Dalai Lama in Deutschland
Leider komme ich erst heute dazu: Gestern war der Dalai Lama zu Besuch bei unserer Bundesregierung. Leider hatte Außenminister Steinmeier keine Zeit oder Lust, ihn zu empfangen.
Ich halte das für ein unglaublich flegelhaftes Benehmen des Ministers. Der Dalai Lama ist zwar auf dem Parkett der internationalen Machtpolitik kein Staatsoberhaupt. Aber er steht trotzdem für ein Volk, das auf diesem Planeten Rechte haben sollte.
Vielleicht muss man Minister Steinmeier einmal sagen, dass der Dalai Lama das unbestreitbare religiöse Oberhaupt der Tibeter ist und darüber hinaus mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Letzteres ist in meinen Augen die höchste Auszeichnung, derer ein Mensch heute bedacht werden kann. Auch wenn Steinmeier also vor dem (wahren) völkerrechtlichen und dem religiösen Status des Dalai Lamas die Augen verschließt, empfinde ich es als ungehörig und empörend, dass unser Außenminister keine halbe Stunde Zeit findet für einen Träger des Friedensnobelpreises. Ich bin sicher: Für den Kriegsminister der USA hätte er Zeit gehabt.
Ich habe dafür nur zwei Erklärungen: Entweder handelte Steinmeier im vorauseilenden Gehorsam gegenüber den wirtschaftlich ach so wichtigen Chinesen. Oder er hat das Gefühl dafür verloren, seine Bedeutung und die seines Amtes, das er nur vorübergehend vom Volk anvertraut bekam, gegen die Bedeutung des Dalai Lamas abzuwägen. Denn der Dalai Lama steht in seiner Autorität weit über dem SPD-Parteisoldaten. Sein Besuch in Berlin ist nichts anderes als eine große Ehre für uns, und es beschämt uns alle, wie damit umgegangen wird.
Viele Grüße,
Arne
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