Die ganzen Anleitungen in Wort und Bild in allen Ehren, aber das kann in jedem Fall nur begleitend sein.
Die Erfahrung, frühzeitig zu spüren, wenn was ausm Ruder läuft und korrigiert werden muss, ohne nicht mehr reversible Fehler zu machen, kann man nicht vermitteln.
Ich will nicht behaupten, dass ein Rad in dem Fall nicht vielleicht doch noch rollen wird und ne zeitlang einsatzfähig ist;- die Statik wird in keinem Fall mehr optimal.
Und was die Speichenspannung anbelangt: natürlich kann man die Gleichmässigkeit durch ne Klangprobe ermitteln, es gibt aber erstens oben angedeutete Fälle, wo sie dann unterschiedlich sein wird/muss, weil ne verbeulte Felge eben fürn Rundlauf dann ne unterschiedliche Speichenspannung braucht und die Alternative nur der Mülleimer und ein weiterer Versuch wär, zu dem dann im Idealfall auch neue Speichen sinnvoll wären, und zweitens sagt der Klang noch nix über die tatsächliche Spannung aus. Je nach Speichung, Speichenlänge und -art ist es sinnvoll, unterschiedliche Vorspannung zu wählen.
Das ist, was ich oben meinte: das reine Prozedere ist problemlos vermittelbar, die Erfahrung, wie man welches Laufrad für welchen Einsatzzweck und mit welchen Vorgaben baut, kann man sich nur von Laufradsatz zu Laufradsatz aneignen und dann auch nur, wenn man Feedback dazu bekommt.
Einspeichen alleine kriegt meine Kurze mit ihren acht Jahren auch hin, wenn ich ihrs dreimal gezeigt hab.
Um zum Thema zurückzukehren: wenn der Knabe nedd im Nachbarhaus wohnte, würd ich den Deal sein lassen. Das Risiko, dass er was versiebt hat (Speichenlänge zB.) und dann, nachdem ein Laie noch dran rumgefuhrwerkt hat, das Nachbessern verweigert, wär mir, glaub ich, zu gross.
__________________
Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
|