Zitat:
Zitat von Rälph
Meinst du das ernst?
Ich halte es sehr wohl für einen absolut prinzipiellen Unterschied, ob jemand an einen Gott (oder meinetwegen auch mehrere) glaubt oder eben nicht.
Du behauptest: Wenn man angesichts der enormen Gesamtzahl aller Götter, an welche man glauben könnte, nur an einen Einzigen glaubt, dann geht das praktisch gegen Null (mathematisch nicht korrekt, ich weiß). Also ist es nahezu gleichzusetzten mit Ungläubig. Hab ich das richtig verstanden?
Hast du auch Fieber?
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Die Probleme oder Konflikte entstehen durch die plakativen Etikettierungen: Du gläubig, ich ungläubig. Tatsächlich ist die Sache differenzierter.
Du teilst selbst (wie die meisten Christen) nur einen kleinen Teil der christlichen Glaubensinhalte. Insofern ist es eine starke Vereinfachung, wenn man behauptet, Du würdest an einen bestimmten Gott glauben, in diesem Fall den der Christen.
Ich gelte aus Deiner Sicht als ungläubig oder als
Agnostiker. Ich bin durchaus davon überzeugt, dass es für die Existenz der Welt einen Grund geben könnte, der nicht in ihr selbst liegt. Ich glaube auch, dass es einen Grund dafür gibt, warum die Welt sich entwickelt, warum also aus einer Wolke Wasserstoffgas bewusste und fühlende Wesen entstehen konnten. Und so weiter. Ich gelte als ungläubig, weil ich keinen Gott benennen kann, von dessen Existenz und Wirken ich überzeugt bin. Der Gott nach der Vorstellung der Christen ist es nicht. Bin ich deshalb ungläubig?
Obwohl Du also an einen Gott glaubst und ich an keinen, ist der Unterschied zwischen unseren Auffassungen nicht prinzipieller, grundsätzlicher Natur. Sondern es handelt sich um einen graduellen Unterschied. Wir unterscheiden uns in den Glaubensinhalten, nicht jedoch im Glauben an eine mögliche* transzendente Wahrheit.
(*)Für Dich ist die Existenz einer transzendenten Wahrheit eine Tatsache, für mich eine Möglichkeit.
Grüße,
Arne