Für mich ist das kein Widerspruch. Ich finde es gut, wenn jemand komplett vegan lebt. Ich finde es aber auch gut, wenn jemand zu 70% vegan lebt. Oder wenn jemand, der jeden Tag Fleisch, Wurst oder Käse isst, einen einzigen veganen Tag einlegt und sich die vegane Sache mal anschaut.
Wir kaufen doch alle immer die gleichen 15 Sachen, tagein, tagaus, und kochen daraus die immer gleichen 10 bis 15 Rezepte. Wenn sich jemand dafür öffnet, bei zweien davon die tierischen durch pflanzliche Zutaten zu ersetzen, dann finde ich das prima und einen Fortschritt für Mensch, Tier und Umwelt. Vielleicht schmeckt auch eine Reismilch im Müsli hervorragend? Schmeckt ein Thai-Curry mit Wildreis auch mit Süßkartoffel statt mit Hühnchen?
Wenn wir hier in der Breite der Gesellschaft einen kleinen Schritt weiter kommen, bringt das mehr als wenn konsequente Veganer sich von 99% vegan auf 100% vegan steigern. Ich finde den konsequenten Veganismus toll, weil man von diesen Menschen viel lernen kann, aber wenn jemand für seinen Kaffee keinen Ersatz für Kuhmilch findet, dann soll er sie halt nehmen. Die vegane Idee ist kein "ganz oder gar nicht"-Spiel. Sondern jeder kann sich an Ideen und Anregungen daraus nehmen, was für ihn passt.
Wenn Hetti für sich herausfindet, dass tierische Produkte für sie im Moment und bis auf weiteres nötig sind, dann ist das okay, finde ich.
