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KevJames
29.03.2021, 08:13
Die Probleme liegen hier aber sicherlich in den Details: Die befristete Schließung von Läden, Fabriken, Gastonomie und die Schließung von Grenzen ist über das infektionsschutzgesetz (ggf. nach entsprechender Änderung) zweifellos rechtssicher möglich, aber kompliziert wird es mutmaßlich bei der Schließung von Schulen.

Bildungspolitik ist nunmal Ländersache und ein Lockdown mit von den Ländern offen gehaltenen Schulen wäre in der augenblicklichen Situation nur halb so wirksam.

.

Aber die Schulen sind doch sicher. :Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall: (Sorry, ich konnte es mir nicht verkneifen).

Aber mal im Ernst: An dem Punkt hast Du recht. In solch einem Fall würden die meisten Ministerpräsidenten die Schulen vermutlich schon aus Prinzip auflassen - das muss man aufgrund der letzten 12 Monate jedenfalls befürchten.
Davon abgesehen würden der Söder und der Laschet durch mediales Genöle Massen an Menschen an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben (mich inklusive). ;)

Mal so ganz nebenbei: Als bei uns Schulen und Einzelhandel geöffnet wurden hatten wir eine Inzidenz von 129 (Mitte März), nun haben wir eine Inzidenz von 260.

El Stupido
29.03.2021, 08:21
(...)

Die Probleme liegen hier aber sicherlich in den Details: Die befristete Schließung von Läden, Fabriken, Gastonomie und die Schließung von Grenzen ist über das infektionsschutzgesetz (ggf. nach entsprechender Änderung) zweifellos rechtssicher möglich, aber kompliziert wird es mutmaßlich bei der Schließung von Schulen.

Bildungspolitik ist nunmal Ländersache und ein Lockdown mit von den Ländern offen gehaltenen Schulen wäre in der augenblicklichen Situation nur halb so wirksam.
(...)

Man hätte es nur früh genug angehen müssen. Wäre ja nicht so, als wenn die Zahlen und viele Expert*innen nicht früh genug darauf hingedeutet hätten.
Viele Bundesländer haben jetzt Osterferien....
Hätte man mit ausreichend Vorlauf sauber regeln können.

Klugschnacker
29.03.2021, 08:37
Mag sein, dass dir kein Zacken aus der Krone fällt, was das mit den Kindern und Jugendlichen anstellt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich finde es richtig, die Folgen eines Lockdowns sorgfältig zu prüfen. Dazu gehören die Folgen von Schulschließungen für die Schulkinder. Folgende Gleichung ist mir aber zu simpel:

Geöffnete Schulen = gut für die Kinder
geschlossene Schulen = schlecht für die Kinder

Denn auch geöffnete Schulen haben negative Konsequenzen für die Kinder. Die darf man nicht einfach unterschlagen, sondern man muss sie abwägen gegen die negativen Folgen einer Schulschließung. Kinder können ebenfalls erkranken, sie können ihre Eltern und Großeltern anstechen und natürlich auch die Lehrer, die zu einem großen Teil über 60 Jahre alt sind. Wie ich bereits früher sagte: Ohne Lehrer sind die Schulen nicht viel mehr als ein Haufen Sperrmüll.

Dieses Argument, das nicht nur die Folgen eines Lockdowns, sondern auch die Folgen eines Nicht-Lockdowns abwägt, gilt aus meiner Sicht allgemein. Es ist einfach, die zahlreichen negativen Konsequenzen eines Lockdowns aufzuzählen. Die Bildzeitung kann von mir aus den ganzen Tag damit zubringen, diese Zumutungen für die Menschen darzustellen. Doch was wären die Folgen, wenn wir uns den Lockdown sparen?

An jede debattierte Lockerung des Lockdowns gehört ein Preisschild: soundsoviel Tote, soundsoviel Schwerkranke zusätzlich. Dann haben wir eine faire Debatte.

keko#
29.03.2021, 08:45
...

Und zu Anne Will und Merkel, wer sich das reinzieht, dem ist eigentlich wirklich nicht mehr zu helfen. ;)

Kommt drauf an: will man erfahren, was sie gerade denkt, ist das sicher eine gute Sendung und Plattform. Will man kritischen Journslismus, ist Will aus meiner Sicht nicht der richtige Ort.

Ganz davon abgesehen vermute ich schon seit Monaten, dass nicht Frau Merkel das Problem ist, denn ich glaube, sie erfasst die Dinge sehr gut. Mir kommt es als Aussenstehender so vor, als würden nicht alle Entscheider in der Politik am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen.

Gestern wurde in der F.A.S. die These aufgestellt, dass bei den online Konferenzen an dem einen oder anderen Endgerät auch Journalisten sitzen, da praktisch in Echtzeit Imformationen nach aussen dringen. Das sei früher so nicht gewesen. Entsprechend würde Frau Merkel dagegensteuern und eigenhändig sich etwas überlegen, was manchmal nicht durchdacht wäre ("Osterruhe").

Trimichi
29.03.2021, 09:20
Ganz davon abgesehen vermute ich schon seit Monaten, dass nicht Frau Merkel das Problem ist, denn ich glaube, sie erfasst die Dinge sehr gut. Mir kommt es als Aussenstehender so vor, als würden nicht alle Entscheider in der Politik am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen.

Gestern wurde in der F.A.S. die These aufgestellt, dass bei den online Konferenzen an dem einen oder anderen Endgerät auch Journalisten sitzen, da praktisch in Echtzeit Imformationen nach aussen dringen. Das sei früher so nicht gewesen. Entsprechend würde Frau Merkel dagegensteuern und eigenhändig sich etwas überlegen, was manchmal nicht durchdacht wäre ("Osterruhe").

Danke für deine Antwort. :Blumen:

Falls meine Einschätzung falsch ist, so entschuldige ich mich gleich vorab für die meine Sicht der Ding mit Bezug auf den TV-Auftritt unserer Bundeskanzlerin.

Merkel hat sich in den letzten Monaten zurückgehalten, zumindest war die Bundeskanzlerin in den Medien unterrepräsentiert in meiner subjektiven Wahrnehmung. Nicht so Kretschmann, Söder, Laschet usw. Falls dieses so ungefähr auch objektiv stimmte, so könnte man die Maßnahme "TV-Auftritt bei Anne Will" wie folgt interpretieren?

1. Merkel ist amtsmüde.
2. Merkel hat sich auch schon mit den Flüchtlingen etwas geleistet. Und hielt sich an der Macht.

Auch der zweite Sommer ist abgesagt (Header heute in den Nürnberger Nachrichten / Tageszeitung, s.S.1), Veranstaltungen wie Konzerte, Feste, Sommertheater, Open-Air-Kinos usw. sind abgesagt?

3. und nun wird die "unanfechtbare Trumpfkarte" Merkel gezogen und gespielt? Es wird weitergewurschtelt, Merkel entpuppt sich später als diejenige, die für einen weiteren "vergurkten" Sommer verantwortlich gemacht wird, werden kann und werden möchte, weil sie im September nicht mehr kandidiert.

Wie gesagt, ich hoffe, ich liege falsch, und vielleicht irre ich mich und wir in good old Germany haben, anders als England z.B., im September die diese Krise bereits überwunden. :)

Schwarzfahrer
29.03.2021, 09:20
Idealerweise verkündet Merkel gleich bei Anne Will, dass sie ihren Amtseid ab sofort ernst nimmt ("meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden"),
So mancher in diesem Land fragt sich, warum sie das gerade jetzt tun sollte, wo sie doch viele Jahre lang genau das nicht getan hat...
folglich selbst das Pandemiemanagement übernimmt...
Man wird ja wohl noch träumen dürfen ...
Christoph Möllers: Für Lockdown braucht Angela Merkel aus juristischer Sicht keine Ministerpräsidentenkonferenz (https://www.reddit.com/r/CoronavirusDACH/comments/lgt9px/christoph_m%C3%B6llers_f%C3%BCr_lockdown_braucht_a ngela)
Stimmt, genaugenommen bräuchte sie dafür den Bundestag (das ihr zur Sicherheit nochmal das Vertrauen aussprechen sollte) und die Länderparlamente.
Allerdings frage ich mich, woher in einem der bisher freiesten Ländern der Welt diese Sehnsucht nach einer "starken Führung", nach der einen Person, die alles in der Hand hat, kommt, beziehungsweise worauf der Glaube basiert, daß eine Person allein die für alle bessere Entscheidung trifft. Positive Beispiele aus der Geschichte, die gut ausgingen für solche Fälle fallen mir irgendwie nicht ein. (Was nicht heißt, daß ich alles, was die aktuelle Runde macht, für richtig halte, aber den Ruf nach zu viel Machtkonzentration in einer Hand sehe ich als hoch gefährlich an).
Christoph Möllers ist nicht irgendwer sondern arbeitet auch für die Bundesregierung
Mich würde das Argument "er ist unabhängig" mehr überzeugen, als wenn er für die Bundesregierung arbeitet - letzteres tun auch die vielen Berater, die in allen Ministerien Steuermillionen verbraten - für die Regierung zu arbeiten ist kein Qualitätsmerkmal, sondern ein Verdachtsmoment, daß er sich "auftragsgemäß" äußert.

Adept
29.03.2021, 09:25
Ich finde es richtig, die Folgen eines Lockdowns sorgfältig zu prüfen. Dazu gehören die Folgen von Schulschließungen für die Schulkinder. Folgende Gleichung ist mir aber zu simpel:

Geöffnete Schulen = gut für die Kinder
geschlossene Schulen = schlecht für die Kinder

Denn auch geöffnete Schulen haben negative Konsequenzen für die Kinder. Die darf man nicht einfach unterschlagen, sondern man muss sie abwägen gegen die negativen Folgen einer Schulschließung. Kinder können ebenfalls erkranken, sie können ihre Eltern und Großeltern anstechen und natürlich auch die Lehrer, die zu einem großen Teil über 60 Jahre alt sind. Wie ich bereits früher sagte: Ohne Lehrer sind die Schulen nicht viel mehr als ein Haufen Sperrmüll.

Dieses Argument, das nicht nur die Folgen eines Lockdowns, sondern auch die Folgen eines Nicht-Lockdowns abwägt, gilt aus meiner Sicht allgemein. Es ist einfach, die zahlreichen negativen Konsequenzen eines Lockdowns aufzuzählen. Die Bildzeitung kann von mir aus den ganzen Tag damit zubringen, diese Zumutungen für die Menschen darzustellen. Doch was wären die Folgen, wenn wir uns den Lockdown sparen?

An jede debattierte Lockerung des Lockdowns gehört ein Preisschild: soundsoviel Tote, soundsoviel Schwerkranke zusätzlich. Dann haben wir eine faire Debatte.

Mittelfristig gar keine!

Denn die Zahlen würden sich nach Lockdown und Grenzöffnungen wieder auf den normalen Stand einpendeln. Und diese derzeitigen Zahlen sind auch kein Grund zur Sorge:

Wir haben mittlerweile eine Untersterblichkeit bei den ü65 jährigen. Bei den u65 gab es NIE eine Uebersterblichkeit, zumindest in der Schweiz (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/sterblichkeit-todesursachen.html).

Auf Intensivstationen haben wir freie Kapazitäten und es sieht bisher nicht danach aus, als ob sich da was ändert. Jedenfalls in Deutschland (https://interaktiv.morgenpost.de/corona-deutschland-intensiv-betten-monitor-krankenhaus-auslastung/)in der Schweiz (https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-grafik-so-ausgelastet-sind-die-intensivstationen-wegen-corona).

Einen temporären Lockdown erachte ich als völlig sinnfrei!

Bockwuchst
29.03.2021, 09:45
Allerdings frage ich mich, woher in einem der bisher freiesten Ländern der Welt diese Sehnsucht nach einer "starken Führung", nach der einen Person, die alles in der Hand hat, kommt, beziehungsweise worauf der Glaube basiert, daß eine Person allein die für alle bessere Entscheidung trifft. Positive Beispiele aus der Geschichte, die gut ausgingen für solche Fälle fallen mir irgendwie nicht ein. (Was nicht heißt, daß ich alles, was die aktuelle Runde macht, für richtig halte, aber den Ruf nach zu viel Machtkonzentration in einer Hand sehe ich als hoch gefährlich an).



Eine Änderung des INfektionsschutzgesetzes müsste der Bundestag beschließen, das weißt du doch selbst. Eine Diktatorin Merkel anzudeuten ist doch Blödsinn.
Wenn die MP Konferenz bzw. etlich MPs Beschlüsse nicht umsetzt, sehe ich keinen Ruf nach einem starken Mann, wenn man überlegt wer sie dazu zwingen könnte.

iaux
29.03.2021, 09:50
natürlich auch die Lehrer, die zu einem großen Teil über 60 Jahre alt sind. Wie ich bereits früher sagte: Ohne Lehrer sind die Schulen nicht viel mehr als ein Haufen Sperrmüll.


Nichtmal 12% der Lehrer sind ü60. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Schulen/Tabellen/allgemeinbildende-lehrkraefte-altebundeslaender.html)

Klugschnacker
29.03.2021, 10:00
Nichtmal 12% der Lehrer sind ü60. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Schulen/Tabellen/allgemeinbildende-lehrkraefte-altebundeslaender.html)

Das mag stimmen. Aber ändert das etwas an meinem Argument? Ich sagte, dass auch eine Öffnung der weiterführenden Schulen nicht ohne negative Konsequenzen bleibt.
:Blumen:

captain hook
29.03.2021, 10:13
So mancher in diesem Land fragt sich, warum sie das gerade jetzt tun sollte, wo sie doch viele Jahre lang genau das nicht getan hat...


Stimmt, genaugenommen bräuchte sie dafür den Bundestag (das ihr zur Sicherheit nochmal das Vertrauen aussprechen sollte) und die Länderparlamente.
Allerdings frage ich mich, woher in einem der bisher freiesten Ländern der Welt diese Sehnsucht nach einer "starken Führung", nach der einen Person, die alles in der Hand hat, kommt, beziehungsweise worauf der Glaube basiert, daß eine Person allein die für alle bessere Entscheidung trifft. Positive Beispiele aus der Geschichte, die gut ausgingen für solche Fälle fallen mir irgendwie nicht ein. (Was nicht heißt, daß ich alles, was die aktuelle Runde macht, für richtig halte, aber den Ruf nach zu viel Machtkonzentration in einer Hand sehe ich als hoch gefährlich an).

Mich würde das Argument "er ist unabhängig" mehr überzeugen, als wenn er für die Bundesregierung arbeitet - letzteres tun auch die vielen Berater, die in allen Ministerien Steuermillionen verbraten - für die Regierung zu arbeiten ist kein Qualitätsmerkmal, sondern ein Verdachtsmoment, daß er sich "auftragsgemäß" äußert.

Bei einem Haufen, der heute so beschließt und morgen, wenn Dinge eintreten nicht macht was beschlossen wurde, schreit quasi nach jemandem an der Spitze der einfach mal mit der Faust auf den Tisch haut und sagt wo es denn nun lang geht. Rumgeeiert haben wir in viel zu vielen Dingen viel zu lange. Deshalb sind wir da wo wir sind. Wir können natürlich so weiter machen. Das Ergebnis kennen wir dann aber im Voraus.

Genauso wie man weiß, dass die Zahlen nachlaufen und sich mit Verzug aufbauen. Wer heute isoliert auf die Stand heute Zahlen schaut, mag zu einem Ergebnis kommen. Nach einem Jahr kann man aber Trends absehen. Man kann die ignorieren und leugnen und in zwei Wochen dann behaupten, dass man ja nicht ahnen konnte, wie blöd es kommt.

Und dann wird wieder geheult, wie d**f der Lauterbach ist, der dann den Finger in die Wunde legt.

iaux
29.03.2021, 10:21
Das mag stimmen.

Zweifelst du die Zahlen an?

Ja, es ändert etwas. Du machst dich unglaubwürdig wenn du dein Argument mit falschen Daten untermauerst.

Stefan
29.03.2021, 10:23
B.....:Blumen:


Das selbe Spiel in der Schweiz. 244/100000, aber es wird nach Lockerungen geschrien und von Diktatur gesprochen.

iaux
29.03.2021, 10:32
An jede debattierte Lockerung des Lockdowns gehört ein Preisschild: soundsoviel Tote, soundsoviel Schwerkranke zusätzlich. Dann haben wir eine faire Debatte.

Und wie quantifizierst du die Schäden eines Lockdown durch soziale Isolation, physische und psychische Schäden?

Und wie willst du einen Lockdown durchsetzen wenn das medizinische Personal aus dem Ausland kommt? Ein Lockdown ohne Grenzschließung?

Klugschnacker
29.03.2021, 10:45
Und wie quantifizierst du die Schäden eines Lockdown durch soziale Isolation, physische und psychische Schäden?

Ich würde zunächst Dich fragen. Die psychischen Schäden sind ja Dein Argument.
:Lachen2:

iaux
29.03.2021, 10:54
Ich würde zunächst Dich fragen. Die psychischen Schäden sind ja Dein Argument.
:Lachen2:

Und du hättest die in der fairen Debatte außen vor gelassen, da man sie nicht so einfach beziffern kann?:Lachen2: :Blumen:

Schwarzfahrer
29.03.2021, 10:58
Bei einem Haufen, der heute so beschließt und morgen, wenn Dinge eintreten nicht macht was beschlossen wurde, schreit quasi nach jemandem an der Spitze der einfach mal mit der Faust auf den Tisch haut und sagt wo es denn nun lang geht.
Rumgeeiert haben wir in viel zu vielen Dingen viel zu lange. Deshalb sind wir da wo wir sind. Wir können natürlich so weiter machen. Das Ergebnis kennen wir dann aber im Voraus.
Nein, wir müssen nicht so weitermachen. M.M.n. schreit das nach einem guten Moderator, der ohne eigenes Interesse in der Sache die Verantwortlichen dazu bringt, sich erst mal realistische mittel- und langfristigen Ziele zu formulieren, und sich die Maßnahmen unter Abwägung verschiedener Aspekte und im Hinblick auf eine daraus abgeleitete langfristige Strategie zu überlegen (das muß über die aktuell alleinige Denke: x Tage Lockdown, um die Zahlen runterzubringen - und was dann?). Der Moderator kann die Denkprozesse kanalisieren, und dafür sorgen, daß verschiedene Gesichtspunkte gleichwertig berücksichtigt werden. Dann kommt auf jeden Fall eher etwas raus, was die Menschen mittragen, und bzgl. Wirksamkeit und Kollateralschäden auf mehr als einer Sichtweise basiert. Der Moderator kann auch die Kanzlerin sein (gute Führungspersönlichkeiten müssen gute Moderatoren sein), aber nur wenn sie dabei ihre persönliche Meinung der gemeinsamen Wegfindung unterordnet.

Ob kurzfristige Maßnahmen von einer Einzelperson, die auf den Tisch haut, beschlossen werden, oder von einem zerstrittenen Hühnerhaufen, ist kein Unterschied im Hinblick auf ihre Sinnhaftigkeit oder Effektivität (wobei ja auch blinde Hühner mal ein Korn finden). Natürlich müßte der Hühnerhaufen auch einsehen, daß sie diese Lenk-Hilfe braucht. Dieser Schritt ist nach meiner Erfahrung oft der schwierigste.

Klugschnacker
29.03.2021, 11:01
Und du hättest die in der fairen Debatte außen vor gelassen, da man sie nicht so einfach beziffern kann?:Lachen2: :Blumen:

Nein. Mein Argument besteht darin, dass meiner Meinung nach eine Abwägung vorzunehmen ist. Ich sagte nicht, dass ich selbst dazu in der Lage sei.

Kälteidiot
29.03.2021, 11:24
Nein, wir müssen nicht so weitermachen. M.M.n. schreit das nach einem guten Moderator, der ohne eigenes Interesse in der Sache die Verantwortlichen dazu bringt, sich erst mal realistische mittel- und langfristigen Ziele zu formulieren, und sich die Maßnahmen unter Abwägung verschiedener Aspekte und im Hinblick auf eine daraus abgeleitete langfristige Strategie zu überlegen (das muß über die aktuell alleinige Denke: x Tage Lockdown, um die Zahlen runterzubringen - und was dann?). Der Moderator kann die Denkprozesse kanalisieren, und dafür sorgen, daß verschiedene Gesichtspunkte gleichwertig berücksichtigt werden. Dann kommt auf jeden Fall eher etwas raus, was die Menschen mittragen, und bzgl. Wirksamkeit und Kollateralschäden auf mehr als einer Sichtweise basiert. Der Moderator kann auch die Kanzlerin sein (gute Führungspersönlichkeiten müssen gute Moderatoren sein), aber nur wenn sie dabei ihre persönliche Meinung der gemeinsamen Wegfindung unterordnet.

Ob kurzfristige Maßnahmen von einer Einzelperson, die auf den Tisch haut, beschlossen werden, oder von einem zerstrittenen Hühnerhaufen, ist kein Unterschied im Hinblick auf ihre Sinnhaftigkeit oder Effektivität (wobei ja auch blinde Hühner mal ein Korn finden). Natürlich müßte der Hühnerhaufen auch einsehen, daß sie diese Lenk-Hilfe braucht. Dieser Schritt ist nach meiner Erfahrung oft der schwierigste.

nur ganz kurz.

Was nützt der oder die beste Modaratorin, wenn sich die Gruppenmitglieder*Innen nicht an das Besprochene halten?

Lucy89
29.03.2021, 11:36
Ich halte die generelle Aussage, dass dies an den Unis besser läuft als an den Schulen (Annahme: Dozenten sind da weiter als Lehrer) für höchst spekulativ. Ich sage n nicht, dass alle Lehrer dies gut machen, ich sage aber aus eigener Arbeitserfahrung an den Unis machen das bei weitem auch nicht alle gut. Diese Art der Rückmeldung (ich hatte es ja bereits erwähnt) bekomme ich auch von meinen ehemaligen Schülerinnen, die ja beide Welten erleben / erlebt haben. Dort kommt dann häufiger mal so etwas, wie "Sie haben das doch auch spontan hinbekommen, an der Uni läuft das trotz größerem Vorlauf deutlich schlechter ..." (zugegeben, ich gehöre nicht gerade zu den "Alten" die es nicht können - aber auch die Aussage der "alten Lehrer" ist mir schon zu undifferenziert.
Wie immer gilt auch hier: Wer mit Generalisierungen argumentiert ist auf dem Holzweg.

Um es nochmal konkreter zu machen: Berichten zufolge werden gerade die jungen StudentInnen komplett alleine gelassen, es gibt halt eine online Vorlesung und das wars (dabei muss man Bedenken, dass schon zu meiner Studentenzeit ein kümmern um das Klientel kaum statt gefunden hat - ist halt mit der Arbeit an Schulen nicht zu vergleichen und funktioniert daher naturgemäß in Pandemiezeiten nicht undedingt schlagartig besser. Oder ist das nicht nötig, weil die Ex-SchülerInnen 3 Monate nach ihrem Abi auf einmal viel erwachsener sind als zuvor?), Bibliotheken sind zu, Kommunikation von der Uni komplette Fehlanzeige. Dies trifft sicher nicht auf alle Unis zu, aber doch auf einige (Beispiele die mir bekannt sind (nicht auf alle trifft alles zu: Mainz, Münster, Göttingen, Heidelberg). Da gibt es an vielen Schulen deutlich bessere "Zustände".

Naja, bei der Menge an Unis und den dort lehrenden Professoren kann man unmöglich alle über einen Kamm scheren. Vielleicht ist mein Fachbereich (Mathematik und Data Science) auch einfach prädestiniert um es gut hinzubekommen. Wir haben sicher technisch einen anderen Background als Theologen (nur ein Beispiel). Ich sehe also nur, wie es bei diesen Veranstaltungen läuft, an meiner Uni (Eindhoven, NL) äußerst gut (wir haben aber auch Unmengen von Angeboten und Hilfestellung), aber auch an meiner alten Uni (Bochum), wo ich noch etliche Leute kenne, läuft es super. Also ich glaube nicht, dass es eine Sache der Uni ist, sondern eher fachbereichspezifisch, wie gut es läuft. UNd schwarze Schafe gibt es überall.

Helios
29.03.2021, 11:53
bizarr, 3 min. in - die reden über letzten Mittwoch .... Befindlichkeiten und Sensibilitäten, Dramaturgie scheint schlecht vorbereitet.

Ich hoffe, es geht auch mal bald um das Jetzt und später ...

"Irgendwer hat den Knall nicht gehört", sagte man früher.

m.

nach 6 Wochen Bund haben sie mir das "Rote Barrett" der Kanoniere auf die Rübe gehockt - also die Geschosse fliegen überschall, wenn Du den Knall hörst, dann haben sie vorbei geschossen und Du lebst noch ;) - normal höst Du nix, wenn sie dich treffen.

Wir haben uns mal auf nem bekannten Truppenübungsplatz, der unter der Leitung von alliierten Freunden steht und die BW zu Gast ist, mit so 5to Munition aufn 8x8gl 10 to LKW verfahren - in der Ferne war plötzlich so ein Rauchring, wie die Zigarren-paffer das manchmal so machen - sowas ist saugefährlich, weil dann hat ein Geschoss ein Geschützrohr verlassen und Du schaust ihm genau entgegen. Es hat oben in den Bäumen gekracht und erst dann kam der Geschütz-Knall - es war nur so ein Übungsdings ohne Wumms *jetzt noch fingerfuchtel*.

Schwarzfahrer
29.03.2021, 11:59
nur ganz kurz.

Was nützt der oder die beste Modaratorin, wenn sich die Gruppenmitglieder*Innen nicht an das Besprochene halten?
Eine gute Moderation erreicht auch hohe Compliance, weil die Ergebnisse von allen mitgetragen werden, da wirklich gemeinsam erarbeitet und gemeinsam nachvollzogen. Eine autoritäre Führung hat deutlich häufiger ein Ausweichen der Beteiligten als Ergebnis, weil es an Verständnis oder an Überzeugung hapert. Im Falle des deutschen Corona-Managements sehe ich sehr viel vom Letzteren. Bei einem guten Moderator wird kein Beteiligter Computerspiele am Handy spielen während der Arbeit (oder zumindest würde sich jeder schämen, dies offen zuzugeben).

MattF
29.03.2021, 12:04
In einer Firma oder Organisation mag das alles funktionieren.

Letztlich kann da der oberste Chef alle rausschmeißen, um es mal platt zu sagen, also haben alle ein Interesse dass es am Schluss funktioniert.

Hier sitzen 17 Alphaweibchen und -männchen und denen kann keiner was, auch wenn sie Candycrush spielen, zumindest nicht von Seiten der Kanzlerin. Die könnten höchstens vom Wähler bei der nächsten Wahl abgestraft werden.

Kälteidiot
29.03.2021, 12:06
Eine gute Moderation erreicht auch hohe Compliance, weil die Ergebnisse von allen mitgetragen werden, da wirklich gemeinsam erarbeitet und gemeinsam nachvollzogen. Eine autoritäre Führung hat deutlich häufiger ein Ausweichen der Beteiligten als Ergebnis, weil es an Verständnis oder an Überzeugung hapert. Im Falle des deutschen Corona-Managements sehe ich sehr viel vom Letzteren. Bei einem guten Moderator wird kein Beteiligter Computerspiele am Handy spielen während der Arbeit (oder zumindest würde sich jeder schämen, dies offen zuzugeben).

na gut, aber ich würde sagen, das Team ist auch nicht ganz frei von Eigeninteressen der Einzelnen.

Es wäre zu einfach den Fehler nur bei Angela Merkel und ihrer Art der Moderation zu suchen.

aber das führt zu weit.

captain hook
29.03.2021, 12:14
Eine gute Moderation erreicht auch hohe Compliance, weil die Ergebnisse von allen mitgetragen werden, da wirklich gemeinsam erarbeitet und gemeinsam nachvollzogen. Eine autoritäre Führung hat deutlich häufiger ein Ausweichen der Beteiligten als Ergebnis, weil es an Verständnis oder an Überzeugung hapert. Im Falle des deutschen Corona-Managements sehe ich sehr viel vom Letzteren. Bei einem guten Moderator wird kein Beteiligter Computerspiele am Handy spielen während der Arbeit (oder zumindest würde sich jeder schämen, dies offen zuzugeben).

Das Ergebnis was nun keiner mehr umsetzen will haben die sogar zusammen erarbeitet und beschlossen.

Kälteidiot
29.03.2021, 12:37
Das Ergebnis was nun keiner mehr umsetzen will haben die sogar zusammen erarbeitet und beschlossen.

so hab ich das auch verstanden. Erst mal ja ja sagen und dann zuhause (nach dem Meeting) machen was man selbst für (sich) richtig hält.

Trimichi
29.03.2021, 12:46
Eine gute Moderation erreicht auch hohe Compliance, weil die Ergebnisse von allen mitgetragen werden, da wirklich gemeinsam erarbeitet und gemeinsam nachvollzogen. Eine autoritäre Führung hat deutlich häufiger ein Ausweichen der Beteiligten als Ergebnis, weil es an Verständnis oder an Überzeugung hapert. Im Falle des deutschen Corona-Managements sehe ich sehr viel vom Letzteren. Bei einem guten Moderator wird kein Beteiligter Computerspiele am Handy spielen während der Arbeit (oder zumindest würde sich jeder schämen, dies offen zuzugeben).

Da stimmt doch was nicht. Hier die hardliner im Forum rufen nach hartem Lockdown, wenn es dann um Führung geht, so wird autoritative statt autoritäre Führung proklamiert? Möchte ich dir nicht unterstellen.

Wie dem auch sei, autoritative Führung setzt auf Erklärungen. Und da wir nicht wissen, wie sich das Virus entwickelt und die Maßnahmen im nachhinein beäugen, hinsichtlich Wirksamkeit usw., kann autoritative Führung nicht funktionieren im Ergebnis.

Was wir brauchen ist ein Plan. Eine Art Marshall- oder Young-Plan. In den USA sind bis 4th of July alle geimpft und wir hier: lauschen einer in die Jahre gekommen Talkmasterin und einer noch mehr in die Jahre gekommenen Mutti?

Was macht einen guten Moderator aus? Gute Frage. Vllt sollte Arne Frau Merkel beraten und ihr einen Plan schreiben. :Lachen2: :Blumen:

Hafu
29.03.2021, 13:05
Seit einem Jahr erzählst du hier von Schreckensszenarien, die nicht eintreten. Das ist mittlerweile dein Standardargument.

Das Schreckensszenario der zweiten Welle mit Todeszahlen von über 1000 täglich im Dezember über mehrere Wochen ist doch eingetreten. Deutschland hatte in der zweiten Welle (in Relation zur Bevölkerungsanzahl) erheblich mehr Todesopfer zu beklagen als Frankreich, GB und die meisten der europäischen Nachbarn.

Das war eine Katastrophe mit wissenschaftlicher Ansage. Lidlracer zitiert hier in der Regel nur die Aussagen üblicher Experten, zu denen Lauterbach, egal ob man ihn mag oder nicht, nunmal zu zählen ist.

Es gibt keinen Grund, zu hoffen, dass der Verlauf der dritten Welle sich von den im März gemachten Modellierungen unterscheiden sollte. Wir haben aktuell eine Verdopplungszeit von zwei Wochen, d.h. schon in weiteren zwei Wochen ist die Inzidenz ungebremst bei über 300. Und verdoppelte Inzidenz bedeutet dann auch verdoppelte Anzahl an Covid-19-Intensivbetten, womit die in deiner Grafik noch vorhandene Reserve ausgeschöpft wäre.

Hinzu kommt, dass Deutschland eigentlich schon jetzt Patienten aus EU-Nachbarländern wie Polen, Frankreich und Tschechien aufnehmen müsste, deren da Gesundheitswesen schon jetzt durch die dritte Welle am Limit ist.

Da wir hier (so weit ich es über die Medien mitbekomme) wir uns unsolidarisch zeigen, da aufgrund eigenen Politikversagens die jetzt noch vorhandenen Kapzitäten in Kürze für die eigene Bevölkerung benötigt werden ist alleine schon hochproblematisch.

Adept
29.03.2021, 13:21
Das Schreckensszenario der zweiten Welle mit Todeszahlen von über 1000 täglich im Dezember über mehrere Wochen ist doch eingetreten. Deutschland hatte in der zweiten Welle (in Relation zur Bevölkerungsanzahl) erheblich mehr Todesopfer zu beklagen als Frankreich, GB und die meisten der europäischen Nachbarn.

Das war eine Katastrophe mit wissenschaftlicher Ansage. Lidlracer zitiert hier in der Regel nur die Aussagen üblicher Experten, zu denen Lauterbach, egal ob man ihn mag oder nicht, nunmal zu zählen ist.

Es gibt keinen Grund, zu hoffen, dass der Verlauf der dritten Welle sich von den im März gemachten Modellierungen unterscheiden sollte. Wir haben aktuell eine Verdopplungszeit von zwei Wochen, d.h. schon in weiteren zwei Wochen ist die Inzidenz ungebremst bei über 300. Und verdoppelte Inzidenz bedeutet dann auch verdoppelte Anzahl an Covid-19-Intensivbetten, womit die in deiner Grafik noch vorhandene Reserve ausgeschöpft wäre.

Hinzu kommt, dass Deutschland eigentlich schon jetzt Patienten aus EU-Nachbarländern wie Polen, Frankreich und Tschechien aufnehmen müsste, deren da Gesundheitswesen schon jetzt durch die dritte Welle am Limit ist.

Da wir hier (so weit ich es über die Medien mitbekomme) wir uns unsolidarisch zeigen, da aufgrund eigenen Politikversagens die jetzt noch vorhandenen Kapzitäten in Kürze für die eigene Bevölkerung benötigt werden ist alleine schon hochproblematisch.

Die "üblichen Experten" vertreten durchaus unterschiedliche Meinungen. Es wird halt nur dem Experten geglaubt, der ins eigene Weltbild passt.

Und ich sage nicht, dass wir keine weiteren Wellen haben werden, ähnlich wie bei Grippe zum Beispiel. Ich sage nur, dass unsere Massnahmen keinen steuernden Einfluss auf die Wellen haben. AHA-Regeln mal als grundsätzliche und einfach umsetzbare Vorsichtsmassnahme ausgenommen.

keko#
29.03.2021, 13:21
Danke für deine Antwort. :Blumen:



Gerne :Blumen:



...
Falls dieses so ungefähr auch objektiv stimmte, so könnte man die Maßnahme "TV-Auftritt bei Anne Will" wie folgt interpretieren?

1. Merkel ist amtsmüde.
2. Merkel hat sich auch schon mit den Flüchtlingen etwas geleistet. Und hielt sich an der Macht.

...

3. und nun wird die "unanfechtbare Trumpfkarte" Merkel gezogen und gespielt? Es wird weitergewurschtelt, Merkel entpuppt sich später als diejenige, die für einen weiteren "vergurkten" Sommer verantwortlich gemacht wird, werden kann und werden möchte, weil sie im September nicht mehr kandidiert....

Wäre aus meiner Sicht schade, wenn Merkel nun in ein unglückliches oder schlechtes Licht gerückt wird. Obwohl mich die eine oder andere Entscheidung zum Verzweifeln brachte, fand ich ihr Kanzlerschaft insgesamt als positiv, besonders dann, wenn ich mir anschaue welche politische Führung viele andere Länder haben und wer bei uns so in den Startlöchern steht. Oftmals kam sie mir bei ihren Entscheidungen und Wortmeldung vor wie aus der Zeit gefallen und zwar im positiven Sinne. So z.B. als sie kürzlich die Twitter-Sperre von Trump kritisierte.

trithos
29.03.2021, 13:27
... Ich sage nur, dass unsere Massnahmen keinen steuernden Einfluss auf die Wellen haben....

Und ich sage nur, dass es zahlreiche Beispiele gibt, die das Gegenteil beweisen.

In Vorarlberg hat zum Beispiel die Lockerung der Maßnahmen vor zwei Wochen dazu geführt, dass die Zahl der Infektionen jetzt sprunghaft ansteigt. Maßnahmen haben also sehr wohl steuernden Einfluss. Und in Vorarlberg kannst Du Dir sogar gut anschauen, welche Maßnahmen das waren, die vor zwei Wochen gelockert worden sind und wohin das jetzt führt.

moorii
29.03.2021, 13:31
An jede debattierte Lockerung des Lockdowns gehört ein Preisschild: soundsoviel Tote, soundsoviel Schwerkranke zusätzlich. Dann haben wir eine faire Debatte.

Ein Preisschild gehört aber auch an jedes Bereich der nicht dem Lockdown unterliegt. Warum kann ich ganz normal Lebensmittel kaufen. Hier könnte man ja ebenfalls über Ausweitung der Öffnungszeiten, buchen von Terminen etc. zu einer Kontaktreduzierung beitragen.

Wenn ich diese Punkt mal mit einbeziehe, bringt es das m.E. aber sehr gut auf den Punkt: Jede Maßnahme muss ein Preis-/Nutzenbewertung haben. Hier tappen wir aber leider total im dunkeln, trotz einem Jahr Pandemie.
Die Modellversuche die jetzt in ausgewählten Bezirken gemacht werden, können hier zukünftig sicherlich helfen. Kommt nur leider viel zu spät.

Adept
29.03.2021, 13:33
Und ich sage nur, dass es zahlreiche Beispiele gibt, die das Gegenteil beweisen.

In Vorarlberg hat zum Beispiel die Lockerung der Maßnahmen vor zwei Wochen dazu geführt, dass die Zahl der Infektionen jetzt sprunghaft ansteigt. Maßnahmen haben also sehr wohl steuernden Einfluss. Und in Vorarlberg kannst Du Dir sogar gut anschauen, welche Maßnahmen das waren, die vor zwei Wochen gelockert worden sind und wohin das jetzt führt.

Nein, das kann man nicht sagen. Weil es viele Beispiele gibt, bei denen die Massnahmen keine erwartete Aenderung gebracht haben. Und bisher konnte man keine isoliert betrachtete Massnahme auf ihre Wirkung analysieren, was eine Voraussetzung dafür wäre. Die andere wäre eine Korrelationen mit anderen Ländern aufzuzeigen, auch das funktionierte nicht.

Daher ist die Wirkung der Massnahmen NICHT BELEGT.

sabine-g
29.03.2021, 13:36
....

Ich verstehe dich bzw. deine Ansichten nicht wirklich. ( die von Schwarzfahrer und den anderen ebensowenig )

Kannst du mal kurz und knapp erklären wofür du bist bzw. wogegen?

keko#
29.03.2021, 13:40
...
Und ich sage nicht, dass wir keine weiteren Wellen haben werden, ähnlich wie bei Grippe zum Beispiel. Ich sage nur, dass unsere Massnahmen keinen steuernden Einfluss auf die Wellen haben. AHA-Regeln mal als grundsätzliche und einfach umsetzbare Vorsichtsmassnahme ausgenommen.

Diskussionen um Lockdowns ja/nein/wie halte ich für auslaufend. Bundesminister Spahn und RKI-Chef Wieler sprachen letzte Woche in der Bundespressekonferenz davon, dass die Ingenieure der Pharmafirmen in relativ kurzer Zeit Impfstoffe anpassen können und von möglicherweise 2 Impfungen pro Jahr und weltweit.
Auch kann man so kostengünstiger auf Mutanten reagieren anstatt ganze Wirschaftszweige runterzufahren. Letzteres bringt zu viel Unruhe in der Bevölkerung. Gerade eben werden die Stückzahlen der Firmen hochgefahren und damit hat sich auch das Thema der Lockdowns mehr oder weniger erledigt. Schlimmstenfalls bleibt uns das als lokaler Notanker in den nächsten Jahren erhalten.
(letzter Absatz nur meine Meinung ;-)

trithos
29.03.2021, 13:42
Nein, das kann man nicht sagen. Weil es viele Beispiele gibt, bei denen die Massnahmen keine erwartete Aenderung gebracht haben. Und bisher konnte man keine isoliert betrachtete Massnahme auf ihre Wirkung analysieren, was eine Voraussetzung dafür wäre. Die andere wäre eine Korrelationen mit anderen Ländern aufzuzeigen, auch das funktionierte nicht.

Daher ist die Wirkung der Massnahmen NICHT BELEGT.

Genau, und weil das so ist gehen wir mal sicherheitshalber lieber davon aus, dass kleine Grüne Männchen die Statistik manipulieren, als dass eine Maßnahme irgendwas bewirkt...:Maso:

Adept
29.03.2021, 13:46
Ich verstehe dich bzw. deine Ansichten nicht wirklich. ( die von Schwarzfahrer und den anderen ebensowenig )

Kannst du mal kurz und knapp erklären wofür du bist bzw. wogegen?

Das habe ich weiter oben schon paar mal erklärt.

qbz
29.03.2021, 13:48
... Und bisher konnte man keine isoliert betrachtete Massnahme auf ihre Wirkung analysieren, was eine Voraussetzung dafür wäre. ....

Man braucht doch aufgrund der heutigen statistischen Methoden kein physikalisch mechanistisches Experiment aufzubauen (Ursache --> Wirkung), um mit einem bestimmten Genauigkeitsgrad aufgrund von empirischen, hier schon verlinkten Studien anzugeben, welche Massnahmen was bewirken können und das in Modellen abzubilden.

Mit ähnlichen methodischen Meta-Argumenten versuchte übrigens auch die Tabakindustrie lange Zeit alle Studien über die Schädlichkeit des Rauchens zu relativieren oder die Klimaleugner die Erderwärmung, weil man die Ursache "Rauchen" und die Wirkung "Krebs" nicht als Variable von anderen möglichen Krebs verursachenden Stoffen trennen oder isolieren könne.

captain hook
29.03.2021, 14:03
Die "üblichen Experten" vertreten durchaus unterschiedliche Meinungen. Es wird halt nur dem Experten geglaubt, der ins eigene Weltbild passt.

Und ich sage nicht, dass wir keine weiteren Wellen haben werden, ähnlich wie bei Grippe zum Beispiel. Ich sage nur, dass unsere Massnahmen keinen steuernden Einfluss auf die Wellen haben. AHA-Regeln mal als grundsätzliche und einfach umsetzbare Vorsichtsmassnahme ausgenommen.

Hast Du mal nen Link zu einer Expertenaussage die die aktuellen Zahlen als easy und so ähnlich wie ne Grippe einschätzt mit geringem Potenzial ernsthafte Schäden in der Bevölkerung anzurichten?

Helios
29.03.2021, 14:29
bei uns wird die 100er-Grenze gezogen, vom landratsamt
================================================== ===
Ab Samstag, 27. März, gelten im Landkreis Nürnberger Land folgende Regelungen:

Private Zusammenkünfte:erlaubt; ein Hausstand darf sich ausschließlich mit einer weiteren Person treffen, dabei zählen dazugehörige Kinder unter 14 Jahren nicht.
Ausgangssperre:Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr gilt eine nächtliche Ausgangssperre . Der Aufenthalt außerhalb der eigenen Wohnung ist nur in begründeten Ausnahmefällen gestattet.
Einzelhandel: Geschäfte des täglichen Bedarfs wie der Lebensmitteleinzelhandel bleiben weiterhin geöffnet. Dies gilt auch für Buchhandlungen, Blumenläden, Baumärkte und weitere Geschäfte der Grundversorgung. Das Einkaufen mit Termin (Click & Meet) in den übrigen Einzelhandelsgeschäften ist nicht mehr möglich, vorbestellte Ware kann aber weiterhin abgeholt werden (Click & Collect).
Museen, Galerien, Zoos: geschlossen .
Sport: Es ist nur kontaktfreier Sport unter Einhaltung der Kontaktbeschränkungen erlaubt, also mit einer weiteren Person über 14 Jahren aus einem fremden Haushalt. Die Spiel- und Bolzplätze sowie die Skateanlagen bleiben geöffnet. Dort gelten die allgemeinen Hygieneregeln und Kontaktbeschränkungen.
Außengastronomie:geschlossen.
Theater, Konzerte, Opern, Kinos:geschlossen.
Freizeitveranstaltungen:verboten.
================================================== =
find ich o.k. - sie machen das, was sie vorher angekünigt hatten - die "Modellversuche" in den Nachrichten aufgelistet sind erhebliche Unruhestifter.

Baghi
29.03.2021, 14:44
Mittelfristig gar keine!

Denn die Zahlen würden sich nach Lockdown und Grenzöffnungen wieder auf den normalen Stand einpendeln. Und diese derzeitigen Zahlen sind auch kein Grund zur Sorge:

Wir haben mittlerweile eine Untersterblichkeit bei den ü65 jährigen. Bei den u65 gab es NIE eine Uebersterblichkeit, zumindest in der Schweiz (https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/sterblichkeit-todesursachen.html).

Auf Intensivstationen haben wir freie Kapazitäten und es sieht bisher nicht danach aus, als ob sich da was ändert. Jedenfalls in Deutschland (https://interaktiv.morgenpost.de/corona-deutschland-intensiv-betten-monitor-krankenhaus-auslastung/)in der Schweiz (https://www.srf.ch/news/schweiz/coronavirus-grafik-so-ausgelastet-sind-die-intensivstationen-wegen-corona).

Einen temporären Lockdown erachte ich als völlig sinnfrei!

Aus dem von dir verlinkten Bericht aus der Schweiz:
"In der zweiten Welle der SARS-CoV-2-Epidemie war vom 19.10.2020 (Woche 43) bis 31.1.2021 (Woche 4) eine weitere Periode mit Übersterblichkeit zu beobachten. In diesen Wochen starben in der Altersgruppe 65 Jahre und älter etwa 8380 Personen mehr als erwartet (47%) und in der Altersgruppe unter 65 Jahren rund 240 Personen (10%) mehr als erwartet."

"NIE" liest sich für mich irgendwie anders.

Bockwuchst
29.03.2021, 14:48
Die "üblichen Experten" vertreten durchaus unterschiedliche Meinungen.

Das ist gelogen. Jedenfalls wenn man Bakhdi nicht als Experten betrachtet.

Schwarzfahrer
29.03.2021, 15:14
Man braucht doch aufgrund der heutigen statistischen Methoden kein physikalisch mechanistisches Experiment aufzubauen (Ursache --> Wirkung), um mit einem bestimmten Genauigkeitsgrad aufgrund von empirischen, hier schon verlinkten Studien anzugeben, welche Massnahmen was bewirken können und das in Modellen abzubilden.
Es wurden hier schon mehrfach Studien verlinkt, die sich mit statistischen Methoden viele Länder, deren Maßnahmen und die Entwicklung der Pandemie vorgenommen haben. Die Ergebnisse zeigen nach meinem Verständnis meistens für fast alle Maßnahmen sehr große Streuungen übe Regionen und Länder. Offenbar spielen zu viele Faktoren rein, um in der Realität allgemeingültige kausale Zusammenhänge abzuleiten. Das heißt nicht, das alle Maßnahmen nutzlos sind, viele sind höchst plausibel und logisch - zumindest soweit, daß sie (bei perfekter Ausführung) die Virusübertragung verringern. Aber ihr jeweiliger reeller Beitrag zum Gesamtgeschehen wird durch die Unsicherheiten (u.a. auch in der inhärenten Unvollkommenheit und Unterschiedlichkeit von Menschen) fast immer über- oder unterschätzt - diese Unsicherheit der eigentlichen Wirkgröße zeigen die Modellrechnungen allerdings (in ihrer medialen Übermittlung) sehr selten, wodurch eine trügerische Sicherheit erzeugt wird, daß diese oder jene hervorgehobene Maßnahme entscheidend ist.
Mit ähnlichen methodischen Meta-Argumenten versuchte übrigens auch die Tabakindustrie lange Zeit alle Studien über die Schädlichkeit des Rauchens zu relativieren oder die Klimaleugner die Erderwärmung, weil man die Ursache "Rauchen" und die Wirkung "Krebs" nicht als Variable von anderen möglichen Krebs verursachenden Stoffen trennen oder isolieren könne.
Es mag für Dich Meta-Argument sein, aber alle Zusammenhänge, die nicht zwingend, sondern nur mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit zutreffen, sind für den Einzelfall angreifbar, so daß sie tatsächlich keine zwingenden linearen kausalen Zusammenhänge sondern nur Teil-Wahrscheinlichkeiten abbilden. Sonst wäre der nicht unwesentliche Anteil von hochbetagten unter den starken Rauchern schwer erklärbar.

LidlRacer
29.03.2021, 16:18
Und wie quantifizierst du die Schäden eines Lockdown durch soziale Isolation, physische und psychische Schäden?


Und du hältst möglichst hohe Zahlen von schwer Erkrankten und Toten für förderlich für die psychische Gesundheit?

qbz
29.03.2021, 16:25
.......
Es mag für Dich Meta-Argument sein, aber alle Zusammenhänge, die nicht zwingend, sondern nur mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit zutreffen, sind für den Einzelfall angreifbar, so daß sie tatsächlich keine zwingenden linearen kausalen Zusammenhänge sondern nur Teil-Wahrscheinlichkeiten abbilden. Sonst wäre der nicht unwesentliche Anteil von hochbetagten unter den starken Rauchern schwer erklärbar.

Es ging um den empirischen Nachweis von Infektionsschutzmassnahmen. So wie man beim Rauchen mithilfe der Methodik der statistischen Empirie nachweisen kann, dass in England sich die Lebenserwartung von Rauchern > 10 Zigaretten pro Tag im Durchschnitt um ca. 9 Jahre verringert, lässt sich eben nachweisen, dass bestimmte Infektionsschutzmassnahmen sich auf die Inzidenz und den R-Wert mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit verringernd auswirken. Ich finde es komplett unverständlich, geradezu absurd, wie man als Maßstab für medizinische, virologische oder epidemiologische Sachverhalte immer wieder die Genauigkeit mechanischer Fallgesetze fordern kann und alle wissenschaftlichen Erkenntnisse ablehnt, die empirisch-statistisch gefunden werden und nicht den exakten Naturwissenschaften angehören.

Stefan
29.03.2021, 16:51
Es mag für Dich Meta-Argument sein, aber alle Zusammenhänge, die nicht zwingend, sondern nur mit einer gewissen statistischen Wahrscheinlichkeit zutreffen, sind für den Einzelfall angreifbar, so daß sie tatsächlich keine zwingenden linearen kausalen Zusammenhänge sondern nur Teil-Wahrscheinlichkeiten abbilden. Sonst wäre der nicht unwesentliche Anteil von hochbetagten unter den starken Rauchern schwer erklärbar.

Hast Du irgendwelche Zweifel daran, dass starke Raucher eine niedrigere Lebenserwartung haben oder was willst Du uns mit dem Text sagen?

-------------------

FAZ: Die stark steigende Zahl von Covid-19-Patienten in Frankreich bringt die Krankenhäuser der Hauptstadtregion an ihre Belastungsgrenze. Macron wurde von seinen Beratern vor diesem Szenario gewarnt – vergeblich. (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-in-frankreich-krankenhaeuser-veroeffentlichen-hilferuf-17268731.html)

keko#
29.03.2021, 16:57
...
find ich o.k. - sie machen das, was sie vorher angekünigt hatten - die "Modellversuche" in den Nachrichten aufgelistet sind erhebliche Unruhestifter.

Nix für ungut, aber wenn du es "ok" findest, dann wird es kaum helfen. Will man Corona mit Lockdowns in die Knie zwingen, dann wird es jedem von uns weh tun müssen. Ist wie beim Sport: wenn dein Training immer "ok" ist, wirst du keinen Blumentopf gewinnen. Es wird dir weh tun müssen.
:Blumen:

Helios
29.03.2021, 17:12
Nix für ungut, aber wenn du es "ok" findest, dann wird es kaum helfen. Will man Corona mit Lockdowns in die Knie zwingen, dann wird es jedem von uns weh tun müssen. Ist wie beim Sport: wenn dein Training immer "ok" ist, wirst du keinen Blumentopf gewinnen. Es wird dir weh tun müssen.
:Blumen:

*schmunzel* - da liegst verkehrt
Wenn sich das Umfeld, wie Nachbarschaft, auch dran halten würde/gehalten hätte, dann wäre die Inzi jetzt nicht bei 150 herum - 6 Leute im RH ist keine Seltenheit, halt gelebte Patch-Work-F.

Mir fällt jetzt nix ein, wann und wo ich jemand überhaupts hätte anstecken können.

In Zukunft werde ich aber wieder Leute treffen müssen, weil kontaktlos keine Verträge geschlossen werden können, es wird zwar zeitmäßig minimiert werden - komplett ohne Termin wird es nicht gehen - fremde Menschen werden dabei mein Büro im Haus nicht mehr betreten.

Ostern mit den erwachsenen Kindern wird es auch nicht geben, da sie uns schon vor längerer Zeit erklärt haben, dass man sie nur noch im Partner-Paket haben kann, meine Frau wird ihre Eltern besuchen, das wars.

Schwarzfahrer
29.03.2021, 17:17
Ich finde es komplett unverständlich, geradezu absurd, wie man als Maßstab für medizinische, virologische oder epidemiologische Sachverhalte immer wieder die Genauigkeit mechanischer Fallgesetze fordern kann und alle wissenschaftlichen Erkenntnisse ablehnt, die empirisch-statistisch gefunden werden und nicht den exakten Naturwissenschaften angehören.
Das ist dann ein Mißverständnis. Ich will gerade darauf hinaus, daß man von diesen Schverhalten nicht die Genauigkeit mechanischer Fallgesetzt fordern kann - aber dann kann man auch konsequenterweise nicht die harte Kausal-Argumentation für die Maßnahmen ansetzen, wie bei "mechanischen Fallgesetzen".
Wenn einer vom Eifelturm herunterspringt oder fällt (ohne Fallschirm), ist er garantiert tot. Durch entsprechende Sperren, die verhindern, daß einer übers Geländer steigt, kann man zu 99 % die Todesrate senken (1 % wird trotzdem drüberkommen oder zu doof sein). Bei epidemiologischen Maßnahmen sind solche quantitativen Zusammenhänge mit einer sehr großen Fehlerbreite versehen, und daher ist jede Vorhersage: Wir machen dies und dies zu, dann sinkt die Zahl der Infektionen um diese Größenordnung, oder wir lockern dies und dies, und das führt zur Katastrophe einfach unseriös, und nur bedingt geeignet, die Verhältnismäßigkeit der teilweise schweren Grundrechtseingriffe plausibel zu rechtfertigen. In praktisch allen Fällen sind es nur "kann sein"-Zusammenhänge, die in der Quantität zwischen gravierend und unmerklich schwanken, und nicht mit der Sicherheit vorhersagbar sind, die die vielen prominenten und privaten Propheten in Medien oder im Forum suggerieren. Je selbstsicherer so ein Prophet, desto unglaubwürdiger ist er für mich.

Hast Du irgendwelche Zweifel daran, dass starke Raucher eine niedrigere Lebenserwartung haben oder was willst Du uns mit dem Text sagen?
Ja, sie können mit relevanter Wahrscheinlichkeit eine niedrigere Lebenserwartung haben, aber nicht alle, also nicht 100 %. Darum sehe ich auch keine Basis für ein generelles Rauchverbot, es muß eine individuelle Entscheidung bleiben können- solange man nicht andere vollräuchert, die das stört.

Kälteidiot
29.03.2021, 17:30
...
Ja, sie können mit relevanter Wahrscheinlichkeit eine niedrigere Lebenserwartung haben, aber nicht alle, also nicht 100 %. Darum sehe ich auch keine Basis für ein generelles Rauchverbot, es muß eine individuelle Entscheidung bleiben können- solange man nicht andere vollräuchert, die das stört.

ich finde das mit dem Rauchen ist ein gutes Beispiel für die Eigenverantwortung. Ich behaupte alle Raucher*Innen wissen, dass es schädlich ist, und trotzdem rauchen sie.

:)

Pascal
29.03.2021, 17:42
Hier ein Preprint zur Wirksamkeit diverser Maßnahmen:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.03.25.21254330v1

Karl Lauterbach schlussfolgert, Ausgangsbeschränkungen wirken effektiver als Schulschließungen. Er hat, wenn ich es richtig erinnere auch schon gesagt, die dritte Welle wurde nirgends ohne Ausgangsbeschränkungen gebrochen (Portugal, UK etc.).

Bockwuchst
29.03.2021, 18:09
https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1376528457279098883?s=19

Weil hier Mal wieder die Wirksamkeit von Maßnahmen bezweifelt wird. Sie Uni Oxford hat das sehr detailliert untersucht. Hab Grad keine Zeit das genauer zu lesen

Lebemann
29.03.2021, 19:52
Allerdings sieht er den Effekt stärker als die Schulschließung. Dieser ist in der Studie nicht mit der brit. Mutation untersucht.

Allgemein frag ich mich, warum Ausgangssperre > Schulschließung ist. Ich versteh es nicht ganz. Allein die Kontrolle der Ausgangssperre halte ich für unmöglich.

Trimichi
29.03.2021, 20:09
Es ging um den empirischen Nachweis von Infektionsschutzmassnahmen. So wie man beim Rauchen mithilfe der Methodik der statistischen Empirie nachweisen kann, dass in England sich die Lebenserwartung von Rauchern > 10 Zigaretten pro Tag im Durchschnitt um ca. 9 Jahre verringert, lässt sich eben nachweisen, dass bestimmte Infektionsschutzmassnahmen sich auf die Inzidenz und den R-Wert mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit verringernd auswirken. Ich finde es komplett unverständlich, geradezu absurd, wie man als Maßstab für medizinische, virologische oder epidemiologische Sachverhalte immer wieder die Genauigkeit mechanischer Fallgesetze fordern kann und alle wissenschaftlichen Erkenntnisse ablehnt, die empirisch-statistisch gefunden werden und nicht den exakten Naturwissenschaften angehören.

Jesus sprach: "Seht die Vögel! Sie sähen nicht. Sie ernten nicht. Und dennoch ernährt sie der himmlische Vater. " ;)

Du hast nicht etwa den Goldstandard der akademischen Psychologie und somit der empirischen Sozialforschung als Blödsinn verklären wollen? :Nee: :-((

Schlecht geschlafen, miesen Tag gehabt? :Blumen:

merz
29.03.2021, 20:10
Wie das geht mit der Ausgangssperre oder Ausgangsbeschränkung (ob da ein wirklicher Unterschied in der Diskussion gemacht wird, ist mir nicht so ganz klar) können ja diejenige hier berichten, die in Gebieten, etwa in Bayern, wohnen, wo diese schon jetzt gilt.

Das kann man einfach durchsetzen und hat den Effekt.

m.

Trimichi
29.03.2021, 20:18
ich finde das mit dem Rauchen ist ein gutes Beispiel für die Eigenverantwortung. Ich behaupte alle Raucher*Innen wissen, dass es schädlich ist, und trotzdem rauchen sie.

:)

:Blumen:

Ja, das stimmt. Auch Biertrinken ist gefährlich, man weis heute, dass Alkoholkonsum kausal zu Leberzirrhose führt, und alle wissen es. Man sollte Biergärten zusperren. Ebenso sollte man die öl- oder gasbefeuerte Zentralheizungsnutzung in Wohnhäusern untersagen. Vor allem im Winter. Denn Heizen ist klimaschädlich und alle wissen es. Ja, und im Sommer haben Grippe und Erkältung Hochkonjunktur. Das war schon immer so. Und bald wissen es alle.

:)

Adept
29.03.2021, 20:34
Hast Du mal nen Link zu einer Expertenaussage die die aktuellen Zahlen als easy und so ähnlich wie ne Grippe einschätzt mit geringem Potenzial ernsthafte Schäden in der Bevölkerung anzurichten?

Drosten zB. sieht Corona sich in den nächsten 2-3 Jahren in Richtung Erkältung entwickeln. Wurde hier von den Drosten-Verfechtern zitiert.

Aber wie gesagt, jeder akzeptiert nur den Experten, der ins eigene Weltbild passt.

Adept
29.03.2021, 20:35
Aus dem von dir verlinkten Bericht aus der Schweiz:
"In der zweiten Welle der SARS-CoV-2-Epidemie war vom 19.10.2020 (Woche 43) bis 31.1.2021 (Woche 4) eine weitere Periode mit Übersterblichkeit zu beobachten. In diesen Wochen starben in der Altersgruppe 65 Jahre und älter etwa 8380 Personen mehr als erwartet (47%) und in der Altersgruppe unter 65 Jahren rund 240 Personen (10%) mehr als erwartet."

"NIE" liest sich für mich irgendwie anders.

Laut Abbildung verläuft die Sterblichkeit innerhalb des Konfidenzintervalls. Siehe: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/sterblichkeit-todesursachen.html

Man kann sich natürlich jetzt über einen Ausreisser streiten...

LidlRacer
29.03.2021, 21:23
Drosten zB. sieht Corona sich in den nächsten 2-3 Jahren in Richtung Erkältung entwickeln. Wurde hier von den Drosten-Verfechtern zitiert.

Aber wie gesagt, jeder akzeptiert nur den Experten, der ins eigene Weltbild passt.

Was hat die Situation in 2 bis 3 Jahren mit der heutigen zu tun?

M.E. nichts.

LidlRacer
29.03.2021, 21:28
Laut Abbildung verläuft die Sterblichkeit innerhalb des Konfidenzintervalls. Siehe: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/sterblichkeit-todesursachen.html

Man kann sich natürlich jetzt über einen Ausreisser streiten...

Laut Abbildung haben wir in Phasen, in denen wir die Kontrolle über das Virus verlieren, eine sehr deutliche Übersterblichkeit.
Also müssen wir jetzt schnellstmöglich die Kontrolle zurückerlangen.

Deine sehr freie Interpretation einfacher Tatsachen ist nicht mehr weit von den Verquerdenkern entfernt.

Bockwuchst
29.03.2021, 22:11
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/modellprojekt-tuebingen-unter-druck-100.html

"Tübinger Modell" gescheitert. Surprise 🤡

LidlRacer
29.03.2021, 22:14
Zwar stößt Merkel in Deutschland auf die Ignoranz etlicher Länderchefs, aber immerhin unternimmt sie international etwas:

LEHREN AUS COVID-19:
Ein großer Vertrag zur Bekämpfung von Pandemien

Covid-19 wird nicht die letzte Pandemie bleiben. Deswegen fordern mehr als zwanzig Staats- und Regierungschefs in einem gemeinsamen Aufruf, jetzt die Grundlage für eine bessere Vorbeugung und Bekämpfung von Seuchen zu schaffen. (https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/nach-covid-ein-vertrag-zur-pandemiebekaempfung-17269543.html)

Adept
29.03.2021, 22:31
Laut Abbildung haben wir in Phasen, in denen wir die Kontrolle über das Virus verlieren, eine sehr deutliche Übersterblichkeit.
Also müssen wir jetzt schnellstmöglich die Kontrolle zurückerlangen.

Deine sehr freie Interpretation einfacher Tatsachen ist nicht mehr weit von den Verquerdenkern entfernt.

Ist es so schwierig für dich, andere Meinung auszuhalten, ohne beleidigend zu werden?

Beim oberen Punkt zeigst du, dass du meine Ausführungen nicht verstanden hast. Aber bei deinen Reaktionen habe ich auch keine Lust dir das zu erläutern.

LidlRacer
29.03.2021, 22:51
Ist es so schwierig für dich, andere Meinung auszuhalten, ohne beleidigend zu werden?

Es geht nicht um Meinungen.
Es geht um groben Unsinn.

Adept
29.03.2021, 23:26
Es geht nicht um Meinungen.
Es geht um groben Unsinn.

Ist alles gut! :Blumen:

Bockwuchst
30.03.2021, 06:29
Ist es so schwierig für dich, andere Meinung auszuhalten, ohne beleidigend zu werden?

Beim oberen Punkt zeigst du, dass du meine Ausführungen nicht verstanden hast. Aber bei deinen Reaktionen habe ich auch keine Lust dir das zu erläutern.

Wenn du behaupest du kannst die Ausschläge nicht sehen laberst du einfach Müll.

Bockwuchst
30.03.2021, 06:36
Bei uns im Landkreis sind wir jetzt den dritten Tag über 100, damit müsste die Notbremse greifen. Ich gehe davon aus dass es der Landrat heute im Lauf des Tages bekannt gibt.

Adept
30.03.2021, 07:43
Wenn du behaupest du kannst die Ausschläge nicht sehen laberst du einfach Müll.

Noch so einer, der hier sein charakterliches Bild offenbart. :)

Schwarzfahrer
30.03.2021, 08:12
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/modellprojekt-tuebingen-unter-druck-100.html

"Tübinger Modell" gescheitert. Surprise 🤡
Da ist wohl Dein Wunsch der Vater des Gedankens, denn aus dem Artikel finde ich keine Hinweise auf ein Scheitern.

Palmer bekommt Morddrohungen - ist das ein Grund, aufzugeben, oder der richtige Weg, das Projekt zum Scheitern zu bringen? Hoffentlich nicht. Aber leider setzt sich diese Methode der politischen Auseinandersetzung wohl auf allen Seiten zunehmend durch. Interessant, daß es so klingt, als ob die Morddrohungen seit Merkels Anne-Will Gespräch am Sonntag gehäuft auftreten - war das etwa ein Fall von Hetze? Würde man sicher thematisieren, wenn es nach einem Gauland-interview passieren täte.

Ansonsten: Die Inzidenzen gehen wie erwartet hoch, schließlich wird intensiver denn je getestet, also sinkt die Dunkelziffer. Die Inzidenz liegt aber immer noch in der Größenordnung der Umgebung, und weit unter Bundesdurchschnitt (ist nur eben wegen der unterschiedlichen Testbasis nicht vergleichbar). Für verbliebene Problembereiche wie die nächtlichen Parties (wo das Testregime nicht greift) überlegt er sich schon Ausgangssperren. Und würden die Nachbarlandkreise ähnlich vorgehen, gäbe es auch kein "Testtourismus", wogegen er ja auch schon Mittel angekündigt hat. Für mich läuft das Modellprojekt im Rahmen der Erwartungen. Also wird überwacht, überlegt und adaptiert. Wenn Du darin jetzt ein scheitern siehst, fallen Deine Worte wohl auf Dich zurück:
...laberst du einfach Müll.

iaux
30.03.2021, 08:16
Ifo Institut (https://www.ifo.de/DocDL/20210105-Ragnitz-Sterblichkeit-Zweite-Welle.pdf)

Die in der Gesamtzahl höhere Sterblichkeit während des bisherigen Verlaufs der Corona-Pandemie (KW11-KW48) ist zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf den erwähnten Struktureffekt der Alterung zurückzuführen, denn der prozentuale Bevölkerungsanteil der Altersgruppe von 80 Jahren und mehr (die die höchste Sterblichkeit aufweist) ist zwischen 2016 und 2020 von 5,9% auf 7,0% gestiegen. Bei gleichen altersspezifischen Sterbewahrscheinlichkeiten wie im Durchschnitt der Jahre 2016-2019 wären in den KW11-KW48 bei der in 2020 bestehenden Altersstruktur der Bevölkerung zusammengenommen 840 Todesfälle je 100 000 Einwohner zu erwarten gewesen; tatsächlich waren es 821 Fälle je 100 000 Einwohner.

Rechnet man diesen Altersstruktureffekt heraus, so ist in der Summe also keine Übersterblichkeit festzustellen. Dies liegt vor allem daran, dass in den Sommermonaten eine „Untersterblichkeit“ bestand. Mehr Todesfälle als es aufgrund der veränderten Altersstruktur zu erwarten gewesen wäre gab es jedoch in der ersten Coronawelle (Maximum in KW15: 1,6 zusätzliche Todesfälle je 100 000 Einwohner) sowie in der KW33 (Hitzewelle: 2,6 zusätzliche Todesfälle). In der zweiten Welle ist ebenfalls eine erhöhte strukturbereinigte Sterblichkeit (1,4 zusätzliche Todesfälle je 100 000 Einwohner in KW48) festzustellen. Rund die Hälfte der aktuell vom Statistischen Bundesamt ausgewiesenen Zahl an zusätzlichen Todesfällen (2,9 Fälle je 100 000 Einwohner) ist also auf den Alterseffekt zurückzuführen; der „Corona-Effekt“ dürfte dementsprechend bei 1,5 Todesfällen je 100 000 Einwohnern liegen.

Klugschnacker
30.03.2021, 08:33
Da ist wohl Dein Wunsch der Vater des Gedankens, denn aus dem Artikel finde ich keine Hinweise auf ein Scheitern.

Hier rügst Du eine Spekulation. Danach spekulierst Du selbst:

Interessant, daß es so klingt, als ob die Morddrohungen seit Merkels Anne-Will Gespräch am Sonntag gehäuft auftreten - war das etwa ein Fall von Hetze? Würde man sicher thematisieren, wenn es nach einem Gauland-interview passieren täte.

Deine Sichtweisen lese ich stets mit Interesse, auch wenn meine Meinung beim Corona-Thema eine andere ist. Das obige Zitat bürstet mir allerdings ziemlich gegen den Strich. Du kannst doch nicht ernsthaft die zurückhaltenden Äußerungen von Angela Merkel mit Morddrohungen gegen einen grünen Bürgermeister in Verbindung bringen, und sie außerdem mit der Hetze von AfD-Meinungsführern vergleichen?

Falls das die Intention Deiner Worte war, wäre mir das völlig unverständlich. :8/

Matthias75
30.03.2021, 08:35
Ifo Institut (https://www.ifo.de/DocDL/20210105-Ragnitz-Sterblichkeit-Zweite-Welle.pdf)

Weiter aus der Einleitung des verlinkten Artikels:

"Begründet wurde der weitgehende „Lockdown“ des öffentlichen Lebens mit der Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems bei wieder ansteigenden Infektionszahlen sowie der Vermeidung von Todesfällen als Folge einer Covid-19-Infektion. Dies wirft die Frage auf, inwieweit eine „Übersterblichkeit“ tatsächlich vermieden werden konnte.

....

Die von der Politik beschlossenen Maßnahmen sind insoweit als gerechtfertigt anzusehen. Ein Problem ist es aber, dass die Zahl der Infektionen wie auch der Todesfälle in der Altersgruppe der Über-80-Jährigen stark zugenommen hat. Offenbar ist es nicht gelungen, diese Gruppe besonders anfälliger Menschen in ausreichendem Umfang zu schützen."

M.

tomerswayler
30.03.2021, 08:36
An Alle, die hier grad mit Adept im Clinch liegen: Bitte schaut euch nochmal den ersten Beitrag von Adept zum Thema Übersterblichkeit genau an.

qbz
30.03.2021, 08:39
Ifo Institut (https://www.ifo.de/DocDL/20210105-Ragnitz-Sterblichkeit-Zweite-Welle.pdf)


Schaut man sich die einzelnen Bundesländer an, stellt das Statistische Uni-Institut München fest, dass es in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg deutliche Übersterblichkeiten innerhalb bestimmter Zeiträume (Corona-Wellen) gab. Das Institut hat übrigens schon im Januar 2021 ein statistisches Modell entwickelt, um die Alterung der Gesellschaft in die Berechnungen der Übersterblichkeit einzubeziehen.

https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/pdfs/codag_bericht_6.pdf
https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/pdfs/codag_bericht_8.pdf
hier alle Statistik-Berichte zu Covid:
https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/newsletter/index.html

Bockwuchst
30.03.2021, 08:44
An Alle, die hier grad mit Adept im Clinch liegen: Bitte schaut euch nochmal den ersten Beitrag von Adept zum Thema Übersterblichkeit genau an.

Laut Abbildung verläuft die Sterblichkeit innerhalb des Konfidenzintervalls. Siehe: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home...sursachen.html

Man kann sich natürlich jetzt über einen Ausreisser streiten...]

Ich hab die fragliche Grafik angehängt. Wenn man diese gewaltigen Berge ignorieren will ist das einfach irreführend.

captain hook
30.03.2021, 08:45
Drosten zB. sieht Corona sich in den nächsten 2-3 Jahren in Richtung Erkältung entwickeln. Wurde hier von den Drosten-Verfechtern zitiert.

Aber wie gesagt, jeder akzeptiert nur den Experten, der ins eigene Weltbild passt.

Allerdings kommt Drosten was seine aktuelle Einschätzung angeht zu einem anderen Ergebnis als Du in Deinen Ausführungen?!

Könnte es sein, dass er sich auf Zustände bezieht, wo man mit Impfen und überschaubaren Inzidenzen die Lage ansatzweise unter Kontrolle hätte?

Bockwuchst
30.03.2021, 08:48
Da ist wohl Dein Wunsch der Vater des Gedankens, denn aus dem Artikel finde ich keine Hinweise auf ein Scheitern.

Palmer bekommt Morddrohungen - ist das ein Grund, aufzugeben, oder der richtige Weg, das Projekt zum Scheitern zu bringen? Hoffentlich nicht. Aber leider setzt sich diese Methode der politischen Auseinandersetzung wohl auf allen Seiten zunehmend durch. Interessant, daß es so klingt, als ob die Morddrohungen seit Merkels Anne-Will Gespräch am Sonntag gehäuft auftreten - war das etwa ein Fall von Hetze? Würde man sicher thematisieren, wenn es nach einem Gauland-interview passieren täte.

Ansonsten: Die Inzidenzen gehen wie erwartet hoch, schließlich wird intensiver denn je getestet, also sinkt die Dunkelziffer. Die Inzidenz liegt aber immer noch in der Größenordnung der Umgebung, und weit unter Bundesdurchschnitt (ist nur eben wegen der unterschiedlichen Testbasis nicht vergleichbar). Für verbliebene Problembereiche wie die nächtlichen Parties (wo das Testregime nicht greift) überlegt er sich schon Ausgangssperren. Und würden die Nachbarlandkreise ähnlich vorgehen, gäbe es auch kein "Testtourismus", wogegen er ja auch schon Mittel angekündigt hat. Für mich läuft das Modellprojekt im Rahmen der Erwartungen. Also wird überwacht, überlegt und adaptiert. Wenn Du darin jetzt ein scheitern siehst, fallen Deine Worte wohl auf Dich zurück:

Nenn es meine Interpretaion dass das Modell gescheitert ist. Eine Verdoppelung der Inzidenz in kürzester Zeit ist wohl kein Anzeichen für ein Erfolgsmodell.
Bei No-Covid Vorschlägen wird stets bemängelt eine Abschottung von grünen Zonen sei nicht möglich. Der Palmer kann/darf/soll sein Tübingen aber gegen die Nachbarlandkreise abschotten?

Drohungen gegen Palmer verurteile ich natürlich. Das jetzt Angela Merkel anzukreiden ist Unsinn.

keko#
30.03.2021, 08:48
Nenne doch einfach konkrete Namen, dann wird es leichter.
Es wird wohl vielleicht Geert Vanden Bossche gewesen sein, mit diesem Statement zum Impfen. In diesem Fall: was er behauptet ist alles Mist - das kann auch jeder Laie behaupten, z.Bsp. ich.

Aus berufenen Mund (und x andere) mal hier: https://www.deplatformdisease.com/blog/addressing-geert-vanden-bossches-claims


m.

Also bei allem Respekt, aber verstehst du diesen Link? Ich bin da sehr schnell komplett ausgestiegen. Wie will ich urteilen, wenn sich Professoren in einem mir völlig fremden Fachgebiet streiten? Ich kann letztendlich würfeln oder mich zu Tode googeln.

Wir haben es mit einem sich weltweit ausbreitenden Virus zu tun. Das Covid-19 verurschachende Coronavirus prägt wie andere bauähnliche Viren ständig Mutationen aus und wird daher nicht nach den ersten Impfkampagnen verschwunden sein. Nun durchimpfen wir während dieses Ausbreitungsprozesses einige Populationen sehr stark, andere große Populationen gar nicht. Ich kann mir vorstellen, dass dies neue Effekte haben wird.

Auf diesem intellektuellen Niveau bewege ich mich. Entsprechend warte ich einfach die nächsten Monate ab, wie sich der Prozess entwickelt und hoffe, dass ich und mein Umfeld weiterhin gesund bleibt.
:Blumen:

KevJames
30.03.2021, 08:48
Regionaler Report: Inzidenz steigt weiter Richtung 300, nächtliche Ausgangssperre von 21-5 Uhr, Impfzentren schliessen vorübergehend, da kein Impfstoff mehr vorhanden ist. :Maso:

KevJames
30.03.2021, 08:51
Das mag stimmen. Aber ändert das etwas an meinem Argument? Ich sagte, dass auch eine Öffnung der weiterführenden Schulen nicht ohne negative Konsequenzen bleibt.
:Blumen:

Zweifelst du die Zahlen an?

Ja, es ändert etwas. Du machst dich unglaubwürdig wenn du dein Argument mit falschen Daten untermauerst.

Wenn ich mich recht erinnere, ist die Gruppe der unter 60-jährigen die Gruppe mit den meisten Ansteckungen und mittlerweile auch bei der Behandlung in Krankenhäusern ziemlich dominant. Insofern spielt es doch kaum noch Rolle wie alt die Lehrer sind.

Hafu
30.03.2021, 08:52
... Allein die Kontrolle der Ausgangssperre halte ich für unmöglich.

Die Kontrolle der Ausgangssperre ist kinderleicht, da wenn ab einer bestimmten Uhrzeit die Straßen leer sind, jedes Auto und jeder Fußgänger umso mehr auffällt und dann eben stichpunktartig kontrolliert werden.

Die wenigen Leute, die berechtigt sind, auch nach der Ausgangssperre unterwegs zu sein (z.B. Menschen in systemrelevanten Berufen auf dem Weg nach Haus oder zur Nachtschicht, haben eine entsprechende Bescheinigung ihres Arbeitgebers dabei. Die Wahrscheinlichkeit, abgehalten zu werden ist relativ hoch, da ja die Polizeistreifen die in dieser Zeit unterwegs sind, einfach nichts anderes zu tun haben.

(Ein Nebeneffekt einer Ausgangssperre ist übrigens, wie ich neulich gelesen habe, dass in Gebieten mit Ausgangssperre die sonstige Kriminalität (Einbruchsdelikte, Fahrraddiebstähle, Vandalismus, Drogenhandel usw.) während der Zeit der Ausgangssperre schlicht und ergreifend auf Null sinkt.)

KevJames
30.03.2021, 08:53
Naja, bei der Menge an Unis und den dort lehrenden Professoren kann man unmöglich alle über einen Kamm scheren. Vielleicht ist mein Fachbereich (Mathematik und Data Science) auch einfach prädestiniert um es gut hinzubekommen. Wir haben sicher technisch einen anderen Background als Theologen (nur ein Beispiel). Ich sehe also nur, wie es bei diesen Veranstaltungen läuft, an meiner Uni (Eindhoven, NL) äußerst gut (wir haben aber auch Unmengen von Angeboten und Hilfestellung), aber auch an meiner alten Uni (Bochum), wo ich noch etliche Leute kenne, läuft es super. Also ich glaube nicht, dass es eine Sache der Uni ist, sondern eher fachbereichspezifisch, wie gut es läuft. UNd schwarze Schafe gibt es überall.

Siehst Du, genau so geht es mir auch (aber Lehrer, manchmal auch alte Lehrer) werden auch generell in den Diskussionen an den Pranger gestellt. Ich sehe auch, dass es bei mir und vielen meiner Kollegen super läuft und die SuS sich Top aufgehoben fühlen, aber auch in den Schulen greift der Satz "Schwarze Schafe gibt es überall".
In der Schule ist es vermutlich auch so, dass der Informatik Lehrer besser geeignet ist als der Religionslehrer (nur ein Beispiel).

KevJames
30.03.2021, 08:57
Drosten zB. sieht Corona sich in den nächsten 2-3 Jahren in Richtung Erkältung entwickeln. Wurde hier von den Drosten-Verfechtern zitiert.

Aber wie gesagt, jeder akzeptiert nur den Experten, der ins eigene Weltbild passt.

Das Zitat würde ich gerne lesen. Quelle?

Zum letzten Satz: Nicht von Dir auf andere schliessen. Ich kann nichts dafür, wenn Du in dieser Frage so einfach gestrickt bist.

KevJames
30.03.2021, 08:59
Die wenigen Leute, die berechtigt sind, auch nach der Ausgangssperre unterwegs zu sein (z.B. Menschen in systemrelevanten Berufen auf dem Weg nach Haus oder zur Nachtschicht, haben eine entsprechende Bescheinigung ihres Arbeitgebers dabei.



Ausgangssperre vor Ort - Ausnahmen sind: Menschen zur und von der Arbeit (Systemrelevanz spielt keine Rolle) + Leute die mit ihrem Hund Gassi gehen (kein Witz).

Von "Kinderleicht" in Bezug auf die Kontrollen würde ich nicht sprechen: Denn in einer (großen) Stadt kann die Polizei nicht überall sein und es gibt mit der jeweiligen Ortskenntnis und entsprechenden Vernetzung natürlich genug Schlupflöcher. Bei uns wird damit argumentiert private Feiern zu verhindern. Da Frage ich mich, ob es denn nicht möglich ist sich um 20.30 Uhr zu treffen und bis 5.30 Uhr zu feiern.

iaux
30.03.2021, 09:03
Ich hab die fragliche Grafik angehängt. Wenn man diese gewaltigen Berge ignorieren will ist das einfach irreführend.
Irreführend ist es auch, wenn man die geänderte Altersstruktur nicht berücksichtigt.

Schaut man sich die einzelnen Bundesländer an, stellt das Statistische Uni-Institut München fest, dass es in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg deutliche Übersterblichkeiten innerhalb bestimmter Zeiträume (Corona-Wellen) gab. Das Institut hat übrigens schon im Januar 2021 ein statistisches Modell entwickelt, um die Alterung der Gesellschaft in die Berechnungen der Übersterblichkeit einzubeziehen.

https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/pdfs/codag_bericht_6.pdf
https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/pdfs/codag_bericht_8.pdf
hier alle Statistik-Berichte zu Covid:
https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/newsletter/index.html

aus einem der oben zitierten Artikel: "...etwa die Hälfte der zur Zeit
beobachteten Übersterblichkeit in Sachsen kann nicht direkt mit einer registrierten
COVID-19 Erkrankung in Verbindung gebracht werden."

Trimichi
30.03.2021, 09:07
Hier bei uns (Bayern), speziell im Landkreis, sind alle ue80jaehrigen geimpft. Also diejenigen die sich impfen lassen wollen. Zudem wurden nicht 50000 Dosen, sondern 100000 Dosen fuers grenznahe Gebiet zugesagt.

Ausgangssperre bleibt. Das ist auch gut. Da wir auf Leute aus dem Nichtbajuwarischen Ausland besonders noerdlich des Weisswurstaequators verzichten koennen. So wird sichergestellt, dass die Horden von WoMos nicht nach Bayern kommen. ;)


Uebrigens: Geruechten zu Folgen fahren viele ue80jaehrige nach Tschechien zum Party machen, weil dort Bars geoeffnet haben fuer Geimpfte. ;)

Ich stelle mir just vor ich bin auf Malle. Die Bundespolizei kontrolliert meinen negativen Corona-Test, und ich muss trotzdem in Quarantaene.

:)

Allen einen lustigen Tag.

at Helios: du wohnst auch hier? Lass uns gemeinsam via Fahrrad auf Corona-Patrolie gehen. Basketballplaetze sind ueberfuellt, Jugendliche rebellieren. Ich wurde ausgebuht als ich auf die Maskenpflicht verwies. Als ich beim Stuetzpunkt anrief und petzte, bruellten die Jugendlichen: "Wir bringen dich um!"
Ich fluechtete zum Seekiosk, versteckte mich und kaufte spaeter Kaffee. Anschliessend vermeldete ich die Wassertemperatur.

Bockwuchst
30.03.2021, 09:07
aus einem der oben zitierten Artikel: "...etwa die Hälfte der zur Zeit
beobachteten Übersterblichkeit in Sachsen kann nicht direkt mit einer registrierten
COVID-19 Erkrankung in Verbindung gebracht werden."

Dann tritt die jetzt rein zufällig auf? Oder was willst du uns sagen? Schon mal den Begiff Dunkelziffer gehört? Oder dass bei Überlastung auch die anderen Patienten in einem Krankenhaus schlechter versorgt sind?

KevJames
30.03.2021, 09:07
aus einem der oben zitierten Artikel: "...etwa die Hälfte der zur Zeit
beobachteten Übersterblichkeit in Sachsen kann nicht direkt mit einer registrierten
COVID-19 Erkrankung in Verbindung gebracht werden."

Die Art Deiner Argumentation mindestens mal auf den letzten Seiten kann man wohl ganz gut mit "selektiver Wahrnehmung" beschreiben.

iaux
30.03.2021, 09:10
Wenn ich mich recht erinnere, ist die Gruppe der unter 60-jährigen die Gruppe mit den meisten Ansteckungen und mittlerweile auch bei der Behandlung in Krankenhäusern ziemlich dominant. Insofern spielt es doch kaum noch Rolle wie alt die Lehrer sind.

Ich finde es richtig, die Folgen eines Lockdowns sorgfältig zu prüfen. Dazu gehören die Folgen von Schulschließungen für die Schulkinder. Folgende Gleichung ist mir aber zu simpel:

Geöffnete Schulen = gut für die Kinder
geschlossene Schulen = schlecht für die Kinder

Denn auch geöffnete Schulen haben negative Konsequenzen für die Kinder. Die darf man nicht einfach unterschlagen, sondern man muss sie abwägen gegen die negativen Folgen einer Schulschließung. Kinder können ebenfalls erkranken, sie können ihre Eltern und Großeltern anstechen und natürlich auch die Lehrer, die zu einem großen Teil über 60 Jahre alt sind. Wie ich bereits früher sagte: Ohne Lehrer sind die Schulen nicht viel mehr als ein Haufen Sperrmüll.

Dieses Argument, das nicht nur die Folgen eines Lockdowns, sondern auch die Folgen eines Nicht-Lockdowns abwägt, gilt aus meiner Sicht allgemein. Es ist einfach, die zahlreichen negativen Konsequenzen eines Lockdowns aufzuzählen. Die Bildzeitung kann von mir aus den ganzen Tag damit zubringen, diese Zumutungen für die Menschen darzustellen. Doch was wären die Folgen, wenn wir uns den Lockdown sparen?

An jede debattierte Lockerung des Lockdowns gehört ein Preisschild: soundsoviel Tote, soundsoviel Schwerkranke zusätzlich. Dann haben wir eine faire Debatte.

Nichtmal 12% der Lehrer sind ü60. (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Schulen/Tabellen/allgemeinbildende-lehrkraefte-altebundeslaender.html)

Zweifelst du die Zahlen an?

Ja, es ändert etwas. Du machst dich unglaubwürdig wenn du dein Argument mit falschen Daten untermauerst.

Wenn als Argument für einen Lockdown "die Lehrer, die zu einem großen Teil über 60 Jahre alt sind" angeführt wird, dann trägt das nicht zu einer fairen Debatte bei.

Hafu
30.03.2021, 09:10
Also bei allem Respekt, aber verstehst du diesen Link? Ich bin da sehr schnell komplett ausgestiegen. Wie will ich urteilen, wenn sich Professoren in einem mir völlig fremden Fachgebiet streiten? Ich kann letztendlich würfeln oder mich zu Tode googeln.

...

Hier bei Mimikama sind die Van-den-Bossches-Behauptungen in allgemein verständlicher Form einem Faktencheck unterzogen und weitgehend widerlegt worden. (https://www.mimikama.at/aktuelles/geert-vanden-bossche-impfungen/)

Man muss sich aber nichtmal die Mühe machen, den verlinkten Text in allen Details zu lesen. Das erste was beim Eingeben des Namens Geert van den Bossche auffällt, ist dass er es noch nichtmal zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat.
(Geert Vanden Bossche)

Wenn ein nach der eigenen Selbstdarstellung "anerkannter Impfexperte" auf Wikipedia nicht existent ist und es auch keine Links zu früheren seriösen Veröffentlichungen gibt, sondern als Treffer nur das Linked-In-Profil, die eigene Website, diverse Widerlegungen seiner aktuellen Behauptungen (auf Faktencheck-Seiten) und diverse Schwurbler-Seiten, die begeistert seine Thesen aufgreifen, existieren, dann weiß man eigentlich sofort, auch ohne die Links im Einzelnen anzuklicken, dass der Typ nur eine aufgeblasene Luftnummer ist.

iaux
30.03.2021, 09:23
Die Art Deiner Argumentation mindestens mal auf den letzten Seiten kann man wohl ganz gut mit "selektiver Wahrnehmung" beschreiben.

Ich versuche lediglich weitere Fakten beizubringen, um die verkürzte, teils irreführende und selektive Argumentation fairer gestalten zu können.

KevJames
30.03.2021, 09:26
Ich versuche lediglich weitere Fakten beizubringen, um die verkürzte, teils irreführende und selektive Argumentation fairer gestalten zu können.

Fakten, die Dir nicht passen ignorierst Du konsequent (siehe Lehrer-Beispiel, das Alter spielt hinsichtlich der Gefährdung bei der Mutation nur noch eine untergeordnete Rolle). Damit trägst Du nicht zu einer fairen Debatte bei, sondern Du verhinderst sie.

Klugschnacker
30.03.2021, 09:28
Wenn als Argument für einen Lockdown "die Lehrer, die zu einem großen Teil über 60 Jahre alt sind" angeführt wird, dann trägt das nicht zu einer fairen Debatte bei.

Wir können uns gerne darauf einigen, dass 12% kein großer Teil sind. Von mir aus bezeichnen wir sie als einen kleinen Teil.

Mein Argument halte ich jedoch aufrecht und würde mich auf eine Antwort von Dir freuen: Dass nämlich die Öffnung der Schulen auch negative Konsequenzen für die Schüler haben wird. Nicht nur positive.
:Blumen:

KevJames
30.03.2021, 09:33
Also bei allem Respekt, aber verstehst du diesen Link? Ich bin da sehr schnell komplett ausgestiegen. Wie will ich urteilen, wenn sich Professoren in einem mir völlig fremden Fachgebiet streiten? Ich kann letztendlich würfeln oder mich zu Tode googeln.



Ein Stück weit ist das so. Experten sind Experten, weil sie sich mit einem Fachgebiet in ihrem Leben besonders intensiv auseinandergesetzt haben. Daher kann der Arzt um die Ecke Sachverhalte häufig schlechter beurteilen als der Virologe, der Radfahrer die Aerodynamik schlechter als der Physiker und Hans Meier auf Facebook die Politik schlechter als der Politologe.

Mit Deiner Erkenntnis hast Du eines aber vielen Menschen voraus: Den Respekt vor der Expertise von Menschen aus ihren Fachgebieten - das ist ja kaum noch vorhanden. In der Regel meint ja "jeder", der etwas in der Zeitung gelesen oder gegoogelt hat, dass er es besser weiss, als die Leute, die sich seit vielen Jahren intensiv mit der Materie beschäftigen. Hätten die Politiker früher auf die Virologen gehört (naja, eigentlich machen sie es in der Überzahl ja heute noch nicht) - ja, dann, könnten wir jetzt deutlich besser dastehen.

iaux
30.03.2021, 09:39
Fakten, die Dir nicht passen ignorierst Du konsequent (siehe Lehrer-Beispiel, das Alter spielt hinsichtlich der Gefährdung bei der Mutation nur noch eine untergeordnete Rolle). Damit trägst Du nicht zu einer fairen Debatte bei, sondern Du verhinderst sie.

Wenn ich Fakten anbringe und Argumente damit widerlege und das eine Debatte verhindert, dann war die Argumentation wohl nicht stichhaltig genug.

KevJames
30.03.2021, 09:41
Wir können uns gerne darauf einigen, dass 12% kein großer Teil sind. Von mir aus bezeichnen wir sie als einen kleinen Teil.

Mein Argument halte ich jedoch aufrecht und würde mich auf eine Antwort von Dir freuen: Dass nämlich die Öffnung der Schulen auch negative Konsequenzen für die Schüler haben wird. Nicht nur positive.
:Blumen:

Ich würde hier gerne etwas ergänzen: Es ging ja um weiterführende Schulen. Das sind die SchülerInnen zwischen 10 und 20 Jahre alt (idR, es gibt auch ältere und manchmal auch 9-jährige).
Wieso kommen "Erwachsene" eigentlich auf die Idee, sie können die Gefährdung besser einschätzen als 16,17,18,19,20-jährige selbst. In dieser Altersklasse sind viele Menschen ja auch schon in Berufen und sind durchaus in der Lage das selbst einzuschätzen. In der Praxis sehe ich, dass ab einem Alter, ab dem die Kinder nicht mehr betreut werden müssen (die Eltern für sie entscheiden) und es Wahlmöglichekiten gibt, kaum noch jemand freiwillig in die Schule geht. Diese Jugendlichen / jungen Erwachsenen treffen eine Entscheidung aufgrund von Vorteilen und Nachteilen. Insofern ist die ganze Diskussion eine verlogene Diskussion. Es geht gar nicht um die Bildung (das geht mittlerweile auch über digitale Formate). Im Kern geht es um die Betreuung - bösartig könnte man sagen, es geht darum, dass Eltern ihre Kinder tagsüber "vom Hals haben".

Zu guter Letzt die Gefährdung auch jüngerer Lehrer,. Wir haben doch ohnehin schon Lehrermangel (immer mehr Menschen arbeiten ja als Lehrer die gar keine sind - diese Gruppe würde ich einfach mal in den Lerhermangel mit einrechnen wollen), weil ziemlich viele jüngere Menschen auf den Trichter gekommen sind, dass dieser Job gar nicht so einfach ist, wie sich viele das Vorstellen. Können wir es uns wirklich für die Zukunft leisten, dass Lehrer sterben, dass Lehrer an Long-Covid erkranken und dann lange ausfallen. Es geht ja nicht um Einzelfälle, sondern das Problem, dass dies zusätzlich strukturellen Druck auf einen Bereich bringen könnte, der ohnehin schon chronisch unterbesetzt ist.

keko#
30.03.2021, 09:41
Hier bei Mimikama sind die Van-den-Bossches-Behauptungen in allgemein verständlicher Form einem Faktencheck unterzogen und weitgehend widerlegt worden. (https://www.mimikama.at/aktuelles/geert-vanden-bossche-impfungen/)

Man muss sich aber nichtmal die Mühe machen, den verlinkten Text in allen Details zu lesen. Das erste was beim Eingeben des Namens Geert van den Bossche auffällt, ist dass er es noch nichtmal zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht hat.
(Geert Vanden Bossche)

Wenn ein nach der eigenen Selbstdarstellung "anerkannter Impfexperte" auf Wikipedia nicht existent ist und es auch keine Links zu früheren seriösen Veröffentlichungen gibt, sondern als Treffer nur das Linked-In-Profil, die eigene Website, diverse Widerlegungen seiner aktuellen Behauptungen (auf Faktencheck-Seiten) und diverse Schwurbler-Seiten, die begeistert seine Thesen aufgreifen, existieren, dann weiß man eigentlich sofort, auch ohne die Links im Einzelnen anzuklicken, dass der Typ nur eine aufgeblasene Luftnummer ist.

Ok, danke :Blumen:
Mag sein, dass er eine Luftnummer ist. Meines Wissens ist er Impfstoffentwickler, aber vielleicht treibt ihn was ganz anderes an.

Nach über einem Jahr Corona in DE hat sich bei mir letztendlich eine abwartende Haltung entwickelt und ich hoffe längst nicht mehr auf die Maßnahme, die dann die Lösung bringt und es wieder wird wie 2019. Ich versuche weiterhin gesund zu bleiben und mich ansonsten möglichst gut und schnell an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

KevJames
30.03.2021, 09:42
Wenn ich Fakten anbringe und Argumente damit widerlege und das eine Debatte verhindert, dann war die Argumentation wohl nicht stichhaltig genug.

Nochmal: Du ignorierst wieder (alles andere) und versteifst Dich auf diesen einen Punkt. Diu willst nicht ehrlich diskutieren, sondern lediglich, dass Deine Meinung Gehör findet. An einem echten Austausch an Informationen zeigst Du kein Interesse. Schade!

iaux
30.03.2021, 09:47
Wir können uns gerne darauf einigen, dass 12% kein großer Teil sind. Von mir aus bezeichnen wir sie als einen kleinen Teil.

Mein Argument halte ich jedoch aufrecht und würde mich auf eine Antwort von Dir freuen: Dass nämlich die Öffnung der Schulen auch negative Konsequenzen für die Schüler haben wird. Nicht nur positive.
:Blumen:

:bussi: Wie du bin ich mir auch der Tatsache bewusst, dass jede Medaille zwei Seiten hat:Blumen:
Auf der Facebook-Seite von WISO (https://www.facebook.com/ZDFwiso/photos/a.10150146041413859/10158991002033859) wird eine Studie der TU Berlin angeführt, dass geschützte (Maske, Wechselunterricht, Schnelltests) Kontakte in Schulen den R-Wert bei B117 um 0,01 erhöhen.
Angesichts dessen sehe ich die positiven Aspekte überwiegen.

KevJames
30.03.2021, 09:53
:bussi: Wie du bin ich mir auch der Tatsache bewusst, dass jede Medaille zwei Seiten hat:Blumen:
Auf der Facebook-Seite von WISO (https://www.facebook.com/ZDFwiso/photos/a.10150146041413859/10158991002033859) wird eine Studie der TU Berlin angeführt, dass geschützte (Maske, Wechselunterricht, Schnelltests) Kontakte in Schulen den R-Wert bei B117 um 0,01 erhöhen.
Angesichts dessen sehe ich die positiven Aspekte überwiegen.

https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/corona_schule/index.html

Hier ist zu lesen, dass der situationsbedingt R-Wert (Masken, habe Besetzung, lüften) bei 2,9 liegt.

Demnach ist das Ansteckungsrisiko in der Schule höher als in quasi allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens (findet sich ganz unten). Ist ja auch alleine anhand der Zeit im engen Raum nur logisch.

Quelle ist übirignes die TU Berlin.

Schwarzfahrer
30.03.2021, 09:57
Du kannst doch nicht ernsthaft die zurückhaltenden Äußerungen von Angela Merkel mit Morddrohungen gegen einen grünen Bürgermeister in Verbindung bringen, und sie außerdem mit der Hetze von AfD-Meinungsführern vergleichen?
Der Bezug wird in dem zitierten Artikel hergestellt, das mußte ich mir nicht ausdenken:
Er erhalte auch zahlreiche Morddrohungen. Insbesondere die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag seien so verstanden worden, dass sie auch das Tübinger Modell in Frage gestellt habe.
Und ja, ich finde wenn man schon so sehr auf jede doofe Äußerung von AfD-Politikern achtet, welche Wirkung sie bei Wirrköpfen haben könnten, sollte die "andere Seite" selbst auch die eigene Wirkung kritisch betrachten. Ob die Worte eines Politikers wirklich für Morddrohungen entscheidend sind, ist eh schwer wirklich festzustellen; darum schrieb ich ja auch, daß es wohl leider ein genereller Politikstil der Zeit zu sein scheint.
Nenn es meine Interpretation dass das Modell gescheitert ist. Eine Verdoppelung der Inzidenz in kürzester Zeit ist wohl kein Anzeichen für ein Erfolgsmodell.
Woran messe ich Erfolg: am Ziel. Ziel war nicht Inzidenzsenkung, sondern eine zunehmende Normalität ohne wesentliche Zusatzrisiken, bzw. austesten, wie weit man Normalität wiederherstellen kann mit einigermaßen Sicherheit. Das ist nach meiner Ansicht (im Vergleich mit dem umliegenden Land) noch gegeben, zumal auch die Grenzen erkannt wurden und angegangen werden.
Bei No-Covid Vorschlägen wird stets bemängelt eine Abschottung von grünen Zonen sei nicht möglich. Der Palmer kann/darf/soll sein Tübingen aber gegen die Nachbarlandkreise abschotten?
Die Abschottung ist nur nötig, weil die anderen diesen Weg nicht gehen. Sobald die anderen einsehen, daß es sich so auch leben lässt, hört der "Tourismus" auf, weil jeder zu Hause auch Normalität erleben will. Das ist doch auch die Triebfeder der Urlauber: endlich ein paar Tage Normalität erleben, weil es zu Hause nicht ermöglicht wird.

iaux
30.03.2021, 10:02
...SchülerInnen zwischen 10 und 20 Jahre alt (idR, es gibt auch ältere und manchmal auch 9-jährige).
Wieso kommen "Erwachsene" eigentlich auf die Idee, sie können die Gefährdung besser einschätzen als 16,17,18,19,20-jährige selbst. In dieser Altersklasse sind viele Menschen ja auch schon in Berufen und sind durchaus in der Lage das selbst einzuschätzen. In der Praxis sehe ich, dass ab einem Alter, ab dem die Kinder nicht mehr betreut werden müssen (die Eltern für sie entscheiden) und es Wahlmöglichekiten gibt, kaum noch jemand freiwillig in die Schule geht. Diese Jugendlichen / jungen Erwachsenen treffen eine Entscheidung aufgrund von Vorteilen und Nachteilen. Insofern ist die ganze Diskussion eine verlogene Diskussion. Es geht gar nicht um die Bildung (das geht mittlerweile auch über digitale Formate). Im Kern geht es um die Betreuung - bösartig könnte man sagen, es geht darum, dass Eltern ihre Kinder tagsüber "vom Hals haben".
.

Das is reiner Populismus und pure Spekulation!
In der Praxis ist es doch so, dass Schüler seit teilweise vier Monaten nicht mehr in der Schule waren. Distanzunterricht bedeutet, dass nur 1/3 des Unterrichtes stattfindet. Die Qualität dessen hängt dann auch sehr stark vom Engagement des einzelnen Lehrer ab und die ist nicht immer hoch.
Und du redest davon die Kinder vom zu Hals haben:Kotz:
Im Nachbarort wurde eine Schulklasse für zwei Wochen in Quarantäne geschickt mit zweimaligen Test, da eine Schülerin Corona hatte. Der Lehrer musste sich weder testen lassen, noch in Quarantäne.



Nochmal: Du ignorierst wieder (alles andere) und versteifst Dich auf diesen einen Punkt. Diu willst nicht ehrlich diskutieren, sondern lediglich, dass Deine Meinung Gehör findet. An einem echten Austausch an Informationen zeigst Du kein Interesse. Schade!


Du musst schon zwischen Meinung und Fakten trennen. Nur weil dir die Fakten nicht den Kram passen, kannst du mir hier keine Selbstdarstellung vorwerfen!

Schwarzfahrer
30.03.2021, 10:05
Mein Argument halte ich jedoch aufrecht und würde mich auf eine Antwort von Dir freuen: Dass nämlich die Öffnung der Schulen auch negative Konsequenzen für die Schüler haben wird. Nicht nur positive.
:Blumen:
Darf ich meine Sicht darauf präzisieren: Schulschließungen haben sicher wesentliche negative Auswirkungen auf einen hohen zweistelligen Prozentsatz der Schüler. Öffnungen können für eine deutlich niedrigere Prozentzahl (ich würde von mindestens einer Größenordnung weniger sprechen) der Schüler negative Konsequenzen haben. Letztere sind überwiegend indirekt, da Kinder generell seltener schwer erkranken, und eher ein Familienangehöriger schwerer erkrankt.
Es läuft wie alle Corona-Entscheidungen darauf hinaus: wie große Mehrheiten kann/darf/soll man benachteiligen/einschränken, um einen anteilig deutlich kleineren Teil der Gesellschaft (oder der gegebenen Gruppe) zu schützen? Hierzu wird es nie eine absolute Zahl geben, sondern nur Meinungen, persönliche Gewichtungen und Wertungen, die es auszuhandeln gilt.

KevJames
30.03.2021, 10:09
Das is reiner Populismus und pure Spekulation!
In der Praxis ist es doch so, dass Schüler seit teilweise vier Monaten nicht mehr in der Schule waren. Distanzunterricht bedeutet, dass nur 1/3 des Unterrichtes stattfindet. Die Qualität dessen hängt dann auch sehr stark vom Engagement des einzelnen Lehrer ab und die ist nicht immer hoch.

Du musst schon zwischen Meinung und Fakten trennen. Nur weil dir die Fakten nicht den Kram passen, kannst du mir hier keine Selbstdarstellung vorwerfen!
Wenn du mit den Fakten die Debatte nicht weiterführen kannst


:Lachanfall: :Lachanfall: :Lachanfall:

Ich bin dioch derjenige, der in der Praxis arbeitet und aus Erfahrungsschatz berichtet. Ist es da nicht eher so, dass Du derjenige bist der spekuliert.
Und in der Praxis war / ist es so, dass die SchülerInnen bei uns wählen konnten. Das konnten sie vor Weihnachten und das konnten sie im Januar wieder, übrigens bis in den März hinein. Wer wollte durfte in die Schule kommen - Resultat war, dass die Schule ab Klasse 9 leer war. Aber Du wirfst mir Populismus vor? Geh tief in Dich, versuche zu reflektieren und entschuldige Dich brav. :bussi:
Auch die Aussage, dass nur 1/3 des Unterrichts stattfinden würde. Meiner hat zu 100% stattgefunden, kein einziger Ausfall an irgendeiner Stelle. Hauptsache Du wirfst irgendein geblubbert in den Raum und tust so, als wäre es ein Fakt.

Nebenbei bemerkt: Du bist derjenige, der offenbar nicht in der Lage ist entsprechend zu trennen. Möglicherweise bist Du hier zu emotional? Aber kein Problem, ich habe da durchaus Verständnis für - ist halt keine leichte Zeit.

Nochmal zu den Fakten: TU-Berlin Schule mit Maske und halber Besetzung R-Wert 2,9 - quasi höher als bei allem anderen im öffentlichen Leben (höher als Restaurant, Kino, Fitnessstudio, ...). Auch nur eine Meinung (der Wissenschaftler) und kein Fakt? oder willst Du es lieber wieder wegignorieren?

Ein Zusatz noch: Alleine wie verkürzt Du meine Aussage zu den Eltern "zitierst" zeigt eben, dass es Dir nicht um Erkenntnis, sondern um Manipulation geht. Bist Du so unzufrieden? Tut mir leid ...

iaux
30.03.2021, 10:16
https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/corona_schule/index.html

Hier ist zu lesen, dass der situationsbedingt R-Wert (Masken, habe Besetzung, lüften) bei 2,9 liegt.

Demnach ist das Ansteckungsrisiko in der Schule höher als in quasi allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens (findet sich ganz unten). Ist ja auch alleine anhand der Zeit im engen Raum nur logisch.

Quelle ist übirignes die TU Berlin.

Die Studie berücksichtigt weder FFP2 Masken noch Schnelltests. (https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12578.2)

KevJames
30.03.2021, 10:17
Die Studie berücksichtigt weder FFP2 Masken noch Schnelltests. (https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12578.2)

Wieder aus der Praxis: Bei uns in der Schule ist auch beides nicht vorhanden. (20 Tests pro Woche auf deutlich über 1000 Schülerinnen, medizinische Masken reichen aus).

Du hast aber übrigens wieder dass Gleiche getan. Das geht eine Weile gut, irgendwann aber werden Dich andere Diskussionsteilnehmer dann schlechtweg nicht mehr ernst nehmen - bei mir hast Du das nun erreicht.

Lebemann
30.03.2021, 10:19
Die Kontrolle der Ausgangssperre ist kinderleicht, ....)

Du hast insoweit recht, dass einige Delikte während dieser Zeit zum Erliegen kommen. Andere jedoch nicht. Nachts besteht in meinem Dienstgebiet der Großteil der Ersuchen aus Ruhestörungen, häusliche Gewalt, psychisch Kranken, abgängigen Jugendlichen und Verkehrsunfällen (Wild, Alkohol, Drogen). Gewaltdelikte sind seit Corona deutlich zurück gegangen (Kneipen zu). Einbrüche werden fast immer am Folgetag und nur ganz selten mit Täter vor Ort gemeldet.

Das Problem seh ich allerdings eher in unserem Personalmangel. Wir sind für unseren Landkreis von 20-6 Uhr mit 2-3 Streifenwagen besetzt. Von der Dienststelle bis zum hintersten Ort fahren wir ohne Sonderrechte 45min bei moderatem Verkehr. Für mich hängt das rein vom Zufall ab, ob ich jemanden feststelle. 1 Streifenwagen ist sowieso für die Überwachung des Impfstoffs und Einhaltung der Coronaregeln abgestellt. Sobald komplexere Lagen eintreten, benötigen wir Unterstützung aus anderen Landkreisen. Diese kämpfen natürlich mit den gleichen Problemen.

Kinderleicht würde ich für meine Region definitiv nicht unterschreiben.

Bockwuchst
30.03.2021, 10:21
Woran messe ich Erfolg: am Ziel. Ziel war nicht Inzidenzsenkung, sondern eine zunehmende Normalität ohne wesentliche Zusatzrisiken, bzw. austesten, wie weit man Normalität wiederherstellen kann mit einigermaßen Sicherheit. Das ist nach meiner Ansicht (im Vergleich mit dem umliegenden Land) noch gegeben, zumal auch die Grenzen erkannt wurden und angegangen werden.
Man wird sehen wie sich das weiterentwickelt. Das Tübinger Modell basiert ja zu einem großen Teil auf Schnelltests. Das mit dem Freitesten ist aber nicht so einfach. Die Schnelltests eignen sich in erster Linie um einen Großteil der Positiven / Infektiösen rauszuziehen, um zuverlässig eine Infektion auszuschließen sind sie eigentlich nicht so gut geeigent. Hier: https://twitter.com/pavel23/status/1375030923687780358?s=19 und hier: https://twitter.com/pavel23/status/1376068489924988931?s=09
Das zweite find ich besonders interessant: Eine Studioproduktion wo versucht wurde mnit täglichen Antigentests eine sichere Veranstaltung zu machen. Hat nciht funkioniert.

Die Abschottung ist nur nötig, weil die anderen diesen Weg nicht gehen. Sobald die anderen einsehen, daß es sich so auch leben lässt, hört der "Tourismus" auf, weil jeder zu Hause auch Normalität erleben will. Das ist doch auch die Triebfeder der Urlauber: endlich ein paar Tage Normalität erleben, weil es zu Hause nicht ermöglicht wird.
Du machst gerade Werbung für No-Covid und Green Zone System, richtig? :Cheese:

iaux
30.03.2021, 10:23
...Insofern ist die ganze Diskussion eine verlogene Diskussion. Es geht gar nicht um die Bildung (das geht mittlerweile auch über digitale Formate). Im Kern geht es um die Betreuung - bösartig könnte man sagen, es geht darum, dass Eltern ihre Kinder tagsüber "vom Hals haben".



In der Praxis ist es doch so, dass Schüler seit teilweise vier Monaten nicht mehr in der Schule waren. Distanzunterricht bedeutet, dass nur 1/3 des Unterrichtes stattfindet. Die Qualität dessen hängt dann auch sehr stark vom Engagement des einzelnen Lehrer ab und die ist nicht immer hoch.
Und du redest davon die Kinder vom zu Hals haben:Kotz:





Ein Zusatz noch: Alleine wie verkürzt Du meine Aussage zu den Eltern "zitierst" zeigt eben, dass es Dir nicht um Erkenntnis, sondern um Manipulation geht. Bist Du so unzufrieden? Tut mir leid ...

Inwiefern hab ich deine Aussage verkürzt?
Ich habe dir ein Argument aufgezeigt, dass es nicht darum geht, dass Eltern die Kinder vom Hals haben und du wirfst mir Manipulation vor?!

Steff1702
30.03.2021, 10:30
Heute gibt es einen anschaulichen Artikel über den Stellenwert des Sports in der Bundesregierung:

„Nach derzeitiger Datenlage besteht in Folge dieser Beschränkungen kein signifikanter Rückgang der körperlichen Aktivität“, heißt es darin.

Grund dafür könnten die Alternativen sein, mutmaßt die Bundesregierung und nennt allen voran die digitalen Ersatzangebote vieler Vereine und Fitnessstudios. Konkrete Erkenntnisse dazu lägen der Bundesregierung allerdings nicht vor.


„Sportvereine und Fitnessstudios unterstützen mit ihren Angeboten die Bevölkerung dabei, regelmäßig und ausreichend körperlich aktiv zu sein und somit dem Risiko verschiedener physischer Erkrankungen und psychischer Beschwerden vorzubeugen“, heißt es in der Antwort.

Diesem Ziel würden aber auch Aktivitäten im Alltag wie Fahrradfahren, längere Spaziergänge und Gartenarbeit dienen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article229380107/Geschlossene-Fitness-Studios-Regierung-setzt-auf-Gartenarbeit.html?source=k291_autocurated

Passt zur übrigen Politik: man hat keine Daten dazu, ist aber so

repoman
30.03.2021, 10:47
Ich habe tatsächlich den (rein subjektiven) Eindruck, dass sich die Leute draußen mehr bewegen als in der Zeit vor Corona. Ich meine, wenn ich meine Hausstrecke laufe ist deutlich mehr los als früher.:Gruebeln:

LidlRacer
30.03.2021, 11:09
Du kannst doch nicht ernsthaft die zurückhaltenden Äußerungen von Angela Merkel mit Morddrohungen gegen einen grünen Bürgermeister in Verbindung bringen, und sie außerdem mit der Hetze von AfD-Meinungsführern vergleichen?

Falls das die Intention Deiner Worte war, wäre mir das völlig unverständlich. :8/


Der Bezug wird in dem zitierten Artikel hergestellt, das mußte ich mir nicht ausdenken:

"Er erhalte auch zahlreiche Morddrohungen. Insbesondere die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag seien so verstanden worden, dass sie auch das Tübinger Modell in Frage gestellt habe."
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/modellprojekt-tuebingen-unter-druck-100.html

Der Artikel erweckt in der Tat den Eindruck des Zusammenhangs der Morddrohungen mit Merkels Äußerungen.

Ich finde allerdings bisher keinen Beleg dafür, dass Palmer selbst diesen Zusammenhang dargestellt hätte. Das erschiene mir auch nicht sehr plausibel.

Er erhielt allerdings schon vor fast einem Jahr viele (Mord-)Drohungen (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/palmer-wird-bedroht-100.html) für eine Äußerung, mit der er scheinbar das Leben Älterer als nicht besonders schützenswert bezeichnet hat.
"RETTEN MENSCHEN, DIE SOWIESO BALD TOT WÄREN"
Kritik an Palmers Aussagen über Corona-Infizierte (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/tuebingen/palmer-spitzt-in-corona-debatte-gegen-aeltere-zu-100.html)

Interview mit ihm darüber:
NACH KRITIK AN CORONA-INTERVIEW
Palmer im Interview: "Ich bin sehr enttäuscht" (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/interview-mit-tuebingens-ob-palmer-100.html)

Kann mir vorstellen, dass das im aktuellen SWR-Artikel verfälschend vermischt wurde.

In diesem etwas ausführlicheren Artikel ist der Abstand zwischen Merkel und den Morddrohungen etwas größer - insbesondere durch einen Absatz:

Morddrohungen wegen Corona-Modell: Palmer unter Druck (https://www.rnd.de/politik/morddrohungen-wegen-corona-modell-palmer-unter-druck-GLAJ737QYCGR5SDTBGWK65RZ4Q.html)

"Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) sieht sein Corona-Modellprojekt massiv in der Kritik. Er erhalte deswegen auch Morddrohungen. „Das Modellprojekt steht seit heute sehr unter Druck“, sagte Palmer in einer Online-Gesprächsrunde mit Wissenschaftlern am Montagabend in Tübingen. Viele wünschten sich, dass das Projekt scheitere. Wegen Morddrohungen gegen ihn gebe es bereits eine dreistellige Zahl an Verfahren bei der Staatsanwaltschaft.

Insbesondere die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag seien so verstanden worden, dass sie auch das Tübinger Modell in Frage gestellt habe, sagte Palmer."

Die dreistellige Anzahl von Verfahren deckt sich mit dem Artikel vom Mai letzten Jahres. Und es wird sicherlich nicht von Sonntag auf Montag 3-stellig neue Verfahren geben.

LidlRacer
30.03.2021, 11:23
Aktuelle Drohungen gegen Palmer scheinen eher von Querdenkern zu kommen, was zwar nicht sehr plausibel ist, aber plausibel zu denken überfordert die nun mal offensichtlich:

Beispiel eines Querdenkers auf Facebook:
"Schaut euch diese Aussage vom Bürgermeister Tübingen Boris Palmer an 😡😡😡
Der Oberbürgermeister von Tübingen spaltet mit solchen Experimenten das ganze Land 😡😡😡😡
https://www.facebook.com/ob.boris.palmer
Freiheit nur noch für Getestete.
Wehrt euch dagegen 💥💥💥
Schreibt diesem unverantwortlich Bürgermeister eure Meinung 😡😡😡⬇️⬇️
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=4228575463848620&id=100000886242540 "

Schwarzfahrer
30.03.2021, 11:26
...
Danke für die ausführliche Ausarbeitung des Themas :Blumen: . Stimmt alles. Morddrohungen finde ich absolut inakzeptabel, egal wem gegenüber und wegen welcher politischen Haltung oder medialen Äußerung. Das dieser Stil überhaupt zuzunehmen scheint, ist für mich eines der bedenklichsten gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre, und stellt für mich eine ganz andere Qualität dar, als noch so häßliche Beschimpfungen. Ob das durch entsprechende öffentliche Äußerungen getriggert wird, oder eher ein Produkt der anonymen Internet-Präsenzen und Social Media ist, oder eine andere Quelle hat, wäre eine extra Diskussion wert, ändert aber nichts an der Verantwortung derer, die sowas schreiben. Dagegen vorgehen sollte man auf jeden Fall.

Helios
30.03.2021, 11:31
............
Insbesondere die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag seien so verstanden worden, dass sie auch das Tübinger Modell in Frage gestellt habe, sagte Palmer."
.......................


wie immer ist sowas aus dem Gesamtzusammenhang gerissen worden - es ging um die 100er Grenze, die im gesamten Bundesgebiet gerissen wurde und der Ableitung daraus keine Modellversuche mehr zu starten und die laufenden abzubrechen, es wurde auch explizit der MP des Landes NRW - Laschet - Oberhäuptling der CDU - gerügt - aber nicht alleine, auch der Tübinger-Versuch ist gescheitert, auch wenn das die Beteiligten nicht wahr haben wollen.

Ein Partner-Kind hat gestern angerufen und seine Test-Strategie für die Osterbesuche erläutert - bei uns sind wir über 100 - gestern sogar knapp 150, über Ostern vermutlich, wegen der Eigenschaft von e-Funktionen, jenseits von 250 - abgelehnt!

Selektive Wahrnehmung ist echt zum *reihern*.

Pascal
30.03.2021, 11:49
Die Studie berücksichtigt weder FFP2 Masken noch Schnelltests. (https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12578.2)

Gibt es ein einziges Bundesland in dem Schüler explizit und ausschließlich FFP2 Masken tragen müssen?

Steff1702
30.03.2021, 11:51
Ich habe tatsächlich den (rein subjektiven) Eindruck, dass sich die Leute draußen mehr bewegen als in der Zeit vor Corona. Ich meine, wenn ich meine Hausstrecke laufe ist deutlich mehr los als früher.:Gruebeln:

Geht mir genauso, auch finde ich dass mehr Radfahrer unterwegs sind.
Dennoch habe ich z.b immer wieder Rückenschmerzen seit Fitnessstudio und Schwimmbad geschlossen ist, zuhause ist einfach nicht das Gleiche

keko#
30.03.2021, 11:57
....
Mit Deiner Erkenntnis hast Du eines aber vielen Menschen voraus: Den Respekt vor der Expertise von Menschen aus ihren Fachgebieten - das ist ja kaum noch vorhanden. In der Regel meint ja "jeder", der etwas in der Zeitung gelesen oder gegoogelt hat, dass er es besser weiss, als die Leute, die sich seit vielen Jahren intensiv mit der Materie beschäftigen. Hätten die Politiker früher auf die Virologen gehört (naja, eigentlich machen sie es in der Überzahl ja heute noch nicht) - ja, dann, könnten wir jetzt deutlich besser dastehen.

OFFTOPIC:
Dachte ich vor vielen Jahre noch, dass das Internet Zeitungen, Wochenzeitschriften und Bücher überflüssig machen wird, ist es bei mir so, dass ich diese Medien seit ein paar Jahren sogar wieder bevorzugt lese, da ich manche Autoren schon über Jahre "kenne" und einschätzen kann und gerade Bücher nicht einfach so gepostet werden und dort zusammenhängende Gedanken ausgeführt werden können.
Auch gibt es (um wieder etwas mehr beim Thema zu bleiben) nichts effektiveres und schnelleres als ein Lehrer, der den Schülern das Wissen direkt vor Ort Face to Face vermittelt. Vielleicht sollte man da mehr investieren, statt in digitale Endgeräte. Digitale Endgeräte sehe ich nur als Ergänzung.

deralexxx
30.03.2021, 12:11
Ich versuche lediglich weitere Fakten beizubringen, um die verkürzte, teils irreführende und selektive Argumentation fairer gestalten zu können.

Wenn du etwas aus der Übersterblichkeit rauslesen möchtest, vllt auch das eine Abwesenheit eines noch größeren Ausschlages nach oben nicht nur als Verharmlosung der Ursache (Corona) sein kann. Es kann vielmehr auch als Nachweis der Wirksamkeit der Maßnahmen zur Eindämmung genutzt werden.

Für beides gibt es sicher zig Abhandlungen, Argumentationen und Meinungen von Experten.

Hafu
30.03.2021, 13:23
https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/corona_schule/index.html

Hier ist zu lesen, dass der situationsbedingt R-Wert (Masken, habe Besetzung, lüften) bei 2,9 liegt.

Demnach ist das Ansteckungsrisiko in der Schule höher als in quasi allen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens (findet sich ganz unten). Ist ja auch alleine anhand der Zeit im engen Raum nur logisch.

Quelle ist übirignes die TU Berlin.

Das individuell höchste Ansteckungsrisiko liegt, basierend auf den Zahlen der TU-Berlin am höchsten in einem Büroraum (fast 100% für eine nicht infizierte Person, die dort mit einer infizierten Person zusammen arbeitet), dann folgt der Besprechungsraum, dann das Restaurant, dann das häusliche Wohnzimmer und dann erst das Klassenzimmer. (Abbildung 17 im Link)
(https://depositonce.tu-berlin.de/bitstream/11303/11824.2/9/hartmann_kriegel_risikobewertung_alltagssituatione n_v2.pdf)

Der R-Wert ist ein epidemiologischer Wert, der eine Aussage darüber trifft, wieviele weitere Personen ein SARS-Cov2-Viren ausscheidender Mensch ansteckt, aber kein Maß für das individuelle Ansteckungsrisiko. Der relativ hohe R-Wert für Klassenzimmer liegt an der Menge der Personen, die sich dort gleichzeitig aufhalten (i.d.R. mehr als in einem Büro) und an der Länge der Zeit, die diese Personen zusammen dort verbringen (länger als die übliche Zeit in einem Besprechungsraum)

Das Belüftungsszenario, das die TU Berlin für Klassenzimmer annimmt, orientiert sich im übrigen an der allgemeinen (pandemieunabhängigen) Arbeitsstättenrichtlinie und liegt damit weit unter den offiziellen Empfehlungen der Kultusministerien für den Schulbetrieb in Corona-Zeiten (Stoßlüftung von mehreren Minuten alle 15 Minuten, Nutzung von CO2-Ampeln zur Überwachung der Raumluftqualität.
Mit regelmäßigerem Lüften lässt sich also das Infektrisiko in einem Klassenzimmer nochmal deutlich reduzieren, ebenso wie mit der Installation von geeigneten Belüftungsanlagen, die leider immer noch viel zu selten sind.

Adept
30.03.2021, 14:34
Allerdings kommt Drosten was seine aktuelle Einschätzung angeht zu einem anderen Ergebnis als Du in Deinen Ausführungen?!

Könnte es sein, dass er sich auf Zustände bezieht, wo man mit Impfen und überschaubaren Inzidenzen die Lage ansatzweise unter Kontrolle hätte?

Ich komme halt zu der Einschätzung, dass die Massnahmen zu schwach sind, um irgendeine signifikante Wirkung zu zeigen und zu stark, um ein in unserer Gesellschaft akzeptables und vernünftiges Leben zu führen. Das kann aber jeder sehen, wie er will.

Die Massnahmen sind mittlerweile so oft innerhalb kürzester Zeit in unserer Region geändert worden, dass keiner mehr richtig durchblickt. Allein deswegen kann man die Wirkung der Massnahmen gar nicht richtig messen.

Ob die Impfung was bewirken wird, werden wir in den nächsten Monaten sehen.

KevJames
30.03.2021, 14:45
Das individuell höchste Ansteckungsrisiko liegt, basierend auf den Zahlen der TU-Berlin am höchsten in einem Büroraum (fast 100% für eine nicht infizierte Person, die dort mit einer infizierten Person zusammen arbeitet), dann folgt der Besprechungsraum, dann das Restaurant, dann das häusliche Wohnzimmer und dann erst das Klassenzimmer. (Abbildung 17 im Link)
(https://depositonce.tu-berlin.de/bitstream/11303/11824.2/9/hartmann_kriegel_risikobewertung_alltagssituatione n_v2.pdf)

Der R-Wert ist ein epidemiologischer Wert, der eine Aussage darüber trifft, wieviele weitere Personen ein SARS-Cov2-Viren ausscheidender Mensch ansteckt, aber kein Maß für das individuelle Ansteckungsrisiko. Der relativ hohe R-Wert für Klassenzimmer liegt an der Menge der Personen, die sich dort gleichzeitig aufhalten (i.d.R. mehr als in einem Büro) und an der Länge der Zeit, die diese Personen zusammen dort verbringen (länger als die übliche Zeit in einem Besprechungsraum)

Das Belüftungsszenario, das die TU Berlin für Klassenzimmer annimmt, orientiert sich im übrigen an der allgemeinen (pandemieunabhängigen) Arbeitsstättenrichtlinie und liegt damit weit unter den offiziellen Empfehlungen der Kultusministerien für den Schulbetrieb in Corona-Zeiten (Stoßlüftung von mehreren Minuten alle 15 Minuten, Nutzung von CO2-Ampeln zur Überwachung der Raumluftqualität.
Mit regelmäßigerem Lüften lässt sich also das Infektrisiko in einem Klassenzimmer nochmal deutlich reduzieren, ebenso wie mit der Installation von geeigneten Belüftungsanlagen, die leider immer noch viel zu selten sind.

Auf Seite 3 steht die Grundannahme 95% Atmen, 5% Sprechen.. Wann sind die Autoren zur Schule gegangen? 1830? :Cheese:
Klassischer Unterricht bei mir beseht zu ca. 25 von 90 Minuten aus Stillarbeit - der Rest ist Austausch auf die eine oder andere Art und Weise - da dürfte das Ansteckungsrisiko dann entsprechend höher sein.
Lüftungsszenario bei uns 5 Minuten alle 20 Minuten. Im Winter im Alltag kaum umgesetzt worden (ich war einer von ganz wenigen) - auch hier wieder, das eine ist die theoretische Annahme mit der es ganz nett klingt, das andere ist aber die praktische Umsetzung von der halt weder Virologen noch Politiker eine praxistaugliche Ahnung haben, weil sie es sich vor Ort schlicht nich ansehen / nicht ansehen können. Befragungen des Gesundheitsamt liefern leider geschönte Ergebnisse (sowohl aufgrund der Fragestellungen als auch aufgrund der Antworten) die gegeben werden. All das kann ich aus Erfahrung in der Praxis sagen.
Zu Abbildung 17: Die Anzahl der infizierten Personen hast Du in Deinen Überlegungen mit berücksichtigt? Hinzu kommen die angenommenen Zeiten des beisammen seins - hier steckt der Teufel dann oft im Detail.
Was Du im zweiten Absatz beschrieben hast wurde von uns zuvor ja bereits im Detail diskutiert. (Mein Bezugspunkt waren da eher Restaurant, Theater, etc ...) Mir geht es auch gar nicht so sehr um eine Aufrechnung der Gefahren, sondern mehr darum, dass in Bezug auf die Schule geschont argumentiert wird. Wenn man jetzt modellieren kann, dass es 100.000/Tag Infiziert im Mai geben könnte, könnte man auch modellieren wieviele Lehrer,Schüler, Elter, Großeltern sterben könnten. Wenn man das dann offen kommuniziert und gleichzeitig sagt, das sind uns die 20.000 Toten wert (n ur als Beispiel), dann könnte ich damit viel besser leben als mit dieser unehrlich geführten Debatte.

P.S.: Gibt es Zahlen darüber wieviel Prozent der Büros mit nur 1 Person besetzt sind. Im Falle von Klassenzimmern sind es nämlich 0% - auch diesen Aspekt sollte man berücksichtigen.

captain hook
30.03.2021, 14:57
Ich komme halt zu der Einschätzung, dass die Massnahmen zu schwach sind, um irgendeine signifikante Wirkung zu zeigen und zu stark, um ein in unserer Gesellschaft akzeptables und vernünftiges Leben zu führen. Das kann aber jeder sehen, wie er will.

Die Massnahmen sind mittlerweile so oft innerhalb kürzester Zeit in unserer Region geändert worden, dass keiner mehr richtig durchblickt. Allein deswegen kann man die Wirkung der Massnahmen gar nicht richtig messen.

Ob die Impfung was bewirken wird, werden wir in den nächsten Monaten sehen.

Du kannst ja mal mit dieser Analyse verschiedener Studien lesen.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/massnahmen-eindaemmung-studien.html

Es gibt da halt so ein paar verschiedene Einflussfaktoren und Abhängigkeiten.

Man sollte aber den gesamten Text lesen um nicht auf falsche Gedanken zu kommen.

Danach hat man auch so ein Gefühl dafür, warum verschiedene Studien zu verschiedenen Ergebnissen kommen können und warum sogar ein und die selbe Studie verschiedene Szenerien zur Wirksamkeit ausweisen können.

Ich für mich persönlich kann feststellen, dass mein Umfeld und ich im letzten Jahr so gut wie gar nicht krank war, von HNO Ärzten vernimmt man ja auch ein deutliches Signal von einer Reduzierung von Erkältungen und Grippe. Mir scheint es, die Maßnahmen reduzieren die Ausbreitung von Viren schon. Was genau wieviel bewirkt scheint sich nicht so leicht bestimmen zu lassen. Daraus würde ich persönlich allerdings nicht schlussfolgern, dass es keine signifikante Wirkung gibt. Eine optimalere Wirkung würde sich wohl bei geschickterer Steuerung ergeben.

DocTom
30.03.2021, 15:03
OMG, gab es da eine neue wiss. Publikation?
https://www.zeit.de/news/2021-03/30/berlin-setzt-impfungen-mit-astrazeneca-bei-frauen-unter-60-aus

Das ist doch unglaublich...:-((

captain hook
30.03.2021, 15:10
OMG, gab es da eine neue wiss. Publikation?
https://www.zeit.de/news/2021-03/30/berlin-setzt-impfungen-mit-astrazeneca-bei-frauen-unter-60-aus

Das ist doch unglaublich...:-((

schau doch mal in die Diskussion dazu im Impfthema. :Blumen:

iaux
30.03.2021, 15:10
Das individuell höchste Ansteckungsrisiko liegt, basierend auf den Zahlen der TU-Berlin am höchsten in einem Büroraum (fast 100% für eine nicht infizierte Person, die dort mit einer infizierten Person zusammen arbeitet), dann folgt der Besprechungsraum, dann das Restaurant, dann das häusliche Wohnzimmer und dann erst das Klassenzimmer. (Abbildung 17 im Link)
(https://depositonce.tu-berlin.de/bitstream/11303/11824.2/9/hartmann_kriegel_risikobewertung_alltagssituatione n_v2.pdf)

In der Studie wird auch davon ausgegangen, dass die Schüler weder einen MNS, noch eine FFP2-Maske tragen. Teste welche eine Ausbreitung reduzieren können werden ebenfalls nicht berücksichtigt.

Trimichi
30.03.2021, 15:16
Ich komme halt zu der Einschätzung, dass die Massnahmen zu schwach sind, um irgendeine signifikante Wirkung zu zeigen und zu stark, um ein in unserer Gesellschaft akzeptables und vernünftiges Leben zu führen. Das kann aber jeder sehen, wie er will.

Die Massnahmen sind mittlerweile so oft innerhalb kürzester Zeit in unserer Region geändert worden, dass keiner mehr richtig durchblickt. Allein deswegen kann man die Wirkung der Massnahmen gar nicht richtig messen.

Ob die Impfung was bewirken wird, werden wir in den nächsten Monaten sehen.

Genau so ist es, und das wusste auch schon Erkenntnistheoretiker Popper: "Wir wissen nicht, wir raten."

Die Impfungen bewirken nichts, weil 70 - 95% Prozent der Bevölkerung geimpft werden müssten, um wieder normal zu leben. 50% wollen sich nicht impfen lassen. Vgl. Umfrage hier im Faden. Fehlen 20 - 45%.

Aber solche unmaßgeblichen Überlegungen haben ja die selbst ernannten Corona-Statistiker nicht auf dem Schirm, vertieft in unseriös erhobene Daten gekaufter Institute hinausposaunt via marktschreierischer Medien sehen die selbst ernannten Experten im wahrsten Sinne des Wortes den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Selbst zum simplen Erstellen von primitiven Nebenrechnungen sind viele nicht mehr fähig.

Aber wie du schon sagtest, jede_r darf seine Meinung äußern, auch wenn keinerlei Fach- und Sachkompetenzen vorhanden sind. :Blumen:

captain hook
30.03.2021, 15:20
Du kannst ja mal mit dieser Analyse verschiedener Studien lesen.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/massnahmen-eindaemmung-studien.html

Es gibt da halt so ein paar verschiedene Einflussfaktoren und Abhängigkeiten.

Man sollte aber den gesamten Text lesen um nicht auf falsche Gedanken zu kommen.

Danach hat man auch so ein Gefühl dafür, warum verschiedene Studien zu verschiedenen Ergebnissen kommen können und warum sogar ein und die selbe Studie verschiedene Szenerien zur Wirksamkeit ausweisen können.

Ich für mich persönlich kann feststellen, dass mein Umfeld und ich im letzten Jahr so gut wie gar nicht krank war, von HNO Ärzten vernimmt man ja auch ein deutliches Signal von einer Reduzierung von Erkältungen und Grippe. Mir scheint es, die Maßnahmen reduzieren die Ausbreitung von Viren schon. Was genau wieviel bewirkt scheint sich nicht so leicht bestimmen zu lassen. Daraus würde ich persönlich allerdings nicht schlussfolgern, dass es keine signifikante Wirkung gibt. Eine optimalere Wirkung würde sich wohl bei geschickterer Steuerung ergeben.

Hier hat man dann übrigens mal die Forscher gefragt, was sie denn vorschlagen würden und was man besser lassen sollte.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/experten-massnahmen-rat-tracing-kontakte.html

Schulschließungen waren dabei übrigens nicht bei den empfohlenen Maßnahmen.

Interessanterweise steht bei den Forschern die Kontaktnachverfolgung einhellig ganz oben auf der Liste. An dem Punkt haben wir es ja ziemlich verk*ckt soweit ich das überblicken kann.

Adept
30.03.2021, 15:42
Du kannst ja mal mit dieser Analyse verschiedener Studien lesen.

https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/massnahmen-eindaemmung-studien.html

Es gibt da halt so ein paar verschiedene Einflussfaktoren und Abhängigkeiten.

Man sollte aber den gesamten Text lesen um nicht auf falsche Gedanken zu kommen.

Danach hat man auch so ein Gefühl dafür, warum verschiedene Studien zu verschiedenen Ergebnissen kommen können und warum sogar ein und die selbe Studie verschiedene Szenerien zur Wirksamkeit ausweisen können.

Ich für mich persönlich kann feststellen, dass mein Umfeld und ich im letzten Jahr so gut wie gar nicht krank war, von HNO Ärzten vernimmt man ja auch ein deutliches Signal von einer Reduzierung von Erkältungen und Grippe. Mir scheint es, die Maßnahmen reduzieren die Ausbreitung von Viren schon. Was genau wieviel bewirkt scheint sich nicht so leicht bestimmen zu lassen. Daraus würde ich persönlich allerdings nicht schlussfolgern, dass es keine signifikante Wirkung gibt. Eine optimalere Wirkung würde sich wohl bei geschickterer Steuerung ergeben.

Danke für den Link.

Was mich an dem dortigen Ergebnis überrascht, dass die Maskenpflicht einen zu vernachlässigenden Effekt haben soll. Das würde ich gerne näher untersucht haben wollen. Denn es ist ja das Standard-Mittel, das pandemie-erfahrene Ländern beibehalten haben und weiterhin nutzen und ganz doof sind die erfahrenen auch nicht. Und Maske plus Abstand erscheint logisch, dass dies einen signifikaten Effekt hat. Bezüglich deines zweiten Abschnitts glaube ich übrigens, dass diese Massnahme hauptsächlich für die ausbleibenden Erkältungs-/Grippe-Wellen gibt verantwortlich ist.

Ich zäume das Pferd in der Tat anders herum auf und sehe die AHA-Regeln als gut und leicht umsetzbar und somit die sozialen Kosten als gering an und daher ergeben sie ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Adept
30.03.2021, 15:47
Genau so ist es, und das wusste auch schon Erkenntnistheoretiker Popper: "Wir wissen nicht, wir raten."

Die Impfungen bewirken nichts, weil 70 - 95% Prozent der Bevölkerung geimpft werden müssten, um wieder normal zu leben. 50% wollen sich nicht impfen lassen. Vgl. Umfrage hier im Faden. Fehlen 20 - 45%.

Aber solche unmaßgeblichen Überlegungen haben ja die selbst ernannten Corona-Statistiker nicht auf dem Schirm, vertieft in unseriös erhobene Daten gekaufter Institute hinausposaunt via marktschreierischer Medien sehen die selbst ernannten Experten im wahrsten Sinne des Wortes den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Selbst zum simplen Erstellen von primitiven Nebenrechnungen sind viele nicht mehr fähig.

Aber wie du schon sagtest, jede_r darf seine Meinung äußern, auch wenn keinerlei Fach- und Sachkompetenzen vorhanden sind. :Blumen:

Ja, jeder darf seine Meinung haben und man kann über die Dinge diskutieren.

Was ich aber hier in diesem Forum nervig finde, ist die Diskussionskultur mit dauernden Beleidigungen, Diffarmierungen und Beschuldigungen. Das ist einfach nicht mein Niveau, daher antworte ich selektiv; den Rest ignoriere ich und sehe es als eine interessante wenn auch manchmal erschreckende Sozialstudie.

captain hook
30.03.2021, 15:53
Danke für den Link.

Was mich an dem dortigen Ergebnis überrascht, dass die Maskenpflicht einen zu vernachlässigenden Effekt haben soll. Das würde ich gerne näher untersucht haben wollen. Denn es ist ja das Standard-Mittel, das pandemie-erfahrene Ländern beibehalten haben und weiterhin nutzen und ganz doof sind die erfahrenen auch nicht. Und Maske plus Abstand erscheint logisch, dass dies einen signifikaten Effekt hat. Bezüglich deines zweiten Abschnitts glaube ich übrigens, dass diese Massnahme hauptsächlich für die ausbleibenden Erkältungs-/Grippe-Wellen gibt verantwortlich ist.

Ich zäume das Pferd in der Tat anders herum auf und sehe die AHA-Regeln als gut und leicht umsetzbar, also sehe ich die sozialen Kosten als gering an und daher ergeben sie ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Ich zitiere aus dem Text:
https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/experten-massnahmen-rat-tracing-kontakte.html

"Ferner sprechen sich auch drei der fünf Expert/innen für eine Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften aus. Peter Klimek, Komplexitätsforscher von der medizinischen Universität Wien erklärt: "Masken machen meines Erachtens dort Sinn, wo die viel zitierten drei Cs zusammen kommen: 'Close, Closed, Crowded.' Also wo man nah beieinander steht, in einem geschlossenen Raum und es viele Menschen sind."

Wie beschrieben sind es oft die Kombinationen von Maßnahmen und Situationen die die Musik machen. Deshalb erscheint es wenig sinnvoll pauschal zu sagen "bringt eh nix" wie pauschal zu sagen "isoliert betrachtet ist diese Maßnahme der Bringer".

Die einzige Maßnahme wo sich ausweislich der Links die Wissenschaftler absolut einig waren und die sie losgelöst von allen anderen Maßnahmen als sinnvoll betrachtet haben wollten und bewertet haben war die Nachverfolgung. Übrigens auch das mit Kommentaren zu Zeitverläufen und Geschwindigkeiten versehen...

Adept
30.03.2021, 19:44
Ich zitiere aus dem Text:
https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/experten-massnahmen-rat-tracing-kontakte.html

"Ferner sprechen sich auch drei der fünf Expert/innen für eine Maskenpflicht im Nahverkehr und in Geschäften aus. Peter Klimek, Komplexitätsforscher von der medizinischen Universität Wien erklärt: "Masken machen meines Erachtens dort Sinn, wo die viel zitierten drei Cs zusammen kommen: 'Close, Closed, Crowded.' Also wo man nah beieinander steht, in einem geschlossenen Raum und es viele Menschen sind."

Wie beschrieben sind es oft die Kombinationen von Maßnahmen und Situationen die die Musik machen. Deshalb erscheint es wenig sinnvoll pauschal zu sagen "bringt eh nix" wie pauschal zu sagen "isoliert betrachtet ist diese Maßnahme der Bringer".

Die einzige Maßnahme wo sich ausweislich der Links die Wissenschaftler absolut einig waren und die sie losgelöst von allen anderen Maßnahmen als sinnvoll betrachtet haben wollten und bewertet haben war die Nachverfolgung. Übrigens auch das mit Kommentaren zu Zeitverläufen und Geschwindigkeiten versehen...

Danke Captain für den Link.

Stützt ja meine These, dass AHA-Regeln ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis haben. Das alles ist halt echt kein einfaches Thema. Man muss halt aufpassen, dass man mit den ganzen anderen Massnahmen nicht mehr Schaden anrichtet als man nützt.

Mittlerweile kenne ich einen konkreten Fall einer Gymnasiastin (offensichtlich aus gutem, geordnetem Haus), die das lange Home-Schooling nicht verkraftet hat und in die Psychiatrie musste. Diese ist aber derzeit so voll, dass die Jugendlichen auf dem Gang liegen. Daher haben sich die Eltern dagegen entschieden. Hoffe, das nimmt nicht überhand.

Das mit den Nachverfolgungen hat ja bei uns irgendwie nicht gut geklappt. Die App hatte ich mal, aber wenn sie keiner nutzt, ist sie völlig sinnlos. Da hat man vielleicht eine gute Chance verpasst: Denn sie schränkt das Leben kaum ein, kann aber schnell Info über die Gefahrenlage geben. Und dann kann man selbst entscheiden, was man macht.

dr_big
30.03.2021, 21:06
Auf den Balearen liegt die 7-tages Inzidenz schon wieder über 50, Tendenz steigend.

merz
30.03.2021, 21:28
Prof Drosten: Lage sehr ernst und sehr kompliziert, es hilft nur der Holzhammer

(Aus dem NDR Podcast, den ich noch nicht gehört habe)

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Drosten-Ohne-Lockdown-geht-es-wohl-nicht,coronavirusupdate174.html

Eine Zusammenfassung hier:

https://www.onvista.de/news/virologe-drosten-situation-ist-sehr-ernst-und-sehr-kompliziert-445844781

m.

LidlRacer
30.03.2021, 23:21
Petition für strikten Lockdown:
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-fordern-einen-strikten-lockdown-gegen-die-dritte-welle-jetzt

Bockwuchst
31.03.2021, 00:59
Mittlerweile kenne ich einen konkreten Fall einer Gymnasiastin (offensichtlich aus gutem, geordnetem Haus), die das lange Home-Schooling nicht verkraftet hat und in die Psychiatrie musste. Diese ist aber derzeit so voll, dass die Jugendlichen auf dem Gang liegen. Daher haben sich die Eltern dagegen entschieden. Hoffe, das nimmt nicht überhans

Ich zögere deine Worte generell anzuzweifeln, aber wie kann man Home Schooling "nicht verkraften", so dass man in die Psychiatrie muss? Kannst du das ein bisschen ausführen? Eine psychische Erkrankung, die stationär behandelt werden muss, entwickelt man doch nicht weil man ein Zeitlang per Videokonferenz unterrichtet wird. Unterschied Kausalität / Koinzidenz bekannt?
Auch eine Jugendpsychiatrie, in der die Patienten auf dem Gang liegen, erscheint mir in Deutschland nicht plausibel.

keko#
31.03.2021, 08:29
Ich zögere deine Worte generell anzuzweifeln, aber wie kann man Home Schooling "nicht verkraften", so dass man in die Psychiatrie muss? Kannst du das ein bisschen ausführen? ....

Meines Wissens ist es so, dass gefährdete oder veranlagte Personen bei gewissen Umständen dann "kippen" können. Das sind dann halt die berühmten Einzelfälle. Statistisch gesehen kann man sie leicht wegdiskutieren, für den einzelnen Betroffenen sieht das natürlich anders aus.

sabine-g
31.03.2021, 08:37
Das sind dann halt die berühmten Einzelfälle.

Für die gibt es hier einen extra Thread.

qbz
31.03.2021, 08:38
Ich zögere deine Worte generell anzuzweifeln, aber wie kann man Home Schooling "nicht verkraften", so dass man in die Psychiatrie muss?
.....


Ich kann mir schon einige seelischen Erkrankungen und Entwicklungskrisen vorstellen, die durch den Wegfall der Schule, d.h. der geregelten täglichen Alltagsstruktur und der sozialen Kontakte bei Jugendlichen ausgelöst werden können wie Suicidegefahr, depressive Verstimmungen, Drogen, Esssüchte, Selbstverletzungen u.a. . Dazu kommen bestimmte krankmachende bzw. belastende Familienstrukturen, die in allen Schichten anzutreffen sind, wo es hilfreich für die Entwicklung der Kinder / Jugendlichen ist, wenn sie diesen nicht ständig und nur begrenzt direkt ausgesetzt sind. Inwiefern dann wirklich die Jugendpsychiatrie der richtige Platz ist oder nicht viel besser eine ambulante Jugendlichen-Beratung / Therapie mit begleitenden Elterngesprächen, kann man natürlich ohne Kenntnis des Einzelfalls nicht beurteilen.

Bockwuchst
31.03.2021, 08:47
Ich kann mir schon einige seelischen Erkrankungen und Entwicklungskrisen vorstellen, die durch den Wegfall der Schule, d.h. der geregelten täglichen Alltagsstruktur und der sozialen Kontakte bei Jugendlichen ausgelöst werden können wie Suicidegefahr, depressive Verstimmungen, Drogen, Esssüchte, Selbstverletzungen u.a. . Dazu kommen bestimmte krankmachende bzw. belastende Familienstrukturen, die in allen Schichten anzutreffen sind, wo es hilfreich für die Entwicklung der Kinder / Jugendlichen ist, wenn sie diesen nicht ständig und nur begrenzt direkt ausgesetzt sind. Inwiefern dann wirklich die Jugendpsychiatrie der richtige Platz ist oder nicht viel besser eine ambulante Jugendlichen-Beratung / Therapie mit begleitenden Elterngesprächen, kann man natürlich ohne Kenntnis des Einzelfalls nicht beurteilen.

Ich bezweifel nicht dass für eine ohnehin depressive Person oder z.B. eine mit Angststörung ein Lockdown oder eine geschlossene Schule eine zusätzliche Belastung ist. Die Situation dann für die Krankheit verantwortlich zu machen ist aber zu kurz gedacht. Das ist wie wenn man nem Depressiven sagt: "Dir fehlt es doch an nichts, warum bist du traurig?"

qbz
31.03.2021, 09:09
Ich bezweifel nicht dass für eine ohnehin depressive Person oder z.B. eine mit Angststörung ein Lockdown oder eine geschlossene Schule eine zusätzliche Belastung ist. Die Situation dann für die Krankheit verantwortlich zu machen ist aber zu kurz gedacht. Das ist wie wenn man nem Depressiven sagt: "Dir fehlt es doch an nichts, warum bist du traurig?"

Es gibt neben einer gewissen personalen Neigung zu Depressionen, von denen Du sprichst, auch die depressiven Reaktionen, d.h. sie treten als eine Reaktion auf bestimmte Lebensereignisse auf, wo man vorher nicht sagen kann, wen es trifft. Auch die Symptomatik einer Angststörung wäre als Reaktion zu sehen, weil sie vorher ja nicht manifest und psychisch belastend war. D.h. der Wegfall der Schule ist im Sinne von Krankheit auslösenden Umständen für diese (mit)verantwortlich wie etwa bei einer depressiven Reaktion der plötzliche Tod eines Angehörigen.

Ausserdem fällt halt der Wegfall des geregelten Alltags bei Jugendlichen zusammen mit der pubertären Entwicklung, wo dann uns Erwachsenen gering erscheinende Veränderungen / Ereignisse bei Manchen ausreichen, sie vorübergehend aus dem Gleis zu werfen.

Stefan
31.03.2021, 09:13
Ich bezweifel nicht dass für eine ohnehin depressive Person oder z.B. eine mit Angststörung ein Lockdown oder eine geschlossene Schule eine zusätzliche Belastung ist. Die Situation dann für die Krankheit verantwortlich zu machen ist aber zu kurz gedacht. Das ist wie wenn man nem Depressiven sagt: "Dir fehlt es doch an nichts, warum bist du traurig?"

Es geht doch nicht darum, ob die Situation für die Krankheit verantwortlich ist oder nicht.
Viele Menschen "funktionieren" in ihrer gewohnten Umgebung gut und sind halbwegs zufrieden. Je härter die Bedingungen werden, desto eher kommen Probleme auf.

Kälteidiot
31.03.2021, 09:47
Es geht doch nicht darum, ob die Situation für die Krankheit verantwortlich ist oder nicht.
Viele Menschen "funktionieren" in ihrer gewohnten Umgebung gut und sind halbwegs zufrieden. Je härter die Bedingungen werden, desto eher kommen Probleme auf.

ja sehe ich auch so. Psychische Probleme sind in diesem Fall ja auch so eine Art Vorerkrankung. Das meine ich nicht ironisch.

DocTom
31.03.2021, 09:58
Ich kann ...

https://m.tagesspiegel.de/wissen/infektionsgeschehen-bei-den-juengsten-wie-ein-kindermediziner-den-anstieg-der-corona-inzidenz-erklaert/27035650.html

spricht mMn eher gegen Schulschließungen...

Haben die Intelektuellen hier schon dies vom AIER in den USA (https://translate.google.com/translate?sl=auto&tl=de&u=https://www.aier.org/article/why-is-everyone-in-texas-not-dying/) diskutiert?

merz
31.03.2021, 10:15
aha, AIER, unsere alten Freunde vom Great Barrington "Manifesto" (declaration?), arrghhhh


m.

bellamartha
31.03.2021, 10:26
Auch eine Jugendpsychiatrie, in der die Patienten auf dem Gang liegen, erscheint mir in Deutschland nicht plausibel.

Natürlich ist das vorstellbar. In der Psychiatrie, in der ich arbeite, kommt das regelmäßig auf der Akutaufnahmestation vor. Ob es auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie unseres Hauses vorkommt und wie oft, weiß ich nicht aus dem Stegreif. Natürlich versuchen Psychiatrien, so etwas zu vermeiden, weil es für alle Beteiligten nicht angenehm ist, aber es lässt sich nicht immer verhindern. Eine Klinik ist zur Aufnahme von Notfällen verpflichtet, sie kann nicht sagen "Wir sind voll." Wenn es nicht gelingt, ausreichend Patienten von der Aufnahmestation auf andere Stationen zu verlegen (weil die auch voll sind und niemand entlassen werden kann), dann liegen die Patienten auf dem Gang. Das ist nicht die Regel, kommt aber - zumindest im Erwachsenenbereich - nicht selten vor.

Gruß aus einer Psychiatrie in Essen, in der zumindest heute niemand auf dem Flur weilen muss
J.

limaged
31.03.2021, 10:57
https://m.tagesspiegel.de/wissen/infektionsgeschehen-bei-den-juengsten-wie-ein-kindermediziner-den-anstieg-der-corona-inzidenz-erklaert/27035650.html

spricht mMn eher gegen Schulschließungen...

Haben die Intelektuellen hier schon dies vom AIER in den USA (https://translate.google.com/translate?sl=auto&tl=de&u=https://www.aier.org/article/why-is-everyone-in-texas-not-dying/) diskutiert?

es ist interessant. Artikel über die Situation in Texas muss man richtig suchen. das dürfte wohl in Europa nicht erwünscht sein NICHT auf Panik zu setzen. Traurig

Roini
31.03.2021, 11:45
es ist interessant. Artikel über die Situation in Texas muss man richtig suchen. das dürfte wohl in Europa nicht erwünscht sein NICHT auf Panik zu setzen. Traurig

Endlich hat es jemand verstanden.
Da sitzt das kleine grüne EU-Panikmännchen im Internet und blockiert erfolgreich alle Berichte über Texas...

Ich stelle immer wieder fest, dass es mir anscheinend an genügend Fantasie fehlt :Cheese:

deralexxx
31.03.2021, 11:52
https://m.tagesspiegel.de/wissen/infektionsgeschehen-bei-den-juengsten-wie-ein-kindermediziner-den-anstieg-der-corona-inzidenz-erklaert/27035650.html

spricht mMn eher gegen Schulschließungen...

Haben die Intelektuellen hier schon dies vom AIER in den USA (https://translate.google.com/translate?sl=auto&tl=de&u=https://www.aier.org/article/why-is-everyone-in-texas-not-dying/) diskutiert?

Was genau willst du denn bei dem Artikel diskutieren? Einfach nen link rein werfen und schauen was draus wird?

Die Quelle ist richtig gut...

https://de.wikipedia.org/wiki/American_Institute_for_Economic_Research#Beitr%C3% A4ge_und_politische_Ansichten


Es existieren Verbindungen zur Klimawandelleugnerszene.[10][7] In Stellungnahmen und Publikationen des AIER werden die Risiken des Klimawandels immer wieder marginalisiert und als überschaubar dargestellt,[7], unter anderem mit Titeln wie „Was Greta Thunberg über den Klimawandel vergisst“, „Der wahre Grund, warum niemand Umweltaktivisten ernst nimmt“ und „Brasilianer sollten ihren Regenwald weiter abholzen“.[11] Das Institut finanzierte ferner einen Forschungsbeitrag, die die Vorteile von Sweatshops für die dort arbeitenden Menschen anpries, welche multinationale Unternehmen beliefern.[2][12] Im Rahmen der COVID-19-Pandemie argumentierte das AIER in einem Artikel gegen die Effektivität von Mund-Nasen-Masken. Der Artikel wurde von Scott Atlas im Oktober 2020 auf Twitter geteilt. Twitter entfernte diesen Beitrag, da er gegen die Richtlinien über Falschinformationen zur COVID-19-Pandemie verstoßen habe.[13] Am AIER entstand die Great-Barrington-Erklärung.[14][2]

deralexxx
31.03.2021, 11:54
Bevor der Nächste mit einem Artikel kommst im Sinne "wurde hier rüber schon diskutiert":

https://www.np-coburg.de/inhalt.fakten-check-juengster-verschwoerungs-hype-morgellonen-am-corona-teststaebchen.5b0e3574-ea59-47e4-b5fa-295040b1fd48.html


BEHAUPTUNG: Über Corona-Teststäbchen und Atemmasken gelangen parasitäre Morgellonen in den Körper.

BEWERTUNG: Falsch.

dasgehtschneller
31.03.2021, 13:07
Es gibt Quellen auf die man sich mehr oder weniger verlassen kann, einige die ab und zu etwas übertreiben und solche die Quasi zu 100% Fake News sammeln :Lachen2:

LidlRacer
31.03.2021, 13:21
Was genau willst du denn bei dem Artikel diskutieren? Einfach nen link rein werfen und schauen was draus wird?

Die Quelle ist richtig gut...

https://de.wikipedia.org/wiki/American_Institute_for_Economic_Research#Beitr%C3% A4ge_und_politische_Ansichten

Very fine people there! ;)

merz
31.03.2021, 13:29
interessehalber haben ich mir mal den Wikipedia-Eintrag zu Corona in Texas angeschaut um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen (sonst folge ich ja nur der Situation in Alaska und Süddakota)

https://en.wikipedia.org/wiki/COVID-19_pandemic_in_Texas

Corona hat einen Spur der Verwüstung durch den Staat mit 28 Mio. Einwohner getragen.

Impfrate ist für US Verhätlnisse blamabel, nur etwas mehr als 30 % der Bevölkerung (vergleiche wir mal mit Deutschland), dafür schöne Schlagzeile eine Tageszeitung aus Austin:

Liebe Bürger über 18 unserer schönen Stadt: Ihr könnt Euch jetzt impfen lassen, alle - keine Priorisierung mehr - das würde ich auch gerne mal in meiner Lokalzeitung lesen


m.

LidlRacer
31.03.2021, 13:37
Aber wenn man sich die Hände vor die Augen hält, ist alles gut!

captain hook
31.03.2021, 14:02
Aber wenn man sich die Hände vor die Augen hält, ist alles gut!

Und an Wunder glaubt. Hat ja bisher auch gut geholfen.

captain hook
31.03.2021, 17:01
https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/corona-impfdosen-ruecklagen-101.html

im deutschen Bürokratismus glaubt man allerdings auch noch daran, dass Impfstoffe in Kühlschränken helfen.

Der Sachverhalt wird ja nun schon ne Weile diskutiert, anscheinend haben es trotzdem bei weitem noch nicht alle nötig angemessen zu reagieren.

Das das Saarland und Bremen mit folgendem Zitat extra erwähnt werden muss und dass das nicht an der Regel ist, lässt einen staunend zurück. Naja, eigentlich nicht wenn man Einblicke in die Strukturen hat, aber selbst dann kann man immer noch nur wiederholt den Kopf schütteln.

"Bremen und Saarland Spitzenreiter
Zwei Länder haben die Vorratshaltung schon früh begrenzt: Bremen und das Saarland. Man berechne, "wie viele Zweitimpfungen in den kommenden 14 Tagen mit BioNTech erfolgen werden und passe die Rücklagenmenge daran tagesgenau an", erklärt das Bremer Gesundheitsressort auf Kontraste-Anfrage.
Die Folgen lassen sich jeden Tag beobachten: Bei der Zahl der Erstimpfungen und der Zahl verimpften Dosen pro 100 Einwohner liegt Bremen zusammen mit dem Saarland an der Spitze - Nordrhein-Westfalen dagegen ganz weit hinten. "

LidlRacer
31.03.2021, 20:30
Appell von Söder und Kretschmann
"Wir dürfen nicht länger diskutieren"
Die Ministerpräsidenten von Bayern und Baden-Württemberg haben einen Brief an ihre 14 Kolleginnen und Kollegen geschrieben, in dem sie eine konsequentere Corona-Bekämpfung verlangen. (https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-politik-soeder-kretschmann-brief-1.5252273)

Als ich im Radio von der Initiative Söders und Kretschmanns gehört habe, dachte ich, dass könne endlich mal was in Bewegung bringen.
Scheint aber schon im Ansatz gescheitert zu sein.

Können wir die Bundesländer nicht einfach abschaffen? Ok, kurzfristig wohl nicht.
Aber ernsthaft: Wann habt Ihr zuletzt mal gedacht: "Gut dass mein Bundesland/Ministerpräsident dies oder das genau so regelt/geregelt hat?"

merz
31.03.2021, 20:50
Wenn man versucht zu recherchieren (aber Du kannst das erwiesen viel besser als ich), was denn von der MPK beschlossen wurde, aber von Städten, Kreisen, Kommune, Länder (ich weiss garnicht, wer da das letzte Wort hat) nicht umgesetzt wird - Stichwort "Notbremse" - kam ich nur auf zwei Beschlusslagen voller "Kann"-Aussagen, die alle vor dem Hintergrund einer unseligen Lockerungsdebatte gemacht wurden - und nichts ist dabei, was darüberhinaus geht, dabei wäre genau das jetzt mal dringend nötig.

Oder vielleicht bin ich es auch nur müde mit aus ellenlangen Texten mit Querverweisen die "Kann"-Lage zusammenzureimen.

Sei es drum:

MPK: 22.03. (mit dem Ruhetag-Unsinn als Streichtext) https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1879672/6059d343a54df7da465f93a4af2e2af6/2021-03-22-mpk-data.pdf?download=1

MPK: 03.03.: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1879672/6059d343a54df7da465f93a4af2e2af6/2021-03-22-mpk-data.pdf?download=1


Hamburg hat eine Ausgangsbeschränkung, ist mal ein Anfang. Andere sicher auch, hatte nur das gerade gelesen. Portugal macht es vor (mit anderen Massnahme auch).



m.
Ich glaube, ich habe am Anfang gerade meinen längsten Satz ever hier geschrieben, hoffe kein Unsinn und ein bisschen verständlich.

merz
31.03.2021, 21:05
Breaking: Frankreich schliesst Schulen, ganzes Land im Lockdown (vorher nur Paris + sehr viele Hochinzidenzgebiete)

(https://www.rnd.de/politik/corona-in-frankreich-schulen-schliessen-fur-drei-wochen-KN6KGTMNJZUWCDFW7PBT3GNASU.html)

m.

LidlRacer
31.03.2021, 21:09
Wenn man versucht zu recherchieren (aber Du kannst das erwiesen viel besser als ich), was denn von der MPK beschlossen wurde ...

Ist mir eigentlich egal, weil spätestens seit Herbst wenig Richtiges dabei war. Ok, damals waren sie nicht allein Schuld - da haben ja erstaunlich viele inkl. Lauterbach und Drosten an den merkwürdig soften "Wellenbrecher" geglaubt.

Bockwuchst
01.04.2021, 08:07
Ist mir eigentlich egal, weil spätestens seit Herbst wenig Richtiges dabei war. Ok, damals waren sie nicht allein Schuld - da haben ja erstaunlich viele inkl. Lauterbach und Drosten an den merkwürdig soften "Wellenbrecher" geglaubt.

In meiner Erinnerung ist dieser Wellenbrecher vor allem auf den MPKs verwässert worden. Im Herbst hat man noch davon gesprochen, die Welle durch einen möglichst harten, dafür kurzen Lockdown zu brechen. Irgendwo sind die Planungen dann dahingehend abgedriftet, dass man stattdessen ein möglichst softes Lockdownchen gemacht hat, dass sich dann mangels Wirkung Ewigkeiteten hinzieht.

Klugschnacker
01.04.2021, 08:31
Ich bin gerade in München. So sah es gestern und vorgestern an der Isar auf einer Länge von geschätzt 2km aus. Dasselbe am Gärtnerplatz etc.

https://www.frankenpost.de/media.media.07bfebe2-6656-4eeb-848a-d377099c1a8b.original1024.jpg
Bild: Frankenpost (https://www.frankenpost.de/inhalt.corona-kompakt-das-sollten-sie-heute-zu-corona-wissen.e6046d21-2e1e-4411-a556-f73e732a41f1.html)

Überall stapeln sich dort Müllberge rund um die Mülleimer. Bars verkaufen durchs Fenster Drinks und Cocktails und zwar "big style".

Ich kann’s den Leuten nicht verdenken. Falls das Virus ansteckend genug ist, um sich bei solchen Bedingungen verbreiten zu können, wäre es eventuell gescheiter, die Außengastronomie zu öffnen und eine Kontaktnachverfolgung über eine App zu realisieren.

keko#
01.04.2021, 09:41
Breaking: Frankreich schliesst Schulen, ganzes Land im Lockdown (vorher nur Paris + sehr viele Hochinzidenzgebiete)

(https://www.rnd.de/politik/corona-in-frankreich-schulen-schliessen-fur-drei-wochen-KN6KGTMNJZUWCDFW7PBT3GNASU.html)

m.

Die Erstgeborene einer mir sehr nahestehenden Person hat gestern in Paris beim Spazierengehen dieses nette Bild aufgenommen.

46069

Derweil gab es an einem Gymnasium im Norden von Paris im vergangenen Monat 50 positive Fälle und in 2020 sind dort etwa 20 Eltern an Covid-19 gestorben.
(laut der Abgeordneten Stèphane Peu, Paris)

Schwarzfahrer
01.04.2021, 09:45
Ich bin gerade in München. So sah es gestern und vorgestern an der Isar auf einer Länge von geschätzt 2km aus. Dasselbe am Gärtnerplatz etc.

https://www.frankenpost.de/media.media.07bfebe2-6656-4eeb-848a-d377099c1a8b.original1024.jpg
Bild: Frankenpost (https://www.frankenpost.de/inhalt.corona-kompakt-das-sollten-sie-heute-zu-corona-wissen.e6046d21-2e1e-4411-a556-f73e732a41f1.html)

Überall stapeln sich dort Müllberge rund um die Mülleimer. Bars verkaufen durchs Fenster Drinks und Cocktails und zwar "big style".

Ich kann’s den Leuten nicht verdenken. Falls das Virus ansteckend genug ist, um sich bei solchen Bedingungen verbreiten zu können, wäre es eventuell gescheiter, die Außengastronomie zu öffnen und eine Kontaktnachverfolgung über eine App zu realisieren.
Ähnlichen Eindruck hatte ich letzte Woche in der Schweiz: weil im Skigebiet alle Lokale nur Essen zum Mitnehmen anbieten dürfen, und keine Tische aufstellen dürfen, drängen sich die Leute erst mal in der Schlange am Mini-Ausgabefenster, und anschließend auf den wenigen Baumstämmen oder Kabeltrommeln, die herumliegen, wo man sich trocken setzen kann. Würden sie einfach Tische mit großem Abstand aufstellen, und bedienen, wäre alles entzerrt und die (im Freien eh schon geringe) Virusdichte deutlich effektiver verringert.

Solche Blüten treiben halt Ansätze, die auf reine Verbote setzen, ohne das menschliche Verhalten zu berücksichtigen. Wäre das oberste Ziel nicht einfach ein abstraktes "Viren und Fallzahlen reduzieren", sondern "normales Leben mit einer hohen (und mit vertretbarem Aufwand erreichbaren) Sicherheit vor Infektion zu gewährleisten", würden m.M.n. mehr sinnvolle, praktikable und akzeptierte Lösungen dabei herauskommen.

Ansonsten hatte ich in der Schweiz (in dem von mir erlebten Ausschnitt) den Eindruck von angenehmer Gelassenheit und Pragmatismus im Vergleich zu dem Umfeld hierzulande, was zumindest mir in der Summe das Vorgehen (trotz teilweise auch unsinniger Blüten) leichter zu akzeptieren macht.

LRG-Mitglied
01.04.2021, 10:00
Solche Weitwinkelfotos sieht man immer wieder in den Medien. Die Frage ist, wie ansteckend das Virus im Freien ist. Die Menschen stehen normalerweise ja nicht so dicht wie bei einem Konzert, einer Demo oder im Fußballstation. Man darf es halt nicht übertreiben mit der Gruppenbildung.

Wenn man sieht, wie es in Innenräumen aussieht, z.B. beim Einkaufen oder auf Arbeit, oder im ÖPNV. Dort wird sich doch eher angesteckt, trotz Maske.

Viele liebe Grüße!
Karsten

HerrMan
01.04.2021, 10:07
Ich kann’s den Leuten nicht verdenken. Falls das Virus ansteckend genug ist, um sich bei solchen Bedingungen verbreiten zu können, wäre es eventuell gescheiter, die Außengastronomie zu öffnen und eine Kontaktnachverfolgung über eine App zu realisieren.

Dieselben Bilder in Berlin. Insbesondere die jungen Leute, die bei diesem Wetter nix mehr in der Wohnung hält und was trinken oder kiffen wollen mit Gleichgesinnten, haben mein vollstes Verständnis. Jung und alt sein ist in diesen Tagen fast genauso blöd.

Klugschnacker
01.04.2021, 10:20
Solche Weitwinkelfotos sieht man immer wieder in den Medien. Die Frage ist, wie ansteckend das Virus im Freien ist. Die Menschen stehen normalerweise ja nicht so dicht wie bei einem Konzert, einer Demo oder im Fußballstation. Man darf es halt nicht übertreiben mit der Gruppenbildung.

Es ist eindeutig weniger dicht wie bei einem Konzert. Nach meiner Wahrnehmung sitzen die Menschen dort überwiegend in kleinen Gruppen von 3-8 Personen zusammen, dies allerdings in normalem, engen Gesprächsabstand ohne Maske. Von Gruppe zu Gruppe sind es meistens mehrere Meter.

Es gibt wegen der schieren Menge der Leute aber auch Verdichtungen. Etwa an den Kiosks und Büdchen, an Treppen und so weiter. Eine Maske trägt dort, soweit ich das im Vorbeiradeln beurteilen kann, niemand. Das steht in deutlichem Kontrast zu den Bereichen, in denen Masken ausdrücklich vorgeschrieben sind, also zum Beispiel in der U-Bahn und in Supermärkten. Dort trägt nach meiner Wahrnehmung ausnahmslos jeder eine Maske.

Wenn man sieht, wie es in Innenräumen aussieht, z.B. beim Einkaufen oder auf Arbeit, oder im ÖPNV. Dort wird sich doch eher angesteckt, trotz Maske.

Das denke ich auch, ohne mich da näher auszukennen. Es ist gut, wenn die Leute sich draußen aufhalten. Jedoch scheint mir, dass viele bezüglich der gestiegenen Ansteckungsgefahr durch die Mutante noch recht sorglos sind.

Jimmi
01.04.2021, 10:22
Aktuelle Mail aus meiner Company: 25 positive Fälle mit mehrheitlich starken Symptomen bei ca. 350 Beschäftigten.
Das kommt davon, wenn man auf Arbeit penibel auf social distancing achtet, dann aber in der Fahrgemeinschaft nach Hause fährt und abends mit den Nachbarn auf ein Bier Fußball schaut.

Der Chef meiner Motorradtruppe hatte für gestern auch zum Knacker-Essen im Garten aufgerufen. Das finde ich mal eine ausgesprochen blöde Idee.

dherrman
01.04.2021, 10:30
Aktuelle Mail aus meiner Company: 25 positive Fälle mit mehrheitlich starken Symptomen bei ca. 350 Beschäftigten.
Das kommt davon, wenn man auf Arbeit penibel auf social distancing achtet, dann aber in der Fahrgemeinschaft nach Hause fährt und abends mit den Nachbarn auf ein Bier Fußball schaut.

Der Chef meiner Motorradtruppe hatte für gestern auch zum Knacker-Essen im Garten aufgerufen. Das finde ich mal eine ausgesprochen blöde Idee.

Klar, ist keine gute Idee, aber wir sind halt nun mal Menschen und nach + 1 Jahr halbherzige Lockdowns für mich sehr verständlich. Ich bin super mürbe. Noch 1 Jahr durchhalten, wird schwer.

dr_big
01.04.2021, 10:31
Es ist eindeutig weniger dicht wie bei einem Konzert. Nach meiner Wahrnehmung sitzen die Menschen dort überwiegend in kleinen Gruppen von 3-8 Personen zusammen, dies allerdings in normalem, engen Gesprächsabstand ohne Maske. Von Gruppe zu Gruppe sind es meistens mehrere Meter.

....

Erlaubt ist 1 Hausstand + 1 Person.

Steff1702
01.04.2021, 11:00
Eventuell haben die Leute es einfach satt bei schönem Wetter alleine zuhause in der Wohnung zu sitzen.

Wenn in der größten Pandemie seit Existenz der Menschheit:
Intensivkapazität abgebaut wird, bestellte Beatmungsgeräte storniert bzw. verschenkt werden, Impfstoffbestellungen vergeigt werden, Novemberhilfen möglicherweise an Terroristen ausgezahlt werden etc. etc.

Ich verstehe diese Leute und habe es mittlerweile auch satt. Wenn ich zu meiner Mutter gehe mache ich vorher einen Schnelltest bei einer dafür ausgebildeten Person, das war’s dann aber auch

Tobi F.
01.04.2021, 11:10
[Klugscheißermodus ein]
Tele-Fotos verdichten den Raum
Weitwinkel-Fotos machen das Gegenteil
[Klugescheißermodus aus]

Mein Eindruck ist, dass die Menschen sich einfach daran gewöhnt haben.
Es scheint keine Gefahr mehr zu bestehen. Die Bilder von Leichenbergen sind längst vergessen. Die Maske im Supermarkt tut nicht weh.

Aber es löst halt das Problem nicht.

Bei mir selbst habe ich ein deutliches Umdenken festgestellt.
Mich regen solche Ansammlungen etc. auch auch, aber eigentlich nur, weil die Regeln mißachtet werden (oder nach eigenen Maßstäben ausgelegt werden)

Aber was mir etzt besonders fehlt, ist der Bezug zum Virus.

Früher war klar, wer beim Skifahren auf 'ner Hütte war und jetzt positiv ist, weiß woher es kommt.

Die oben genannten Fotos von Menschenansammlungen können ausschlaggebend sein, oder die Fahrgemeinschaft, oder die Grillparty.... oder dann doch die +1 Person.
Man weiß es nicht. Und solang ehier kein Bezug möglich ist, fällt es natürlich schwer die Abstandsregeln strikter einzuhalten. Bzw. den Ärger über Maßnahmen-Verweigerer in Bezug zu Hotspots etc. zu stellen.

Ich fürchte halt, dass es demnächst wieder deutlich schlimmer wird.
Und dass dann die Regierung irgendwelche tollen Aktions-Regeln aufstellen, die irgendwie nix bringen.

Apropos.....
Da ja jetzt in vielen Landkreisen die "Notbremse" gezogen wurde.
Also unter Notbremse verstehe ich etwas anderes (z.B. wenn ein Zug Notbremsen muss), als die Maßnahme, draußen kein Bier mehr trinken zu dürfen.

Jimmi
01.04.2021, 11:12
Die Maßnahmen werden ja nicht aus Daffke durchgeführt.

Wir haben es mit einer leicht überträglichen und potentiell sehr schädlich bis tödlichen Seuche zu tun. Mir ist meine Gesundheit wichtiger als ein Bier mit Freunden.

Und wenn der Gesetzgeber Lockerungen beschließt, heißt das nicht automatisch Hurra und Feuer frei.

El Stupido
01.04.2021, 11:14
(...)
Apropos.....
Da ja jetzt in vielen Landkreisen die "Notbremse" gezogen wurde.
Also unter Notbremse verstehe ich etwas anderes (z.B. wenn ein Zug Notbremsen muss), als die Maßnahme, draußen kein Bier mehr trinken zu dürfen.

Ganz unpassend ist es doch nicht. Wird beim Zug die Notbremse gezogen folgt erst mal ein langer Bremsweg. Und später erst sieht man dann, ob das Anhalten noch früh genug erfolgte um Schaden abzuwenden oder wenigstens möglichst klein zu halten.

Tobi F.
01.04.2021, 11:15
Tja.... es gibt halt eine Vielzahl an Einstellungen und Meinungen zu der ganzen Sache.
Mir fällt da das Zitat eines Mallorca-Touristen ein, das ich letztens in irgendeinem Artikel Kommentar gelesen hatte.

"Die jenigen, die schimpfen sind doch nur neidisch, weil sie nicht die Eier haben, nach Malle in den Urlaub zu fliegen"

Tobi F.
01.04.2021, 11:18
Ganz unpassend ist es doch nicht. Wird beim Zug die Notbremse gezogen folgt erst mal ein langer Bremsweg. Und später erst sieht man dann, ob das Anhalten noch früh genug erfolgte um Schaden abzuwenden oder wenigstens möglichst klein zu halten.


Im Zug ist der Bremsweg halt so lange, weil die Masse so hoch ist.
Aber das Ziel ist es, so schnell wie möglich zum Stehen zu kommen.

Irgendwie habe ich nicht den Eindruck, dass dies mit den Notbrems-Maßnahmen erreicht wird.

Natürlich gebe ich Dir recht, dass die Ergebnisse erst später sichtbar sind.
Aber rein vom Sprachgefühl des Wortes Notbremse würde ich andere Maßnahmen erwarten.

Gerade in Bezug auf die Fotos, die in den letzten Beiträgen hier geteilt wurden.

Auf der anderen Seite kann die Regierung es halt gerade niemandem Recht machen.

Siehe Frankreich.
Dort scheint die Akzeptanz viel geringer zu sein, als in Deutschland.
Und man hatte sich lang gegen Verschärfungen gesträubt, da das Volk sonst wieder nach Revolution schreit. Aber jetzt haben sie es halt doch angepackt.

keko#
01.04.2021, 12:01
...
Siehe Frankreich.
Dort scheint die Akzeptanz viel geringer zu sein, als in Deutschland.
Und man hatte sich lang gegen Verschärfungen gesträubt, da das Volk sonst wieder nach Revolution schreit. Aber jetzt haben sie es halt doch angepackt.

Frankreich hat z.B. in Paris schon sehr lange Ausgangssperren ab 18 Uhr, die jetzt auf 19 Uhr nach hinten versetzt wurden. Dafür waren Geschäfte offen und Schulen. Es gab auch schon die Regel, dass man nur im Umkreis von 10km sich bewegen durfte. Die Lockdowns kamen im letzten Jahr auch früher als in DE. In Paris liefen die meisten Menschen schon im Sommer mit Maske rum, während sich unsere Politiker noch wegen "dem deutschen Weg als Vorbild für Europa" (sinngemäß) auf die Schultern klopften. Frankreich hat ein zentralistisches System, so dass Macron gestern Abend eine Ansprache halten konnte, die sofort umgesetzt werden wird.
Letztendlich läuft es in Frankreich ähnlich wie bei uns. Es bleibt zu hoffen, dass die Impfstrategie, auf die man jetzt setzt und hofft, langfristig wirkt, ansonsten haben wir in der westlichen Welt möglicherweise dauerhaft ein sehr großes Problem vor uns. Wie ich heute lesen konnte, wurde in Brasilien bei einer Frau eine neue Virus-Mutation gefunden.

(witzig finde ich, wie z.B. andere Länder sich gegenseitig betrachten: meine Schwägerin aus England erzählte mir gestern lachend, dass die Krauts halt Astra falsch verimpfen würden und es deshalb zu Problemen kommen würde. Ausserdem, so konnte sie in einer großen Zeitung lesen, könnte es damit zusammen hängen, dass die Deutschen zu viele Würste essen würden und der Körper nicht widerstandsfähig sei :Cheese:)

Steff1702
01.04.2021, 12:15
Frankreich hat z.B. in Paris schon sehr lange Ausgangssperren ab 18 Uhr, die jetzt auf 19 Uhr nach hinten versetzt wurden. Dafür waren Geschäfte offen und Schulen. Es gab auch schon die Regel, dass man nur im Umkreis von 10km sich bewegen durfte. Die Lockdowns kamen im letzten Jahr auch früher als in DE. In Paris liefen die meisten Menschen schon im Sommer mit Maske rum, während sich unsere Politiker noch wegen "dem deutschen Weg als Vorbild für Europa" (sinngemäß) auf die Schultern klopften. Frankreich hat ein zentralistisches System, so dass Macron gestern Abend eine Ansprache halten konnte, die sofort umgesetzt werden wird.
Letztendlich läuft es in Frankreich ähnlich wie bei uns. Es bleibt zu hoffen, dass die Impfstrategie, auf die man jetzt setzt und hofft, langfristig wirkt, ansonsten haben wir in der westlichen Welt möglicherweise dauerhaft ein sehr großes Problem vor uns. Wie ich heute lesen konnte, wurde in Brasilien bei einer Frau eine neue Virus-Mutation gefunden.

(witzig finde ich, wie z.B. andere Länder sich gegenseitig betrachten: meine Schwägerin aus England erzählte mir gestern lachend, dass die Krauts halt Astra falsch verimpfen würden und es deshalb zu Problemen kommen würde. Ausserdem, so konnte sie in einer großen Zeitung lesen, könnte es damit zusammen hängen, dass die Deutschen zu viele Würste essen würden und der Körper nicht widerstandsfähig sei :Cheese:)


Der Gesetzgeber kann viel beschließen, wie sich die Leute daran halten ist die andere Sache.
Maßnahmen wie jetzt überall beschlossen funktionieren flächendeckend nur in einem System wie der DDR, so mancher hier scheint mir da nicht so abgeneigt eingestellt gegenüber.

merz
01.04.2021, 12:26
Bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. Wenn „überall“ sich auf Deutschland bezieht: hier ist kaum etwss beschlossen und es ist leicht durchsetzbar und umsetzbar. Wenn man sich Regeln ansieht die in den letzten 12 Monaten in Frankreich, Spanien, Italien Israel, Portugal, oder UK verwendet wurden, die wesentlich über das hinausgeht, was man hierzulande kennt:
geht alles und wirkt dann auch.

m.

iaux
01.04.2021, 13:20
Wenn Politiker von Kontaktbeschränkungen reden, aber dann jeden Tag in ner Talkshow sind, bzw. jeden Tag an einem anderen Ort öffentlich auftreten, dann ist das für mich wie Wasser predigen und Wein saufen!

keko#
01.04.2021, 13:36
...
Maßnahmen wie jetzt überall beschlossen funktionieren flächendeckend nur in einem System wie der DDR, so mancher hier scheint mir da nicht so abgeneigt eingestellt gegenüber.

Die Gefahr ist theoretisch da, dass wir in einem schrecklichen Überwachungsstaat enden, gerade in Anbetracht der elektronischen Möglichkeiten. Ich bin aber sehr positiv gestimmt, dass die Gesellschaft etwas Tragfähiges aushandelt und in der Krise wächst und langfristig davon profitiert.
:Blumen:

Schwarzfahrer
01.04.2021, 13:38
Bin mir nicht sicher, ob ich das verstehe. Wenn „überall“ sich auf Deutschland bezieht: hier ist kaum etwss beschlossen und es ist leicht durchsetzbar und umsetzbar. Wenn man sich Regeln ansieht die in den letzten 12 Monaten in Frankreich, Spanien, Italien Israel, Portugal, oder UK verwendet wurden, die wesentlich über das hinausgeht, was man hierzulande kennt:
geht alles und wirkt dann auch.

m.
Für mich hieße die Feststellung "wirkt dann auch", daß die genannten Länder im Vergleich zu Deutschland wesentlich niedrigere Hospitalisierungs- und Todeszahlen bezogen auf die Gesamtbevölkerung haben durch ihre konsequenter drastischen Maßnahmen. Verstehe ich Dich richtig, und wenn ja, ist das der Fall? Wenn es nicht der Fall ist (was einige Kurven suggerieren), wie definierst Du "wirkt dann auch"?

Schwarzfahrer
01.04.2021, 13:44
Die Gefahr ist theoretisch da, dass wir in einem schrecklichen Überwachungsstaat enden, gerade in Anbetracht der elektronischen Möglichkeiten. Ich bin aber sehr positiv gestimmt, dass die Gesellschaft etwas Tragfähiges aushandelt und in der Krise wächst und langfristig davon profitiert.
:Blumen:
In diesem Kontext passt die aktuelle Pressemeldung des Stasimuseums, nach dem die für Karfreitag geplante Öffnung verschoben wird, obwohl ein ausführliches Hygienekonzept ausgearbeitet wurde:
Jörg Drieselmann, Geschäftsführer des Stasimuseums: „Gerade uns als Stasimuseum stünde es
schlecht zu Gesicht, am Eingang zum Museum Informationen zu sammeln, die eigentlich der
ärztlichen Schweigepflicht unterliegen. Unser Museum wurde von Menschen gegründet, die am 15.
Januar 1990 die Stasizentrale besetzten und am Ort der Angst einen Ort des Austauschs und der
Offenheit aufbauten. Das Stasimuseum informiert über die SED-Diktatur und wirbt damit für den
freiheitlichen Rechtsstaat. (https://stasimuseum.de/media/2021_03_31_Presseinformation.pdf)
Irgendwie stellt das eine Parallele zwischen der bereits betriebenen Kontrollmaßnahmen und den Metzoden der Stasi her - da ist der Schritt zu denen, die "Corona-Diktatur" schreien, nicht weit :Cheese:

Hafu
01.04.2021, 13:48
Wenn Politiker von Kontaktbeschränkungen reden, aber dann jeden Tag in ner Talkshow sind, bzw. jeden Tag an einem anderen Ort öffentlich auftreten, dann ist das für mich wie Wasser predigen und Wein saufen!

Von welchen Politikern redest du konkret?

Anne Will wird z.B. in Berlin aufgezeichnet. Wenn da Bundespolitiker zu Gast sind (die erstmal einen Schnelltest vor der Sendung machen müssen) sehe ich da wenig Problempotenzial.

Söder ist zwar sehr oft mit Stellungnahmen in diversen Schwerpunktsendungen und Diskussionsrunden dabei, aber eigentlich immer nur als Zuschaltung in Form eines an der Wand hängenden Monitors.

Wann ich Baerbock oder Habeck das letzte mal in einer Talksendung gesehen habe, kann ich mich gar nicht mehr erinnern.

Der einzige Politiker, den man wirklich extrem oft in Live-Sendungen in personam antrifft, ist Karl Lauterbach, dem ich aber zutrauen würde bei seinen Auftritten in Hamburg bei Lanz, wohin er i.d.R. mit dem Zug fährt, wenig soziale Kontakte ohne viel Abstand und korrekt angelegter FFP2-Maske zu haben.

Grundsätzlich ist es heutzutage nunmal Teil des Jobs von Politikern nicht nur Politik zu machen, sondern auch diese Politik ihren Wählern zu erklären. Für Bundespolitiker gibt es hierfür laut einem Zitat des letzten männlichen Bundeskanzlers aus einer Zeit, als es social media nahezu noch noch nicht gab, nur "Glotze und Bild".

Politiker, die die Bildzeitung zum Erklären ihrer Politik nutzen sind mir a priori suspekt. mit YT, IG oder Twitter haben die allermeisten deutschen Politiker wenig am Hut, was angesichts der Ambivalenz die diesen Medien innewohnt (siehe Twitter-Nutzung durch Trump) gar nicht so schlecht ist. Also bleibt für viele dann nur noch die "Glotze",

Bockwuchst
01.04.2021, 14:05
Hendrik Streeck tritt in die Partei die "dieBasis" ein und wird sich im Bundesvorstand engagieren:
www.basis.de

keko#
01.04.2021, 14:05
In diesem Kontext passt die aktuelle Pressemeldung des Stasimuseums, nach dem die für Karfreitag geplante Öffnung verschoben wird, obwohl ein ausführliches Hygienekonzept ausgearbeitet wurde:

Irgendwie stellt das eine Parallele zwischen der bereits betriebenen Kontrollmaßnahmen und den Metzoden der Stasi her - da ist der Schritt zu denen, die "Corona-Diktatur" schreien, nicht weit :Cheese:

Die Gefahr einer direkten "klassischen" Knechtschaft und Überwachung (DDR, Diktatur, Staat, Polizei, elektronische Hilfsmittel) sehe ich nicht, weil das einfach zu offensichtlich wäre bzw. ist.
Ich befürchte eher die Gefahr einer stärkeren indirekten Abhängigkeit und Kontrolle über das Geld bzw. einer codierbaren Währung, da ich davon ausgehe, dass durch Corona viele Menschen wirtschaftlich absteigen werden und somit stärker auf irgendwelche "Jobs" und Zuwendungen angewiesen sein werden.

kupferle
01.04.2021, 15:06
Die Gefahr einer direkten "klassischen" Knechtschaft und Überwachung (DDR, Diktatur, Staat, Polizei, elektronische Hilfsmittel) sehe ich nicht, weil das einfach zu offensichtlich wäre bzw. ist.
Ich befürchte eher die Gefahr einer stärkeren indirekten Abhängigkeit und Kontrolle über das Geld bzw. einer codierbaren Währung, da ich davon ausgehe, dass durch Corona viele Menschen wirtschaftlich absteigen werden und somit stärker auf irgendwelche "Jobs" und Zuwendungen angewiesen sein werden.

https://www.deutschlandfunk.de/neues-bnd-gesetz-steilvorlage-fuer-eine.2907.de.html?dram:article_id=489485



Die Wege werden dafür definitiv bereitet!

Hafu
01.04.2021, 15:14
Hendrik Streeck tritt in die Partei die "dieBasis" ein und wird sich im Bundesvorstand engagieren:
www.basis.de

Dein Link wird von Chrome blockiert.

Aber auch ohne Klicken: Heute ist 1. April;)

(Wenn da irgendwas dran wäre, dann würde das auch in meiner Twitter-Blase auftauchen.)

Steff1702
01.04.2021, 15:41
Die Gefahr ist theoretisch da, dass wir in einem schrecklichen Überwachungsstaat enden, gerade in Anbetracht der elektronischen Möglichkeiten. Ich bin aber sehr positiv gestimmt, dass die Gesellschaft etwas Tragfähiges aushandelt und in der Krise wächst und langfristig davon profitiert.
:Blumen:
Lauterbach meinte ja schon, dass die Bewegungsdaten zeigen, dass die Leute soziale Kontakte pflegen und nicht nur spazieren gehen.
Dass Google etc die Bewegungsdaten für Stau, Werbung etc. nutzen war mir schon klar.
Dass der Staat die Daten aber nutzt um evtl. weitreichende Grundrechtseingriffe zu beschließen finde ich erschreckend.
Ist immer noch ein Unterschied ob dir jemand versucht etwas zu verkaufen oder ob du an 21 Uhr nicht mehr raus darfst.
Btw: über Weihnachten/Silvester war in BaWü noch Ausgangssperre, ihr würdet euch wundern wieviel da draußen trotzdem noch los war

deralexxx
01.04.2021, 15:45
Lauterbach meinte ja schon, dass die Bewegungsdaten zeigen, dass die Leute soziale Kontakte pflegen und nicht nur spazieren gehen.
Dass Google etc die Bewegungsdaten für Stau, Werbung etc. nutzen war mir schon klar.
Dass der Staat die Daten aber nutzt um evtl. weitreichende Grundrechtseingriffe zu beschließen finde ich erschreckend.
Ist immer noch ein Unterschied ob dir jemand versucht etwas zu verkaufen oder ob du an 21 Uhr nicht mehr raus darfst.
Btw: über Weihnachten/Silvester war in BaWü noch Ausgangssperre, ihr würdet euch wundern wieviel da draußen trotzdem noch los war

Ist dir klar, welche Daten (in welcher Abstraktion) die Daten von Google und Apple weltweit bereit gestellt werden?

Edit: Gerade diese Daten zeigen doch, dass Privatsphäre und Datenschutz etwas wertiges ist, was weltweit in diesen Fällen gleich behandelt und hochgehalten wird. Wie du das als Beispiel für Überwachungsstaat Argumentation und Grundrechtseinschränkungen anbringen willst ist mir nicht klar.

iaux
01.04.2021, 15:46
Von welchen Politikern redest du konkret?

Anne Will wird z.B. in Berlin aufgezeichnet. Wenn da Bundespolitiker zu Gast sind (die erstmal einen Schnelltest vor der Sendung machen müssen) sehe ich da wenig Problempotenzial.

Söder ist zwar sehr oft mit Stellungnahmen in diversen Schwerpunktsendungen und Diskussionsrunden dabei, aber eigentlich immer nur als Zuschaltung in Form eines an der Wand hängenden Monitors.

Der einzige Politiker, den man wirklich extrem oft in Live-Sendungen in personam antrifft, ist Karl Lauterbach, dem ich aber zutrauen würde bei seinen Auftritten in Hamburg bei Lanz, wohin er i.d.R. mit dem Zug fährt, wenig soziale Kontakte ohne viel Abstand und korrekt angelegter FFP2-Maske zu haben.

Grundsätzlich ist es heutzutage nunmal Teil des Jobs von Politikern nicht nur Politik zu machen, sondern auch diese Politik ihren Wählern zu erklären.

Es geht um eine Vorbildfunktion... nicht um das Ansteckungsrisiko... Söder is an einem Tag in Passau und am andern in Nürnberg... und Lauterbach... vor allem die beiden... homeoffice fordern und gleichzeitig die Schulen geschlossen halten...
Wenn Schule nur noch digital funktioniert, dann kann man erst recht Politik auch über eine digitale Schalte erklären...

merz
01.04.2021, 15:56
Für mich hieße die Feststellung "wirkt dann auch", daß die genannten Länder im Vergleich zu Deutschland wesentlich niedrigere Hospitalisierungs- und Todeszahlen bezogen auf die Gesamtbevölkerung haben durch ihre konsequenter drastischen Maßnahmen. Verstehe ich Dich richtig, und wenn ja, ist das der Fall? Wenn es nicht der Fall ist (was einige Kurven suggerieren), wie definierst Du "wirkt dann auch"?

Mit den Maßnahmen würde massiven Wellen gebrochen und wirklich schlimme Wachstums-Zustände irgendwann beendet - das hört nicht von alleine auf (mit der Ausnahme der komplette Eskalation, was nun keiner wollen kann).

Eindrucksvollste Beispiele aus der europäischen "Winterwelle"(also die 2.) sind für mich UK und Portugal.


m.

Steff1702
01.04.2021, 16:00
Es geht um eine Vorbildfunktion... nicht um das Ansteckungsrisiko... Söder is an einem Tag in Passau und am andern in Nürnberg... und Lauterbach... vor allem die beiden... homeoffice fordern und gleichzeitig die Schulen geschlossen halten...
Wenn Schule nur noch digital funktioniert, dann kann man erst recht Politik auch über eine digitale Schalte erklären...

Vor allem fährt Söder zur MPK nach Berlin, sitzt dann dort in nem anderen Raum wie die Kanzlerin und Müller aus Berlin und nimmt von dort per Video wie der Rest an der Konferenz Teil

Edit: https://twitter.com/markus_soeder/status/1374003149611106313?s=21

pepusalt
01.04.2021, 16:26
Vor allem fährt Söder zur MPK nach Berlin, sitzt dann dort in nem anderen Raum wie die Kanzlerin und Müller aus Berlin und nimmt von dort per Video wie der Rest an der Konferenz Teil

Edit: https://twitter.com/markus_soeder/status/1374003149611106313?s=21

Wo steht da getwittert dass Söder nach Berlin zur MPK gefahren ist?

keko#
01.04.2021, 20:27
Lauterbach meinte ja schon, dass die Bewegungsdaten zeigen, dass die Leute soziale Kontakte pflegen und nicht nur spazieren gehen.
Dass Google etc die Bewegungsdaten für Stau, Werbung etc. nutzen war mir schon klar.
Dass der Staat die Daten aber nutzt um evtl. weitreichende Grundrechtseingriffe zu beschließen finde ich erschreckend.
Ist immer noch ein Unterschied ob dir jemand versucht etwas zu verkaufen oder ob du an 21 Uhr nicht mehr raus darfst....

Ja, Google stellt Dienste bereit, die ich nutzen kann und ich gebe Google dafür im Gegenzug meine Daten. Das ganze ist aber freiwillig. Es wäre etwas anderes, wenn ich dies tun müsste. So weit sind wir aber noch lange nicht, auch wenn die technischen Grundlagen hierzu sich langsam ausbilden.

Tobi F.
01.04.2021, 21:50
Manchmal frage ich mich, ob das alles immer so freiwillig ist, wie das dargestellt wird.
Also Google, etc.pp.

Auf der anderen Seite wird jeder Sch*** mit einer App dargestellt.
Alles ist besser mit einer App.

Und wenn man dann mal rigoros drauf verzichten möchte, gibt es auf einmal die Möglichkeit der freien Wahl doch nimmer.

Bestes Beispiel ist die Organisation der Impferei..... probier das doch mal ohne Handy.

Sorry, war mal wieder ein wenig offtopic.

Hafu
02.04.2021, 08:48
...
Btw: über Weihnachten/Silvester war in BaWü noch Ausgangssperre, ihr würdet euch wundern wieviel da draußen trotzdem noch los war

Das war dann offensichtlich ein Kontrollproblem.

Eine Ausgangssperre lässt sich leicht kontrollieren und muss dann auch strafbewehrt kontrolliert werden, damit sich die Unvernünftigen daran halten.

In Bayern (Erfahrungen aus erster Hand habe ich aus der Stadt Nürnberg sowie aus den Landkreisen Traunstein und Rosenheim) hält man sich daran.

Das Bußgeld bei einem Verstoß gegen die Ausgangssperre beträgt 500,-€!

DocTom
02.04.2021, 11:11
Wo steht da getwittert dass Söder nach Berlin zur MPK gefahren ist?

Man konnte, aus der Erinnerng, auf tagesschau 24 sehen, wie er vor der MPK vor dem Kanzleramt aus dem BMW mit M-Kennzeichen gestiegen ist...:Blumen:

In HH war Mittwoch Abend noch Jugendparty an der Alster (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Hamburger-Polizei-loest-grosse-Party-an-der-Alster-auf,alsterwiesen104.html). Ist aber bisher noch kein Massensterben unter Jugendlichen in HH gemeldet worden. :Cheese:

Bestimmt hattet Ihr auch schon den Faktencheck zu Wagenknecht und Intensivbetten.
https://mobile.twitter.com/rosenbusch_/status/1376905709925892099

Und ihre guten Äußerungen zu käuflichen Politikern...
https://www.focus.de/politik/deutschland/weitergedacht/weitergedacht-die-wagenknecht-kolumne-lobbyismus-spenden-kaeuflichkeit-deutschlands-politik-hat-ein-problem-es-ist-nicht-die-raffgier_id_13101125.html
:Huhu:

Schones Osterfest allen!

Klugschnacker
02.04.2021, 11:26
Man konnte, aus der Erinnerng, auf tagesschau 24 sehen, wie er vor der MPK vor dem Kanzleramt aus dem BMW mit M-Kennzeichen gestiegen ist...:Blumen:


Und ich sah kürzlich die Polizei auf den Straßen, obwohl Ausgangssperre war!
:Lachanfall:

merz
02.04.2021, 12:34
Bestimmt hattet Ihr auch schon den Faktencheck zu Wagenknecht und Intensivbetten.
https://mobile.twitter.com/rosenbusch_/status/1376905709925892099



Mmh, ich weiss nicht, was sie meint, aber sie ist ja auch Doktorin der Philosophie, vll liegt es daran

m.

captain hook
02.04.2021, 13:02
Man konnte, aus der Erinnerng, auf tagesschau 24 sehen, wie er vor der MPK vor dem Kanzleramt aus dem BMW mit M-Kennzeichen gestiegen ist...:Blumen:

In HH war Mittwoch Abend noch Jugendparty an der Alster (https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Hamburger-Polizei-loest-grosse-Party-an-der-Alster-auf,alsterwiesen104.html). Ist aber bisher noch kein Massensterben unter Jugendlichen in HH gemeldet worden. :Cheese:

Bestimmt hattet Ihr auch schon den Faktencheck zu Wagenknecht und Intensivbetten.
https://mobile.twitter.com/rosenbusch_/status/1376905709925892099

Und ihre guten Äußerungen zu käuflichen Politikern...
https://www.focus.de/politik/deutschland/weitergedacht/weitergedacht-die-wagenknecht-kolumne-lobbyismus-spenden-kaeuflichkeit-deutschlands-politik-hat-ein-problem-es-ist-nicht-die-raffgier_id_13101125.html
:Huhu:

Schones Osterfest allen!

Ehrlich gesagt hab ich bis heute nicht verstanden worauf du eigentlich hinaus willst.

Frohe Ostern nach Hamburg!

LidlRacer
02.04.2021, 15:16
Bestimmt hattet Ihr auch schon den Faktencheck zu Wagenknecht und Intensivbetten.
https://mobile.twitter.com/rosenbusch_/status/1376905709925892099


Warum schaust du nicht selbst nach nem Faktencheck, BEVOR du unqualifizierten Mist weiterverbreitest?

Correctiv: Nein, während der Pandemie wurden nicht „nonstop“ Intensivbetten abgebaut (https://correctiv.org/faktencheck/2020/12/03/nein-waehrend-der-pandemie-wurden-nicht-nonstop-intensivbetten-abgebaut)

Intensivregister FAQ:
Was wird in der Zeitreihe ‚Gesamtzahl gemeldeter Intensivbetten‘ gezeigt?
Warum sank von Mitte Oktober bis Ende Dezember die Anzahl der freien betreibbaren Betten? (https://www.intensivregister.de/#/faq/fcf0530f-9211-436d-9a08-5c378a9a356e)

anlot
02.04.2021, 15:20
Mmh, ich weiss nicht, was sie meint, aber sie ist ja auch Doktorin der Philosophie, vll liegt es daran

m.

Wenn ich das richtig verstehe, so zeigt Sie auf, dass im 2. HJ 2020 ca. 6.000 Intensivbetten in D abgebaut wurden. Das wären, lt. ihren Ausführungen, genauso viele wie in der 2. Welle mit COVID Patienten belegt waren. Wenn die Zahlen stimmen (müsste man im Intensivregister nachlesen können), so wäre das schon ein ziemliches Ding und eine weitere Maßnahme, die einen nur noch ratlos zurück lässt.

Wir können ja nicht ernsthaft das Land in mehrere Lockdowns schicken, damit das Gesundheitssystem nicht an seine Grenzen kommt und gleichzeitig Kapazitäten zurück fahren. Wäre nicht ganz so logisch. 😬😉

tandem65
02.04.2021, 15:29
Wir können ja nicht ernsthaft das Land in mehrere Lockdowns schicken, damit das Gesundheitssystem nicht an seine Grenzen kommt und gleichzeitig Kapazitäten zurück fahren. Wäre nicht ganz so logisch. 😬😉

Wenn ich mich recht erinnere wurde auch letztes Jahr publik, daß von Kliniken mehr Betten gemeldet wurden als Verfügbar waren um Hilfen für nicht vorhandene Betten zu kassieren. Ich kann mich natürlich auch täuschen und eine Falschmeldung im Hinterkopf haben. Lidl kann aber sicher noch mal nach googeln.
Dann wären ja nicht vorhanden Kapazitäten abgebaut worden. ;)

keko#
02.04.2021, 15:45
Das war dann offensichtlich ein Kontrollproblem.

Eine Ausgangssperre lässt sich leicht kontrollieren und muss dann auch strafbewehrt kontrolliert werden, damit sich die Unvernünftigen daran halten.

In Bayern (Erfahrungen aus erster Hand habe ich aus der Stadt Nürnberg sowie aus den Landkreisen Traunstein und Rosenheim) hält man sich daran.

Das Bußgeld bei einem Verstoß gegen die Ausgangssperre beträgt 500,-€!

Mag auf dem Land vielleicht funktionieren. Gestern war ich in Stuttgart und da saßen, wie an früheren Frühlingstagen vergangener Jahre auch, auf den Wiesen und Plätzen sehr viele Menschen. Zwar waren es entsprechend kleine Gruppen, aber durch die große Anzahl der Gruppen war das längst nicht mehr "sauber". Zwar stehen hier und da Polizeiwagen, aber die Insaßen waren mehr mit ihrem Handy beschäftigt, als dem Treiben draussen :Lachen2:
Die Erstgeborene einer mir sehr nahestehenden Person erzählte uns heute aus der französischen Hauptstadt, dass sie gestern bei einer Freundin übernachetet und als sie nach 19 Uhr die wenigen Straßen durch Paris zu ihrer Freundin lief, war das übliche geschäftige Treiben zu sehen. Manche Wirte hätten ihre Hocker noch immer draussen stehen gehabt.
Wenn die Menschen nicht miziehen, wird das mit den Lockdowns und Ausgangsbesschränkungen nichts. Zumal ich anfangs einen Lockdown auch als etwas Einmaliges verstanden habe.

LidlRacer
02.04.2021, 15:47
... damit das Gesundheitssystem nicht an seine Grenzen kommt ...

"Die Intensivstationen nicht zu überlasten - das ist ohnehin ein ziemlich bescheuertes und absolut falsches Ziel", wie Melanie Brinkmann gestern beim Lanz mal wieder sehr richtig gesagt hat.
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-1-april-2021-100.html
(ab 25:43)

Also nicht dass es gut wäre, über die Belastungsgrenze zu gehen. Aber knapp unter der Grenze ist alles schlechter als weit unter der Grenze.

anlot
02.04.2021, 15:52
Warum schaust du nicht selbst nach nem Faktencheck, BEVOR du unqualifizierten Mist weiterverbreitest?

Correctiv: Nein, während der Pandemie wurden nicht „nonstop“ Intensivbetten abgebaut (https://correctiv.org/faktencheck/2020/12/03/nein-waehrend-der-pandemie-wurden-nicht-nonstop-intensivbetten-abgebaut)

Intensivregister FAQ:
Was wird in der Zeitreihe ‚Gesamtzahl gemeldeter Intensivbetten‘ gezeigt?
Warum sank von Mitte Oktober bis Ende Dezember die Anzahl der freien betreibbaren Betten? (https://www.intensivregister.de/#/faq/fcf0530f-9211-436d-9a08-5c378a9a356e)



Ok. Danke. Dachte mir schon das das kaum stimmen kann

Stefan
02.04.2021, 17:52
Ich habe gerade nochmal auf den Kalender geschaut, ob heute auch noch 1. April ist:

"Die für Ende Juni angesetzte Mobilfunk-Messe "Mobile World Congress" (MWC) verliert angesichts der Corona-Risiken weitere bekannte Aussteller.
...
Der Veranstalter, die Mobilfunkanbieter-Vereinigung GSMA, hält bisher an dem Plan fest, in Barcelona 45.000 bis 50.000 Teilnehmer zusammenzubringen. " (https://www.heise.de/news/Absage-Auch-Intel-nicht-beim-MWC-6004779.html)

Ich würde ja mein Rennrad darauf verwetten, dass es in Q2 keine Indoormesse mit 40000 Teilnehmern in Spanien gibt.

LidlRacer
02.04.2021, 18:36
Harte Abrechnung der Quarks-Redaktion mit der deutschen Corona-Politik:
Unwissenschaftliche Corona Politik: Mit Ansage ins Verderben | Quarks Kommentar (https://www.youtube.com/watch?v=alVblEtjLUs)
:Blumen:

Hafu
02.04.2021, 18:48
Mag auf dem Land vielleicht funktionieren. ...Zwar stehen hier und da Polizeiwagen, aber die Insaßen waren mehr mit ihrem Handy beschäftigt, als dem Treiben draussen ...

Nürnberg ist jetzt nicht unbedingt Großstadt, aber auch ganz sicher kein Land und mein Sohn und meine Tochert wohnen dort 5 Gehminuten von der Altstadt entfernt. Dort funktioniert die seit zwei Wochen geltende Ausgangssperre ab 22:00h.

Du schreibst es ja oben selber: wenn die Polizei sich nicht für Kontrollen interessiert, dann halten sich die, die sich auch sonst im privaten Bereich nicht für AHA-Regeln interessieren natürlich nicht daran.

Die bayerische Polizei ist da anders gestrickt. In Bayern finden auch keine Querdenker-Demos mit massenfachem Verstoß gegen Auflagen statt, so wie zuletzt in Kassel, wo die Polizei sich z.T. mehr mit den Gegendemonstranten beschäftigt hat, als den organisierten Schwurblern und komplett überfordert war. Eine vergleichbare Demo in München die Woche davor war nach Verstoß gegen Auflagen aufgelöst worden (https://www.br.de/nachrichten/bayern/es-reicht-corona-demo-in-muenchen-aufgeloest,SRXmF7e)

Grundsätzlich gilt: eine nächtliche Ausgangssperre ist wissenschaftlich nachgewiesen eine wirksame Einzelmaßnahme zur Reduzierung sozialer Kontakte während eines Lockdowns. Dazu gibt es mittlerweile gerade auch aus Frankreich, ebenso aber auch aus UK sehr gute Daten.

Hafu
02.04.2021, 19:03
Harte Abrechnung der Quarks-Redaktion mit der deutschen Corona-Politik:
Unwissenschaftliche Corona Politik: Mit Ansage ins Verderben | Quarks Kommentar (https://www.youtube.com/watch?v=alVblEtjLUs)
:Blumen:

:Blumen:

Als Ergänzung hierzu: es gibt gerade eine Petition mit der Forderung eines sofortigen Lockdowns (https://www.openpetition.de/petition/online/wir-fordern-einen-strikten-lockdown-gegen-die-dritte-welle-jetzt), ins Leben gerufen von Friedemann Karig und Samira El Ouassil vom Polit-Podcast "Piratensender Powerplay". Kann man mit unterschreiben und v.a. auch teilen.
(nach dem Eintragen in die Petition muss man noch auf den per mail geschickten Bestätigungslink klicken, damit die virtuelle Unterschrift gültig ist)

Der erneute Lockdown wird sowieso irgendwann kommen, aber wenn man jetzt noch weitere zwei Wochen Zeit verliert bis zum Termin der nächsten MP-Konferenz, dann hat man weitere wertvolle Zeit verloren, und der dann beschlossene Lockdown muss unnötig lange dauern, bis man die Infektsituation wieder unter Kontrolle hat.

Mehrere Ministerpräsidenten, die dauernd lamentieren, dass die "Menschen müde sind und sich nach Lockerungen sehnen" haben aktuell eine komplett verschobene Realitätswahrnehmung, wie jüngste repräsentative Meinungsumfragen belegen. In den sozialen Medien dominieren oft die Minderheit der Lockdowngegner, Coronaverharmloser und Schwurbler, insbesondere in den Kommentarspalten diverser Zeitungen und FB-Auftritte der Politik.
Tatsächlich machen diese lauten Kritiker vernünfter Corona-Bekämpfungsmaßnahmen unter 30% aus und die nicht so laute Mehrheit akzeptiert die notwendigen Maßnahmen bzw. befürwortet sogar substanzielle Verschärfungen.

LidlRacer
02.04.2021, 19:12
:Blumen:

Als Ergänzung hierzu: es gibt gerade eine Petition mit der Forderung eines sofortigen Lockdowns (https://www.openpetition.de/petition/online/wir-fordern-einen-strikten-lockdown-gegen-die-dritte-welle-jetzt), ins Leben gerufen von Friedemann Karig und Samira El Ouassil vom Polit-Podcast "Piratensender Powerplay".

Der erneute Lockdown wird sowieso irgendwann kommen, aber wenn man jetzt noch weitere zwei Wochen Zeit verliert bis zum Termin der nächsten MP-Konferenz, dann hat man weitere wertvolle Zeit verloren, und der dann beschlossene Lockdown muss unnötig lange dauern, bis man die Infektsituation wieder unter Kontrolle hat.

Ich war ausnahmsweise schneller! :)
Petition für strikten Lockdown:
https://www.openpetition.de/petition/online/wir-fordern-einen-strikten-lockdown-gegen-die-dritte-welle-jetzt

Hafu
02.04.2021, 19:20
Ich war ausnahmsweise schneller! :)

Was solche Dinge angeht bist du eigentlich immer schneller.:Blumen:

Habe den dazugehörigen Podcast erst heute beim Radfahren angehört. Und hier im Thread ist es sowieso schwer, komplett auf dem Laufenden zu bleiben, wenn man versucht nebenher noch ein normales Leben zu führen.;)

Doppelt verlinkt hält auf jeden Fall besser.

noam
02.04.2021, 19:28
Mehrere Ministerpräsidenten, die dauernd lamentieren, dass die "Menschen müde sind und sich nach Lockerungen sehnen" haben aktuell eine komplett verschobene Realitätswahrnehmung

Ich glaube diese Ministerpräsidenten verstehen ihre Wähler nur einfach nicht. Die Leute wollen nachvollziehbares konsequentes erfolgversprechendes Handeln mit einer entsprechenden Perspektive. Das müssen eben nicht zwingend Lockerungen sein. Sondern auch ein sehr sehr strenger Lockdown entspricht diesem.

Ich denke wir sind uns alle einig, dass es ideal wäre, wenn sich 2 Wochen alle am Riemen reißen, Corona sich totläuft, wir die Einreise streng überwachen und dafür das normale Leben innerhalb Deutschlands wieder losgehen kann.

keko#
02.04.2021, 19:51
...

Du schreibst es ja oben selber: wenn die Polizei sich nicht für Kontrollen interessiert, dann halten sich die, die sich auch sonst im privaten Bereich nicht für AHA-Regeln interessieren natürlich nicht daran....

Grundsätzlich gilt: eine nächtliche Ausgangssperre ist wissenschaftlich nachgewiesen eine wirksame Einzelmaßnahme zur Reduzierung sozialer Kontakte während eines Lockdowns. Dazu gibt es mittlerweile gerade auch aus Frankreich, ebenso aber auch aus UK sehr gute Daten.

Also ich möchte auch nicht anzweifeln, dass Ausgangssperren nichts bringen. Und da ich im April jedes Jahr stark allergiegeschädigt bin, bin ich heute sogar erstmals in vollem Corona-Atemschutz spazieren gegangen und ich hatte das Gefühl, dass das hilft :Cheese:

Nur finde ich, dass wir uns mit den Maßnahmen in einer Art Endlosschleife befinden. Wenn ich nach Isreal schaue, wo ja sehr viel mehr Menschen geimpft sind, dann höre ich, dass es trotzdem noch Ein- und Ausreiseverbote gibt (scheinbar dürfen bestimmte Kontigente ins Nachbarland Ägypten). Trotz Impfungen riegelt sich das Land mehr oder weniger ab.

Wie kommen wir da denn raus? Ich sehe auch im 2. Jahr Corona kein Ende in Sicht.

Zu allem Überdruss hat die politisch kaputte und bettelarme Bananenrepublik meiner lieben Frau, die nie wirklich etwas gegen Corona gemacht haben, nach wie vor praktisch keine Neuinfizierten. Etwas anderes ist es bei Verwandten in Florida und Georgia, die zwar mit Corona zu kämpfen haben, aber nicht mit Lockdowns und Beschränkungen. Sie leben seit Monaten ihr normales Leben. Nicht nur dass, Impfen lassen können sie sich praktisch im Vorbeigehen. Es scheint, dass AMERICA FIRST zumindest bei diesem Thema Erfolg hatte.

merz
02.04.2021, 19:57
Tja, der deep state weiss eben was er zu tun hat ( :), sorry, der musste jetzt mal raus - im Ernst, der Erfolg der USA ist bewundernswert, freut und erleichert mich, die Grundlage dafür ist / muss wohl in 2020 gelegt worden sein)


m.
(Das weitergehende Wunder von Haiti freut mich natürlich auch.)

DocTom
02.04.2021, 20:28
Warum schaust du nicht selbst nach nem Faktencheck, ...


Selbst Du kannst ohne große geistige Kapazitäten ersehen und lesen, dass ich auf das Video von Frau Wagenknecht hingewiesen habe, wo sie sich zum Intensivbettenabbau aus ihrer Sicht äußert.
Nix anderes. Da musst Du nicht mit deinem Covidioten kommen. Und bei deinen Faktencheckern ist bisher nichts zum Statement von Frau Wagenknecht zu finden gewesen.
Ich vertraue da dem Team um Frau Wagenknecht deutlich mehr, als einem mir unbekannten Discounter Unterstützer. Bisher ist mir Frau Wagenknecht zumindest nicht als Covidiotin aufgefallen.

Brüssel zeigt, was die Menschen unter 30 und die Gerichte dort von weiteren strikten Maßnahmen halten. https://taz.de/Covid-Restriktionen-in-Belgien/!5760209/

LidlRacer
02.04.2021, 20:29
Ich denke wir sind uns alle einig, dass es ideal wäre, wenn sich 2 Wochen alle am Riemen reißen, Corona sich totläuft, wir die Einreise streng überwachen und dafür das normale Leben innerhalb Deutschlands wieder losgehen kann.

Dass 2 Wochen reichen ist eine ähnliche Illusion wie die verkorkste Osterruhe.
Und "am Riemen reißen" klingt nach Freiwilligkeit, die leider auch nicht reicht.

LidlRacer
02.04.2021, 20:39
Selbst Du kannst ohne große geistige Kapazitäten ersehen und lesen, dass ich auf das Video von Frau Wagenknecht hingewiesen habe, wo sie sich zum Intensivbettenabbau aus ihrer Sicht äußert.
Nix anderes. Da musst Du nicht mit deinem Covidioten kommen. Und bei deinen Faktencheckern ist bisher nichts zum Statement von Frau Wagenknecht zu finden gewesen.
Ich vertraue da dem Team um Frau Wagenknecht deutlich mehr, als einem mir unbekannten Discounter Unterstützer. Bisher ist mir Frau Wagenknecht zumindest nicht als Covidiotin aufgefallen.

Brüssel zeigt, was die Menschen unter 30 und die Gerichte dort von weiteren strikten Maßnahmen halten. https://taz.de/Covid-Restriktionen-in-Belgien/!5760209/

Frau Wagenknecht hat bei diesem Thema keinerlei Kompetenz (von einem kompetenten "Team" weiß ich auch nichts) und im Wesentlichen nachgeplappert, was Verquerdenker Schiffmann schon vor ca. 5 Monaten abgesondert hat.
https://twitter.com/karin_adesina/status/1376996741535445007

Du meinst die Idioten unter 30 in Brüssel.

LidlRacer
02.04.2021, 20:49
Bisher ist mir Frau Wagenknecht zumindest nicht als Covidiotin aufgefallen.

"Wagenknecht ist eine Politikerin mit außergewöhnlicher rhetorischer Begabung.
Ihre Beiträge zum Corona-Diskurs wird man einst in Vorlesungen als Beispiele dafür verwenden können, mit welch perfidem Geschick manche Populisten/-innen hierzulande die Pandemiebekämpfung sabotierten."
https://twitter.com/TomBielefeld/status/1375944487336296457

PS: Wagenknecht wurde als Rednerin zur Reichsbürger-/Nazi-/Querdenkerdemo eingeladen:
https://twitter.com/herbstzeit2018/status/1377279673714020361

Stefan
02.04.2021, 21:18
Ich vertraue da dem Team um Frau Wagenknecht deutlich mehr, als einem mir unbekannten Discounter Unterstützer. Bisher ist mir Frau Wagenknecht zumindest nicht als Covidiotin aufgefallen.

Bevor man Wagenknecht verteidigt sollte man sich erstmal darüber informieren, was sie zum Stalinismus und zur DDR geschrieben und gesagt hat.

----------------------------

Für Schweiz-Interessierte finde ich diesen NZZ-Artikel interessant:

Gegen das Impfen, Masken und den Staat – so gut sind die Corona-Skeptiker vernetzt
In den letzten Monaten ist eine ganze Reihe von Organisationen entstanden, welche die Corona-Massnahmen aufs Schärfste bekämpfen. Die Vereinigungen sprechen unterschiedliche Gesellschaftsgruppen an, haben jedoch viele Gemeinsamkeiten (https://www.nzz.ch/schweiz/so-ticken-die-corona-skeptiker-ld.1607927).

Steff1702
03.04.2021, 09:00
Bevor man Wagenknecht verteidigt sollte man sich erstmal darüber informieren, was sie zum Stalinismus und zur DDR geschrieben und gesagt hat.

----------------------------

Für Schweiz-Interessierte finde ich diesen NZZ-Artikel interessant:

Gegen das Impfen, Masken und den Staat – so gut sind die Corona-Skeptiker vernetzt
In den letzten Monaten ist eine ganze Reihe von Organisationen entstanden, welche die Corona-Massnahmen aufs Schärfste bekämpfen. Die Vereinigungen sprechen unterschiedliche Gesellschaftsgruppen an, haben jedoch viele Gemeinsamkeiten (https://www.nzz.ch/schweiz/so-ticken-die-corona-skeptiker-ld.1607927).

Das juckt wieder nur bei den Politikern die anderer Meinung sind, oder?

Stört dich das beim Lockdown-Hardliner Kretschmann auch? Mao ist dann bestimmt wieder was ganz anderes

Stefan
03.04.2021, 09:13
Das juckt wieder nur bei den Politikern die anderer Meinung sind, oder?

Ich wusste, dass Du anbeisst.

Es ging hier aber nicht um Wagenknecht vs. andere Figur aus der Politik.
Es ging um das Vertrauen in Wagenknecht vs. das Vertrauen in einen Nutzer des Forums, der in der Vergangenheit mit Schuhen des Discounters Lidl gelaufen ist.

Das was man über Wagenknecht/Niemeyer einfach in Erfahrung bringen kann reicht mir aus um einer mir unbekannten Person (unabhängig von LidlRacer) mehr zu vertrauen.

Ich vertraue da dem Team um Frau Wagenknecht deutlich mehr, als einem mir unbekannten Discounter Unterstützer.

Hafu
03.04.2021, 09:21
... Die Leute wollen nachvollziehbares konsequentes erfolgversprechendes Handeln mit einer entsprechenden Perspektive. Das müssen eben nicht zwingend Lockerungen sein. Sondern auch ein sehr sehr strenger Lockdown entspricht diesem.

Da würde ich dir zu 100% recht geben. Die Gesellschaft würde mehrheitlich in Verbindung mit einer glaubwürdigen Öffnungsperspektive nahezu jede Form von vers
schärftem Lockdown akzeptieren, selbst die davon besonders betroffenen Branchen der Wirtschaft, aber die derzeitige Situation der kompletten Unsicherheit und komplett fehlender Öffnungsdaten ist zersetzend und zermürbend.

...Ich denke wir sind uns alle einig, dass es ideal wäre, wenn sich 2 Wochen alle am Riemen reißen, Corona sich totläuft, wir die Einreise streng überwachen und dafür das normale Leben innerhalb Deutschlands wieder losgehen kann.

Zwei Wochen strikter Lockdown hätten im Februar genügt, um von der damaligen 60er-Inzidenz auf eine stabile Inzidenz deutlich unter 30 zu kommen, bei der sich dann in Verbindung mit scharf kontrollierten Grenzen die britische Mutante auch nicht erst so flächendeckend ausgebreitet hätte. Die Chance wurde verpasst und jetzt wären eher vier bis fünf Wochen notwendig. Und je länger man wartet umso mehr.

Realistisch, das zeigt das Beispiel Portugal, ist eine Halbierung der Inzidenz-Zahlen alle zwei Wochen. Das heißt so, wie sie exponentiell ansteigen, kann man sie auch exponentiell wieder senken wobei eine starke, sichtbare Senkung der Zahlen während eines Lockdowns zweifellos auch ein guter, motivationssichernder Verstärker zum Durchhalten der Maßnahmen ist.
Zumindest psychologisch ist das eine ganz andere Situation als der aktuelle Dauermini-Lockdown ohne erkennbares Ende.

merz
03.04.2021, 09:34
Das tägliche, aktuelle Meldewesen des DIVI Registers zu Intensivbetten gibt es seit April 2020. Seitdem ist das Meldewesen mehrfach verbessert worden.
Alle Tagesreports sind öffentlich im Netz verfügbar.
(https://www.divi.de/divi-intensivregister-tagesreport-archiv)

Wenn man sich die Reports im Verlauf ansieht, schwanken die Einzelkapzitäten natürlich und damit auch die Gesamtkapazität.
Im Verlauf der Monate ist die Kapazität tatsächlich - wenn ich das richtig sehe - zurückgegangen.

(Zeitreihen: https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen)

Ich verstehe jetzt aber überhaupt nicht, welche Folgerungen Wagenknecht u.a. daraus ziehen wollen.

m.

Trimichi
03.04.2021, 10:32
Ja, unglaublich was abgeht. Früher brauchten die da oben sowas wie die Gestapo, die Stasi , den KGB oder was weis ich wen aber heute, da schafft man es mit Taschenspielertricks und Immunisierungsstrategien, dass die Leute sich nicht nur freiwillig wegsperren lassen, ja weit mehr noch, sogar für strengeres Wegsperren selbst protestieren.

Wer sich das mit dem Virus ausgedacht hat, muss ein Genie sein. Genie des Guten? Oder Genie des Bösen? Hm. Das müsste man jetzt wissen.

Kasperle lacht sich jedenfalls von früh bis Abend schlapp. Weil er Feierabend hat.

LidlRacer
03.04.2021, 12:16
Ich verstehe jetzt aber überhaupt nicht, welche Folgerungen Wagenknecht u.a. daraus ziehen wollen.


Dass die gesunkenen Kapazitäten Fake sind, und dass wir folglich ein paar Millionen Leute mehr erkranken lassen und viele Tausend mehr sterben lassen können.
Die sind so dämlich, dass es stinkt!

noam
03.04.2021, 14:58
Kurzer Reality Check:

ich war heute vormittag in einer 120.000 Einwohnerstadt (also der nächstgrößeren), da ich für Renovierungen für das Ladengeschäft meiner Mutter ein paar Dinge holen sollte. Nebenbei brauchen wir noch Kram für den Garten, also passte das ganz gut.

Baumärkte sind hier grundsätzlich geschlossen. Man kommt nur mit Gewerbeschein oder Termin rein.

Die letzten Einkäufe mit Gewerbeschein im Baumarkt liefen völlig unspektakulär. Gähnende Leere auf den Parkplätzen und im Laden hat man vielleicht ne Hand voll einkaufende gesehen.

Nun heute trifft mich der Schlag als ich auf den Parkplatz fuhr. Ich musste tatsächlich warten, bis eine Parklücke frei wurde, um Parken zu können. Am Eingang eine Schlange bis nach Mexico und alle hatten einen Termin und begehrten entsprechend Einlass. (Ich konnte mit Gewerbeschein einen anderen Eingang nutzen.) Drinnen im Markt hab ich keinen Unterschied zum Normalbetrieb eines Baumarktes feststellen können. So ein Hornbach ist ja riesig innen und es verläuft sich alles schon ordentlich. Subjektiv war das Verhalten der Menschen bezüglich Anstand auch sehr vorbildlich (Liegt aber wahrscheinlich daran, dass man sich in Baumärkten auch in den Gängen nicht auf den Füßen stehen muss).


Aber da muss man sich schon fragen, ob die gewählten Einlasszahlen tatsächlich zu einer Reduzierung der Infektionsübertragungswahrscheinlichkeit beitragen oder ob diese nicht deutlich zu großzügig gewählt wurden, wenn das Personenaufkommen in den Märkten nicht spürbar zum Normalbetrieb abweicht.

noam
03.04.2021, 15:01
Da würde ich dir zu 100% recht geben. Die Gesellschaft würde mehrheitlich in Verbindung mit einer glaubwürdigen Öffnungsperspektive nahezu jede Form von vers
schärftem Lockdown akzeptieren, selbst die davon besonders betroffenen Branchen der Wirtschaft, aber die derzeitige Situation der kompletten Unsicherheit und komplett fehlender Öffnungsdaten ist zersetzend und zermürbend.


Und führt dazu, dass die Leute die derzeit unter Bedingungen geöffneten Läden stürmen wie nichts gutes, weil man eben nicht weiß, ob man nächste Woche immernoch in den Baumarkt, Blumenladen oder zum Frisör kommt. So tummeln sich hier wieder deutlich mehr Menschen, als es eigentlich notwendig wäre und das Infektionsrisiko steigt.

Ich glaube, was den Menschen fehlt ist eine Verlässlichkeit.

iaux
03.04.2021, 15:58
Realistisch, das zeigt das Beispiel Portugal, ist eine Halbierung der Inzidenz-Zahlen alle zwei Wochen. Das heißt so, wie sie exponentiell ansteigen, kann man sie auch exponentiell wieder senken wobei eine starke, sichtbare Senkung der Zahlen während eines Lockdowns zweifellos auch ein guter, motivationssichernder Verstärker zum Durchhalten der Maßnahmen ist.
Zumindest psychologisch ist das eine ganz andere Situation als der aktuelle Dauermini-Lockdown ohne erkennbares Ende.

Mit zwei Wochen ist es in D doch nicht getan. Wir reden doch dann auch von mindestens 6 Wochen strikten Lockdown. Und im Anschluss einen weiterführenden minilockdown, so wie es in Portugal auch ist. Und auch in Portugal fürchtet man sich vor einer 4. Welle.
Ich möchte erstmal sehen wie das jmd offen und ehrlich kommuniziert. Und motivierend ist das auch ganz und gar nicht, da auch dann die Erfolgsaussichten vage sind.

P.S. Im Dezember hatte ich einen Termin bis um 22 Uhr, Ausgangssperre begann um 21 Uhr... es waren jede Menge Autos auf der Straße... in Bayern... Regensburg.

Hafu
03.04.2021, 18:23
Mit zwei Wochen ist es in D doch nicht getan. Wir reden doch dann auch von mindestens 6 Wochen strikten Lockdown.
...

Ich habe auch nicht geschrieben, dass jetzt zwei Wochen genügen. Das wäre im Februar der Fall gewesen. Jetzt benötigen wir mindestens 4 Wochen, entsprechend zwei Halbierungen der aktuellen Inzidenzen.
Du argumentierst, als ob wir irgendwelche sinnvollen Wahlmöglichkeiten zwischen Lockdown oder Nicht-Lockdown hätten. In Wahrheit geht es doch nur darum, ob wir jetzt gleich im Anschluss an die Osterfeiertage mit einem strikten Lockdown beginnen, oder ob wir noch zwei oder gar vier Wochen länger warten (mit dann mehreren tausend zusätzlichen Covid-19-Toten und noch mehr vermeidbaren Long-Covid-Fällen).

Ab einer bestimmten Inzidenz muss jede Regierung reagieren, das lernt derzeit sogar Wissenschaftsverweigerer Orban in Ungarn. Dass sich Frau Merkel an den regierenden Möchtegern-Diktatoren in Ungarn oder Polen orientiert, bevor sie endlich reagiert halte ich für höchst unwahrscheinlich.

...Und im Anschluss einen weiterführenden minilockdown, so wie es in Portugal auch ist. Und auch in Portugal fürchtet man sich vor einer 4. Welle.
Ich möchte erstmal sehen wie das jmd offen und ehrlich kommuniziert. Und motivierend ist das auch ganz und gar nicht, da auch dann die Erfolgsaussichten vage sind....

Den Abschnitt kapiere ich sachlich nicht. Portugal befindet sich gerade in der Phase sukzessiver Öffnungen, wie du deren Öffnungsplan entnehmen kannst. (https://www.visitportugal.com/de/content/covid-19-informationen-%C3%BCber-ma%C3%9Fnahmen-portugal) Am Montag macht in Portugal die Außengastronomie auf, am 19.April öffnen Kinos, Theater, Hörsäle usw. Der Plan der Briten schaut ähnlich aus.
Das ist ja wohl eine beneidenswerte Perspektive und hat nullkommanull mit einem "Mini-Lockdown" zu tun.
Warum sollte in Deutschland nicht möglich sein, was die Briten und Portugiesen geschafft haben. Für mich sind die Erfolgsaussichten eines solchen Lockdowns alles andere als vage, weil Deutschland ja nicht das Rad neu erfinden muss, sondern einfach nur nachmachen, was andere Länder vorgemacht haben. Über eine 4. Welle muss man sich in einem Land, das noch nicht ansatzweise die dritte Welle unter Kontrolle gebracht hat, IMHO keine Gedanken machen.
Das Problem der 4. Welle wird sich im Laufe des Sommers durch die zunehmende Durchimpfung lösen.

keko#
03.04.2021, 19:32
Ich habe auch nicht geschrieben, dass jetzt zwei Wochen genügen. Das wäre im Februar der Fall gewesen. Jetzt benötigen wir mindestens 4 Wochen, entsprechend zwei Halbierungen der aktuellen Inzidenzen.....

Ich denke, die Kluft zwischen dem, was nötig wäre (2 Wochen halte ich auch nicht mehr für ausreichend) und dem, was machbar ist, ist mittlerweile zu groß. Ich vermute, die Bevölkerung würde das nicht mehr mitmachen.

Ich war heute in Suttgart und schaute mir ein paar Minuten die Demo an (war zufällig, ich wußte davon nichts). Es waren sehr, sehr, viele Menschen unterwegs. Wäre ich ein Virus, hätte ich mich gefreut, denn Masken waren eher die Ausnahme. Zwar waren auch ein paar Chaoten dabei, aber auch viele junge Menschen und Frauen, die ich eher als intellektuell eingeschätzt hätte und nicht als Chaoten. Die Polizei hat sich sehr zurückgehalten, trotz offensichtlicher zahlloser Verstöße. Ansonsten wäre das wegen der vielen Menschen wohl auch völlig aus dem Ruder gelaufen.

Übrigens unterhielt ich mich gestern mit einer Chinesin aus der Nachbarschaft (sie und ihr Mann sind junge Ingenieure, die ein paar Jahre in DE arbeiten). Sie sagte, sie wundere sich über die Deutschen, die sich für einen völlig neuen Impfstoff anstellen würden, wie für eine Tasse Kaffee (so wortwörtlich). In China würde ein konventioneller Impfstoff verwendet. Was bisher noch niemals zugelassen wurde, würde sie nicht nehmen. Sie sagte, die Pandemie-Bekämpfung in China sei bei der Bevölkerung sehr gut angekommen. Die Regierung hätte damit gepunktet. Scheinbar sind ihre Verwandten (Eltern) auch schon geimpft, es bestünde aber keine Eile, weil man Corona im Griff hätte.

noam
03.04.2021, 19:52
. Es waren sehr, sehr, viele Menschen unterwegs. Wäre ich ein Virus, hätte ich mich gefreut, denn Masken waren eher die Ausnahme. Zwar waren auch ein paar Chaoten dabei, aber auch viele junge Menschen und Frauen, die ich eher als intellektuell eingeschätzt hätte und nicht als Chaoten. Die Polizei hat sich sehr zurückgehalten, trotz offensichtlicher zahlloser Verstöße. Ansonsten wäre das wegen der vielen Menschen wohl auch völlig aus dem Ruder gelaufen.


Huch,

und im Rechtsruckfaden wird das als Beleg gewertet, dass die Polizei aus Nazicovidioten bestehe.

merz
03.04.2021, 21:55
Ich denke, die Kluft zwischen dem, was nötig wäre (2 Wochen halte ich auch nicht mehr für ausreichend) und dem, was machbar ist, ist mittlerweile zu groß. Ich vermute, die Bevölkerung würde das nicht mehr mitmachen.

Ich war heute in Suttgart und schaute mir ein paar Minuten die Demo an (war zufällig, ich wußte davon nichts). Es waren sehr, sehr, viele Menschen unterwegs. Wäre ich ein Virus, hätte ich mich gefreut, denn Masken waren eher die Ausnahme. Zwar waren auch ein paar Chaoten dabei, aber auch viele junge Menschen und Frauen, die ich eher als intellektuell eingeschätzt hätte und nicht als Chaoten.

Mit Verlaub: dass ist near field distortion wie man so sagt, auf der/n Wasen (sagt ihr so?) waren faktischen nur ein paar covidioten, Anteil von ein ein paar Promille der Umland-Bevölkerung, schade, dass man sie wichtig nimmt.
Alle andere in der Mehrheit (meiner Wahrnehmung nach) verstehen, dass wir jetzt (jetzt, und das sind leider nur Tage, sonst werden es x Wochen) wirklich aktiv werden müssen mit dem lockdown ...


m.

LidlRacer
03.04.2021, 22:04
Ich habe auch nicht geschrieben, dass jetzt zwei Wochen genügen. Das wäre im Februar der Fall gewesen. Jetzt benötigen wir mindestens 4 Wochen, entsprechend zwei Halbierungen der aktuellen Inzidenzen.

Ich glaube noch nicht so recht daran, dass wir einen Lockdown bekommen, der alle 2 Wochen eine Halbierung bringt. Vermutlich wird auch der wider besseres Wissen weichgespült und damit länger als nötig.

Aber immerhin klang die Rede des Bundespräsidenten für mich so, als sei er schon über den geplanten Lockdown informiert ...

merz
03.04.2021, 22:08
Und? BILDplus raunt (eines der zeitungsabos, die ich nicht halte :)):
„Merkels Mega Lockdownplan“ - was ist drin? - ich hoffe genug...


m.

LidlRacer
03.04.2021, 22:45
Vermutlich Ausschnitt aus dem Bild-Artikel:

"Die Kanzlerin hat genug davon, dass die Länderchefs nur zögerlich die „Corona-Notbremse“ ziehen! Nach BILD-Informationen hält die Regierungschefin die derzeit geltenden Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus nach wie vor für nicht ausreichend.

Im Gespräch sind demnach folgende mögliche Maßnahmen:
► bundesweite Ausgangssperren (womöglich auch tagsüber!)
► weitgehende Schulschließungen
► anstelle regionaler und sehr unterschiedlich verhängter Lockdowns könnte ein mehrere Wochen langer, ultra-harter Lockdown angeordnet werden

BILD erfuhr: Die Entscheidung über konkrete Schritte soll nach Ostern fallen. Wenn sich die Länder nicht freiwillig zu harten Einschnitten verpflichten, könnte dies mit Hilfe des neuen Infektionsschutzgesetzes durch den Bund verordnet werden.
Heißt: Die Kanzlerin will den Lockdown durchboxen! Auch gegen den Willen der Länderchefs!"
https://www.team-andro.com/phpBB3/corona-und-die-gym-situation-was-gibt-s-neues-t408957-10905.html

merz
03.04.2021, 22:56
Okay, cool, der Link ist witzig - ich hoffe jetzt noch mal auf einen Merkel-Moment wie 2008, 2011, 2012 (?), 2015 und 2015

m.

keko#
03.04.2021, 23:05
Mit Verlaub: dass ist near field distortion wie man so sagt, auf der/n Wasen (sagt ihr so?) waren faktischen nur ein paar covidioten, Anteil von ein ein paar Promille der Umland-Bevölkerung, schade, dass man sie wichtig nimmt.
Alle andere in der Mehrheit (meiner Wahrnehmung nach) verstehen, dass wir jetzt (jetzt, und das sind leider nur Tage, sonst werden es x Wochen) wirklich aktiv werden müssen mit dem lockdown ...


m.

Auf dem Wasen war ich nicht, der ist am Stadtrand. Meines Wissen war dort auch die Versammlung der "Querdenkenker". Ich war in der Innenstadt.
:Blumen:

Hafu
03.04.2021, 23:28
...
Ich war heute in Suttgart und schaute mir ein paar Minuten die Demo an (war zufällig, ich wußte davon nichts). Es waren sehr, sehr, viele Menschen unterwegs. Wäre ich ein Virus, hätte ich mich gefreut, denn Masken waren eher die Ausnahme. Zwar waren auch ein paar Chaoten dabei, aber auch viele junge Menschen und Frauen, die ich eher als intellektuell eingeschätzt hätte und nicht als Chaoten.....

Die "sehr, sehr Vielen" repräsentieren trotzdem eine absolute Minderheitenmeinung in Deutschland. Das belegen alle repräsentativen Umfragen in Deutschland. Es gehen nunmal aktuell nur diejenigen in Massen auf die Straßen um gegen die ohnehin aktuell lächerlichen Corona-Einschränkungen zu demonstrieren, die sich ohnehin nicht daran halten (auch da wo man nicht hinsieht), die mit ein Grund sind, dass die deutschen Zahlen aktuell so sind wie sie sind.

Für echte Intellektuelle, nicht nur solche, die prima vista von außen so eingeschätzt werden (z.B. die für Querdenker-Thesen besonders empfänglichen Esoteriker und Waldorfschüler), wäre es komplett idiotisch, mitten in einer Pandemie eine gefährliche Virusmutation durch ungeschützte soziale Kontakte und Reisen durch die ganze Republik weiter zu verbreiten (Ballweg karrt bekanntlich für seine Demos regelmäßig die Demonstranten aus ganz Deutchland an die jeweiligen Demo-Orte, denn das ist sein Geschäftsmodell, mit dem er sich und seine Bewegung finanziert).
Wenn die Teilnehmer keine Chaoten waren, dann waren es auf jeden Fall egoistische Idioten, denen ihre älteren, von Covid19 mehr gefährdeten Mitmenschen egal sind und die nach einem Jahr Pandemie auch immer noch nicht in der Lage sind, Risiken korrekt einzuschätzen und ubiquitär verfügbare Informationen realistisch zu verarbeiten.



...Die Polizei hat sich sehr zurückgehalten, trotz offensichtlicher zahlloser Verstöße. Ansonsten wäre das wegen der vielen Menschen wohl auch völlig aus dem Ruder gelaufen.
..

Komisch, ich kann mich an keine Demonstration in bayerischen Großstädten in den vergangenen 12 Monaten erinnern, die bei einer Auflösung durch die Polizei, weil sich Teilnehmer nicht an Auflagen gehalten haben, "aus dem Ruder gelaufen ist", so wie jetzt in Stuttgart und vor kurzem in Kassel.

Zum Beispiel hier im März (https://www.br.de/nachrichten/bayern/es-reicht-corona-demo-in-muenchen-aufgeloest,SRXmF7e) oder hier im September als Teilnehmer, die keine Maske trugen einfach rausgezogen und angezeigt wurden.
(https://www.br.de/nachrichten/bayern/es-reicht-corona-demo-in-muenchen-aufgeloest,SRXmF7e)

Eine "friedliche" Demo, die Demonstrationsauflagen mehrheitlich missachtet ist keine friedliche Demonstration sondern ein organisierter Rechtsverstoß und die Polizei hat in Deutschland das Gewaltmonopol zur Ahndung solcher Rechtsverstöße und sollte als Zeichen für gesetzestreue Bürger, die sich an Pandemieauflagen halten, auch von diesem Gewaltmonopol Gebrauch machen.

keko#
03.04.2021, 23:33
...
BILD erfuhr: Die Entscheidung über konkrete Schritte soll nach Ostern fallen. Wenn sich die Länder nicht freiwillig zu harten Einschnitten verpflichten, könnte dies mit Hilfe des neuen Infektionsschutzgesetzes durch den Bund verordnet werden.
Heißt: Die Kanzlerin will den Lockdown durchboxen! Auch gegen den Willen der Länderchefs!"...

Ich weiß nicht, ob das ernst gemeint ist, was du postest, aber es wird nicht funktionieren. Der Zug mit mehr oder weniger garen Lockdowns ist einfach abgefahren. Und ein harter, langer Lockdown, nun wenn es warm wird und abends hell, ist praktisch nicht durchsetzbar.
Es bleiben aus meiner Sicht die Impfungen. Erster Stresstest könnte der Herbst werden, wenn mehrere Populationen zu einem großen Teil durchgeimpft sind und man Vergleichswerte zu 2020 hat.
Ich vermute, dass nach den Wahlen der Fokus auch mehr in Richtung der wirtschaftlichen Folgen gelegt wird.
Sehr spannende Zeiten...eigentlich spannender, als ich mir das gewünscht hätte :(
:Blumen:

keko#
03.04.2021, 23:51
...
Eine "friedliche" Demo, die Demonstrationsauflagen mehrheitlich missachtet ist keine friedliche Demonstration sondern ein organisierter Rechtsverstoß und die Polizei hat in Deutschland das Gewaltmonopol zur Ahndung solcher Rechtsverstöße und sollte als Zeichen für gesetzestreue Bürger, die sich an Pandemieauflagen halten, auch von diesem Gewaltmonopol Gebrauch machen.

Ok, aber wie willst du das denn in der Praxis machen? So konnte ich heute z.B. beobachten, dass der Zug der Demonstranten wuchs. Demonstanten liefen vorbei und der eine oder die andere Passant schlossen sich an und liefen mit. Da waren ja nicht nur 100kg-Querdenker dabei, sondern zierliche Frauen und auch Alte.

Hier im Forum schreiben ist eine Sache und auch eine gute. Letztendlich wollen wir auch alle das gleiche. Wenn du aber tausende Menschen direkt vor dir hast, die durch die Stadt laufen, ist das etwas ganz anderes.

:Blumen:

Hafu
03.04.2021, 23:52
Ich weiß nicht, ob das ernst gemeint ist, was du postest, aber es wird nicht funktionieren. Der Zug mit mehr oder weniger garen Lockdowns ist einfach abgefahren. Und ein harter, langer Lockdown, nun wenn es warm wird und abends hell, ist praktisch nicht durchsetzbar.
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Was unterscheidet in deiner Sicht Deutschland von Portugal oder UK, wo das bis zuletzt möglich war und ist? Die Briten dürfen derzeit noch nicht nach Malle reisen (obwohl die infekt- und Covid-19-Todeszahlen auf der Insel um Welten besser sind als die aktuellen deutschen Zahlen. Trotzdem gibt es in GB keine Demonstrationen gegen das anahaltende touristische Reiseverbot, sondern die Briten freuen sich auf den 17.Mai (das ist erst in über 6 Wochen!) wenn das Reisen wieder möglich ist.

Nochmal zur Erklärung: der Sinn eines harten Lockdowns ist, dass er eben nicht lange und ermüdend ist (so wie die aktuelle halbgare Situation), sondern kurz und knackig.

Vier bis fünf Wochen (also im Prinzip der April und notfalls noch ein bis zwei Wochen im Mai) sind ausreichend, wenn man den richtigen Maßnahmenmix findet und es schafft den Großteil der Bevölkerung mitzunehmen, da uns die jetzt in die Breite gehende Impfkampagne sowie auch die zeitnahe Verfügbarkeit von ausreichend Schnelltests für die späteren Öffnungsschritte in die Karten spielen.

Danach werden natürlich reichlich Schlaumeier behaupten, dass die Zahlen auch von selber, also ohne Lockdown nach unten gegangen wären und das alles unnötig war, aber damit muss man leben und die Sprüche kennt man ja langsam zur Genüge.

Hafu
04.04.2021, 00:06
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Hier im Forum schreiben ist eine Sache und auch eine gute. Letztendlich wollen wir auch alle das gleiche. Wenn du aber tausende Menschen direkt vor dir hast, die durch die Stadt laufen, ist das etwas ganz anderes.
...:

Klick meine Links an.

Auch die bayerische Polizei knüppelt friedliche Demonstranten nicht einfach nieder, sondern zieht z.B. Demonstranten, die keine Maske tragen aus der Menge, nimmt in Vernehmungswagen die Personalien auf und bringt die protokollierten Verstöße gegen das Abstandsgebot und die Maskentragenspflicht zur bußgeldpflichtigen Anzeige.

Auch die Berliner Polizei hat es in der Vergangenheit geschafft, Querdenker-Demonstrationen aufzulösen, (https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-massnahmen-demonstrationen-lambrecht-100.html) nachdem es dort bei früheren Demos auch schon massiv unschöne Bilder gegeben hatte, aus denen die dortige Polizei aber wohl ihre Lehren gezogen hatte.

LidlRacer
04.04.2021, 00:12
Ich weiß nicht, ob das ernst gemeint ist, was du postest, aber es wird nicht funktionieren. Der Zug mit mehr oder weniger garen Lockdowns ist einfach abgefahren. Und ein harter, langer Lockdown, nun wenn es warm wird und abends hell, ist praktisch nicht durchsetzbar.
Es bleiben aus meiner Sicht die Impfungen. Erster Stresstest könnte der Herbst werden, wenn mehrere Populationen zu einem großen Teil durchgeimpft sind und man Vergleichswerte zu 2020 hat.
Ich vermute, dass nach den Wahlen der Fokus auch mehr in Richtung der wirtschaftlichen Folgen gelegt wird.
Sehr spannende Zeiten...eigentlich spannender, als ich mir das gewünscht hätte :(
:Blumen:

Ich meine fast immer ernst, was ich poste. Auch jetzt.
Bis die Impfungen eine durchschlagende Wirkung haben, dauert es noch zu lang, um die Lage einfach weiter Richtung Katastrophe eskalieren zu lassen.
Müssen sich Politiker nicht auch für Unterlassung verantworten? Vielleicht nicht rechtlich (keine Ahnung), aber zumindest moralisch.
Und so schrecklich lang ist es nicht mehr, als dass man da nicht noch wirksame Maßnahmen für eine erträgliche Zeit durchziehen könnte.
Das wichtigste wäre erst mal ein klar erklärtes Ziel (zumindest die schon mal angepeilte 35. Aber bitte kein fixer Endzeitpunkt!) statt des momentanen "Wir wurschteln mal so rum mit ein paar Lockerungen und wundern uns dann, dass die, wie von jedem ein wenig Denkenden prognostiziert, zu stark steigenden Zahlen führen."

Wenn der Wettertrend so halbwegs stimmt, kann man es auch verschmerzen, nicht so viel unternehmen zu können. Müssen wir so oder so.

Lieber verschmerze ich aber etwas, wenn ich damit zu einer positiven Entwicklung beitrage, als dass ich es aufgrund einer katastrophalen Entwicklung ebenfalls muss.

PS:
Ups, Wettertrend vergessen:
https://www.donnerwetter.de/wetter/30-tage/frankfurt/DE16601.html

LidlRacer
04.04.2021, 00:18
Klick meine Links an.

Auch die bayerische Polizei knüppelt friedliche Demonstranten nicht einfach nieder, sondern zieht z.B. Demonstranten, die keine Maske tragen aus der Menge, nimmt in Vernehmungswagen die Personalien auf und bringt die protokollierten Verstöße gegen das Abstandsgebot und die Maskentragenspflicht zur bußgeldpflichtigen Anzeige.

Auch die Berliner Polizei hat es in der Vergangenheit geschafft, Querdenker-Demonstrationen aufzulösen, (https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-massnahmen-demonstrationen-lambrecht-100.html) nachdem es dort bei früheren Demos auch schon massiv unschöne Bilder gegeben hatte, aus denen die dortige Polizei aber wohl ihre Lehren gezogen hatte.

Für sinnvoller halte ich die strikte Begrenzung aller Demos auf 10 Personen oder so (falls Demos nicht vorübergehend ganz verboten werden können) und dann die frühzeitige Verhinderung der Anreise, die natürlich auch verboten sein muss, wenn das ignoriert wird.

keko#
04.04.2021, 00:18
Was unterscheidet in deiner Sicht Deutschland von Portugal oder UK, wo das bis zuletzt möglich war und ist? Die Briten dürfen derzeit noch nicht nach Malle reisen (obwohl die infekt- und Covid-19-Todeszahlen auf der Insel um Welten besser sind als die aktuellen deutschen Zahlen. Trotzdem gibt es in GB keine Demonstrationen gegen das anahaltende touristische Reiseverbot, sondern die Briten freuen sich auf den 17.Mai (das ist erst in über 6 Wochen!) wenn das Reisen wieder möglich ist.

Nochmal zur Erklärung: der Sinn eines harten Lockdowns ist, dass er eben nicht lange und ermüdend ist (so wie die aktuelle halbgare Situation), sondern kurz und knackig.

Vier bis fünf Wochen (also im Prinzip der April und notfalls noch ein bis zwei Wochen im Mai) sind ausreichend, wenn man den richtigen Maßnahmenmix findet und es schafft den Großteil der Bevölkerung mitzunehmen, da uns die jetzt in die Breite gehende Impfkampagne sowie auch die zeitnahe Verfügbarkeit von ausreichend Schnelltests für die späteren Öffnungsschritte in die Karten spielen.

Danach werden natürlich reichlich Schlaumeier behaupten, dass die Zahlen auch von selber, also ohne Lockdown nach unten gegangen wären und das alles unnötig war, aber damit muss man leben und die Sprüche kennt man ja langsam zur Genüge.

Ich lasse mich gerne belehren und falls ein Lockdown kommt, dann trage ich den mit. Aber ich denke, der Zug ist abgefahren.
England plant schon Lockerungen (ab Juni?) und wir fahren jetzt einen harten Lockdown über mehrere Wochen? Halte ich für politisch nicht mehr durchsetzbar.

LidlRacer
04.04.2021, 00:20
Ich lasse mich gerne belehren und falls ein Lockdown kommt, dann trage ich den mit. Aber ich denke, der Zug ist abgefahren.
England plant schon Lockerungen (ab Juni?) und wir fahren jetzt einen harten Lockdown über mehrere Wochen? Halte ich für politisch nicht mehr durchsetzbar.

Natürlich ist es durchsetzbar. Man muss es nur wollen.
Die Mehrheit der Bevölkerung will es, es hapert "nur" an der Politik.

keko#
04.04.2021, 00:32
Natürlich ist es durchsetzbar. Man muss es nur wollen.
Die Mehrheit der Bevölkerung will es, es hapert "nur" an der Politik.

Ich würde es gern ausprobieren :Blumen:

Aber ich glaube, dass eine einfache Mehrheit (z.B. 2/3) einfach nicht mehr reicht. Ich befürchte, es sind mittlerweile zu viele, die nicht mehr mitziehen würden.

Hafu
04.04.2021, 00:34
[U]...
England plant schon Lockerungen (ab Juni?) und wir fahren jetzt einen harten Lockdown über mehrere Wochen? Halte ich für politisch nicht mehr durchsetzbar.

Wir haben jetzt den 4.April! Wenn wir jetzt vernünftig agieren und unsere Infektzahlen auf das britische Niveau bringen, dann können wir im Juni natürlich auch lockern.

Die politische Durchsetzbarkeit hängt in Demokratien oft davon ab, was die Mehrheit will. Politisch "nicht durchsetzbar" ist es, weiterhin v.a. auf Lobbyisten und Sprecher von Interessensverbänden zu hören und Meinungsumfragen unter den Wählern zu ignorieren, die in weniger als 6 Monaten den Bundestag neu wählen werden.


Zuspruch für härteren Lockdown steigt
Stand: 01.04.2021 17:59 Uhr

Eine deutliche Mehrheit der Bürger ist unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung - und würde einen härteren Lockdown befürworten, wie ihn Intensivmediziner fordern. (https://www.tagesschau.de/inland/deutschlandtrend/deutschlandtrend-2575.html)