tesla,
obwohl ich ihn mir leisten könnte, du schon.:Huhu:

Schwarzfahrer
02.11.2021, 15:11
Würde auch entsprechend der Markt regeln....
...
Z.b. die Abstandsregelung in Bayern für Windkraft muss angepasst werden.
Da bin ich aber mal ein wenig auf der Liberalen Seite und finde das könnte man getrost den Markt regeln lassen.;)
Ich kann nicht sagen, die regenerative Energieversorgung soll der Markt lösen, aber ich subventioniere Elektroautos. Das funktioniert nur, wenn für beides der Markt zuständig ist. Ansonsten wird "der Markt" nur versuchen, maximale Subventionen abzugreifen, statt Innovation und Investition. Wenn man beides dem Markt überläßt, auch bei Steuerung über z.B. CO2-Preise, ist aber nicht gesagt, daß sicher Elektromobilität mit BEV als Ergebnis rauskommt. Wenn man letzteres als Ziel hat (ohne Rücksicht auf Alternativen), und dafür politisch durch Subvention und Bevorzugung sorgt, dann muß man eben "Planwirtschaftlich" vorgehen, also alle Komponenten gleich fördern und berücksichtigen, damit es überhaupt eine Chance hat, zu funktionieren. Planwirtschaft kann so zeitweise funktionierende Ergebnisse liefern, aber sehr selten wirtschaftliche Lösungen. Planwirtschaft auf Teilsysteme begrenzt führt vor allem schnell zu Geldverschwendung.
Unfassbar, hast Du valide Daten dazu?:Cheese:
Was ist für Dich valide? Tatsache ist: der Wirkungsgrad von Motoren ist im Teillastbereich immer deutlich schlechter, als im Vollastbereich. Und LKW (Straßenverkehr generell) fährt sehr viel im Teillastbereich, nutzt somit die Energie viel schlechter aus, abgesehen von den zyklischen Ladeverlusten, die die Bahn auch nicht hat. Die Bahn kann viel längere Strecken gleichmäßig fahren, und damit die Energie viel besser nutzen. Natürlich hängen solche Vorteile auch von der richtigen Nutzung bzw. Ausnutzung ab (https://www.faz.net/aktuell/wissen/die-rechnung-fuer-den-gueterverkehr-fracht-auf-die-schiene-1492289.html). Die Bahn wird kein Nah-Güterverkehr ersetzen, und auch nicht alle Langstreckenfahrten - aber sehr viel kann verbessert werden, wenn man die Bahn entsprechend ertüchtigt.

Nepumuk
02.11.2021, 17:13
Es ist halt einfacher, mehr Elektroautos zu produzieren, als entsprechende regenerative Energiequellen in Betrieb zu nehmen - darum sollte letzteres den Takt/das Tempo angeben für alle Bereiche, die neu (also zusätzlich zum bisherigen Stromverbrauch) elektrifiziert werden sollen (Industrie, Verkehr, Heizungen, ...).

Hm, wir haben aktuell doch schon ca. 50% regenerativen Anteil an der Stromerzeugung. Bei den Autos sind wir von diesem Anteil weit entfernt. Es gibt also eher Nachholbedarf bei den Autos als bei der Stromerzeugung.
Aber ich gebe dir natürlich Recht, die regenerative Stromerzeugung muss parallel auch ausgebaut werden.

Hafu
02.11.2021, 17:22
Lebe ich so?
Was masst du dir an, so über mich zu schreiben?
...

Ja, du lebst so und ich maße mir an so zu schreiben, weil du wegen wenigen Euro Porto, die eine Briefwahl in Spanien kosten würde, auf deine Partizipationsmöglichkeiten an den politischen Entscheidungsprozessen verzichtest.

Damit lebst du einen Lebensstil, der zwar für dich aus der rein egoistischen Sicht der richtige sein mag, der aber an der Zukunft unseres Planeten null komme null verändert.

Wenn dir der Kampf gegen Klimawandel wichtig und die Zukunft des Planeten nicht egal wäre, müsstest du mindestens dein Wahlrecht wahrnehmen oder besser noch am Freitag auf die Straße gehen (FFF gibt es auch in Spanien), um auch jenseits von Wahlen den Handlungsdruck auf die Regierungen zumindest in der EU zu erhöhen.

TriVet
02.11.2021, 17:26
Bissl Lesestoff aus dem Zauberei-Ministerium:

Die wesentlichen Erkenntnisse aktueller Studien.
In Kurzform lässt sich folgendes festhalten:
1. Es gibt von den maßgeblichen Rohstoffen Lithium, Kobalt, Grafit und Nickel bei weitem ausreichend Ressourcen, auch für einen im globalen Maßstab weitgehenden Umstieg auf Elektroautos.
Eine höhere Materialeffizienz, verstärktes Recycling und bei Bedarf auch Materialsubstitute können zudem dazu beitragen, Umweltauswirkungen zu mindern und Preisanstiege abzufedern.
2. Es gibt bei weitem ausreichend erneuerbare Energien, um die gesamte deutsche Pkw-Flotte zu elektrifizieren. Allein der EE-Ausbau in Deutschland der vergangenen fünf Jahre wäre dazu ausreichend. Elektromobilität ist zudem die bei weitem energieeffizienteste Form für eine Energiewende, Sektorkopplung und Treibhausgasminderung im Verkehr.
3. Das Stromnetz muss aufgrund der Belastungen durch Ladevorgänge durch Elektroautos perspektivisch angepasst werden, besonders auf Verteilnetzebene.
i. Diese Anpassung wird in erster Linie ein „intelligenter werden“ bedeuten (sog. „Smart Grid“) und nur nachrangig kostenintensive Netzausbaumaßnahmen erfordern. Diese Entwicklung findet aufgrund der Energiewende im Stromnetz, insbesondere der Integration fluktuierender Einspeisung von erneuerbaren Energien, ohnehin statt.
ii. Auf Seiten der Elektrofahrzeuge und ihrer Ladeinfrastruktur ist die technische Umsetzbarkeit von Konzepten für gesteuertes Laden in Feldversuchen gezeigt worden. Der regulatorische Handlungsbedarf ist identifiziert.
iii. Auf lange Sicht können Elektrofahrzeuge mit Rückspeisefähigkeit sogar ein stabilisierendes Element in einem intelligenten Stromnetz bilden. Die absehbaren Kosten für Netzausbau und Netzanpassung sind folglich überwiegend der Energiewende im Stromsektor zuzuschreiben.
Möglicherweise bietet die bessere Auslastung eines künftigen „intelligenten“ Stromnetzes auf lange Sicht sogar das Potenzial zu einer Senkung von Netzentgelten. (https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Verkehr/emob_strom_ressourcen_bf.pdf)

Stefan
02.11.2021, 17:51
Bissl Lesestoff aus dem Zauberei-Ministerium:
Datei aktualisiert am 09.01.2018
Schön, dass man bei einem so wichtigem Thema immer auf dem neuesten Stand gehalten wird.

MattF
02.11.2021, 18:06
Ich kann nicht sagen, die regenerative Energieversorgung soll der Markt lösen, aber ich subventioniere Elektroautos.

E Autos zu subventionieren ist ja auch nicht sinnvoll.

Hafu
02.11.2021, 18:35
E Autos zu subventionieren ist ja auch nicht sinnvoll.

Eine zeitlich befristete Subvention ist in diesem Fall ausnahmsweise sinnvoll, so wie auch die anfangs deutliche Subventionierung von Windkraft und Solarenergie sinnvoll, war, weil dadurch die Massenproduktion damals von Solarmodulen sowie Zuwachs an Herstellern von Windräder durch das EE-Gesetz deutlich beschleunigt wurde.

Ohne eine kritische Massen an E-Fahrzeugen wächst auch das Netz der Ladesäulen zu langsam, so dass man sonst ohne Subventionen in ein Henne und Ei-Problem läuft: die einen kaufen keine Autos wegen unsicherer Ladeoptionen und die anderen bauen keine Ladesäulen wegen zu weniger E-Autos.

Was nicht sinnvoll ist, ist die aktuelle Subventionierung ökolgisch unsinniger Hybridfahrzeuge und von Dienstwagen mit reinem Verbrennungsmotor. Das muss schnellstens beendet werden.

Und was in der Vergangenheit ebenfalls nicht sinnvoll war, war die radikale Beschränkung des Photovoltaik-Ausbaus in den letzten 10 Jahren durch aberwitzige Bürokratie und des Windkraftausbaus durch schwachsinnige Abstandsregelungen, die weitaus größere Abstände zu Windrädern vorgaben wie zu neugebauten Chemiefabriken oder Müllverbrennungsanlagen.

MattF
02.11.2021, 18:51
Eine zeitlich befristete Subvention ist in diesem Fall ausnahmsweise sinnvoll, so wie auch die anfangs deutliche Subventionierung von Windkraft und Solarenergie sinnvoll, war, weil dadurch die Massenproduktion damals von Solarmodulen sowie Zuwachs an Herstellern von Windräder durch das EE-Gesetz deutlich beschleunigt wurde.



Sehr sehr bedingt.

In meinen Augen sieht man hier zu min. 80% Mitnahmeeffekte, der Industrie.

Dazu kommt ein klein bisschen Verkauspsychologie. Der Kunde kauft weil er die Prämie geschenkt bekommt.

Würde er die Prämie nicht bekommt, wären die Autos entsprechen günstiger am Markt und er würde (oft) nicht kaufen.

keko#
02.11.2021, 19:22
Das hat kein Geschmäckle, es widerspricht diametral allem, was in Westeuropa als Erbe der Aufklärung die freiheitlich demokratischer Gesellschaften bisher prägt.
China sollte eigentlich warnendes Beispiel sein, finde ich, kein Vorbild. Wenn die nächste Generation in Europa das als normal ansieht, dann heißt es, daß sie die auf das Individuum bauende freiheitliche System zu Gunsten eines kollektivistischen und diktatorischen Systems aufgeben - für mich eine deprimierende Perspektive, wenn auch nicht ausgeschlossen, wenn ich so junge politische Aktivisten anhöre. In China hat das eine Mehrheit, m.M.n. auch kulturell begünstigt, in Europa hofften wir mal, darüber hinweg zu sein. Ich hoffe meinerseits, das Leben in einem solchen System nicht (noch einmal) erleben zu müssen. Immerhin gibt es aktuell noch zumindest leichte Tendenzen, das kollektivistische System von China mit Skepsis und Vorbehalten zu betrachten, auch wenn es leider nicht mehr reicht, die dortige Minderheit derer, die ihre Menschenrechte einklagen möchten, wirklich zu unterstützen.
Herrn Xis Nachricht an Glasgow klingt mir nicht so recht nach "China will vorangehen im Klimaschutz", sondern eher "macht ihr nur mal in Klimaschutz (und fahr ggf. gerne dabei eure Wirtschaft gegen die Wand), während wir uns die wirtschaftliche und politisch Vormachtstellung in der Welt sichern".

Trägst du nicht die westliche Brille? :Blumen:
Mir ist z.B. kein ehemaliges Land des früheren Ostblocks bekannt (wo du ja aufgewachsen bist), dass den USA wirtschaftlich das Wasser reichen konnte. Dagegen: Ich halte es nur noch für eine Frage der Zeit, wann China vor den USA liegt. Während wir hier z.b. seit vielen Jahren in Stuttgart Löcher für einen Bahnhof graben, entstehen in China ganze moderne digitale Metropolen. In China steht der Einzelne oftmals hinter der Gemeinschaft zurück, während wir dem Individualismus fröhnen.
Wenn man mal ein ein bisschen vor 1492 geht, als bevor Europa sich fremde Länder und Kulturen unter den Nagel riß und dabei aufstieg, wird man feststellen, dass das chinesische Reich eine viele längere Zeit eine dominiernde Rolle spielte als Europa.
E-Autos werden durch ihr vereinfachte Technik dafür sorgen, dass wir in einigen Jahren konkurrenzfähige Produkte aus China haben werden.
Es geht mir nicht darum, China in den Himmel zu loben, sondern wachsam zu bleiben, so dass wir aus einem Sättigungs- und Überlegenheitsgefühl heraus nicht links und rechts überholt werden sondern Vollgas geben.
:Blumen:

Schwarzfahrer
02.11.2021, 20:24
Hm, wir haben aktuell doch schon ca. 50% regenerativen Anteil an der Stromerzeugung. Bei den Autos sind wir von diesem Anteil weit entfernt. Die 50 % regenerativen Strom (oder +/-10 %, je nach Wetter) sind doch bereits "verbraucht", bzw. verplant/vergeben (Bahn, Ökostromtarife, ...). Jedes E-Auto, das über den aktuellen Stand hinaus dazukommt (und einen Verbrenner ersetzt), verlangt auch nach entsprechend mehr Stromproduktion, (da die Verbrenner ohne Strom aus dem Netz auskommen). Dieses Mehr muß durch Zubau von regenerativen Quellen bereitgestellt werden, wenn man es nicht einfach mit einer höheren Kraftwerksauslastung bei Kohle und Gas abdecken will - da ja letzteres den CO2-ausstoß nur vom Diesel zum Kraftwerk verlagert.

Schwarzfahrer
02.11.2021, 20:28
Eine zeitlich befristete Subvention ist in diesem Fall ausnahmsweise sinnvoll, so wie auch die anfangs deutliche Subventionierung von Windkraft und Solarenergie sinnvoll, war, weil dadurch die Massenproduktion damals von Solarmodulen sowie Zuwachs an Herstellern von Windräder durch das EE-Gesetz deutlich beschleunigt wurde.Die Absicht war damals u.a., die deutsche Solarindustrie führend in der Welt zu machen und Arbeitsplätze zu generieren. Das Ergebnis war der Aufbau der chinesischen Solarindustrie, bis in Deutschland praktisch keine Solarpaneel-Produktion mehr übrig war. Wenn nur der deutsche Energie- und Verkehrswende-Vorbildfunktion nicht ein ähnliches Schicksal winkt.

Schwarzfahrer
02.11.2021, 20:43
Trägst du nicht die westliche Brille? :Blumen: Natürlich, ich lebe schließlich seit 40 Jahren überwiegend gerne hier :Blumen: .
Mir ist z.B. kein ehemaliges Land des früheren Ostblocks bekannt (wo du ja aufgewachsen bist), dass den USA wirtschaftlich das Wasser reichen konnte. Dagegen: Ich halte es nur noch für eine Frage der Zeit, wann China vor den USA liegt. Während wir hier z.b. seit vielen Jahren in Stuttgart Löcher für einen Bahnhof graben, entstehen in China ganze moderne digitale Metropolen.
Stimmt, möglich. Allerdings ist die zunehmende Zentralisierung und Staatskontrolle unter Xi in den letzten Jahren dem vorherigen Chinesischen Wachstum nicht unbedingt zuträglich; ich bin sogar ziemlich sicher, daß die zunehmende staatliche Kontrolle und mehr Planwirtschaft den Schwung brechen wird. Und vieles wurde in China erst durch (mit-)nutzung westlicher Technologie, der Einbindung westlicher Firmen bzw. Aufkaufen derselben erst möglich. Die Frage ist, was wäre, wenn man aufhört, Technologie dorthin zu verlagern.
In China steht der Einzelne oftmals hinter der Gemeinschaft zurück, während wir dem Individualismus fröhnen.Stimmt, und wenn ich meine Erfahrungen mit Kollegen aus dem Reich der Mitte, bzw. mit Kollegen, die dort gelebt/gearbeitet haben betrachte, ist genau dieser Unterschied entscheidend für den Faktor Innovation. Der kollektivistische Ansatz mit autoritäerer Führung kann gut sein, um bekanntes, vorhandenes effektiv umzusetzen (klappt aber nicht immer, wenn unerwartete Probleme auftreten). Im Bereich der Forschung, wo ich tätig bin, ist der Output von Individuen, die frei und selbstmotiviert arbeiten, meistens besser. Sogar Produktkopien unserer Produkte sind meistens erkennbar minderer Qualität. Es ist nur die Erfahrung innerhalb von einem Konzern, aber in vielen Projekten immer wieder ähnlich erkennbar.
E-Autos werden durch ihr vereinfachte Technik dafür sorgen, dass wir in einigen Jahren konkurrenzfähige Produkte aus China haben werden. Ja, so wie auch Photovoltaik u.ä. hier entwickelt und dort kostengünstiger umgesetzt wurde. Mir fehlt bei sowas allerdings die Langfrist-Perspektive zur Weiterentwicklung.
Es geht mir nicht darum, China in den Himmel zu loben, sondern wachsam zu bleiben, so dass wir aus einem Sättigungs- und Überlegenheitsgefühl heraus nicht links und rechts überholt werden sondern Vollgas geben.
:Blumen:Das ist schon richtig, die Frage ist, in welcher Form wir Vollgas geben. Die Richtung sollte m.M.n. nicht die Übernahme der kollektivistisch-autoritären Ansätze sein, sondern Kombination von Bildung, Zuwanderung von hoch Qualifizierten Förderung des Individualismus, der Freiheit und damit der Kreativität sein, sowie erhöhte Effizienz in der Umsetzung (das schwierigste). Wir werden nicht billiger sein können, wir müssen besser im Neuen sein.

sybenwurz
03.11.2021, 10:25
Ich halte es nur noch für eine Frage der Zeit, wann China vor den USA liegt.

Nun, hinsichtlich Kultur und Bestehen als Volk oder Reich hats ja um ein paar schlappe Jahrtausende die Nase bereits vorn.
Ich frag mich eh, wenn ich China und den Nahen/Mittleren Osten so betrachte, ob deren geschichtliche Entwicklung über die letzten zwei Jahrtausende nicht zwangsläufig gegen eine sich langfristig erhaltende, freiheitlich-demokratische Grundordnung spricht...
Was Aggression im Sinne des Anzettelns kriegerischer Auseinandersetzungen anbelangt, sehe ich jedenfalls China still wirtschaftlich erfolgreich vor sich hin werkeln, während die die Menschheit bewegenden Aggressionen der vergangenen, sagen wir mal 100Jahre mehr oder weniger immer von westlichen Nationen ausgingen oder verursacht waren.

Sie haben auf jeden Fall den 'Vorteil', das wurde hier ja auch bereits erwähnt, dass ein diktatorisch geprägter Führer sich im Gegensatz zu aufgeblasenen Parlamenten relativ leicht tut im Anordnen und Durchsetzen von Direktiven.

sybenwurz
03.11.2021, 10:35
Wir werden nicht billiger sein können, wir müssen besser im Neuen sein.

Naja, das funktioniert halt so richtig geil nicht. Wir reden uns das zwar ein, aber so läufts halt de facto einfach nicht.
Ich finds gut, wenns ne zweite, qualitative Schiene zu Chinaplunder gibt, aber erstens können die auch anders und zweitens, vergleichs mal mit dem Auftauchen von Shimano aufm Markt der Fahrradkomponenten. Was haben die damals gemacht? Bewährtes Material von damals Campa, Simplex oder Sachs im ersten Zug erstmal kopiert und dann verbessert.
Weil, dass sich 'die Chinesen' nicht lange von Patenten aufhalten lassen, wenn die Materie nicht eh so komplex ist, dass sie nicht vollumfänglich durch Patente geschützt werden könnte, wissen wir ja.
Hinzu kommt, dass die wie wir nur mit Wasser kochen, aber hinischtlich Arbeitsauffassung ebenso wie bei der Manpower leicht die Nase vorn haben.
Was konkret der Bezug zur Elektromobilität angeht, wie wirkt sich hier ein Bessersein genau aus?
Die Deutschländer erzählen uns bei den Automobilen zwar, dass die nun unendlich viel länger hielten als verbrennungsmotorisch betriebene, aber erstens wer prüfts nach (gibts eigentlich schon so nen 100000km-Dauertest von irgend so nem Elektrokarren?), zweitens wieviel Benefit haben wir davon, wenn der Erstbesitzer eh im Schnitt alle 3,7Jahre ein Neufahrzeug durchs nächste ersetzt (wobei die aktuelle Ausnutzung der Subventionssituation, die Büchsen nach 6 Monaten nach Dänemark zu verhökern, eher für ne Senkung dieses Schnitts sorgen dürfte als die angebliche Haltbarkeit auszunutzen) und drittens, wenns wirklich so ist, wie relevant ists vor diesem Hintergrund?

MattF
03.11.2021, 10:56
100.000 km Test zumindest bezüglich Akku

https://futurezone.at/produkte/adac-langzeittest-elektroautos-batterie-akku-garantie-kapazitaet/401435167

Das Auto scheint auch ansonsten nicht auseinandergefallen zu sein (wieso auch nach billigen 100.000 km und 7 Jahren) :cool:

MattF
03.11.2021, 11:00
Es geht mir nicht darum, China in den Himmel zu loben, sondern wachsam zu bleiben, so dass wir aus einem Sättigungs- und Überlegenheitsgefühl heraus nicht links und rechts überholt werden sondern Vollgas geben.
:Blumen:

Was willst du mit dem Vollgas eigentlich für Deutschland erreichen?

Noch mehr Konsum, noch größere Autos, noch größere Wohnungen, noch mehr Fernurlaube?


Wenn man die Einkommen und Vermögen einigermassen gerecht verteilen würde, könnte in D alle mit 20-30 Wochenstunden locker und gut leben, ohne Vollgas.

TriVet
03.11.2021, 11:16
laufleistung 400 Tkm bei einem tesla:
https://efahrer.chip.de/news/tesla-faehrt-400000-kilometer-die-wartungskosten-sind-laecherlich_105336

1 Million km, allerdings diverses ausgetauscht:
https://www.autobild.de/artikel/tesla-model-s-eine-million-kilometer-16130445.html


bezüglich akkupflege/-haltbarkeit zB hier:
https://futurezone.at/produkte/adac-langzeittest-elektroautos-batterie-akku-garantie-kapazitaet/401435167

Mo77
03.11.2021, 11:38
laufleistung 400 Tkm bei einem tesla:
https://efahrer.chip.de/news/tesla-faehrt-400000-kilometer-die-wartungskosten-sind-laecherlich_105336

1 Million km, allerdings diverses ausgetauscht:
https://www.autobild.de/artikel/tesla-model-s-eine-million-kilometer-16130445.html


bezüglich akkupflege/-haltbarkeit zB hier:
https://futurezone.at/produkte/adac-langzeittest-elektroautos-batterie-akku-garantie-kapazitaet/401435167

Der mit der Mio fährt 600km am Tag.
Alle 50.000 neue Reifen ist dann so grob alle 16 Wochen - WOZU???

dr_big
03.11.2021, 11:42
Der mit der Mio fährt 600km am Tag.
Alle 50.000 neue Reifen ist dann so grob alle 16 Wochen - WOZU???

Für das Klima :Lachanfall:

MattF
03.11.2021, 11:46
Der mit der Mio fährt 600km am Tag.
Alle 50.000 neue Reifen ist dann so grob alle 16 Wochen - WOZU???

Steh im Artikel:

Ziel: Verständnis für alternative Antriebe

Stefan
03.11.2021, 11:49
WOZU???

Puuh, wohl zum Vergnügen.

Mit ihrem Tesla Model S kommen sie auf eine Jahresfahrleistung von knapp 200.000 Kilometern. Sie verbringen also sehr viel Zeit auf der Straße

Ja, das tue ich natürlich. Mit dem Job kann ich das aber gut vereinbaren. Ich handle mit Devisen und habe Vermögen, mit dem ich mich refinanzieren kann. Für ein Elektroauto fallen aber auch deutlich weniger Unterhaltskosten an. Man muss nicht Millionär sein, um sich das leisten zu können.
...
Ja, ich will meine Kilometerleistung kriegen. (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/elektroauto-rekordfahrt-wie-v-gemmingen-1-mio-km-im-tesla-model-s-fuhr-a-1298664.html)

Helios
03.11.2021, 12:59
Der mit der Mio fährt 600km am Tag.
Alle 50.000 neue Reifen ist dann so grob alle 16 Wochen - WOZU???

Guter Einwand - bin auf 390km täglich gekommen - ihm ging es um den Eintrag im Guiness-Buch, insofern muss man solche "Rekorde" hinterfragen, wenn sein Kübel für ne Ladung noch 8h an die Dose muss.... es riecht nach "Fehlleistung".

((Selber staune ich wie ich 17TSD Km p.a. nur mit dem WoMo zusammen bekommen habe (195TSDKm am Tacho) und die letzten 2 Jahre nix.... ))

sybenwurz
03.11.2021, 13:32
ja, ich dachte an sich mehr an so ne Aktion wie der ADAC sie (früher?) immer achte, x Kiolometer fahren, die Karre anschliessend zerlegen und den Zustand aller Teile prüfen/bewerten.
Daraus lässt sich sicherlich mehr ablesen als einem Einzelbeispiel.

Ich mein, Guinessbuch schön und gut, aber bei den Verbrennern gibt es, natürlich, nachdems Jahrzehnte keine Alternative ausserm Holzvergaser gab, ausreichende Mengen von Beispielen mit astronomischen Fahrleistungen, seien es Taxis oder schlicht Butter und Brot-Karren, die auf Kuba oder in Afrika.
Wenn ich genügend Zeit und Geld fürn Unterhalt und Reparaturen zur Verfügung hab, erreich ich mit jeder Kiste ne beliebige Laufleistung;- dass das bei nem Stromer nicht anders ist, ist wohl jedem klar.

Und was den i3 aus dem oben mehrfach verlinkten ADAC Test angeht, kenn ich da persönlich ein Beispiel, wo erstens die von BMW ausgelobte Garantie anders auszusehen scheint, weil die Bilanz nach drei Betriebsjahren anstand, die Batterie dabei haarscharf noch im grünen Bereich war, so dass die vom Autohaus freundlich mit den Achseln gezuckt haben und mein Kollege nach schätzungsweise dreieinhalb Jahren entweder die deutlich reduzierte Kapazität (bei anfangs regulär schon in freundlichen Temperaturen nur ca. 140km Reichweite) akzeptiert oder sich ne neue Batterie aus eigener Tasche kauft.
(Ersteres, zum Einkaufen in die Stadt und wieder heim reichts auch im Winter und nach mittlerweile knapp 5 Jahren noch, aktuelles Angebot für ne neue Karre beinhaltet zwar nen erkennbaren Hauch von Kulanz, haut einen davon abgesehen aber nu auch nicht grad vom Hocker in dem Sinne, dass man den Stromautoboom mit vollem Elan weiter befeuert)

Schwarzfahrer
03.11.2021, 13:40
Was Aggression im Sinne des Anzettelns kriegerischer Auseinandersetzungen anbelangt, sehe ich jedenfalls China still wirtschaftlich erfolgreich vor sich hin werkeln, während die die Menschheit bewegenden Aggressionen der vergangenen, sagen wir mal 100Jahre mehr oder weniger immer von westlichen Nationen ausgingen oder verursacht waren.Ist zwar OT, aber China gibt sich, seit Xi an der Macht ist, redlich Mühe, an das westliche Beispiel anzuknüpfen; kriegerische Grenzauseinandersetzungen mit Indien und Vietnam sind wiederholt aufgeflammt, sie rüsten massiv auf und zeigen aggressive Expansionsneigungen im Südchinesischen Meer, von Taiwan in den letzten Wochen ganz abzusehen. Friedlich vor sich hin werkeln sieht für mich anders aus.
...aber erstens können die auch anders und zweitens, vergleichs mal mit dem Auftauchen von Shimano aufm Markt der Fahrradkomponenten.Shimano ist allerdings Japan, nicht das kommunistische China. Beispiele wie Shimano findest Du auch in Südkorea - aus China ist mir nichts vergleichbares bekannt. Ob die höhere Qualität allerdings auf dem Markt honoriert wird, oder ob die billigeren, etwas schlechteren chinesischen Kopien auf dem Weltmarkt nicht ausreichen und mehr Erfolg haben, ist eine andere Frage (bei manchen Produkten meiner Firma ist genau das eine für uns gefährliche Entwicklung). Vielleicht kommt es beim E-Auto als Massenware den meisten (weltweit betrachtet) auch nicht auf Spaltmaße, Crashsicherheit und Software an, sondern daß es billig von A nach B kommt und einfachst aufgebaut ist. Da passt Deine Frage richtigerweise (wird wohl von Land zu Land, von Markt zu Markt variieren):
Was konkret der Bezug zur Elektromobilität angeht, wie wirkt sich hier ein Bessersein genau aus?

Körbel
03.11.2021, 14:12
Ja, du lebst so und ich maße mir an so zu schreiben, weil du wegen wenigen Euro Porto, die eine Briefwahl in Spanien kosten würde, auf deine Partizipationsmöglichkeiten an den politischen Entscheidungsprozessen verzichtest.


Weil es nichts gebracht hätte und auch nichts ändern würde und auch nichts geändert hat.
Btw es geht dich einen feuchten Kehricht an, wie und für was ich mein Geld ausgebe oder nicht.
Für eine sinnlose Stimme, die nichts geändert hätte, war mir jeder Euro zuviel.
Mal ganz abgesehen davon, der Wahlausgang ist doch ok.

Aber obendrein hat dies alles hier nichts mit der E-Mobilität zu tun.

Planst du immer noch einen KW-Ochsen Marke Tesla zu kaufen?

sybenwurz
03.11.2021, 18:10
Grenzauseinandersetzungen mit Indien und Vietnam sind wiederholt aufgeflammt, sie rüsten massiv auf und zeigen aggressive Expansionsneigungen im Südchinesischen Meer, von Taiwan in den letzten Wochen ganz abzusehen.

Ich bitte dich, ohne dass ich nicht jegliche kriegerische Auseinandersetzung grundsätzlich abzulehnen würde, aber du wirst das doch nicht damit vergleichen wollen, dass beispielsweise die USA ursächlich jeweils den halben Nahen wie Mittleren Osten in Brand gesetzt haben, ein geisteskranker und machtgeiler Hitler gleich die ganze Welt?


Shimano ist allerdings Japan, nicht das kommunistische China. Beispiele wie Shimano findest Du auch in Südkorea - aus China ist mir nichts vergleichbares bekannt. Ob die höhere Qualität allerdings auf dem Markt honoriert wird, oder ob die billigeren, etwas schlechteren chinesischen Kopien auf dem Weltmarkt nicht ausreichen und mehr Erfolg haben, ist eine andere Frage (bei manchen Produkten meiner Firma ist genau das eine für uns gefährliche Entwicklung). Vielleicht kommt es beim E-Auto als Massenware den meisten (weltweit betrachtet) auch nicht auf Spaltmaße, Crashsicherheit und Software an, sondern daß es billig von A nach B kommt und einfachst aufgebaut ist. Da passt Deine Frage richtigerweise (wird wohl von Land zu Land, von Markt zu Markt variieren):


Da argumentierst die vollkommen an mir vorbei.
Das Beispiel Shimano zeigt nur, wie einfach es ist, andere was entwickeln zu lassen, das zu kopieren und dann zu verbessern. Wo sich das so abspielt, ist doch vollkommen egal. Bzw., wenn man in nem relativ offenen Land wie Japan schon nicht dagegen angehen kann, wie dann in einem wie China?

Schwarzfahrer
03.11.2021, 20:07
Ich bitte dich, ohne dass ich nicht jegliche kriegerische Auseinandersetzung grundsätzlich abzulehnen würde, aber du wirst das doch nicht damit vergleichen wollen, dass beispielsweise die USA ursächlich jeweils den halben Nahen wie Mittleren Osten in Brand gesetzt haben, ein geisteskranker und machtgeiler Hitler gleich die ganze Welt?Ich habe nichts verglichen, aber friedlich ist China auf keinen Fall; die setzen sehr wohl politisch ihre Militärmacht ein, und riskieren mit Taiwan u.U. auch eine globale Krise.
Da argumentierst die vollkommen an mir vorbei.
Das Beispiel Shimano zeigt nur, wie einfach es ist, andere was entwickeln zu lassen, das zu kopieren und dann zu verbessern. Wo sich das so abspielt, ist doch vollkommen egal.Es mag für uns egal sein, wo es sich abspielt - aber es kann sich eben nicht überall abspielen, und in China halte ich sowas für extrem unwahrscheinlich. Womit sie dafür eher punkten können, speziell bei der E-Mobilität, habe ich beschrieben. Und dagegen ankommen kann man tatsächlich schwer; evtl. mit Vorsprung bei Innovationen und Verringerung der Abhängigkeit von China und entsprechenden Märkten - um den Preis von geringeren Profiten.

Trimichi
04.11.2021, 07:20
Weil es nichts gebracht hätte und auch nichts ändern würde und auch nichts geändert hat.
Btw es geht dich einen feuchten Kehricht an, wie und für was ich mein Geld ausgebe oder nicht.
Für eine sinnlose Stimme, die nichts geändert hätte, war mir jeder Euro zuviel.
Mal ganz abgesehen davon, der Wahlausgang ist doch ok.

Aber obendrein hat dies alles hier nichts mit der E-Mobilität zu tun.

Planst du immer noch einen KW-Ochsen Marke Tesla zu kaufen?

Hallo Körbel,

vielleicht ist dir bewusst, dass du im nicht-öffentlichen Raum postest? Ne, mal nicht ernsthaft, du bist verheiratet und deine Frau braucht den Smart? Stimmt ja nicht. Passt schon. Da kann doch Hafu nichts dafür? Oder? Bitte bleibe im Ton unfreundlich, so können wir besser darauf hoffen, dass der Fuchs eines deiner Hühner schnappt. Stimmts? ;)

Ich selbst danke dir für deine Sprüche, denn so lange er noch fährt, bleibt er in der Garage stehen. :)

Daran muss man sich auch mal halten können. Hier jedenfalls regnet es sehr stark, ziemlich kalt ist es auch, und daher habe ich eine gültige Ausrede heute nicht nach den Bienen sehen zu müssen.

Trimichi

keko#
04.11.2021, 08:26
Was willst du mit dem Vollgas eigentlich für Deutschland erreichen?

Noch mehr Konsum, noch größere Autos, noch größere Wohnungen, noch mehr Fernurlaube?


Wenn man die Einkommen und Vermögen einigermassen gerecht verteilen würde, könnte in D alle mit 20-30 Wochenstunden locker und gut leben, ohne Vollgas.

Letzteres wäre ein Beispiel für "Vollgas geben".

Wir haben noch immer viele junge schlaue Köpfe im Land und die Infrastruktur dazu. Die Digitalisierung und Elektromobilität wird mit oder ohne uns kommen. Es gilt dies möglichst schnell anzunehmen bevor es andere tun und uns ihren Stempel aufdrücken. Mit modernen Methoden der Digitalisierung hat man völlig neue Steuerungsmöglichkeiten. Das muss nicht immer schlecht sein.

:Blumen:

MattF
04.11.2021, 08:46
Letzteres wäre ein Beispiel für "Vollgas geben".


Dann sind wir uns einig.

Allerdings insbesondere die Politik versteht unter sich gegen China behaupten was ganz anderes, nämlich nur noch mehr BIP und Aussenhandelsüberschuss.
Arbeit die wir leisten und nie mehr zurück bekommen werden, weil es in den Taschen der Reichen landet.

mamoarmin
04.11.2021, 13:54
Letzteres wäre ein Beispiel für "Vollgas geben".

Wir haben noch immer viele junge schlaue Köpfe im Land und die Infrastruktur dazu. Die Digitalisierung und Elektromobilität wird mit oder ohne uns kommen. Es gilt dies möglichst schnell anzunehmen bevor es andere tun und uns ihren Stempel aufdrücken. Mit modernen Methoden der Digitalisierung hat man völlig neue Steuerungsmöglichkeiten. Das muss nicht immer schlecht sein.

:Blumen:

Im Falle der Emobilität sehe ich aber den Vorsprung von Tesla, BYD und Konsorten einfach schwer einzuholen.
Gerade was die künstliche Intelligenz der Bordcomputer anbelangt hat Tesla einen Datenschatz, den andere erst Anfangen aufzuzeichnen, bzw. hier in Deutschland dürfen sies ja wieder erst nach Absprache mit den Datenschützern usw.
Es bedarf also klügster köpfe, vieler klügster Köpfe....
Wenn man jetzt noch die Unsicherheit der Förderungen einbezieht, bin gerade selbst am überlegen, die Töpfe sind aber gerade schon wieder alle?
HM

Körbel
04.11.2021, 14:11
Bitte bleibe im Ton unfreundlich, so können wir besser darauf hoffen, dass der Fuchs eines deiner Hühner schnappt. Stimmts? ;)


Freundlichkeit ist meine Stärke.

Nee, stimmt nicht, denn
der Fuchs hat keine Chance, dank diesem genialen Gerät.
https://www.axt-electronic.org/

keko#
05.11.2021, 08:00
Im Falle der Emobilität sehe ich aber den Vorsprung von Tesla, BYD und Konsorten einfach schwer einzuholen.
Gerade was die künstliche Intelligenz der Bordcomputer anbelangt hat Tesla einen Datenschatz, den andere erst Anfangen aufzuzeichnen, bzw. hier in Deutschland dürfen sies ja wieder erst nach Absprache mit den Datenschützern usw.
Es bedarf also klügster köpfe, vieler klügster Köpfe....
Wenn man jetzt noch die Unsicherheit der Förderungen einbezieht, bin gerade selbst am überlegen, die Töpfe sind aber gerade schon wieder alle?
HM

Datengetriebene Anwendung wie das autonome Fahren, werden besser, je mehr relevante Daten sie haben. China hat z.B. den Vorteil eines Binnenmarktes von 1.4 Milliarden Chinesen. Zudem einen anderen Datenschutz. Dies kann durchaus dazu führen, dass der chinesische Markt in wenigen Jahren ein gleichwertiges modernes (datengetrieben) Auto hat und erfolgreich auf den internationalen Markt bringt.
Ähnliche Szenarien sind für andere datengetriebene Anwendungen der Zukunft denkbar.

:Blumen:

MatthiasR
05.11.2021, 12:04
Was nicht sinnvoll ist, ist die aktuelle Subventionierung ökolgisch unsinniger Hybridfahrzeuge und von Dienstwagen mit reinem Verbrennungsmotor. Das muss schnellstens beendet werden.

Da geht übrigens die Industrie (zumindest teilweise) voraus. Mein Arbeitgeber hat gerade bekannt gegeben, dass ab 2025 ausschließlich emissionsfreie Fahrzeuge (also wohl im wesentliche E-Autos) als Firmenwagen bestellt werden dürfen. Und wir haben eine der größten Firmenwagenflotten der Republik, das ist schon ziemlich Impact, z.B. auf die Hersteller.
Und ja, das wird intern ziemlich kontrovers diskutiert ...

Die 50 % regenerativen Strom (oder +/-10 %, je nach Wetter) sind doch bereits "verbraucht", bzw. verplant/vergeben (Bahn, Ökostromtarife, ...). Jedes E-Auto, das über den aktuellen Stand hinaus dazukommt (und einen Verbrenner ersetzt), verlangt auch nach entsprechend mehr Stromproduktion, (da die Verbrenner ohne Strom aus dem Netz auskommen). Dieses Mehr muß durch Zubau von regenerativen Quellen bereitgestellt werden, wenn man es nicht einfach mit einer höheren Kraftwerksauslastung bei Kohle und Gas abdecken will - da ja letzteres den CO2-ausstoß nur vom Diesel zum Kraftwerk verlagert.

Natürlich stimme ich zu, dass die regenerativen Energien stark gepusht werden müssen (z.B. indirekt durch höhere CO2-Abgaben). Aber aktuell ist es doch schon so, dass E-Autos, selbst wenn sie mit Kohlestrom betrieben werden, weniger CO2-Ausstoß verursachen als Autos mit Verbrennungsmotoren.

Gruß Matthias

Hafu
05.11.2021, 14:41
Die 50 % regenerativen Strom (oder +/-10 %, je nach Wetter) sind doch bereits "verbraucht", bzw. verplant/vergeben (Bahn, Ökostromtarife, ...). Jedes E-Auto, das über den aktuellen Stand hinaus dazukommt (und einen Verbrenner ersetzt), verlangt auch nach entsprechend mehr Stromproduktion, (da die Verbrenner ohne Strom aus dem Netz auskommen). Dieses Mehr muß durch Zubau von regenerativen Quellen bereitgestellt werden, wenn man es nicht einfach mit einer höheren Kraftwerksauslastung bei Kohle und Gas abdecken will - da ja letzteres den CO2-ausstoß nur vom Diesel zum Kraftwerk verlagert.

Die Rechnung stimmt so nicht.

Ich habe zur Zeit eine Solaranlage auf dem Dach, die weit mehr produziert, als ich selbst verbrauchen kann. Und so ist es bei den meisten modernen Solaranlagen (bei dir doch glaube ich auch?).

Im Frühjahr und Herbst stecke ich den Stromüberschuss via Heizstab im Pufferspeicher in meine Heizungsunterstützung und im Sommer, wenn es nichts zu heizen gibt, speise ich den Überschuss einfach ins öffentliche Stromnetz ein.
In der Mittagszeit gibt es dann aber stets massive Solar-Überschüsse im Netz, so dass die Stromversorger den überschüssigen Strom in der Regel täglich für einige Stunden ins Ausland verschenken müssen, z.B. nach Norwegen, wo es viele Pumpspeicherkraftwerke gibt, um die Netze stabil zu halten. Teilweise, wenn z.B. auch noch Wind weht, ist dann der Strompreis sogar negativ, d.h. man muss an der Strombörse Geld bezahlen, damit der überschüssige Strom von irgendwelchen Stromhändlern abgenommen und verbraucht wird, oder man muss den Windparkbetreibern Geld zahlen, damit deren Windturbinen vorübergehend stillgelegt werden können.

Hätte ich jetzt ein Elektroauto, was der Fall sein wird, wenn der alte Verbrenner demnächst das Ende seines Lebenszyklus erreicht haben wird, dann würde ich natürlich dieses Auto bevorzugt zu den Zeiten laden, zu dem meine Solaranlage ohnehin mehr Strom produziert, als ich verbrauche, also im Sommer von 10h bist 16:00h.
Und so wird es selbstverständlich jeder private Solaranlagenbesitzer handhaben, der rechnen kann, denn selbst produzierter Strom ist mit unter 7c/pro kWh (kalkuliert bei 20 Jahren Lebensdauer meiner Anlage) nunmal viel günstiger, als wenn man Strom für 30c/kwH aus dem Netz kaufen müsste. Da Solaranlagen heutzutage länger halten als 20 Jahre, ist in der Realität der Strom sogar noch deutlich günstiger als 7c/kWh.

Und ich werde dann, um noch mehr Strom zum Laden übrig zu haben, statt des bisherigen günstigen Heizstabs, noch eine Luftwärmepumpe anschaffen, um effektiver mit dem ohnehin vorhandenen Strom zu heizen und natürlich werde ich auch die Solaranlage von 7,2 kW auf 10-12 kW erweitern, indem ich das Norddach und den Balkon noch mit Modulen bedecke, was sich aktuell wegen zu geringem Strombedarf noch nicht rentieren würde.
Und zigtausend andere E-Fahrer werden es ähnlich handhaben, so dass die Netze eher durch die E-Autos, die bevorzugt dann geladen werden, wenn Ökostrom im Überfluss vorhanden ist, entlastet als belastet werden.

Fazit: Mehr E-Autos in der Bevölkerung werden zu sinnvollen Verhaltensänderungen beim Laden führen und werden auch zu mehr privaten PV-Anlagen auf allen nutzbaren Dachflächen führen, weil es einfach hoch attraktiv ist, Strom zu geringen Kosten selbst zu produzieren.

MatthiasR
05.11.2021, 15:23
Hätte ich jetzt ein Elektroauto, was der Fall sein wird, wenn der alte Verbrenner demnächst das Ende seines Lebenszyklus erreicht haben wird, dann würde ich natürlich dieses Auto bevorzugt zu den Zeiten laden, zu dem meine Solaranlage ohnehin mehr Strom produziert, als ich verbrauche, also im Sommer von 10h bist 16:00h.

Allerdings steht halt bei sehr vielen Leuten das Auto in diesem Zeitraum vor der Firma, außerhalb der Reichweite der eigenen Solaranlage.

Und bei Leuten wie dir, die immer mit dem Rad zur Arbeit fahren (oder die wie ich im Home-Office sind), kann das Auto (meistens) trotzdem nicht geladen werden, weil man einen vollen Akku nicht laden kann (er entleert sich ja nicht, wenn man nicht fährt).

Ist alles nicht so einfach...

Gruß Matthias

Siebenschwein
05.11.2021, 15:42
Die Rechnung stimmt so nicht.

...
In der Mittagszeit gibt es dann aber stets massive Solar-Überschüsse im Netz, so dass die Stromversorger den überschüssigen Strom in der Regel täglich für einige Stunden ins Ausland verschenken müssen, z.B. nach Norwegen, wo es viele Pumpspeicherkraftwerke gibt, um die Netze stabil zu halten. Teilweise, wenn z.B. auch noch Wind weht, ist dann der Strompreis sogar negativ, d.h. man muss an der Strombörse Geld bezahlen, damit der überschüssige Strom von irgendwelchen Stromhändlern abgenommen und verbraucht wird, oder man muss den Windparkbetreibern Geld zahlen, damit deren Windturbinen vorübergehend stillgelegt werden können.
..

Jetzt fällst sogar Du schon auf die Propaganda der Anti-Erneuerbaren herein. :(
Wenn Du mal auf dem Agarometer im Import/Export chart schaust:

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/01.07.2021/31.07.2021/today/

dann siehst Du, dass z.B. gerade an vier Tagen im Juli der Preis zeietweise unter 4ct/kWh fiel und auch an drei Tagen teilweise negativ war. Ich würde daraus schliessen, dass wir eben nicht täglich Strom verschenken - sonst wären die Spot Preise regelmässig nahe null oder drunter.
Wenn Du in die Erzeugungscharts reingehst, kannst Du die Kurven so zusammenstellen, dass Du siehst, dass der Peak durch Solar praktisch immer erstmal durch reduziertes Hochfahren der konventionellen Kraftwerke ausgeglichen wird - aber die Gesamtlast der konventionellen ist um die Mittagszeit ist immer noch höher als nachts. Von daher: nein, Wind wird auch nicht regelmässig in grossem Masse reduziert. Das passiert eher mal bei Herbststürmen und ist dann afaik auch eher durch die Kapazität der Leitungsnetze bedingt.
Mit anderen Worten: wir sind noch lange nicht an der Grenze dessen, was unser System and "ungeregeltem" Wind- und Solarstrom vertragen kann.

Hafu
05.11.2021, 15:56
Allerdings steht halt bei sehr vielen Leuten das Auto in diesem Zeitraum vor der Firma, außerhalb der Reichweite der eigenen Solaranlage.

Und bei Leuten wie dir, die immer mit dem Rad zur Arbeit fahren (oder die wie ich im Home-Office sind), kann das Auto (meistens) trotzdem nicht geladen werden, weil man einen vollen Akku nicht laden kann (er entleert sich ja nicht, wenn man nicht fährt).

Ist alles nicht so einfach...

Gruß Matthias

Ab und zu fährt man ja trotzdem mit seinem Auto, sonst kann man es auch abschaffen und durch Car-Sharing ersetzen. Wir nutzen das Auto zum Einkaufen, für die Fahrt ins Schwimmbad im Winter etc. Um einen üblichen 70kWh-Akku für dann rund 300km Reichweite mit den eigenen Solarüberschüssen voll zu bekommen benötigt man ohnehin bei ülichen PV-Anlagen selbst im Sommer rund drei Tage, im Frühjahr/ Herbst noch länger. Da aber die allermeisten PKW nicht weiter pro Woche fahren (30 bis 50km/Tag) und 23 Stunden pro Tag ohnehin rumstehen, passt das ganz gut zusammen.

Firmen können in der Regel noch besser rechnen als Privatleute und werden mit ihrer Flotte an Firmenwagen natürlich dasselbe machen: sie werden ihre Dächer mit PV-Modulen vollpflastern und mit dem dadurch produzierten Strom ihre Firmenflotte/ Dienstwägen laden. Natürlich werden Firmen ihren Ansgestellten in Zukunft auch Lademöglichkeiten tagsüber anbieten müssen, insbesondere wenn der Firmensitz schlecht mit ÖPNV oder Fahrrädern erreichbar sein sollte.

Außerdem wird der durch die Pandemie beschleunigte Trend, einige Tage pro Woche im Homeoffice zu bestreiten, ebenfalls dafür sorgen, dass Autos öfter auch werktags tagsüber an der eigenen Wallbox stehen und nicht nur am WE.

Der durchschnittliche Arbeitsweg in Deutschland ist aktuell 16km lang. Wenn man´, was derzeit diskutiert wird, die Entfernungspauschale neu gestaltet (und z.B. nur noch Bedürftigen in vollem Umfang gewährt), dann wird diese Distanz (im Durchschnitt) eher sinken. Wenn gleichzeitig Autofahren entsprechend teurer wird, dann werden, früher oder später, insbesondere wenn der jahrzehntelang vernachlässigte ÖPNV besser ausgebaut wird und das Radwegenetz verbessert wird, mehr Leute auf die Autonutzung für den Weg zur Arbeit verzichten und statt dessen eben Busse und Bahnen oder das Rad ntuzen. Die Entwicklung ist nahezu unausweichlich, schon aus Gründen des täglichen Rush-hour-Verkehrskollapses in fast allen Metropolen der Welt (zumindest in den Metropolen) die überhaupt noch private Autos in die Innenstädte lassen. London hat mit der Definition von Low-Emission-Zones und einem Mautsystem private PKW schon weitgehend verbannt, Paris ist gerade dabei ähnliches noch radikaler umzusetzen und viele andere Städte werden folgen (https://www.tagesspiegel.de/berlin/stadt-ohne-autos-die-innenstadt-von-paris-soll-bis-2022-autofrei-werden-ein-vorbild-fuer-berlin/27194554.html)).

Es macht keinen Sinn, unser heutiges in vielerlei Hinsicht wahnwitziges Mobilitätsverhalten dahingehend zu überprüfen, ob es in zehn oder zwanzig Jahren mit bis dahin vollzogenem Wandel zur E-Mobilität vollständig kompatibel ist. Es ist relativ oft nicht kompatibel und wird sich deshalb in vielen Aspekten ändern müssen.

Körbel
05.11.2021, 16:07
Mehr E-Autos in der Bevölkerung werden zu sinnvollen Verhaltensänderungen beim Laden führen und ......


..... es sollte auch zu einem sinnvolleren Verhalten sichtlich der Nutzung führen.

Der Umstieg auf grossflächige E-Mobilität kann nur gelingen, wenn man das E-Auto noch sinnvoller nutzt als einen Verbrenner.
Sprich einfach weniger fahren, wo es denn möglich ist.

Hafu
05.11.2021, 16:20
Jetzt fällst sogar Du schon auf die Propaganda der Anti-Erneuerbaren herein. :(
Wenn Du mal auf dem Agarometer im Import/Export chart schaust:

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/01.07.2021/31.07.2021/today/

dann siehst Du, dass z.B. gerade an vier Tagen im Juli der Preis zeietweise unter 4ct/kWh fiel und auch an drei Tagen teilweise negativ war. Ich würde daraus schliessen, dass wir eben nicht täglich Strom verschenken - sonst wären die Spot Preise regelmässig nahe null oder drunter.
...

2021 war bisher ein ausgesprochenes Schwachwind-Jahr, weshalb in diesem Jahr der Anteil der Erneuerbaren Energien auch deutlich (10%) schlechter war als z.B. im Vorjahr. (https://www.umweltbundesamt.de/themen/erneuerbare-energien-im-1-halbjahr-2021-zeigen).

Im Vorjahr und auch 2019 gab es nach meinen Informationen das Szenario eines negativen (bzw. unwirtschaftlichen) Strompreises bzw. phasenweises Abschalten von Windrädern wegen Stromüberangebot durchaus. Außerdem war 2021 gerade der Juli ungewöhnlich wolkig. Ich hatte bei meiner Anlage im Juni, August und September höhere Erträge, obwohl im Juli die Tage länger sind und der Winkel der Sonne günstiger wäre.

Meine Kernaussage war aber- falls das falsch rüber gekommen sein sollte- nicht gegen Erneuerbare Energien gerichtet, sondern war diese These (als Reaktion auf Schwarzfahrers Zukunft-Schwarzmalerei): die Erneuerbaren Energien sind in Deutschland längst nicht am Limit und können über viele Stellschrauben auch von privaten Erzeugern noch hochskaliert werden, sobald mehr elektrischer Strom auch wirklich benötigt wird.

pepusalt
05.11.2021, 16:45
Ich kann Hafu nur beipflichten. Nicht die nachhaltigen Energien haben sich an Schwarzmaler anzupassen, sondern der Energieverbrauch muss sich so anpassen und divers werden, dass man nachhaltige Energien intelligent und besser nutzen kann.

Bei mir werden im Frühjahr 10kWp auf dem Schuppendach installiert, um mindestens meinen seit 6 Monaten Skoda Citigo eiV voll zu laden, und im Frühjahr und Herbst die Wärmepumpe (Luft (oder sogar Grundwasser)) zu füttern.
Ich kann mit dem Fahrrad in die Arbeit (das habe ich damals vor 25 Jahren (!) bei der Wohnortsuche so gewählt), der eiV kann also immer tagsüber geladen werden. Ohne Auto komme ich aber hier in der Pampa dann doch schlichtweg nicht aus, weil die Öffis darniederliegen.

Das Schöne ist, dass ich die 10kWp Anlage geschenkt bekomme (zum Selberabbauen) da die EEG-Förderung der Anlage abgelaufen ist. Das ist/war die Erstanlage meiner Firma und nun wird das Hallendach nochmal richtig eingedeckt mit 100kWp, und dafür muss halt die Altanlage weichen ;) .

Momentan lade ich für 30ct/kWh und ab Frühjahr dann umsonst von der eigenen Anlage.
Das höre ich übrigens immer mehr, dass die Altanlagen, deren EEG-Förderung abgelaufen ist, von E-Mobilisten mit nutzbarer Dachfläche aber sehr gerne genommen werden.
Die Altanlage meiner Firma läuft immer noch mit mind. ~90-95% der Anfangsleistung. Nur neue Umrichter muss ich mir kaufen und ist für die intelligente Nutzung auch sinnvoll.

Körbel
06.11.2021, 14:10
Umrichter?
Ist das der Wechelsrichter?

Speist du dann auch in euer Netz ein oder nutzt du nur zum laden des E-Autos?

pepusalt
07.11.2021, 20:00
Umrichter?
Ist das der Wechelsrichter?

Keine Ahnung was ein Wechelsrichter ist.
Aber ich will keine Privatgespräche über Falschinformationen führen.
Wenn man sich unabhängig informiert und mal selber nachdenkt kommt man z.B. auf die Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Umrichter


Speist du dann auch in euer Netz ein oder nutzt du nur zum laden des E-Autos?
Ich kann mit der geplanten 10 kWp Anlage das doppelte erzeugen, als ich im E-Auto laden kann, zudem ist das Auto ja nicht immer zuhause, sondern auch mal ein WE weg. In der Übergangszeit kann damit ich die (zwingend weil im Winter notwendig am Stromnetz hängende) geplante Wärmepumpe unterstützen. Inselbetrieb hatte ich überlegt, macht aber keinen Sinn, bringt nichts. Es gäbe auch nicht den Vorteil, die bestehenden Umrichter nutzen zu können, da die keinen Inselbetrieb können.

TriVet
11.11.2021, 12:09
Nette Kolumne zum aufladen während des einkaufens:
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/werner-knallhart-mit-dem-e-auto-zu-rewe-das-neue-kaufladen/27784064.html?utm_medium=social&social=facebook&Echobox=1636557321&fbclid=IwAR2h4XkipM1ibOE31HEQjeiJjUWQLmUS9PMGtRWmj -zNPMjMIOa0Nb3WWi4#utm_medium=Social&utm_source=Facebook

Hafu
11.11.2021, 12:35
Nette Kolumne zum aufladen während des einkaufens:
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/werner-knallhart-mit-dem-e-auto-zu-rewe-das-neue-kaufladen/27784064.html?utm_medium=social&social=facebook&Echobox=1636557321&fbclid=IwAR2h4XkipM1ibOE31HEQjeiJjUWQLmUS9PMGtRWmj -zNPMjMIOa0Nb3WWi4#utm_medium=Social&utm_source=Facebook

Unterhaltsam geschriebene Kolummne.:Blumen:

Die Zukunft des Ladens wird ein Gemisch aus allen Szenarien sein: Vergleichsweise teure und aufwändiger zu installierende Schnellader an Autobahnen und Supermarktplätzen, wo das Auto nicht allzu lange steht.

Und simple und günstige (eher langsame) 11kW-22kW-Wallboxen daheim, auf nahezu jedem Firmenparkplatz und an jeder Straßenlaterne mit Parkplatz daneben, wo sowieso schon Strom fließt und wo das Auto meist auch länger steht, so dass die Ladegeschwindigkeit keine große Rolle spielt.

Körbel
11.11.2021, 13:58
Keine Ahnung was ein Wechelsrichter ist.
Aber ich will keine Privatgespräche über Falschinformationen führen.
Wenn man sich unabhängig informiert und mal selber nachdenkt kommt man z.B. auf die Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Umrichter


Wir meinen das gleiche.
Hatte den Ausdruck aber noch nie gehört.
Zu meinen frühen Zeiten als 50 Hz-Schlosser hiess das Ding halt Wechselrichter, wobei man diesen Begriff immer wieder mal lesen kann.

dasgehtschneller
11.11.2021, 15:23
Nette Kolumne zum aufladen während des einkaufens:
https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/werner-knallhart-mit-dem-e-auto-zu-rewe-das-neue-kaufladen/27784064.html?utm_medium=social&social=facebook&Echobox=1636557321&fbclid=IwAR2h4XkipM1ibOE31HEQjeiJjUWQLmUS9PMGtRWmj -zNPMjMIOa0Nb3WWi4#utm_medium=Social&utm_source=Facebook


Ja, sehr schöner Beitrag.
Vor allem für Leute ohne eigene Garage sind solche Lademöglichkeiten auch wichtig.

Es muss auch nicht zwingend gratis sein denn dann sind die Stationen oft von Leuten besetzt die eigentlich schon zuhause laden könnten aber ein paar Euro sparen wollen.
Die Vorschläge wie die Rückerstattung nach Einkauf die dort auch erwähnt sind, sind deshalb auch sehr sinnvoll.

Was ich mir auch vorstellen könnte wären gratis AC Ladestationen und kostenpflichtige Schnellader.
Wer einfach nur ein bisschen sparen will kann dann während seines Einkaufes ein paar Kilowatt nachladen um zumindest die Anreise wieder zu kompensieren. Da geht auf die Dauer eines Einkaufes dann auch nicht so viel Strom raus dass es ein Verlustgeschäft für den Laden ist.

Wer einmal die Woche sein Auto volladen will, zahlt ein bisschen was aber muss dann auch nirgends mehr extra hinfahren.
Die kostenpflichtigen Lader könnten dann auch ausserhalb der Geschäftszeiten aktiv sein und weiter Einnahmen generieren wenn der Laden schon geschlossen hat.

TriVet
12.11.2021, 10:56
Der deutsche Softwarekonzern SAP will seinen Fuhrpark von rund 27.000 Fahrzeugen komplett auf Elektroautos umstellen. Ab 1. Januar 2025 können Mitarbeitende mit Anspruch auf einen Firmenwagen ausschließlich Modelle mit lokal emissionsfreiem Antrieb bestellen, gab das Unternehmen bekannt. (https://ecomento.de/2021/11/11/sap-will-27-000-firmenwagen-auf-elektroautos-umstellen/)

Daraus:
Mitarbeitende verlangten zunehmend alternative und nachhaltige Mobilitätsangebote. Deshalb teste man derzeit in einem deutschlandweiten Pilotprojekt ein Mobilitätsbudget als Alternative zum Firmenwagen. Mitarbeitende können dabei ein bestimmtes monatliches Budget für verschiedene Transportmittel einsetzen. Neben Bus und Bahn beispielsweise auch für Fahrräder, E-Scooter, Carsharing oder Mietwagen.

TriVet
19.11.2021, 11:31
Förderung von nicht öffentlichen Ladepunkten am Arbeitsplatz gestartet (https://ecomento.de/2021/11/18/foerderung-nicht-oeffentlicher-elektroauto-ladepunkte-am-arbeitsplatz-gestartet/)

dr_big
05.01.2022, 09:58
Ich beschäftige mich gerade etwas ernsthafter mit der Anschaffung eines E-Autos. Irgendwie finde ich da aber nichts passendes. Was ich suche ist ein Kleinwagen (max. 4m lang und eher nicht so breit gebaut), aber mit guter Ausstattung und mindestens 300km Reichweite, damit ich auch im Winter mein Streckenprofil zu >90% abdecken kann. Ich will einfach mal 100km einfach raus und ggf. mit leichtem Umweg wieder heimfahren können, ohne ständig angstvolle Blicke auf den Ladestand zu werfen.

Von den aktuellen Modellen finde ich eigentlich nur den BMW i3 halbwegs passend, insbesondere auch wegen dem klassichen Bedienkonzept. Generell toll finde ich noch den Honda-e, aber leider hat er nur eine Mini-Batterie mit max 200km Reichweite. Das ist mir wieder zu wenig. Von Qualität und Reichweite finde ich wiederum die Koreaner überzeugend, Hyundai Kona und Kia e-Soul, die sind mir aber leider wieder zu groß. Ich schätze, dass Hyundai/Kia in naher Zukunft auch keine kleineren Fahrzeuge mit ähnlichen Qualitäten herausbringen. Wird es am Ende doch ein i3? Irgendwie ist er das konsequenteste E-Auto, mit 1300kg auch schön leicht und sparsam.

Hat noch jemand alternative Vorschläge?
Meine Überlegungen beruhen einfach darauf, dass sich meine Fahrstrecken zu 95% im Umkreis von 100km bewegen und dass ich in der Garage eine 22kW Steckdose habe und somit problemlos in der Garage laden könnte.

MattF
05.01.2022, 10:05
Ich beschäftige mich gerade etwas ernsthafter mit der Anschaffung eines E-Autos. Irgendwie finde ich da aber nichts passendes. ......

Du deckst das Problem auf, die Autofirmen sind immer noch nicht wirklich in der E Auto Welt angekommen.

Dass der i3 im Grunde die konsequeteste Entwicklung ist, ist eigentlich ein Witz, zumal der ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.

In die meisten anderen Autos wird einfach in ein Verbrennerkonzept ein E Motor gepflanzt.

Das ist zu billig und inkonsequent.

Ansonsten würde ich mir aktuell an ehesten einen Peugeot 208 oder den entsprechenden Corsa holen.

TriCarlos
05.01.2022, 10:11
Ich beschäftige mich gerade etwas ernsthafter mit der Anschaffung eines E-Autos. Irgendwie finde ich da aber nichts passendes. Was ich suche ist ein Kleinwagen (max. 4m lang und eher nicht so breit gebaut), aber mit guter Ausstattung und mindestens 300km Reichweite, damit ich auch im Winter mein Streckenprofil zu >90% abdecken kann. Ich will einfach mal 100km einfach raus und ggf. mit leichtem Umweg wieder heimfahren können, ohne ständig angstvolle Blicke auf den Ladestand zu werfen.

Von den aktuellen Modellen finde ich eigentlich nur den BMW i3 halbwegs passend, insbesondere auch wegen dem klassichen Bedienkonzept. Generell toll finde ich noch den Honda-e, aber leider hat er nur eine Mini-Batterie mit max 200km Reichweite. Das ist mir wieder zu wenig. Von Qualität und Reichweite finde ich wiederum die Koreaner überzeugend, Hyundai Kona und Kia e-Soul, die sind mir aber leider wieder zu groß. Ich schätze, dass Hyundai/Kia in naher Zukunft auch keine kleineren Fahrzeuge mit ähnlichen Qualitäten herausbringen. Wird es am Ende doch ein i3? Irgendwie ist er das konsequenteste E-Auto, mit 1300kg auch schön leicht und sparsam.

Hat noch jemand alternative Vorschläge?
Meine Überlegungen beruhen einfach darauf, dass sich meine Fahrstrecken zu 95% im Umkreis von 100km bewegen und dass ich in der Garage eine 22kW Steckdose habe und somit problemlos in der Garage laden könnte.

Ohne den i3 selbst zu besitzen, bezweifle ich, dass damit im Winter die von Dir gewünschten 300 Kilometer Reichweite realistisch sind. Dazu dürftest Du vermutlich keinesfalls Autobahn fahren, das Auto kaum heizen etc. pp.
Die 300 km schaffe ich im Winter nicht einmal mit meinem Model 3 SR+, der ja eine größere Batterie hat.

Dennoch ist der i3 ein schickes Auto, du wirst nur damit leben müssen ab und an mal unterwegs zu laden.
Als Alternative (ganz knapp über 4 Meter) fiel mir noch der Peugeot 208 als E-Auto ein. Den fährt ein Kollege und ist sehr zufrieden.

TriVet
05.01.2022, 10:13
Kleinwagen (max. 4m lang und eher nicht so breit gebaut), aber mit guter Ausstattung und mindestens 300km Reichweite

Das dürfte sich im Moment noch sehr stark widersprechen.

allerdings kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass man die Reichweitenangst recht schnell verliert und sehr bald lernt, die lange Tour richtig zu planen.
Konkret würde ich dir vermutlich die aktuelle "große" Zoe empfehlen.
Leih dir vielleicht mal ein paar Autos aus und schau, was dir taugt.

dr_big
05.01.2022, 10:14
Mit 300km nomineller Reichweite meinte ich eben, dass er im Winter auch die geforderten 200km gut schaffen müsste.

dr_big
05.01.2022, 10:22
allerdings kann ich dir aus Erfahrung sagen, dass man die Reichweitenangst recht schnell verliert und sehr bald lernt, die lange Tour richtig zu planen.


100km einfach ist für mich keine lange Tour. Sowas muss ein Auto hin und zurück ohne Ladevorgang schaffen (auch im Winter). Lange Strecken sind bei mir >500km. 250-500km ist bei mir Mitteldistanz, dass ich da einen Ladestopp einplanen muss finde ich auch in Ordnung (obwohl ich selbst mit meinen Motorrädern locker 500km ohne Tankstopp fahren kann).

Hafu
05.01.2022, 10:25
Mit 300km nomineller Reichweite meinte ich eben, dass er im Winter auch die geforderten 200km gut schaffen müsste.

Was spricht (Lieferzeiten mal außen vor gelassen) gegen Opel Mokka-E oder VW ID3?

X S 1 C H T
05.01.2022, 10:27
Wenn du ganz konkrete Fragen zum i3 hast lass es mich wissen. :Huhu:

Sind die 200km im Winter ein absolutes muss wegen den Ladeinfrastruktur oder einfach so? Es kommt eben auch auf das Profil an und wieviel du davon Autobahn fahren möchtest.

Nach 1. Jahr und 20.000km im i3 kann ich nur sagen die musst keine Angst haben stehen zu bleiben. :Lachen2:

Was wie ich finde nach wie vor für den i3 spricht trotzdem der eher "kleinen" Batterie, ist die Ladekurve. Er zieht die 50 kW bis fast 90% ohne jeglichen Einbruch.

p.s. das Raumgefühl eines i3 bekommst du bei fast keinem anderen Auto

sabine-g
05.01.2022, 10:29
Was spricht (Lieferzeiten mal außen vor gelassen) gegen Opel Mokka-E oder VW ID3?

Die Bedienung mit den Touch Screen bei derzeit allen VW empfinde ich als Katastrophe.
Langsam, nicht intuitiv, schlecht ablesbar, einfach schlecht.

Ich bin gezwungen häufiger Strecken von 300-500km zu fahren.
Daher möchte ich bei einem eAuto mindestens 350-400km echte Reichweite haben, auch im Winter oder bei Stau.