Zitat:
Zitat von Jog
Diese Position ist ohne Frage die populärste. Und nachlesen kann man sie in der Tat sehr "leicht". Allein sie beantwortet eine zentrale Frage nicht:
Würden Sunniten/Wahabiten, Shiiten, Kurden, Türken, Juden, Drusen, Aleviten etc. etc. sich die Köpfe gegenseitig nicht einschlagen, wenn der Westen all das nicht getan hätte, was ihm gemeinhin vorgeworfen wird?
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Du sagst, das sei eine zentrale Frage, aber für mich persönlich ist das nur eine unter vielen Fragen. Wichtiger finde ich Gedanken, die darauf abzielen, wie die westliche und die muslimische Welt miteinander auskommen können. Und welches die Gründe sind, die das derzeit so schwer machen.
Sicher kann jede Seite auf den anderen zeigen und dort die Ursachen für die Probleme sehen. Die muslimische Welt zeigt auf uns, und wir auf sie. Jeder glaubt, auf der Seite der Guten zu stehen. Hier die Guten, dort die Bösen. Oder in Variationen: Hier die Aufgeklärten, dort die Rückständigen, hier die Menschenrechte, dort das Unrecht, hier die Gläubigen, dort die Gotteslästerer und so weiter.
Ob uns das weiter bringt? Auch wenn es schmerzhaft ist, sollten wir akzeptieren, dass auch die Terroristen und ihre ideologischen Unterstützer ihre Gründe haben. Aus ihrer subjektiven Sicht sogar sehr gute Gründe. Wie in jedem Konflikt, hat jede Konfliktpartei aus ihrem subjektiven Blickwinkel zunächst recht.
Wir sind ja alle ratlos, und ich natürlich auch. Das bedeutet, dass wir etwas lernen müssen über die Gründe und Ursachen des Konflikts. Einfach nur die anderen als böse zu stempeln wird uns nichts helfen.