Zitat:
Zitat von Lui
Ich tue mich ein wenig schwer wenn alles von anderen Kulturen von Seiten wie Quarkwatch(hab ich bewußt wie Quark geschrieben) als völligen Schwachsinn dargestellt wird. Man muss ja nicht alles von zB Ayurveda abkaufen, und ich sagte ja, daß ich auch sketisch bin, aber im Ayurveda werden Ernährungstipps seit ewig genannt, die auch Sinn machen und dann auf einmal als neue Erkenntnis im Westen entdeckt werden. Gerade im Westen überwirft man doch dagegen alle Paar Jährchen gerne seine Theorien: "Fett ist schlecht, nee, doch nicht. Protein ist schlecht. Wenn ich es mir überlege sind es die Kohlenhydrate."
Gleichzeitig sind die Menschen, die nach der westlichen Lebensweise leben die fettesten, die es je gab.
Es ist wie bei Religionen: nur weil es bei Religionen viele Unschlüssigkeiten und negativen Elemente gibt, ist es kein Beweis, daß Atheismus die absolute Wahrheit ist.
Bei allen Sachen ist es eine Glaubenssache. Es gibt einfach keine absolute Wahrheit.
|
Im Falle der Wissenschaft ändern sich Lehrmeinungen deshalb von Zeit zu Zeit, weil sie grundsätzlich überprüfbar und widerlegbar sein müssen. Das ist eine Stärke und keine Schwäche der Wissenschaft.
Ich schrieb es bereits an anderer Stelle: Selbst die berühmtesten Ärzte, die wir vor hundert Jahren hatten, würden mit deren damaligem Wissen heute im Medizinstudium durch jede Prüfung rasseln. Nicht weil wir heute dieses und morgen jenes "glauben". Sondern weil die Erkenntnis fortschreitet. Sie gilt aber immer nur vorläufig.
Ein ganzer Forschungszweig widmete sich früher der künstlichen Erzeugung von Gold. Die meisten dieser Wissenschaftler gingen an einer Quecksilbervergiftung zugrunde. Dr. Faust, den ihr von Goethe kennt, flog in einem Wirtshaus mitsamt seinem Alchemistenkasten in die Luft. Man wusste einfach nicht genug über den atomaren Aufbau der Elemente. Heute weiß jedes Schulkind, warum man Elemente nicht "erzeugen" kann. Nur wegen dieses Wissens und der überprüfbaren Erfolglosigkeit der Alchemisten gibt es heute keine mehr.
Zusammen mit den Alchemisten sind auch viele medizinische Irrlehren untergegangen. Es gab damals keine Mikroskope, Bakterien und Viren waren unbekannt. Ein echter Durchbruch in der Volksgesundheit war die Erfindung der Seife. Die Funktionsweise der Organe lag im Dunklen. Über psychische Erkrankungen wusste man kaum etwas (die römische Kirche unterhält heute noch rund 200 Teufelsaustreiber, der letzte internationale Exorzistenkongress war im Jahr 2004). Es ist erstaunlich und bewundernswert, dass es trotzdem Heilbehandlungen und Arzneien gab. Wohlgemerkt: Neben einer gewaltigen Menge Hokuspokus.
Grüße,
Arne