Durch unser individuelles Coaching sehe ich, was die Athletinnen und Athleten frei Schnauze trainiert haben, bevor sie zu mir oder zu uns kommen.
Manche Trainingsfehler sind dabei besonders häufig. Am häufigsten begegnet man einer mangelnden Kontinuität. Das ist manchmal eine Sache der Selbstorganisation und der Lebensumstände, oft aber ein Ausdruck mangelnder Motivation. Ein Coach kann eine große Hilfe dabei sein, von Sofa hochzukommen
Oft sehe ich auch zu geringe Umfänge. Seltener sind zu hohe Umfänge zu früh in der Saison: Einen hochmotivierten Athleten, der 10:30 Stunden in Frankfurt machen will und 120 Kilometer pro Woche läuft, muss man etwas bremsen.
Typisch sind Fehlerbilder bei erfolgreichen Sportlern aus Einzeldisziplinen. Ein Läufer, der den Marathon in 2:40 Stunden gelaufen ist, versucht selbstverständlich, sein bisheriges Trainingskonzept auf den Triathlon zu übertragen. Hier kann der Trainer durch eine Fokussierung auf Trainingsumfänge und -intensitäten, wie sie auf der Langdistanz erfolgreich sind, viel bewirken. Talent und Fleiß sind ja vorhanden.
Daneben gibt es Athleten, die bereits fast alles richtig machen. Oft haben sie ein oder mehrere Jahre Coaching hinter sich und kennen sich gut aus. Dieser Athletentyp macht seine Trainingsplanung überwiegend selbst, wünscht sich aber einen Coach, der ein Auge auf die Entwicklung hat und als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Das Niveau professioneller Trainingsplanung ist in den letzten Jahren sehr stark angestiegen. Die Trainingseinheiten sind detaillierter und komplexer. Vor allem hat sich aber die Steuerung der Formentwicklung stark entwickelt (siehe Bilder). Es stehen heute zahlreiche Werkzeuge zur Verfügung, um die Formentwicklung zu überwachen und zu steuern. So hat man eine größere Chance, am richtigen Tag in Topform zu sein. Und man kann Überlastungen und Übertraining besser als früher vermeiden. Das ist ein Fortschritt. Da es sich aber um ein komplexes Thema handelt, braucht der Coach heute auch im Umgang mit diesen Werkzeugen ausreichend Sachverstand und nicht zuletzt auch Erfahrung. Im professionellen Coaching sind die Zeiten vorbei, wo man Trainingspläne auslieferte in der Form "Montag 1 Stunde joggen GA1, Dienstag 100km Rad" und das war’s.
Die entscheidenden Trainingseinheiten haben sich nicht groß verändert. Ein langer Lauf ist ein langer Lauf. Die zunehmende Mystifizierung des Ausdauertrainings, mit der sich junge Trainer und Leistungsdiagnostiker vor allem auf Youtube profilieren, sehe ich skeptisch. Verbessert haben sich aber die Möglichkeiten zur individuellen Steuerung der Leistungsentwicklung.
Grüße,
Arne