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Alt 08.11.2012, 14:54   #163
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.913
Zitat:
Zitat von keko Beitrag anzeigen
Es gibt genug Beispiele: Dinge wie GA1/2..., Laktakt, Maximalpuls, Wattzahlen. Alles Erfindungen der Neuzeit, die 95% aller Triathleten nicht braucht. Z.B. GA1/2 kann man viel einfacher mit einen Wort umschreiben ("locker", "zügig"...).
Zu GA1/2: Der Übergangsbereich zwischen GA1 und GA2 ist der Bereich des Wettkampftempos fortgeschrittener Langstreckler. Insofern ist dieser Leistungsbereich wesentlich. Du sagst es handele sich dabei um einen überflüssigen Begriff, weil es dafür die "viel einfacheren Worte" wie "locker" oder "zügig" gäbe?

Meine Erfahrung hat mich etwas anderes gelehrt. Jugendliche Heißsporne, gelernte Kurzstreckler, Radsportler oder alte Hasen mit Tempoallergie verstehen den Begriff "zügig" in aller Regel sehr unterschiedlich. Es schadet nicht, wenn man präzisere Begriffe hat, um sich zu verständigen. Je nach dem, was dem Athleten lieber ist, sind 250 Watt, Puls 150 oder Laktat 2mmol wesentlich einfachere und klarere Ansagen. Was einem Außenstehenden als schrecklich kompliziertes Fachchinesisch erscheinen wird, ist für den anderen eine angenehme Vereinfachung.

Zitat:
Zitat von keko Beitrag anzeigen
Was ich sagen wollte: zuerst waren Sportler da, die einen Sport (Triathlon) ausübten. Später kamen Wissenschaftler, die den einfachen Sport verwissenschaftlichten. Dann der Kommerz, der den Sport für seine Zwecke verkommerzialisiert. Es ist und bleibt aber ein einfacher Sport.
War die Sport- und Trainingswissenschaft nicht bereits da, als der Triathlon erfunden wurde? Die Triathleten haben sich nach Kräften des Wissens bedient, das bereits vorhanden war.

Zum Verhältnis von Sportwissenschaft und Trainingspraxis: Beide befruchten sich gegenseitig. Mal geht die Wissenschaft voraus, mal die Praxis. Wenn ein Trainingskonzept besonders gut funktioniert, kann die Wissenschaft helfen zu verstehen, warum das so ist. Diese Erkenntnisse macht sich dann wieder die Trainingspraxis zunutze und so weiter.

Umgekehrt hat die Sportwissenschaft Schluss gemacht mit dem Dogma, man dürfe im Ausdauertraining nichts trinken und keine Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, um ein Beispiel zu nennen. Heute verstehen wir die Vorgänge des Energiestoffwechsels ganz gut und nutzen das im Training, im Wettkampf und für die Regeneration selbstverständlich aus. Freilich muss man sich dieses Wissen als Sportler erst aneignen. Doch ich sehe darin nichts, was den Sport irgendwie kaputt machen würde – ganz im Gegenteil, das macht einen Teil des Reizes und der Vielfalt unseres Sports aus.

Grüße,
Arne
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