Zitat:
Zitat von Faton
Ich stimme zu dass der Mensch auch egoistisch und narzisstisch ist. Die Beurteilung der Frage, ob er zu egoistisch und narzisstisch ist, also ob diese Eigentschaften gegenüber den "guten" Wesensmerkmalen überwiegen, würde ich in der Gesamtbetrachtung auf die Welt allerdings verneinen. Da bin ich zu sehr Optimist und sehe, dass unser Zusammenleben in weiten Teilen doch recht gut funktioniert. Dass bei Betrachtung der Individuen das Verhältnis "guter" und "schlechter" Eigenschaften auch mal (z.T. auch gehörig) aus den Fugen gerät, gehört dazu.
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Was wir als gut und als schlecht empfinden, beurteilen wir von einem gedachten "Mittelwert" aus. Beispielsweise ist ein gewisses Maß an Egoismus gut und lebensnotwendig, ebenso ein gewisses Maß an Kooperationsbereitschaft. Aber was darüber hinaus geht, halten wir für schlecht. Diese Mittellage ist das Ergebnis einer genetischen und kulturellen Evolution. Sie hat sich über natürliche Prozesse zwangsläufig herausgebildet.
Ich stimme Dir in Deinen Grundgedanken weitgehend zu. Ein Unterschied besteht zwischen unseren Positionen in den Ursachen, die Du für die Existenz der Liebe siehst. Du hältst sie, wenn ich Dich richtig verstehe, für das Wirken eines Gottes. Ich begreife die Liebe als psychisches, für bewusste Wesen sehr reales Phänomen, das sich im Rahmen der genetischen und kulturellen Evolution entwickelt hat.
Falls Du Gott nicht als
Urheber der Liebe siehst, sondern ihn mit der Liebe
identifizierst, wäre das ein Gottesbegriff, mit dem ich gut leben könnte. Freilich ohne die zusätzlichen Mystifizierungen der etablierten Religionen.
