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Alt 23.06.2016, 11:35   #2778
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.917
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Ich möchte den Urknall auch nicht anzweifeln, sondern ganz im Gegenteil: Ich gehe davon aus, dass er zum Zeitpunkt 0 stattfand. Dann ist es meiner Meinung nach unmöglich zu erfahren, was davor oder der Grund war. Denn zum Zeitpunkt 0 entstand alles was wir wissen und womit wir arbeiten können. Selbst irgendwelche völlig theoretischen Gedanken, Annahmen, Theorien oder Hypothesen sind quasi Kinder vom Zeitpunkt 0. Ich bin ständig zwischen 0 und dem Jetzt gefangen.
Gab es zum Zeitpunkt 0 schon irgendwas ("Nichts"), geht das gleiche Spiel wieder los: Was war das Nichts? Woher kommt das Nichts? Was war vor dem Nichts? Die Physik beißt sich hier in den Schwanz und öffnet jeder Fantasie Tür und Tor. Entweder ist man zum Zeitpunkt 0 am Ende mit jeglicher Erklärung oder wieder ganz am Anfang.
Du sagst, es könne keine physikalischen Erklärungsmodelle geben, die hinter den Urknall reichen. Weil im Urknall die Naturgesetze sowie Raum und Zeit erst entstanden sind. Daher sind sie nur innerhalb unseres Universums gültig und existent. Eine Ursache für das Universum müsse jedoch außerhalb seiner selbst sein. Das Universum könne seine eigene Ursache nicht enthalten. Denn Ursachen müssen ihrer Wirkung (dem Entstehen eines Universums) stets vorangehen.

Es könnte jedoch auch sein, dass sich unsere naiven Vorstellungen von Ursache und Wirkung als unzureichend erweisen. Bereits in der Quantenmechanik, die in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts erforscht wurde, kommen unsere Vorstellungen von Ursache und Wirkung gehörig ins Schleudern.

Für einen religiösen Menschen, der einen Schöpfergott annimmt, sollte das jedoch kein Problem sein. Denn ein Gott ist bekanntlich etwas, das selbst keiner Ursache bedarf.

Außerdem können wir durchaus physikalische Hypothesen entwickeln, die über den Urknall hinausreichen. Ein Beispiel: Für den Zahlenwert einiger Naturkonstanten können wir keine Begründung abgeben. Warum die Gravitationskonstante exakt diesen Wert hat, wissen wir nicht. Dasselbe gilt für die Ladung des Elektrons oder die Lichtgeschwindigkeit. Wir kennen ihre Zahlenwerte, wissen aber nicht, warum es genau dieser ist und kein anderer. – Stelle Dir fiktiv vor, dass Physiker ein mathematisches Modell entwickeln, das zeigt, wie Universen entstehen könnten. Es wäre hochspekulativ, denn wir können nicht nachschauen, ob es andere Universen gibt und ob sie zu diesem Modell passen würden. Doch aus diesem Modell ließen sich unsere noch unerklärten Naturkonstanten exakt ableiten und begründen. Dann würden wir denken, dass es etwas mit der Wirklichkeit zu tun hat. Und wir würden an dieser Hypothese weiter arbeiten und nach Belegen suchen.

Ob der Urknall also eine prinzipielle Grenze unseres Erkenntnisvermögens darstellt, die für alle Zeiten unüberwindlich bleibt, wissen wir derzeit nicht.
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