gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
4 Radtage Südbaden
4 Radtage
Südbaden
4 Radtage Südbaden
Keine Flugreise
Deutschlands wärmste Gegend
Kilometer sammeln vor den Wettkämpfen
Traumhafte Trainingsstrecken
Training auf dem eigenen Rad
30.04..-03.05.2026
EUR 199,-
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Der nächste Einzelfall
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 28.07.2013, 00:39   #4309
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.704
Zitat:
Zitat von robcan Beitrag anzeigen
Zu den Fakten: Fasst man die existierenden Schätzungen zusammen, ist davon auszugehen, dass das professionelle EPO-Doping in Ausdauersportarten durchschnittlich eine Leistungssteigerung von ca. 10 % zur Folge hat. Bei ca. 8 Stunden Wettkampfdauer würde dies eine Zeitverbesserung von ca. 48 Minuten ausmachen.
Ich bezweifle diese Zahl. Die Leistungssteigerungen durch EPO sind sicher beträchtlich. Das ergibt sich aus Schilderungen von Spitzenprofis aus dem Radsport, unter anderem von solchem Kaliber, die bei Etappen hinauf nach L’Alpe d’Huez gewinnen konnten: Mit dem Aufkommen von EPO waren sie mit einem Schlag chancenlos, das komplette Peloton radelte an ihnen vorbei.

Dennoch: Dabei ist die Leistungsfähigkeit an der anaeroben Schwelle maßgeblich. Man kann Leistungsverbesserungen, die sich in diesem Intensitätsbereich ergeben, nicht 1:1 auf die Langdistanz hochrechnen, die vom Fettstoffwechsel dominiert wird. Zwar steigt mit verbesserter VO2max auch die Fähigkeit, bei hohen Intensitäten Fett zu verbrennen, und über die Verdauung Kohlenhydrate zuzuführen. Dennoch halte ich die 10% für zu hoch gegriffen. Gewiss, das ist Haarspalterei, aber es kann bei den Schlussfolgerungen eine Rolle spielen.

Die EPO-Ära haben wir möglicherweise hinter uns, zumindest in seinen stärksten Auswüchsen. Ich denke wir sind jetzt in der AICAR-Ära. Dieser Wirkstoff zaubert einen superschlanken, ausgezehrten Athleten mit großer Muskelkraft, der ohne weiteres die schweren Gänge der Zeitfahrer treten kann, obwohl er spindeldürr ist. Ferner werden die Zellkraftwerke (Mitochondrien) unterstützt, sodass wir auch beim energetisch kritischen Marathonlauf überragende Leistungen sehen werden oder bereits gesehen haben. Sicher wissen wir es aber erst, wenn wir positive Testergebnisse haben.

Ich frage mich, ob es möglich und moralisch vertretbar wäre, per Geldspende an die NADA die Proben eines bestimmten Athleten (oder mehrerer bestimmter Athleten) einfrieren zu lassen, um sie einer späteren Analyse zuzuführen. Wahrscheinlich nicht, oder?

Grüße,
Arne
Klugschnacker ist gerade online