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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Lauftechnik: Warum »schön« laufen langsam macht
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Alt 28.12.2011, 01:05   #3
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.839
Die Studie besagt für mein Verständnis, dass Körper und Gehirn sehr eng zusammenspielen. Für die aktuellen Gegebenheiten eines Körpers (seine Kraft, seine Motorik etc.) findet das Gehirn die optimal ökonomische Lauftechnik von selbst. Ändert man willentlich diese unbewusst gefundene Technik, ergibt sich eine Verschlechterung. Mit anderen Worten: Änderungen an der Lauftechnik durch "bewusstes" Laufen mit einer willentlich festgelegten Technik funktioniert nicht bzw. ergibt keine Verbesserung der Ökonomie.

Denn dafür muss sich auch der Körper verändern. Eine verbesserte Muskulatur, z.B. der "Stiffness" der Laufmuskeln, ermöglicht eine veränderte Lauftechnik. Beides, Motorik und körperliche Voraussetzungen, bedingen sich gegenseitig und reagieren wechselseitig aufeinander.

Wer seine Lauftechnik verbessern will, sollte das Bewegungsbild einer guten Lauftechnik im Hinterkopf haben, sie den Beinen aber nicht aufzwingen – außer in kurzen Trainingseinheiten, die speziell der Lauftechnik gewidmet sind, z.B. Lauf-ABC, siehe Film von Marcel Bischof im Filmarchiv. Hier werden Bewegungsmuster im Gehirn für kurze Zeit durchbrochen. Die Hauptsache für die Ökonomisierung der Lauftechnik ist es aber, viel (häufig) zu laufen. Das ist nötig, damit der Körper sich eine ökonomisch arbeitende Muskulatur aneignen kann, und damit das Gehirn Bewegungsmuster entwickelt, diese Muskulatur optimal ökonomisch zu benutzen.

(Wer den Filmbeitrag nicht gesehen hat: Es geht im Kern darum, warum die besten Langstreckenläufer der Welt ihre Topergebnisse meistens in einem Lebensalter erreichen, in dem ihre maximale Sauerstoffaufnahme bereits das Topniveau wieder verlassen hat. Der Grund liegt in der verbesserten Ökonomie der Laufbewegung: Obwohl der Motor schon etwas langsamer geworden ist als in jungen Jahren, verbessern diese Athleten ihre Leistung durch einen überproportional verringerten Verbrauch. Laufkilometer werfen Zinsen ab. Für Radsportler gilt übrigens dasselbe.)

Grüße,
Arne
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